Romeo und Julia im Netz - Monica Bellini - E-Book

Romeo und Julia im Netz E-Book

Monica Bellini

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Beschreibung

Auf einem Datingportal einloggen, Mr. Right finden, fertig. Niemals! Oder doch? Julia, 31, Single, lebt in der langweiligen Kleinstadt, in der sie geboren wurde. Seit dreizehn Jahren arbeitet sie im Personalbüro der Stadtverwaltung. Montag Pilates, Donnerstagabend mit ihrer Freundin Franzi und Samstag Lunch mit Henriette sind die Highlights ihres Lebens. Bis das alltägliche Einerlei durch einen verstauchten Knöchel unterbrochen wird. Zur Untätigkeit verurteilt, landet sie auf einem Datingportal und trifft auf den faszinierenden Romeo. Er macht ihr einen Vorschlag, der ihr die Röte ins Gesicht treibt und ihrem Körper ein Prickeln beschert, wie schon lange nicht. Wird sie dem geheimnisvollen Mann standhalten können? Vor allem aber … Will sie das?

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Inhaltsverzeichnis

Bacetto ... LIEBESKÜSSCHEN

Das Buch

Gipsy Love

Die Autorin

Impressum

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LIEBESKÜSSCHEN

BACETTO, die Verniedlichung des italienischen Wortes BACIO bedeutet so viel wie KÜSSCHEN.

 

Wir alle mögen sie.

Sanft hingehaucht, von zartem Lufthauch getragen, auf die Stirn oder auch einfach nur liebevoll auf die Wange – oder eine andere, sensible Körperstelle – getupfte Küsschen. Vielleicht vor dem Einschlafen … Oder auch eins aus Schokolade, wie die seit fast einhundert Jahren weltweit geliebten BACI aus Perugia beweisen.

 

LIEBESKÜSSCHEN ist eine Reihe von Kurzgeschichten, die man sich in der Mittagspause, während einer Bahnfahrt, in einem Wartezimmer oder vor dem Zubettgehen gönnen kann.

Um sich einem kleinen, sinnlichen, prickelnden literarischen Erlebnis hinzugeben.

Wann immer man will.

 

Viel Vergnügen!

 

Ihre Lisa Torberg (aka Monica Bellini)

 

Auf einem Datingportal einloggen, Mr. Right finden, fertig. Niemals! Oder doch?

 

Julia, 31, Single, lebt in der langweiligen Kleinstadt, in der sie geboren wurde. Seit dreizehn Jahren arbeitet sie im Personalbüro der Stadtverwaltung. Montag Pilates, Donnerstagabend mit ihrer Freundin Franzi und Samstag Lunch mit Henriette sind die Highlights ihres Lebens. Bis das alltägliche Einerlei durch einen verstauchten Knöchel unterbrochen wird. Zur Untätigkeit verurteilt, landet sie auf einem Datingportal und trifft auf den faszinierenden Romeo. Er macht ihr einen Vorschlag, der ihr die Röte ins Gesicht treibt und ihrem Körper ein Prickeln beschert, wie schon lange nicht. Wird sie dem geheimnisvollen Mann standhalten können? Vor allem aber … Will sie das?

Im Netz zappelt man.

Im Internet auch.

 

Prof. Dr. Hermann Simon

(Aus: »Geistreiches für Manager«, Campus Verlag, 2000)

ROMEO UND JULIA IM NETZ

MONTAG

Meine Matten-Nachbarin im Pilatestraining lächelt neuerlich stets entspannt und freundlich vor sich hin, auch nach einem langen Arbeitstag. Warum?, frage ich mich in Gedanken - und sie flüsternd. Wir sind auf den Beckenlift konzentriert. Ich liege mit Schultern und Kopf auf der Matte, Füße und Waden auf dem Ball, Rücken und Popo in der Luft, die Arme der Länge nach auf dem Boden. Sie hat ihr Lebenselixier im Shirodhara gefunden, säuselt sie mit leiser Stimme. Wie bitte, ein Japaner? Sind die für uns europäische Frauen nicht zu schmal, zu zart? Auch im unteren Bereich?

Mit aufgerissenen Augen bewege ich den Kopf ruckhaft zur Seite. In meinem Nacken knackst es, mein Hintern gibt der Schwerkraft nach und landet auf der Matte, meine Füße rutschen vom Ball, der sich selbstständig macht und auf die Trainerin zurollt. Der Ayurvedische Stirnöl-Guss, denn darum handelt es sich, erfahre ich, kostet mich mein Gleichgewicht und die restliche teuer bezahlte Pilates-Lektion, da ich als Störfaktor entfernt werde.

