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Der umfassende Reiseführer für Reisen und Abenteuer in Nordskandinavien / Lappland: vom Polarkreis bis zum Nordkap, von der russischen Grenze durch Finnland, Schweden und Norwegen bis zu den Lofoten, zu jeder Jahreszeit! Folgen Sie den Autoren auf die malerischen Inseln der Lofoten, übernachten Sie bei Kolari in einem Eishotel, wandern Sie durch die finnischen Wälder bei Kuusamo und lernen Sie die Traditionen der Samen kennen. Genießen Sie schwedische Köttbullar, norwegischen Lachs und finnisches Rentier mit Beerensoße. Lassen Sie sich von den weiten Ebenen, klaren Seen, schroffen Bergen und unberührten Wäldern Lapplands faszinieren und besuchen Sie das Nordkap, den nördlichsten Punkt Europas. Wer Skandinaviens Norden individuell entdecken möchte, findet in diesem Reisehandbuch präzise Anfahrtsinformationen für Norwegen, Schweden und Finnland. 17 detaillierte Routenvorschläge durch Lappland und nach Ländern geordnete alphabetische Beschreibungen aller wichtigen Orte ermöglichen eine gute Reiseplanung nördlich des Polarkreises. 44 Stadtpläne und Karten, ein ausführliches Register, ein Mini-Sprachführer und zahlreiche Querverweise im Buch sorgen für ein schnelles Zurechtfinden unterwegs. Unterwegs mit Reise Know-How – mehr wissen, mehr sehen, mehr erleben.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 878
Veröffentlichungsjahr: 2022
TIPPS
Der nördlichste Punkt Europas:
Was das Nordkap so sagenumwoben macht | 203
Heiliger Berg der Samen:
Besteigung des Saana mit Blick über Norwegen, Schweden und Finnland | 318
Malerische Inseln und Felslandschaften:
Die Lofoten vor der norwegischen Fjordküste | 236
Die kälteste Übernachtung:
Schlafen im Eishotel bei Kolari | 323
Wandern durch die finnischen Wälder:
Bärenrunde bei Kuusamo | 419
Die Kunst und Kultur Lapplands unter Glas:
Arktikum mit Polarkreismuseum in Rovaniemi | 330
Naturspektakel am Wegesrand:
Die Stromschnellen von Kukkola | 91
Mit dem Hundeschlitten unterwegs:
Durch die verschneite Winterlandschaft | 409
Traditionen der Samen erleben:
Rentierscheide und Kunsthandwerk im schwedischen Arvidsjaur | 270
Frank-Peter Herbst, Peter Rump
» Mu maddarii tuobtak läi tat zu kierrakii lantan ai årrus! «
Mein war das Land in alten Zeiten,beschützt mein Volk in der Zukunft!(Inschrift des Samenmahnmals in Gällivare, Schweden)
Impressum
Frank-Peter Herbst, Peter Rump
REISE KNOW-HOW Skandinavien – der Norden
erschienen im REISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH,
Osnabrücker Str. 79, 33649 Bielefeld
© REISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH
15., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 2022
Alle Rechte vorbehalten.
PDF-ISBN 978-3-8317-4594-4
eISBN 978-3-8317-5076-4
Gestaltung und Bearbeitung
Umschlag: Peter Rump, der Verlag
Inhalt: Günter Pawlak, Wayan Rump, der Verlag
Karten: Catherine Raisin, Kartographie Huber
Fotonachweis: Autor Frank-Peter Herbst (fh), Thorsten Altheide (ta), Pekka Lu (pl), Sonja Körber (sk), Stefanie Kullmann (skm), Adobe Stock, Visit Norway, Visit Sweden, Visit Finland, Lapland Material Bank (Autorennachweis jeweils am Bild), Siida/Sámi Museum, Wikimedia Commons (Autorennachweis am Bild, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turret_No._1,_Trondenes.JPG)
Lektorat (Aktualisierung): der Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
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D: Prolit, prolit.de und alle Barsortimente
A: Freytag-Berndt und Artaria KG, freytagberndt.com
CH: AVA Verlagsauslieferung AG, ava.ch
B, LUX, NL: Willems Adventure, willemsadventure.nl oder direkt über den Verlag: www.reise-know-how.de
Bildlegende Umschlag und Vorspann
Titelfoto: Rentier am norwegischen Fjord (Adobe Stock © Kamila Sankiewicz)
Vordere Umschlagklappe: Küste bei Skibotn (ta); kleines Bild: Hurtigrutenschiff (fh)
S. 1: Straßenführung an Norwegens Fjorden (Adobe Stock © olenatur)
S. 2/3: Tiilikkajärvi Nationalpark – auch auf dem Weg in den Norden gibt es schon tolle Natur zu erleben (ta)
Wir freuen uns über Kritik, Kommentare und Verbesserungsvorschläge, gern per E-Mail an [email protected].
Da die längerfristigen Folgen der Corona-Pandemie gerade für kleine und mittlere Betriebe im Tourismus- und Kulturbereich kaum abzuschätzen sind, bitten wir um Nachsicht, wenn sich in dieser Ausgabe des Buches Informationen finden, die nicht mehr den Gegebenheiten vor Ort entsprechen.
Alle Informationen in diesem Buch sind von den Autoren mit größter Sorgfalt gesammelt und vom Lektorat des Verlages gewissenhaft bearbeitet und überprüft worden.
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Der nördlichste Punkt Europas, das Nordkap, ist ein Traumziel, viele machen sich alljährlich auf, den Norden Skandinaviens zu bereisen.
Lappland. Damit verbindet man unberührte Natur, Rentiere, Mitternachtssonne und Nordlicht, ein Klischee, das auch heute noch der Wahrheit entspricht. Die Landschaft, die man durchfährt, ist mehr als nur eine zu überwindende Entfernung. Sie fasziniert mit ihren weiten Ebenen und klaren Seen, mit sauberer Luft, schroffen Bergen und unberührten Wäldern, in denen eine relativ intakte Tier- und Pflanzenwelt beheimatet ist. Diese polarnahe, aber durch den Golfstrom erwärmte Region bildet eine Landschaft, wie man sie in Europa sonst nirgends findet.
Wer Tage in Einsamkeit genießen möchte, ist in Lappland richtig. Natürlich hat der Tourismus zugenommen und Wohnmobile aus ganz Europa streben auf der E6 nach Norden, doch nur Mut, wer sich Zeit lässt, vielleicht sogar das Fernziel Nordkap aufgibt, kann sich von der Einzigartigkeit der Landschaft fesseln lassen und das Land in seiner ganzen Bandbreite entdecken.
Ich habe in den 1980er-Jahren den Norden Skandinaviens lieben gelernt und will mit diesem Buch meine Erfahrungen weitergeben. Lappland ist nicht nur im Sommer erlebenswert, sondern in den anderen Jahreszeiten vielleicht noch anziehender: Im Herbst verwandelt sich das Land in ein unbeschreibliches Farbenmeer, im Winter liegt es schneeüberzuckert und still dem Reisenden zu Füßen.
Norwegen, Schweden und Finnland, zu denen Lappland gehört, besitzen geografisch und klimatisch ihre Besonderheiten. Dieses Buch macht keine Vergleiche, ich versuche in jedem Land ein Stück der Einzigartigkeit festzuhalten und meine Eindrücke zu den verschiedenen Jahreszeiten weiterzugeben.
Polarlicht und Mitternachtssonne locken jedes Jahr Naturfreunde in den Norden – lassen Sie es sich nicht entgehen, diese Naturphänomene in echt zu erleben.
Lappland hat seinen Namen von der Volksgruppe der Sami, die einst abwertend „Lappen“ genannt wurden. Lernen Sie diese außergewöhnlichen Menschen des Nordens kennen, denn sie freuen sich endlich in Europa als Volk wahrgenommen zu werden und nicht nur als trachtentragende bunte „Anhängsel“ der Landschaft. Ich habe mich in diesem Buch bemüht, dem Anliegen der Samen gerecht zu werden, und nenne sie bei ihrem eigenen Namen. Von der Bezeichnung „Lappland“ wollte ich mich allerdings nicht trennen, da sie doch relativ fest im deutschen Sprachgebrauch verankert ist. Wenn im Text von Lappland die Rede ist, ist stets das gesamte Gebiet Skandinaviens gemeint, das nördlich des Polarkreises liegt: Skandinaviens Norden.
Ich wünsche eine erlebnisreiche Reise und genug Zeit, diese faszinierende Wildnis im Norden Europas kennenzulernen.
Frank-Peter Herbst
201sk pl
Lappländische Farbenpracht im Herbst
Vorwort
Kartenverzeichnis
Hinweise zur Benutzung
Ländersteckbriefe
Die Region im Überblick
Reiserouten und Touren
Skandinaviens Norden: Zu jeder Zeit
Fünf einzigartige Naturerlebnisse
Fünf technische Sehenswürdigkeiten
Fünf besondere Erlebnisse für Kinder
Fünf Orte der samischen Kultur
1 Anreiserouten
Wahl der Strecke
Fähren
Anreiseroute durch Norwegen
Anreiseroute durch Schweden
Anreiseroute durch Finnland
2 Routen durch Lappland
Überblick
Route 1: Mo i Rana – Nordkap
Batterie Dietl und die Adolfkanonen
Route 2: Nordkjosbotn – Tromsø
Route 3: Haparanda/Tornio – Skibotn
Der Lapplandkrieg
Route 4: Palojoensuu – Alta
Route 5: Skaidi – Hammerfest
Route 6: Lakselv – Inari
Route 7: Kautokeino – Vardø
Route 8: Russenes – Kirkenes
Route 9: Kittilä – Kirkenes
Route 10: Inari – Båtsfjord/Berlevåg
Route 11: Rovaniemi – Inari
Route 12: Rovaniemi – Muonio
Route 13: Arvidsjaur – Storjord
Route 14: Arvidsjaur – Karesuando
Route 15: Jokkmokk – Kvikkjokk
Route 16: Kiruna – Narvik
Die Kiruna-Narvik-Bahn
Route 17: Luleå – Jokkmokk
3 Orte in Norwegen A–Z
Alta
Bardufoss
Båtsfjord
Berlevåg
Bodø
Der Seeadler – größter Raubvogel Norwegens
Fauske
Gamvik
Hammerfest
Die Vermessung der Welt – der Struve-Bogen
Hamningberg
Karasjok
Kautokeino
Kirkenes
Kjøllefjord
Lakselv
Magerøya (Nordkap-Insel)
Mehamn
Mo i Rana
Narvik
Wem gehört eigentlich ein abgestürztes Flugzeug?
