Rockstar Romeo - Lauren Rowe - E-Book

Rockstar Romeo E-Book

Lauren Rowe

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Beschreibung

Das große Finale der »True Lovers«!Dax, der jüngste der Morgan-Brüder, ist von Reed Rivers großem Plattenlabel unter Vertrag genommen worden – eine Riesenchance für ihn und seine Band 22 Goats! Mit ihren Songs stürmen sie die Charts, und die erste große Tournee steht kurz bevor. Doch bevor er zum Rockstar wird und non-stop auf Tour ist, will er es in L. A. noch einmal so richtig krachen lassen. Aber der Abend endet anders als geplant: Dax begegnet Violet Rhodes und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Am nächsten Morgen ist sie jedoch verschwunden. Erst Monate später sieht der attraktive Rockstar sie wieder. Dax hat mittlerweile geschafft, wovon viele träumen: Er ist der Schwarm aller Frauen. Er könnte jede haben … nur die Frau, die er wirklich liebt, scheint für ihn unerreichbar zu bleiben. Oder kann er mit seinen Songs doch noch ihr Herz erobern? SPIEGEL-Bestsellerautorin Lauren Rowe, die schon mit ihrer »The Club«-Reihe die Leserinnen begeistern konnte, hat es mal wieder geschafft: Nach »Captain Love«, »Dirty Dancer«, »Hot Hero« und »Mister Bodyguard« bringt »Rockstar Romeo« Dax Morgan die Frauenherzen zum Schmelzen!

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Für Cuz und Baby Cuz – die Rockstars in meinem Leben, im wörtlichen und übertragenen Sinn. Ich liebe euch beide mehr, als ich es mit Worten ausdrücken kann.

 

 

 

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christina Kagerer

 

© Piper Verlag GmbH, München 2019

Deutschsprachige Ausgabe: © Piper Verlag GmbH, München 2019

Covergestaltung: zero-media.net, München

Covermotiv: FinePic®, München

Datenkonvertierung: Tobias Wantzen

 

Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.

Inhalt

Teil I ~ Davor

1 ~ Dax

2 ~ Dax

3 ~ Dax

4 ~ Violet

5 ~ Violet

6 ~ Violet

7 ~ Dax

8 ~ Dax

9 ~ Violet

10 ~ Dax

11 ~ Dax

12 ~ Violet

13 ~ Violet

14 ~ Dax

15 ~ Violet

16 ~ Dax

17 ~ Dax

Teil II ~ Danach

18 ~ Dax

19 ~ Dax

20 ~ Dax

21 ~ Dax

22 ~ Violet

23 ~ Dax

24 ~ Dax

25 ~ Dax

26 ~ Violet

27 ~ Dax

28 ~ Dax

29 ~ Dax

30 ~ Dax

31 ~ Violet

32 ~ Violet

33 ~ Violet

34 ~ Dax

35 ~ Dax

36 ~ Dax

37 ~ Violet

38 ~ Dax

39 ~ Violet

40 ~ Dax

41 ~ Violet

42 ~ Dax

43 ~ Dax

44 ~ Dax

45 ~ Dax

46 ~ Dax

47 ~ Violet

48 ~ Violet

49 ~ Violet

50 ~ Dax

Teil III ~ Happy End

51 ~ Violet

52 ~ Dax

53 ~ Violet

 

Danksagung

Die Songtexte im amerikanischen Original

Teil I

Davor

Dax

Wer gerne Menschen beobachtet, sollte eine Party in Reed Rivers’ Junggesellenbude in den Hollywood Hills besuchen. Hier wird gerade der Start von Aloha Carmichaels Welttournee gefeiert. Das Haus ist voller Promis und Möchtegern-Promis aus der Musik- und der Unterhaltungsbranche. Wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass Aloha Carmichael ein ehemaliger Kinderstar ist, der sich zum Pop-Sternchen entwickelt hat, und Reed Rivers, der Promotion-König von L.A. Reed, gehört nicht nur das angesagteste Independent-Plattenlabel, er spielt auch in der Filmindustrie eine große Rolle, seit er letztes Jahr einen Indie-Streifen produziert hat, der die Kassen hat klingeln lassen.

In diesem Moment stehe ich mit meinen zwei Bandkollegen von 22 Goats – Colin und Fish – in der Schlange für Drinks. Während wir uns der Bar nähern, flirtet Colin wie ein Profi mit einer von Alohas Background-Tänzerinnen, und Fish flirtet wie ein Anfänger mit einer grimmig dreinschauenden Frau, die vor uns in der Schlange steht. Ich starre ins Nichts und denke darüber nach, was Reed vorhin in der Küche mit mir besprochen hat.

»Erwarte nicht, dass People Like Us sofort einschlägt wie eine Bombe«, hat er gesagt und damit die erste Single meiner Band gemeint, die in drei Tagen rauskommen wird. »Es dauert immer ein bisschen, bis eine neue Band Aufmerksamkeit bekommt. Aber wenn die Welt dich erst mal in diesem heißen Video sieht, wird der Song seinen Weg finden. Und dann mach dich auf was gefasst, du Goldjunge. Ihr drei werdet in keiner Stadt der Welt mehr auf die Straße gehen können, ohne von allen Seiten angesprungen zu werden – vor allem du.«

Ich weiß, Reed hat das gesagt, um mir Lust darauf zu machen, was kommen wird. Größtenteils hat das auch funktioniert. Ich bin total aufgeregt. Aber ein Teil von dem, was Reed gesagt hat, hat in mir auch den Wunsch hervorgerufen, auf mein Motorrad zu steigen und mich aus dem Staub zu machen. Warum sollte ich mich denn darauf freuen, auf der Straße angesprungen zu werden? Wenn Reed denkt, dass das für einen Künstler wie mich verlockend klingt, dann kennt er mich überhaupt nicht. Mir geht es nur um die Musik. Nicht um Ruhm oder Reichtum oder jede Menge Frauen. Und mit Sicherheit geht es mir nicht darum, angesprungen zu werden.

Und noch etwas stört mich. Warum musste Reed die Messlatte so verdammt hoch hängen? Wenn People Like Us die Charts nicht »rocken« wird, wie er vorausgesagt hat, sondern langsam nach oben klettert oder vielleicht gar nicht in die Charts kommt – dürfen wir dann nicht als Vorband von Red Card Riot mit auf Tournee gehen? Oder schmeißt er uns direkt aus seiner Plattenfirma? Bei dem Gedanken läuft es mir kalt den Rücken runter.

»Was magst du besonders am Modeln?«, fragt Fish die schlecht gelaunt aussehende Frau vor uns und reißt mich aus meinen Gedanken.

Bla, bla, bla antwortet sie und zeigt mir damit, dass sie genauso langweilig wie hübsch ist. »Und ich hänge gerne mit interessanten Leuten ab«, sagt sie und schenkt mir ein verführerisches Lächeln.

Was soll das denn? Warum flirtet sie mit mir, obwohl ich überhaupt nichts gesagt habe? Die Tatsache, dass sie Fish behandelt, als wäre er unsichtbar, obwohl er der Einzige ist, der mit ihr geredet hat, bestätigt meinen schlechten Eindruck von ihr. Ich weiß, Fish sieht nicht gerade wie ein Superheld aus. Na und? Er ist der coolste und netteste Kerl, den ich kenne. Warum schauen Mädchen wie dieses Model nie hinter seine schlaksige, zottelige Fassade und geben ihm eine Chance?

Zum Glück kommen wir beim Barkeeper an und können unsere Drinks bestellen, bevor das Model noch ein Wort sagen kann. Ein paar Minuten später stürzen Colin, Fish und ich uns ins Getümmel – mit unseren Drinks in der Hand und dem Model an meinen Fersen … verdammt.

Als wir drei und das Model stehen bleiben, lehnt sie sich zu mir und macht mir Komplimente. »Ich stand schon immer auf Kerle mit langen Haaren«, sagt sie.

Anstatt zu antworten, nehme ich einen Schluck von meinem Wodka und tue so, als hätte ich sie über die laute Musik hinweg nicht gehört. Gott, wie ich so was hasse.

Sie tippt mir an die Schulter. »Warum seid ihr Jungs hier? Ich habe letztes Jahr in 2Reals Musikvideo mitgespielt. Aber trotzdem musste ich praktisch betteln, um auf die Gästeliste zu kommen.«

Ich deute zu Fish und hoffe, dass er dem Model die ungeschminkte Wahrheit sagen wird: Unser guter Kumpel Zander, Aloha Carmichaels neuer Bodyguard, hat uns auf die Gästeliste gebracht. Aber nein, stattdessen sagt Fish das, was ihm vielleicht dazu verhilft, das Model heute noch flachzulegen. Das hofft er jedenfalls.

»Wir spielen in einer Band, die bei River Records unter Vertrag ist«, sagt er. »Das Label, bei dem auch Aloha ist.«

O mein Gott. Ich weiß ja, dass Fish kein Glück mit den Ladys hatte, seit wir drei nach L.A. gezogen sind, um unser Debütalbum zu schreiben und aufzunehmen. Zumindest nicht wie Colin und ich. Aber wenn er unbedingt mit einer ins Bett will, dann sollte er seine Wahl noch mal überdenken.