DIENSTAG

Noch vor dem ersten Kaffee öffne ich im Schlabberlook der Putzfrau und erhalte statt der Begrüßung einen wertenden Seitenblick mit Nasenrümpfen. Sie bewertet mich nicht, sie wertet mich ab. Die Madame Dingsbums, die Gattin vom Promianwalt, bei der sie zweimal in der Woche »zugeht« (nicht putzt!), würde niemals - sie betont das Wort auf eine Art, die die erste Silbe dem Quieken eines Meerschweinchens ähneln lässt -, aber wirklich niemals(!), in diesem Aufzug herumrennen. Aber die andere ist, im Gegensatz zu mir, eben eine echte Dame und durch Feng-Shui ausgeglichen!, bekomme ich zu hören. Und verkrieche mich vor meiner Zugehfrau im Badezimmer, bis ich von ihr ungesehen die Wohnung verlassen kann. Weshalb ich im Büro in den gleichen Klamotten wie am Vortag erscheine, was mir einen ätzenden Kommentar genau der Kollegin vom Empfang einbringt, die auf meinen Job aus ist.

MITTWOCH

Auf dem Fensterbrett thront statt des Kugelkaktus eine Orchideenpflanze, stelle ich erstaunt fest, als ich den Weg zum Haus neben meinem entlanggehe, um ein Paket abzuholen, das meine Nachbarin für mich entgegengenommen hat. Ich läute und freue mich auf die Viertelstunde, die mir bevorsteht. Mit wenig Zeitaufwand erfahre ich bei solchen Gelegenheiten immer den letzten Tratsch unserer Wohnstraße.

Doch heute ist es anders.

Sie lächelt zwar, wie sonst auch, stellt jedoch kommentarlos ein Glas mit Ananassaft auf den Tisch. Es ist irgendwie nicht meine Woche, denke ich, und hebe die Augenbrauen leicht an.

Die Koffeinsüchtige, die mir gegenübersitzt, eröffnet mir, dass sie den Kaffee aus dem Haus verbannt hat. Sie schwimmt auf der hawaiianischen Welle. Lomi Lomi Nui, säuselt sie mit einem verschwörerischen Augenaufschlag, und ich nippe an dem leicht temperierten Getränk, das mir einen Schauer über den Rücken jagt. Ich stehe nicht so auf süßsauer. Auch nicht auf lauwarm.

Anstatt über den Ehebrecher von gegenüber und die Dicke von nebenan zu lästern, sitzt sie mit vor der Brust aneinandergelegten Handflächen und gesenkten Lidern da, und summt leise vor sich hin. Als ich endlich die Flucht ergreifen kann, brummt ein Wespenschwarm durch meinen Kopf und gibt mich stundenlang nicht frei.

DONNERSTAG

Der einzige Lichtblick in einer harten Arbeitswoche. Freundinnen-Sofa-Abend mit Salami-Pizza und Rotwein. Von wegen. Franzi ist seit dem letzten Wochenende, an dem sie ein Back-to-the-roots-Seminar in einem Biohotel besucht hat, Veganerin und Antialkoholikerin. Einfach so. Von heute auf morgen. Und bereits nach drei Tagen fühlt sie sich saupudelwohl. Sagt sie. Gehirnwäsche oder Seminarleitersyndrom? Egal. Ich bin verärgert, dass sie mich nicht vorgewarnt hat. Den geschmacklosen Linseneintopf, der bereits beim ersten Löffel meinen Mund ausfüllt wie ein aufquellender Schwamm, schiebe ich mit einer kläglichen Entschuldigung von mir. Kein Hunger flüstere ich, als mich meine nicht wiederzuerkennende beste Freundin fragend ansieht. Was von der Wahrheit ungefähr so weit entfernt ist, wie mein rechter Arm vom linken. Ich verbringe den Abend, der wie immer erst gegen Mitternacht endet, notgedrungen bei Wasser und Brot. Danach falle ich fix und fertig ins Bett und träume nachts von einer riesigen Pizza, die mit Mozzarella, Salami und Oliven belegt ist.

FREITAG

Mein Körper rebelliert gegen die Gefängniskost vom Vorabend mit Kopfweh. Um zehn Uhr wird es unerträglich. Auf Knien bitte ich meine Kollegin um eine Kopfschmerztablette. Hat sie nicht, doch sie tritt mir gerne ihren Mittagstermin beim Reiki-Therapeuten ab. Der wird den Kanal öffnen. Ich wusste gar nicht, dass mein Körper Klein-Venedig ist! Sie verspricht mir, dass ich mich bereits nach der ersten Sitzung großartig fühlen werde. Schweren Herzens muss ich verzichten, sage ich mit bedauerndem Blick.