Nordkjosbotn
Setermoen
Skaidi
Skibotn
Skutvik
Tana Bru
Tromsø
Vadsø
Vardø
Fridtjof Nansen und der Weg zum Nordpol
Lofoten und Vesterålen
Überblick
Insel Austvågøy
Insel Vestvågøy
Insel Flakstadøya
Insel Moskenesøya
Insel Værøy
Insel Røst
Die Vesterålen
Wal-Safari
4 Orte in Schweden A–Z
Abisko
Arjeplog
Arvidsjaur
Gällivare
Haparanda
Jäkkvik
Jokkmokk
Lars Levi Læstadius, „Apostel der Samen“
Karesuando
Kiruna
Kvikkjokk
Luleå
Övertorneå
Pajala
5 Orte in Finnland A–Z
Hetta (Gemeinde Enontekiö)
Inari
Ivalo
Kaaresuvanto
Karigasniemi
Kemi
Die Sampo – eine Fahrt mit dem Eisbrecher
Kemijärvi
Kilpisjärvi
Kittilä
Kolari
Muonio
Pello
Rovaniemi
Sodankylä
Tankavaara
Tornio
Utsjoki
Ylitornio
6 Praktische Reisetipps A–Z
Anreise
Autofahren
Autofahren im Winter
Barrierefreies Reisen
Camping
Die Sauna-Tradition in Finnland
Einkaufen
Ein- und Ausreisebestimmungen
Elektrizität
Essen und Trinken
Feiertage, Feste und Events
Fotografieren
Geld
Gesundheit
Mit Haustier unterwegs
Information
Mit Kindern unterwegs
Klima und Reisezeit
Kommunikation unterwegs
LGBT+
Notfälle
Öffnungszeiten
Orientierung und Landkarten
Post
Rauchen
Reisegepäck und Ausrüstung
Sicherheit
Sport und Aktivitäten
Aktivitäten im Winter
Wandern
Mit dem Fahrrad durch Lappland – eine Rundtour
Sprache
Unterkunft
Verhaltenstipps
Jedermannsrecht
Verkehrsmittel
Zeit
7 Land und Leute
Geografie
Polarkreis, Polarnacht und Mitternachtssonne – lappländische Phänomene?
Klima
Flora und Fauna
Nationalparks
Über den Walfang
Carl von Linné
Geschichte
Anders Celsius und die Temperatur
Der Finnische Bürgerkrieg
Politik und Verwaltung
Wirtschaft
Bevölkerung
Die Samen
Die Kata – das Zelt der Lappen
Mythologie
Architektur
Literatur
Kunsthandwerk
Film
Musik
8 Anhang
Literaturtipps
Kleine Sprachhilfe
Register
Die Autoren
Schreiben Sie uns!
Karten
Lappland
Lappland, Routen und Blattschnitt
Skandinavien, Hauptverkehrsstraßen (Anreise)
Skandinavien, Fährverbindungen (Anreise)
Skandinavien, Bahnlinien
Skandinavien, Geografie und Klima
Lappland, Nationalparks
Orts- und Umgebungskarten
Alta, Umgebung
Arjeplog
Arvidsjaur
Bodø
Fauske
Hammerfest
Harstad
Inari
Ivalo
Jokkmokk
Karasjok
Kautokeino
Kemijärvi
Kirkenes, Umgebung
Kiruna
Mo i Rana
Muonio, Umgebung
Narvik
Rovaniemi
Sodankylä
Tromsø
Tromsø, Umgebung
Vadsø
Routenkarten
Route 1a
Mo i Rana – Narvik
Routen 1b und 2
Narvik – Alta, Nordkjosbotn – Tromsø
Route 1c
Alta – Nordkap
Route 3a
Haparanda/Tornio – Muonio
Routen 3b und 4
Muonio – Skibotn, Palojoensuu – Alta
Routen 5, 6, 7, 8 und 10
Skaidi – Hammerfest, Lakselv – Inari, Kautokeino – Vardø, Russenes – Kirkenes, Inari – Båtsfjord/Berlevåg
Route 9
Kittilä – Kirkenes
Routen 11 und 12
Rovaniemi – InariRovaniemi – Muonio
Routen 13, 14a, 15 und 17
Arvidsjaur – Storjord, Arvidsjaur – Gällivare, Jokkmokk – Kvikkjokk, Luleå – Jokkmokk
Routen 14b und 16
Gällivare – Karesuando, Kiruna – Narvik
Regionalkarten
Inari-See
Kiruna-Narvik-Bahn / Route 16
Lofoten und Vesterålen
Magerøya (Nordkap)
Hinweise zur Benutzung
Nicht verpassen!
Die Highlights der Region erkennt man an der gelben Markierung.
…
… steht für spezielle Empfehlungen des Autors Frank-Peter Herbst: abseits der Hauptpfade, persönlicher Geschmack.
Der Schmetterling …
… zeigt an, wo man besonders gut Natur erleben kann oder Angebote im Bereich des nachhaltigen Tourismus findet.
Kinder-Tipps
Das Symbol kennzeichnet Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, an denen auch kleine Nordskandinavien-Urlauber ihre Freude haben.
GPS-Koordinaten
Die GPS-Koordinaten in diesem Buch sind als geografische Koordinaten (Breite und Länge, Lat./Lon.) in Dezimalgrad angegeben, also z.B. so: GPS N 52.00017, E 8.49119. Weitere Infos zum Thema unter www.reise-know-how.de/gps.
Verweise auf die Stadtpläne
Die Ziffern in den farbigen Kästchen bei den Praktischen Tipps der Ortskapitel verweisen auf den jeweiligen Legendeneintrag im Stadtplan.
Preiskategorien Unterkünfte
Zu Grunde liegen für Campingplätze der Platz für ein normales Wohnmobil ohne Strom. Übernachtungen in einer einfachen Campinghütte liegen in der Regel eine Kategorie höher. Bei den Hotels bezieht sich die Kategorie auf eine Übernachtung im Doppelzimmer in der Hochsaison pro Person.
bis 280 NOK, 270 SEK, 70 €
bis 600 NOK, 650 SEK, 100 €
bis 1350 NOK, 1350 SEK, 140 €
bis 1600 NOK, 1500 SEK, 190 €
über 1600 NOK, 1500 SEK, 190 €
Die Preisstaffelungen sind für die einzelnen Länder unterschiedlich.
Updates nach Redaktionsschluss
Auf der Produktseite dieses Reiseführers in unserem Internetshop finden Sie zusätzliche Informationen und wichtige Änderungen.
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Am Dreiländereck Norwegen – Schweden – Finnland
Steckbrief Norwegen
Name: Kongeriket Norge, Norgga gonagasriika
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie und parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt: König Harald V. (seit Jan. 1991)
Regierungschef: Ministerpräsident Jonas Gahr Støre (seit Sept. 2021)
Fläche: 385.203 km2 (Kernland, ohne Svalbard und Jan Mayen)
Nord-Süd-Ausdehnung: ca. 1750 km
Ost-West-Ausdehnung: 6–430 km
Einwohner: 5,4 Millionen
Bevölkerungsdichte: 16 Einw./km2
Hauptstadt: Oslo, ca. 0,7 Mio. Einwohner
Sprache: Nynorsk, Bokmål, Samisch
Religion: 82 % evangelisch-lutherisch, 1,8 % Katholiken, 2,3 % Muslime, 13,9 % andere
Steckbrief Schweden
Name: Sverige
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie und parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt: König Carl XVI. Gustaf (seit Sept. 1973)
Regierungschefin:Magdalena Andersson (seit Nov. 2021, nach dem Rücktritt Stefan Löfvens)
Fläche: 447.420 km2
Nord-Süd-Ausdehnung: ca. 1570 km
Ost-West-Ausdehnung: ca. 500 km
Einwohner: 10,3 Millionen
Bevölkerungsdichte: 23 Einw./km2
Hauptstadt: Stockholm, ca. 2 Mio. Einwohner
Sprache: Schwedisch, regional: Finnisch, Meänkieli, Samisch
Religion: 75 % evangelisch-lutherisch, 1,2 % Katholiken, 5,5 % Muslime, 18,3 % andere
Steckbrief Finnland
Name: Suomen Tasavalta
Staatsform: Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt: Präsident Sauli Niinistö (seit März 2012)
Regierungschefin: Ministerpräsidentin Sanna Marin (seit Dez. 2019)
Fläche: 338.450 km2
Nord-Süd-Ausdehnung: 1160 km
Ost-West-Ausdehnung: 540 km
Einwohner: 5,5 Millionen
Bevölkerungsdichte: 16 Einw./km2
Hauptstadt: Helsinki, ca. 0,65 Mio. Einwohner
Sprache: Finnisch, regional: Schwedisch, Meänkieli, Samisch
Religion: 93 % evangelisch-lutherisch, 1,1 % Orthodoxe, 2,7 % konfessionslos, 3,2 % andere
Einen Staat Lappland wird man auf keiner Karte finden. Der Begriff bezeichnet den nördlich des Polarkreises liegenden Teil Skandinaviens, der sich auf drei Nationen verteilt: Norwegen, Schweden und Finnland. In Norwegen gehören Nordland, Troms und Finnmarken zu Lappland, in Schweden sind es die Provinzen Norrbotten und Västerbotten und in Finnland ist es nur ein Bezirk: Lappi.
Das Wort „Lappland“ entstand aus der finnischen Bezeichnung für die nomadischen Ureinwohner dieser Region. Der Name wurde von den Schweden übernommen, die ihre nördliche Provinz Lappland nannten. Norweger nannten die Lappen Finner (= Finnen). Aus diesem Grund heißt der nördlichste Teil Norwegens Finnmark – der finnische Teil Lapplands heißt wiederum Lappi. Die ursprünglichen Bewohner Lapplands nennen sich selbst Samen(Sameh) und halten die Bezeichnung „Lappen“ für eine Beleidigung, da dieses Wort übersetzt so etwas wie „Ausgestoßene“ bedeutet. Das Land, in dem sie leben, heißt demnach bei ihnen auch nicht Lappland, sondern Sameoednäm oder Sápmi.
