Reise nach Orkney - Amy Sackville - E-Book

Reise nach Orkney E-Book

Amy Sackville

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Beschreibung

Auf einer der kleinsten und einsamsten Inseln in Orkney, einem Archipel nordöstlich von Schottland, verbringt ein ungleiches Paar seine Flitterwochen: Richard ist ein angesehener Literaturprofessor; seine Braut, seine begabteste Studentin, ist vierzig Jahre jünger als er. Meistens beobachtet er seine junge, schöne, blasse Frau, wie sie aufs Meer hinausschaut und Wind und Regen trotzt, doch je mehr sie eins wird mit der Insel, dem Wetter und dem Licht, desto rätselhafter und begehrenswerter erscheint sie ihm … In dieser Geschichte einer Obsession spielen die entrückte, zauberische Landschaft, die Farben und Elemente von Orkney eine ebenso große Rolle wie die beiden ungleichen Liebenden.

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Zum Buch

Auf einer der kleinsten und einsamsten Inseln in Orkney, einem Archipel nordöstlich von Schottland, verbringt ein ungleiches Paar seine Flitterwochen: Richard ist ein angesehener Literaturprofessor und schreibt an einem Buch, das seine Arbeit der letzten Jahrzehnte krönen soll; seine Braut, seine begabteste Studentin, ist vierzig Jahre jünger als er und hat sich diese Reise in den Norden gewünscht. Morgens und abends sind sie gemeinsam in dem windumtosten Haus am Strand, aber tagsüber will er schreiben – und beobachtet doch nur die meiste Zeit durchs Fenster seine junge, schöne, blasse Frau, wie sie aufs Meer hinausschaut, am Strand spazieren geht, mit Robben spricht, Wind und Regen trotzt und sich immer wieder seinen Blicken entzieht. Je mehr sie eins wird mit der Insel, dem Wetter und der Landschaft, desto rätselhafter erscheint sie ihm und desto hoffnungsloser erliegt er einer Besessenheit, die er bisher nur in den Stoffen fand, über die er schrieb, in den Mythen und Legenden vergangener Jahrhunderte, in denen Männer durch die Liebe zu unirdisch schönen Frauen zugrunde gerichtet werden.

Traumhaft, atmosphärisch, poetisch erzählt die britische Autorin Amy Sackville diese Geschichte einer Obsession, in der die entrückte, zauberische Landschaft, die Farben und Elemente von Orkney eine ebenso große Rolle spielen wie die beiden ungleichen Liebenden.

Zur Autorin

AMY SACKVILLE wurde 1981 geboren und lebt in London. Ihr erster Roman Ruhepol wurde mit dem John Llewellyn Rhys Prize ausgezeichnet, dem Literaturpreis für den besten Roman des Jahres von jungen Autoren unter 35, den u. a. auch V. S. Naipaul und Angela Carter erhielten; außerdem stand der Roman auf der Longlist des Orange Prize for Fiction und des Dylan Thomas Prize. Für Reise nach Orkney erhielt Amy Sackville 2014 den Somerset Maugham Award.

Zur Übersetzerin

EVA BONNÉ, geb. 1970 in Gevelsberg, Förderpreis für literarische Übersetzungen der Stadt Hamburg, Stipendium im Ledig House New York, ist die Übersetzerin von u. a. Michael Cunningham, Sara Gran, Scott Hutchins, Adam Ross und Sofka Zinovieff.

Amy Sackville

Reise nach Orkney

ROMAN

Aus dem Englischen von Eva Bonné

Luchterhand

Für meine Großeltern Nancy und Joseph

»… das Bild einer von allen Seiten in Frage gestellten Geschichte, die sich selbst in Frage stellt und am Ende ungeschoren davonkommt.«

Hélène Cixous Stigmata

»Oh, die kommt wieder. Die Kleine

Ist Gold unseres Korns,

Ist Orkneys Regen und Gischt …«

George Mackay Brown Klatsch in Hamnavoe: Über ein Mädchen

Sonntag

Nun starrt sie auf das Meer hinaus. Meine junge Frau. Eingewickelt in die lange, grüne Jacke, steht sie auf dem kahlen Strand, im Scherbengeröll aus Kieseln und Krebsen. Sie starrt hinaus, während das Wasser zu ihren Füßen kriecht und sich wieder zurückzieht, und wenn der sanfte, unermüdliche Sog der Gezeiten nah genug ist, um an ihren Zehen zu nuckeln, weicht sie einen Schritt zurück. Bald wird vom Strand nicht viel mehr übrig sein als ein schmaler Streifen Sand, und sie wird auf die Steine ausweichen müssen; dann kommt sie vielleicht zurück zu mir.

