Romane über Frauen, 10. Die Verschwörung der Maria Stuart - Verschiedene Autoren - E-Book

Romane über Frauen, 10. Die Verschwörung der Maria Stuart E-Book

Autoren Verschiedene

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Beschreibung

Maria Stuart, geboren am 8. Dezember 1542 in Linlithgow Palace; hingerichtet am 8. 18. Februar 1587 in Fotheringhay Castle), geboren als Mary Stewart, war vom 14. Dezember 1542 bis zum 24. Juli 1567 als Maria I. Königin von Schottland sowie durch ihre Ehe mit Franz II. von 1559 bis 1560 auch Königin von Frankreich. Nach einer verlorenen Schlacht am 13. Mai 1568 bei Langside ging sie ins Exil nach England. Ihre zweite Lebenshälfte war geprägt von einem fortwährenden Konflikt mit Königin Elisabeth I., der unter anderem auf einem Anspruch auf den englischen Königsthron basierte. Nachdem Maria Stuart verdächtigt worden war, an zahlreichen Verschwörungen und einem geplanten Attentat auf die englische Königin beteiligt gewesen zu sein, welche von Francis Walsinghamam aufgedeckt worden, wurde sie wegen Hochverrats 1587 hingerichtet.

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Verschiedene Autoren

Romane über Frauen

10. Die Verschwörung der Maria Stuart

von Walter Brendel

Romane über Frauen

Verschieden Autoren

10. Band: Die Verschwörung der Maria Stuart

Von Walter Brendel

Impressum

Texte: © Copyright by Verschiedene Auroren

Umschlag:© Copyright by Walter Brendel

Verlag:Das historische Buch, 2024

Mail: [email protected]

Druck:epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Inhalt

Historische Einleitung

Die Kind-Königin

Die jungfräuliche Königin

Francis Walsingham

Verschwörungen

Die Ridolfi-Verschwörung

Throckmorton-Verschwörung

Die Essex-Verschwörung

Die Verschwörung der Maria Stuart

Die Babington-Verschwörung

Zusammenfassung

Eine Königin im Kerker

Eine Mörderin auf dem Königsthron

Der Spionageabwehrchef

Fazit

Historische Einleitung

Zwei unserer drei Hauptpersonen sind weiblich, sie sind zwar Cousinen, aber sie werden im Lauf ihres Lebens zu Erzfeindinnen. Am Ende ist nur noch Platz für eine da……

Es handelt sich um Maria Stuart und Elisabeth Tudor. Bevor wir mit ihnen nähere Bekanntschaft schließen, möchten wir uns die Dynastien betrachten, aus denen sie hervorgingen und letztlich selbst die Krone trugen.

Da unsere Titelfigur Maria Stuart ist, wollen wir auch mit ihr beginnen.

Die Familie stammt aus der Stadt Dol-de-Bretagne. In der dortigen Abtei fungierte ein Bischof und daneben gab es auch einen weltlichen Herrn, der neben dem Kirchenfürsten aber kein zweiter Fürst sein konnte, sondern nur Seneschall. Die ersten nachweisbaren Mitglieder der Familie sind die Brüder Alan und Flaald. Alan beteiligte sich 1097 am ersten Kreuzzug und sein Bruder übernahm das Amt des Seneschall von ihm. Der Sohn von Flaald le Sénéchal, Alan der Jüngere, verließ die Bretagne und begab sich an den Hof König Heinrichs I. von England. Alan erhielt vom König neben der Herrschaft Mileham auch eine Baronie in Norfolk.

Von den drei Söhnen Alans kehrte der älteste Simon wieder in die Bretagne zurück, der zweite, William, erhielt Mileham und ist Stammvater der Earls of Arundel. Der dritte Sohn, Walter, ging nach Schottland und wurde dort 1. Steward des Königs David I. von Schottland. Walter erhielt Ländereien in Renfrewshire und begründete 1163 die Abtei Paisley.

James Stewart, der 5. Lord High Steward, wurde 1286 als einer der 6 Regenten von Schottland gewählt. Sein Sohn Walter III. kommandierte in der Schlacht von Bannockburn den linken Flügel und trug damit wesentlich zum Sieg über die Engländer bei. Er heiratete Marjorie, die Tochter des Königs Robert Bruce. Nach dessen Tod pilgerte James Douglas ins Heilige Land, um dort das Herz von Robert Bruce zu bestatten, während Walter Stewart das Reich verwaltete.