Ich werfe Colin einen Blick zu, und er verdreht die Augen. Anscheinend ist er genauso genervt wie ich. Auch wenn Fish theoretisch die Wahrheit gesagt hat – 22 Goats sind bei River Records unter Vertrag –, hat uns das nicht auf die Gästeliste gebracht. Und das weiß Fish auch. Als wir reinkamen, hat Reed uns zugerufen: »Ich wusste ja gar nicht, dass meine Lieblingsziegen heute auch auf die Party kommen!«

Das Model fragt Fish: »Hat eure Band irgendwelche Songs, die ich kennen könnte?«

»Noch nicht«, antwortet Fish. Er spricht über unser neues Album und die Single – und über die Tatsache, dass wir als Vorband von Red Card Riot auf Tour gehen werden.

Natürlich flippt die Frau total aus, als Fish Red Card Riot erwähnt. Leider lässt sie ihre Freude nicht an ihm, sondern an mir aus.

Sie packt mich am Arm und kreischt mir ins Ohr, und ich werfe Fish einen bösen Blick zu, weil er diese Plage über mich gebracht hat. Aber der gedemütigte Ausdruck auf seinem Gesicht lässt meine Wut auf ihn sofort wieder verrauchen. Warum sucht er sich immer diese Art Frauen aus? Ich bin mir sicher, wenn er erst mal eine von ihnen abgekriegt hat, dann wird er für den Rest seines Lebens davon genug haben – so wie ich. Ich sage Fish immer und immer wieder, dass ich tausendmal lieber zu Hause mit meiner Gitarre oder Netflix abhänge, als mit so einer Frau rumzumachen. Aber wahrscheinlich gibt es nur einen Weg, wie Fish zu einem ähnlichen Desinteresse wie ich gelangen kann.

»Hey, tut mir leid, ich kann nicht wirklich mit dir flirten«, sage ich und schiebe die Hand des Models von meinem Arm. »Meine Freundin ist hier irgendwo, und sie ist eher der eifersüchtige Typ.«

Diese Lüge erzähle ich immer, wenn ich kein Interesse habe, aber jemanden nicht direkt abweisen will. Beim Model funktioniert sie auf jeden Fall. Sie lässt von mir ab und wendet sich Colin zu. Aber bevor sie auch nur ein Wort sagen kann, zerstört Colin – der solche Frauen noch weniger ausstehen kann als ich – all ihre Hoffnungen. »Mein Freund ist hier irgendwo«, sagt er. »Und er ist eher der eifersüchtige Typ.«

Das ist mal was Neues. Ich schaue nach unten, um mein Grinsen zu verbergen.

Colin sagt: »Aber Fish Taco hier ist hetero und Single. Und ich habe gehört, er ist ziemlich gut bestückt. Außerdem ist er gut mit den Jungs von Red Card Riot befreundet. Ihm solltest du also deine ganzen Fragen stellen.«

Ich muss kichern. Mal abgesehen davon, dass Fish tatsächlich hetero und Single ist, ist das alles ziemlich lächerlich.

Aber Fish kichert nicht mit mir. Er sieht genervt aus. »Lüg das Mädchen nicht an«, sagt er verärgert. Er dreht sich zu ihr um. »Sorry, Colin will dich verarschen. Der eifersüchtige Freund, den er meint, bin ich. Manchmal flirten mein Freund und ich auf Partys mit Frauen, um uns gegenseitig eifersüchtig zu machen. Tut mir leid, wenn wir deine Zeit verschwendet haben.« Mit diesen Worten dreht mein bester Freund sich um und geht erhobenen Hauptes davon. Jetzt liebe ich den Kerl gleich noch mehr, obwohl ich nicht gedacht hätte, dass das überhaupt möglich wäre.

»Verschwende keinen Gedanken mehr an dieses Model«, sagt Colin zu Fish, als wir ihn eingeholt haben. »Sie ist es nicht wert, Mann.«

»Fuck it. Shit happens«, sagt Fish.

Das sagt Matthew »Fish« Fishberger immer, wenn eine Frau ihn abblitzen lässt. Er hat das Akronym in der Schule erfunden und seine Probleme damit in Selbstironie verwandelt.

Fish bleibt am Rand der Tanzfläche stehen, und Colin und ich tun es ihm gleich.

Colin sagt: »Hör mal, Fish Head. Ich weiß, du willst unbedingt deinen ersten Stich als Star machen. Aber diese Party ist nicht der richtige Ort dafür. Hier gibt es zu viele Kerle, die wirklich berühmt sind. Du solltest es heute Abend also nicht mal versuchen.«

Fish sieht nicht überzeugt aus.

Ich sage: »Wenn du unbedingt deinen Starbonus ausspielen willst, dann warte damit wenigstens bis zur Tour. Sobald die Groupies dich auf derselben Bühne wie Red Card Riot sehen, wirst du deine Chance kriegen. Und dann wirst du nicht wie ein Vollidiot darum betteln müssen.«

Fish verdreht die Augen.

»Wie auch immer«, sage ich. »Tu mir bitte den Gefallen und mach heute niemanden mehr an, okay? Jede Frau hier muss auf der Gästeliste stehen, was bedeutet, dass eine Fünfzig-Fünfzig-Chance besteht, dass sie irgendetwas mit Reed zu tun hat – beruflich oder privat oder beides. Reed könnte mit all diesen Frauen schon mal im Bett gewesen sein oder das vorhaben. Dieser Mann hat unsere Träume in der Hand. Bitte tu heute Abend nichts, was ihn verärgern könnte. Nicht jetzt, wo wir nur noch wenige Tage von ihrer Erfüllung entfernt sind.«

Colin lacht. »Okay, Rockstar. Bis zum letzten Teil war ich deiner Meinung. Aber willst du sagen, dass jede Frau auf dieser Party hier tabu ist, weil sie vielleicht in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft etwas mit Reed gehabt haben oder haben könnte? Ich sag dir gleich, wenn ich bei dieser Backgroundtänzerin von vorhin an der Bar eine Chance habe, dann werde ich die auch nutzen.«

»Die Tänzerin geht in Ordnung, weil sie safe ist. Wir wissen, dass sie nur hier ist, weil sie mit Aloha Carmichael auf Tour geht, und nicht, weil Reed etwas von ihr will. Aber irgendein nuttiges Model mit null Charakter, das in einem Musikvideo von 2Real mitgespielt hat? Ganz und gar nicht safe, Mann. Dafür bräuchten wir mehr Informationen.«

Fish verzieht das Gesicht. »Und woher sollen wir bitte wissen, ob jemand safe ist? Sollen wir kurz vor dem ersten Kuss innehalten und fragen: ›Moment, Baby. Hast du schon mit Reed Rivers geschlafen?‹«

Colin kichert, aber bevor er etwas zu Fish sagen kann, taucht seine heiße Backgroundtänzerin von vorhin auf.

Ihr Gesicht glüht, und sie schaut Colin vielsagend an. »Ich habe dich gesucht.«

Colin lässt nichts anbrennen. »Und ich habe dich gesucht. Wollen wir in eine ruhige Ecke gehen, wo wir uns unterhalten können?«

»Du kannst wohl Gedanken lesen.«

Die beiden lassen uns stehen.

»Casanova ist wieder unterwegs«, sagt Fish. Als sie außer Hörweite sind, legt er seine Hände um den Mund und ruft: »Vergiss nicht, sie zu fragen, ob sie mal mit Reed Rivers im Bett war!«

Dax

Fish und ich lassen uns auf einer großen Ledercouch links und rechts von Zander nieder und erzählen ihm von dem dummen Model. Aber mitten in unseren Erzählungen wird klar, dass Zander uns gar nicht zuhört. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt etwas auf der Tanzfläche – oder besser gesagt, jemandem. Als ich Zanders eindringlichem Blick folge, finde ich die Quelle seiner Ablenkung: Aloha Carmichael, die mit einem ihrer Backgroundtänzer tanzt.

Ich lehne mich an Zanders breite Schulter. »Du kannst die Wette gleich verloren geben, Z. Du wirst es niemals drei Monate aushalten, ohne sie anzumachen.«

»Reiß dich zusammen, Rockstar«, sagt Zander, ohne den Blick von Aloha zu nehmen. »Ich sammle Informationen über das Paket. Ich bin ihr Bodyguard, schon vergessen? Und das bedeutet … Ho! Das Paket bewegt sich. Ich muss gehen, Kleiner. Viel Spaß noch!« Und schon ist Zander auf und davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Lachend legt Fish die Hände um den Mund und ruft: »Frag sie, ob sie schon mal mit Reed Rivers im Bett war!« Aber zum Glück verschluckt die laute Musik im Raum seine Worte.

