Ron - Karin Thiel - E-Book

Ron E-Book

Karin Thiel

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Beschreibung

Haben Sie schon lange nicht mehr herzlich gelacht und sich köstlich amüsiert? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie. "Ron", ein sarkastischer, sehr liebenswerter Hauskater, erzählt in seiner unnachahmlichen Weise das Zusammenleben und die Ereignisse in 'seinem' Haushalt! Ob Frauchen abnehmen will oder Herrchen mit Freunden ein Fußballspiel ansieht – Ron ist immer sehr aktiv dabei. Freuen Sie sich auf entspannte Stunden mit Ron und werden Sie sein Fan! Egal ob Sie 9 oder 99 Jahre alt sind.

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Seitenzahl: 130

Veröffentlichungsjahr: 2022

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“Für Omi Ich weiß, du wärst Ron´s größter Fan geworden !”

RON - ein Kater für alle Fälle!

von Karin Thiel

illustriert von Sahra Lizius

......................S.1

..................................S.8

.................................................S.19

..............................................S.38

........................................S.50

..............................S.60

................................................S.68

...............................................S.79

...............................................S.85

..........................S.93

..........................S.101

1. Ron Die Weihnachts-Zaubermaus

2. Ron Im Winterwonderland

3. Ron The Unicorn

4. Ron und der K-Tag

5. Ron und die Glyx-Zeit

6. Ron und das Pokal-Endspiel

7. Ron und Rönchen

8. Ron der Therapeut

9. Ron und das Alien

10. Ron und die kleinen Teilchen

11. Ron und der Hetschaklauser

Ron die Weihnachts-Zaubermaus


Es war der 24. Dezember! Ich heiße Ron, oder wie mein Frauchen mich auch noch nennt: Meine kleine Zaubermaus – ich bin aber ein gestandener, rothaariger Kater!!!! Und nur weil Harry Potter einen rothaarigen Zauber-Freund hat, den mein Frauchen soo super süß findet – bin ich zur Zaubermaus mutiert. Ich möchte betonen – wir haben außer der Haarfarbe keinerlei Gemeinsamkeiten. Was dem Anderen vor allem fehlt, ist das abgeknickte, linke Ohr – auf das ich stolz bin, da es mich so einzigartig macht. Also wie gesagt, es war der 24. Dezember und mein Frauchen verwandelte unser Wohnzimmer gerade in eine Art Puppenstube mit Schleifen, Kugeln, Kerzen und Gestecken und jedes Mal, wenn wieder etwas einen Platz gefunden hatte – war sie ganz entzückt und rief: „Scha-atz schau mal her – ist das nicht wunderschön?“ Und mein Herrchen sagte dann: „Sehr schön, Liebling, wirklich!” Ich fand – er war eigentlich die bessere Zaubermaus – denn er sah gar nicht hin und fand es trotzdem toll! Aber er war natürlich auch schwer beschäftigt. Denn wie jedes Jahr an diesem Tag schleppte er einen Tannenbaum ins Wohnzimmer und versuchte ihn gerade in einen Ständer zu pressen und geradezustellen. Verstand ich sowieso nicht – denn wir haben eigentlich genügend Bäume im Garten – warum also auch noch einer im Wohnzimmer und dann noch auf dem Platz, an dem sonst mein Kratzbaum stand. Aber na ja – verstehe einer diese Menschen! Das einzig Gute – der Baum wurde nachher mit Glitzerkugeln und Strohsternen behängt, die man als Kater auch wieder ganz einfach entfernen konnte und die super zu nächtlichen Spielattacken geeignet waren.Endlich stand der Baum und nun musste mein Lieblingsmoment kommen: 3.. 2...1.. und just rief mein Herrchen auch schon: „Ronny – komm her – wir stellen die Krippe gemeinsam auf!”


