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Liebe kleine und große Märchenfreunde! Romantische Burggeschichten, eine Zeitreise in die längst vergangene Zeit, Märchen- und Sagenhaftes, verzaubern die Leser, ob groß, ob klein, und entführen sie in traumhafte Welten. Die Märchenfiguren, die Euch in diesem Buch begegnen, sind in und bei einer alten Ritterburg zu Hause. Märchenhafte Prinzessinnen, tapfere Prinzen, ein Zauberpferd, ein böser Zauberer und sogar ein Drache werden um die schon viele Jahrhunderte wildromantisch, wie verwunschen daliegende Schlossruine lebendig. Das lange Zeit leer stehende und im Dornröschenschlaf befindliche Schloss, mit seiner bewegten Geschichte als prächtige Residenz für manchen Adeligen, bot durch Lage, Architektur und Historie, genau die Kulisse für den Schauplatz, an dem sich das wundersame Märchen vom geheimnisvollen Zauberpferd Mystery-Butterfly zugetragen haben musste. Viel Spaß beim Lesen und Träumen!
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Seitenzahl: 57
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Vorwort
Der Drache bei der Rauschenburg
Das Zauberpferd
Die goldene Kutsche
Die Prinzessin und die Krone aus Morgentau
Der goldene Prinz
Märchen
Sagen
Danksagung
Nachwort
Bilderverzeichnis
Quellenverzeichnis
Liebe kleine und große Märchenfreunde!
Die Märchenfiguren, die Euch in diesem Buch begegnen, sind bei der Rauschenburg in Olfen, im Münsterland zu Hause. Märchenhafte Prinzessinnen, tapfere Prinzen, ein Zauberpferd und sogar ein Drache werden um die schon viele Jahrhunderte wildromantisch, wie verwunschen daliegende, Schlossruine lebendig. Das lange Zeit leer stehende und im Dornröschenschlaf befindliche Schloss, mit seiner bewegten Geschichte als prächtige Residenz für manchen Adeligen, bot durch Lage, Architektur und Historie, genau die Kulisse für den Schauplatz, an dem sich das wundersame Märchen vom geheimnisvollen Zauberpferd Mystery-Butterfly zugetragen haben musste.
Wie fast alle alten Burgen und mittelalterliche Ruinen, ist auch die Rauschenburg an der Lippe ein sichtbares Zeugnis vergangener Epochen mit historischer Bedeutung.
Die Römer waren in der Zeit von 11 bis 7 vor Christus im heutigen Olfen unterwegs und kontrollierten den Flussübergang über den Lippefluss, eine wichtige logistische Landmarke der römischen Eroberer, deren Schutz die Rauschenburg seit ihres Bestehens mit übernahm. Seit dem Hochmittelalter bis in die Neuzeit gehörte die im 11. Jh. erstmals erwähnte Rauschenburg zum Hochstift Münster und befand sich im sog. Hexenkessel des westfälischen Vierländerecks, in dem die Interessen von vier Landesherren aufeinanderprallten, die der Bischöfe von Münster, der Grafen von der Mark, der Grafen von Dortmund und der Bischöfe von Köln, die über das Vest Recklinghausen herrschten.
Im 14. Jh. n. Chr. war der Bischof von Münster in die Grafschaft Mark eingefallen und fügte der märkischen Umgebung durch Plünderungen und Brandschatzungen sehr großen Schaden zu. Die Angreifer wurden von den märkischen Rittern zurückgetrieben und bei der Rauschenburg an der Lippe geschlagen. Ritter führten damals ein sehr stressiges Leben. Immer wieder kam es zu heftigen Unruhen. Auch im 16. Jh. ließ eine Fehde die Gegend um die Rauschenburg zum Schauplatz feindlicher Zusammenstöße werden und den Boden um die Burg erzittern.
Auf diesem historischen Fleckchen Erde, wo einst die Ritter von der Rauschenburg herrschten, hat man heute die Möglichkeit, sich eine gemütliche Kaffeepause mit einem frischen Stück Kuchen zu gönnen, im Hofladen der Familie Tenkhoff, die schon seit Generationen an der Rauschenburg beheimatet ist. Heute steht die Rauschenburg nicht mehr für Ritterkriege, sondern für Spargel und Erdbeeren. Ihr Name ist jetzt mit dem beliebten, dort angebauten Rauschenburger Spargel und den Rauschenburger Erdbeeren verbunden. In den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden der Burg befindet sich der Spargelhof Tenkhoff. Während der Spargelzeit hat man im dortigen Hofladen die Möglichkeit, sich neben umfassendem Gemüse, Brot, Eiern und Wurstwaren, täglich auch mit leckerem, frischem Spargel, und während der Erntezeit mit frischen, fruchtigen Erdbeeren einzudecken. Es gibt dort alles, was zum Einkaufen auf dem Bauernhof dazu gehört. Auch ein guter Tropfen Wein wäre nicht zu verachten, der dort zum Genuss erworben werden kann. Wenn der Spargel wächst und als erster kulinarischer Frühlingsgruß von den Feldern rund um die Rauschenburg geerntet wird, lädt Stefanie Tenkhoff zum beliebten Spargel-Event in ganz besonderem Flair ein. Denn dann heißt es wieder: Gala-Dinner und Spargel-Buffet an verschiedenen Tagen, zu dem auch die frisch geernteten Rauschenburger Erdbeeren u. a. für die Dessert-Variationen gereicht werden. Infos und Karten gibt es zur eröffneten Spargelzeit im Hofladen Tenkhoff.