Ich lehne mich auf der Couch zurück. »Da waren es nur noch zwei, Fish Taco.«

»Die besten zwei«, erwidert Fish. »Der Fish Taco und der Rockstar.«

»Du musst aufhören, mich Rockstar zu nennen. Niemand weiß, dass meine Familie mich schon so nennt, seit ich zwei bin. Alle werden denken, ich bin ein Idiot, der durch Glück vor Red Card Riot singen darf, sich aber für den Hauptact hält.«

»Dax, ich nenne dich schon seit der Grundschule Rockstar. Solche Angewohnheiten sind nicht leicht abzulegen.«

»Dann versuch es weiter.«

»Zum Glück werde ich es nur noch etwa einen Monat versuchen müssen. Danach wird People Like Us so ein Smash-Hit sein, dass dich die ganze Welt Rockstar nennt. Nicht nur deine Familie und Freunde.«

»Können wir unsere Erwartungen über den Erfolg der Single bitte ein bisschen runterschrauben? Ich habe das Gefühl, wenn die Single kein Nummer-eins-Hit wird, bedeutet das unseren Untergang.«

Fish hält mir einen Vortrag darüber, dass People Like Us gar nicht anders kann, als ein Nummer-eins-Hit zu werden, aber ich blende ihn aus, als ich auf der anderen Seite des Raumes eine atemberaubende junge Frau entdecke. Wer ist das? Sie ist Anfang zwanzig, würde ich sagen. Genau wie ich. Und ein absoluter Hingucker. Aber es gibt viele Hingucker auf dieser Party, und nicht eine der Frauen hat meine Blicke so auf sich gezogen wie diese hier. Sogar die Frau, die neben ihr steht – eine rotblonde, langbeinige Granate –, ist für mich in diesem Moment praktisch unsichtbar.

Mein Mädchen ist um einiges heißer. Sie ist faszinierend. Voller Kontraste. Eine Mischung aus Hell und Dunkel. Linien und Kurven in voller Harmonie. Sie ist elegant, aber sie wirkt zugänglich. Sexy, aber auf eine ganz eigene Weise. Zusammengefasst: Schon jetzt lässt sie meinen ganzen Körper kribbeln.

Sie hat einen dunklen kinnlangen Bob mit Pony – die Art Frisur, die Auftragskillerinnen in den Filmen immer haben. Dennoch hat sie ein puppenartiges Gesicht: große Augen, kleine Nase, volle Lippen. Sie wäre tatsächlich die perfekte Auftragskillerin, weil niemand damit rechnen würde.

Das Outfit, das sie trägt, ist definitiv nicht das eines Mauerblümchens. Weiße Hüfthose zur ärmellosen weißen Weste, die ihre braunen Arme voll zur Geltung bringt. Zwischen dem extraweiten Revers liegt ein Ausschnitt, bei dem mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Außerdem funkelt und glitzert besagtes Revers, passend zum Saum ihrer ausgestellten Hosenbeine. Wenn das Revers und die Schlaghose nicht wären, könnte man denken, dieses Mädchen versucht, als sexy Femme fatale rüberzukommen, aber die funkelnden Disco-Elemente an ihrem sonst so eleganten Outfit sind nicht zu ignorieren. Ich kann schlecht sagen, ob sie heute Abend hierhergekommen ist, um einen Mord zu begehen oder Dancing Queen zu singen. Oder vielleicht auch Jailhouse Rock?

Textzeilen.

Sie überkommen mich ohne Vorwarnung.

Mit klopfendem Herzen ziehe ich mein Handy raus und schreibe sie euphorisch auf:

Sie ist kein Mauerblümchen

Kein verwelktes Veilchen

Sie ist kein Passagier

Sie ist der Motor, die Pilotin

Tu, was sie sagt, mein Sohn,

und niemand wird verletzt

Außer du stehst auf ihrer Liste

Dann war es das mit dir

Ich mache mir noch Notizen zu einer möglichen Akkordfolge und einer Überleitung und bin richtig geflasht. Aber als ich wieder aufschaue, sehe ich, dass etwas ganz Ungutes im Gange ist. Irgend so ein GQ-Bastard im Designeranzug macht meine mordende Disco Momma an.

Wow, dieser Kerl scheint ein gewaltiges Ego zu haben. Genau wie sein Freund, der gerade die Blondine anbaggert. Verdammt. Das ist die schlechte Neuigkeit. Die gute Neuigkeit aber ist, dass es sich der Körpersprache meines Mädchens nach zu urteilen um eine Kaltakquise handelt. So nennt mein Bruder Keane es, wenn Kerle ein Mädchen anmachen, das sie nicht kennen.

O scheiße. Mr GQ deutet jetzt auf die Tanzfläche. Da hat er mir etwas voraus. Ich tanze nicht, Disco Momma. Nur mit meiner Gitarre auf der Bühne oder betrunken auf Familienfeiern. Welcher nüchterne Mensch ohne Gitarre in der Hand würde schon freiwillig in einem vollen Raum mit dem Arsch wackeln, wenn er sich in eine ruhige Ecke setzen, die Leute beobachten oder mit seinen Freunden reden kann?

Zum Glück schüttelt meine Mischung aus Auftragskillerin, Elvis und Disco-Queen, meine Hitwoman Elvis Disco Momma, den Kopf. Sie unterhält sich noch ein paar Minuten mit Mr GQ, bis der Kerl schließlich erhobenen Hauptes davongeht, als wäre es von Anfang an sein Plan gewesen, auf einer Party bei einer Traumfrau abzublitzen.

Textzeilen.

Sie überkommen mich erneut. Und wieder hole ich mit klopfendem Herzen mein Handy raus und schreibe sie auf:

Sie könnte dich küssen

Sie könnte dich killen

Dann schlüpft sie in ihre Blue Suede Shoes

Ich tanze nicht, meine hübsche Disco Momma

Doch für dich würd ich es tun

Adrenalin schießt durch meine Adern. Aber als ich wieder aufblicke, steckt meine Muse in der nächsten Kaltakquise. Mein Gott, der Typ sieht ja noch selbstbewusster aus als der erste.

Er trägt eine typische »L.A.-Uniform« und keinen Designeranzug: dunkle Jeans und ein Zweihundert-Dollar-Hemd. Wie Mr GQ vor ihm deutet auch Mr L.A. auf die Tanzfläche, nachdem er sich mit meiner Muse unterhalten hat. Aber anstatt ihren Verehrer gleich abblitzen zu lassen, beißt sie sich verführerisch auf die Unterlippe, dreht ihren Kopf und sieht mir für drei Sekunden direkt in die Augen. Dann wendet sie sich wieder Mr L.A. zu, lächelt ihn höflich an und schüttelt den Kopf.

Schon ist es um mich geschehen. Sie hat mich in der Hand. Dieser Blick war das Heißeste, was ich je gesehen habe. Sie ist wirklich kein Mauerblümchen oder verwelktes Veilchen.

Als Mr L.A. davongeht, sucht mein Mädchen wieder den Blickkontakt mit mir. Diesmal sieht sie nicht nach drei Sekunden weg. Nein, nach drei Sekunden schaut sie mich fast böse an, als wolle sie sagen: Warum dauert es so lange, bis du zu mir kommst, verdammt?

Ich muss lachen. Sie ist einfach zu niedlich. Sexy, anziehend, irgendwie spleenig. Mein Lachen verwandelt ihren gespielt bösen Blick in ein wunderschönes, strahlendes Lächeln, das sich mir tief in die Seele brennt.

Mein Herz rast, und mit dem Mund forme ich das Wort Hallo.

Ihre Lippen bewegen sich, als wolle sie etwas erwidern. Aber da packt ihre rotblonde Freundin sie am Arm und lenkt ihre Aufmerksamkeit von mir ab.

Textzeilen. Schon wieder. O mein Gott. Ich ziehe sofort wieder mein Handy hervor und beginne zu schreiben:

Du küsst meine Seele

Meine hübsche Disco Momma

Du hast mich geküsst

Und lässt mich verbluten

Du lässt mich leiden

Mich nach dir verzehren

Ich muss dich schmecken

Was planst du mit mir?

Als ich von meinem Handy aufblicke, redet meine Muse immer noch mit ihrer Freundin, also mache ich Fish auf sie aufmerksam.

»Ja, sie sticht definitiv hervor«, stimmt Fish mir zu. »Sie ist die Uma Thurman aus Pulp Fiction auf einem Elvis-Fanclub-Treffen.«

»Ha! Jetzt weiß ich genau, wie ich meine Traumfrau beschreiben soll. Im Ernst, Mann, trage ich eine rosarote Brille, oder ist dieses Mädchen verdammt faszinierend?«

Fish weiß, dass die Beschreibung »faszinierend« aus meinem Mund das größte Kompliment für eine Frau ist.

»Sie ist auf jeden Fall faszinierend«, antwortet er.

»Sie hat mich schon zu einem Song inspiriert, Mann.«

Fish schaut mich schockiert an. »Inspiration auf den ersten Blick? Wann ist das zum letzten Mal passiert?«

»Noch nie. Seit wir in L.A. wohnen hat mich noch keine Frau zu Texten inspiriert. Und selbst in Seattle hat es keine auf diese Art und Weise geschafft. So schnell und eingehend. Sie krachen auf mich nieder wie ein Tsunami.«

»Das klingt ernst, Mann.«

»Tja, ich habe aber keine Zeit für etwas Ernstes. In drei Tagen sitze ich im Flugzeug nach London. Heute Nacht habe ich nur Zeit für etwas Einmaliges, an das ich mich immer zurückerinnern werde.«

»Solange du vorher abcheckst, ob sie safe ist.« Fish verzieht das Gesicht und zeigt mir damit, dass er meine Bemerkung von vorhin einfach nur dumm fand.

Ich verdrehe die Augen und wende meine Aufmerksamkeit wieder meiner Muse zu. In diesem Moment sehe ich, wie Reed Rivers in Begleitung eines Kerls – beide in Designeranzügen – auf die blonde Freundin meines Mädchens zugeht.

