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Zwei Ergotherapeuten und ein Ziel - die gemeinsame Auszeit... In 28 Tagen durch Russland... Dieser ganz persönliche Reiseführer beschreibt die über 6000 km lange Reise eines Paares mit der transsibirischen Eisenbahn im größten Land der Erde. Der Beginn dieser einmaligen und lebensnahen Reisebeschreibung lag an der Ostsee mit der wunderschönen und historischen Stadt Sankt Petersburg. Schließlich führte der Weg weiter über die Hauptstadt Moskau zum Uralgebirge nach Jekaterinburg, um schließlich nach Irkutsk zum Tor des Baikalsees zu gelangen, bis das Land in Ulan Ude in Richtung der Mongolei wieder verlassen wurde...
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Seitenzahl: 384
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Gemeinsame Auszeit
Wenn Mann und Frau aussteigen…
und ankommen…
Norbert Lichtenauer
mit Martina Reif
02.Juli 2013 - 12.April 2014
Mein ganzer Dank und meine ganze Liebe gilt meiner Frau Martina, für das gemeinsame Abenteuer unseres Lebens.
„Der Zauber bleibt scheu nur dem Staunenden treu!“
(Max Prosa)
Vorwort
Unsere Reise mit der transsibirischen Eisenbahn im größten Land der Erde
Sankt Petersburg (2.7.2013 - 8.7.2013)
Die Landung in Sankt Petersburg
Die ersten Sehenswürdigkeiten der Stadt
Der Besuch der Hermitage im Winterpalast
Der Besuch im Katharinenpalast und im Bernsteinzimmer in Puschkin
Der Dostojevski Tag in der Heimatstadt
„Feramonz“ live in Sankt Petersburg
Der letzte Tag in der Stadt
Am Moskauer Bahnhof von Sankt Petersburg
Moskau // MOCKBA (8.7.2013 - 14.7.2013)
Der sagenhafte, rote Platz und der Kreml
Das naturhistorische Nationalmuseum am roten Platz
Die Arbat Street & der Gorky Park
Ein russicher Flohmarkt
Das Gulag Museum
Russische Heldenverehrung im Space Museum
Der Besuch im Moskauer Hallenbad
Der Kreml - unser letzter ganzer Tag
Auf auf zur Transib!
Die erste Nacht im Zug (14.7.2013)
Jekaterinburg - Die Stadt der vielen Namen (15.7.2013 - 18.7.2013)
Der erste Tag in einer neuen Stadt
Der Besuch beim Generalkonsulat der deutschen Botschaft am 17.7.2013
Das geologische Ural Museum in Jekaterinburg
Transsib - die 2. - Unsere Reise nach Irkutsk
Die Zweite Nacht im Zug
Irkutsk (20.7.2013 - 22.7.2013)
Der Besuch im Holzviertel von Irkutsk
Die Fahrt zum Baikalsee (22.7.2013 - 28.7.2013)
Die Wanderung auf den Mount Eagle
Der faule Mittwoch, am 24. Juli 2013
Die Exkursion zur Insel Olchon (25.7.13)
Der faule Freitag
Die Wanderung ins Sarma Valley
In der Nacht von Irkutsk nach Ulan Ude
Ulan Ude - die Stadt mit dem größten Leninkopf der Welt (29.7.2013 - 30.7.2013)
Leaving Ulan Ude - Welcome Mongolia
Das war Russland für uns in Stichpunkten
Vielen Dank das Sie mein Buch gelesen haben!
Warum das Ganze - warum eine Auszeit nehmen - ja warum?? Warum eigentlich nicht, fragte ich die Leute zurück, die uns mit dieser Frage im Vorfeld konfrontierten.
Warum eigentlich nicht mal „sein altes Leben“ hinter sich lassen und hinausziehen in die große weite Welt? Ganz heroisch und neugierig - so wie es Menschen schon immer gemacht haben um Ruhm, Reichtum oder ein wenig mehr sich selbst zu finden.
Wer aussteigt, muss Familie, Freunde, Wohnung und Arbeit - ein ganzes, sogenanntes Leben - hinter sich lassen.
Ich frage, wird der Mensch nicht gar angetrieben von einer im innewohnenden Neugier und Leidenschaft für das Neue, so dass er eigentlich gar nicht anders kann, als sich für das Unbekannte zu interessieren? Wo wären wir heute, wenn es nicht schon immer Menschen gegeben hätte, die sich für Neues begeistern konnten? Immer noch im afrikanischen Graben oder in der eiskalten Höhle?
Natürlich gibt es viele gute Gründe um nicht wegzugehen! Sei es die Sicherheit der eigenen, kleinen Welt, die einem zu sehr ans Herz gewachsen ist, oder das Gefühl dass Familie, Freunde und Arbeit ausstrahlen und vermitteln und die manche bereits vermissen, wenn sie nur daran denken, dass es für einen kurzen Zeitraum nicht mehr so sein könnte.
