Ren Dhark – Weg ins Weltall 48: Die Stunde der Synties - Ben B. Black - E-Book

Ren Dhark – Weg ins Weltall 48: Die Stunde der Synties E-Book

Ben B. Black

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Beschreibung

Ein gigantisches Schwarzes Loch droht die POINT OF zu verschlucken, und dann stoßen die Kraval zum entscheidenden Angriff auf die Erde vor. Das Schicksal des Heimatplaneten der Menschheit scheint endgültig besiegelt zu sein, aber nun schlägt die Stunde der Synties… Ben B. Black, Achim Mehnert und Uwe Helmut Grave verfaßten einen kraftvollen SF-Roman nach dem Exposé von Hajo F. Breuer.

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Seitenzahl: 355

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Ren Dhark

Weg ins Weltall

 

Band 48

Die Stunde der Synties

 

von

 

Ben B. Black

(Kapitel 1 bis 6)

 

Uwe Helmut Grave

(Kapitel 7 bis 10)

 

Achim Mehnert

(Kapitel 11 bis 16)

 

und

 

Hajo F. Breuer

(Exposé)

Inhalt

Titelseite

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

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Ren Dhark Classic-Zyklus

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Impressum

Prolog

Im Herbst des Jahres 2067 scheint sich das Schicksal endlich einmal zugunsten der Menschheit entwickelt zu haben. Deren Hauptwelt heißt längst nicht mehr Terra, sondern Babylon. 36 Milliarden Menschen siedelten auf diese ehemalige Wohnwelt der Worgun um, als die irdische Sonne durch einen heimtückischen Angriff zu erlöschen und die Erde zu vereisen drohte. Mittlerweile konnte die Gefahr beseitigt werden, und das befreundete Weltallvolk der Synties hat den Masseverlust der Sonne durch die Zuführung interstellaren Wasserstoffgases fast wieder ausgeglichen.

Die Erde ist erneut ein lebenswerter Ort, auf dem allerdings nur noch rund 120 Millionen Unbeugsame ausgeharrt haben. Die neue Regierung Terras unter der Führung des »Kurators« Bruder Lambert hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erde nach dem Vorbild Edens in eine Welt mit geringer Bevölkerungsdichte, aber hoher wirtschaftlicher Leistungskraft zu verwandeln, und ist deshalb nicht bereit, die nach Babylon Ausgewanderten wieder auf die Erde zurückkehren zu lassen.

Allerdings haben auch die wenigsten der Umsiedler konkrete Pläne für einen neuerlichen Umzug innerhalb so kurzer Zeit. Es kommt die katastrophale Entwicklung hinzu, die Babylon seit dem Umzug der Menschheit nahm: Durch eine geschickt eingefädelte Aktion war es dem höchst menschenähnlichen Fremdvolk der Kalamiten gelungen, den Regierungschef Henner Trawisheim, einen Cyborg auf geistiger Basis, derart zu manipulieren, daß er zu ihrem willenlosen Helfer und Vollstrecker bei der geplanten Übernahme der Macht über die Menschheit wurde. Erst in allerletzter Sekunde gelang die Revolution gegen die zur Diktatur verkommene Regierung von Babylon und damit gegen die heimlichen Herren der Menschheit, die Kalamiten. Während den meisten der Fremden die Flucht gelang, wurde Trawisheim aus dem Amt entfernt und in ein spezielles Sanatorium für Cyborgs gebracht.

Daniel Appeldoorn, der schon zu den Zeiten, als Babylon noch eine Kolonie Terras war, als Präsident dieser Welt fungiert hatte, bildete mit seinen Getreuen eine Übergangsregierung, deren wichtigste Aufgabe es ist, das Unrecht der Diktatur wiedergutzumachen und neue, freie Wahlen vorzubereiten.

Gleichzeitig ist es Ren Dhark und seinen Getreuen gelungen, die geheimnisvolle Schranke um Orn abzuschalten – und mit ihr auch die verhängnisvolle Strahlung, die die Worgun, das bedeutendste Volk dieser Sterneninsel, in Depressionen, Dummheit und Dekadenz trieb.

Nach seiner Rückkehr in die Milchstraße kann Ren Dhark dem Angebot des Industriellen Terence Wallis nicht länger ausweichen und läßt seinen Körper mit Nanorobotern behandeln, die ihn und sieben von ihm Auserwählte unsterblich machen sollen. Doch anstatt sich mit seiner nun vollständig veränderten Lebensperspektive beschäftigen zu können, muß sich Ren Dhark einer neuen Herausforderung stellen: Eine unbekannte Macht sorgt dafür, daß der Hyperraum nicht länger zugänglich ist: Transmitter, Hyperfunk und Transitionstriebwerke funktionieren nicht mehr. Zwar gelingt es bald, Transitionstriebwerke und Transmitter wieder ans Laufen zu bringen, aber Hyperortung ist weiterhin nicht möglich.

In der Schlacht um Babylon gelingt den Menschen ein erster entscheidender Sieg. Doch die Kraval, wie sich die unbarmherzigen Feinde nennen, geben nicht auf…

Zur gleichen Zeit sind die Vermißten Tantal, Treenor und JCB wegen Treibstoffmangels auf einer unbekannten Welt gestrandet. Nur JCB kann das Beiboot verlassen und Kontakt zu den Einheimischen knüpfen, die ihm offenbar helfen wollen. Doch seine Anwesenheit auf der Welt Pluma wirkt wie ein Funke am Pulverfaß: Ein Weltkrieg bricht aus – und läßt es schier unmöglich erscheinen, den benötigten Treibstoff zum Raumboot zu bringen…

1.

Hauptgefreiter Mike Brown, der sich von allen bevorzugt JCB nennen ließ, konnte es nicht fassen. Ungläubig starrte er sein Gegenüber an, als habe er kein Wort von dem, was Oberleutnant Brakel soeben gesagt hatte, verstanden. Dabei beherrschte JCB die Sprache der Elyty – und um einen solchen handelte es sich bei Brakel – inzwischen fließend, auch wenn ihm das Artikulieren der vielen kehligen Krächz-, Gacker- und Krählaute bei häufigem Gebrauch immer wieder Reizungen und leichte Schmerzen im Kehlkopf bescherte.

Trotzdem fand JCB, daß Sprache und Sprechweise sehr gut zu den Elyty paßten, gehörten diese doch dem Volk der Plumaty an, welches sich ganz offensichtlich aus großen Laufvögeln entwickelt hatte. Auf zwei stämmigen Beinen saß ein birnenförmiger Körper, der in einem sehnigen Hals mündete, welcher wiederum einen großen Vogelkopf trug, dessen markantestes Merkmal ein mächtiger Schnabel bildete, der bei den meisten Plumaty eine dunkle Färbung aufwies, aber JCB hatte auch schon hellere Varianten und sogar Muster zu sehen bekommen.

Der junge Raumsoldat befand sich nun schon etliche Wochen hier auf Pluma, wie die Plumaty ihren Planeten nannten, und hatte sich in der Zeit an die Gesellschaft der Vogelabkömmlinge gewöhnt, trotzdem kam ihm Oberleutnant Brakel im Moment wie ein Fremder vor, obwohl sich die beiden nun auch schon etliche Tage kannten.