Ich setze mich aufrecht auf die Couch und beobachte, wie Reed die Blondine höflich umarmt. Als er sich von ihr zurückzieht, halte ich den Atem an und warte gespannt ab, was passiert. Aber zu meiner großen Erleichterung umarmt Reed mein Mädchen nicht. Er lächelt sie nur kurz an.

Ich nehme an, sie stellen sich vor, auch wenn ich nicht sagen kann, in welcher Kombination. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, Reed stellt seinem Kumpel die Blondine vor. Die Blondine stellt ihrer Freundin Reed vor. Nach einer kurzen Unterhaltung zwischen den vieren gehen Reeds Kumpel und die Blondine auf die Tanzfläche. Das heißt, meine Muse bleibt am Rand der Tanzfläche stehen … mit Reed Rivers persönlich.

Scheiße.

Mein Herzschlag verdoppelt sich. Das ist eine Katastrophe. Habe ich vielleicht eine Minute zu lang hier auf der Couch gesessen und Songs geschrieben?

Reed sagt etwas zu meiner Muse, das sie zum Lächeln bringt. Dann sagt sie etwas zu ihm, das ihn zum Kichern bringt. Aber zum Glück deutet Reed kurz darauf über seine Schulter, als wolle er sagen: Tut mir leid, aber ich muss weiter. Und sie macht eine Bewegung, als würde sie sagen: Kein Problem. Schon ist Reed wieder unterwegs, und ich sacke erleichtert zusammen.

In der Sekunde, in der Reed in der Menge verschwindet, dreht mein Mädchen den Kopf in meine Richtung und wirft mir einen vielsagenden Blick zu. Sie scheint ungeduldig darauf zu warten, dass ich zu ihr komme – was meinen Penis zum Zucken bringt. Heilige Scheiße! Sie schaut mich an, als wäre es bereits sonnenklar, dass sie mir gehört und ich ihr und ich mit diesem lächerlichen Spielchen aufhören kann. Ha, ich glaube, ich bin verliebt. Ganz und gar kein Mauerblümchen, nein.

Ich werfe ihr einen Blick zu, der besagt: Okay, okay, ich bin schon unterwegs, Süße. Daraufhin macht sie einen Gesichtsausdruck, der nur bedeuten kann: Das wurde aber auch Zeit.

»Hey, Daxy!«, ruft Fish mir hinterher, als ich mich auf den Weg mache. »Vergiss nicht, sie zu fragen, ob sie schon mit Reed Rivers im Bett war!«

Dax

Als ich mich meiner Hitwoman Elvis Disco Momma nähere, kann ich noch weitere Dinge erkennen, die ich von der anderen Seite des Raumes nicht sehen konnte.

Graublau. Das ist die Farbe ihrer wunderschönen Augen. Wie ein stürmischer Ozean, in dem Seefahrer verschwinden.

Ausschnitt. Die Pracht, die zwischen ihrem Revers hervorblitzt, ist noch verführerischer, als ich dachte. Und das muss etwas heißen, wenn man bedenkt, wie sehr mir bei dem Anblick von der Couch aus schon das Wasser im Mund zusammengelaufen ist.

Libelle. Die hat sie auf ihren Oberarm tätowiert – direkt neben ihrer braun gebrannten rechten Schulter. Eine kleine elegante, sexy Libelle. Ich finde das Tattoo fantastisch.

Piercing. Sie trägt einen winzigen Stecker über ihrem rechten Nasenflügel. Er ist kaum sichtbar. Nichts Auffälliges. Aber die Tatsache, dass das Piercing da ist, lässt mein Herz schneller schlagen. Ich hatte schon immer eine Schwäche für Mädchen mit Piercings. Und mit gut platzierten Tattoos. Siehe oben.

Ich bleibe vor ihr stehen, und in meinem Magen kribbelt es. »Hi«, sage ich nur und bin plötzlich total überwältigt von der Spannung, die durch meinen Körper strömt.

»Hi.«

Ich strecke meine Hand aus. »Tut mir leid, dass ich so lang gebraucht habe. Ich bin Dax.«

Sie lacht. »Hi, Dax. Ich bin Violet. Und ich verzeihe dir.«

Heilige Scheiße. Das gibt’s doch gar nicht. Violet, wie … Veilchen? Sie ist kein verwelktes Veilchen. Hatte ich diese Zeile nicht eben noch im Kopf? Und jetzt stellt sich heraus, dass sie Violet heißt?

»Stimmt etwas nicht?«, fragt sie. Sie blickt an ihrem weißen Oberteil nach unten. »Habe ich mich mit Margarita bekleckert?«

»Nein, nein. Du bist makellos.«

Perfekt, fehlerlos

Ein Blick auf dich

Und ich bin willenlos

Ob du safe bist oder nicht

Das ist mir heute Nacht egal

Jetzt, da ich dir nah bin

Ich verkaufe meine Seele

Um in dir zu sein

Sie starrt mich an und wartet darauf, dass ich etwas sage. Schließlich bin ich derjenige, der hergekommen ist. Und jetzt stehe ich hier wie vom Donner gerührt.

»Sorry«, sage ich schließlich. »Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen kitschig, aber es ist wahr. In dem Moment, in dem ich dich gesehen habe, habe ich damit begonnen, einen Song über dich zu schreiben. Eine Zeile lautete: ›Sie ist kein Mauerblümchen, kein verwelktes Veilchen.‹ Und jetzt höre ich, dass dein Name Violet ist. Das hat mich gerade umgehauen.«

»Du hast da drüben gesessen und einen Song über mich geschrieben?«

Mein Blick wandert zu ihren Brüsten – verdammt, sind die geil –, und dann schnell wieder zurück zu ihren wunderschönen Augen. »Ja, habe ich.«

Sie grinst mich an, als würde sie mir nicht glauben.

»Ich weiß, das klingt kitschig, aber es stimmt.«

Sie zieht eine Augenbraue hoch. »Wie lautet der restliche Text?«

»Ach, hauptsächlich geht es darum, dass du eine Auftragskillerin bist.«

»Eine Auftragskillerin?«

Ich muss lachen. »Das ist schwer zu erklären.«

»Was ist das für ein Song?«

Mein Blick wandert zu ihrer Tätowierung, bevor ich ihr wieder in die Augen schaue. »Ein Alternative-Rock-Song mit ein bisschen Retro-Disco-Groove, würde ich sagen.«

»Klingt gut.«

»Das wird sich herausstellen.«

»Ist es ein Liebeslied?«

Diese Brüste, mein Gott. »Nein, eher ein Sexlied.«

Sie lacht. »Danke, dass du so ehrlich bist.«

»Ich bin immer ehrlich, vor allem, wenn es um meine Songs geht.«

Sie hält kurz inne und holt dann tief Luft. »Okay, ich muss dich das jetzt fragen. Bist du ein berühmter Rockstar, den jeder auf dieser Party kennt, nur ich nicht? Wenn das so ist, dann verzeih mir. Ich lebe manchmal in meiner eigenen kleinen Blase.«

»Nein. Die einzigen Leute, die meine Band momentan kennen, stehen entweder total auf Indie-Musik oder sind aus Seattle.«

»Wie heißt deine Band?«

Diese Lippen. Sie sind umwerfend. Das kleine Piercing in ihrer Nase. Mein Gott, an ihr ist einfach alles perfekt. Ich habe das Gefühl, sie ist mein Kryptonit. Mit großer Mühe schaffe ich es, meinen Blick wieder auf ihr Gesicht zu richten. Ich würde sie am liebsten in mir aufsaugen – vom Kopf bis zu den Zehen, immer wieder. Ich räuspere mich. »Meine Band heißt 22 Goats.«

Sie schaut mich fragend an, und ich komme mir vor wie im Himmel. Wenn die Dinge so laufen, wie Reed es vorhersagt, wird dies das letzte Mal für eine lange Zeit sein – vielleicht sogar für immer –, dass eine faszinierende Frau auf einer Party nicht weiß, wer ich bin. Und ehrlich gesagt, genieße ich diesen Moment sehr.

»Du hast noch nie von uns gehört«, sage ich. Es ist eine Feststellung, keine Frage.

»Nein, tut mir leid. Aber meine Freundin hat gemeint, du kommst ihr bekannt vor. Sie interessiert sich für die verschiedensten Musikrichtungen. Vielleicht hat sie schon von euch gehört.«

»Kommt deine Freundin aus Seattle?«

»Nein, aus San Diego. Genau wie ich. Aber sie lebt jetzt in L.A. Spielt ihr irgendwann mal in L.A.?«

Ich würde alles tun, um diese Lippen zu küssen. Ganz zu schweigen von diesen wundervollen Brüsten. »Ja, aber in kleinen Clubs. Wir sind erst vor Kurzem hierher gezogen. Die meisten Fans haben wir immer noch in Seattle und im Nordwesten.«

»Cool. Hoffentlich vergrößert sich eure Fangemeinde bald.«

Ich muss diese Brüste sehen – wild und frei. »Danke. Wir arbeiten dran.«

»Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich frage, aber wenn du kein Undercover-Rockstar bist, wie seid ihr dann durch diese Tür gekommen?«

»Mein Kumpel ist Aloha Carmichaels neuer Bodyguard.«

Ihre Schultern entspannen sich sichtlich, als wäre sie erleichtert, dass ich nur ein kleiner Musiker bin und kein Mega-Rockstar, wie sie angenommen hat. Sie sagt: »Ist dein Bodyguard-Kumpel der Afro-Amerikaner, der vorhin neben dir auf der Couch saß?«

»Ja, das ist er.«

»Das ist ja lustig. Mir ist aufgefallen, dass er Aloha angestarrt hat, aber ich dachte, er steht einfach nur auf sie.«

»Oh, ich bin mir sicher, das tut er. Und er ist ihr Bodyguard.«

Sie lacht, und bei diesem herrlichen Klang fliegen die Schmetterlinge in meinem Bauch wie wild umher. O Gott, dieses Lachen. Es ist so natürlich und sexy. Dieses Lachen macht mich sofort neugierig auf die wundervollen Geräusche, die sie beim Sex machen muss.