Unterdessen beobachte ich vom Fenster aus, wie sie aufs Meer hinausstarrt.

Wohin, fragte ich, soll ich dich nach der Hochzeit entführen? »Ans Meer«, antwortete sie. »Würdest du bitte mit mir ans Meer fahren?« Oh, sagte ich großzügig, oh, ich werde ganze Ozeane für dich aufgießen lassen! Ich werde dir die Stille des riesigen Pazifiks zeigen, Kalifornien, Japan; oder die warmen Gewässer, die Asien umfließen; der Indische, der Atlantische, welcher wäre dir lieber? Oder wir bereisen das Zentrum der Alten Welt, kreuzen auf dem weindunklen Meer, auf dem schon Odysseus gesegelt ist, wir verirren uns zwischen den Inseln und gehen abends an Land, um auf einer Terrasse direkt am Strand einfach und gut zu essen, mit den Händen. Wir baden nackt im letzten Sonnenlicht, unschuldig wie Kinder, wenn der lange Tag sich neigt … Aber da erlosch ihr geduldiges Lächeln, und hastig unterbrach sie mich: »Nein, nein«, sagte sie, »ich will nicht hinein. Ich kann nicht schwimmen. Ich habe Angst vor dem Wasser. Ich kann nicht hinein.«

Ich küsste sie auf den Scheitel und strich ihr über das glatte, weiße Haar. Nun denn, was immer du willst, sagte ich unbeirrt; wir suchen den schneeweichsten Strand der Tropen, auf dem sollst du dich räkeln, bleicher noch als der Sand; oder wir lassen uns auf dem Toten Meer treiben, wo das Salz unsere Haut auslaugt und wir nicht untergehen können; oder wir segeln im kühlen Morgengrauen durch unerforschte Fjorde und bewundern ihre Tiefe vom sicheren Deck aus; wo es dich hinzieht, dorthin werden wir reisen. »Norden«, sagte sie. »Bring mich nach Norden.« Nun gut, sagte ich mit einer tiefen Verbeugung, die sie zum Lachen brachte, und dann küsste ich galant ihre Hand; wenn das dein Begehr ist. Wo die Wellen sich eisengrau und unversöhnlich an den Strand werfen wie die Kavallerien längst vergangener Kriege. Nun gut. Nach Norden.

Sie wurde, sagt sie, hier geboren, auf einer dieser winzigen, zerklüfteten Inseln. Aber von der Familie ihres Vaters lebe schon lange niemand mehr, sagt sie; sie selbst sei im Kindesalter fortgegangen, habe die Meeresenge und die südliche Grenze überquert. Als es daran war, unser Orkney zu wählen, konnte sie sich nicht erinnern, von welchem sie stammte. Aber weil sie an die Vorhersehung glaubte und Reisebüros, das Internet und Fremdenführer verschmähte, nahm sie eine Nadel, kniff die Augen zu, drehte den Kopf, so weit es ging, zur Seite und ließ die Hand über der auf dem Tisch ausgebreiteten Karte kreisen, um ohne zu zögern auf die erwählte Insel niederzustechen und unser Schicksal einem Kinderspiel, einer Hexenmacht zu überlassen. Sie fürchtete offenbar keine Sekunde lang, uns mit dem Möwensturzflug ihrer gespitzten Hand im Meer zu versenken; es kam ihr gar nicht in den Sinn, sie könnte den festen Boden verfehlen und uns in die Wellen stürzen, wo wir unsere Flitterwochen zwischen Seehunden und Fischen verbracht hätten. Sie traf zielsicher, und dieser Blindflug brachte uns hierher, auf die fraglos einsamste, steinigste, trostloseste Insel, die je auf einer Karte verzeichnet wurde – in diesen und in allen anderen Gewässern. Der rostrote Mauveton der flachgedrückten Flora, die dunklen Gräser auf baumlosem Grund. Und unser Häuschen genau so, wie sie es sich erhofft hat; es steht ungeschützt am Strand, es flüstert und klagt im Seewind, es knarzt und klappert und pfeift. Im Westen ragt der gespenstische Schatten der Nachbarinsel aus dem Nebel, und im Norden ist nichts zu sehen als der von Vögeln übersäte, wogende Ozean, der ganz hinten an den Himmel stößt. Hilder wird diese Linie hier genannt, sagt sie; manchmal ist sie strahlend hell, manchmal vernebelt.

Genau wie sie – strahlend, undurchschaubar. Sie steht immer noch da draußen.