Es war der 22. Februar anno 1371, als Robert Stuart (ursprünglich Stewart) sein Sohn als Robert II. den schottischen Königsthron bestieg. Aus der Dynastie der Stuarts sind bis 1688 alle Könige von Schottland hervor gegangen. Jakob I., sein Enkel kämpfte den einheimischen Adel nieder, ermordete z.T. eigenhändig seine Rivalen und ordnete das Land neu.

Robert war der einzige Sohn von Walter Stewart und Marjorie Bruce. Seine Mutter war die Tochter des schottischen Königs Robert the Bruce.

Als Robert the Bruce am 7. Juni 1329 starb, folgte ihm sein Sohn David auf den schottischen Thron.

David II. von Schottland, Davids Neffe Robert Stuart war als Truchsess einer der Anführer der schottischen Armee in der Schlacht bei Halidon Hill im Juli 1333.

Weil König Eduard III. von England diese Schlacht gewonnen hatte, wurden David und seine Königin nach Frankreich in Sicherheit gebracht.

Solange der König im Exil war, wurden Robert Stuart und John Randolph zu Regenten gewählt.

Später wurde Randolph von den Engländern gefangen genommen, und Robert konnte nun alleine regieren. Seiner geschickten Amtsführung war es zu verdanken, dass König David im Jahr 1341 nach Schottland zurückkehren konnte.

Fünf Jahre später wurde König David in der Schlacht von Neville's Cross gefangen genommen, und Robert Stewart übernahm erneut die Amtsgeschäfte.

König David von Schottland blieb elf Jahre lang in England. Seine Gefangenschaft war nicht allzu rigoros, doch die Verhandlungen um die Freilassung zogen sich bis Oktober 1357 hin. Im Abkommen von Berwick-upon-Tweed verpflichteten sich die Schotten zur Zahlung eines Lösegelds für ihren König.

Wegen der Armut des Landes war es nicht möglich, das Lösegeld zu bezahlen. Zwar wurden einige Raten abgestottert, doch David hatte Eduard III. als seinen Lehnsherrn anerkannt und wollte die Schuld begleichen, indem er den englischen König zum schottischen Thronfolger ernannte.

Robert Stuart wollte eine Herrschaft Englands über die Schotten verhindern und führte 1363 eine Rebellion gegen den König an.

Die Rebellion wurde jedoch niedergeschlagen und Robert kam zusammen mit vier seiner Söhne ins Gefängnis.

1364 wies das schottische Parlament Davids Antrag entrüstet zurück, Lionel of Antwerp, den Duke of Clarence, zum Nachfolger zu ernennen.

Robert II. und EuphemiaIm Alter von 47 Jahren starb König David kinderlos am 22. Februar 1371. Die Stuarts wurden freigelassen, und Robert im März 1371 zum König gekrönt. Robert begründete die Dynastie der Stuarts, aus der bis 1688 alle Könige von Schottland hervorgingen.

Der König starb 1390. Sein ältester überlebender Sohn John trat als Robert III. die Thronfolge an.

Die Linie wurde durch seine Tochter Maria Stuart (ihren Mann Henry Stuart, Lord Darnley, der einer Nebenlinie entstammte, und ihren Halbbruder, ebenfalls ein Stewart, James Stewart, 1. Earl of Moray) fortgeführt, die als Frau des französischen Königs Franz II. den Namen von Stewart auf die französische Schreibweise Stuart änderte. Maria Stuarts Sohn, Jakob VI., wurde 1603 nach dem Tode Elisabeths I. als Jakob I. englischer König. Sein Sohn Karl I. unterlag im englischen Bürgerkrieg den Truppen des Parlaments und wurde auf Betreiben Oliver Cromwells 1649 nach einem Hochverratsprozess enthauptet.

Im Zuge der Stuart-Restauration im Jahr 1660 kehrte Karl II. aus dem Exil zurück, 1688 jedoch wurde sein Bruder und Nachfolger, der katholische Jakob II. in der Glorious Revolution gestürzt. Jakob, der letzte männliche Stuart-König, lebte bis 1701 im französischen Exil. Seine Töchter Maria II. und Anne regierten noch bis 1694 bzw. 1714, ehe das englische Parlament im Act of Settlement (1701) die protestantische Erbfolge unter Umgehung der Hauptlinie der Stuarts gesetzlich festschrieb. Restaurationsversuche der Thronprätendenten Jakob III. in den Jahren 1708 und 1715 und seines Sohnes Charles Edward Stuart 1745/46 blieben erfolglos.