»Dann scheint Aloha ja in guten Händen zu sein«, sagt sie.

»Es überrascht mich, dass ich dir schon aufgefallen bin, als mein Freund noch neben mir saß. Ich dachte, du hättest mich erst vor ein paar Minuten bemerkt.«

»Süßer, du bist mir schon aufgefallen, als du durch diese Tür gekommen bist.«

Ihr Geständnis bringt meinen Penis zum Zucken.

Dann fügt sie hinzu: »Aber in der Schlange vor der Bar hing dir dieses hübsche Mädchen an den Fersen, und ich dachte, ich hätte keine Chance.«

»Das Mädchen an der Bar war ein No-Go.«

»Warum?«

»Sie war langweilig. Selbstverliebt. Nichtssagend.« Und sie war auf der Suche nach einem Star. »Außerdem war mein Freund an ihr interessiert, und ich halte viel vom Bro-Code.«

»Aber sie war ziemlich hübsch. Und sie stand auf dich.«

Meine Fingerspitzen kribbeln, weil ich so gerne Violets weiche Haut berühren würde – über das Tattoo an ihrem Arm fahren. Und vor allem über ihre Brüste. »Hübsche Mädchen gibt es wie Sand am Meer«, sage ich. »Aber ein Mädchen, das alles zum Leuchten bringt? Ein Mädchen mit Charisma – dessen Persönlichkeit durch den ganzen Raum strahlt? Dieses Mädchen würde ich gerne kennenlernen.«

Das bezaubernde Lächeln, das sich auf Violets wunderschönes Gesicht legt, raubt mir den Atem und sendet einen Stromschlag direkt zwischen meine Beine. Aber da ich derjenige war, der heute Abend zu Colin und Fish gesagt hat, dass wir erst checken müssen, ob die Frauen safe sind, zwinge ich mich dazu, ihr noch ein paar Fragen zu stellen, bevor ich aufs Ganze gehe. »Und was bringt dich auf diese Party, Violet? Bist du die nächste Lady Gaga? Oder eine berühmte Schauspielerin, die ich nicht erkenne?«

Violet kichert. »Ich bin nur eine Studentin. Nicht im Geringsten berühmt – will ich auch nicht sein.«

Ich atme erleichtert auf. »Gehst du in San Diego zur Uni?«

»Nein, da komme ich her. Ich gehe auf die Kunsthochschule in Rhode Island und bin nur fürs Wochenende hier in L.A. Meine beste Freundin Miranda ist einundzwanzig geworden.«

»Bist du auch einundzwanzig?«

Sie nickt. »Du?«

»Zweiundzwanzig.« Mir fällt auf, dass Violet meine Frage, wie sie auf die Party gekommen ist, nicht beantwortet hat. War das Absicht? Ich beschließe, sie noch einmal direkt zu fragen: »Wir seid ihr denn dann durch diese Tür gekommen?«

Sie winkt ab. »Miranda hat Beziehungen.«

Schon wieder verspüre ich große Erleichterung. Der kurzen Begegnung zwischen Violets blonder Freundin und Reed nach zu urteilen, die ich vorher beobachtet habe, vermute ich, die »Beziehung« ist Reed selbst. Aber ich verstehe, dass Violet keinen Namen nennt. Ich respektiere sie sogar dafür. Warum sollte sie mir – irgendeinem Möchtegern-Musiker – diese Information verraten? Was, wenn ich nur mit Violet flirten würde, weil ich mir erhoffe, dadurch Reed kennenzulernen? Für mich ist ja nur wichtig, dass Violets Freundin und nicht Violet selbst mit Reed in Verbindung steht. Das bedeutet nämlich, dass ich Violet offiziell als safe bezeichnen kann – genau wie Colins Backgroundtänzerin. Und das ist eine sehr gute Sache, denn ich muss sagen, ich habe noch nie in meinem Leben so eine Chemie zwischen mir und einer Frau verspürt.

Ich deute auf Violets leeres Glas. »Wollen wir uns noch was zu trinken holen und dann auf die Terrasse gehen, wo wir uns unterhalten können, ohne dass dieser Top-40-Mist in unseren Ohren dröhnt?«

Ihr Lächeln verursacht mir wieder ein Kribbeln im Bauch. »Lass uns gehen.«

Dax

Sobald Violet und ich uns auf einen Zweiersessel in der hinteren Ecke der Terrasse setzen, berühren sich unsere Knie, und es knistert zwischen uns. Ich befolge eine Regel aus dem Handbuch meines älteren Bruders Ryan: Ich frage sie nach ihren Hobbys, Hoffnungen und Träumen. Oder, wie mein Bruder Keane sagen würde, nach den guten alten HHTs.

»Was studierst du an der Kunsthochschule?«

»Modedesign.«

Ich muss kichern. »Da ergibt dein skurriles Outfit gleich einen Sinn. Ist das Gucci oder Armani oder so etwas?«

Violets streckt stolz ihre wundervolle Brust raus. »Nein, das ist ein original Violet.«

»Du hast das Outfit selbst entworfen?«

»Ja klar. Für eine praktische Prüfung. Wir sollten uns an ein Idol halten. Also habe ich Elvis genommen.«

Ich klatsche mir gegen die Stirn. »Dieser Song, den ich angefangen habe, über dich zu schreiben, heißt Hitwoman Elvis Disco Momma!«

»Lügner.«

»Ich schwöre bei Gott! ›Sie könnte dich küssen.Sie könnte dich killen. Dann schlüpft sie in ihre Blue Suede Shoes. Ich tanze nicht, meine hübsche Disco Momma. Doch für dich würd ich es tun.‹«

»Das gefällt mir.« Sie beißt sich auf die Unterlippe. »Warum bin ich eine Auftragskillerin?«

»Weil du so gefährlich aussiehst.« Ich deute auf ihren Kopf. »Diese Haare. Deine Wangenknochen. Diese unglaublichen Lippen.« Ich halte kurz inne, bevor ich weiterrede. Was soll’s? »Dein wahnsinniger Ausschnitt.«

Sie scheint über dieses letzte Kompliment nicht sauer zu sein. Eher angetörnt. »Ich habe einen gefährlichen Ausschnitt?«, fragt sie. »Wow.«

»Ja, verdammt, den hast du, Disco Momma.«

Sie gibt ein niedliches Kichern von sich, und da weiß ich, dass sie nicht die Killerin ist, für die ich sie gehalten habe. Sie ist viel süßer und netter. Aber deshalb ist sie nicht weniger attraktiv. Ihre Freundlichkeit, gemischt mit dieser unglaublichen Sinnlichkeit, macht sie für mich nur noch anziehender.

»Warum tanzt du nicht?«, fragt sie.

Ich zucke mit den Schultern. »Ich komme mir einfach blöd vor, wenn ich tanze. Unsicher. Ich tanze auf der Bühne mit meiner Gitarre – wenn die Musik mich einnimmt und ich mich komplett gehen lassen kann. Manchmal tanze ich auch auf Familienfeiern, aber nur, wenn ich betrunken bin.«

»Ich liebe tanzen. Dafür brauche ich keine Gitarre oder Alkohol.«

Das würde ich nur zu gerne sehen, denke ich. Aber laut ausgesprochen würde das wahrscheinlich zu schleimig klingen. Also frage ich: »Warum hast du dir Elvis für dein Outfit ausgesucht? Du hättest jeden wählen können, oder? Warum ihn?«

»Mein Stiefvater hat immer Elvis-Songs gespielt, also nimmt er in meinem Herzen einen besonderen Platz ein. Fast hätte ich Amelia Earhart genommen, aber dann habe ich beschlossen, dass Elvis die verrücktere Wahl ist. Und ich mag verrückt.«

Ich muss grinsen. Dieses Mädchen wird immer besser und besser. »Willst du Modedesignerin werden?«

»Das habe ich zumindest gedacht, als ich mit dem College begonnen habe. Aber am Ende des ersten Studienjahres wurde mir klar, dass ich nur daran interessiert bin, zwei Dinge zu entwerfen: Hochzeitskleider und Kostüme.«

»Kostüme für Halloween und so weiter?«

»Nein, eher für die Unterhaltungsindustrie – für die Bühne, den Film, die Musik. Auch Superheldenkostüme für Kinder. Ich habe auf dem College eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, das Superhelden-Projekt. Wir entwerfen Superheldenkostüme für krebskranke Kinder. Keine bekannten Superhelden wie Superman oder Batman. Wir verwandeln jedes Kind in seinen eigenen Superhelden.«