Toll - die Krippe – endlich! Ich trabte sofort an!Eine kleine Holzhütte, die jedes Jahr wieder unter diesen Baum kam und die man dann mit kleinen Figuren füllte. Angefangen hatte es vor Jahren mit einem kleinen Kind in einer Futterkrippe und Mama und Papa dazu. Seitdem kam jedes Jahr eine Figur oder etwas Anderes dazu. Warum weiß ich nicht, jedenfalls hatten wir inzwischen Schafe und einen Schäfer dazu, einen Esel und einen Ochsen – eine Palme und eine Feuerstelle und letztes Jahr kamen dann gleich 3 Männer mit Kronen dazu, die dem Kind scheinbar Geschenke brachten. Ich war gespannt – was es dieses Jahr war.Und schon zog Herrchen eine Schachtel hervor und sagte zu mir: „Und Ron – was ist das wohl?” Er ließ die Schachtel vor meiner Nase baumeln. Woher sollte ich das denn wissen? – Aber ich machte gute Miene zu diesem alljährlichen Spiel, legte meinen Kopf schief und schnupperte brav an der Schachtel! „Ja, das interessiert dich, Ron – aber ich muss dich enttäuschen - es ist nichts zum Fressen – es ist etwas Neues für unsere Krippe!“Nein, ehrlich - was für eine Überraschung - als wenn ich das nicht schon geahnt hätte!Er machte die Schachtel auf und herauskam: ein Brunnen – mit einem kleinen Eimer an einer kleinen Kette. Super –wer brauchte denn so ein blödes Ding? Aber mein Herrchen war ganz verzückt und suchte schon den passenden Platz dafür vor der Krippe. Als er ihn gefunden hatte, stellte er ihn ganz vorsichtig hin, als könne er zerbrechen. Ich lag mit eingezogenen Pfoten davor und dachte: Stell Du nur – sobald heute Abend alles vorbei war und alle im Bett – würde ich diesen ganzen Kram hier abräumen und mich selbst in meiner Krippe breitmachen! Ich liebte es in dieser Krippe zu schlafen – egal was oder wer da vorher stand oder lag. Es würde von mir dezent, aber effektiv entfernt werden.Ein wenig später – wir waren gerade mit unseren weihnachtlichen Vorbereitungen fertig – klingelte es auch schon und der für mich leider weniger schöne Tagesabschnitt begann. Zwei kleine Monster stürmten ins Wohnzimmer, sahen mich und versuchten sofort mich zu fangen. Aber da hatten Sie sich getäuscht – mein Selbsterhaltungstrieb sagte mir augenblicklich: Flucht! Und so raste ich hinter die Couch in Deckung – genauso weit, damit mich Ihre kurzen Ärmchen nicht erreichen konnten. Nach ein paar vergeblichen Versuchen ihrerseits und ein wenig Gemotze gaben sie es schließlich enttäuscht auf. Na also – ging doch!Erst als sich Alle dann später zum Essen setzten – schlich ich mich aus meinem Versteck heraus und unter den Esstisch – es war schließlich Weihnachten und da fiel auch immer etwas für mich ab – und das nicht zu wenig – einfach köstlich! Jeder gab mir „heimlich“ ein paar Happen!Nach dem Essen schleppte ich mich mit einem gut gefüllten Bäuchlein wieder hinter meine Couch und beobachtete in sicherem Abstand, wie die kleinen Monster bunt verpackte Päckchen auspackten – quietschten, schrien und mit dem Inhalt spielten.Das Gleiche wiederholten dann auch die Erwachsenen – aber ohne Quietschen und Schreien – also so ging’s ja auch und es war wesentlich angenehmer für meine Ohren!Dann meinte mein