„Wer weg geht, ist nicht zufrieden mit dem was er hat!“, hörten wir auch immer wieder im Vorfeld von Menschen, die von sich selbst behaupteten, „zufrieden und glücklich“ zu sein.
Ja, auch da mag etwas dran sein. Es gibt schließlich viele Möglichkeiten der Unzufriedenheit in der heutigen Zeit. Beruflich und privat sieht sich unsere Generation, riesigen Veränderungen gegenüber gestellt.
Ich frage aber erneut ganz bewusst - muss man sich stets zufrieden geben mit dem was aktuell ist? Ist die heutige Zeit nicht auch ein Geschenk an all diejenigen, die schon immer von fremden Kulturen geträumt und vom Unbekannten begeistert waren? Lähmt nicht gar die mit der Zufriedenheit oftmals einhergehende Bequemlichkeit, den persönlichen Fortschritt und die eigene Weiterentwicklung?
Um hier mal ganz zu schweigen von den Bürgerrechten und unseren hart erkämpften Menschenrechten. Wo wären diese, wenn es nicht schon immer Leute gegeben hätte, die „unzufrieden waren“ mit dem was war? Für mich sind wir dabei in der kulturellen Evolution noch lange nicht an einem Ende angekommen.
Ich frage mich, ob nicht die Angst die Wurzel allen Übels ist? Angst, im Beruf und Familie nicht erfolgreich zu sein, Angst schwächer zu sein als Andere, Angst nicht gut genug zu sein, Angst nicht geliebt und gebraucht zu werden. Verursacht nicht auch die Angst in uns Ressentiments gegenüber Unbekannten und Fremden? Hat diese Angst nicht schon oft genug in kollektiver Vernarrung, absolute Grausamkeit und gar schreckliches in die Welt gebracht? Gerade von uns Deutschen! Man sehe sich nur die beiden Weltkriege an. Ist nicht die Angst das lähmende Gefühl hinter dem Verhalten, was uns vorsichtig, sicherheitsorientiert und stubenhockerisch macht?
Sind wir nicht alle auch zu ängstlich und egoistisch um Verständnis aufzubringen für die vielen Flüchtlinge vor Europas Toren?
Die Angst wird aber auch von der Politik und den Medien ganz klar geschürt und genutzt. Wer Angst hat, sucht nach Rat, sucht Halt und ist dadurch leichter „führbar“ und damit auch manipulierbar!
In unserer heutigen Leistungsgesellschaft sind wir doch alle nur noch ersetzbare Personalnummern in (Wirtschafts-)Unternehmen, Patientennummern bei Krankenkassen, Ärzten und Therapeuten. Nichts als bedauernswerte Kreaturen, die wie Hamster im sprichwörtlichen Hamsterrad ihr Tretmühlendasein fristen bis hin zum Burn Out. Jeder ist ersetzbar und nur durch Leistung bleibt man oben. Das wird einem heutzutage von Kindesbeinen an vermittelt und beigebracht. Auch das macht Angst! Jedoch oft eher unbewusst.
Viele spüren es und können es doch nicht klar fassen warum sie „unzufrieden, oder unglücklich“ sind. Ja sie merken manchmal gar nicht warum sie solche ängstlichen Wesen geworden sind. Sollte es uns auch so ergehen?
All der sich in der westlichen Welt etablierte Wohlstand, hat uns nicht die erhoffte und oft genug versprochene Glückseligkeit, sozusagen das Gegenstück zur Angst, gebracht. Zuviel Wohlstand macht abhängig, fördert vielleicht gar die Angst, etwa indem das Hab und Gut auch wieder verlieren könnte, oder der soziale Abstieg droht, wenn man nicht bis zum Burn Out geht.
Die stetige und beinahe exponentielle Zunahme mancher psychischer Erkrankungen in allen westlichen Ländern beweist diese Fehlinterpretation für mich sehr deutlich. Wohlstand über eine Sicherung der Grundbedürfnisse hinaus, hat wohl so gut wie nichts mit Glück und Zufriedenheit zu tun.
Betrachtet man diese allseits bekannten und so gerne ignorierten Fakten, so ist das einzige was unserer Meinung nach bleibt, eben nicht sein ganzes Leben bedingungslos diesem „Sog der Angst“ zu unterwerfen. Stop zu sagen! „Gegen den Strom“ zu schwimmen und sich dabei und dadurch, seine eigene kleine Welt zu erschaffen. Eine Welt in der man mutig und positiv auf das Leben zugeht, mit dem Vertrauen an sich und an den Menschen gegenüber. Dazu gehört auch das Wissen um die Dinge, die man wirklich braucht!