Der Presslufthammer an meinen Schläfen erhöht die Frequenz. Am frühen Nachmittag stelle ich mir vor, dass ich nun, wenn ich das wohlgemeinte Angebot nicht abgelehnt hätte, die Schmerzen los wäre, aber auch einhundert Euro. Ich würde mich beim morgigen Wocheneinkauf zurückhalten und auf die Grundnahrungsmittel limitieren müssen, und der samstägliche Lunch im städtischen Gourmettempel wäre auch beim Teufel! Denn jede zusätzliche Ausgabe muss woanders eingespart werden. Beim Gedanken an mein Bankkonto ertrage ich stoisch den Schmerz und schleppe mich irgendwann nach Hause. Ohne etwas zu essen oder mich abzuschminken, falle ich erschöpft ins Bett.

SAMSTAG

Beim Aufwachen dröhnt mein Kopf noch mehr als am Vortag. Ich trinke Kamillentee, tunke eine Scheibe Zwieback ein, die wahrscheinlich schon zwei Jahre auf ihren Verzehr wartet, und nehme endlich ein Analgetikum. Weniger, um das vorhandene Unwohlsein zu bekämpfen, sondern eher vorbereitend auf den wöchentlichen Lunchtermin mit Henriette, meiner zweiten besten Freundin. Und was tut sie, die Frau, die ich fast mein Leben lang kenne? Sie säuselt lieblich, spricht leise und rät mir dringend eine Diät mit feinstofflicher Lichtnahrung einzulegen. Prana ist der einzig richtige Weg zum absoluten Wohlbefinden!

Am Nachmittag reagiere ich mich zwischen den Regalen des Supermarkts ab und verwende den Einkaufswagen wie einen Autoskooter, bis plötzlich eine kunstvoll aufgerichtete Pyramide von Müslipackungen vor mir erscheint. Natürlich lege ich eine perfekte Notbremsung hin, doch der kleine Stupser gegen einen vorwitzig hervorlugenden Karton reicht, um Armageddon auszulösen. Zähneknirschend und mit gesenktem Blick lege ich, unter dem kritisch beobachtenden Blick des Geschäftsführers, Beluga-Kaviar, französischen Champagner und Original belgische Pralinen in den Wagen. Nicht dass er glaubt, dieser Unfall wäre nicht ein solcher gewesen und ich keine echte Dame.

SONNTAG

Gelobt sei der Tag des Herrn, heißt es, was jeder halten kann, wie er will. Da der Kirchgang nicht zu meinen Gepflogenheiten gehört, sehr wohl jedoch der Tag der Woche ist, an dem ich nicht arbeiten muss, huldige ich der Weiblichkeit, genauer gesagt, mir. Fünf Tage der Woche sitze ich im Büro und träume von einem ruhigen, erquickenden Frühstück. Gott erschuf am sechsten Tag der Woche Tiere und Menschen, ich ein halbwegs lebenswertes Ambiente. Und so liegt und steht am siebenten Tag alles wieder an seinem angestammten Platz, der Kühlschrank strahlt wohlgefüllt, die Wäsche ruht duftend im Schrank. Ich kann schlafen, solange ich will, kein Wecker stört. Prompt wache ich im Morgengrauen auf, starre mit weit aufgerissenen Augen an die Decke. Wind rüttelt an den Fensterläden, doch anstatt mich, wie jeden anderen Sonntag, ruhelos in den nach Lavendel duftenden Laken hin und her zu werfen, stehe ich auf.

Eine Woche lang haben mich meine Mitmenschen mit ihren Lebensvisionen beglückt, heute nehme ich mein Schicksal in die Hand. Schluss mit den Ausflüchten und den Ersatzdrogen! Kurz entschlossen ziehe ich den Staubmantel über das Maxischlafshirt, vergrabe meine Füße in den Clogs, und laufe nach draußen. Die Haustür steht offen, der sonntägliche Zeitungsständer ist nur wenige Meter entfernt an einem Lichtmast befestigt. Kein Mensch ist auf der Straße. Ich werfe einen Blick rundum, werfe die paar Cent, die ich in der Manteltasche finde, in den Schlitz, und ziehe das großformatige Blatt aus der Plastiktasche. Ein Hund bellt. Rasch laufe ich zurück, kann im letzten Moment verhindern, dass die Tür zuschlägt. Mit klopfendem Herzen lehne ich mich an die Flurwand.

---ENDE DER LESEPROBE---