»Was hast du gerade gesagt?« hakte JCB deshalb noch einmal nach, denn er glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können.

»Daß ich soeben einen Anruf vom Oberkommando erhalten habe«, antwortete Brakel ebenso deutlich, wie er auch schon zuvor gesprochen hatte. »Es gibt neue Befehle bezüglich unserer Reise, eine Entwicklung, die so nicht vorherzusehen war.«

Mühsam unterdrückte JCB ein Keuchen. Er spürte, wie sein Kreislauf begann, Kapriolen zu schlagen.

Schwarze Punkte tauchten vor seinen Augen auf, suchten seinen Blick zu verschleiern. Reiß dich zusammen! ermahnte er sich selbst. Du hast es doch fast geschafft!

Tatsächlich standen die Kanister, wegen derer er die Strapazen der letzten Wochen überhaupt auf sich genommen hatte, in greifbarer Nähe vor ihm. Fünfzig gelbe Gefäße zu je zwanzig Litern, alle randvoll mit Schwerem Wasser gefüllt, das er dringend benötigte, um das Nögk-Beiboot, mit dem Tantal, Treenor und er auf Pluma hatten notlanden müssen, wieder flugtauglich zu bekommen.

Es war beschlossen gewesen, diese Kanister in den Sonderzug zu laden, der JCB und seine Begleiter dann sofort nach Wellimshafen fahren würde, wo bereits ein U-Boot auf sie warten sollte, welches sie nach Eyg zurückbrachte, den großen Kontinent im Süden, denn dort wartete das Beiboot samt den beiden Kobaltblauen auf JCB – und nun das! Die Reisepläne hatten sich geändert, auf Befehl des Oberkommandos hin. Das konnte nichts Gutes bedeuten, befand sich Elyt doch derzeit im Krieg mit einer ganzen Reihe anderer Nationen.

Soweit JCB es beurteilen konnte, trugen die Elyty keine Schuld an dieser Situation. Vielmehr war es seine Anwesenheit auf diesem Planeten, die letztendlich dazu geführt hatte, daß die Lage eskaliert war. Ein Fremder von den Sternen, der augenscheinlich über hochentwickelte Technologie verfügte, höher als alles, was die Ingenieurskunst der Plumaty bislang hervorgebracht hatte.

Wer diesen Außerplumaschen auf seiner Seite wußte, besaß den anderen Nationen gegenüber einen großen Vorteil, und den wollte natürlich jedes Land für sich.

Aus diesem Grund hatten sich die Seefahrernation der Simislandiae mit den Welschor, deren Land westlich von Elyt lag, sowie den Surren im Osten verbündet und Wellim IV., dem Kaiser der Elyty, kurzerhand den Krieg erklärt.

JCB wurde dabei das ungute Gefühl nicht los, daß die Simislandiae und ihre Verbündeten im Zweifel nicht davor zurückschrecken würden, ihn kurzerhand zu töten, sollte es ihnen nicht gelingen, seiner lebendig habhaft zu werden, denn tot stellte er auch keinen Vorteil mehr für seine Gastgeber, die Elyty, dar.

Erschwerend kam hinzu, daß sich immer mehr der Verdacht erhärtete, daß sich ein Verräter in den Reihen der Elyty befinden mußte. Immer wieder tauchten die Simislandiae oder ihre Gehilfen just genau dort auf, wo sich JCB gerade befand. So viele Zufälle konnte es gar nicht geben!

Und jetzt sah alles danach aus, als würde das Oberkommando der Elyty die Konsequenzen daraus ziehen und JCBs Rückreise nach Eyg vorerst auf Eis legen, vermutlich sogar aus dem Wunsch heraus, ihn in Elyt besser beschützen zu können.

Verdammt, das durfte nicht sein!

Zwar fand JCB inzwischen viele der Plumaty, die ihm seit der Notlandung begegnet waren, recht sympathisch, trotzdem hatte er im Moment die Schnauze gestrichen voll. Eigentlich befand er sich im Urlaub, doch davon merkte er derzeit rein gar nichts. Der Schlafmangel etlicher unruhiger Nächte zehrte an seinen Kräften, ebenso wie die ständig wechselnden Situationen, bei denen er nie wissen konnte, wann es das nächste Mal zu Todesopfern kommen würde.

Es reichte einfach, JCB wollte nach Hause!

Hilfesuchend sah er Gorligok an. Der zivile Gouverneur einer Kolonie der Elyty auf dem Kontinent Eyg war in den vergangenen Wochen so etwas wie ein Freund für ihn geworden. Dieser Plumaty zeichnete sich nicht nur durch Willensstärke und einen scharfen Verstand, sondern auch durch ein von Freundlichkeit und Humanität geprägtes Wesen aus.

Gorligok erwiderte den Blick, dann schloß und öffnete er mehrfach schnell hintereinander seine Augen, bevor er sich an den Oberleutnant wandte: »Mein lieber Brakel, das klingt ja äußerst geheimnisvoll, was du da sagst. Wenn ich mir unseren Freund JCB so ansehe, könnte deine kryptische Eröffnung durchaus für Aufregung bei ihm sorgen. Geht es also auch ein wenig genauer?«

»Ja, natürlich.« Über Brakels sehnigen Hals huschte eine kurze Röte. »Wie es aussieht, wird unsere Reise rascher als ursprünglich geplant zum Ziel führen, denn wir werden direkt im Hafen abgeholt. Das U-Boot wurde schneller als geplant fertig und hat seine erste Erprobungsfahrt sinnigerweise hierher unternommen, so daß wir direkt an Bord gehen können. Auf den Luxus einer weiteren Zugfahrt werden wir also verzichten müssen.«

JCB fiel ein Stein vom Herzen. Das waren endlich einmal gute Nachrichten! Jetzt wurde er wohl auch diesen aufdringlichen Doktor Krählk, seines Zeichens Leibarzt Wellims IV., los, der immer noch großes Interesse daran zeigte, den Hauptgefreiten aufzuschneiden um den inneren Aufbau seines Körpers zu studieren. Nicht mehr lange, und JCB würde auch dieser Gefahr entronnen sein.

*

JCB, Gorligok und Brakel traten in Begleitung von Hähner, dem Kommandanten der Forschungsanlage, ins Freie. Inzwischen herrschte Nacht über Genor, was im Moment jedoch nur bedeutete, daß die Sonne besonders tief über dem Horizont stand. Dieses Land lag so weit im Norden Plumas, so daß es hier im Sommer niemals vollständig dunkel wurde, was im Gegenzug aber auch bedeutete, daß es im Winter vermutlich so gut wie gar kein natürliches Licht gab.

Keine schöne Vorstellung, fand JCB, der sich eher in gemäßigteren Breitengraden wohlfühlte. Für eine Urlaubsreise sicher ein schönes Ziel, aber dauerhaft wohnen möchte ich hier nicht.