„Das Gefängnis ist das, was du dir mühsam erbaust!“ singt Max Prosa. Und wie Recht hat er doch? Wie viele Menschen rackern sich jahrelang, in Einzelfällen Jahrzehnte oder gar das ganze Leben lang ab, für Beruf und Familie, um dann irgendwann festzustellen, dass sie nur Erwartungen und Hoffnungen erfüllt haben, ohne einmal wirklich an sich selbst zu denken bzw. in sich selbst zu gehen? Und wieder ist da Angst. Angst in mir! Angst etwas zu verpassen, nicht dazu zu gehören, anders zu sein.
Nur Kinder können noch anders sein. Kinder dürfen träumen, dürfen lächeln und ganz klar und ichbezogen formulieren was sie brauchen um „groß“ zu werden. Wir können soviel von dieser Unbeschwertheit in unser Erwachsenenleben mitnehmen, wenn wir es nur wollten und zulassen.
Man muss doch nur einmal darüber nachdenken, wie die Welt um uns herum wirklich ist. Nicht aus dem Fernseher, nicht aus Hollywood und auch nicht aus der Zeitung erfahren wir, wie die Welt die uns umgibt, wirklich funktioniert.
Vor allem erfahren wir aber von den Medien nicht, oder kaum, wie wir uns in dieser immer komplexeren Welt selber besser zurecht finden können und dabei unserem „eigenen Ich“ näher kommen.
Dabei liegt die Welt doch die ganze Zeit vor unseren Füßen. Es steht uns frei hinaus zu gehen! Lügenpresse hin oder her, wir sind frei uns ein eigenes Bild zu machen, mit unseren eigenen Augen und mit unseren eigenen Erfahrungen die Welt zu „erleben“.
Alle Menschen, alle Länder und alle Kulturen können heutzutage so leicht wie nie zuvor, hautnah und ungeschminkt, durch unsere eigenen Wahrnehmungskanäle, durch unsere eigenen Sinne, erlebt werden.
So wie es eben Menschen in der Geschichte schon immer gemacht haben und auch in Zukunft weiter machen werden. Wie früher, so gibt es auch heute Pioniere, die unbekannte Welten, und sei es nur für sich selbst, betreten.
Ich habe schon immer Menschen bewundert und als Vorbilder zugelassen, die einen eigenen, manchmal vielleicht auch von vielen unverstandenen Weg folgten. Biografien, Dokumentationen und Geschichtenerzählungen zogen mich dabei magisch an!
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Erfahrungen die ein Mensch durch so eine Reise gewinnen kann, prägend, ewig und gar monumental für ein Leben sein können, wenn er es denn zulässt.
Als Ergotherapeut in der Arbeit mit alten Menschen höre ich oft, was Menschen auch im hohen Alter noch bewegt. Es ist nicht das Geld und der Ruhm der in der Arbeit erworben wurde! Zumindest bei den aller meisten. Es sind einzigartige Erlebnisse, die meist mit der Familie erlebt wurden, oder eben Reiseerfahrungen.
Sich die großen und kleinen Dinge im Leben selber zu bestimmen, sind für manche Menschen das „wahre Leben“. Ist man auf Reisen, was für mich einen fundamentalen Unterschied zu einem Urlaub darstellt, so entscheidet man jeden Tag, jede Stunde über seinen Weg und seine Erfahrungen. Diese sind zudem weitaus weniger vorhersehbar, als im sicheren, normalen Leben zu Hause.
Wer Urlaub macht, klinkt sich ein paar Tage aus und geht wandern oder liegt faul am Strand. Wer hingegen auf Reisen geht, ist neugierig, will eintauchen in etwas Unbekanntes und ist dafür bereit eine Menge Energie zu investieren und altbekanntes hinter sich zu lassen! Wer Urlaub macht verliert das Altbekannte und Gewohnte nie ganz aus den Augen. Wer reist, ist nur noch interessiert an dem was vor ihm liegt, an dem Neuen.
Für mich war es großartig - und es entzieht sich wirklich jeglicher, sprachlicher Beschreibung diese Erlebnisse zusammenzufassen - mit Menschen in Kontakt zu treten, unbekannte Geschichten zu hören und dabei Dinge zu sehen und kennen zu lernen, die ebenso zu dieser Welt gehören, wie unsere ganz persönliche, eigene kleine Welt.
Natürlich erfordert es ein wenig Mut, Kulturverständnis und Toleranz, den unterschiedlichen Lebensmodellen weltweit zu begegnen. Dies sollten jedoch, wie ich finde, allgemein gültige Werte sein deren Aneignung sich auf alle Fälle lohnt.
Denn eines sei doch gewiss…
Hinter dem (eigenen) Horizont gehts weiter!
