Reise Know-How KulturSchock Japan - Martin Lutterjohann - E-Book

Reise Know-How KulturSchock Japan E-Book

Martin Lutterjohann

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Beschreibung

Japan - faszinierend in seinen Widersprüchen, mit einzigartigen Traditionen und zugleich ungebrochenem Glauben an den technischen Fortschritt, mit tiefer Liebe zur Natur trotz schier uferloser Metropolen zwischen Gebirge und Meer. Bilder vom schneebedeckten Vulkan Fuji, von Kirschblüten, Samurais und Geishas mischen sich mit Firmenlogos, Hightech-Produkten und der quirligen Geschäftigkeit von Megastädten wie Tokyo. Dieser Band beleuchtet diese für uns Außenstehende schwer zu vereinbarenden Gegensätze. Er legt Denk- und Verhaltensweisen der Japaner dar, erklärt geschichtliche, religiöse und soziale Hintergründe und bietet somit eine Brücke vom staunenden Beobachten zum besseren Verständnis. Familienleben, Moralvorstellungen und Anstandsregeln werden ebenso erläutert wie Umgangsformen, religiöse Gebote oder Tischsitten. Der Autor, der mehrere Jahre in Japan gelebt hat und mit einer Japanerin verheiratet ist, beschreibt die Geheimnisse der japanischen Lebensweise und nennt Verhaltensregeln, die jeder beherzigen sollte, ob er nun als Tourist oder als Geschäftsreisender ins Land kommt. Dazu: 20 Seiten Verhaltenstipps von A bis Z mit vielen Hinweisen für angemessenes Verhalten, Verweise auf ergänzende und unterhaltsame Multimedia-Quellen im Internet, Literaturempfehlungen zur Vertiefung … ++++ Aus dem Inhalt: - Der Tenno, Japans Kaiser: von Epochen und der Zeitrechnung - Amae, ein Blick in Japans Seele: die besondere Gruppensolidarität der Japaner - Religion, kein Grund zum Streiten: von Buddhismus bis Konfuzianismus - Traditionelle Künste in ihrer Vollkommenheit - Regeln für Geschäftsreisen: die Firma als Zweitfamilie im Berufsalltag - Umgang mit der Umwelt: vom Kyoto-Protokoll bis zur Katastrophe von Fukushima - Begrüßung und Vorstellung: Do's and Don'ts - Essen und Trinken: eine kulinarische Reise - Ess- und Trinksitten: wie man die wesentlichen Regeln einhält - Nonverbale Kommunikation: ein japanisches Verhaltensideal - Zu Gast in einem japanischen Haus: vom Bad und anderen besonderen Orten KulturSchock - die besonderen und mehrfach ausgezeichneten Kultur-Reiseführer von REISE KNOW-HOW. Fundiert, unterhaltsam und hilfreich im fremden Alltag unter dem Motto: Je mehr wir voneinander wissen, desto besser werden wir einander verstehen. REISE KNOW-HOW - Reiseführer für individuelle Reisen

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Seitenzahl: 354

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Vorwort

Japan, das ruft auch heute noch Bilder von Kirschblüten, dem schneebedeckten Vulkan Fuji, Samurais und Geishas hervor – ein romantisch verklärtes Bild, das dem von der spitzgiebeligen, kopfsteingepflasterten Ecke des Himmels, als das die Werbestrategen Deutschland den Amerikanern, Japanern und anderen verkaufen wollen, in nichts nachsteht. In dieses von natürlicher Schönheit und Tradition geprägte Japan-Bild mischen sich seit Jahrzehnten jedoch Markenzeichen, Firmennamen und Hightech-Produkte: Honda, Mitsubishi, Sony, Toshiba, Toyota und wie sie alle heißen. Das Bild des fernöstlichen Inselreichs ist geprägt von Widersprüchen – die wir mit unserem abendländisch geprägten Denken viel verwirrender finden als die Japaner selbst. Für uns ist Japan immer noch eine rätselhafte Nation. Und die Japaner möchten in gewisser Hinsicht auch, dass das so bleibt. Dabei genießen Deutsche übrigens einen Vertrauensvorschuss, den es zu nutzen gilt. Gerade auch deshalb sei uns geraten, lieber staunend zu beobachten, anstatt wertend zu kritisieren.