»Ich lasse die Kanister gleich auf einen Lastwagen laden«, erklärte Hähner. »Für uns selbst besorge ich in der Zwischenzeit einen Bus, denn der Weg zum Hafen ist deutlich weiter als der zum Bahnhof.«

Während der Kommandant der Forschungsanlage davonwieselte, um seine Ankündigung in die Tat umzusetzen, wandte sich Oberleutnant Brakel an JCB: »Ich soll dir Grüße von Marschall Zezewick bestellen. Er läßt dir ausrichten, daß es sich beim Kapitän des U-Boots um einen äußerst erfahrenen und zuverlässigen Mann handelt.«

JCB runzelte die Stirn. »Gibt es einen Grund, warum er das extra betont?«

»Vermutlich, um dich wissen zu lassen, daß er sehr an deinem Wohlergehen interessiert ist. Genau sagen kann ich es allerdings nicht.«

In diesem Moment kehrte Hähner zu der Gruppe zurück, während ein Teil seiner Leute emsige Betriebsamkeit entfaltete.

Mit brummendem Motor hielt ein Lastwagen vor dem Gebäude. Das Gefährt stand kaum, als sich auch schon zwei Plumaty auf die Ladefläche schwangen und dort die gelben Kanister entgegennahmen, die ihnen ihre Kollegen vom Boden aus reichten.

Im merkwürdigen Licht der nächtlichen Sonne besaß die Szene beinahe etwas Gespenstisches, fand JCB. Die ausnehmend langen Schatten huschten wie Schemen über den Boden, während selbst die Geräusche des Beladevorgangs eigenartig verzerrt klangen, so als handele es sich bei all dem lediglich um einen bizarren Traum.

Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, überlegte JCB. Zuwenig Schlaf kann auf Dauer zu den absonderlichsten Phänomenen im Kopf führen…

Derweil näherte sich ein kleiner Bus. Dieser besaß keine abgedunkelten Scheiben, was JCB fast ein wenig wunderte. Dann machte er sich klar, daß es sich bei den Plumaty hier in der Forschungseinrichtung vermutlich um lauter hochqualifizierte Männer handelte, die alle eine hohe Sicherheitsstufe besaßen, so daß seine Gegenwart an dieser Stelle weder verschleiert noch geheimgehalten werden mußte.

Wenn ich jetzt noch meinen Monsterstatus loswerde, habe ich vermutlich kaum noch etwas, über das ich mich beschweren kann.

Bei diesem Gedanken mußte JCB unwillkürlich grinsen. Seine Heimkehr rückte immer mehr in greifbare Nähe, was sich positiv auf seine Stimmung auswirkte. Dennoch war ihm bewußt, daß es immer noch galt, einige Klippen zu umschiffen. Die Simislandiae hatten ihre Seeblockade schließlich nicht zum Spaß errichtet, und die Tatsache, daß JCB weiteren ihrer Schiffe schwere Schäden zugefügt hatte, würde sie bestimmt nicht gerade milde stimmen.

Willkommen zurück, ihr trüben Gedanken!

Seufzend folgte JCB Gorligok in den Bus. Oberleutnant Brakel bildete das Schlußlicht, denn Hähner saß bereits unweit des Fahrers und beobachtete mit Argusaugen das Verladen der letzten Kanister auf den Lastwagen.

Als das letzte Gefäß auf der Ladefläche stand, stiegen zwei weitere Plumaty ebenfalls auf und schlossen die Klappe.

Mit röhrendem Motor setzte sich das Fahrzeug in Bewegung, dicht gefolgt von dem kleinen Bus, aus dessen Fenstern JCB noch einmal einen Blick auf die an sich traumhaft schöne Landschaft Genors warf.

*

Die Fahrt würde nicht sehr lange dauern, trotzdem war JCB froh, den Weg nicht zu Fuß zurücklegen zu müssen. Er fühlte sich müde, seine Beine schienen aus Blei zu bestehen, und er wußte aus der Vergangenheit, daß es ihm ohnehin Mühe bereitet hätte, mit den Plumaty Schritt zu halten, denn diese waren aufgrund ihrer Abstammung allesamt äußerst gut zu Fuß.

JCB schätzte, daß die Forschungseinrichtung um die hundert Meter über dem Meeresspiegel lag. Diesen Höhenunterschied legten die beiden Fahrzeuge brummend und rumpelnd zurück, wobei sie in den engen Serpentinen, die nach unten führten, dem Rand der Straße immer wieder bedenklich nahe kamen.

Gorligok schien den besorgten Blick des Hauptgefreiten zu bemerken, als es einmal besonders knapp herging. Er ließ ein leises Glucksen hören und meinte dann: »Am besten machst du es wie der Fahrer: Augen zu und die Gedanken woanders.«

JCB mußte unwillkürlich lachen. Nicht zum erstenmal überraschte ihn der Gouverneur mit seinem Humor, und der Hauptgefreite kam nicht umhin, den anderen nach wie vor sehr sympathisch zu finden.

Nachdem die Fahrzeuge die letzte Kehre hinter sich gebracht hatten, kam kurz darauf der Hafen in Sicht. Deutlich konnte JCB die Beschädigungen erkennen, die der Beschuß der Simislandiae hinterlassen hatte. Doch es war bereits abzusehen, daß dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Überall wuselten Plumaty in den Uniformen des elytyschen Militärs herum, räumten Schutt weg oder begannen bereits damit, die Schäden zu reparieren. Zwischen ihnen entdeckte JCB weitere Plumaty, die ihm bislang unbekannte Uniformen trugen. Auf seine Nachfrage hin bestätigte ihm Gorligok die Vermutung, daß es sich dabei um Einheiten der Verbündeten aus Genor handelte.

JCB konnte nicht hören, was die Männer draußen sagten oder riefen, ungeachtet dessen ging er davon aus, daß in Genor eine andere Sprache gesprochen wurde als in Elyt. Trotzdem klappte die Zusammenarbeit der Soldaten wie am Schnürchen, so als hätten sie ihr Leben lang nie etwas anderes getan.

Ein gemeinsames Ziel verbindet, ging es JCB durch den Kopf. Das ist vermutlich auch einer der Gründe, warum ich mich mit meinen Freunden Tantal und Treenor so gut verstehe, auch wenn wir in mancherlei Hinsicht kaum unterschiedlicher sein könnten.

»Seht mal, dort!«

Brakels Stimme holte JCB aus seinen Gedanken. Der Oberleutnant deutete nach vorn in Richtung des Wassers.

Tatsächlich begann dieses gerade, sich heftig zu kräuseln, dann tauchte etwas Großes, Dunkles daraus auf. Zuerst kam der Turm in Sicht, dann der Rest des U-Boots – denn um ein solches handelte es sich zweifelsfrei.

Bereits auf den ersten Blick machte das Gefährt einen äußerst schnittigen Eindruck, und JCB vermutete unwillkürlich, daß dieses Boot mit dem richtigen Antrieb komplett untergetaucht sogar schneller fahren konnte als im aufgetauchten Zustand, was je nach Konstruktion und verwendeter Antriebstechnik nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit darstellte.

