Richtig einkaufen Adipositas-OP - Heike Raab - E-Book

Richtig einkaufen Adipositas-OP E-Book

Heike Raab

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Beschreibung

Danach ist nichts mehr wie zuvor!

Denn Sie haben durch die Adipositas-Operation richtig viele Kilos verloren! Um das herrliche neue Lebensgefühl und den tollen Erfolg auf Dauer zu halten, sind für das weitere Leben ein paar Spielregeln wichtig.

Hier finden Sie alles auf einen Blick:

  • Vitamine und Mineralstoffe: Was brauche ich auf Dauer? Welche Nährstoffsupplemente sind für mich geeignet?
  • Laborwerte: Welche sollte ich immer im Blick haben und kontrollieren lassen? Wie hoch sind die Normalwerte?
  • Lebensmittellisten: Wo stecken die für mich so wertvollen Eiweiße und die günstigen Kohlenhydrate?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 85

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Richtig einkaufen Adipositas-OP

Lebensmittel, Checklisten, Vitamine, Nährstoffe

Dr. Heike Raab

2. Auflage 2023

10 Abbildungen

Liebe Leserin, lieber Leser,

die erste Auflage dieses Buches erschien vor vier Jahren. Sie fand ein so großes Interesse, dass bereits eine Neuauflage erforderlich ist. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan. Es gibt viele neue Lebensmittel, die Sie als pflanzliche Alternative zu Milch und Milchprodukten sowie zu Wurstwaren und Fleisch essen können. Diese und auch mit Protein angereicherte Lebensmittel wurden ergänzt und sind nun in dieser aktualisierten, zweiten Auflage zu finden.

Wie Sie wissen, ist die Adipositas-OP ein gutes Hilfsmittel, nicht nur um Gewicht abzunehmen, sondern vor allem, um das erreichte Gewicht zu halten. Nach der OP ist es besonders wichtig, dass Sie gut mit bestimmten Nährstoffen versorgt sind. So sollten Sie ausreichend Protein essen und Vitamine und Mineralstoffe in den empfohlenen Mengen regelmäßig supplementieren. Auf diese Weise können Sie Mangelerscheinungen vorbeugen.

Seit vielen Jahren bin ich im Bereich der Adipositas-Chirurgie tätig. Insbesondere in der Nachsorge zeigt sich, dass Protein ein sehr wichtiges Thema ist, nicht nur direkt nach der OP, sondern auch bei Betroffenen, die schon vor vielen Jahren operiert wurden.

Dieser Ratgeber soll Ihnen nun die Auswahl an Protein erleichtern und Ihnen einen guten Überblick über den Proteingehalt verschiedenster Lebensmittel geben, damit Sie abwechslungsreich essen können und alle Nährstoffe erhalten, die Sie benötigen.

Auch die regelmäßige Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen ist ein wichtiger Punkt in der Nachsorge. Sie finden in dem Ratgeber Beschreibungen und die aktuellen Supplementationsempfehlungen zu einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen, deren Aufnahme nach der OP schwierig werden kann.

Ich hoffe, Ihnen mit diesem Ratgeber hilfreiche Informationen geben zu können, damit Sie immer gut versorgt sind.

Ihre Dr. Heike Raab

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gut versorgt nach der OP

Adipositas-Operationen

Der normale Verdauungsweg

Schlauchmagen

Magenbypass (Roux-Y-Magenbypass)

Ein-Anastomosen-/Mini-Magenbypass (OAGB/MGB)

Den Proteinbedarf decken

Wie viel Protein brauche ich?

Was passiert, wenn ich zu viel Protein esse?

Wie entsteht und zeigt sich ein Proteinmangel?

Proteine sind aus Aminosäuren aufgebaut

Verzweigte Aminosäuren heißen BCAA

Was bedeutet biologische Wertigkeit?