Gestern Morgen, zu Hause, bin ich zum ersten Mal neben ihr aufgewacht. Nein, das stimmt nicht ganz; gestern habe ich zum ersten Mal neben ihr geschlafen. Neben ihr aufgewacht war ich schon dutzendmal, hundertmal vor der Dämmerung, manchmal aus einem Schlaf, so seicht, dass man eigentlich kaum von Aufwachen sprechen kann. Wieder und wieder überraschte es mich, einen fremden Körper neben mir im Bett zu spüren, eine unbekannte Wärme; ich fragte mich, wo ich war und was ich getan hatte, bis es mir einfiel und ich dankbar eindöste, nur um Augenblicke später wieder zu erwachen. Und jedes Mal, wenn sich die braunen Schemen ringsum in meine vertrauten Schlafzimmermöbel zurückverwandelt hatten, lag jener fremde Körper neben mir, lebendiger Überrest eines hoffnungslos zuversichtlichen Traums. Die ganze Nacht lang das Auf und Ab ihres Leibs, ihr Schnaufen und Schnarchen. Einmal hat sie Unverständliches gemurmelt; sie hat gemurmelt und sich gewälzt und zweimal sogar gekichert. Eine heimliche Freude, ein vertraulicher Scherz. Sie schlief, die Decke bis ans Kinn gezogen. Und schließlich warf ich einen Blick auf den Wecker neben dem Bett: nur noch zehn Minuten bis zum Klingeln. Ich sah zarte Sorgenfalten ihre Stirn zerfurchen, blass im frühen Morgenlicht; das Zucken ihrer Mundwinkel, das verhaltene Seufzen im Traum. Ich hätte sie gern ausschlafen lassen, die schöne Unbekannte in meinem breiten Junggesellenbett, das sich nach jahrelangem unsymmetrischem Gebrauch zu einer Seite neigte, während die andere unter ihrem Körper aufwärtsstrebte. Aber daran war leider nicht zu denken, wir mussten früh aufstehen, um den Zug nicht zu verpassen. Ich schaltete den Wecker aus, bevor er Alarm schlagen konnte, und weckte sie Minuten später ganz sanft, mit einem Kuss und einer Tasse Tee und einem Flüstern. Zeit zum Aufstehen, Frau –

»Guten Morgen, Professor«, murmelte sie. Was hast du geträumt?, fragte ich, setzte mich aufs Bett und strich ihr das Haar aus der Stirn. Sie hob den Kopf vom Kissen, rieb sich mit den Knöcheln Augen und Nase wie ein Kind, bevor sie mich verschlafen ansah und lächelnd die Tasse entgegennahm. »Von Quallen«, murmelte sie. »Von vielen Quallen. Alle rund und bleich wie ausgefranste Monde. Ich trieb zwischen ihnen. Es hat gekitzelt.« Ah, das war’s, sagte ich, das also hat dich zum Lachen gebracht. »Ich habe gelacht?«, fragte sie, und plötzlich dann der Vorwurf: »Warst du das? Hast du mich gekitzelt?« Ich? Nein!, antwortete ich in gespielter Empörung und wünschte mir heimlich, ich wäre es gewesen, ich hätte ihre bewusstlose Haut gestreift und kein mondförmiger Eindringling. Ein Schweben und Pulsieren ringsum, während sich die silbrigen Tentakel ihrer Haare mit denen der Quallen verweben. Nun, da ich sie besitze, kann ich den Gedanken nicht ertragen, auch nur einen Zentimeter ihres Körpers teilen zu müssen, und sei es im Traum; wie grausam, dass es ohnmächtige Stunden geben soll, aus denen ich ausgeschlossen bin. Wie lächerlich, eine Flottille von Traumgebilden zu beneiden. Eine Quallenschule. Das Wort stammt von ihr; ich vermute, dass sie es sich ausgedacht hat, aber sie schwört das Gegenteil. »Eine ganze Schule«, sagte sie. Sie war entzückt, sich erinnert zu haben, und freute sich den ganzen Weg zum Bahnhof darüber; ein kleines Lächeln huschte über ihren Mund, ein hitziges Kichern, als ich sie auf der Rückbank des Taxis kitzelte.

Soll ich mich jetzt nach draußen schleichen, über die Steine und auf den Strand, mich von hinten anpirschen und sie kitzeln? Vielleicht hat ihre Stimmung sich aber auch verändert. Ich kann nicht sagen, ob sie allein sein möchte oder ob sie auf Gesellschaft hofft. Ich habe noch nicht gelernt, die getrennt verbrachten Stunden einzuschätzen. Seit zwei Tagen sind wir nun glücklich vereint. Vielleicht braucht sie ein bisschen Zeit für sich allein.