JCB schätzte die Länge des Gebildes auf siebzig bis achtzig Meter, die breiteste Stelle auf knapp sieben Meter. Die Höhe des Fahrzeugs konnte er nur raten, da ein Teil davon ja vom Wasser verborgen wurde, wenn er aber von den Verhältnissen vergleichbarer Konstruktionen ausging, muße diese an die acht Meter betragen, wobei noch einmal mehr als dreieinhalb Meter für den Turm dazukamen.

»Ein Prachtstück!« kommentierte Brakel den Anblick mit hörbarem Stolz in der Stimme. »Unsere Ingenieure haben sich wieder einmal selbst übertroffen.«

»Ich hoffe, du irrst dich nicht, mein lieber Brakel«, zeigte sich Gorligok skeptisch. »Mir ist ehrlich gesagt nicht ganz wohl bei dem Gedanken, einem solchen schwimmenden Sarg mein Leben anzuvertrauen. Was, wenn das Ding aus irgendeinem Grund nicht mehr in der Lage ist aufzutauchen? In dem Fall würden wir wohl alle jämmerlich ertrinken.«

Verwundert sah JCB den Gouverneur an. So kannte er ihn noch gar nicht, zeigte sich Gorligok doch bislang immer voller Optimismus und Tatendrang.

»Du machst dir Sorgen um die Sicherheit des Bootes?« erkundigte er sich deshalb. »Darf ich fragen warum?«

»Weil es ein Prototyp ist, deshalb.« Gorligok schnaubte. »Wer weiß, welche Kinderkrankheiten noch in dem Ding stecken? Und wenn wir Pech haben, werden wir jede einzelne davon am eigenen Leib zu spüren bekommen!«

»Aber das Boot hat seine Jungfernfahrt hierher doch offensichtlich mit Bravour bestanden«, widersprach JCB, vermutete im selben Moment jedoch, daß etwas anderes hinter Gorligoks Äußerungen steckte.

»Ja, ja, eine einzelne Fahrt!« Der Gouverneur wedelte unwillig mit der Hand. »Was sagt das schon aus? Und jetzt laß uns über etwas anderes sprechen als über tauchende Särge.«

Wie auf Bestellung hielt in diesem Moment der Bus an, und die Türen wurden geöffnet.

Brakel verließ das Fahrzeug als erster, blieb sogleich stehen und sah sich nach allen Seiten um. Dann winkte er den anderen, ebenfalls auszusteigen.

JCB ließ sich nicht lange bitten, wohingegen Gorligok ein weiteres Mal unwillig schnaubte, bevor auch er sich erhob und dem Terraner folgte.

*

Während JCB und Brakel noch dabei waren, sich das U-Boot staunend aus der Nähe anzusehen, hatte Hähner bereits wieder Aktivität entfaltet und den Lastwagen mit dem Schweren Wasser so auf dem Kai abstellen lassen, daß die Kanister von dort ohne großen Aufwand umgeladen werden konnten. Unterstützt wurden seine Männer dabei von einigen Matrosen, die kurz zuvor den Anlegevorgang abgeschlossen und das U-Boot sicher vertäut hatten.

Einer der Matrosen kam jetzt direkt auf JCB und seine Begleiter zu. Als ihm der Hauptgefreite das Gesicht zuwandte, stockte der Plumaty. Für einen Moment arbeitete es in seiner Miene, dann riß er sich zusammen, trat tapfer näher und salutierte schließlich vor dem Oberleutnant.

»Ich bin Bootsmann Jälik«, stellte er sich vor. »Ich soll unsere Gäste direkt zum Kapitän geleiten.«

Brakel stellte zuerst JCB, dann Gorligok vor, schließlich nannte er seinen eigenen Namen. »Von mir aus können wir direkt los«, schloß er die Vorstellung. »Hähners Leute bekommen den Rest sicherlich auch ohne uns eingeladen.«

»Wir? Wirst du uns denn begleiten?« JCB sah den Oberleutnant verwundert an, denn bislang war er davon ausgegangen, daß dieser sich hier verabschieden und zu seinen Pflichten in Elyt zurückkehren würde.

»Auf ausdrücklichen Wunsch des Kaisers werde ich auch weiterhin persönlich für deine Sicherheit garantieren«, erklärte Brakel schneidig und salutierte.

Diese Geste war JCB ein wenig peinlich, denn eigentlich bekleidete der andere einen deutlich höheren Rang als er selbst. Auf der anderen Seite gefiel ihm diese unerwartete Neuigkeit, denn er hatte in den vergangen Tagen auch Brakels Gesellschaft durchaus zu schätzen gelernt.

Die drei machten gerade Anstalten, dem Bootsmann zu folgen, als Hähner durch ein Handzeichen auf sich aufmerksam machte.

»Gibt es ein Problem?« erkundigte sich Brakel und wirkte dabei alarmiert.

»Nein, nein, alles in Ordnung.« Hähner ließ eine Art Gurren hören. »Ich hätte nur beinahe vergessen, unserem außerplumaschen Besucher etwas auszurichten.« Er wandte sich direkt an JCB: »Krählk läßt Grüße bestellen. Er bedauert es außerordentlich, dich nicht weiter unter seine Obhut nehmen zu können, denn er muß zurück nach Libern. Er empfiehlt dir jedoch, dich vertrauensvoll an den Schiffsarzt zu wenden, bei dem es sich um einen Studienkollegen von ihm handelt. Ich, äh, ich hoffe, ich habe das alles korrekt wiedergegeben.«

»Ja, vielen Dank«, erwiderte JCB artig. »Ich weiß, was Krählk mir damit sagen will.« Im Stillen setzte er hinzu: Und ich werde diesem Rat ganz gewiß nicht folgen. Sollen sich diese irren Vögel doch endlich jemand anderen zum Aufschlitzen suchen!

*

Bootsmann Jälik half den drei Passagieren beim Einsteigen. Da JCBs Leibesmitte deutlich weniger ausgeprägt war als die eines durchschnittlichen Plumaty, kam ihm das Innere des U-Boots relativ geräumig vor. Er konnte sich aber auch sehr gut vorstellen, wie die hier allgegenwärtige Enge auf jemanden wirken mußte, der das nicht gewohnt war, zumal Gorligok immer stiller wurde und schließlich gar nichts mehr sagte. JCB ging davon aus, daß der Gouverneur von einer gewissen Klaustrophobie geplagt wurde, was auch zu seinen Äußerungen passen würde, die er während der Busfahrt gemacht hatte.

JCB konnte es ihm nicht verdenken, denn enge Stahlkästen waren einfach nicht jedermanns Sache. Wenn man sich dann obendrein noch klarmachte, daß sich während eines Tauchgangs viele Tonnen Wasser über einem befanden, konnte das durchaus für ein mulmiges Gefühl sorgen.

Mehr beiläufig registrierte der Hauptgefreite die Blicke der Mannschaft, während Jälik ihn und seine Begleiter zum Kapitän brachte. Die meisten schauten schnell wieder weg und gaben sich beschäftigt, doch einzelne Plumaty starrten ihn auch offen an, konnten den Blick augenscheinlich gar nicht mehr abwenden.