Proteinaustauschtabellen

So lesen Sie die Tabellen

Milch & Co. sowie pflanzliche Alternativen

Pflanzliche Alternativen

Fleisch, Wurst & Co.

Aus Meer, Fluss und See

Eier

Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen & Bohnen

Pflanzliche Alternativen zu Fleisch, Wurstwaren und Fisch

Nüsse und Saaten

Die Extraportion Protein

Proteindrinks & Co.

Worauf muss ich achten?

Was ist drin?

Proteine aus Milch

Pflanzliche Proteine

Welcher Proteindrink ist nun geeignet?

Proteinriegel

Proteintabletten

Fertige Proteindrinks, Proteinwasser und Getränkepulver (Clear Whey)

Supplemente einnehmen

Vitamine und Mineralstoffe

Thiamin (Vitamin B1)

Wie viel Thiamin brauche ich?

Wie entsteht ein Mangel?

Welche Menge muss ich nach der OP einnehmen?

Vitamin B12 (Cobalamin)

Wie viel Vitamin B12 brauche ich?

Wie entsteht ein Mangel?

Welche Menge muss ich nach der OP einnehmen?

Folat

Wie viel Folat brauche ich?

Wie entsteht ein Mangel?

Welche Menge muss ich nach der OP einnehmen?

Vitamin D

Wie viel Vitamin D brauche ich?

Wie entsteht ein Mangel?

Welche Menge muss ich nach der OP einnehmen?

Kalzium

Wie viel Kalzium brauche ich?

Wie entsteht ein Mangel?

Welche Menge muss ich nach der OP einnehmen?

Eisen

Wie viel Eisen brauche ich?

Wie entsteht ein Mangel?

Welche Menge muss ich nach der OP einnehmen?

Zink

Wie viel Zink brauche ich?

Wie entsteht ein Mangel?

Welche Menge muss ich nach der OP einnehmen?

Passende Supplemente finden

Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel?

Arzneimittel

Nahrungsergänzungsmittel (NEM)

Multivitaminpräparate

Vitamin-B12-Präparate

Vitamin-D-Präparate

Kalziumpräparate

Eisenpräparate

Zinkpräparate

Wie nehme ich meine Supplemente nun am besten ein?

Laboruntersuchungen

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum

Gut versorgt nach der OP

Sie haben es geschafft und schon einen tollen Erfolg erreicht. Nun heißt es, weiterhin gut mit allen Nährstoffen versorgt zu sein.

Adipositas-Operationen

Eine Operation kann Ihnen dabei helfen, Ihr Gewicht zu reduzieren und das erreichte Gewicht zu halten.

Die Adipositas-Chirurgie kennt verschiedene Operationsverfahren, den Magen zu verkleinern und damit das Abnehmen und das Gewichthalten dauerhaft zu unterstützen. Die Operation ist dabei aber nur ein Hilfsmittel. Entscheidend für den dauerhaften Erfolg ist die langfristige Veränderung der Ess- und Bewegungsgewohnheiten, die nicht immer einfach ist. Unterstützung dabei bekommen Sie in Ihrem Adipositas-Zentrum, bei Ihrer Ernährungsfachkraft und in der Selbsthilfegruppe (www.adipositasverband.de).

Prinzipiell lassen sich restriktive, malabsorptive und kombinierte Verfahren unterscheiden. Bei einer restriktiven Methode (Einschränkung) wie z. B. dem Schlauchmagen wird das Magenvolumen verringert. Dadurch wird mit kleinen Portionen ein Sättigungsgefühl erreicht. Bei kombinierten Verfahren wie z. B. dem Magenbypass wird der Magen verkleinert (Restriktion) und ein bestimmter Teil des Darms umgangen, wodurch es zu einer schlechteren Aufnahme bestimmter Nährstoffe kommt (Malabsorption).

Auf den nachfolgenden Seiten werden Ihnen die häufigsten Operationsverfahren nochmals kurz dargestellt.