Regensburg, Herbst 2015
Unsere Reise mit der transsibirischen Eisenbahn im größten Land der Erde
Welch lange Zeit hatte endlich ein Ende! Die endlose Zählerrei der Tage in denen dieser Traum unaufhörlich gewachsen war - endlich hatten sie ein Ende gefunden! Nach über zwei Jahren eisernem sparen von einem mickrigen Gehalt als Ergotherapeuten hatten wir es tatsächlich geschafft die nötige Summe aufzutreiben. Bei 300 Tagen maximal geplanter Auszeit und 40€ geplantem Tagesbudget kamen so 12000€ zusammen, die wir nun zur Verfügung hatten.
Die Arbeit hatte ein Ende - vorerst - und auch das war ein großartiges Gefühl. Endlich mal nicht arbeiten zu müssen und keinen Verpflichtungen nachgehen zu müssen. War der Mensch wirklich nur zum arbeiten geboren? Nur um der eigenen Existenz und dem eigenen Sicherheitsbedürfnis, in irgendeiner Form Rechnung zu tragen? Das galt es heraus zu finden und zu erleben. Es war ein tolles Gefühl, erstmals im Leben „frei“ und durch die Ersparnisse auch „unabhängig“ zu sein.
Unsere kleine, schmucke, 3,5 - Zimmer - Wohnung in Altötting war bereits im April zu meinem Geburtstag gekündigt worden. Das war fürwahr ein ganz besonderer Schritt, der es fest machte, die Entscheidung zementierte sozusagen, für einen Selbst, aber auch für Andere. Ab diesem Zeitpunkt gab es gefühlt kein zurück mehr.
Nach langen, fast endlosen Verschiebungen und sehr vielen Diskussionen über Werte und Träume im Leben, mit dem Partner und mit Freunden, war es nun soweit.
Dabei war es nicht immer nur ein fröhlicher Austausch über persönliche Ziele und Wünsche, die während unseres großen Traumes erfüllt werden sollten, sondern es ging auch um den eigenen, manchmal vernichtenden Egoismus, in unserer individualisierten, „Verwirkliche dich selbst“ und „Lebe deinen Traum“ Gesellschaft. Waren wir „Flüchtigen“ nicht doch auch nur dem Zeitgeist entspringende Individualisten? War es gar nichts besonderes und wurden wir vielleicht sogar von irgendetwas in unserer Gesellschaft dazu angetrieben?
Bald hatten wir Zeit darüber nachzudenken.
Martina und ich waren uns zum Ende der Gespräche und Diskussionen auf alle Fälle sicher - wir wollten es tun. Und es war der beste Zeitpunkt in unserem Leben um es wirklich zu wagen. Entweder jetzt - so ungebunden ohne Kinder und Haus wie wir waren - oder nie. Das dachten wir.
Was hatten wir dabei nicht alles zu besprechen und zu bedenken? Wann kündigen wir die Arbeit, wem sagen wir es und wann, aber auch wohin geht die Reise überhaupt und wie ist die Route, was brauchen wir alles in den einzelnen Ländern an Ausrüstung und wie stellen wir unseren Reiseplan finanziell zusammen? Dazu galt es noch den Umzug zu regeln, die Möbel einzulagern, das Auto irgendwo unterzustellen und den Versicherungen und Verträgen über unsere geplante Auszeit Bescheid zu geben.
Dabei sollte möglichst nichts vergessen werden.
Den sogenannten „sicheren Job“ im öffentlichen Dienst dafür aufzugeben, gehörte genauso dazu, wie das Organisieren des Umzugs mit Freunden und Familie und das Aussortieren und Unterstellen der Möbel bei Bekannten.
Die Arbeit aufzugeben fiel mir dabei bedeutend leichter als Martina. Es war meine erste Arbeitsstelle nach dem Studium und auch wenn ich wohl die nächsten 30 oder 40 Jahre in dem Job bei „Vater Staat“ hätte bleiben können, so war in mir schon lange der Gedanke aufgekommen, dass es das beruflich noch nicht gewesen sein konnte. Ich mochte meine Arbeit, aber sie konnte nicht alles gewesen sein, was mich beruflich in meinem Leben erwarten sollte. Die zunehmende Routine in meinem Job begann mich zu langweilen. War das aber nicht wieder ein Phänomen unserer „Spaßgesellschaft“? Das meine Generation sich allgemein viel zu schnell langweilte? Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf.
Martina hingegen hatte ungefähr ein Jahr vor Abreise noch die Abteilung gewechselt, in der sie sich mittlerweile sehr gut eingelebt hatte und sie sich sichtlich wohl fühlte. Dennoch wollte auch sie nicht ihr ganzes Arbeitsleben in dieser einzigen Einrichtung verbringen. Wir waren uns also einig.
Die letzten Tage in Deutschland waren dann noch mal richtig aufregend und tränenreich.
Das letzte Mal in die Arbeit gehen… Die Abschiedsfeier mit den Arbeitskollegen bei Brotzeit und Bier im bayrischen Wirtshaus… Die ausschweifende Abschiedsparty in unserer schnuckeligen, halb leer geräumten Altöttinger Wohnung mit unseren Freunden…
Das letzte Mal im altbekannten, eigenen Bett schlafen…
Das letzte Mal Freunde und Familie zu sehen und zu wissen, dass man diese Personen die nächsten 9 Monate nicht drücken wird können.