Früher lebten in dem Gebiet nördlich des Polarkreises ausschließlich Samen. Auch in Teilen der südlicheren Provinz Trøndelag und in Røros lebten Samen, die zur Minderheit der Südsamen gehören. Sie alle wurden von den einwandernden Skandinaviern immer weiter zurückgedrängt. Später zwang man sie sogar zur Entrichtung von Steuern. Heute sind fast alle dieser ehemaligen Nomaden sesshaft geworden und betreiben ihre frühere Lebensgrundlage, das Fischen und die Rentierzucht, nur noch nebenberuflich.
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Das Nordkap bei Mitternachtssonne
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Lappland ist auch im Winter eine Reise wert
Im Kapitel „Routen durch Lappland“ werden die verschiedenen Fahrtstrecken zu den unterschiedlichen Zielen mit den wichtigsten Infos für Auto- und Wohnmobilfahrer vorgestellt. Sie folgen einer Jahrzehnte langen Erfahrung im Land und orientieren sich zum Beispiel am Fahrziel: Wohin möchte ich reisen? Zum Nordkap oder an die norwegischrussische Grenze? Auch die Streckenlänge ist ein Aspekt: Habe ich drei oder sechs Wochen Zeit?
Lappland bietet eine Vielzahl von Natursehenswürdigkeiten: Was will ich sehen und wie komme ich hin? Es gibt tosende Wasserfälle, steile Hänge, stille Nationalparks, die Weite der Tundra und sacht mäandernde Flüsse. Nicht zuletzt hat der Zweite Weltkrieg seine Spuren hinterlassen, etwa mit einer der größten Landkanonen bei Harstad.
Im Winter bietet sich ein ganz anderes Bild als im Sommer, denn hier fährt man meist an ein bestimmtes Ziel und schränkt seinen Radius ein. Man unternimmt Skitouren durch die märchenhaft verschneite Berglandschaft oder besteigt einen Hundeschlitten und lässt sich von der unbändigen Meute durch die Täler ziehen. Abends ist man dann im Hotel zurück und probiert die nordische Küche vor dem Kamin. Die Wintersaison beginnt Ende Oktober und geht bis Anfang Mai. Viele Menschen wollen das berühmte Nordlicht sehen, das im Winter besonders gut zu beobachten ist. Deshalb werden sogar extra Direktflüge von Deutschland nach Tromsø angeboten. Natürlich haben im Winter nicht alle Highlights des Nordens geöffnet, auch die Hotels sind außerhalb der Wintersportgebiete häufiger geschlossen, deswegen braucht es eine gute Planung. Normalerweise fliegt man im Winter in den Norden, eine Alternative ist das Postschiff von Bergen die Küste hinauf bis Kirkenes und zurück.
Die mit ca. 1250 km längste Reiseroute läuft in Norwegen von der Hafenstadt Mo i Rana die Küste entlang nach Norden, von majestätischen Bergen gesäumt und teilweise unvergessene Ausblicke bietend. Zuerst passiert man auf der Hochebene Saltfjellet den Polarkreis, eine geisterhafte Gegend mit seinen Steintürmchen, die Reisende aufgeschichtet haben. Danach folgt einer der größten Gletscher Norwegens, der Svartisen. An den Fjorden scheinen die schroffen Hänge direkt aus dem Wasser heraus aufzusteigen, nur ein klein wenig Platz lassend, damit der Norweger sein Häuschen hinbauen kann. Ab und zu müssen Fjorde mit der Fähre überwunden werden. Am Ende der langen Reise erreicht man die Insel Margarøya über einen Tunnel. Hier liegt hinter Honningsvåg das sagenhafte Nordkap, wo der Felsen über 300 m steil ins nordische Eismeer abfällt. Man fühlt sich tatsächlich ein wenig wie am Ende der Welt.
Kürzere Routen beschreiben den Weg von der Hauptroute zu den besuchenswerten Küstenorten, wie die 75 km lange Strecke von Nordkjosbotn zur Universitätsstadt Tromsø. Die nördlichste Großstadt Hammerfest erreicht man von der E6 über die 520 m spannende Kvalsundbrücke.
Wer sich für das Leben und die Geschichte der Samen interessiert, kann z.B. in Norwegen bei der größten samischen Gemeinde Kautokeino vorbeischauen, wo das samische Parlament tagt, oder man geht in das berühmte Samimuseum Siida im finnischen Inari, das jährlich unzählige Besucher anzieht. Auch Schweden hat ein tolles Samenmuseum, das Ájtte in Jokkmokk. Alle drei zeigen neben den Dauerobjekten auch temporäre Ausstellungen. Vom norwegischen Lakselv an der E6 kann man über eine kahle Hochebene nach Karasjok gelangen, einer weiteren Hochburg der samischen Rentierzucht.
Eine Route führt bis Kirkenes, der östlichsten Stadt an der russischen Grenze, eine weitere führt von Haparanda am Botnischen Meerbusen entlang des Muoniojoki nach Skibotn in Norwegen. Wer direkt dort stehen will, wo Norwegen, Finnland und Schweden zusammenstoßen, kann dann von Kilpisjärvi aus eine Wanderung zum Dreiländereck unternehmen.
In Schweden kann man von der Hafenstadt Luleå auf einer waldreichen Route durch einsame Landschaften bis zum Samendorf Jokkmokk fahren.
In Finnland gelangt man aus den sumpfigen Gegenden der Tundra langsam zu den kargen Landstrichen der Hochebene, auch Finnlands größter See ist eines der Ziele.
Als außergewöhnliche Möglichkeit bietet sich eine Seereise entlang der norwegischen Küste mit der Hurtigrute an, deren Schiffe seit über 100 Jahren täglich von Bergen in Mittelnorwegen nach Kirkenes im Nordosten und zurück fahren. Unterwegs werden 33 Häfen zwar nur für eine Stunde angelaufen, aber dafür rund um die Uhr ein atemberaubendes Panorama geboten. Die modernen Schiffe fassen rund 500 Passagiere, sie gleiten fast die ganze Zeit in Sichtweite der Küste zwischen Inseln und Fjorden, Wasserfällen und kleinen Hafenorten vorbei. Man hat die Möglichkeit, Ausflüge zu machen, ein Bus fährt dann zum nächsten Hafen, wo man sein Schiff wieder einholt. So kann man etwa das Nordkap besuchen oder der eindrucksvollen Fütterung von Seeadlern beiwohnen, wenn der König der Lüfte angelockt wird und er majestätisch einschwebt, um sich seinen versprochenen Fisch abzuholen.
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Auf dem Weg von Jokkmokk zum Sarek-Nationalpark
Bodø, Norwegen | 171
Der König der Lüfte, der Seeadler, lässt sich hier gern beim Futtern beobachten, wenn man ihm Heringe anbietet. Die muss man aber nicht selbst angeln, das Seeadlerzentrum bietet Führungen an, bei denen mit Fisch zuerst die Möwen angelockt werden, die dann ein derartiges Geschrei veranstalten, dass der Adler aufmerksam wird.
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Nordkap, Norwegen | 203
Trotz vieler Gleichgesinnter sollte man sich einmal den Blick in den Abgrund gönnen und sich von den Elementen umtosen lassen, denn immerhin kann man hier 307 m in die Tiefe blicken. Auf dem Felsen gibt es eine Cafeteria, ein kleines Museum, das an berühmte Besucher erinnert, eine Kapelle und einen Stollengang, der zu einer Aussichtsplattform führt. Richtig kalt ist es im Winter nicht, aber windig.
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Lapporten, Schweden | 266, 417
Das gewaltige Trogtal südöstlich von Abisko in Schweden wird eingefasst von den Bergen Tjuonatjåkka und Nissuntjårro. Sie bilden den Rahmen für die spektakuläre Ansicht, die man von der E10 aus kurz vor Abisko sehen kann. Besser ist es noch, von Abisko Östra 6 km den Kungsleden nach Süden zu wandern.
021sn fh
Kvikkjokk, Schweden | 291
Hier vereinigen sich die beiden Flüsse Tarraälv und Kamajokk und bilden breite, tosende Stromschnellen, an denen entlang man in die Berge wandern kann bis man auf der Hochebene den berühmten Wanderweg Kungsleden erreicht. Man kann mit dem Bus von Jokkmokk bis Kvikkjokk fahren und findet Tisch und Bett im dortigen Wanderheim.
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Pakasaivo (Lapp’s Hell), Finnland | 320, 324
Ohne Netz aber mit einem doppelten Boden liegt der See malerisch und totenstill bei Muonio mitten im Wald – den Samen war er heilig. In seiner Nähe steht ein verehrter Seitastein. Zu erreichen sind See und Stein nur zu Fuß und so wandert man durch eine mystische Stille zwischen Nadelbäumen bis man das blaue Wasser unter sich erblickt.
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Adolfkanone in Trondenes, Norwegen | 76, 256
Mit einem Geschossdurchmesser von 40,6 cm einst die größte Kanone des Deutschen Reiches. Die Nato sorgte 1957 für Glasbruch, indem sie mal einen Probeschuss abgab, dessen Druckwelle 5 km südlich in Harstad die Fensterscheiben splittern ließ. Sie steht auf einer Landzunge nördlich von Harstad, wurde restauriert und ist mit ihren Bunkeranlagen zu besichtigen.
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Ofotbanen in Kiruna, Schweden | 140, 147
Im Grenzgebirge zwischen Norwegen und Schweden fährt die berühmte Erzbahn, die Ofotbanen, auch heute noch tagaus tagein durch das 500 m hohe Fjäll von Kiruna nach Narvik. Spektakuläre Aussichten wechseln sich mit meditativen Landschaften ab, an den alten Bahnhöfen steigen Wanderer ein und aus.
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Wasserkraftwerk in Porjus, Schweden | 281
Das einst größte Kraftwerk Schwedens, 1915 vom König per Telefon eingeweiht, ist heute ein Museum. Man kann in der Schaltzentrale stehen und sich als Herrscher über die Elemente fühlen. Sie sollte die berühmte Erzbahn mit Strom versorgen. Dazu staute man den Store Luleälven mit einem 1,5 km langen Damm auf. Der Strom wird heute in einem Neubau an anderer Stelle gewonnen.
Adobe Stock © Petr
Uhrturm in Kiruna, Schweden | 287
Der Uhrturm, der einst auf dem Dach des alten Rathauses „Iglu“ stand, war in den 1960er-Jahren vom Künstler Bror Marklund entworfen worden, wurde abmontiert, renoviert und ziert nun mit seinen 8 Tonnen schweren Glocken ebenerdig den Platz vor dem neuen Rathaus „Kristallen“. Der Umzug war nötig, weil der Bergbau die Erde unter der Stadt so ausgehöhlt hatte, dass sie zu versinken drohte.
