Reisen nach Absurdistan - Anna Zoch - E-Book

Reisen nach Absurdistan E-Book

Anna Zoch

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Beschreibung

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen! Das gilt umso mehr für mich, da ich seit vielen Jahren als Studienreiseleiterin unterwegs bin. Dabei habe ich viele vor allem kuriose und zum Teil auch recht absurde Momente auf meinen Reisen erlebt. Irgendwann fing ich an, alles aufzuschreiben, um mich an diese besonderen Erlebnisse und an meine vielen Gäste erinnern zu können. Jede Geschichte steht für sich, einige habe ich mit Kommentaren ergänzt und am Ende allgemeine Informationen zu den jeweiligen Ländern mit meinen persönlichen Literaturtipps angefügt. Kommen Sie mit mir auf eine Reise nach Nordwesteuropa, in mein persönliches Absurdistan? Ich ermittle in einem schwedischen Krimi über verschwundene Koffer, treffe die Königin Silvia, die Queen und Nessie, überstehe diverse Pannen und menschliche Krisen, werde zur schottischen Lady, bin als geheime Geheimagentin auf der grünen Insel und in Cornwall unterwegs und reise mit einem Troll durchs winterliche Lappland!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 99

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Meine Lektüreempfehlung

Vorwort

„Mein schwedischer Kofferkrimi“

beginnt 2012 und handelt von verschwundenem Gepäck

„Meine Nacht mit Königin Silvia“

verbringe ich im April 2014 und bin kurzfristig eine Paparazzi

Den

„Sensationsfund im Rannoch Moor“

mache ich 2016 und (er) finde News über „Nessie“

„Mit 49 Abenteurern in Schottland“

bin ich 2018 und wir meistern viele Herausforderungen

„Lady Annag MacZoch“

werde ich im Herbst 2018 und erzähle von den „Highland Games“

„Agentin 0076 in geheimer Mission“

ist im Oktober 2019 in Irland und Cornwall unterwegs

„Mit einem Troll in Lappland“

reise ich im März 2020 und erzähle doch mehr von uns Menschen

Länderinfos: warum dorthin reisen?

Meine Literaturtipps

Schlusswort und Danke

Wer ist Anna Zoch?

1. Vorwort

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen!“

Das gilt umso mehr für mich, da ich seit nun vielen Jahren als Studienreiseleiterin unterwegs bin, hauptsächlich in Nordwesteuropa.

Wer mit Menschen arbeitet, weiß, dass es niemals langweilig wird. Unsere Mitmenschen können immer wieder auch für unvorhergesehene und zum Teil sehr kuriose Situationen sorgen. In meiner nunmehr langjährigen Tätigkeit habe ich mittlerweile zahlreiche zum Teil auch recht absurde Ereignisse erlebt.

Irgendwann habe ich damit angefangen, meine Geschichten aufzuschreiben, um mich an diese besonderen Reisen und vor allem auch an meine vielen Gäste erinnern zu können.

Jede Anekdote steht für sich. Manchmal sind jedoch in einer Geschichte auch Erlebnisse aus mehreren Reisen zusammengeflossen.

Der „rote Faden“ aller Erzählungen ist meine große Liebe und Leidenschaft zu meinem Beruf als Reiseleiterin.

Ich teile diese persönlichen Momente und Erlebnisse nun mit Ihnen und lade Sie ein zu einer exklusiven Reise in mein privates „Absurdistan“! Kommen Sie mit?

Vor der Admiralitätskirche in Karlskrona mit

„Mats Rosenboom“, bekannt aus dem Roman

„Nils Holgersson“ von Selma Lagerlöf

2. „Mein schwedischer Kofferkrimi“

Ein Sommer in Schweden, wer denkt da nicht sofort an einen strahlend blauen Himmel mit Schäfchenwolken, an die unzähligen Seen oder an das Rauschen der Meeresbrandung, an rote Holzhäuser auf blanken, vom Eis glattpolierten Schärenklippen, an eine wahre Sommeridylle auf dem Land oder an der Küste, an Erdbeeren mit Sahne, an in weiß gekleidete, blonde und feiernde Schweden und alles in einer Stimmung der Ruhe und Entspannung, Hektik und Stress scheinen weit entfernt … Ach ja, so ist der schwedische Sommer, ganz bestimmt, das habe ich immer wieder so erlebt.