Immer wieder gab es tränenreiche Verabschiedungen und manch schwere, ängstliche und unsichere Gedanken kamen in uns hoch. War es das Richtige was wir taten? War es das alles wert?
Bereits ein gutes Jahr vor der Abreise begannen wir zudem, unseren nicht mehr gebrauchten Krempel bei Ebay zu verkaufen um den Auszug zu erleichtern. Vieles würde uns beim Umzug eh nur stören und nach der Reise nicht mehr gebraucht. Gemäß der Devise „Alles was man 1 Jahr lang nicht mehr benötigt hat, soll ein Jahr im Keller liegen bleiben und wenn man es dann immer noch nicht benötigte, sollte es entsorgt werden“. Ich liebe solche (Grund-)Sätze.
Die wichtigsten und großen Möbel hatten wir glücklicherweise bei Freunden der Familie in einer leeren Garage unterstellen können.
Es war schön zu erleben, wie sich Probleme und schwierige Entscheidungen, in den Planungen und in der Beziehung, die im Vorfeld der Reise auftraten, immer wieder lösten. Das gab uns Zuversicht.
Mal war es ein gemeinsamer Kraftakt von Martina und mir beispielsweise bei der Organisation der Visa. Oder Freunde halfen uns beim organisieren eines Umzugswagens, packten mit an und bekochten uns in den wohnungslosen Tagen während des Um- und Auszuges. Manchmal war es auch eine aus dem Gespräch entstandene Idee, die scheinbar schwieriges und unmögliches, doch noch möglich machte.
Diese Erfahrung, das alles irgendwie weiter geht und schwierige Dinge sich doch als lösbar herausstellen, wenn man sie nur ernsthaft und zielstrebig genug angeht, sollte uns die ganze weitere Reise begleiten.
Ich denke dieser, vielleicht an und ab etwas naive Optimismus das schon alles sich irgendwie ins Gute regelt, hat uns bereits von Beginn an immer viel Mut und Zuversicht gegeben. Oftmals wurde dieser Optimismus auch getadelt im Gespräch mit Freunden und Familie, aber ich denke er war wichtig um sich überhaupt an dieses „Projekt Auszeit“ heranzuwagen.
Es waren eine ganze Reihe von wichtigen, lebenswegweisenden Entscheidungen nötig und viele davon kosteten uns Mut sie zu treffen. Ohne Optimismus hätten wir das nicht geschafft.
Diese ganze materielle, physische und psychische Vorbereitung brachte uns, sowohl als Einzelnen, als auch als Paar, immer wieder an die Grenzen.
Aber irgendwann war dann doch alles erledigt, die Visa für unsere ersten beiden Länder, Russland und Mongolei, waren im Reisepass, der Hinflug nach Sankt Petersburg war gebucht und es konnte endlich los gehen.
Dieser persönliche „D - Day“, das war für uns der 2. Juli 2013.
Denn nun waren wir hier - in St. Petersburg. Der zweitgrößten und, wie es im allgemeinen heißt, schönsten Stadt von ganz Russland. Historisch gesehen war die Stadt sogar recht jung und doch von beeindruckendem Weltruf. Mit ihren ca. 5 Millionen Einwohnern im gesamten Stadtgebiet war die Heimatstadt von Wladimir Putin insgesamt erst 300 Jahre alt, gebaut und erdacht von Peter dem Großen. Und doch war Sankt Petersburg bereits so historisch, so monumental.
Wir fuhren von meiner Heimatstadt Passau aus mit dem Zug nach München. Die Verabschiedung von meinen Eltern am Bahnhof war dabei kurz und schmerzlos - so entschied ich es als das Beste für uns Alle.
Erst als wir im knapp 3 - stündigen Flug nach St. Petersburg saßen, wurde ich allmählich ruhiger und gelassener. Es war vollbracht, alles schien erledigt und organisiert zu sein und der Anfang war erfolgreich geschafft. Wie so oft im Leben, war dabei gerade der erste Schritt der schwierigste.
Die innerliche Ruhe währte aber nur solange, bis wir uns im Landeanflug auf die Stadt befanden.
Eine erste Anspannung bei der Einreise nach Russland entwickelte sich mehr und mehr. Wie so oft zerbricht man sich im Vorfeld mit Eventualitäten den Kopf.
Was wenn die russischen Zollbeamten merken, dass wir gar nicht vorhaben uns an die Reisebestimmungen die das Land vorgibt und die durch unseren Visavermittler angegeben wurden, zu halten? Vielleicht bekommen wir ja einen grünen Kopf, sobald der Zollbeamte unser Visa ansieht und er weiß sofort, das wir von der Reiseroute abweichen wollten?