Ich bin baff. Sie macht mich immer mehr an, elektrisiert mich. Es kribbelt überall. Ich kriege einen Ständer. »Das klingt wundervoll. Und du hast diese Arbeitsgemeinschaft gegründet?«

»Ja, die Idee ist mir vor drei Jahren gekommen. Dann wollten meine Freunde mir dabei helfen, und jetzt sind wir ein offiziell eingetragener Verein.«

Ja, ich habe mich bei dieser Frau tatsächlich verschätzt. Sie ist keine Auftragskillerin. Sie ist etwas viel Faszinierenderes. Sie ist einfach nur gut. »Das ist wirklich cool, Violet.«

»Ehrlich gesagt, bringt mir die ganze Sache mehr als den Kindern. Sie sind eine Inspiration für mich.« Sie schenkt mir ein umwerfendes Lächeln. »Erzähl mir was von dir, Dax. Was ist deine Leidenschaft?«

»Die Musik. Sie bedeutet mir alles. Wenn ich Lieder schreibe und es einfach läuft, dann ist es, als würde ich meiner Seele einen runterholen. Wenn ein Song fertig ist und ich ihn zum ersten Mal von Anfang bis Ende durchspiele, ist es ein Blowjob. Wenn ich ihn zum ersten Mal für jemand anderen spiele, ist es Sex. Und wenn ich ihn zum ersten Mal in einem Club voller Menschen spiele …« Ich schaudere. »O Baby, das ist dann der Orgasmus.«

Sie sieht gleichzeitig amüsiert und angetörnt aus. Ihre Wangen sind gerötet. Ihre Brust bebt. »Das ist wirklich das Verführerischste, was ich je im Leben gehört habe«, sagt sie. Sie klopft neben sich auf den Sessel. »Rutsch näher und erzähl mir mehr, sexy Boy. Das hier scheint gut zu werden.«

Mit pochendem Penis rutsche ich noch näher an sie heran, und mich durchfährt ein Blitz, als sich unsere Oberschenkel berühren und unsere Körper aufeinandertreffen. Ich nehme ihre Hand, und es scheint ihr zu gefallen.

»Was willst du noch wissen?«, frage ich leise und schaue ihr tief in die Augen.

Sie reibt über meine Handfläche, was meinen Penis zum Zucken bringt. »Erzähl mir mehr übers Songschreiben. Was empfindest du dabei?«

Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich mich das letzte Mal so zu einer Frau hingezogen gefühlt habe. Die Chemie zwischen uns ist einzigartig. Als hätte sie mir eine Pille in den Drink geworfen – jede Zelle meines Körpers ist plötzlich voller Energie, Licht und Verlangen. »Texte schreiben ist meine Kunst«, sage ich. »Dazu wurde ich geboren. Ich fühle mich dabei lebendig. Ich fühle mich dabei wie ein Superheld.«

Sie lächelt. »So geht es mir bei meinen Entwürfen. Wenn ich traurig bin, hole ich meinen Skizzenblock hervor und lasse meiner Fantasie freien Lauf. Dann geht es mir sofort besser. Es ist wie eine Droge für mich.«

»Genau.«

Unsere Unterhaltung verläuft reibungslos. Wir stellen uns gegenseitig Fragen, lachen und nicken zustimmend, weil wir den anderen so gut verstehen. Violet und ich sind vom gleichen Schlag. Seelenverwandte. Es fühlt sich großartig an. Als wäre ich durch die Tür meines Elternhauses gekommen und würde den Duft von Moms Kochkünsten aus der Küche riechen. Oder als würde Ralph, der Hund meines Bruders, mich an der Tür begrüßen. Es fühlt sich einfach richtig an. Ich habe das Gefühl, gesehen zu werden. Dieses Gefühl habe ich normalerweise nie, wenn ich neue Leute kennenlerne. Aber Violet vermittelt es mir, und das weckt in mir das Verlangen, sofort mit ihr ins Bett zu gehen.

Wir reden über die verschiedensten Themen, und schon bald erzähle ich Violet, wie ich regelmäßig die Zeit vergesse, wenn ich Songs schreibe oder spiele. Sie lacht und sagt, dass es ihr ganz genauso geht.

»Ich mache einfach stundenlang weiter, ohne zu essen oder zu trinken oder auf die Toilette zu gehen. Wenn ich wirklich leidenschaftlich bei der Sache bin, dann vergehen acht Stunden wie im Flug.«

»Ja, verdammt. So geht’s mir auch, Violet.«

Mittlerweile hat sie schon ein Bein über meinen Schoß gelegt. Mein Arm liegt bequem um ihre Schultern. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schlägt ihr Herz genauso wild wie meins.

»Die Zeit zu vergessen ist so etwas Schönes, stimmt’s?«, sagt Violet. »Dafür lebe ich.«

Ich nicke enthusiastisch. »Wusstest du, dass es einen Namen für dieses psychologische Phänomen gibt? Wenn du dich einfach fallen lässt und komplett die Zeit vergisst, und jede Aktion geht nahtlos in die andere über, ohne dass man sich darüber Gedanken macht?«

Sie schüttelt den Kopf und hängt gebannt an meinen Lippen.

Ich berühre ihr Libellen-Tattoo und wünschte, ich könnte noch viel mehr berühren. »Flow. Das ist der Fachausdruck dafür. So nennen das die Psychologen.«

»Flow«, flüstert sie mir nach. Die Art, wie ihre Lippen ein perfektes O formen, als sie das Wort ausspricht, bringt meinen Penis in der Hose wieder zum Zucken.

»Ich denke, Menschen wie wir«, sagt sie, »die einen Flow erleben, können sich glücklich schätzen.«

Menschen wie wir – People Like Us. Ich kann nicht glauben, dass diese Worte gerade aus Violets sexy Mund gekommen sind. Das ist der Name des besten Songs, den ich je geschrieben habe – der Song, der am Sonntag als erste Single meiner Band veröffentlicht wird. Als ich ihn geschrieben habe, hatte ich ein Fantasiemädchen im Kopf. Kein bestimmtes. Aber jetzt, da diese Worte über Violets sinnliche Lippen gekommen sind, bin ich mir plötzlich absolut sicher, dass es bei jedem Wort in People Like Us um sie geht.

»Flow ist das beste Gefühl der Welt«, sagt Violet und merkt anscheinend gar nicht, dass ich mit einem Riesenständer hier sitze und völlig hin und weg bin. Sie fügt hinzu: »Flow ist sogar besser als Sex, meinst du nicht?«

Ich warte kurz, um herauszufinden, ob sie einen Witz gemacht hat. Als mir klar wird, dass sie es ernst gemeint hat, sage ich: »Ähm, nein. Flow ist verdammt cool. Und es ist definitiv besser als mittelmäßiger Sex. Aber auf keinen Fall ist es besser als fantastischer Sex. Denn das ist die Art Sex, bei der man in einen Flow gerät. Die verrückteste Art von Flow, würde ich sagen. Viel besser als jede Droge.«

Oha, spätestens jetzt habe ich Violets vollste Aufmerksamkeit. Mit anderen Worten – sie sieht gerade so aus, als würde sie mir einen blasen wollen. »Hast du beim Sex schon mal einen Flow erlebt?«

Ich nehme ihre Oberschenkel und lege sie unmissverständlich über meinen Schoß. »Nicht jedes Mal. Um ehrlich zu sein, nur selten. Aber ja, hin und wieder. Ich erlebe ja auch nicht jedes Mal einen Flow, wenn ich Songs schreibe. Es ist immer das Ziel. Der goldene Ring. Der Höhepunkt. Aber ein Flow ist wie ein Sechser im Lotto, richtig? Eine Ausnahme, nicht die Regel.«

Sie legt ihren Arm um meinen Hals und nickt zustimmend.

Meine Lippen sind nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt. »Aber wenn man einen Flow hat, vor allem beim Sex … o Gott, Violet, dann ist das pure Glückseligkeit. Es ist eine Form der Ekstase, die du noch nie zuvor erlebt hast.«

Sie sieht aus, als hätte sie gerade in diesem Moment einen Orgasmus – hier und jetzt. Ich nehme ihre Hand und mache mit dem Daumen kreisende Bewegungen auf ihrer Handfläche, wie ich es auch auf ihrer Klit tun würde, wenn sie jetzt nackt in meinem Bett läge.

Ich flüstere: »Hast du noch nie einen Flow beim Sex erlebt, Violet?«

Sie schüttelt den Kopf und schaut mich mit funkelnden Augen an. »Aber das würde ich gern.«

Eine weitere Einladung brauche ich nicht. Ich beuge mich nach vorn und presse meine Lippen auf ihre. Sie öffnet sofort ihren Mund, und ich lasse meine Zunge hineingleiten und verschlinge ihre Lippen mit meinen.

Feuerwerk.

Als unsere Zungen miteinander tanzen und unsere Lippen miteinander spielen, explodiert es in meinem Körper wie an Silvester. Ich berühre Violets Gesicht, während unser Kuss immer eindringlicher und intensiver wird. Jede Zelle meines Körpers verzehrt sich nach ihr. Ich muss in ihr sein, ich will die hintersten Ecken dieses unglaublichen Mädchens ergründen, sie dort anfassen, wo sie noch niemand angefasst hat. Violet erwidert den Kuss mit derselben unbändigen Leidenschaft, als würde ihr Leben davon abhängen.