Sie wahrt einen Sicherheitsabstand zwischen sich und dem Wasser; nur manchmal wird sie von einer Welle überrascht, die sich unter der Oberfläche angestaut hat, sich aufbäumt und nach ihr schnappt; dann weicht sie hastig zurück und bleibt weiter oben stehen. Ich kann von hier aus nicht erkennen, aus der Neigung ihres Kopfes nicht schließen, ob sie neugierig oder belustigt ist, vorsichtig, nachdenklich oder zerstreut. Vielleicht hat sie keine Gedanken im Kopf, sondern nur das Meer, den Wellenschlag und das Glitzern.

Wir kamen über Land, durch die Luft und über das Wasser auf unsere Insel, machten uns früh am Morgen auf den Weg an die Ostküste, nach Edinburgh. Im Zug wurde sie immer stiller, und als wir die sanften Moorlandschaften hinter uns ließen, legte sie die Stirn ans Fenster. Als wir Northumberland durchquerten, die Heimat ihrer Mutter, sah ich ihre Augen hin und her jagen; ihr Blick blieb an einer unglücklichen Wurzel hängen, an einem Stein, einer Höhle und wurde immer wieder weggerissen. Diesen schroffen, kargen Teil Englands hat sie einmal ihr Zuhause genannt. Im Sommer hat sie ihm, wie sie erklärt, zum letzten Mal Lebewohl gesagt in der Absicht, nie wieder zurückzukommen. Ich fragte sie, ob sie Heimweh habe, aber sie antwortete nicht und schaute aus dem Fenster, als könnten ihre königlichen Ahnen jeden Moment über die Hügelkuppe stürmen, als ritten sie gleich aus dem blauen Dunst heraus. Ich vermochte nicht zu sagen, ob ihr Blick sehnsüchtig oder bange war, konnte ich doch nicht mehr von ihrem Gesicht erkennen als die Rundung ihrer Wange.

Auch auf dem Weg durch den Flughafen schwieg sie; ich glaube, wir waren noch ein wenig befangen im Umgang miteinander. So viele Rituale des Zusammenseins, die wir erst noch entdecken müssen. Ich für meinen Teil wollte gelassen wirken, weitgereist, geübt im Ablegen von Jackett und Gürtel, im Aufblättern des Passes und im beiläufigen Vorzeigen der Bordkarte. Vielleicht erging es ihr ebenso. Vielleicht war sie aus anderem Grund so nachdenklich. Ich wagte weder, sie zu fragen, noch, sie zu beruhigen; im gleißend hellen, schattenlosen Licht schienen wir entblößt, unwirklich und allzu real zugleich. Ich legte ihr eine Hand an den Rücken und führte sie wortlos durchs Terminal, bis wir die menschenleere Abflughalle am hintersten Ende des Gebäudes erreicht hatten. Sie lächelte, wirkte aber dennoch ein wenig nervös, als wir das winzige Flugzeug bestiegen. Sie hielt meine Hand und warf den anderen Passagieren flüchtige, besorgte Blicke zu; es waren nur drei, die alle allein reisten und für sich blieben, zwei drahtige Frauen mittleren Alters und ein untersetzter blonder Mann mit einem rötlichen Bart, der, so schien es mir, unentwegt verstohlen und anzüglich grinste. Ich stellte sicher, dass wir hinter ihm saßen, geschützt vor fremden Blicken. Auf der Rollbahn, in der Beschleunigung, spürte ich, wie die Sehnen ihres Handgelenks sich spannten, und fürchtete, sie könnten reißen; als wir abhoben, atmete sie auf, gab mir einen Kuss und flüsterte aufgeregt: »Orkney!«

Sobald wir in der Luft waren, wurde sie lebhaft, plauderte angeregt, sah aus dem Fenster und wieder zu mir, um das Gesehene zu kommentieren. Ich verstand nicht, was sie so erregte, denn das laute Schwirren der Turbinen dämpfte ihre Stimme. Aber ich beobachtete sie, ich spürte ihre Hand auf meinem Handgelenk und las ihr von den Lippen ab, dass sie, wie ich meinte, über Meeresarme und Berggipfel sprach, über Hochland und Tiefland, Schnee und Eiland … und ich ließ meine Finger auf ihrer Handfläche kreisen und betrachtete die Bewegungen ihres Munds, ließ mich von ihren blanken, blitzenden Zähnen ablenken und ignorierte die Aussicht. Und zuletzt konnte ich nicht anders, als mich vorzubeugen und sie zu fragen, bist du glücklich? Sie lehnte sich strahlend zurück, kam zur Antwort wieder näher: »Ob ich glücklich bin? Ich platze vor Glück.« Überschäumend? Freudestrahlend? »Verzückt«, rief sie, »absolut verzückt! Ich bin«, und sie zeigte durchs Fenster auf die seidig schimmernde Schar aus Federwolken unter uns, »im siebten Himmel, wie man so schön sagt.« Und dicht an meinem Ohr hörte ich sie murmeln: »Ich bin in Ekstase.« Ich gab mich geschlagen, anders kann man es nicht sagen. Ich suche immer noch nach dem Wort, das ihr gerecht wird. Sie schaute wieder aus dem Fenster, und ich beobachtete sie, in Ekstase, während wir über den zerfransten Fetzen der flachen Inseln in den Sinkflug gingen.