Doch dieser idyllische Eindruck kann auch trügen. Trauen Sie dem „Lindström“ - Schein nicht so leichtfertig: Wir sind unterwegs in Schweden, ein Land, in dem sich durchaus Groteskes, Absurdes und auch Kriminelles ereignen kann. Das wollen Sie nicht glauben? Dann erzähle ich Ihnen jetzt meinen persönlichen Kofferkrimi, der sich genauso im sehr beschaulichen Südschweden zugetragen hat.

Als ich meine erste einwöchige Rundreise der Sommersaison 2012 durch Schweden antrete, ahne ich im Vorfeld nicht, was dort alles auf mich zukommen wird. Voll freudiger Erwartung reise ich mit meinen Gästen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vom Flughafen Hamburg aus an. Wir fliegen nach Jönköping, das malerisch am Südufer vom Vätternsee liegt. Nach der Landung auf dem kleinen Flughafen gehen alle Fluggäste zu Fuß über das Rollfeld ins Terminal. Das allein schon und dann der Anblick der kleinen, automatischen Rasenmäher, die kreuz und quer vor dem Terminalgebäude ihre Runden drehen, löst Erstaunen und eine erste Begeisterung bei den Fluggästen aus.

Dann heißt es warten am Kofferband und bald erscheinen die ersten Gepäckstücke. Glücklich kann sich schätzen, wer seinen Koffer erhält, denn schnell stelle ich fest, dass das keine Selbstverständlichkeit ist.

Vor allem Zubringerflüge bergen scheinbar die Gefahr, dass ein Umladen und Weiterleiten der Koffer nicht immer sicher gewährleistet ist. Somit ist dann eine meiner ersten Amtshandlungen am Flughafen das Aufgeben der „Vermisstenanzeige“ zweier Koffer, die Besitzer sind ein leicht echauffiertes Mutter-Tochter-Gespann. „So fängt der Urlaub ja ganz toll an“, ist dann der Kommentar, den ich zu meinem Leidwesen noch häufiger hören sollte.

Bald darauf setzt Regen ein - „Murphy“ lässt grüßen! Die Regenjacken meiner kofferlosen Gäste sind natürlich gut und sicher verstaut in ihren Koffern. Unsere erste Nacht verbringen wir in Jönköping, aber ein Einkaufen von Kosmetikartikeln ist an diesem Tag leider nicht mehr möglich. Denn es ist Mittsommer und dann sind alle Geschäfte geschlossen, doch zum Glück ist unser Hotel auf solche Notfälle eingestellt.

Der nächste Tag, ein Sonntag, führt uns in den Südwesten bis nach Lund in Schonen, hier werden wir die zweite Nacht verbringen. Im Verlauf des Abends kommt dann tatsächlich einer der vermissten Koffer an, aber einer fehlt immer noch, obwohl doch die beiden „Geschädigten“ zusammen angereist sind. Mittlerweile liegen die Nerven des Gastes ziemlich blank, dessen Koffer immer noch unterwegs ist und der den ganzen Tag bei ca. 18 Grad ohne Jacke und mit mehreren Regenschauern verbracht hat. Am nächsten Morgen gibt es die Erlösung: Kurz vor unserer Abfahrt von Lund in Richtung Malmö erreicht ein Taxi vom Flughafen Kopenhagen das Hotel mit dem noch fehlenden Koffer! Der weitere Verlauf der Reise verläuft ohne weitere nennenswerte Verluste, und am Ende ist es für alle Gäste trotz anfänglicher Stolpersteine ein wunderbares Reiseerlebnis im Mittsommernachtstraum.