Nachdem wir uns ein paar Minuten geküsst haben, lösen wir uns voneinander und glühen beide förmlich vor Verlangen. Sie blickt sich auf der Terrasse um, als hätte sie völlig vergessen, wo wir sind. Vielleicht ist es ihr aber auch unangenehm, dass wir uns in der Öffentlichkeit so leidenschaftlich geküsst haben. So oder so, sie sieht entzückend verschämt aus.

Ich berühre ihre Unterlippe mit meiner Daumenkuppe. »Willst du hier weg?«

Ihre Brust hebt und senkt sich. Ihre Augen funkeln. »Wohnst du in der Nähe? Ich bin übers Wochenende bei Miranda, also …«

»Ja, ich wohne in der Nähe, aber mein Kumpel hat mir vor fünfzehn Minuten geschrieben, dass er heute Nacht das Apartment für sich alleine braucht. Ich werde uns ein Hotelzimmer mieten, wenn du das willst. Ich meine, kein Druck. Wir können uns auch nur küssen und unterhalten, wenn es das ist, was du willst. Ich möchte nur mit dir alleine sein, Violet. Mich neben dich legen … nackt, wenn du willst.«

Sie lächelt mich an. »Wenn ich bedenke, dass du mich allein durchs Küssen fast in einen Flow versetzt hättest und dass ich nur übers Wochenende hier bin, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass wir Sex haben sollten.«

Ein breites Grinsen legt sich auf mein Gesicht. »Hört sich gut an.«

Violet beißt sich auf ihre sexy Lippe. »Wenn der Sex mit dir sich nur halb so gut anfühlt wie dich zu küssen, dann werde ich mich die ganze Nacht lang mit dir im Flow befinden.«

Violet

Unsere Klamotten liegen auf dem Boden verstreut. Mein Slip ist durch das ganze Zimmer geflogen. Und meine Oberschenkel sind weit gespreizt – so weit es nur geht –, während Dax mich leckt, als wäre er am Verhungern und ich sein Essen. O Gott, ist dieser Kerl gut. So leidenschaftlich und talentiert, wie ich es noch nie erlebt habe. Er verwöhnt mich nicht nur mit seiner Zunge, seinen Lippen und seinem Mund, auch seine Hände tun unglaubliche Dinge mit mir. Mit einer Hand zieht er meine Schamlippen weit auseinander, während er mit der anderen einen bestimmten Punkt tief in mir streichelt. Es ist nicht mein G-Punkt, den er da so herrlich stimuliert. Unnachgiebig. Wie ein Gefangener, der sich mit einem Plastiklöffel einen Tunnel aus dem Gefängnis gräbt. Es ist eine Stelle in meinem Körper, von der ich gar nicht wusste, dass sie existiert. Eine Stelle, die mir so große Lust bereitet, dass ich durch seine Bewegungen schon zwei Orgasmen hatte … und der dritte ist im Anmarsch.

Ich greife nach Dax’ langen blonden Haaren, als meine Lust immer größer und größer wird. Meine Augäpfel verschwinden in ihren Höhlen, und ich gebe die seltsamsten Geräusche von mir. Ich verliere den Verstand. Endlich entlädt sich die Lust, die in mir aufsteigt, im heftigsten Orgasmus meines Lebens.

Während ich mich von meinem markerschütternden Höhepunkt erhole, setzt sich Dax aufrecht hin. Er sieht richtig animalisch aus. Sein langes Haar ist wild und macht den Anschein, aus purem Gold gesponnen zu sein. Seine Lippen und sein Kinn sind verschmiert vom Beweis meiner Erregung.

»Ich muss mit dir schlafen«, stöhnt er.

»Tu es«, flüstere ich und fahre mit den Fingerspitzen über seine Brust.

Er nimmt ein Kondom vom Nachttisch, legt sich auf den Rücken und führt mich mit einer Bestimmtheit auf seinen Ständer, die mir den Atem raubt. Ich seufze laut auf, als ich spüre, wie er in mich eindringt, und er gibt ein tiefes Stöhnen von sich.

»Violet«, keucht Dax. Er umfasst meine Hüften und zieht mich noch enger an sich. »Was tust du mit mir?« Während ich ihn reite, richtet er sich auf und saugt so fest an meinem linken Nippel, dass ich das Gefühl habe, gleich ohnmächtig zu werden. Einen Moment später überrollt mich ein so gewaltiger Orgasmus, dass ich vor Lust aufschreie.

Dax kommt in mir und sagt dabei meinen Namen. Ich werfe die Arme um seinen Hals und breche verschwitzt auf ihm zusammen.

Gütiger Gott.

Das war für mich nicht nur Sex. Das war eine spirituelle Erfahrung. Eine Erleuchtung. Mein Körper hat Dinge getan, die er noch nie zuvor getan hat. Ich habe eine Lust verspürt, von der ich nicht glaubte, dass sie möglich wäre. Ich hatte meinen ersten multiplen Orgasmus. Und wie sich unsere Körper miteinander vereint haben … wie sie zusammengepasst haben. Hilf mir, lieber Gott. Ich hatte das Gefühl, unsere Seelen sind miteinander verschmolzen, als wir zusammen zum Höhepunkt gekommen sind. Ich bin mir sicher, dass ich das bis an mein Lebensende nicht mehr vergessen werde.

Dax reibt seine Nase an meiner. »Das war unglaublich.«

»Magisch«, flüstere ich.

»Du bist magisch.«

»Du auch.«

»Bitte sag, dass du es nicht eilig hast, hier wegzukommen. Dass du die ganze Nacht bei mir bleiben kannst, um immer und immer wieder mit mir zu schlafen. Im Lionel-Richie-Style.«

Ich lege den Kopf schief. »Lionel-Richie-Style?«

Er grinst. »All Night Long. Die ganze Nacht lang.«

Ich muss lachen. »Ja, ich habe die ganze Nacht Zeit. Und glaub mir, Süßer, wenn ich andere Pläne hätte, würde ich sie alle canceln.«

Violet

»Okay, frag mich noch was«, sagt Dax und lächelt mich verführerisch an.

Wir liegen einander gegenüber in einer großen, luxuriösen Badewanne, unsere Beine sind miteinander verschlungen, und stellen uns gegenseitig Fragen. Dax’ lange blonde Haare sind zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden, meine nackten Brüste sind gerötet vom heißen Wasser – oder vielleicht auch durch den erregten Zustand, in dem ich mich in Dax’ Gegenwart ständig befinde. Ich bin noch nie so schnell mit jemandem so warm geworden. Noch nie habe ich mich bei jemandem so schnell so sicher gefühlt. So frei. So dauerhaft erregt. Wenn ich einen Flaschengeist hätte, würde ich mir wünschen, dass diese Nacht niemals endet.

»Was ist deine Glückszahl?«, frage ich.

Dax antwortet, ohne zu zögern: »Fünf. Ich bin das fünfte von fünf Kindern – ich habe drei ältere Brüder und eine Schwester. Ich war also immer der Meinung, aller guten Dinge sind fünf.«

»Sind nicht aller guten Dinge eigentlich drei?«

»Drei ist eine Glückszahl für Versager.«

Ich muss lachen.

»Was ist deine Glückszahl?«, fragt er.

»Drei.«

Jetzt müssen wir beide lachen.

»Das ist kein Witz«, sage ich kichernd. »Drei war schon immer meine Glückszahl.«

»Du musst dir höhere Ziele stecken, Mädchen.«

Ich spritze ihm Wasser ins Gesicht, und er lacht.

»Stell mir noch eine Frage, Disco Momma«, sagt er. »Du hast die besten Fragen.«

»Okay.« Ich beiße mir auf die Unterlippe. Dann frage ich: »Hast du als Kind mal etwas Verbotenes gemacht?«

»Etwas Verbotenes?« Dax kichert. »Hm. Da ist die Auswahl groß. Das Erste, was mir einfällt: Ich habe mal im Esszimmer meiner Familie rumgehangen, wo wir eigentlich nicht spielen durften. Aus Versehen habe ich die teure Kristallvase meiner Mutter zerbrochen.«

»Oh, oh. Wie alt warst du da?«

»Acht oder neun. Und anstatt meiner Mutter zu beichten, was passiert ist, bin ich schnurstracks zu meinem ältesten Bruder Colby gegangen und habe ihn um Hilfe gebeten. Er ist zehn Jahre älter als ich, und ich dachte wirklich, er hätte magische Kräfte. Colby hat gesagt: ›Okay, kleiner Mann, beruhige dich. Ich werde dir helfen, die Vase wieder zusammenzukleben. Ich wette, Mom merkt es gar nicht. Und außerdem habe ich diese blöde Vase noch nie gemocht. Aber falls Mom es doch bemerkt, musst du mir versprechen, ihr reinen Wein einzuschenken und meinen Namen aus dem Spiel zu lassen.‹ Natürlich war ich damit einverstanden. Also haben wir das blöde Ding wieder zusammengeklebt – was nebenbei bemerkt fürchterlich aussah – und es wieder zurück ins Regal im Esszimmer gestellt.«

Ich muss kichern. »Und hat eure Mom es bemerkt?«

»Ja. Fünf Jahre später.« Er lacht. »Eines Tages hat sie aus heiterem Himmel gefragt, wo denn all die Risse und Sprünge in ihrer Vase herkämen und wer von uns Hooligans diese Tat begangen hätte.«