Die Samurai-Zeit liegt gut 140 Jahre zurück, sie lebt fort in unzähligen Fernsehfilmen und Comics, aber auch noch im Geist vieler Japaner. Das strenge, jahrhundertelange Regime der Shogune hatte präzise Verhaltensvorschriften für alle Bewohner festgelegt, die zu missachten lebensgefährlich war. Das führte zu intuitivem Verständnis der Japaner untereinander, gekonnter Schauspielerei zur Verschleierung der wahren Absichten, aber auf Seiten der Außenstehenden auch zu den immer wiedergekauten Klischees der Japanbeschreiber. Manche dieser Klischees entstanden allerdings erst mit der Öffnung des Landes zur Außenwelt und dem Kontakt zur Moderne, die Japan zwang, sich gegenüber der Welt zu erklären. Die von den Amerikanern Mitte des 19. Jahrhunderts erzwungene Öffnung Japans für den Handel mit den westlichen Nationen wurde zum Bumerang. Die Japaner begriffen, dass sie versuchen mussten, schnell den Anschluss an deren Entwicklungsstand zu gewinnen, wollten sie eine Kolonialisierung, wie sie manche benachbarte Staaten erlebt hatten, vermeiden. Sie erkannten die materielle Überlegenheit des Westens an. Den Rückstand in dieser Hinsicht aufzuholen, verletzte nicht ihren nationalen Stolz, denn die Überlegenheit war ja nicht geistiger und kultureller Natur. Heute ist Japan die drittgrößte westliche Wirtschaftsmacht und seine Industrie ist in manchen Bereichen immer noch führend. Die nach dem Zweiten Weltkrieg geborenen Japaner sind erheblich freier und individueller in ihrem Verhalten, und doch besteht der Drang auch heute noch fort, sich „korrekt japanisch“ zu verhalten.

Über Japan sind viele Bücher geschrieben worden. Viele setzen sich mit dem „Phänomen Japan“ auseinander, das sie zu erklären versuchen. Oft geschieht dies in Form von Erlebnisberichten nach einem längeren Japanaufenthalt, etwa als Schüler, Student oder Firmenangestellter. Manche entlarven auch Klischees, denen sie auf den Grund gehen. Das vorliegende Buch basiert auf mehr als vierzig Jahren teils längerer und regelmäßiger Aufenthalte als Ausländer mit Familienanschluss und hat natürlich ebenfalls den Anspruch, Kultur, Mentalität und Alltag der Bewohner dieses faszinierenden Landes stärker für den Blickwinkel der Japan-Reisenden auszuleuchten, als es gewöhnliche Reiseführer können. Dabei wird Wert auf konkrete und praktische Informationen und Tipps gelegt, die helfen sollen, Missverständnisse und Kulturschockerlebnisse zu vermeiden und offen zu sein für Unterschiede zwischen mitgebrachten Auffassungen und Verhaltensweisen und den vor Ort anzutreffenden.

Damit die Lektüre nicht zu trocken wird, habe ich stellvertretend für Sie ein junges Paar auf die Reise nach Japan geschickt. Ihre Erlebnisse sind nicht typisch, aber immerhin möglich, dabei im Grunde ganz unspektakulär. Die wirkliche Faszination einer Japan-Reise zu entdecken – das überlasse ich Ihnen.

Martin Lutterjohann

Inhalt

Vorwort

■Verhaltenstipps von A bis Z

■Geschichtlicher und kultureller Rahmen

Der Tenno – Japans Kaiser

Amae – ein Blick in Japans Seele

Religion – kein Grund zum Streiten

Diskriminierte Minderheiten

Traditionelles Handwerk

Traditionelle Künste

Feste und Feiertage

■Gesellschaft heute – Staat, Politik, Wirtschaft

Japan A.G. – Firmen, Geschäftsleben, Wirtschaft

Regeln für Geschäftsreisen

Politik und Wirtschaft: eine nutzbringende Ehe

Kann „Abenomics“die japanische Wirtschaft ankurbeln?

Umgang mit Umweltbelastung

■Familie und Geschlechter

Familienleben

Die Rolle der Geschlechter

Familienfeiern

■Aus dem japanischen Alltag

Begrüßung und Vorstellung

Essen und Trinken

Übernachten

Einkaufen und Konsumieren

Verkehrsmittel, Orientierung, Autofahren

Freizeitvergnügen

■Zu Gast in Japan

Japaner verstehen: Gesten, Verhalten, Mentalität

Zu Gast in einem japanischen Haus

Geschenke und Mitbringsel

Reisen durch Japan

■Anhang

Literaturtipps

Internettipps

Register

Karte Japan

Der Autor

Exkurse zwischendurch

Sprichwörter

Was bringt Unglück?