Info

Nach allen OPs gilt: Eine begleitende Veränderung der Ess- und Bewegungsgewohnheiten sowie die regelmäßige und lebenslange Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen (Supplementation) ist absolut notwendig für einen langfristigen Erfolg!

Der normale Verdauungsweg

Damit Sie das Wirkprinzip Ihrer Operation besser verstehen können, sollten Sie wissen, wie der normale Verdauungsweg funktioniert.

Im Mund wird das Essen durch Kauen zerkleinert und mit Speichel vermischt. Hier werden bereits Kohlenhydrate grob aufgespalten. Danach gelangt das Essen durch die Speiseröhre in den Magen und wird dort mit Magensäure und proteinspaltenden Enzymen vermengt. Die Eiweißverdauung beginnt. Der Magen dient als Speicher und gibt portionsweise über den Magenpförtner (Pylorus) den Nahrungsbrei in den Dünndarm, genauer in den Zwölffingerdarm (Duodenum), ab.

Dort wird die Nahrung mit Gallensäuren und Verdauungssäften (Enzymen) aus der Bauchspeicheldrüse vermischt. Kohlenhydrate, Fette und Proteine werden aufgespalten. Hier wird auch der größte Teil von Eisen und Kalzium aufgenommen. Der Nahrungsbrei wird durch Darmbewegungen voranbewegt. Im Leerdarm (Jejunum) werden die Nährstoffe ins Blut aufgenommen (resorbiert). Der weitere Abschnitt des Dünndarms heißt Krummdarm (Ileum). Hier werden die restlichen Nährstoffe resorbiert.

Unverdaute Nahrungsbestandteile, wie Ballaststoffe, werden in den Dickdarm weitergeleitet und zum Teil weiter aufgespalten. Der Speisebrei wird eingedickt und als Stuhl ausgeschieden.

So sieht der normale Verdauungsweg aus.

Schlauchmagen

Die Schlauchmagen-Operation gehört zu den restriktiven Verfahren in der Adipositas-Chirurgie. Sie gilt als Standardverfahren und wird weltweit neben der Magenbypass-Operation am häufigsten durchgeführt. Hier wird ein großer Teil des Magens in der Längsachse abgetrennt. Diese Operation kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, da der abgetrennte Magenanteil aus dem Bauchraum entfernt wird.

Es entsteht ein schmaler, schlauchförmiger Restmagen, der ein Volumen von etwa 70–150 ml hat. Somit vermitteln bereits kleine Nahrungsmengen ein ausgeprägtes Sättigungsgefühl. Der Darm bleibt unverändert. Gleichzeitig kommt es zu einer Beeinflussung des Hungerhormons Ghrelin. Dieses ist an der Regulierung der Energieaufnahme des Körpers beteiligt. Es wird in einem Teil des Magens, dem sogenannten Fundus, gebildet. Dieser wird jedoch bei der Operation entfernt, wodurch der Ghrelinspiegel nach der Operation deutlich absinkt und weniger Hungergefühl auftritt. Der Effekt von Ghrelin auf die Gewichtsabnahme ist allerdings nicht eindeutig, da Ghrelin auch in anderen Organen des Körpers gebildet werden kann.

Vitamine und Mineralstoffe müssen lebenslang supplementiert werden.

Magenbypass (Roux-Y-Magenbypass)

Der Magenbypass ist ebenfalls ein Standardverfahren. Diese Operation hat durch den kleinen Magenpouch einen restriktiven Anteil und einen malabsorptiven Anteil, da durch die Umgehung eines Teils des Dünndarms Nährstoffe schlechter aufgenommen werden.

Am Mageneingang wird ein etwa 15–20 ml kleiner Vormagen (Magenpouch) gebildet. Der Hauptteil des Magens wird blind verschlossen und verbleibt in seiner ursprünglichen Lage im Bauchraum.