Bereits im Vorfeld, das heißt bei der Visumbeantragung durch die Reiseagentur in Deutschland, musste man sich nämlich entscheiden, in welche Städte in Russland man reisen wollte und wann genau man diese vorhatte zu erreichen.
Dieser geplante Reiseverlauf wurden auf dem Visa bzw. auf einem dazugehörigen Formular penibel genau vermerkt. Daran wollten wir uns zwar im Großen und Ganzen halten, aber wir gaben uns innerlich schon die Freiheit einen Stop länger oder kürzer ausfallen zu lassen, bzw. einen Stop mehr einzuplanen. Zudem hatten wir und besonders ich nicht vor, wie angeblich vorgeschrieben, uns in jeder Stadt bei der örtlichen Polizei zu melden. Auch wurden immer wieder Gruppenreisen empfohlen, aber das wollten wir ebenfalls nicht.
Wie der Zollbeamte diese Gedanken von unseren Augen hätte ablesen sollen, wussten wir natürlich selbst nicht und so hatte natürlich auch alles reibungslos geklappt, als wir vor dem ersten russischen Beamten standen. Er schnappte sich den Reisepass, sah uns kurz an und gab ihn uns auch gleich wieder zurück. Eine schnelle Abfertigung war uns dabei nur lieb, nur lächeln hätte er etwas mehr können.
Die Realität ist eben doch so ganz anders, als die oftmals angstbesetzte Fantasievorstellung die man so entwickelt. Das sollten wir noch lernen und Gott sei Dank war die Wirklichkeit manchmal viel einfacher und pragmatischer.
Auf dem etwas herunter gekommenen, älteren Pulkovo Flughafen von Sankt Petersburg fand Martina nach der Einreise und unserem ersten Kontakt mit „echten Russen“ am Schalter dann auch gleich den Bus der uns zu Moskovskaya Metro Station brachte. Direkt mit der Metro kam man leider nicht vom Flughafen weg. Das war etwas unglücklich geplant von den Russen wie wir fanden. Ich war ja schon sehr gespannt auf Russland und auf den Kommunismus und der erste Eindruck den wir vom Flughafen bekamen war nicht ganz so positiv. Die Durchdachtheit der Verbindungen zum Flughafen enttäuschte uns. Auch wirkte er schon etwas in die Jahre gekommen und hätte wohl mal wieder einer Renovierung bedurft. Schließlich sollten wir doch in der schönsten Stadt Russlands gelandet sein und der Flughafen ist für internationale Gäste stets das erste Aushängeschild eines Landes.
Im Bus zur Metro trafen wir dann im richtigen Moment, wie es noch so oft geschehen sollte die nächsten 9 1/2 Monate, Maria, die uns unsere Unsicherheit oder unser Touristendasein irgendwie gleich anzumerken schien. Wir kamen mit ihr ins Gespräch - auf englisch natürlich - und das gab uns gleich eine zweite hoffnungsvolle Zuversicht nach der geglückten Einreise. Wir wussten im Vorfeld nicht genau wie gut die Russen englisch sprachen und es ließ sich auch durch Internetrecherche nicht ganz herausbekommen. Wir recherchierten nur, dass wohl die jüngere Generation vermehrt englisch sprach.
Von der Metro Station am Nevsky Prospect, der Prachtstraße schlechthin von Sankt Petersburg wie wir noch erfahren sollten, brachten uns ihre Erklärungen nahezu direkt vor unser Hostel. Alles war anfangs so aufregend und abenteuerlich. Wir stiegen am Nevsky Prospekt aus und gingen das erste Mal mit unserem schweren Gepäck eine breite Prachtstraße entlang. Links von uns tauchte ein kolossaler, antik anmutender Bau auf, der wie wir später erfuhren die berühmte Kazan Kathedrale war und gleich ein paar Straßenzüge dahinter lag auch schon das Cuba Hostel im zweiten Stock eines alten Gebäudes aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Das Hostel beherbergte uns für 6 Tage und ist wirklich eine Empfehlung wert, denn die Atmosphäre und das Personal, sowie ein funktionierendes Internet, nahmen uns viel Anspannung, die wir zweifelsohne zu Beginn noch mit uns trugen. (www.cubahostel.ru)
Der versteckte, unscheinbare Eingang und der Türcode, der in der Buchungsemail genannt wurde um überhaupt ins Treppenhaus zu gelangen, waren dabei schon eine erste ganz besondere Erfahrungen.
Es wirkte alles so geheim, verschwiegen und konspirativ, dass ich das Bild eines alten KGB - Agenten vor mir hatte, der zu einem verschwörerischem Treffen unterwegs war. Eine belustigende Vorstellung.