Sie werden sich an mein Aussehen gewöhnen, dachte JCB. So wie alle anderen bisher auch.

Gleichzeitig fragte er sich, ob er nicht doch besser noch einmal seine »Tarnung« hätte anlegen sollen, verwarf den Gedanken dann aber wieder, denn mit dieser U-Boot-Besatzung würde er nun einige Zeit auf engstem Raum verbringen. Dabei würde es sich gar nicht vermeiden lassen, daß sie ihn früher oder später in seiner vollen Schönheit zu Gesicht bekamen. Warum also nicht gleich?

Übergangslos blieb Jälik stehen und machte Meldung: »Kapitän Mirkel, ich bringe unsere Passagiere.«

»Sehr schön. Danke, Bootsmann.«

Bei Mirkel handelte es sich um einen Plumaty, der trotz der Tatsache, daß er etwas kleiner war als die meisten seiner Artgenossen, auf eine seltsame Weise eindrucksvoll wirkte. JCB konnte nicht sagen, woran das lag, aber einen Teil dieses Effekts rief vermutlich der äußerst wache Blick aus den dunklen, fast schon schwarzen Augen des Mannes hervor. Darunter saß ein imposanter Schnabel, der wirkte, als wolle er jeden Moment zustoßen. Ungeachtet dessen machte Mirkel einen freundlichen und keinesfalls aggressiven Eindruck, sondern eher den eines Plumaty, der zuerst überlegte und dann handelte.

Als sich die Blicke JCBs und des Kapitäns trafen, zuckte es kurz in Mirkels Gesicht, aber der Offizier hatte sich sofort wieder unter Kontrolle und begrüßte seinen außerplumaschen Gast freundlich und mit einem gewissen Respekt: »Willkommen an Bord, JCB. Du bist also derjenige, dem wir den neuartigen Zyklonabscheider zu verdanken haben. Es ist mir eine Ehre, dich endlich persönlich kennenzulernen.«

»Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Kapitän.« JCB nickte dem anderen zu. »Ich bin fasziniert von deinem U-Boot und freue mich schon darauf, es im Einsatz zu erleben.«

»Die Fahrt hierher verlief wie geplant, der verbesserte Antrieb arbeitet optimal. Was hältst du davon, wenn ich dich ein wenig herumführe, bevor wir auslaufen?«

»Sehr gerne sogar.« JCB zögerte kurz. »Gilt diese Einladung auch für meine beiden Begleiter?«

»Selbstverständlich.«

Insgeheim hatte JCB damit gerechnet, daß Gorligok dieses Angebot unter einem Vorwand ablehnen würde, doch der schien sich langsam an die neue Umgebung zu gewöhnen und zeigte sich der Idee gegenüber nicht abgeneigt. Brakel war ohnehin Feuer und Flamme, und so folgten die drei dem Kapitän tiefer in den Bauch des Gefährts.

*

Mit großem Interesse lauschte JCB Mirkels Ausführungen, während dieser sie herumführte. Im Vergleich zu einem Raumschiff wirkte die Technik zwar altertümlich und teilweise auch recht grob – um nicht zu sagen rustikal –, trotzdem war dem U-Boot anzusehen, daß es mit viel Sachverstand und Liebe zum Detail hergestellt worden war. Alles machte einen äußerst funktionalen und zuverlässigen Eindruck, und in den Worten Mirkels klang auch immer wieder entsprechender Stolz auf die Leistungen seines Volkes mit.

»Das hier ist der Hauptantrieb«, erklärte der Kapitän und deutete dabei auf einen großen Maschinenblock. »Es handelt sich dabei um einen Prerikmotor, wie er auch in Lastwagen oder Bussen Verwendung findet.«

»Prerikmotor?« hakte JCB nach, dem dieser Begriff bislang noch nicht untergekommen war. Trotzdem hatte er bereits eine Ahnung, was damit gemeint sein könnte.

»Beim Prerikmotor wird der Treibstoff in die Zylinder eingespritzt, dann wird das solcherart entstehende Gemisch durch den Kolben so stark komprimiert, daß es schließlich von selbst zündet. Diese Art Motoren entwickelt bereits bei niedriger Drehzahl ein recht hohes Drehmoment, sind sehr zuverlässig und relativ wartungsarm, weil sie keine Elektrik zur Erzeugung eines Zündfunkens benötigen.«

»Ich verstehe, es ist ein Diesel.« JCB, der seine Vermutung bestätigt sah, nickte. »Woher hat der Motor seinen Namen?«

»Er ist nach seinem Erfinder Prerik benannt.«

Wieder einmal überraschte JCB die Tatsache, wie ähnlich sich Menschen und Plumaty in vielerlei Hinsicht waren. Auch der Dieselmotor war nach seinem Erfinder Rudolf Diesel benannt worden. Gleiches galt für den Ottomotor, den Wankelmotor und eine ganze Reihe weiterer Erfindungen. Da lag es wohl nahe, daß andere Völker es ebenso hielten, wenn sie einen Namen für eine neue Sache brauchten.

»Wir können den Prerik auch während Tauchfahrten einsetzen, dann allerdings im Schnorchelbetrieb, was uns keine allzu große Tiefe erlaubt. Trotzdem ist es uns damit in der Regel möglich, daß wir uns unbemerkt bewegen, solange niemand aktiv nach uns sucht. Außerdem lädt der Prerik unsere Batterien wieder auf.«

Während er sprach, ging Mirkel weiter und betrat nun den nächsten Raum.

»Das hier sind die Batterien, die ich eben erwähnt habe«, fuhr er fort und deutete dabei auf etliche große quaderförmige Blöcke. »Aus diesen speisen wir den Elektromotor, wenn wir uns komplett unter Wasser, also auch unter Schnorcheltiefe, bewegen wollen. Dazu kommt, daß diese Art des Antriebs sehr leise ist, wir also nur noch schwer auszumachen sind.«

»Dein Boot verfügt aber auch noch über einen dritten Antrieb, wenn ich es richtig weiß«, ließ sich nun zum erstenmal Gorligok vernehmen. »Das muß der sein, zu dessen Verbesserung unser Gast beigetragen hat.«

»So ist es.« Mirkel machte eine zustimmende Geste. »Der Wasserstoffperoxid-Antrieb befindet sich in der nächsten Sektion. Er ist unser Hochleistungstriebwerk, das in der Regel nur in Gefahrensituationen zum Einsatz kommt.«

Der Kapitän ging rasch an den Batteriebänken vorbei und durchschritt das nächste Schott. In diesem Raum befand sich die Neuentwicklung, die erst durch JCBs Hinweis voll funktionsfähig geworden war. Deutlich ließ sich der Fliehkraftabscheider an seiner Form erkennen. Dieser sorgte dafür, daß der Abrieb vom Katalysator des Wasserstoffperoxid-Antriebs nicht mehr in die Turbine gelangte und die Turbinenschaufel zerstörte.