Frauchen, dass man nun dem Christkind danken müsste und dazu stellten sich Alle vor den Baum und fingen an zu singen. Das gefiel mir! Und ich schlich mich vor und sang aus voller Brust mit – bis eines der kleinen Monster fragte – ob ich krank sei, weil ich so jammerte! Solche Kunstbanausen – ich wusste schon, warum ich sie nicht leiden konnte. Beleidigt zog ich ab – die hatten doch keine Ahnung - Jammern -phhh – und ich hatte mich sooooo angestrengt!Zwei Stunden später war – Gott sei Dank – Schicht im Schacht. Die kleinen Monster waren müde gespielt und wurden quengelig! Also ab mit ihnen in die Falle! Auch die Erwachsenen waren erledigt und Frauchen meinte, dass man das Chaos, das im Wohnzimmer herrschte, auch morgen früh noch aufräumen könne und so verzogen sie sich ins Bett!Na also – lange genug hatte es gedauert – jetzt endlich kam meine Zeit – mein RON-Weihnachten!Ich überlegte, was ich als Erstes anstellen sollte. Ich entschied mich für den Anfang für die ausgepackten Kartons und das Geschenkpapier. Anlauf nehmen und rein ins Vergnügen. Rein in die Kartons und wieder raus – eine Schleife mitschleppen – Geschenkpapier zu einer Art Konfetti verarbeiten und nebenbei eine dieser glitzernden, wunderschönen Kugeln vom Baum holen und sie so lange herum schießen, bis sie in tausend tolle Stücke zersprang! Fantastisch – warum konnte nicht öfter Weihnachten sein?Aber irgendwann ist auch der munterste Kater geschafft und braucht ein Schläfchen. Das hatte ich mir jetzt auch wirklich redlich verdient. Also auf zu meiner Krippe – eine große, ausladende Pfotenbewegung von links nach rechts und mein Platz war gesichert.Ich machte 2-3 rituelle Runden in meiner Krippe und ließ mich dann zufrieden, müde und glücklich nieder. Aber was war das – mein Hinterteil stand unnatürlich nach oben – ich sah nach – natürlich dieser Sch…. neue Brunnen! Also kurz die Hinterpfoten angespannt, ein kräftiger Stoß und „es war einmal ein neuer Brunnen vor der Krippe gewesen“!So, jetzt konnte die „Heilige Nacht“ für erschöpfte Zaubermäuse beginnen. Ich sah mir noch einmal mein wunderschönes Chaoswerk auf dem Wohnzimmerboden an und wollte gerade zufrieden die Augen schließen – da sah ich es – das Christkind!Es lag da – allein und halbnackt auf dem kalten Boden und lächelte mich an! Ich hatte es beim „Betten machen“ aus seiner Krippe mitten auf den Wohnzimmerboden geworfen.Mir doch egal – dachte ich und schloss meine Augen. Aber es ließ mir keine Ruhe – ich dachte darüber nach, dass der Grund, weshalb wir jedes Jahr wieder Weihnachten feierten und so lecker fressen durften – ja dieses kleine Kind in der Krippe war. Hmmm – und jetzt sollte es da einsam und frierend die Nacht auf dem Wohnzimmerboden verbringen?Ganz langsam machte ich mein linkes Auge auf – es lächelte mich immer noch an – also schob ich meine linke Pfote vor und angelte mir vorsichtig das Kleine. Behutsam schob ich es unter meine Brust und kuschelte es ein. War doch genug Platz für uns beide.Und schließlich: Es war ja Weihnachten – da konnte man schon mal großzügig sein und das Christkind in seiner eigenen Krippe schlafen lassen, oder?!