Im Hafen von Mainland entdeckten wir eine kleine Fähre samt Kapitän, der uns bei sinkender Wintersonne auf unsere kleine Insel bringen sollte, ans Ziel der langen Reise. Ein dünner Mann mit eingefallenem Gesicht, mürrischer Art und einem Blick, so finster wie das Meer. Während ich sprach, hielt er den Blick auf meine Frau gerichtet; sie im Gegenzug schien ihn durch blaue, halb gesenkte Lider einer genauen Prüfung zu unterziehen. Ich zeigte ihm die Karte und beschrieb das Haus in der Hoffnung, er möge sich bereiterklären, uns an dieses Ende der Welt zu bringen. »Aye, das Haus in der Bucht, das kenn ich«, sagte er, als hätten schon viele andere vor uns dieses Ziel gehabt. Was ich immer noch nicht glauben kann.

Er starrte ihr ins Gesicht, als er ihr an Bord half – aber mein tapferes Mädchen haderte nur kurz und schlug die Augen nicht nieder. Sie trug einen Hut, tief in die Stirn geschoben, unter dem sich ihr Haar verbarg. »Ihre Tochter?«, fragte er. Meine Frau, sagte ich, sie ist meine Frau. Denn erst einen Tag zuvor stand sie neben mir und gab mir ihre Hand, und dann traten wir in den kalten, hellen Oktobernachmittag hinaus, ich pöbelhaft protzig in meinem alten Smoking, sie zitternd in zarter Seide: Mann und Frau. Wie hübsch sie aussah im Herbstlicht, ihre schimmernde Haut, die spitzen Schlüsselbeine zwischen den von der Kälte gekrümmten Schultern, die fiebrig geröteten Wangen; ihr Haar strahlte lichterloh in der Sonne. Ihr Silberkopf neben meinem grauen. Ich stellte mir die Leute auf dem Gehsteig vor und in den Autos, die uns für ein rührendes, greises Paar halten mussten, bis sie uns nah genug kamen, um ihr Alter zu erkennen und sich ratlos wieder zu entfernen. Ich zog sie an mich und freute mich diebisch. Keine Angehörigen, beiderseits. Die meinen verstorben, die ihren nicht eingeladen, und kein Wort zu niemand; auch ihrem Vater wurde nichts verraten. Verraten habe er sie längst, behauptet sie. Aber egal. Jetzt brauchen wir die anderen nicht mehr.

Dem Bootsmann erzählte ich nichts davon. Ich sagte nur: Sie ist meine Frau. Da berührten seine mächtigen Augenbrauen, die sich über seine Stirn breiteten wie die Flügel eines großen Seevogels, fast seinen Haaransatz. Sie lächelte ihr glanzvollstes Lächeln, und ich meinte, in seinem finsteren Blick ein kurzes Funkeln zu sehen, als verlangte es ihn nach dem Silber ihrer Augen. Aber dann wandte er sich stirnrunzelnd ab und stopfte mit hackender Bewegung und harter Fingerspitze seine Pfeife. Eine Pfeife, dachte ich. Natürlich. Was sonst.

Sein stummer Tadel sollte mich, betrachte ich uns ehrlich, nicht überraschen: ich hochgewachsen und in den Schultern doppelt so breit wie sie, runzlig und stahlgrau; sie fast ebenso groß wie ich, aber jung und rank, entrückt und blass. Ihr glattes Gesicht mir zugewandt, nur mir allein, als wäre sie kindisch vernarrt. So fasziniert wie damals im Hörsaal wirkt sie, ich hingegen stolz und wohl auch etwas besitzergreifend. Wir sind Gatten im Geiste, will ich dem Alten sagen; aber wozu sollte ich mich erklären? Sie ist eine erwachsene Frau. Wenn sie die vierzig Jahre zwischen uns – fast vierzig, nicht ganz – nicht sieht, wenn sie mich sogar dafür lieben kann und nicht trotzdem, dann kann der Rest der Welt, was mich betrifft, erblinden.