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Eisbrecher Sampo in Kemi, Finnland | 314
Anders als der Namensgeber, eine Art Wundermühle aus der finnischen Mythologie (siehe Kap. 7 „Mythologie/Die Kalevala“), versank der Eisbrecher Sampo nicht im Nordmeer. Nach 30 Jahren Dienst wurde er 1991 ausgemustert und nimmt seitdem im Winter Touristen mit zu Fahrten übers Eis. Das Schiff ist immer noch in der Lage bis zu 120 cm dickes Eis zu zerkrümeln.
Lapland Material Bank © VisitKemi
Boazo Sami Siida in Alta, Norwegen | 159
Das Boazo Sami Siida ist ein Erlebniszentrum etwas südlich von Alta am Altaelv gelegen. Hier kann man wie die Rentierzüchter in einem großen Zelt am Feuer sitzen und zum Beispiel Blaubeerkuchen essen oder sich zeigen lassen, wie man ein Lasso wirft. Natürlich sind auch die Tiere der Züchter zugegen und lassen sich bewundern.
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Engholm Husky bei Karasjok, Norwegen | 185
Kinder finden Gefallen an einer winterlichen Schlittenhund-Tour, doch auch im Sommer freuen sich die Hunde über Besuch und wollen gestreichelt werden. Die Engholms leben rund 7 km südwestlich von Karasjok am Ufer des Kárášjohka. Hier kann man auch in Hütten übernachten, die vom Hausherren selbst gestaltet wurden.
Adobe Stock © muro
Polar Park in Bardu, Norwegen | 218
Im größten Zoo des Nordens gibt es Bären, Wölfe, Luchse und Vielfraße ganz nah zu sehen. Es gibt einstündige, kostenlose Führungen. Dabei lockt der Guide die Raubtiere mit Leckereien an die Zäune. Ihre Gehege sind relativ groß und der Vielfraß zieht sich gerne mal in seine Schmollecke zurück und möchte, wie die anderen Raubtiere, lieber unerkannt bleiben.
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Wikingerdorf Lofotr auf den Lofoten, Norwegen | 246
Im rekonstruierten Dorf Lofotr kann man sich ein bisschen wie ein Wikinger fühlen. Es gibt das Langhaus (80 Meter), eine Schmiede, ein Bootshaus, die Möglichkeit eine Axt zu werfen oder mit dem Bogen zu schießen. Auf dem angrenzenden See nimmt ein Wikingerschiff Gäste zu einem Ausflug mit.
034sn ta
Weihnachtsmanndorf bei Rovaniemi, Finnland | 330
Das Dorf des Weihnachtsmannes kann man das ganze Jahr über besuchen. Im Sommer haben der Weihnachtsmann und seine Wichtel auch mehr Zeit für Kinder. Außerdem zu sehen: Das Weihnachtspostamt, den magischen Wald und die Rentiere. Das Dorf liegt direkt auf dem Polarkreis und ist ein Spektakel, das tausende Besucher anzieht.
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Kautokeino, Norwegen | 187
Kunsthandwek in samischer Tradition gibt es bei Juhls Sølvsmije zu bewundern. Auch das Haus, vom Gründer selbst gebaut, ist sehenswert. Angefangen hat der Hausherr mit der Reparatur von samischem Silberschmuck. Daraus haben sich ein Treffpunkt, ein Laden und eine Silberschmiede entwickelt.
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Tromsø, Norwegen | 228
In der samischen Woche wird viel Folklore präsentiert, etwa Lassowerfen und Rentierrennen. Dabei rennen die Tiere quer durch die Stadt und ziehen ihre Besitzer auf Skiern hinterher. Auch Konzerte, Essensstände und Kunsthandwerksverkauf sind dabei. Das Fest findet jährlich in Zusammenhang mit dem samischen Nationalfeiertag am 6. Februar statt.
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Jokkmokk, Schweden | 279
Der alljährliche Samenmarkt im Februar ist der größte seiner Art und seit dem 17. Jh. der wichtigste Treffpunkt der verstreuten Familien. Ursprünglich wurden kirchliche Dinge geregelt und der König hatte die Leute zwecks Steuererhebung auf einen Fleck versammelt. Heute ist der Samenmarkt auch zu einem Volksfest geworden mit einem großen Kulturprogramm. Jährlich kommen etwa 40.000 Menschen.
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Karesuando, Schweden | 284
Der Messerschmied Strömeng stellt in seiner Werkstatt traditionelle Messer mit Griffen aus Maserbirke her. Auch die traditionellen Griffe aus Rentierhorn mit zwischengelegten Scheiben aus Leder und Messing gibt es hier. Der Laden führt Beile und Messer mit Damasstahlklinge. Die Klingen wurden traditionell von Schmiedewerkstätten im Süden des Landes hergestellt.
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Inari, Finnland | 303
Hier ist nicht nur ein Parlament, sondern auch das Samenmuseum Siida, das durch eine Schenkung des Nationalmuseums die nun größte Sammlung von samischem Kunsthandwerk besitzt. Die Anlage liegt malerisch am Ufer des Inarisees. Im Siida befindet sich außer dem Museum auch das Naturzentrum. Die ständige Ausstellung zeigt die Symbiose von samischer Kultur und der Natur.
Siida/Sámi Museum
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Die Öresundbrücke führt von Dänemark nach Schweden
Anreiseroute durch Finnland
Anreiseroute durch Norwegen
Anreiseroute durch Schweden
Fähren
Wahl der Strecke
Ob einem nun die Berge Norwegens, die Wälder Schwedens oder die Seen Finnlands mehr zusagen, entscheidet mit über die Wahl der Anfahrtsroute. Der kürzeste und meistgenutzte Weg in den Norden Skandinaviens führt durch Dänemark und Schweden. Doch man kann Norwegen oder Finnland in die Anreiseroute einbeziehen und nach der Durchquerung von Südschweden durch eines der beiden Nachbarländer weiter nach Norden fahren. Auch der direkte Weg von Dänemark nach Norwegen oder von der deutschen Ostseeküste nach Finnland ist möglich – durch eine Umschiffung von Schweden im wahren Wortsinn.
Eine wichtige Grundüberlegung bei der Streckenwahl ist die zur Verfügung stehende Zeit. Auch die Finanzen spielen eine Rolle, die Fährverbindungen nach Skandinavien sind ein entscheidender Faktor bei der Kostenfrage. Ein Preis-Leistungs-Vergleich bei der Reiseplanung ist nützlich. Schließlich lässt sich eine Schiffsfahrt auch ganz vermeiden, indem man die Brückenverbindungen der dänischen Inseln nutzt, um zum schwedischen Festland zu gelangen. Ein Überblick über die möglichen Fährverbindungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) soll bei der Wahl der Anfahrtsroute helfen.
Wer überhaupt keine Fähre benutzen möchte, fährt auf der E45 bis nach Kolding in Dänemark und dort auf die E20, auf der man über eine kurze Brücke die Insel Fünen (Fyn) erreicht. An Odense vorbei fährt man dann in Nyborg auf den zweiteiligen Brückenzug Storebæltsbroen über den Großen Belt (Maut für Pkw ab 35 €), und erreicht bei Halsskov die Insel Seeland (Sjælland).
Weiter geht es auf der E20, bis man südlich von Kopenhagen die Öresundbrücke nach Malmö in Schweden erreicht. In der Nähe des Kopenhagener Flughafens verschwindet die Autobahn in einem Tunnel, der etwa 3,5 km unter dem Sund entlangführt. Auf einer künstlich aufgeschütteten Insel südlich von Saltholm kommt die Straße wieder an die Oberfläche, um dann über eine 8 km lange Schrägseilbrücke nach Malmö zu führen. Das Mittelteil hängt fast einen halben Kilometer „frei“ in 57 m Höhe.
Geplanter Tunnel durch den Fehmarnbelt
Ab 2028 soll man den Fehmarnbelt von Puttgarden nach Rødby durch einen 18 km langen Tunnel im Zug oder Auto unterqueren können. Dänemark möchte hier den längsten Fertigtunnel der Welt versenken, die Fabrik für die Tunnelteile arbeitet bereits. In Deutschland gibt es Proteste gegen das Milliardenprojekt. Man fürchtet einen Anstieg des Verkehrs und ein Nachlassen des Tourismus. Die einspurige Fehmarnsundbrücke der Vogelfluglinie (nach dem Weg der Zugvögel benannt) wird nach der Fertigstellung des Tunnels zum Nadelöhr, da man eine Erweiterung erst 2014 auf den Weg brachte und die Brücke marode ist (Infos unter www.femern.de).
Die Strecke ist mautpflichtig. Es gibt eine Zahlstation mit verschiedenen Fahrspuren. Vielnutzer haben einen Sender hinter der Windschutzscheibe, der die Durchfahrt automatisch registriert. Man kann gegen 30 € Kaution einen Sender leihen und ihn per Post zurückschicken. Die Zahlung vor Ort und ohne Sender ist teurer und es kann zu Wartezeiten kommen.
Für die Storebælt- und die Öresundbrücke zusammen zahlt man bei Online-Buchung (www.storebaelt.dk, www.oeresundbruecke.de) für ein Womo bis 6 m Länge 33 €. Für das Wohnmobil muss man eine Kopie des Fahrzeugscheins einscannen und an die Buchungsstelle schicken. Die Kombination der Rostock-Gedser-Fähre mit der Öresundbrücke kostet 150 € pro Pkw unter 6 m.
Wer nicht über die Öresundbrücke oder durch die baltischen Staaten und Russland fahren will, muss eine Fähre benutzen, um nach Schweden, Norwegen oder Finnland zu gelangen. Das Angebot an Linien ist sehr groß. Der folgende Überblick erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Viele Reedereien bieten preiswerte Pauschalen z.B. für Pkw inkl. fünf Personen an. Wenn die gewünschte Strecke von mehreren Reedereien befahren wird und man ein etwas größeres Auto hat, sollte man auf die angegebenen Maximalgrößen für Pkw beim Normaltarif achten. Die maximale Höhe schwankt je nach Reederei zwischen 1,85 und 2,25 m, die Länge zwischen 5 und 6 m. Überschreitet man dies, sind Aufschläge fällig.
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Auf der Küstenstraße Rv17 in Norwegen
Für bestimmte Strecken gibt es Kombitickets für bis zu drei Fähren, z.B. für Puttgarden – Rødby, Helsingør – Helsingborg und Stockholm – Helsinki.