Neben der bestimmt 3m hohen, alten schwereren Eingangstür aus dunklem Holz, befand sich nur ein kleines Namensschild unseres Hostels, welches man leicht übersehen konnte. An der Tür war eine Zahlentastatur für den Türcode angebracht und der PIN aus der E-Mail öffnete uns beinahe magisch die Tür. Wir waren stolz wie Oskar überhaupt hierher gefunden zu haben und uns den Zugang zu einem Haus in Sankt Petersburg verschafft zu haben. Ganz alleine! Wir waren gut!!
Im Hostel angekommen sahen wir gleich jede Menge quirlig umherlaufende, englisch sprechende, junge Leute, die auf der Couch saßen oder im Internet surften, so dass wir wussten - ok - mit diesem Equipment und diesen Leuten finden wir uns in der Stadt gut zurecht.
Insgesamt zahlten wir hier 1400 Rubel für 2 Personen pro Nacht was ein bisschen mehr als 34€ entsprach und somit 17€ / Person und Nacht bedeutete. Das war OK, jedoch hatten wir zu Beginn der Planungen gehofft, die Hostels in Russland wären etwas billiger, da wir auf der gesamten Reise von ca. 40€ Tagesbudget pro Person ausgegangen waren. Da wir nahezu die Hälfte unseres Tagesbudgets schon alleine für die Unterkunft ausgegeben hatten, wurde uns schnell bewusst, das wir hier in Russland nicht auf großem Fuß leben können.
Gerade in Sankt Petersburg, und bestimmt auch in Moskau, schien es nicht billig zu sein. Martina und ich hatten zum Glück aber auch gar nicht vor, eine Luxusauszeit zu nehmen. Das war nicht der Sinn unserer Reise. Wir waren hungrig! Hungrig auf die Welt und die Menschen und auf die Erfahrungen die wir im Rahmen unserer Möglichkeiten machen konnten.
Wir wussten das wir mit unserem Geld gut haushalten mussten und gerade am Beginn der Reise wollten wir nicht in Saus und Braus leben und unser hart erspartes Geld verjubeln. Zudem war uns klar, das in Asien die Lebenshaltungskosten viel günstiger waren und wir dort etwas mehr Annehmlichkeiten erwarten konnten, beispielsweise ein Doppelzimmer. Bis dahin sollten allerdings noch einige Monate vergehen.
Noch aber standen Mehrbettzimmer an und hier im Cuba Hostel buchten wir ein 6 - Bett Zimmer. Das war für uns beide vollkommen in Ordnung, da wir ohnehin nicht viel Zeit im Zimmer verbringen wollten.
Ein wirklich sehr großer Pluspunkt des Hostels war es, dass es sehr innerstädtisch und damit perfekt historisch gelegen war. Es lag direkt hinter der Kazan Kathedrale und somit ca. 200m entfernt von DER Prachtstraße von Sankt Petersburg dem Newsky Prospect. So wie in Frankreich die Prachtstraßen Boulevard oder Avenue heißen, heißen die wirklich großen Straßen in Russland Prospect. Das hatten wir am ersten Tag schon mal gelernt.
Das Hostel war zudem sauber, ziemlich voll mit alternativ wirkenden Leuten die witzige T-Shirts trugen und es gab ein funktionierendes „Free Wi - Fi“, ein kostenloses Internet, was wirklich ein gutes Argument war um recherchieren zu können und teure Telefonkosten nach Deutschland via Skype zu vermeiden.
Das „Free Wi-Fi“ Argument sollte im Laufe der Reise auch immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wer hätte das in Deutschland gedacht, dass uns solche Werbesprüche mal so wichtig sein würden?
Gerade auf das Internet während der Auszeit zu verzichten, was auch ein interessanter Gedanke gewesen wäre, war uns dann aber doch zu mühselig. Es war einfach zu bequem, Züge per Internet zu recherchieren oder Eintrittspreise und Öffnungszeiten nachzulesen.
Unser 6 - Bett Zimmer war spartanisch und praktisch eingerichtet mit 3 Stockbetten und einem kleinen Schrank, den man mit unserem mitgebrachten Schloss gut absperren konnte.
Unsere Reiseplanungen im Vorfeld zeigten ihre erste Wirksamkeit und Nützlichkeit. Ich überließ Martina die Entscheidung wo sie schlafen möchte und bezog daraufhin die obere Kajüte.
Neben den im Hostel arbeitenden, meist relativ schweigsamen und etwas affektflachen Russen, trafen wir dort noch auf Franzosen, Schweizer, Ukrainer, Amerikaner und Mexikaner. Alle Reisenden waren sehr offen und nett zueinander und suchten immer wieder den Austausch mit anderen Reisenden.
Man kam leicht mit ein paar Leuten in der Küche oder beim Rauchen im Treppenhaus ins Gespräch.