Ich lache laut auf. »Hast du es ihr gestanden?«

Er nickt. »Versprochen ist versprochen. Aber komm schon. Fünf Jahre später? Ich habe gesagt: ›Hör mal, geliebte Mutter, wenn du fünf Jahre gebraucht hast, um überhaupt zu merken, dass diese Vase lausig wieder zusammengeklebt wurde, dann kann sie dir gar nicht so viel bedeuten, wie du immer sagst. Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass dieses Verbrechen längst verjährt ist.‹« Dax lacht aus vollem Herzen, und ich tue es ihm gleich. »Sie war ungefähr fünf Sekunden lang wütend auf mich, aber dann konnte sie nicht anders, als sich den Arsch abzulachen. Ich meine, fünf Jahre nicht zu merken, dass die Vase stümperhaft wieder zusammengeklebt wurde, ist ja fast ein größeres Verbrechen als das eigentliche.«

Ich kann nicht aufhören zu kichern. »Ich finde es toll, dass deine Mom darüber gelacht hat. Ich glaube nicht, dass meine das auch getan hätte.«

»So ist meine Mom halt. Sie ist manchmal schon streng. Aber sie glaubt an die Freude des Lebens. Sie sagt immer: ›Vergeben, vergessen und lachen, so oft man kann.‹ Das sind für sie nicht nur Worte. Das ist ihre Lebenseinstellung.«

Aus dem Nichts heraus habe ich das Gefühl, von einem Elektroschocker getroffen worden zu sein – als würde das wundervolle, strahlende Lächeln in Dax’ Gesicht mich regelrecht lähmen. Ich hole tief Luft. »Hast du deine Mom je erzählt, dass Colby darin verwickelt war?«

»Natürlich nicht. Aber Colby selbst hat es getan. Beim letzten Thanksgiving-Essen hat Mom die Vase erwähnt, und da hat Colby es ihr gestanden.« Dax schüttelt lachend den Kopf. »O Mann, Mom war geschockt, als sie gehört hat, dass Colby mir geholfen hat. Sie dachte immer, Colby wäre gar nicht dazu in der Lage zu lügen. Weil er im richtigen Leben Superman ist. Außerdem ist er wirklich ein schlechter Lügner – genau wie ich. Aber was meine Mom nicht ganz verstanden hat: Ja, Colby ist Superman, aber ich bin sein Kryptonit. Aus irgendeinem Grund hat Colby eine Schwäche für mich. Immer, wenn ich in meinem Leben in Probleme geraten bin, war er sofort da, um mir zu helfen. Jetzt, da ich älter bin, wird mir bewusst, dass ich vorsichtig sein muss, um das nicht auszunutzen, weil Colby mir wortwörtlich sein letztes Hemd geben würde. Nicht nur das, er würde mir auch noch seinen kompletten Schrank ausräumen.«

Es zerreißt mir das das Herz, als ich den ehrfürchtigen Ausdruck in Dax’ Gesicht sehe. Mein Gott, was ist das nur für ein Wesen, das da mit mir in der Badewanne liegt? Es ist eine Sache, so zu strahlen, wenn man über seine Mutter redet – aber jetzt auch noch bei seinem Bruder?

Dax fasst mir unter Wasser ans Bein. »Was ist mit dir? Hast du schon mal so etwas getan, wie die teure Kristallvase deiner Mutter zu zerbrechen und sie dann heimlich wieder zusammenzukleben?«

»Nicht wirklich, nein. Aber ich habe natürlich auch schon etwas Verbotenes getan. Als ich auf der Highschool war, bin ich nachts immer aus meinem Zimmerfenster gestiegen, um mich mit meinem Freund zu treffen. Aber das war eigentlich schon alles. Nicht annähernd so skandalös wie deine Vasengeschichte.«

Dax kichert. »Ja, wenn ein Mädchen zu Highschoolzeiten nachts heimlich aus dem Zimmerfenster klettert, ist das für meine Begriffe ein Fehlverhalten. Aber als Kind eine Vase wieder zusammenzukleben? Das ist ein Kapitelverbrechen.«

Wir müssen beide lachen.

»Hast du noch eine Frage an mich, Disco Momma?«, sagt er und schaut mich mit seinen blauen Augen an. »Dieses Spiel gefällt mir.«

»Aber sicher, sexy Boy. Ich habe noch tausend Fragen an dich.« Ich verziehe kurz den Mund. »Erzähl mir von deinem Haar.«

»Meinem Haar?«

»Ja.« Ich streichle unter Wasser über seine Wadenmuskeln. »Etwas sagt mir, dass deine Haare das Fenster zu deiner Seele sind. Hast du sie absichtlich lang wachsen lassen? Oder ist es einfach so passiert, weil du ein paar Jahre nicht zum Friseur gegangen bist? Ist es eine Botschaft an das Universum, dass du nicht gewillt bist, nach den Regeln zu spielen? Ich frage mich einfach, ob deine Haare etwas mit deiner Einstellung oder deiner Identität zu tun haben, oder ob es für dich einfach nur Haare sind.«

»Wow. Das sind ja richtig tiefgründige Fragen.« Er scheint einen Augenblick über seine Antwort nachzudenken. »Ich glaube, meine Haare sind wie ein Stenogramm für mich. Ohne den Mund aufmachen zu müssen, sagt meine Frisur den Leuten, dass ich nicht gewillt bin, in einem Meer aus Konformität und Gleichheit zu ertrinken. Als fünftes von fünf Kindern hatte ich immer das Bedürfnis, mich abzuheben. Nicht ins Bild zu passen. Als ich noch ganz klein war, hat meine Mutter meine Haare ziemlich lang wachsen lassen, weil ich sie mir wohl nicht gerne habe schneiden lassen. Bevor ich in den Kindergarten gekommen bin, bekam ich dann meinen ersten professionellen Haarschnitt. Ich habe mich zum ersten Mal mit dem kurzen Haar im Spiegel gesehen und geheult wie ein Schlosshund. Laut meiner Mom habe ich mich zu ihr umgedreht und gesagt: ›Wie willst du mich denn jetzt erkennen?‹« Dax lacht, was bestimmt zum zehnten Mal, seit wir zusammen in dieser Badewanne liegen, Schmetterlinge durch meinen Bauch flattern lässt.

»Ich liebe dein Lachen«, sage ich. »Da kriege ich jedes Mal Schmetterlinge im Bauch.«

Dax wirft mir einen Blick zu, der meine Nippel hart werden lässt. »Ich kriege keine Schmetterlinge, wenn du lachst.« Er berührt mich am Oberschenkel. »In meinem Bauch fliegen dann Glühwürmchen herum. Ich komme mir vor, als würde ich von innen leuchten.«

Seine Worte gehen mir direkt ins Herz. Aber da ich keine Lust habe, mich in einen One-Night-Stand zu verlieben, rede ich mir selbst ein, dass dieser sexy Typ genau die gleichen Worte bestimmt schon zu unzähligen Mädchen vor mir gesagt hat. Vielleicht sogar, während er mit ihnen in einer Badewanne gesessen hat. Ich lächle ihn neckisch an. »Ich wette, das sagst du zu allen Mädchen.«

Dax sieht mich ernst an. Nicht im Geringsten verschmitzt. »Das habe ich in meinem ganzen Leben noch nie zu jemandem gesagt. Dieses Gefühl von Glühwürmchen im Bauch ist für mich etwas ganz Neues.«

Ich öffne und schließe meinen Mund und suche nach einer witzigen Antwort, aber ich kriege kein Wort heraus. Mein Herz rast. Meine Brust zieht sich zusammen.

Dax schaut mich mit seinen blauen Augen verlangend an. »Ich habe noch nie jemanden wie dich kennengelernt, Violet.«

Das Herz droht, mir aus der Brust zu springen. »Ich habe auch noch nie jemanden wie dich kennengelernt. Ich habe auch Glühwürmchen im Bauch. Und das definitiv auch zum ersten Mal.«

Ich sage die Wahrheit. Ich habe mich schon verliebt, ja. Einmal. Aber ich habe noch nie diese sofortige Verbindung zu einem Menschen gespürt. Ich habe mich noch nie so gesehen gefühlt. Nicht wie in diesem Moment.

Dax fährt mit seinen Fingerspitzen an der Innenseite meines Oberschenkels entlang. »Hast du die Kerle gekannt, die dich auf der Party angemacht haben?«

»Nein.«

»Warum hast du sie abblitzen lassen? Sie hatten eine gewisse Ausstrahlung.«

Ich streife mit dem Zeh über seine Bauchmuskeln. »Weil auf der anderen Seite des Raumes so ein hübscher Typ mit langen blonden Haaren stand, von dem ich gehofft habe, dass er zu mir rüberkommen und Hallo sagen würde.«

Dax beißt sich auf die Unterlippe. »Es war total sexy, wie du mich durch den ganzen Raum so böse angeschaut hast, als ich für deinen Geschmack nicht schnell genug bei dir war.«

Ich muss kichern. »Ich habe nur Spaß gemacht.«

»Du warst verdammt sexy.«

Eine Hitzewelle breitet sich zwischen uns aus.

»Bereit für die nächste Frage?«, sage ich.

»Auf geht’s«, antwortet er und fährt immer noch mit den Fingern meine Oberschenkel auf und ab.

»Wurde dir schon mal das Herz gebrochen?«