Bei den Nachtfähren ist es möglich, Kabinen oder Liegesessel zu buchen. Der Aufenthalt auf den Fahrzeugdecks ist während der Überfahrt verboten. Bei Langstrecken kommt man um die Kabinenbuchung nicht herum. Manche Linien bieten im Sommer Plätze im Liegesessel an. Online zu buchen ist preiswerter, als direkt am Fährterminal ein Ticket zu kaufen, bei TT-Line sind das z.B. 14 € pro Buchung.
Die Überfahrt in der Hochsaison ist immer erheblich teurer. Die Saisonzeiten sind bei jeder Linie unterschiedlich. Außerdem erhöht sich der Preis am Wochenende und bei nicht wenigen Linien auch in der Nacht. Jugendliche, Studenten und Rentner werden häufig billiger befördert. Umsonst ist’s oft für Kinder unter sechs Jahren.
Als Tramper sollte man die Verladekais der Linien wählen, denn viele Leute haben ihr Auto nicht voll besetzt und können dazu überredet werden, einen Tramper kostenlos mitzunehmen.
Der Standard der Fähren sowohl in Sachen Sicherheit als auch Komfort ist bei den Skandinavien-Fähren im Allgemeinen sehr hoch. Einige Schiffe wie z.B. bei Color Line, Tallink Silja oder Viking Line können es mit ihrer Ausstattung inzwischen auch mit Kreuzfahrtschiffen aufnehmen.
Die Preisangaben beziehen sich jeweils auf die Hin- und Rückfahrt für ein Wohnmobil und zwei Personen in der Hochsaison (Juni bis August). In der restlichen Zeit des Jahres sind die Fahrten preiswerter.
1: Hirtshals (DK) – Kristiansand (N)
Zweimal täglich fährt die Fjord Line mit der „Fjordcat“ ca. 2½ Std. durch den Skagerak, allerdings nur im Sommer, 316 €.
2: Hirtshals (DK) – Langesund (N)
Täglich einmal und nur im Sommer fährt die Fjord Line ca. 4½ Std. durch den Skagerak, 275 €.
3: Hirtshals (DK) – Larvik (N)
Die Color Line fährt von Norddänemark an die Südküste Norwegens. Meist eine Fahrt pro Tag. Fahrtdauer: ca. 3½ Std. Zu bestimmten Abfahrtszeiten Wohnmobil-Ermäßigungen, 145 €.
4: Strømstad (S) – Sandefjord (N)
2½ Stunden braucht Stena Line für die Überfahrt von Schweden nach Norwegen. Bis zu 6 Abfahrten pro Tag, 87 €.
5: Frederikshavn (DK) – Oslo (N)
Das Schiff aus Kopenhagen von DFDS legt auch jeden Abend in Fredrikshavn an und fährt ca. 10 Std.,148 €.
6: Frederikshavn (DK) – Göteborg (S)
Stena Line, je nach Abfahrtstag/-stunde unterschiedliche Preise, 172 €.
7: Grenå (DK) – Varberg (S)
Stena Line, Preise je nach Abfahrtstag/-std. Fahrzeit rund 6 Std., 130 €.
8: Kiel (D) – Oslo (N)
Der lange Seeweg, „Kreuzfährfahrt“ von 19½ Std. Tägliche Abfahrten um 14 Uhr von Kiel und Oslo mit der Color Line, 970 €.
9: Kiel (D) – Göteborg (S)
Stena Line, Preise nach Abfahrtstag/-std., 614 €, plus Kabine, Standard-2er ab 80 €. Kabinen im Unterdeck im Sommer ab 45 € pro Person.
10: Puttgarden (D) – Rødby (DK)
Die Vogelfluglinie wird von Scandlines alle 30 Minuten befahren, ist aber ziemlich teuer, da es die Hauptroute ist. Die Fahrzeit beträgt 45 Min., 100 €. Ticketkauf am Terminal 5 € Aufpreis.
11: Helsingør (DK) – Helsingborg (S)
Scandlines, 60 Abfahrten täglich, Fahrzeit 20 Min., in der Regel werden Kombitickets verkauft, z.B. Puttgarden – Rødby und Helsingør – Helsingborg für 255 €.
12: Kopenhagen (DK) – Oslo (N)
Eine Abfahrt pro Tag mit der britischen DFDS. Zum Terminal in Kopenhagen vom Ring 02 bei Folke Bernadottes Allé in den Dampfaergevej einbiegen, 355 € inkl. Kabinenzuschlag, da die Überfahrt 16 Std. dauert.
13: Travemünde (D) – Trelleborg (S)
Die Fähren der TT Line fahren 7½ Std. bei Tag und 8½ Std. bei Nacht, in der Saison keine Nachtfahrten, 204 € (50 € Zuschlag für die Zweibettkabine).
14: Travemünde (D) – Malmö (S)
Finnlines/Nordö-Link lässt viermal am Tag auch Autos aufs Schiff. Dauer 9 Stunden. Tagfahrt 171 €, Abendabfahrt teurer, Kabine ab 60 €.
15: Rostock (D) – Gedser (DK)
Die Fähren von Scandlines fahren 12-mal täglich in 1¾ Std., 236 €.
16: Rostock (D) – Trelleborg (S)
TT Line: Pkw plus Fahrer ab 82 €, am Wochenende das Dreifache. Kombinierte Fracht- und Passagierschiffe fahren für TT Line am Tage 6 Std. und in der Nacht 7½ Std. Auch Scandlines befährt die Strecke, 164 €. Die Riesenschiffe befördern die Eisenbahnzüge nach Skandinavien.
17: Sassnitz (D) – Ystad (S)
Im Sommer zweimal täglich, 2½ Std. brauchen die Schiffe der Förde Reederei Seetouristik (FRS), Auto inkl. 5 Personen ab 99 €.
18: Travemünde (D) – Helsinki (FIN)
Die Schiffe der Finnlines brauchen 30 Std. für die Strecke. Finnlines fährt mindestens einmal am Tag, 882 €, Ruhesessel inklusive. Vierer-Innenkabine 160 €, einfache Fahrt 20 % teurer.
An die norwegische Westküste
Weitere Fährverbindungen gibt es von Dänemark mit Fjordline bzw. Color Line nach Bergen, Egersund, Haugesund und Stavanger in Norwegen.
Zwischen Schweden und Finnland herrscht ebenfalls reger Schiffsverkehr. Außer den traditionsreichen Riesen Viking Line mit den roten Schiffen und Tallink Silja Line mit dem blauen Seehund im Logo befahren noch einige kleinere Linien die Strecke.
Die meisten Schiffe machen einen Zwischenstopp auf den zu Finnland gehörigen, aber weitgehend autonom verwalteten Ålandinseln, die vielen Reisenden nur als Zwischenstation ein Begriff sind. Es werden die drei Häfen Eckerö, Långnäs und Mariehamn (Hauptstadt) angelaufen. Nach einem Stopp von ein bis drei Stunden geht es dann weiter, man kann aber auch die Einzelstrecken buchen.
19: Stockholm (S) – Mariehamn (Åland) – Helsinki (FIN)
Die Fahrt dauert sowohl mit Silja als auch mit Viking 17 Std. und kostet als einfache Fahrt pro 4-Bett-Außenkabine ab 190 € (Viking) und 272 € bei Silja.
20: Kapellskär (S) – Naantali (FIN)
FinnLink, eine Reederei, die zu Finnlines gehört, die wiederum Tallink gehört, fährt zum Hafen von Naantali unweit von Turku, 325 €, Zweierkabine innen pro Person 35 €.
21: Grisslehamn (S) – Eckerö (Åland)
Zu den Ålandinseln geht es täglich fünfmal mit Eckero Linjen, außerhalb der Saison nur zweimal. 110 km von Stockholm über Norrtälje nach Grisslehamn. Die Fahrt dauert etwa 2 Std., 143 €. Von hier kommt man weiter nach Finnland.
22: Umeå (S) – Vaasa (FIN)
Hier kann man in der Saison täglich bis zu zweimal mit der Wasaline (NLC Ferry AB Oy) übersetzen. Fahrtdauer 4½ Std., 262 €.
Color Line GmbH, Norwegenkai, 24143 Kiel, Tel. 0431-7300100, www.colorline.de.
DFDS Seaways (Deutschland) GmbH, Högerdamm 41, 20097 Hamburg, Tel. 040-3890371, www.dfdsseaways.de.
Eckerö Linjen, Rederiaktiebolaget Eckerö, Tel. +358 (0)18-28300 (Åland), +46 (0)175-25800 (Schweden), www.eckeroline.fi.
Finnlines, Skandinavienkai, 23570 Lübeck-Travemünde, Tel. 0451-1507443, www.finnlines.de.
FinnLink AB, Kapellskär, 76015 Gräddö, Schweden, Tel. +358 (0)10-3434500, www.finnlines.de.
Fjord Line, Nizzastr. 28, 18311 Ribnitz-Damgarten, Tel. 03821-7097210, www.fjordline.com.
NordöLink (Finnlines), Zum Hafenplatz 1, 23570 Lübeck-Travemünde, Tel. 0451-1507443, www.nordoe-link.com, www.finnlines.de.
Scandlines,www.scandlines.de. Fährhafen, 23769 Puttgarden, Tel. 0180-2116699; Fährcenter, 18456 Sassnitz, Tel. 038392-64420; Fährcenter, Rostock, Servicecenter Tel. 0381-77887766.
Tallink Silja Line, Mattentwiete 6, 20457 Hamburg, Tel. 040-547541222, www.tallinksilja.com/de.
Stena Line, Schwedenkai 1, 24103 Kiel, Tel. 0431-9099, 01805-916666, www.stenaline.de.
TT Line, Zum Hafenplatz 1, 23570 Travemünde, Tel. 04502-80181, www.ttline.de.
Viking Line, Große Altefähre 20–22, 23552 Lübeck, Tel. 0451-384630; Tel. Kapellskär: +46 (0)176-44100; Tel. Stockholm: +46 (0)8-4524200, www.vikingline.de.
Wasaline (NLC Ferry AB OY), Tel. Schweden +46 (0)9-0185205, Finnland +358 (0)207-716813, www.wasaline.com.
Förde Reederei Seetouristik (FRS), Jasmunder Landstraße 2, 18546 Sassnitz/Neu Mukran, Tel. 0461-864608, www.frs-baltic.com.