Mit Jakob V. starb die Hauptlinie der Stewarts 1542 im Mannesstamm aus. Nur acht Stewartkönige wurden älter als 50 Jahre, und nur fünf von den siebzehn Herrschern der Familie starben eines natürlichen Todes.

Mit Henry Benedict Stuart, dem Kardinal von York, starb das Haus Stuart 1807 in der männlichen Hauptlinie aus; einige Nebenlinien, auch in der alten Schreibweise, existieren noch heute, konnten aber nicht wieder einen Thron gewinnen. Über Elisabeth Stuart, die Tochter Jakobs I. und Vorfahrin des Hauses Hannover, sind bis heute alle britischen Monarchen in direkter, allerdings weiblicher Linie mit den Stuarts verwandt.

***

Die Tudor-Linie fand ihren Ursprung am 4. Februar 1461: Owen Tudor, einer der Anführer der Lancastrianischen Truppen in der »Schlacht von Mortimer's Cros«, am 2. Februar 1461, wird hingerichtet. Er war heimlich mit Katharina von Valois (1401-1437) verheiratet, der Witwe des englischen Königs Heinrich V. (1387-1422). Owen und Katharina begründen die Tudor-Dynastie, zu ihren gemeinsamen Kindern gehört Edmund Tudor (1430-1456), der Vater des späteren ersten englischen Tudor-Königs Heinrich VII.

Heinrich Tudor (1457-1509), der Earl of Richmond aus dem Haus Lancaster, besiegt in der »Schlacht bei Bosworth« am 22.August 1485 den englischen König Richard III. (1452-1485), der in der Schlacht fällt. Damit sind die seit 1455 andauernden »Rosenkriege« beendet. Noch auf dem Schlachtfeld wird er als Heinrich VII. zum König von England gekrönt. Durch seine Heirat mit Elisabeth (1466-1503), der Tochter Eduards IV. (1442-1483) aus dem Haus York, vereinigt er die Thronansprüche beider Häuser (18. Januar 1486). Die Dynastie der Tudors bleibt bis 1603 (Elisabeth I., 1533-1603) an der Macht.

Der englische König Heinrich VII. (1457-1509) heiratet am 18. Januar 1486 Elisabeth von York (1466-1503). Die Heirat vereint die verfeindeten Häuser Lancaster und York und beendet damit endgültig die Rosenkriege.

Der englische König Heinrich VII. stirbt am 21.April 1509 im Hampton Court Palast (Richmond). Sein Bruder (1491-1547) heiratet am 11. Juni 1509 mit päpstlicher Zustimmung Katharina von Aragón (1485-1536), eine Tochter Ferdinands II. von Aragonien (1452-1516) und Witwe von Heinrichs verstorbenem Bruder Arthur. Am 24. Juni 1509 wird Heinrich Tudor als Heinrich VIII. zum König von England gekrönt.

Der französische König Ludwig XII. (1462-1515) heiratet in dritter Ehe am 09. Oktober 1514 Mary Tudor (1496-1533), die jüngste Tochter des englischen Königs Heinrichs VII.. Ludwig XII. stirbt bereits 3 Monate nach dieser Eheschließung, am 1. Januar 1515. Mary Tudor heiratet am 13. Mai 1515 Charles Brandon, 1. Herzog von Suffolk (um 1484-1545). Sie ist die Großmutter der englischen Neuntagekönigin Jane Grey (1537-1554).

Am 28. November 1530 stirbt Thomas Wolsey (um 1474-1530), Erzbischof von York (seit 1514), Kardinal und Lordkanzler (1515-1529), in der Abtei Leicester. Als leitender Minister ist er der mächtigste Mann der englischen Innen- und Außenpolitik. Er trägt entscheidend zur Stärkung der königlichen Zentralgewalt bei. Außenpolitisch verfolgt er im Bündnis mit Kaiser Karl V. einen antifranzösischen Kurs. 1529 stürzt er in Folge der Scheidungskrise, da der Papst der von Wolsey unterstützten Scheidung zwischen Heinrich VIII. und Katharina von Aragón nicht zustimmt. Wolsey wird verhaftet, begnadigt, aber 1530 erneut des Hochverrats angeklagt.

Heinrich VIII. heiratet am 25. Januar 1533 heimlich seine Geliebte Anne Boleyn (1501/1507-1536), obwohl er von seiner ersten Frau Katharina von Aragón noch nicht geschieden ist. Anne Boleyn ist die Mutter der späteren Königin Elisabeth I., sie wird am 19. Mai 1536 wegen angeblichen Ehebruchs und Hochverrats hingerichtet.