Im nächsten Sommer fliege ich wieder voller Vorfreude und frohen Mutes nach Schweden, nicht ahnend, dass sich das Koffererlebnis dieses Mal noch steigern wird. Nach den ersten beiden Wochen erfolgreicher und problemloser Rundreise kommt es dann bei der Ankunft der dritten Gruppe zum „Supergau“! Es fehlen die Koffer von 10 Reisegästen, also von fast einem Drittel meiner Gruppe und sie haben alle unterschiedliche Abflughäfen: Wien, Zürich, München, Frankfurt und Düsseldorf. Das kann doch nicht wahr sein! Auch ein Kollege mit einem ganz anderen Reiseprogramm hat Kofferverluste zu reklamieren. Zunächst steht dieselbe Prozedur an wie im vergangenen Jahr. Wieder müssen die Verluste gemeldet werden. Aber mittlerweile habe ich vorsorglich eine Liste mit den jeweiligen Hotels und meiner schwedischen Mobilnummer darauf kopiert und hinterlasse diese dann am Flughafen in Jönköping.

Dieses Mal ist es die Ankunft an einem normalen Wochenende, so dass die dringlichsten Utensilien in Jönköping gekauft werden können. Begeistert ist natürlich keiner der Betroffenen, besonders ein Herr aus Österreich reagiert sehr ungehalten über seinen Kofferverlust und glaubt, auch noch ein besonders schlechtes Hotelzimmer bekommen zu haben. Da ist dann wirklich Fingerspitzengefühl angesagt… Wieder beginnt eine Reise unter schlechten Startbedingungen, wieder höre ich den Satz „Der Urlaub fängt ja toll an“. Aber zumindest spielt diesmal das Wetter mit.

Voller Hoffnung, dass am kommenden Abend in Lund zumindest ein Teil des fehlenden Gepäcks da sein könnte, fahren wir am nächsten Morgen los. Auf halber Strecke zu unserem ersten Programmpunkt klingelt mein Handy. Jemand vom Flughafen Kopenhagen möchte von mir die Referenznummern der geschädigten Gäste wissen, die auf deren Protokollkopien notiert sind. Ich bitte um einen Rückruf zu einem späteren Zeitpunkt, denn die Rufnummer ist nicht auf meinem Display angezeigt und ich habe ja schließlich auch noch mein Programm zu erfüllen, da kann ich nicht immer gut telefonieren. Nach unserem Rundgang an unserem nächsten Stopp suchen alle Betroffenen in ihren vorhandenen Gepäckstücken nach dem benötigten Papier. Anschließend fahren wir weiter und ich hoffe auf einen Rückruf beim nächsten Stopp, um die erbetenen Informationen mitteilen zu können. Der Rückruf kommt dann, wie ich schon irgendwie ahnte, erst kurz nach unserer nächsten Abfahrt, schon wieder zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Also bitte ich erneut darum, mich während unseres nächsten Stopps anzurufen, nicht bedenkend, dass es dort an der Landspitze am Kullaberg kein gutes Empfangsnetz für Mobiltelefone gibt! Und natürlich erfolgt der erwünschte Rückruf wieder erst zu unserer Abfahrtszeit.

Das nächste Ziel ist Lund, unser Hotelstandort für die nächste Nacht und nicht allzu weit entfernt von den Flughäfen Kopenhagen und Malmö. Unsere Hoffnung, bei Ankunft im Hotel die vermissten Koffer vorzufinden wird schnell zunichte gemacht, aber der Abend steht uns ja noch bevor und auch am nächsten Morgen ist ein Eintreffen der vermissten Gepäckstücke noch vor unserer Abfahrt nach Malmö möglich. Also gehen wir dann zu Bett und träumen von Koffern…

Ja, auch ich, denn ich erhalte noch einen abendlichen Anruf: Diesmal ist es der Flughafen in Malmö mit der frohen Botschaft, das fehlende Gepäck würde am nächsten Morgen gegen 11 Uhr dort eintreffen. Nur ist das bedauerlicherweise etwa zeitgleich zu unserer üblichen Abfahrtszeit zum nächsten Stopp auf der Reiseroute, der etwa zwei Fahrtstunden von Malmö entfernt ist.

Die Enttäuschung bei einem Drittel der Gäste über die nicht eingetroffenen Koffer zum Frühstück ist nicht besonders förderlich für eine Gruppenreise, was soll ich also machen? Ich entscheide, eine Fahrt zum Flughafen von Malmö einzuschieben, auch wenn sich dadurch das weitere Tagesprogramm verzögert. Schließlich ist ein Großteil der Reisegruppe betroffen.