1

Ron im Winter-Wonder-Land


Es war an einem der ersten Tage im Januar. Mein Frauchen sprang aus Ihrem Bett und zog entschlossen die Rollladen der Fenster hoch. Da entfuhr ihr ein kleiner, entzückter Schrei: „Schatz, draußen ist alles weiß – es hat über Nacht geschneit und ganz schön viel – endlich - und die Sonne scheint dazu - ein richtiges Winter-Wonder-Land. Schnell steh auf und sieh dir das an!“


Mein Herrchen schwang sich für sein Alter elegant aus seinem Bett und stellte sich neben sie. „Ja, wunderschön, schade, dass es erst jetzt geschneit hat – an Weihnachten wäre sie schon auch schön gewesen – die weiße Pracht!“. Frauchen drehte sich um und sagte zu mir: „Ro-on, Ronny, meine kleine Zaubermaus – Schnee-ee! Na komm, spring hier zu mir aufs Fensterbrett – sieh mal - soooo schön – na hopp!“ Sie machte eine einladende Handbewegung und klopfte aufs Fensterbrett.


Ich lag am Fußende des Ehebettes – meinem Lieblingsplatz - halb unter einer Decke wohlig eingerollt und tat so, als würde ich es gar nicht hören. Die spinnen wohl – sie wussten doch, dass ich dieses weiße, nasse, kalte Etwas überhaupt nicht leiden konnte und ich hatte es auch bisher gar nicht vermisst – auch nicht an Weihnachten! Da konnten sie mir noch so schön schmeicheln – ich würde mich sicher nicht von hier wegbewegen!Und im Übrigen konnte ich schon mein Herrchen spätestens in 2 Stunden hören, wenn er vom Schnee schaufeln wieder hereinkam – dann war der Schnee zu nass und zu schwer gewesen, sein Rücken tat ihm weh und er wusste gar nicht, wohin damit – so viel zu seiner momentanen Begeisterung!


Ich presste meine Augen fest zu und lies einen tiefen Seufzer und ein nachfolgendes kleines Schnarchgeräusch hören.


„Oh, mein kleiner Liebling schläft noch so fest“, sagte Frauchen und streichelte mich ganz zart. „Dann zeige ich dir später diese Schneepracht!”, flüsterte sie und leise schlichen beide aus dem Schlafzimmer!


Soweit – so gut - dachte ich, rollte mich noch stärker ein und verweilte in Sekundenschnelle wieder im Schlummerland.


Eine gute Stunde später weckte mich mein Hungergefühl und ich stand auf. Ich dehnte und streckte mich, vollbrachte einen eleganten Katzenbuckel und bemerkte, dass ich mit meinen Krallen ein kleines Loch in das Betttuch gemacht hatte. Na ja, nicht so schlimm – Frauchen konnte ja flicken – war ja schließlich nicht das erste Loch, das von mir stammte! Und im Übrigen liebte Frauchen „flicken“ - sie sagte nämlich immer: „Schon wieder ein Loch – das muss ich flicken – daaas liebe ich vielleicht!”


Also tat ich ihr ja einen großen Gefallen damit – ihr immer wieder ihre Lieblingsarbeit zu beschaffen – so bin ich eben! Ich schaue darauf – dass es meinen Katzeneltern gut geht!


Sehr zufrieden mit mir sprang ich geschmeidig vom Bett und trabte hinüber in die Küche. Dort ließ ich mich begrüßen, streicheln, küssen und mir vom Winter-Wonder-Land erzählen. Als ob mich das interessieren würde – ich hatte Hunger – aber gut, wenn Frauchen und Herrchen das Bedürfnis hatten und ich nicht da rausmusste, um mir das live anzusehen – was machte man nicht alles für das Wohlbefinden seiner Familie.


Als ich gerade bei meinem ausgiebigen Frühstücksfreßchen saß, zog Herrchen sich an, um zum Schneeschippen auszurücken – noch war er guter Dinge und freute sich darauf – wir würden später sehen, was daraus wurde! Ich hatte, wie schon gesagt – meine Bedenken – ob die Stimmung sooo gut blieb! Aber schön, dass er zumindest die ersten 10 Minuten Freude daran haben würde!


Wie immer nach dem Frühstücksfreßchen kam mein Verdauungspäuschen und ich suchte mir auf meinem Kratzbaum (der jetzt, nachdem der Weihnachtsbaum wieder abgebaut war – und meine geliebte Krippe auch – schnief!) wieder auf seinem gewohnten Platz stand und mir ein schönes Plätzchen in luftiger Höhe bot.


Rituelles Drehen – niederlassen – einschlafen! Ich machte mir noch ganz kurz Gedanken, warum die Menschen immer ein Problem hatten mit dem Einschlafen. Frauchen jammerte immer, dass sie schlecht einschlafen konnte und ich mutmaßte, dass es wahrscheinlich daran lag, weil sie so gerade da lag – und sich nicht schön ein drehte und ihren Kopf auf Ihr weiches Hinterteil legte – so wie ich. Selbst schuld! Vielleicht sollte ich ihr das nochmals demonstrativ am Abend vormachen! Das waren meine letzten Gedanken – dann versank ich im Nirwana und bekam die nächste Stunde nichts mit!