Wer sich nicht selbst durch den Dschungel der Angebote arbeiten will, kann sich z.B. an die DER Touristik in Frankfurt wenden (Tel. 069-95885963, www.ocean24.com). Hier sind Informationen und Tickets von allen großen Fährlinien erhältlich.
Wer sich nicht mit dem Auto komplett auf die lange Reise durch Norwegen, Schweden oder Finnland zum Nordkap begeben will, hat noch eine andere Alternative: die Fahrt mit einem Schiff der Hurtigruten von Bergen aus. Die Fahrt durch die faszinierende Küstenlandschaft Norwegens entlang steil abfallender Felsmassive, an schneebedeckten Hängen vorbei dauert eine Woche pro Strecke. Zwischendurch gibt es immer wieder Stopps an malerisch in die Täler geschmiegten kleinen Dörfern und verschwiegenen Häfen.
Die wohl bekannteste skandinavische Schiffslinie ist 1893 aus der Notwendigkeit heraus entstanden, Post und Waren in die entlegenen Gebiete des Landes zu transportieren. Bis zum Anfang des 20. Jh. gab es fast keine Straßen im Norden und der Flugverkehr steckte noch in der Aufbauphase, es blieb nur die Möglichkeit über das Meer. Die Hurtigruten-Linie wird heute von fünf Reedereien betrieben und umfasst die Strecke von Bergen bis Kirkenes ganz im Nordosten Norwegens. Täglich startet ein Schiff in Bergen und eins in Kirkenes. Unterwegs werden 35 Stationen angelaufen, jeweils auf einer Strecke bei Tag und auf der anderen bei Nacht. Auf der gesamten Rundreise legt man in 12 Tagen 4630 spektakuläre Kilometer zurück oder 2500 Seemeilen (eine Seemeile entspricht 1,8652 Kilometern).
Der Linienbetrieb ist heute regelmäßig auf staatliche Subventionen angewiesen. Im Hurtigrutenmuseum in Stokmarknes auf den Vesterålen kann man eines der Schiffe besichtigen.
Seit die „MS Vesterålen“ unter Kapitän Richard With am 2. Juli 1893 als erstes Postschiff von Bergen in See stach, wurde die Flotte ständig vergrößert und modernisiert. In der Regel sind es keine echten Luxusliner, sondern sogar teilweise Frachter, die eine begrenzte Zahl von Passagierkabinen besitzen. „Abendkleid und Anzug kann man zu Hause lassen“, steht im Hurtigruten-Prospekt. Diese nicht selten schon betagten Pötte laufen eine Vielzahl kleiner Häfen an, mitunter sieht man nur eine Steinmole am Anlegeplatz. Früher war die Ankunft des Postschiffes immer ein Ereignis, das die ganze Bevölkerung des Ortes zusammenströmen ließ. Es wird rund um die Uhr aus- und eingeladen. Man darf sich also nicht wundern, wenn nachts plötzlich Unruhe an Bord ist. In einigen Häfen besteht die Möglichkeit von Bord zu gehen und eine Sightseeing-Tour zu unternehmen.
Es gibt drei Generationen von Schiffen, die zurzeit in Benutzung sind. Hier kurz jeweils ein typischer Vertreter:
Die MS Lofoten von 1964 ist nach knapp 60 Jahren in Rente gegangen: Platz für 70 Passagiere an Bord, im Laufe der Jahre 22 Mal auf Grund gelaufen (die anderen Schiffe hatten auch nicht weniger Havarien). Nun ist die MS Spitsbergen mit Platz für 320 Reisende das kleinste Schiff. Es wurde 2009 in Portugal gebaut und 2016 umfassend modernisiert.
Die MS Vesterålen aus der mittleren Generation wurde im Jahr 1983 gebaut und 1988 und 1995 modernisiert und mit einem hellen Interieur noch einladender gestaltet. Auf Bequemlichkeiten wie Aussichtssalon, Bar, Restaurant, Fahrstuhl und Shop braucht man auch an Bord dieses kleineren Hurtigruten-Schiffes nicht verzichten.
Die MS Midnatsol ist eines der größten Schiffe aus der neusten Generation. Mit komfortabler Ausstattung gehört sie zu den Luxuslinern. Hier kann man sogar Suiten mit Aussicht mieten. Sie ist 135 Meter lang, kann über 1000 Passagiere und 45 Autos mitnehmen und hat 652 Betten.
Inzwischen geht der Trend allerdings weg von den Schiffsriesen. Die meisten der jetzt eingesetzten Schiffe beherbergen 500–600 Passagiere, wobei man in manchen Gegenden die Tagesausflügler und Kurzstreckenreisenden noch dazu rechnen muss, die in den Salons sitzen und das Gepäck in den Gängen ablegen.
Das Nordkap selbst wird nicht angelaufen, deshalb muss man vom Hafen in Honningsvåg mit dem Bus zum Ziel, dieser ist aber an Bord buchbar.
Die Einschiffung erfolgt am Frieleneskaien in Bergen. Die Abfahrt variiert je nach Saison.
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Die Schiffe der Hurtigruten fahren ums Nordkap herum bis nach Kirkenes
Abfahrt um 20.30 Uhr, Einschiffung ab 17 Uhr.
Über die aktuellen Abfahrtszeiten und Preise kann man sich unter www.hurtigruten.de informieren.
Bei allen anderen Häfen erfolgt die Einschiffung direkt nach Anlegen des Schiffes, spätestens 30 Minuten vor der angegebenen Abfahrtszeit.
Man kann natürlich auch Teilstrecken befahren. Dazu begibt man sich einfach zum Anleger des entsprechenden Ortes. Tickets ab 48 € pro Person werden beim Einlaufen oder auch vorher in Deutschland verkauft. So kostet die zwölftägige Fahrt von Bergen nach Kirkenes und zurück ab 1300 € (Doppelkabine in der Hochsaison) inkl. hervorragender Verpflegung. Dazu kommt natürlich noch der Flug nach Bergen und von Kirkenes über Oslo nach Deutschland zurück. Zu Weihnachten gibt es Fahrten mit dem historischen „MS Lofoten“ mit Schneehotelübernachtung, Schlittenfahrt und Weihnachtsgottesdienst in Kirkenes. Trotz hoher Preise sind die Schiffe oft ausgebucht, also rechtzeitig anfragen.
Seit Mitte 2021 gibt es eine zweite Reederei auf der Postschiffroute: Havila Kystruten. Die Schiffe punkten durch ihre Umweltfreundlichkeit. Sie sind mit einem der größten Batteriepakete der Welt ausgerüstet und können 4 Stunden lang elektrisch gleiten. Wenn die Batterien leer sind, wechselt das Schiff auf Erdgas. Preis ab 900 € pro Person, www.havilavoyages.com.
Die Fahrt entlang der schroffen norwegischen Küste mit ihren vielen Fjorden gehört zu den schönsten Touren durch Skandinavien. Man fährt von einem überwältigenden Anblick zum nächsten. Zeit und Geduld sind allerdings Voraussetzung für diese Strecke, die mit 3400 km (von Norddeutschland) die längste Route zum Nordkap ist. Ab Trondheim führt der Weg parallel zur Küste, immer wieder müssen Fjorde umfahren werden. Man sieht mitunter sein Ziel schon greifbar vor Augen, muss aber noch einen halben Tag fahren, um auf die andere Seite zu kommen.
Eine Hauptroute nach Oslo führt über die dänischen Inseln und Schweden. Von Kopenhagen fährt man über die Öresundbrücke nach Malmö. Dort trifft man auf die E6, die an der schwedischen Westküste entlang durch Göteborg und Uddevalla zur norwegischen Grenze führt. Etwa zwei Stunden später erreicht man die norwegische Hauptstadt.
Anstatt über die dänischen Inseln und Schweden zu fahren, kann man aber auch von der Nordspitze Dänemarks mit der Fähre über den Skagerrak nach Oslo übersetzen. Alternativ kann man über die Vogelfluglinie (Fehmarn) nach Dänemark fahren und von Kopenhagen das Schiff nach Helsingborg oder direkt nach Oslo nehmen. Schließlich kann man auch von Deutschland aus mit der Fähre von Kiel nach Oslo gelangen. Diese Verbindung ist aber relativ teuer und dauert am längsten, man verbringt die Nacht auf dem Schiff.
Fähren
Die meisten Besucher betreten schwedischen Boden über die südlichste Provinz des Landes: Skåne, zu Deutsch Schonen. Die E6/E20 kommt von Trelleborg an der Südspitze und führt nordwärts bis zur Grenze nach Norwegen. Unterwegs reist man parallel zum Öresund durch flache Landschaften über Malmö, Helsingborg und Halmstad. Die Gegend ist von der Landwirtschaft (hauptsächlich Ackerbau) geprägt. Durch die Provinz Halland mit schönen Badeorten wie Varberg erreicht man die zweitgrößte Stadt des Landes, Göteborg in der Provinz Västergötland.
Schwedens zweitgrößte Stadt (rund 580.000 Einwohner) hat den größten Hafen des Landes und mit dem Nordstan das größte Einkaufszentrum Skandinaviens. Wenn man sich auf der E6 dem Göteborger Bereich nähert, nimmt der Verkehr schnell großstädtische Ausmaße an. Die Stadt besitzt viele Grünanlagen und ist von Kanälen durchzogen. Ihre Straßenzüge sind in unterschiedlichen Stilen in verschiedenen Jahrhunderten entstanden. Im Juni und Juli ist die Durchfahrt mautfrei.
Ab Göteborg fährt man durch das Schärengebiet von Bohuslän mit seinen flachen Inselchen, vorbei an Uddevalla, wo man den Götakanal überquert, und Tanum mit seinen alten Felszeichnungen bis zur norwegischen Grenze bei Strömstad.
Übernachten
Camping Lilleby (SCR), Lillebyvägen 100, Torslanda, Tel. 031562240, www.goteborgscamping.se, 1.10.–31.5. kein Camping, nur Hüttenvermietung, normal geöffnet 31.5.–30.8. Auf Hisingen (nordwestlich von Göteborg Zentrum) am Meer bei Torslanda, dem südlichsten Teil von Bohuslän, direkt an einem Fjord zwischen einem Felsmassiv und einem Kiefernwald.
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Brücken verbinden die vielen Inseln an der norwegischen Fjordküste
Die Grenze bildet der Meeresarm Svinesund. Parallel zu der 1946 errichteten alten Svinesundbrücke wurde zur Verkehrsentlastung 2005 die 704 m lange neue Brücke eingeweiht, die 20 NOK/22 SEK Maut kostet. AutoPASS-Abonnenten fahren ohne Halt durch.