Sie trägt beide Ringe an einer Kette um den Hals, versteckt unter Bluse, Pullover und zugeknöpfter Jacke. Ein silberner Reif, ein Solitär-Ring. Beide übergestreift mit großer Feierlichkeit und, sobald die Höflichkeit es zuließ, wieder abgenommen. Sie entschuldigte sich. Es sei ihr, sagte sie, unbequem, einen Ring zu tragen. Sie spreizte die Hand, und zwischen den knochigen, schmalen, spitz zulaufenden Fingern spannte sich die Haut. Eine blau geäderte Membran. Du bist wie für das Meer gemacht, sagte ich. »Und doch kann ich nicht schwimmen.«

Ich kaufte ihr eine Silberkette, und so geht meine Frau unberingt neben mir durchs Leben, was die allgemeine Annahme bestätigt, sie wäre meine bedauernswerte, bedrängte Tochter und nicht meine Frau und ich ein Monster, dass ich es auch noch offen zur Schau stellte … nun, sie ist nicht meine Tochter, und sie ist eine erwachsene Frau, ich will es zur Schau stellen und soll meinetwegen verdammt sein. Ich hob ihr Kinn und küsste sie; ich küsste ihren Hals und ihr Schlüsselbein und schob meinen Mund an ihre Hutkrempe, um jene geheime Stelle hinter ihrem Ohr zu liebkosen; wir verschlangen uns zu einem Knoten aus Gliedmaßen, Tüchern und verdrehten Fingern. Ich warf unserem Kapitän einen Blick zu. Gatten im Geiste, in der Tat, und noch viel mehr, dachte ich. Stopf es dir in die Pfeife!

Wir legten ab, und ich spürte ihre liebe Schwimmhauthand an meinem Jackenärmel, und die Finger der zweiten schoben sich zwischen meine, wie um sie zu brechen; sie stand aufrecht an der Reling und starrte geradeaus, zum Horizont, und nicht nach unten. Ihr Profil war spitz und blass, der Wind peitschte herausgerutschte Strähnen ihres Haars, und ihre Augen waren weit aufgerissen wie Wasserbecken. Ich stellte mir einen Kraken vor, von dem Schleim und schwarzer Schlick und Algen tropfen, der röhrend aus seiner dunkelgrünen Meeresgrotte aufsteigt, um sie zu packen. Visionen wie eine alte Tuschezeichnung, wie Illustrationen in einem antiquarischen Buch; sie könnte aus meiner Bibliothek gestohlen werden. Sie infiziert mich mit einem Fin-de-Siècle-Fieber, mit ihren tränenden Augen, den blutleeren Wangen, den glühenden Schläfen.

Nach einer halben Stunde begann das Boot zu krängen und zu schaukeln; die See unter uns wogte, wie um uns abzuschütteln, und das Licht, das die untergehende Sonne durch die Wolkendecke schickte, war von einem missgünstigen Gelb. »Da braut sich was zusammen«, sagte unser Käpt’n und nickte gen Himmel. »Ist dem Mädchen kodderig?« Verzeihung?, fragte ich. »Die Frau. Der geht’s wohl nicht gut«, übersetzte er; und es stimmte, in diesem Licht sah sie kränklich aus. »Alles in Ordnung«, presste sie durch die Zähne, kniff die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und richtete ihre Augen auf die Insel, die endlich in Sichtweite gekommen war. Ein massiger, schwarzer Klumpen, der sich aus dem dunkel funkelnden Wasser erhob. Wir umfuhren eine felsige Landzunge und erreichten den Nordstrand; spärliche gelbe Lichter, in großem Abstand zueinander, lockten mit dem Versprechen von Wärme und Sicherheit, und eins davon erwartete uns. So erreichten wir unsere Flitterinsel, verabschiedeten uns vom Käpt’n und standen mit weichen Knien auf dem kleinen Anleger, sahen dem knatternd davonfahrenden Boot hinterher, bis der Motorenlärm im Geräusch der Wellen unterging, am Abendhimmel die lila Dämmerung aufzog und ein Sichelmond erschien. Und zuletzt hörten wir nichts mehr als das Meer, und sie beteuerte, es gehe ihr schon viel besser; für eine Weile lauschten wir in die violette Dunkelheit hinein, bevor wir über den Strand zum Haus tapsten, nach der langen Tagesreise mehr als bereit fürs Bett. Obwohl sie mir versicherte, gut zu Fuß zu sein, nahm ich sie auf meine Arme und trug sie stolz bis an die Tür, ergötzte mich an ihrer Leichtigkeit und meiner anhaltenden Stärke. Junge Bräute wollen schließlich über die Schwelle getragen werden. Und Hexen auch, wie ich inzwischen weiß. Von derlei wissenswerten Kleinigkeiten hat sie unendlich viele auf Lager.