Als ich langsam wieder zu mir kam, stapfte Herrchen gerade zur Türe herein und schimpfte vor sich hin. Ich hörte nur von wegen: schwerer Schnee, Rückenschmerzen etc. etc. – na bitte, hatte ich es nicht schon vorhergesagt?! Immer das Gleiche – aber jedes Mal wieder erst das Theater von wegen „Winter-Wonder-Land“ – nur weil es draußen mal weiß war, statt grün!


Ich war da schlauer, ich mochte dieses weiße Zeug noch nie – und dabei war es auch nach Jahren geblieben!


Ein Kater – eine Meinung - eine Überzeugung!


Aber wenn ich jetzt dachte, die Euphorie wegen des Schnees wäre gegessen gewesen – weit gefehlt – sie wollten nicht aufgeben, sich darüber zu freuen!


Kaum hatten sie zu Mittag gegessen, fiel Frauchen ein, man könnte jetzt doch mal bei dem schönen Wetter in den Garten gehen und einen Schneemann bauen.


Ja - geht’s noch? Wie alt waren die - 5 oder 50? Das konnte ja wohl nicht ihr Ernst sein!!! Es konnte sich ja wohl nur um einen schlechten Scherz handeln, da war ich mir ziemlich sicher!


Einen Schneemann bauen – wie konnte man nur auf so eine absurde Idee kommen! Wenn das die kleinen Monster machten, die uns ab und zu beglückten – gut – aber Frauchen und Herrchen? Nein, das konnte nicht sein! Und doch – Frauchen war schon auf dem Weg in die Garderobe und schnappte sich Stiefel und Anorak, sowie Mütze und Schal! Ich stand fassungslos da und konnte es nicht glauben.


„Und meine kleine Zaubermaus kommt mit, oder mein Kleiner?“, sagte Frauchen zu mir und wollte mich streicheln.


Das brauchst Du aber im Leben nicht glauben - dachte ich entsetzt und verzog mich vorsichtshalber gleich mal schnell hinter mein Sofa. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste – never!


„Ach Ron – sei doch kein Spielverderber!“, meinte Herrchen und lugte hinter die Couch! „Es ist fantastisch schön draußen – du wirst deinen Spaß haben und wir sind ja auch dabei!“ Von wegen Spaß haben – ich hasste diese weiße Scheiße da draußen! Als Herrchen merkte, dass er bei mir auf Granit biss, ging er auch in die Garderobe, um sich winterfest anzuziehen!


Schon bald hörte ich die Beiden draußen herumalbern. Sie hatten die Terrassentüre aufgelassen und so konnte ich sie gut hören. Frauchen rief: „Ich fühle mich wieder wie ein Kind!“ – und ich dachte: Ach ehrlich?


Langsam schlich ich mich an die offene Terrassentür und sah die Zwei, als sie den Schnee zu Kugeln rollten – wie albern! Es war wirklich unglaublich!


„Wir brauchen dann noch eine Mohrrübe und ein paar Kastanien für das Gesicht“ japste Frauchen, während sie eine Monsterschneekugel in die Mitte des Gartens rollte.


Schade, dass ich des Telefonierens nicht mächtig war – ich hätte genau gewusst, welche Nummer ich angerufen hätte!!!!!


Herrchen machte sich auf den Weg zum Haus, er ging an mir vorbei und ich dachte, er würde nun die von Frauchen gewünschten Utensilien besorgen, aber ehe ich mich versah, schnappte er mich, ging an den Rand der Terrasse und warf mich im hohen Bogen mitten in den Schnee!


Mit meinem zarten Kampfgewicht von ca. 6 kg sank ich augenblicklich tief in diesen ein. Ich stand unter Schock. Ich konnte mich nicht bewegen – ich konnte es nicht fassen – das hatte er nicht wirklich getan!!! Ich würde ihn nieeee wieder ansehen oder ihn anschnurren – nieeee wieder! Wahrscheinlich konnte ich das auch nie mehr, denn ich würde gleich einen Herzinfarkt erleiden und mitten in diesem Winter-Wonder-Land einsam sterben!