Was aber geschieht, wenn die Phantasie von Zeit zu Zeit in geheimnisvollen Bildern durch längst vergangene Welten erhabener Orte streift, und wenn alte Schlösser und Burgen uns ferne, unbekannte Zeiten und phantastische Persönlichkeiten offenbaren?
Die Rauschenburg ist einer dieser magischen Orte. Man muss nur ganz genau hinschauen, dem Wind lauschen und dabei seiner Phantasie freien Lauf lassen.
Bei der Rauschenburg, nahe dem Lippefluss, gab es vor vielen Jahren einen purpurfarbenen Drachen. Er besaß einen langen Schwanz, vier Füße mit riesigen Klauen, hatte fast undurchdringliche Schuppen wie ein Fisch und einen massigen, gehörnten Kopf mit scharfzahnigem Maul. Der furchterregende Gigant, so groß wie zwei Elefanten, mit der Ähnlichkeit eines hoch aufgerichteten Krokodils, schaffte es, mit seinen vier kräftigen Beinen erstaunlich schnell zu rennen. Die größten Entfernungen überwand er aber im Fluge, denn er konnte fliegen wie ein Vogel. Er ernährte sich von Lavagestein aus der Vulkaneifel. Ein Vulkan bricht aus, wenn flüssiges Gestein in einer Höhle tief im Inneren der Erde unter dem Vulkan heiß wird und, nachdem die Höhle gefüllt ist, durch einen Spalt nach außen tritt, oder wenn Trolle, die in unterirdischen Steinhöhlen leben, ihren Hausputz machen. Immer dann, wenn die Erde Feuer spuckte, trat die Vulkanlava aus, und der Drache flog vom Lippefluss bis zur Eifel. Dort schnappte er sich die steinernen Happen oder fischte sie sich aus den Lavaseen. In kürzester Zeit legte er die weitesten Entfernungen zurück. Doch er konnte auch monatelang ohne Nahrung auskommen und in seinem Bau verweilen. Ganz nebenbei schaffte er es auch noch, wie eine Schlange zu kriechen und zu schwimmen wie ein Fisch. Wenn er mit seinen riesigen Pranken in den Fluss sprang, spritzte so viel Wasser heraus, dass es tagelang regnen musste, damit er sich wieder füllte. Der Drache machte sich durch laute, rasselnde Schnarchgeräusche, hin und wieder durchdringendes Geschrei und Feuerspeien bemerkbar. Die Menschen erzählten sich furchterregende Geschichten über ihn, dass er ein menschenfeindliches Ungeheuer sei, das die fruchtbringenden Wasser zurückhält und Sonne und Mond zu verschlingen droht. Außerdem hole er sich rücksichtslos alles, was ihm gefiel oder Nutzen brachte.
In früheren Zeiten war die Bewaldung sehr viel umfangreicher und dichter als heute, weil es viel weniger Menschen und kaum Bebauung in der Landschaft gab. Tief im Wald hauste der Drache in einer Höhle und bewachte seinen Drachenhort, wo er wertvolle Schätze hütete. Darum nannte man den Busch bei der Rauschenburg in frühen Zeiten auch Drachenwald.
Wenn jemand sich seinem Hort näherte, spie der Drache mächtig Feuer, und der Drachenwald war an vielen Stellen durch abgeknickte Bäume und Brandschneisen gezeichnet. Die Bewohner des Landes hofften, dass der Drache eines Tages von einem mutigen Ritter im Kampf besiegt und getötet würde, um die Welt vor ihm zu retten. Während der Ritterzeit lebten auch auf der Rauschenburg über viele Jahre Ritter. Doch keiner von ihnen fand den Mut, sich dem Drachen beherzt entgegenzustellen.
In der Rauschenburg wohnte ein bildschönes, junges Mädchen. Es war die holde Prinzessin Katharina, die zu einem uralten Westfälischen Adelsgeschlecht gehörte.
An einem strahlenden, sonnigen Tag spazierte sie am Flussufer entlang. Sie trug ein langes, silbriges Kleid und um ihren Hals eine weiße Perlenkette. Die Sonnenstrahlen funkelten mit ihrem glitzernden Kleid und den Perlen um die Wette. Vergnügt pflückte sie Blumen von der Wiese und summte dabei ein Lied. Eine wunderschöne Blüte unten am Wasser erregte ihre besondere Aufmerksamkeit. Um sie zu pflücken, musste sie ganz nah an den Fluss