Richard Wagner - René Kollo - E-Book

Richard Wagner E-Book

René Kollo

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Beschreibung

Seit über hundert Jahren versucht man verbissen das Genie Richard Wagner als Antisemiten, Frauenfeind und undankbaren Verschwender fremden Geldes hinzustellen. All das ist nicht wahr und wird hier richtiggestellt. Darüber hinaus ist es auch ein persönliches Buch, geschrieben mit der silbernen Feder der Verehrung und der Liebe zu diesem Genius Loci. Der Verfasser kennt die Wunderwerke Wagners nicht nur aus der Theorie. Da er alle Opern des Meisters oft und gerne selber gesungen hat, ist er vielleicht noch realistischer in die Materie eingedrungen, als es manchem Theoretiker möglich ist. Und wenn er etwas pointiert über das Leben Richard Wagners schreibt, so ist das niemals despektierlich gemeint, sondern zeugt immer von einer großen Liebe diesem Mann gegenüber. Einer Liebe zu seinem Werk, aber auch zu seinem Leben, denn das eine ist ohne das andere nicht zu haben.

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Seitenzahl: 183

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René Kollo

Richard Wagner

René Kollo

RichardWAGNER

… dem Vogel,der heut sang …

Bibliografische Informationder Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diesePublikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sindim Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-95768-140-9© 2015 Lau-Verlag & Handel KG, Reinbek/MünchenInternet: www.lau-verlag.de

Um das Buch einem möglichst großen Leserkreis zugänglichzu machen, wurde auf eine wissenschaftliche Zitierweise verzichtet.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigungund Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten.Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form(durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren)ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziertoder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet,vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlagentwurf: Atelier Versen, Bad AiblingSatz und Layout: Lau-Verlag & Handel KG, Reinbek

Inhalt

Vorwort

Alle 5000 Jahre glückt es

Einblicke

Wagners „Untergang“

Das mystische Gedankensystem

Anklage – philosophische Utopien

Das Judentum in der Musik

Journalist oder Komponist?

„Parsifal“ und Hermann Levi

Botschaften

Musik, Dichtung, Bühnenbild

Der Verschwender

Meyerbeer und der „Holländer“

Zürich und Wagners Frauen

Richard und Cosima

Tribschen – endlich Ruhe

„Meistersinger“ und das Missverständnis

Bayreuth – ein Traum rückt näher

Wehen

„Parsifal“ und Nietzsche

Tod in Venedig

Sternenfreundschaft

Nachtrag zu Wagners religiösem Denken

Literatur

Mit dem Titel des Buches ist nicht die Figur des Stolzing aus den Meistersingern gemeint.

Richard Wagner selbst ist hier „… der Vogel, der heut sang …“, dichtete, komponierte, instrumentierte und unter Wehen das Festspielhaus in Bayreuth ertrotzte.

Vorwort

Wie jeder wirklich gute Deutsche bin ich auch ein kritischer Geist. Kritisch sein und alles immer wieder zu hinterfragen, ist und bleibt doch unsere liebste Beschäftigung.

Wenn man aber kritisch ist und trotzdem viel Positives aus manchem herausliest, das seit über hundert Jahren einfach unglaublich angegriffen und diffamiert wird, was macht man denn dann?

Und noch schlimmer. Wenn man sogar über alle Maßen begeistert ist, wo man als kritischer deutscher Geist doch eigentlich gar nicht begeistert sein dürfte. Zum Beispiel von Richard Wagner, der angeblich so viel politisch Anfechtbares gesagt und geschrieben haben soll.

Wenn man bei uns aber schon so distanziert kritisch ist, ist man dann auch dazu bereit, etwas Neues zu entdecken?

Was man da alles Neues entdecken kann?

Zum Beispiel viel Aufschlussreiches über sein Denken. Wie und in welche humanistische Richtung er die Welt verändern wollte. Nichts Schlimmes hat er jemals vorgehabt, dafür aber sehr viel Welt- und Menschheitsverbesserndes.

Und man kann zu seiner Rechtfertigung sagen, wenn man das überhaupt muss, dass die ewig einseitigen und oberflächlichen Vorwürfe und Verdrehungen, die in unzähligen Büchern von unzähligen intellektuell kritischen Schreibern publiziert wurden, so einseitig, wie sie das sogenannte „Problem“ Richard Wagner in ihren Büchern darlegen, einfach nicht stimmen. Sie haben nur den Zeitgeist beflügelt. So schön kritisch! So schön negativ!