»Ich würde dieses Meisterwerk der Technik zu gerne im Einsatz erleben«, meldete sich Brakel zu Wort, der der Führung bislang schweigend, aber aufmerksam gefolgt war.

»Das kann ich verstehen«. Mirkel gluckste. »Trotzdem hoffe ich inständig, daß es nicht nötig sein wird. Mit den Simislandiae ist nicht zu spaßen, wie du weißt.«

»Dann laßt uns beim ersten Ei hoffen, daß es erst gar nicht so weit kommt.« Gorligoks Stimme klang mit einem Mal wieder belegt. »Ich verspüre nämlich nicht die geringste Lust, auf dem Meeresboden meine letzte Ruhestätte zu finden, zumal ich zum Sterben ohnehin noch viel zu jung bin.«

»Der Gouverneur hat recht.« Mirkel gluckste erneut. »Schauen wir uns lieber noch den Rest dieses phantastischen U-Boots an, denn das wichtigste habt ihr noch gar nicht gesehen: die Kombüse.«

»Schon Wellim I. soll gesagt haben, daß es sich mit leerem Bauch nicht gut kämpft.« Brakel gluckste nun ebenfalls. »Und wie ich dich einschätze, Kapitän, gehört dein Smutje zu den Besten der Besten.«

»Davon darfst du ausgehen. Schließlich stellt gutes Essen eine der wenigen Freuden dar, die man an Bord eines U-Boots überhaupt haben kann, also lege ich darauf auch großen Wert. Und nun kommt, wir haben jetzt wirklich genug Technik angeschaut. Ich kann mir gut vorstellen, daß es euch interessieren wird, das Auslaufen vom Leitstand aus mitverfolgen zu können.«

*

Trotz der beengten Verhältnisse fanden sich für JCB und seine beiden Begleiter Plätze im Leitstand, wo sie die Abläufe an Bord des U-Boots nicht störten und trotzdem alles gut mitverfolgen konnten. Mirkel gab immer wieder knappe Anweisungen, die von seinen Leuten schnell und präzise umgesetzt wurden. Die ganze Mannschaft schien sehr gut aufeinander eingespielt zu sein, denn trotz der Geschwindigkeit, in der alles ablief, entstand keinerlei Hektik.

Das Turmluk wurde geschlossen, und Mirkel sprach ein paar Befehle in eine Art Trichter, der am Ende eines Messingrohrs saß. Gleich darauf machte sich der Hauptantrieb des U-Boots bemerkbar. Ein leichtes Vibrieren lief durch die stählerne Wandung, dann setzte sich das Fahrzeug auch schon in Bewegung und lief aus dem Hafen aus.

Das Meer lag ruhig da, und so hielt sich auch der Seegang in Grenzen. Mirkel ließ seine Gäste einen ausgiebigen Blick durch das Teleskopsehrohr nehmen.

Die tiefstehende Sonne ließ die Wasseroberfläche funkeln, als bestünde sie aus Abermillionen winziger Diamanten. Das Land, welches langsam hinter dem U-Boot zurückblieb, lag majestätisch da, die große Forschungsanlage war von hier aus nicht zu sehen. Wenn man einmal von der Hafenanlage absah, wirkten die Hänge der Küste völlig naturbelassen, bildeten im Licht der nächtlichen Sonne ein Idyll, wie man es sich schöner kaum vorstellen konnte.

JCB mußte schlucken. Erneut erinnerte ihn dieser Anblick an die Erde, und wieder flammte Heimweh in ihm auf. Er tröstete sich jedoch damit, daß sein Wiedersehen mit Tantal und Treenor nun nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

»Wir haben den Hafen verlassen«, holte ihn Mirkel aus seinen Gedanken. »Ich lasse jetzt auf Schnorcheltiefe gehen. Du und deine Begleiter begebt euch am besten in den Aufenthaltsraum neben der Kombüse.«

JCB trat vom Sehrohr zurück und nickte zum Zeichen, daß er verstanden hatte. Die Küste wurde nun ohnehin rasch kleiner, bald würde ringsum nur noch Wasser zu sehen sein.

Während er sich mit Gorligok und Brakel auf den Weg zum Aufenthaltsraum machte, nahm der Kapitän den Platz am Sehrohr ein.

Aufgrund des zuvor absolvierten Rundgangs fanden die drei ihren Weg auch alleine, zumal es gar nicht einfach war, sich im Innern des U-Boots zu verlaufen, wenn man seinen prinzipiellen Aufbau erst einmal verstanden hatte.

Obwohl JCBs Augen vor Müdigkeit leicht brannten, war er sich sicher, im Moment keinen Schlaf finden zu können. Er wußte, daß es nicht allzu lange dauern würde, bis sie die Blockadelinie der Simislandiae erreichten. Nach allem, was er bislang über diese Seefahrernation gehört hatte, mußte er davon ausgehen, daß es sich bei ihnen keineswegs um Dummköpfe handelte. Also würden sie aller Wahrscheinlichkeit nach auch damit rechnen, daß die Elyty versuchen würden, die Blockade auf irgendeine Weise zu brechen oder zu unterlaufen. Ebenso ging er davon aus, daß die technische Entwicklung der Plumaty auch so etwas wie ein Sonar hervorgebracht hatte, was den Vorteil, sich komplett unter Wasser zu bewegen, wieder ein gutes Stück weit relativierte.

Aufseufzend nahm er an einem der kleinen Tische in dem Aufenthaltsraum Platz, der während der Essenszeiten auch als Speisesaal diente. Tische und Sitzgelegenheiten erwiesen sich als fest mit Boden und Wänden verbunden, die Tischplatten umgab ein Rand, der das Herunterrutschen oder Herunterrollen von darauf abgestellten Gegenständen verhinderte, falls das U-Boot in Schräglage oder aufgrund des Seegangs ins Schaukeln geriet.

JCB nahm all das nur unterbewußt zur Kenntnis. Die Umgebung erinnerte ihn entfernt an das Innere des Nögk-Beiboots, auch wenn es himmelweite Unterschiede in der Technologie gab. Aber das Beiboot vermittelte ebenfalls eine gewisse Enge, war es doch nur für zwei Passagiere ausgelegt und somit mit drei Personen eigentlich überbelegt.