Kap. 6: Autofahren
Ab hier wird die Gegend deutlich bergiger. Wohnmobilstellplätze gibt es auf dem Rastplatz Dynekilen 5 km nördlich der Auffahrt „Strömstad nord“ an der Westseite der E6. Nordwärts Fahrende wenden an der Ausfahrt Lökholmen und fahren zurück. Der Rastplatz ist ruhig, da er etwas abgelegen im Wald liegt, mit Aussichtspunkt.
Man folgt der E6 nordwärts Richtung Oslo. Das Meer reicht mit seinem Meeresarm bis zur Hauptstadt ins Landesinnere hinein. Bei Moss kommt die Straße wieder an den Fjord, der Verkehr wird dichter und nun ist es nicht mehr weit zum ersten Verteilerkreis am Rande von Oslo.
Wer direkt weiter nach Lappland will, muss nicht durch die Stadt fahren. Man folgt einfach den Schildern „E6 Trondheim“ und wird über den Ring 3 noch vor der City auf den Weg nach Norden gebracht.
Die Hauptstadt Norwegens wurde vom König Hårdråde 1047 östlich des heutigen Oslo gegründet und nach diversen Bränden an die heutige Stelle versetzt. Lange hieß der Ort Kristiania. Heute ist Oslo mit rund 700.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes.
Ein Besuch Oslos lohnt auf jeden Fall, beispielsweise wegen der weltberühmten Museumsinsel Bygdøy, einer Halbinsel gegenüber vom Hafen mit mehreren Museen. Zu sehen sind dort Thor Heyerdals Floß Kon Tiki und das Osebergschiff aus der Zeit der Wikinger, die Fram, mit der sich Fritjof Nansen im Packeis um den Nordpol einfrieren ließ, und ein Museumsdorf. Ein absolutes Highlight ist der Vigeland-Park mit 800 lebensgroßen Skulpturen und die Munch-Gemälde-Sammlung im Museum neben der Oper.
Stadtverkehr
Der Autoverkehr um Oslo ist mit drei ringförmigen Umgehungsstraßen organisiert, die im Zentrum beginnend mit Ring 1, Ring 2 und Ring 3 ausgeschildert sind. Der äußere Ring 3 führt als Schnellstraße im großen Bogen um die Innenstadt herum. Ring 2 verläuft in einem Halbkreis um die City von Majorstua im Westen, im Osten führt er am Munch-Museum vorbei. Aufgrund vieler Ampeln geht es nur stockend voran. Ring 1 umschließt das Zentrum und ist wegen vieler kurzer Ausfahrten und zwei stark befahrener Kreisverkehre für auswärtige Autofahrer eine gewisse Herausforderung.
Wer mit dem Auto in die City will, muss an einer der 18 Mautstellen im Schnitt 45 NOK bezahlen, je nach Tageszeit, Art des Fahrzeuges und wie weit in die Stadt gefahren wird. Dieselautos zahlen mehr als Benziner, Elektro- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge zahlen weder Maut noch Parkgebühren. An Mautstellen mit mehreren Möglichkeiten wählt man die Spur „manuell“ (für das Kassenhäuschen) oder „mynt/coin“ (für den Automat). Bei der AutoPASS-Spur steht meist „fullautomatisk bomstasjon“. Hier fahren Osloer mit automatischen Lesesystemen oder AutoPASS-Abonnenten ohne Halt durch. Ausländer, die nicht bei AutoPASS registriert sind, bekommen Monate später die Rechnung aus Norwegen zugeschickt.
Kap. 6: Autofahren
Die größte Verkehrsberuhigung erfuhr Oslo mit der Eröffnung des kostenlosen Rathaustunnels. Seitdem rauscht der Verkehr unter der Innenstadt durch. Man kann sich die Fahrt in die Innenstadt aber auch sparen, da ein gut ausgebautes Nahverkehrssystem zur Verfügung steht, mit dem alle Sehenswürdigkeiten erreicht werden können.
Die Oslo City App funktioniert auch offline und bietet Veranstaltungskalender, Restaurants, Hotels und diverse Aktivitäten (www.visitoslo.com/de/oslo/apps).
Parken
Parken in der City ist teuer und schwierig: Die Innenstadt von Oslo ist in eine innere rote Zone (rød, Zentrum vom Schlosspark bis zum Akerselv) und eine äußere gelbe (gul) Parkzone aufgeteilt. An Werktagen von 8 bis 17 Uhr gilt: An den roten Uhren kann man eine Viertelstunde, an den gelben eine, an den grauen zwei und an den braunen drei Stunden parken. (Außerhalb der City und des Rings 3 befinden sich die blaue (blå) und die grüne (grønn) Zone mit günstigeren Gebühren.) Mit dem Oslo-Pass kann man auf allen öffentlichen Parkplätzen in Oslo kostenlos parken. Wenn eine Maximaldauer angegeben ist, gilt das natürlich trotzdem.
Im Zentrum gilt oft das Datumsparken: Dabei ist das Parken am jeweiligen Straßenabschnitt nur an den auf den Schildern angegebenen geraden oder ungeraden Tagen und Stunden gestattet. Es gibt auch private Parkhäuser/-plätze, an denen man sein Auto für unbegrenzte Zeit, aber gegen Gebühr abstellen kann, z.B. Euro-Park oder Q-Park.
Das Womo kann man auf der Halbinsel Bygdøy auf dem Strandparkplatz am Ende des Strømsborgveien abstellen und mit dem Bus von dort in die Stadt fahren. Preiswerter als am Straßenrand kann es sein, gleich beim Womostellplatz Sjølyst oder beim Ekeberg Camping stehen zu bleiben und von dort die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.
Der Hausberg Holmenkollen bietet ebenfalls einige Parkmöglichkeiten. Dazu den Ring 3 in Richtung Bogstad und Holmenkollen verlassen und immer der Straße folgen. Oben gibt es einige Stationen der U-Bahn 1 in die Stadt. Im Sørkedalsveien beim Vigelandpark kann man es ebenfalls versuchen, ab 18 Uhr ist es frei, doch man ist nicht allein.
Übernachten
JH: Haraldsheim, Haraldsheimveien 4, Tel. 22222965, www.haraldsheim.no, toller Blick, 4 km außerhalb, nahe dem Einkaufszentrum Storo.
Cochs Pensjonat, Parkveien 25, Tel. 23332400, www.cochspensjonat.no, Traditionshaus, zentral in der Nähe des Schlossparks gelegen.
Perminalen Hotel, Øvre Slottsgate 2, Tel. 24005500, www.perminalen.norway-hotel.com, in der Nähe der Karl Johansgate, einfache Zimmer.
P-Hotels Oslo, Grensen 19, Tel. 23318000, www.p-hotels.no, Altbau mit 93 Zimmern mitten im Zentrum, nahe am Bahnhof.
NAF Bogstad, Ankerveien 117, Tel. 22510800, www.bogstadcamping.no. Campingplatz 10 km vom Zentrum nach Nordwesten; Drammens-, Park-, Hedgehaugs-, Bogstad- und schließlich Sørkedalsveien. Vom Hafen kostenloser „Lotsendienst“. Ganzjährig geöffnet, 1000 Stellplätze.
NAF Ekeberg, Ekebergveien 65, Tel. 22198568, www.ekebergcamping.no. Campingplatz, an E18/E6 und Ring 3 ausgeschildert. Gute Busverbindung zum Zentrum. Keine Bäume, welliges Gelände, aber tolle Aussicht auf Oslo, Hafen und Berge, geöffnet: 15.5.–15.9. Für die Zeit der Norway-Cup-Fußballspiele ein Jahr im Voraus ausgebucht (Termin: https://norwaycup.no).
Sjølyst Marina Bobil parkering, Womostellplatz in der Stadt mit Stromanschlüssen und Entsorgungsmöglichkeit, www.bobilparkering.no. Bezahlt wird an einem Parkautomaten. Ab 23 Uhr geschlossen. Geöffnet: 1.6.–15.9. Der asphaltierte Platz gehört zu einem Yachthafen, der hinter der Insel Bygdøy liegt. Von Westen an der letzten Ausfahrt vor der westlichen Mautstation der E18 nach Drammen, Ausfahrt Skøyen, abbiegen, die Einfahrt liegt gleich rechts. Von der City biegt man beim Schild Ring 2/Majorstuen von der E18 ab und umrundet den ersten Kreisverkehr zu drei Vierteln. Nach der Unterführung kommt die Einfahrt. Wer hier parkt, kann zum Bahnhof Skøyen laufen und den Zug zur City nehmen (4 Haltestellen) oder den Bus rechts neben der Einfahrt der Marina, wo 16 Linien halten.
Die nächsten Stationen sind das schöne Lillehammer, das Gudbrandsdalen und das Dovrefjell. Auf der E6 erreicht man von Oslo aus nach etwa 45 km den Abzweig nach Gardermoen, wo sich der internationale Flughafen der Hauptstadt befindet. Nun sind es noch 25 km bis Eidsvoll. Die E6 folgt zuerst dem rechten Seeufer des Mjøsa-Sees und wechselt dann auf das linke Ufer.
Übernachten
12 km hinter Tangen liegt der Campingplatz Tangenodden, Tangenveien 54, Tel. 90198917, www.tangenodden.no. Am besten auf der E6 bis zur Abfahrt Tangen fahren und dann der Beschilderung folgen. 50 Stellplätze, ganzjährig. Hier gibt es eine Badestelle, einen Laden und einen Imbiss.
Statt in Tangen zu übernachten, kann man sein Wohnmobil auch in Hamar am Yachthafen abstellen. Von der E6 fährt man zum Bahnhof, hier durch eine Unterführung auf die andere Seite der Bahnlinie, wo sich der Yachthafen befindet: Marine senteret Tjuvholmen, kostenloser Stellplatz, kostenlose Entsorgung, auch für Schwarzwasser, Toilette, Restaurant mit Wasserblick. Dusche 5 NOK.
Am Ende des Mjøsa, der mit 100 km Länge der größte See Norwegens ist, passiert man auf der E6 die Olympiastadt Lillehammer. Dies Städtchen hat sich seinen Charme trotz des Geldes für die Olympischen Spiele bewahrt und lohnt einen Stopp, um durch die Fußgängerzone Storgata zu schlendern oder in den Lokalen am Mesnabach zu pausieren. Stellplätze findet man auf dem Parkplatz an der Sprungschanze (Birkebeinerveien, mit Parkscheinautomat, der auch kontrolliert wird) und vor dem Birkebeinerhotel (Birkebeinerveien) gegenüber der Badestelle. Dort gibt es auch Toiletten.