Am 03. November 1534 lässt sich Heinrich VIII. vom englischen Parlament die »Suprematsakte« billigen: dem König als Oberhaupt der englischen Kirche muss von Geistlichen und Beamten als Anerkennung seiner vollen kirchlichen Oberhoheit der Suprematseid geleistet werden. Das Gesetz begründet die von Rom unabhängige anglikanische Staatskirche. Von Maria I. Tudor abgeschafft, wird es 1559 von Elisabeth I. wieder eingeführt. Bei ihr lautet der Titel »Supreme Governor of the Church of England«.

Der Humanist und Staatsmann Thomas Morus (Thomas More1478-1535) wird am 06. Juli 1535 auf dem Schafott vor dem Tower hingerichtet. 1532 war er von seinem Amt als Lordkanzler (seit 1529) zurückgetreten, 1534 hatte er vor dem Kronrat den »Suprematseid« verweigert und war im Tower eingesperrt worden.

Heinrich VIII. am 30. Mai 1536 heiratet in dritter Ehe die Hofdame Jane Seymor (1509-1537), die ihm am 12. Oktober 1537 den ersehnten Thronfolger Eduard schenkt, aber selbst im Wochenbett (24. Oktober 1537) stirbt.

Am 06. Januar 1540 heiratet auf Betreiben seines Lordkanzlers Thomas Cromwell (um 1485-1540) die deutsche Protestantin Anna von Kleve (1515-1557). Die Annullierung der vierten Ehe Heinrichs erfolgt bereits am 9. Juli 1540, Cromwell wird am 28. Juli 1540 wegen Hochverrats und Ketzerei hingerichtet. Als führender Staatsmann Heinrichs VIII. hatte er den Grundstein zum englischen Zentralstaat gelegt. Vom Schatzkanzler und Großsiegelbewahrer stieg der aus einfachen Verhältnissen stammende Cromwell zum Generalvikar der englischen Kirche auf und setzte die staatskirchliche Gesetzgebung im Parlament durch. Dafür wurde er zum Earl of Essex erhoben. Seine Vermittlung von Anna von Kleve als Heinrichs vierter Ehefrau kostete ihn jedoch das Vertrauen des Königs.

Der König heiratet in 5. Ehe am 06. Juli 1535 Catherine Howard (1521/25-1542), eine Cousine von Anne Boleyn. Catherine Howard wird am 13. Februar 1542 wegen Untreue enthauptet.

Am 12.Juli 1543 heiratet er zum 6. und letzten Mal: die zweifache Witwe Catherine Parr (Katharina Parr, 1514-1548).

Der König Heinrich stirbt am 28. Januar 1547 in Westminister (London). Seine Regierungszeit (1509-1547) ist geprägt durch die englische Reformation, die durch seine von Papst Klemens VII. für ungültig erklärte Scheidung von Katharina von Aragon (einer Tante des Kaisers Karl V., 1500-1558) ausgelöst wird. Mit der »Suprematsakte« begründet er am 3. November 1534 die vom Papst unabhängige Anglikanische Kirche, zu deren Oberhaupt er sich selbst ernennt. Die Bannbulle von Papst Paul III. veranlasst Heinrich VIII. 1538 zum Anschluss an den deutschen Protestantismus. Gegen Frankreich führt er 3 Kriege (1511-1515, 1522-1525 und 1543-1546), Schottland (König Jakob IV., 1473-1513) wird am 9. September 1513 bei Flodden (Northumberland) besiegt.

Sein Nachfolger und einziger Sohn Eduard VI. (1537-1553), König von England und Irland (28. Januar) 1547-1533, stirbt am 06. Juli 1553 in Greenwich. Der minderjährige Eduard stand unter dem starken Einfluss von Edward Seymour, 1. Herzog von Somerset (um 1500-1552), der als Lordprotektor die Regierungsgeschäfte führte. Somerset wurde 1549 von John Dudley (1502-1553, ab 1551 Herzog von Northumberland) entmachtet, der nun die Regierung übernahm.

Am 10. Juli 1553 wird Lady Jane Grey (1537-1554, Urenkelin von König Heinrich VII.) offiziell zur Königin proklamiert, jedoch bereits am 19. Juli 1553 von den Anhängern Maria Tudors gestürzt. Dudley wird am 22. August 1553 hingerichtet, Jane Grey am 12. Februar 1554.