Ästhetik

Die Bürohierarchie sieht in Japan etwa folgendermaßen aus

Typischer kulinarischer Tagesablauf einer Familie

Auf nach Japan

Dinner in Tokyo

Nützliche Ausdrücke für das Restaurant

Shopping in Ginza

Rechnen mit dem Abakus

Hinein ins Abenteuer

In der Karaoke Bar

Erfahrungen mit japanischer Gastfreundschaft

Mit dem Zug von Tokyo nach Kyoto

In Kyoto

Das Ende einer Reise

Extrainfos im Buch

ergänzen den Text um anschauliche Zusatzmaterialien, die vom Autor aus der Fülle der Internet-Quellen ausgewählt wurden. Sie können bequem über unsere spezielle Internetseite www.reise-know-how.de/kulturschock/japan15 durch Eingabe der jeweiligen Extrainfo-Nummer (z. B. „#1“) aufgerufen werden.

Verhaltenstipps von A bis Z

■Aberglaube als überlieferter Volksglaube ist in Japan weit verbreitet und vielen Menschen kaum oder gar nicht bewusst. Mancher Aberglaube ist auch uns vertraut, etwa, dass eine den Weg kreuzende schwarze Katze Unglück bringe. Dies ist übrigens ein importierter Aberglaube, normalerweise gelten nämlich Katzen als Glücksbringer, denken wir nur an die winkende Katze (maneki-neko), die Kunden in den Laden locken soll. Andere Formen resultieren aus sprachlichem Gleichklang: Shi bedeutet „vier“ und kann auch „Tod“ bedeuten, also gibt es diese Zahl häufig nicht als Stockwerk in Gebäuden, als Zimmernummer im Krankenhaus oder Flugzeugsitznummer. Man soll auch keine Geschenke mit vier Dingen machen, z. B. vier Melonen. Apropos Melone, die soll man nicht in derselben Mahlzeit mit Aal essen, das bringe Unglück. Ku (neun) klingt ähnlich wie ku, was „Leiden“ bedeutet. Also vermeidet man diese Zahl ebenfalls häufig. Dass man nicht auf die Ränder von Tatamimatten tritt oder den Daumen in der Faust versteckt, wenn der Leichenwagen vorüberfährt, ist ebenfalls spezifisch japanisch. Denn „Daumen“ heißt oya-yubi (Elternfinger), und man möchte ja nicht, dass die Eltern vorzeitig sterben. Mehr zum Aberglauben im Kapitel „Geschichtlicher und kultureller Rahmen“ ab Seite 50.

■Ahnenkult oder besser „Sorge für die Ahnen“ ist wesentlicher Bestandteil der beiden Hauptreligionen Shinto und Buddhismus. Fast jedes Haus hat einen Hausaltar oder -schrein, der dem Andenken der Ahnen und ihrer Fürsorge dient. Mehr dazu im Kapitel „Geschichtlicher und kultureller Rahmen“ ab Seite 45.

■AIDS ist als Gesundheitsproblem zwar offiziell anerkannt, spielt aber im Bewusstsein der Bevölkerung und in der Öffentlichkeit fast keine Rolle. Die Zahl der mit HIV/AIDS lebenden Japaner beträgt im Vergleich zu Deutschland nur etwa ein Siebtel – bei 50% mehr Bevölkerung, sie gehört zu den geringsten in der Welt. Zur HIV-Infektion kommt es überwiegend durch Geschlechtsverkehr, wobei die Zahl unter Homosexuellen fast die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht. Es herrscht die Meinung vor, dass AIDS von gaijin (Ausländern) komme, weshalb diese in einschlägigen Etablissements meist nicht eingelassen werden. Zwei Drittel der HIV-Infizierten leben in der Kantoebene, Heimat eines Drittels der Gesamtbevölkerung.

■Alkohol ist sehr beliebt als soziales Gleitmittel. Er gehört zum shintoistischen Ritual der Eheschließung (3 × 3 Schälchen Sake, s. a. den Abschnitt „Hochzeit“ ab Seite 121), zu jedem Hochzeitsempfang, zu den Jahresende- und Neujahrspartys, zur abendlichen Entspannung nach der Arbeit usw. Japanern steigt Alkohol schnell zu Kopf, Betrunkenen sieht man Fehltritte im Allgemeinen nach.

■Amulette sind in allen Tempeln und Schreinen erhältlich. Sie heißen omamori. Es gibt sie als allgemeinen Schutz vor Unglück oder speziell für das Bestehen von Examen, zum Finden des idealen Ehepartners, zum Schutz vor Krankheit o. Ä. Schutzgeistern in Gestalt von Schutzund Glücksgöttern begegnet man in Japan auf Schritt und Tritt. Besonders häufig sieht man Standbilder der Kannon, Göttin der Barmherzigkeit, und des Jizō, Beschützer der Kinder, Reisenden und gebärenden Frauen. Häufig sind Schreine der Sieben Glücksgötter, die man in der ersten Woche des neuen Jahres aufsucht.

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