Im Häuschen wurden wir, wie es abgemacht war, von Mrs Odie empfangen. Ihre hellen, windgeprüften Augen hatten unser Fortkommen aufmerksam verfolgt. »Was für ein zartes Mädchen«, murmelte sie, als wir näher kamen. Ich brummte, etwas außer Atem, und spürte ihre Blicke wie Nadelstiche, als sie beiseitetrat, um uns einzulassen. Eine alte Frau aus Orkney mit wettergegerbtem Fladenbrotgesicht und dunklen Augenhöhlen wie zwei in den Teig gestochene Löcher. Ich setzte meine Frau hinter der Schwelle ab, und die Alte folgte uns in, wie ich meinte, stummer moralischer Empörung. Aber immerhin brannte das Feuer schon, und auf dem Tisch standen ein Braten und Brot und dicke, warme Linsensuppe; ihr Abgang war recht anmutig auf ganz eigene, stampfende Art. Und dann waren wir allein.

Meine Frau warf mir einen feierlichen Blick zu und schloss ihre Hände um meine wie zum Gebet; und dann wirbelte sie herum, tänzelte durch den Korridor in die Küche und auf der anderen Seite wieder heraus, ließ sich kurz aufs Sofa plumpsen, nur um aufzuspringen und wieder loszulaufen, ohne eine Spur zu hinterlassen; ich folgte ihr, stöberte sie auf wie ein Spürhund, Zimmer für Zimmer jagte ich durchs Haus. Im Schlafzimmer schließlich holte ich sie ein; angestrengt bemüht, nicht atemlos zu keuchen, lauschte ich in den Raum hinein, wusste, sie war da, obwohl ich sie nicht sehen konnte. Ich erhaschte ein Zucken im Spiegel, und dann sprang sie hinter der Tür hervor, und ich fing sie ein und warf sie, zum zweiten Mal in unserem Eheleben, aufs Bett.

Ich fahre mit der Zunge über meine Handfläche und bilde mir ein, sie immer noch zu schmecken, das Salzaroma ihrer Haut. Ich werfe einen Blick hinaus zu ihr, und für einen Moment nur dreht sie sich um und blickt schüchtern zum Haus herauf. Sie winkt mir nicht zu. Die Sonne steht tief und füllt das Fenster; vielleicht sieht sie mich nicht in diesem blendenden Licht.

Später am Abend packte ich den Champagner aus, der den ganzen Weg mit uns zurückgelegt hat; zuggerüttelt, luftgepresst, seegeschwenkt drückte er mit unbändiger Wucht den Korken aus dem Flaschenhals und ergoss sich schäumend in die Wassergläser, die einzigen, die ich im Küchenschrank gefunden hatte. Sie rollte sich auf dem Schaffell vor dem Kaminfeuer zusammen, während ich mit sportlichem Ehrgeiz und einem gewagten Knacken der Knie, die steif vom langen Sitzen waren, neben ihr Platz nahm. Wir leerten die Flasche und aßen dazu dicke Roastbeefsandwiches in stiller, reisemüder Zufriedenheit; danach verschwand sie im Bad, um sich zu waschen und sich die Zähne zu putzen, während ich noch für eine Weile das Feuer genoss, mir aus dem Flachmann einen Schluck einschenkte und die würzige Schärfe auskostete, die Wärme in der Brust, die die Wärme der Vorfreude noch verstärkte. Aber als ich ins Schlafzimmer trat, lächelte sie mich benommen aus der Deckenburg an, die sie über sich aufgebaut hatte; bis ich meine Waschungen erledigt hatte, war sie ganz und gar eingeschlafen, und so süß schlummerte sie, dass ich sie trotz meiner Begierde nicht aufzuwecken wagte.