»Was beschäftigt dich?« erkundigte sich Gorligok, der offenbar JCBs abwesenden Blick bemerkt hatte. »Machst du dir Sorgen wegen der Simislandiae?«

»Ja, auch, aber nicht nur.«

»Kapitän Mirkel ist ein sehr erfahrener Mann«, beteiligte sich Brakel an dem Gespräch. »Bei ihm können wir uns fast so sicher fühlen wie in der Schale des Ureis.«

»Ich habe keine Angst«, wehrte JCB ab. »Zumindest nicht mehr, als es in der Situation angebracht wäre. Vermutlich bin ich einfach nur müde und schaue deshalb ein wenig komisch aus der Wäsche.«

»Aus der Wäsche schauen?« Gorligok sah ihn fragend an. »Ah, ich verstehe: Das ist eine terranische Redewendung, nicht wahr?«

»Ja, stimmt.« JCB mußte grinsen. »Wie sagt ihr dazu?«

Gorligok überlegte einen Moment, bevor er antwortete. »Ich glaube, wir haben keine wirkliche Entsprechung dafür, zumindest nicht im Elytyschen. Bei anderen Sprachen mag das schon wieder anders aussehen. Wenn man jedoch den Sinn von ›aus der Wäsche schauen‹ erst einmal verstanden hat, klingt es fast logisch.«

»Die Großtante des Gegenschwagers meines Bruders ist ein wandelndes Buch der Sprichwörter«, meinte Brakel. »Vielleicht sollte ich sie nach meiner Rückkehr einmal zu diesem Thema befragen.«

»Mach das, mein lieber Brakel.« Gorligok gluckste. »Und wenn du etwas herausgefunden hast, schreibst du mir einen Brief. Abgemacht?«

»Natürlich, sehr gerne sogar.«

»Aber versuche nicht, mir dabei auch noch die genauen Verwandtschaftsverhältnisse deiner Familie zu erklären, denn ich fürchte, die eigentliche Information könnte sonst darin untergehen.«

Für einen Moment stutz5te Brakel, dann brach er in gackerndes Gelächter aus. »Ja, ich verstehe was du meinst«, brachte er schließlich prustend hervor. »Speziell die Familie des Gegenschwagers meines Bruders ist nämlich sehr weitläufig.«

JCB ließ sich von der Heiterkeit der beiden anstecken, auch wenn er sich nicht ganz des Verdachts erwehren konnte, daß diese ein Stück weit nur aufgesetzt war. Trotzdem fand er es deutlich angenehmer, hier in geselliger Runde zu sitzen und zu plaudern, als sich in einem engen Etagennestbett ruhelos hin und her zu wälzen.

Irgendwann wurden die drei dann doch von der Müdigkeit übermannt und suchten die Kojen auf, die Bootsmann Jälik ihnen bereits beim Einschiffen gezeigt hatte. Die Gefahr, irgendwann direkt am Tisch einzuschlafen und dabei mit dem Schnabel beziehungsweise mit der Stirn auf der Tischplatte aufzuschlagen, erschien ihnen schließlich einfach zu groß.

2.

Unsanft wurde JCB aus dem Schlaf gerissen. Ein Dröhnen hallte durch den Schiffskörper des U-Boots, begleitet vom protestierenden Kreischen von Metall, das mit Gewalt verformt wurde. Zwischen all dem Lärm hörte er das aufgeregte Gackern und Kreischen von Plumaty.

Verdammt! Was war hier mit einemmal los? Hatten die Simislandiae sie etwa…?

JCB wagte nicht, diesen Gedanken zu Ende zu bringen. Statt dessen setzte er sich auf, nur um sogleich von einem gewaltigen Stoß vollends aus der Koje befördert zu werden. Nur mit Mühe konnte er verhindern, daß sein Gesicht mit voller Wucht auf die gegenüberliegende Wand prallte.

Von der Heftigkeit, mit der er den Sturz abgefangen hatte, begannen seine Handflächen zu brennen.

Irgendwo schrie ein Plumaty in höchster Verzweiflung: »Wasser! Hier dringt Wasser ein! Die Hülle bricht!«

JCB schüttelte sich, um die letzten Reste der Benommenheit loszuwerden, die ihn immer noch nicht aus ihren Klauen entlassen wollte. Wo steckten Gorligok und Brakel? Er konnte die beiden nirgends sehen.

Und in welcher Tiefe befand sich das U-Boot im Moment? Konnte er es schaffen, bis zur Oberfläche zu schwimmen, falls es auseinanderbrach? Und was dann? Darauf hoffen, daß ihn die Simislandiae nicht sofort umbrachten, sondern ihn aus dem Wasser ziehen würden?

JCB begann sich zu fragen, was er in einem früheren Leben alles angestellt haben mochte, daß ihn das Schicksal derzeit solcherart beutelte. Dann stieg Panik in ihm hoch. Schließlich war er nicht nur für sein Leben, sondern auch für das seiner kobaltblauen Freunde verantwortlich, die immer noch in dem für sie absolut lebensfeindlichen Regenwald festsaßen und darauf hofften, daß er endlich mit dem dringend benötigten Schweren Wasser zu ihnen zurückkehrte.

Er durfte nicht versagen! Und er konnte nicht absehen, ob ihn die Simislandiae ebenso freundlich aufnehmen würden wie die Elyty, zumal er sich eine weitere Verzögerung nicht leisten konnte, denn über kurz oder lang würden dem Nögk-Beiboot auch noch die letzten Energiereserven ausgehen.

Ich muß etwas tun! hämmerte es durch seinen Kopf. Nur was?

Dann erstarrte er vor Entsetzen. Das Blut in seinen Adern fühlte sich von einem Moment auf den nächsten so an, als bestünde es aus Eiswasser.

Aus Richtung des Leitstands näherten sich ihm zwei blaue Gestalten. Ihre libellenartigen Köpfe wurden von bedrohlich wirkenden Mandibeln dominiert, die unablässig zu mahlen schienen. Doch das war es nicht, was JCB das Herz stocken ließ, sondern vielmehr die Tatsache, daß sich auf der blauen Haut der beiden unübersehbare schwarze Punkte befanden.

Nögk!

Wie kamen die denn hierher?

JCB keuchte. Bei allen Seeteufeln und Klabautermännern! Hatten die Nögk etwa ihr Beiboot aufgespürt und kamen nun, um auch ihm den Garaus zu machen?

Etwas rüttelte an JCBs Schulter. Unwillig versuchte er, diese Störung abzuschütteln, während er fieberhaft überlegte, wo er seine Waffen gelassen hatte, denn er konnte sie nirgends sehen. Die trug er doch sonst immer bei sich…?

Das Rütteln wiederholte sich. Gleichzeitig kamen die Nögk immer näher, stießen bedrohlich wirkendes Zischen und Brummen aus, wie JCB es nie zuvor gehört hatte.

Plötzlich verschwamm das Bild vor seinen Augen. Ein dunkler Schatten legte sich über alles.

Da! Wieder das Rütteln! Was sollte das? Woher kam es? Und wohin waren die beiden Nögk mit einemmal verschwunden?

JCB stand kurz davor, vor lauter Panik einfach wild um sich zu schlagen, dann wachte er endlich auf. Brakel stand neben seiner Koje und sah ihn – soweit JCB das Mienenspiel des anderen deuten konnte – mit einer Mischung aus Sorge und Verwunderung an.