Der Dünndarm wird durchtrennt. Der obere Abschnitt (Zwölffingerdarm und oberer Teil des Leerdarms) wird umgangen. In diesen Bereich, auch biliopankreatischer Schenkel genannt, münden die Verdauungssäfte aus der Bauchspeicheldrüse und die Gallensäuren.

Der unterhalb dieser Durchtrennung liegende Teil des Darms wird hochgezogen und mit dem Magenpouch verbunden (1. Anastomose). Die Nahrung gelangt somit durch den kleinen Magen direkt in diesen Darmabschnitt (alimentärer Schenkel). Eine zweite Anastomose verbindet die beiden Schenkel.

Es treten auch hier hormonale Veränderungen auf. Menschen mit Diabetes profitieren besonders von einem Magenbypass.

Supplemente müssen regelmäßig und lebenslang eingenommen werden.

Ein-Anastomosen-/Mini-Magenbypass (OAGB/MGB)

Dieses Verfahren ist eine besondere Form der Magenbypass-Chirurgie und wird als Ein-Anastomosen-/Mini-Magenbypass bezeichnet, da es bei diesem Verfahren nur eine neue Nahtverbindung (Anastomose) zwischen Magenpouch und Dünndarm gibt. Bekannt ist diese Operation auch unter der Bezeichnung Omega-Loop-Bypass. Bei diesem Verfahren wird am Mageneingang ein etwa 50 ml fassender schmaler und eher länglicher Magenpouch gebildet. Der Hauptteil des Magens wird hier ebenfalls blind verschlossen und ausgeschaltet. Der Magenpouch wird anschließend mit dem Dünndarm verbunden. Beim Mini-Magenbypass werden meist 200 cm, teils auch 150 cm Dünndarm von der Nahrungspassage ausgeschaltet (biliopankreatischer Schenkel).

Der Hauptmechanismus ist zum einen wiederum die Restriktion der Essensmenge aufgrund des kleinen Magens. Zum anderen kommt es durch die Länge des biliopankreatischen Schenkels zu einer schlechteren Aufnahme von Nährstoffen und teilweise zu Fettverdauungsstörungen.

Vitamine und Mineralstoffe müssen zur Vermeidung von Mangelerscheinungen regelmäßig und lebenslang eingenommen werden.

Den Proteinbedarf decken

Protein gehört neben den Kohlenhydraten und Fetten zu den Hauptnährstoffen. Nach der Operation ist Protein besonders wichtig für Sie.

Protein (Eiweiß) ist ein wesentlicher Bestandteil des Körpers und hat verschiedenste Aufgaben:

Baustein für Zellen und Gewebe (z. B. Muskeln, Organe, Blut)

Baustein für Hormone (z. B. Insulin)

Baustein für Enzyme (sind wichtig für Stoffwechselvorgänge)

Bestandteil des Immunsystems

Baustein für Gerinnungsfaktoren der Blutgerinnung

Transport von Nährstoffen im Blut (z. B. Fette, Eisen)

Strukturproteine (Kollagene) der Haut, des Bindegewebes und der Knochen

Keratinstruktur wie Haare und Nägel

Unsere Körperzellen müssen ständig erneuert werden, dafür benötigen sie Protein. Deshalb ist der Körper auf eine tägliche Proteinzufuhr angewiesen.

Wie viel Protein brauche ich?

Die empfohlene Proteinzufuhr des Erwachsenen beträgt 0,8 g pro kg Körpergewicht, bezogen auf das Referenzgewicht. Dieses entspricht dem Gewicht eines BMI von 22 kg/m2. Für Menschen, die älter sind als 65 Jahre, werden 1,0 g Protein pro kg Körpergewicht (Normalgewicht) empfohlen. Bei Übergewicht (BMI > 25 kg/m2 bei Erwachsenen) wird das Normalgewicht für die Berechnung herangezogen. Hierbei handelt es sich um die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) von 2017.