Einige Stunden später wachte sie jedoch auf und riss mich aus dem Schlaf mit einem lauten, beängstigenden Keuchen, als hätte man sie aus tiefem Wasser gezogen. Sie habe von einer Flut geträumt, sagte sie, in der sie unterging. Das Nachthemd klebte an ihrer feuchten Haut, ihr Gesicht glänzte im Dunkeln. Sie sagte, sie habe geträumt, auf einer hohen Klippe zu stehen, und als sie nach unten geschaut habe, sei das Wasser zurückgewichen, und alle Muscheln und Quallen, alle Seeigel und die Skelette von Walen, Schiffen und Menschen, lauter gebleichte Knochen, hätten auf dem sandigen Meeresboden gelegen, während das Wasser sich Meile um Meile zurückzog, als hätte es ein unsichtbarer Riese aufgerollt wie einen Teppich, um es dann plötzlich wieder loszulassen. Sie habe es auf sich zustürzen sehen, es habe sich wild wogend herangewälzt und alle Knochen und Wesen und Wrackteile vor sich hergeschoben und gegen die Klippe geschmettert, auf der sie stand; sie spürte die Gischt, sah das Wasser am Fels aufwärtssteigen, und gerade, als es die oberste Kante erreichte, gerade, als es sie berühren wollte, wachte sie mit lautem Keuchen auf, als hätte es ihr den Atem verschlagen.

Ich hielt sie an den Schultern fest und versicherte ihr, sie sei in Sicherheit, aber sie wich meinem Blick aus; sie starrte auf das Meer hinaus, das sie immer noch im Dunkeln attackierte. Ich zog sie an mich und spürte ihre Rippen in meine Seite stechen, aber sie wollte mich nicht ansehen; ich legte ihr eine Hand an die Wange, und sie wehrte sich nicht, blieb passiv, als ich ihren Kopf drehte und sie küsste, sie festhielt, ihren steifen Körper sanft aufs Bett drückte und meinen daraufschob, ihr in die verschreckten Augen blickte, die durch mich hindurchstarrten, als wäre sie unter Wasser. Und dann endlich kniff sie sie zu und klammerte sich an mich, als hinge ihr Leben davon ab.

Warum klammert sie sich so fest an? Ich habe kreisrunde blaue Flecken an Armen und Unterschenkeln von ihren Fingern und Fersen, und wenn ich jetzt daraufdrücke, wenn ich meine Finger auf die blauen Schatten ihrer Fingerkuppen lege, weiß ich, dass sie mich liebt. Sie hat es mir gesagt. Wenn ich hinausschaue und sie an der Wasserlinie stehen sehe, wenn ich den Blick senke und die bleichen, grauen Haare und die trockene Haut an meinen Unterarmen sehe, wünschte ich, ich hätte mehr als blaue Flecken und ihr Wort. Aber offenbar gibt es keine weiteren Beweise.

An diesem Morgen, unserem ersten auf der Insel, habe ich sie ausschlafen lassen; die gehisste Jalousie, die ich, da war ich mir sicher, am Abend heruntergelassen hatte, ließ die Morgendämmerung herein, so dass ich das Gefühl bekam, früh aufgewacht zu sein; tatkräftig schwang ich mich aus dem Bett, kochte Kaffee, schnitt und toastete das Brot. Erst als sie eintrat, sich die müden Augen rieb und ich einen Blick auf die Küchenuhr warf, sah ich, dass es schon nach neun war; so weit haben wir uns von der Sonne entfernt, so hoch im Norden sind wir hier. So lange dauern die Nächte auf Orkney. Hallo, Schlafmütze, sagte ich und küsste den schmalen, kaum sichtbaren Streifen aus rosa Haut oben auf ihrem Kopf. Wie geht es dir heute Morgen?

»Ich hatte einen seltsamen Traum«, gähnte sie, »von einer Flutwelle, und dann war der Strand von Knochen bedeckt …« Und sie erzählte mir den Traum noch einmal, als wüsste sie nicht mehr, dass sie aufgewacht war und ihn mir erzählt hatte und dass ich sie, als sie zitterte, im Arm gehalten hatte. Als hätte ich sie nicht gewärmt, als wäre sie nicht aufgewacht, als ich, als wir, als sie … nun ja.

Dieses Keuchen.

Sie setzte sich an den Tisch, zerraufte sich das Haar, bis es sich wie eine Wolke bauschte, kniff die Augen zu, wie um sie vor Salzwasser zu schützen, brachte ihre hellen Augenbrauen mit energischem Rubbeln durcheinander und sah dann, endgültig wach, zu mir auf. Da überkam mich eine Woge der Zärtlichkeit, und ich konnte mir gut vorstellen, dieses Morgenritual auch in vielen Jahren noch liebenswert zu finden; der Anblick meiner Frau, wie sie langsam in die Welt zurückfindet.

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Die Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel Orkney bei Granta Books, London.

1. Auflage

Copyright © der Originalausgabe 2013 Amy Sackville

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2016 Luchterhand Literaturverlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Umschlaggestaltung: buxdesign | München, unter Verwendung eines Motivs von © Minden Pictures/Plainpicture

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Umsetzung eBook: Greiner & Reichel, Köln

ISBN 978-3-641-18711-8V001

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