Wenn man sich fast sein ganzes Leben lang mit diesem Genie Richard Wagner beschäftigt hat, nicht nur in Bayreuth, dann weiß man, dass diese Angriffe – so hämisch, wie sie geschrieben wurden – ihm nicht im Mindesten gerecht werden. Ja, er hat dies und das gesagt. Aber warum er es gesagt hat, das müssen wir uns doch distanziert kritisch, aber ohne Naserümpfen fragen, und was ist denn der wirkliche Hintergrund dieser Schriften und Briefe. Also, den Vorhang auf und viele Fragen offen.

Auch hat man bei keinem anderen Menschen das private Leben so durchgescannt wie bei Richard Wagner.

Zugegeben, er hat selbst Vieles dazu beigetragen und es ist durch seine unvorsichtige Offenheit sicher verständlich, dass er bis heute in manchem falsch interpretiert wird. In diesem Buch steht genug darüber geschrieben.

Aber sollte man damit nicht endlich aufhören und sich nur noch über seine Kunst den Kopf zerbrechen? Man hätte damit genug zu tun.

Ist das Private, das nun immerhin auch schon wieder weit über hundert Jahre Vergangenheit ist, so interessant wie eine fortlaufende Schnulzenepisode im Fernsehen? Eine „Daily-Soap-Opera“. Es scheint so zu sein.

Dass die über die letzten hundert Jahre gemachten Angriffe, so wie sie in den vielen Büchern dargestellt werden, nicht wirklich stimmen, wird in diesem Buch hinreichend erklärt. Die Intelligenz und die umfassende Bildung Richard Wagners verbieten so eine dümmliche und oftmals doch wohl nur politisch gewollte Benutzung all der Schriften und Traktate, die von ihm geschrieben wurden.

Dieses Buch ist nicht nur eine Biografie, es ist darüber hinaus auch ein etwas persönliches Buch, geschrieben mit der silbernen Feder der Verehrung und der Liebe zu diesem Genius Loci.

Ich habe, wie Nietzsche es beschrieb, keine kritische Distanz, wenn ich zum Beispiel die Meistersinger-Ouvertüre höre. Und nach dem „Wach-auf-Chor“ im dritten Akt der Meistersinger, wenn er schön gesungen wird, gehört das Wort Kritik zum unangenehmsten Wort, das wir in der deutschen Sprache kennen. Wobei es ja wie viele andere deutsche Worte noch nicht einmal deutsche Wurzeln hat.

Also seien wir meinetwegen auch weiterhin deutsch distanziert und kritisch kühl, worüber Richard Wagner in seinen Jugendjahren schimpfte: „O, diese unselige Gelehrtheit, dieser Quell aller deutschen Übel!“ Das hat er in seinen Jugendjahren gesagt, und na ja, was sagt man da nicht alles. In seinen späteren Jahren war er ja wohl doch einer der Gelehrtesten, der aus diesem Quell schöpfte.

Wie wäre es also, wenn wir uns einfach völlig entspannt in das tiefe Wunder der Musik und der Dichtung dieses Jahrtausendgenies hineinfallen lassen, ohne dass wir gleich wieder Magenschmerzen bekommen, weil wir aufgeschreckt glauben, in diesem Moment mal wieder nicht kritisch genug gewesen zu sein. Wäre es nicht wunderbar, wenn wir uns einfach genusssüchtig verführen lassen? Hinein in die Wunder dieses bedeutendsten musikdramatischen Genies, das manchmal etwas vorlaut war.

Alle 5000 Jahre glückt es

In der Nacht vor Richard Wagners Tod in Venedig schreibt Cosima Wagner in ihr Tagebuch: „Wie ich schon zu Bette liege, höre ich ihn viel und laut sprechen, ich stehe auf und gehe in seine Stube: ‚Ich sprach mit dir‘, sagt er mir und umarmt mich lange und zärtlich: ‚Alle 5000 Jahre glückt es.‘“ Und damit sprach er am Vorabend seines Todes die Idee aus, die ihn überwiegend sein ganzes Leben lang beschäftigt hatte.

Von der griechischen Tragödie eines Euripides, Aischylos oder Sophokles bis hin zu der Eröffnung Bayreuths 1876 mit dem „Ring“ ist es ein direkter gedanklicher Weg. Schon als Schüler hatte Wagner die „Odyssee“ von Homer gelesen und sogar aus dem Griechischen in die deutsche Sprache übersetzt. Die Zusammenfassung dieser 5000 Jahre war seine aufregende und aufgeregte Lebensarbeit, denn schon mit 34 Jahren war er sich darüber klar, dass der „Ring des Nibelungen“ wohl vier Abende haben muss, auch wenn er zu der Zeit nur von den Nibelungen sprach.