Am 19. Juli 1553 wird Maria Tudor (1516-1558, »die Katholische«), die Tochter Heinrichs VIII. und seiner ersten Frau Katharina von Aragon, zur Königin von England und Irland ausgerufen. Die Krönung erfolgt am 1. Oktober 1553.

Der Reformator und Erzbischof von Canterbury, Thomas Cranmer (1489-1556), wird auf Veranlassung der Königin Maria I. Tudor wegen Ketzerei am 21. März 1556 verbrannt. Entgegen dem päpstlichen Willen hatte der Erzbischof die Ehe von Marias Eltern, König Heinrich VIII. und Katharina von Aragón, für geschieden erklärt. Dies ermöglichte die Eheschließung Heinrichs mit Anna Boleyn.

Am 17. Januar 1558 stirbt im St. James's Palace Maria I. Tudor, Königin von England und Irland 1553-1558. Ihre gewaltsamen Versuche, den Katholizismus erneut als Staatsreligion zu etablieren, bringen ihr den Beinamen »die Blutige« ein. Nachfolgerin wird ihre Halbschwester Elisabeth (1533-1603, Krönung am 15. Januar 1559).

Die englische Königin Elisabeth I. (1533-1603) stirbt am 24. März 1603 in Richmond im Alter von 69 Jahren. Elisabeth war als Tochter von Heinrich VIII. das fünfte und letzte Mitglied der Tudor-Dynastie auf dem englischen Thron.

Die Regierungszeit der »jungfräulichen Königin«, in der sie die Stellung Englands als Großmacht festigte, wird als »Elisbethanisches Zeitalter« bezeichnet. Unter ihrer Herrschaft kommt es zu einer Blütezeit für Handel, Schifffahrt und Kultur; so fördert sie auch das Theaterwesen. Ihre Flotte bereitet der Spanischen Armada 1588 eine vernichtende Niederlage. Maria Stuarts Sohn Jakob VI. (1566-1625) wird 1603 als Jakob I. ihr Nachfolger.

Und damit beginnt unser erstes Kapitel.

Die Kind-Königin

Sie hätte Prinzessin Diana die Schau gestohlen, wäre ihr dramatisches Liebesleben von modernen Medien inszeniert worden: Mit 16 heiratet Maria Stuart, Königin von Schottland, den französischen Thronfolger, mit 17 ist sie Witwe, mit 23 verliebt sie sich in einen masernkranken Jüngling, mit 24 packt sie rasende Leidenschaft für den ersten wirklichen Mann in ihrem Leben. Danach geht es nur noch bergab.

Sex & Crime beherrschte das Leben in ihren schlecht geheizten Schlössern ohne Badezimmer: Europas absolutistische Herrscher des 16. Jahrhunderts leiteten ihren Machtanspruch direkt von Gott her und scheuten vor keiner Grausamkeit zurück, denn auf Erden hatten sie keine Richter zu fürchten. Da die Menschen damals durch Krankheit oder Mörderhand früh starben, drehte sich das Thronkarussell ununterbrochen. Geheiratet wurde, was das Zeug hielt, aber selten aus Liebe. Manchmal war die Braut ein Säugling, der für sie vorgesehene Gatte schon im besten Mannesalter, manchmal wurde versucht, einen noch bartlosen Thronerben an eine Furcht einflößende Königin jenseits der Wechseljahre zu verschachern. Hauptsache, die Mitgift stimmte: ein Königreich oder besser zwei, eine mächtige Flotte oder wenigstens ein besonders guter Draht zum Stellvertreter Gottes auf Erden, dem Papst in Rom.

Eine der begehrtesten Heiratskandidatinnen ihrer Zeit war eine Frau, die als katholische Herrscherin von Schottland alle Anforderungen an eine gute Partie erfüllte: Maria Stuart. Schon als Teenager brachte sie es in Frankreich zur Königin der Herzen. Später entpuppte sie sich als leidenschaftliche Liebhaberin, die ihrem Begehren in einer Zeit, als das noch eine Todsünde war, mit skrupelloser Konsequenz folgte.

Was war so Besonderes an dieser Frau, die bis heute die Gemüter erregt. War Maria Stuart eine Hure oder eine Heilige? Eine edelmütige Menschenfreundin oder ein raffiniertes Biest? Ein mannstolles Luder oder ein bedauernswertes Opfer? Oder war sie alles auf einmal?