Wir fahren zum Flughafen von Malmö, der genau in entgegengesetzter Richtung zu unserer Reiseroute liegt und erreichen diesen voller Hoffnung. Tatsächlich liegen dort diverse herrenlose Koffer im Terminal. Aber es fehlen immer noch drei unserer vermissten Gepäckstücke. Ich vertröste meine muffelnden und mittlerweile auch leider leicht müffelnden Gäste auf den nächsten Hotelstandort Kalmar, schließlich gibt es dort ebenfalls einen Flughafen. Außerdem gibt es ja auch noch eine Einkaufsmöglichkeit am Nachmittag in Karlskrona, das Wetter ist aber auch einfach zu schön! Das sind jedoch wahrlich keine besonders schönen Momente im Leben eines Reiseleiters…

Unterwegs bekomme ich einen Anruf vom Flughafen von Kalmar: Unsere noch vermissten Koffer seien auf dem Weg dorthin und würden mit einem Taxi zum Hotel gebracht. Halleluja, was für eine Freude!

Als wir abends das Hotel in Kalmar erreichen, fährt tatsächlich ein Taxi vor und liefert uns ZWEI von noch drei fehlenden Koffern. Der Betroffene, ein reizender Professor aus Zürich, verliert jetzt dann auch seine Fassung und erklärt mir, dass er mittlerweile seit drei Tagen in den gleichen Kleidungsstücken herumliefe und diese Situation angesichts der sommerlichen Temperaturen für ihn und die Mitreisenden nicht mehr tragbar sei… Sein Koffer trifft dann im Verlauf des nächsten Abends in Stockholm ein, wir haben bereits die Hälfte unserer Reiseroute absolviert.

Am Abend ereignet sich im Hotel von Stockholm folgendes: Ich erhalte einen Anruf vom internationalen Flughafen Stockholm in Arlanda mit dem Hinweis, dass der letzte verbliebene Koffer ins Hotel geliefert würde. Kurz vor 23 Uhr, der letzte Koffer ist mittlerweile angekommen, klingelt mein Mobiltelefon: Diesmal meldet sich die Hotelrezeption. Es sei ein Koffer eingetroffen und auf der Banderole seien Namen aus meiner Reisegruppe vermerkt. Ich gehe hinunter und wundere mich über die Namensangaben auf der Banderole: Es sind insgesamt drei Namen vermerkt und zwei stimmen mit Teilnehmern aus meiner Gruppe überein. Aber wir haben doch unser Gepäck und mit dem überzähligen Koffer kann ich nichts anfangen. Also erkläre ich der Rezeptionistin, sie möge diesen Koffer zurückschicken, wir seien versorgt!

Aussicht auf Södermalm in Stockholm

Ich gewinne in dieser Woche den Eindruck, dass meine schwedische Mobilnummer an sämtlichen Flughäfen hinterlegt ist und ich die erste Ansprechperson für „herrenlose“ Koffer in dieser Woche bin. Vollständig aufgeklärt hat sich dieses Durcheinander letztendlich nicht. Vermutlich wurde am Flughafen Hamburg ein kompletter Kofferwagen fehlgeleitet.

Mit diesen Erlebnissen im Hinterkopf starte ich ein Jahr später in die nächste Sommersaison und diesmal wird es mich treffen! Doch ich werde meinen Koffer nicht wiedersehen, bei mir ist es ein endgültiges Verschwinden und ein unfreiwilliges Treffen mit den Kollegen von „Kommissar Wallander“.

Nach drei Tagen mit vollem Programm erreichen wir abends mit einigem Zeitverzug unser Hotel in der Altstadt von Malmö, dass nur fußläufig zu erreichen ist. Wir sind eine Kleingruppe in einem Sprinterbus mit einem Anhänger für die Koffer. Weil es schon spät ist, lasse ich die Tasche mit meinen Unterlagen im Bus und nehme für diese Nacht nur eine kleine Tasche mit meinem Gepäck mit. Mein großer Koffer ist im Busanhänger! Ein Fehler, wie sich dann leider herausstellen wird.

Blick von Malmö auf die Öresundbrücke