Seitdem denkt und arbeitet er unaufhörlich daran. Sein ganzes Leben steht im Dienste dieser unvergleichlich großen Aufgabe.

Der „Ring“ war für ihn, der die Kunst und die Kultur der Griechen liebte und verehrte, das letzte große Werk der griechischen Tragödie, verbunden mit dem Höhepunkt der abendländisch theatralischen Musik – seiner Musik.

Allerdings zeigt uns sein Hinweis „Kinder schafft Neues!“, den er zu den Festspielen 1876 sogar an eine Pinnwand im Festspielhaus anbringen ließ, dass er sich auf keinen Fall als Beender einer Kunst und Kultur sah, sondern als Zusammenfasser dieser 5000 Jahre und gleichzeitig als Erneuerer.

Als Zusammenfasser wissen wir von ihm, dass der Trauermarsch nach Siegfrieds gewaltsamen Tod in der Götterdämmerung nach seiner eigenen Aussage den erschreckten Aufschrei eines griechischen Chores darstellen soll.

Der schlegelsche Begriff „der Chor ist der idealische Zuschauer“ trifft hier zu (Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie). Gemeint ist der griechische Chor, der in der Antike das Geschehen kommentierte.

„Alle 5000 Jahre glückt es.“

Wenn wir von den ersten Tragödien, die die Griechen hervorbrachten, und damit dem Beginn unserer europäisch abendländischen Kultur, dem Hellenismus, ausgehen, dann ist sein Opus magnum die letzte überwältigende Menschheitsgeschichte, die wir in der Kunst und Kultur kennen. Ein ungeheures Gebilde aus Hass und Liebe, Treue und Verrat. Von Gebären und Töten. Von Untergehen und Wiederauferstehen.

Natürlich kommt Wagners mystische Allegorie des „Rings“ nicht direkt aus dem Griechischen, sie kommt aus neuerer Zeit. Aus mittelalterlicher Zeit, wenn überhaupt. Wenn man will, aus der Mitte der 5000 Jahre. Und es ist wohl so, dass Wagner mit seinem Ausspruch der 5000 Jahre von der Entstehung des Christentums 3000 Jahre zurück bis ins Persische verstanden sein will. Und von der dort entstandenen Lehre Zarathustras, in der die Wiederauferstehung und viele Lehren des späteren Christentums schon enthalten waren und die dann durch die späteren persischen Verwüstungen Alexander des Großen wohl erst einmal in Vergessenheit gerieten.

Man kann die Zeit seiner Weltensage, die sich natürlich auch mit nordischem Mythos vereinigt, eigentlich nirgendwo richtig einordnen und das soll ganz bewusst so sein. Ebenso wenig wie die Sprache, die er als Dichter dazu entwickelt hat.

Man soll sie mystisch wie eine Art Musik empfinden und auf keinen Fall nur intellektuell verstehen wollen. Ein Satz von Egon Friedell mag das erklären: „Wenn die Vernunft einen gewissen mittleren Breitengrad überschritten hat, so erkennt sie ihre eigene Sinnlosigkeit; sie erkennt die Undeutbarkeit und Unberechenbarkeit des Daseins, und hier ist der Punkt, wo sie wieder zur Mystik zurückkehrt.“ (Egon Friedell: „Julius Caesar“).

Dieses Kulturmonster war Wagners Idee wohl schon in den 1830er-Jahren, und alle Opern, die er dann in seinen ersten kompositorischen Jahren schuf, waren letztendlich nur eine Vorbereitung auf das übermächtige Werk.

5000 Jahre zusammengefasst in der letzten überragenden Weltengeschichte und vollendet mit dem letzten Des-Dur-Streicherklang der „Götterdämmerung“.

Übrigens hört auch schon das „Rheingold“, der Vorabend der Ring-Tetralogie, in Des-Dur auf. Das ist kein Zufall.

Wenn also 1876 der Vorhang in Bayreuth zum ersten Mal gefallen war, dann sollte er sich über 5000 Jahre und über die abendländisch europäische Kunst und Kulturgeschichte gesenkt haben, eine Kulturgeschichte, die in Bayreuth von Richard Wagner zusammengefasst und beendet wurde.

Einblicke

Mars, der alte Kriegsgott, muss zufrieden gelächelt haben, als am 22. Mai 1813 der Aufreger des Jahrhunderts das Licht dieser Welt erblickte.

Über keinen Menschen hat man sich im 19. Jahrhundert mehr aufgeregt als über Richard Wagner, gleichzeitig aber auch kaum einen Menschen mehr bewundert und geliebt.

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