»Alles in Ordnung?« fragte der Oberleutnant schließlich. »Du hast dich im Schlaf wild hin und her geworfen. Ich befürchtete schon, du wärst plötzlich krank geworden.«

»Nein, äh, danke«, stotterte JCB. »Mir… mir geht es gut. Ich habe wohl nur schlecht geträumt. Wie spät ist es?«

»Die Uhr sagt, daß es kurz vor dem Morgengrauen sein dürfte. Sehen kann man es ja leider nicht. Aber warte, ich bringe dir etwas zu trinken. Das wird dir guttun.«

Doch bevor Brakel diese Ankündigung in die Tat umsetzen konnte, tauchte Bootsmann Jälik auf und machte auf sich aufmerksam. »Der Kapitän hat mir aufgetragen, unseren außerplumaschen Gast zu sich zu rufen. Ich habe den Eindruck, daß es eilt.«

*

»Ah, da bist du ja«, begrüßte Mirkel seinen terranischen Gast. »Ich hoffe, du konntest ein wenig Schlaf finden.«

»Ja, vielen Dank«, erwiderte JCB pflichtschuldig, zumal er dem Kapitän nichts von seinem Alptraum erzählen wollte, der ohnehin nur aus wirrem Zeug bestanden hatte. »Du hast nach mir rufen lassen?«

»In der Tat.« Mirkel machte eine zustimmende Geste. »Wir sind in Sichtweite der Blockadelinie angelangt und haben angehalten, um zuerst einmal die Lage zu sondieren.«

»Das klingt nach einem guten Plan«, versicherte JCB, fragte sich dabei jedoch, warum ihm der Kapitän das mitteilte, denn es geschah vermutlich nicht aus reiner Höflichkeit heraus.

»Mir ist zu Ohren gekommen, daß du unser Oberkommando nun schon mehrfach sehr gut und erfolgreich in strategischen Dingen beraten hast«, hielt Mirkel auch nicht lange hinterm Berg. »Also dachte ich mir, daß es nicht schaden kann, deine Meinung zur aktuellen Lage einzuholen. Bitte verschaffe dir mit Hilfe des Sehrohrs einen Überblick und sage mir dann, was du davon hältst.«

JCB nickte bedächtig. Eigentlich verspürte er keine allzu große Lust, sich erneut als Ratgeber und »Schlachtenlenker« zu betätigen. Für seinen Geschmack hatte er sich inzwischen mehr als genug in die Belange der Plumaty eingemischt. Auf der anderen Seite konnte es vermutlich aber auch nicht schaden, daß er zumindest seine Meinung zum besten gab. Er schätzte Mirkel so ein, daß der diese nicht einfach kritiklos übernehmen würde, sondern sich durchaus auch eine eigene bildete.

Wie schon bei der Abfahrt trat JCB an das Teleskopsehrohr, stellte es auf seine Höhe ein und sah konzentriert hindurch. Seine Augen benötigten ein paar Sekunden, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen, dann sah er scharf.

Auf dem Wasser befanden sich zahlreiche Kriegsschiffe, die das Meer in einer langen Linie quer zur Fahrtrichtung des U-Boots blockierten. Rasch erkannte er verschiedene Schiffsklassen, von denen keine Zweifel an ihrem jeweiligen Zerstörungspotential ließ.

Bei einem der Schiffe glaubte JCB zuerst, seinen Augen nicht trauen zu können. Doch es war eindeutig: Bei der sehr großen Einheit mit der charakteristischen Form handelte es sich tatsächlich um einen Flugzeugträger!

Aus irgendeinem Grund hatte JCB nicht damit gerechnet, so etwas hier zu Gesicht zu bekommen, doch dann fiel ihm ein, daß auch auf der Erde bereits deutlich vor dem Zweiten Weltkrieg Flugzeugträger zum Einsatz gekommen waren.

Zwischen den großen Schiffen fuhren zahlreiche Zerstörer hin und her. Für dieses Verhalten fiel ihm nur eine Erklärung ein: Sie suchten mit ihrem Sonar nach U-Booten!

»Kann es sein, daß sie uns bereits entdeckt haben?« wandte sich JCB an den Kapitän. »Oder ist es reine Routine, daß die kleineren Schiffe der Simislandiae wie aufgescheucht übers Wasser kreuzen?«

»Nun, es ist nicht auszuschließen, daß sie mit unserer Ankunft rechnen«, antwortete Mirkel bedächtig. »Ich gehe davon aus, daß unser Aufenthalt in Genor nicht unbemerkt geblieben ist, zumal sich auch hartnäckig die Gerüchte halten, daß sich ein Erdwühler in unseren Reihen befindet. Allerdings denke ich nicht, daß sie uns bereits konkret im Visier haben, andernfalls wären schon die ersten Schüsse gefallen. Wenn ihnen die ungefähre Uhrzeit unserer Abfahrt bekannt ist, haben sie vermutlich einfach die übliche Geschwindigkeit eines U-Boots dieser Klasse angenommen und bereiten sich nun gerade darauf vor, uns einen heißen Empfang zu bereiten.«

JCB blickte wieder durch das Sehrohr. Eine Bewegung am Rand des Sichtfelds zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er schwenkte in die entsprechende Richtung und hielt unwillkürlich den Atem an.

»Von dem Flugzeugträger starten gerade mehrere Flugzeuge«, berichtete er. »Ich denke, du solltest dir das ansehen, Kapitän.«

Mirkel ließ sich nicht lange bitten und nahm den Platz am Sehrohr ein. »Verdammt! Das sind langsame Suchflugzeuge. Sofort den Prerik abstellen und auf Batteriebetrieb gehen!«

Während seine Anweisungen umgesetzt wurden, erklärte er seinen Passagieren: »Vom Wasser aus sind die Abgase des Prerikmotors, die über den Schnorchel nach oben abgeleitet werden, so gut wie nicht zu sehen. Aus der Luft sieht das schon wieder ganz anders aus. Außerdem brauchen wir mehr Tiefe, damit wir direkt von oben nicht mehr gesehen werden können.«

Mirkel schob das Teleskopsehrohr in seine Ruheposition. Gleichzeitig wurde der Schnorchel eingezogen, und das U-Boot begann zu sinken.

»Das alles stinkt gewaltig!« Der Kapitän wirkte jetzt aufgebracht. »Ein vager Verdacht der Simislandiae, daß wir hier auftauchen könnten, ist das eine, aber das, was da draußen gerade vor sich geht, ist viel zu sehr zielgerichtet, sie verlegen uns exakt den Kurs, so als wüßten sie genau, mit welchem Auftrag wir unterwegs sind und wo wir hinwollen.«

»Willst du damit etwa sagen…?« begann Gorligok.

»Ja, will ich.« Mirkel öffnete und schloß seine Augen mehrfach schnell hintereinander. »Irgendwo in unseren Reihen sitzt mit Sicherheit ein Verräter, ein verdammter Erdwühler, der permanent geheime Informationen an den Feind liefert! Wenn ich diesen Vogel zu fassen bekomme, reiße ich ihm jede Feder einzeln aus, bevor ich ihm mit bloßen Händen den Hals umdrehe!«

»Du gehst also davon aus, daß sie gezielt nach uns suchen?« fragte JCB und bemühte sich dabei, sich seine Überraschung über den Ausbruch des bislang so besonnen wirkenden Kapitäns nicht anmerken zu lassen.

»Genau das tun sie, ja. Anders ist der Einsatz der Flugzeuge nicht zu erklären, denn die startet man nicht mal eben so auf Verdacht.«

»Und was tun wir jetzt?« Gorligoks Stimme klang erneut belegt. »Umkehren?«