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Im Städtchen Lillehammer
Hinter dem Mjøsa-See geht die Fahrt durch das Gudbrandsdalen, das von seiner Bauernkultur geprägt ist.
Zum Übernachten kann man auf einen Platz im Südosten von Dombås fahren.
Übernachten
Faksfall Camping, 4 km südöstlich von Dombås, Tel. 61241633, www.faksfall.no. 20 Womostellplätze, ganzjährig geöffnet. Auf einem Bauernhof zwischen der E6 und den Bergen auf einer Anhöhe über den Feldern gelegen.
Die E6 biegt nun nach Nordosten (rechts) ab und führt über die baumlose Hochebene Dovrefjell durch das wilde Drivdalen. In Oppdal liegt Vang, Norwegens größtes Gräberfeld aus der heidnischen Zeit. Bald danach ist Berkåk erreicht, 85 km vor Trondheim und 430 km nördlich von Oslo. Die E6 führt ab Heimdal am Zentrum Trondheims vorbei. Nordlandfahrer bleiben auf der rechten Spur und folgen den Schildern „E6 Narvik“ (Mautgebühr bis Stjørdal ca. 90 NOK, in die Innenstadt 30 NOK).
Trondheim (Trondhjem) ist der Welt vor allem durch seinen Nidarosdom bekannt. Der größte Sakralbau Norwegens ist der Krönungsort der norwegischen Könige. Die Stadt besitzt viele charmante alte Häuser und am Hafen sind schöne Speicher zu sehen. Die Mautgebühr in die Innenstadt beträgt 30 NOK.
Übernachten
Motel und Camping Sandmoen, Sandmoflata 6, 7072 Heimdal, 10 km südlich von Trondheim hinter Melhus, vor der Ausfahrt Heimdal direkt an der E6, Tel. 72596150, www.sandmoen.no, ganzjährig geöffnet. Hotel mit Restaurant und Laden, 14 Stellplätze, mit Online-Check-In.
Øysand Camping, Øysand, 7224 Melhus, 25 km südlich von Trondheim an der E39, Abfahrt Øysand, Tel. 72872415, www.oysandcamping.no, ganzjährig geöffnet. Der kleine Platz liegt direkt am Wasser. Busverbindung 20 km nach Trondheim.
Storsand Gård, E6, Storsanden, 7 km nördlich von Trondheim am Trondheimsfjord bei Malvik, Tel. 73976360, www.storsandcamping.no. Mit 200 Stellplätzen und 72 Hütten. Hübscher Platz mit Appartements im alten Herrenhof.
Vikhammer Motell & Camping, Vikhammerløkka 2, 7560 Vikhammer, 14 km nördlich von Trondheim an einer Straße, die parallel zur E6 am Meer verläuft, in der Nähe des Fjords, Tel. 73976164, www.vikhammer.no, ganzjährig geöffnet. 49 Motelzimmer, rund 100 Stellplätze.
Vom Ortskern fährt man auf die gut ausgeschilderte E6 in Richtung Norden. Die Straße verläuft unweit des Ufers des Strindfjords, wie dieser Teil des Trondheimfjords offiziell heißt. In Hommelvik führt die Straße zuerst durch den 2 km langen Stavsjøfjelltunnelen und anschließend durch den Helltunnelen.
Die Felsformation Steinmohaugen beim Ort Hell, 5 km vor Stjørdal, lockt mit Felsritzungen aus der Steinzeit. Am Bahnhof animiert die Aufschrift „Hell – Gods Expedition“ viele Englisch sprechende Touristen zum Fotografieren, obwohl sie nur die Gepäckausgabe anzeigt. Die Felszeichnungen stammen aus der Steinzeit, wurden erst 1985 entdeckt und stellen Rentiere dar.
Die Straße zieht sich nun vom malerischen Trondheimsfjord ins Landesinnere durch ein Flusstal. Die E6 teilt sich das Tal mit der alten, schmalen E6 und der Eisenbahnstrecke nach Mo i Rana. Dazwischen liegen Felder und die dazugehörigen Höfe.
Nach Hell und der Brücke über den Stjødalselva erreicht man auf der E6 den Verteilerkreis des Flughafens Trondheim Værnes und eine Unterführung. Man fährt unter der Startbahn hindurch, die bis ins Meer reicht. Danach ist der kleine Ort Stjørdal erreicht (Mautgebühr bis Stjørdal ca. 90 NOK). Der Campingplatz Hognes liegt an der E14 landeinwärts.
Nun folgt Hammar am gleichnamigen See. Dahinter geht es auf der teilweise vierspurig ausgebauten E6 weiter durch die liebliche Landschaft, in der weiterhin die Landwirtschaft dominiert. Ab und zu geben Felswände einen Vorgeschmack auf den Norden. In Skogn gelangt man ans Meer. Der Ort ist eher uninteressant. Interessanter ist da schon Levanger, das nach weiteren acht Kilometern erreicht wird. Wer in die Stadt will, muss die Ausfahrt nehmen.
Levanger ist ein uralter Handelsplatz. Hierher kamen die Schweden mit Eisen und Fellen, um ihre Waren gegen Fisch und Güter aus dem Süden zu tauschen. Die Stadt brannte dreimal fast gänzlich nieder. Der komplette Ort gehörte einem Herrn Jestrup, bis die Gemeindeverwaltung ihm den Boden 1885 abkaufte. Levanger hat einen natürlichen Hafen und ist trotz der drei Brände ein nettes Städtchen mit alten Holzhäusern geblieben.
Kaum hat man sich aus den Vororten wieder auf die E6 begeben, erreicht man schon den nächsten Ort, Verdal. Man wird zunächst von einem Industriegebiet begrüßt. In der Stadt selbst kann man ein Museum mit Gebäuden aus dem 17. bis 19. Jh. – meist Bauernhäuser – besuchen (Stiklestad Folkemuseum, Juli–Aug. 11–16 Uhr, 200 NOK, www.stiklestad.no). 1893 begrub eine Lawine mit 55 Mio. Kubikmetern Schlamm aus den Bergen die ganze Stadt und riss über 100 Höfe weg. Der Schlamm soll bis zu 50 m hoch gelegen haben.
Als nächstes erreicht man Sparbu, wo es zwei Tankstellen gibt, und dann wieder das Meer am Beitstadfjord. Von dort fährt man parallel zu einer alten Trasse der E6 auf Steinkjer zu.
Übernachten
Levanger Camping, Moafjæra 2a, von der E6 Richtung Innenstadt abbiegen, ausgeschildert, Tel. 40007006, www.levangercamping.no, ganz nett an einer Einbuchtung des Trondheimfjords gelegener Platz mit rund 80 WoMo-Plätzen, einfache Hütten, ganzjährig.
Die Hauptstadt des Bezirks Nord-Trøndelag ist schon von Weitem an ihrer Industrieanlage erkennbar. Die E6 verschwindet mitten im Ort in einem 500 m langen Tunnel. Der 700 m hohe Berg Snøkolla überragt die Stadt. Steinkjer hat 24.000 Einwohner. Im Zweiten Weltkrieg zerstörte die deutsche Luftwaffe den Ort, der danach in der anspruchslosen Architektur der Nachkriegszeit wieder aufgebaut wurde. Alles ist breit, eckig und grau bis auf den geschwungenen Lauf des Steinkjerelva.
Übernachten
Guldbergaunet Camping, Elvenget 34, Tel. 74162045, www.guldbergaunetcamping.no. Dem NAF angeschlossener Platz mit 100 Stellplätzen, Hütten und Appartements auf einer Halbinsel an der Mündung des Steinkjerelva in den Byøelva.
Øksnes Camping, Steinkjer, Ortsteil Upper Kvam. Ein kleiner Platz auf dem Bauernhof Øksnes, der nur im Sommer geöffnet ist. Ein Weg führt zum See hinunter.
Jetzt sind es auf einer landschaftlich sehr schönen Strecke noch 30 km bis Grong. Die Strecke verläuft durch landwirtschaftliche Gebiete, die in gebirgige Gegenden übergehen, es gibt Wälder und bewaldete Hügel. Es wird alpin, obwohl die Ebene Høgsetråbakken nur 200 m hoch liegt. Der Rastplatz Korsvollan hat eine Tafel, auf der alle Campingplätze der Gegend verzeichnet sind. Ein nettes Rasthaus ist das von Heia, das auch fünf Hütten zu vermieten hat. Wer auf der E6 Hunger bekommt, muss in Grong ins „Sentrum“ abbiegen. Man findet dort Tankstelle, Laden und Wirtshaus.
Der Ort Grong wurde erst 1883 gegründet, hier hat sich keramisches Handwerk angesiedelt. Durch den Ort fließt der Namsen, dessen Tal die Straße nun fast 90 km flussaufwärts folgt.
An der E6 kann man 13 km hinter Grong ein Lachsmuseum mit Lachsräucherei und zwei Wasserfälle besuchen: den Fiskumfoss mit einer Fallhöhe von 30 m und den 16 m hohen Laksfoss. Der Lachsfall liegt etwa 200 m von der E6 entfernt und ist ausgeschildert. An der E6 kann man noch das Laksakvarium besuchen. Nur eine Glasscheibe trennt den Besucher vom König der Fische. Man blickt in den Wasserfall Fiskumfoss, bei dem bis zu einer Million Liter Wasser pro Sekunde in die Tiefe stürzen (www.namsenlaksakvarium.no).
Wer übernachten möchte, fährt die E6 15 km nach Norden und findet in Harran eine Tankstelle und einen Campingplatz (Harran Camping) vor. Hinter Harran wechselt man auf einer einspurigen Stahlbrücke auf die andere Flussseite. Hinter dem Ort erhebt sich der 1159 m hohe Heimdalshaugen. Etwas weiter mündet der Nebenfluss Tunnsjøelva in den Namsen.
Übernachten
Harran Camping, Tel. 74332990, www.harran-camping.no. Neun auf die Wiese gewürfelte Hütten. Außerdem ein Supermarkt und daneben die Raststätte Harrans kro.
30 km hinter Harran erreicht man schließlich Namsskogan, einen kleinen Ort, in dem man wieder tanken und Kaffee trinken kann. Wer sich die heimischen Tierarten ansehen will, kann durch den Familienpark Namsskogan schlendern. Auf der E6 ist der Abzweig ausgeschildert.
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