Das Rauchen im Treppenhaus am beeindruckenden, hohen Fenster mit den imposanten Rundbögen, bot dabei eine wirklich gute Gelegenheit ins plaudern zu kommen. Dort hörten wir die ersten Geschichten von einem jungen Schweizer Pärchen, welche gerade die transsibirische Eisenbahn in entgegengesetzter Richtung gefahren waren. Die beiden waren die komplette, über 9000 Kilometer lange Strecke von Wladivostok nach Sankt Petersburg gefahren. Unser Plan hingegen war es nur bis zum Baikalsee auf der transsibirischen Strecke zu bleiben und uns dann nach Süden Richtung Ulan Bator auf die transmongolische Strecke zu begeben. Schließlich war die wilde Mongolei unser nächstes Traum - Reiseland.
Wir zogen beide die Informationen des Schweizer Pärchens nahezu magisch in uns auf und notierten uns gedanklich den Tipp viel Tee und Essen für die Zugfahrt mitzunehmen. Meine Vorfreude auf die längste Eisenbahnfahrt der Welt stieg immer mehr und ich war gespannt auf den Ural und Sibirien wie ein kleines Kind die letzten Tage vor Weihnachten.
Das Sankt Petersburg eine wunderbare, historische Stadt mit vielen barocken Sehenswürdigkeiten ist, hatten wir ja schon durch die Reisevorbereitungen und den Reiseführer gewusst.
Unser erster, wirklich großer Stadtspaziergang führte uns am nächsten Tag dann schließlich über verschiedene, hübsch angelegte Stadtparks mit auffallend vielen Statuen und Monumenten zur St. Isaac Kathedrale, einer riesigen Kirche unweit des Newa - Ufers-
Das Panorama auf der Aussichtsplattform der St. Isaac Kathedrale war atemberaubend, wohl auch, weil es das erste Stadtpanorama von oben auf unserer Reise war.
Die Sankt Isaac Kathedrale gilt nach wie vor als die größte Kathedrale Russlands und kann bis zu 10000 Menschen Platz bieten. Sie wird umrundet von unzähligen massiven Granitsäulen die bis zu 114 Tonnen wiegen. Wir waren sehr beeindruckt als wir die Kathedrale von außen umrundeten.
Eine Schalterbeamtin, die leider kein Wort englisch sprach und auch kein Wechselgeld besaß wie sie uns durch gestenreiches artikulieren versicherte, schickte uns fast widerwillig zur Eingangstür für die Aussichtsplattform. Ein in Restauration befindlicher Wendelgang führte uns nach oben und nach dem wir dir die windige Höhe erreicht hatten, bot sich uns ein weiter Blick auf das historische St. Petersburg. Von dort oben hatte man einen herrlichen Blick über die gesamte Altstadt, bis hinunter zum Hafen von Sankt Petersburg mit den vielen Löschkränen die dort noch in den Himmel ragten.
Auch die mächtige Newa war unübersehbar, die breit und gemächlich durch den Stadtkern fließt. Wir sahen den Winterpalast der Zaren mit dem großen, davor liegendem Aufmarschplatz, auch Schloß- oder Alexanderplatz genannt, mit der darauf befindlichen hohen Siegessäule des Zaren Alexanders. Die Säule war insgesamt 47,5 Meter hoch und wog circa 600 Tonnen. 3000 Männer waren 1834 nötig um Sie ohne jegliche mechanische Hilfe durch Kräne aufzustellen. Sie symbolisierte den Sieg über Napoleons erfolglosen Russlandfeldzug.
Aber auch sonst war der Platz vor dem Winterpalast recht geschichtsträchtig, wie wir aus dem Reiseführer und Informationen beim Besuch des Winterpalastes einen Tag später, erfuhren. Hier war der Ausgangsplatz für die am 25. Oktober beginnende Oktoberrevolution von Lenin im Jahre 1917, die letzten Endes zum Ende der Zarenherrschaft in Russland führte und Lenin als ersten kommunistischen Machthaber der Welt an die Macht brachte. Zuvor gab es diese „Diktatur des Proletariats“, wie es zuvor Karl Marx in seinem Manifest gefordert hatte, noch nirgendwo auf der Welt in dieser Form.
Zwischen der Sankt Isac Kathedrale und dem Winterpalast zog sich eine prachtvolle Uferpromenade an der Newa entlang. Diese wurde von einer Parkanlage begleitet, welche sich zwischen Flussufer und der Kathedrale erstreckte.
Geschafft nach dem Fußmarsch und den ersten Eindrücken, lagen wir uns dort nach dem Besuch der Kathedrale, ein wenig in die Wiese. Zum Glück hatten wir unsere Picknickdecke mitgebracht.
Wir ruhten uns aus und lasen ein wenig im Reiseführer und im Kulturschock Russland. Die sehr gute „Kulturschock“ Buchreihe bündelte vieles an Wissen über die Geschichte und die Mentalität dieses Volkes.
Schließlich gingen wir am späten Nachmittag zurück ins Cuba Hostel, kochten uns Nudeln und ruhten uns aus von den letzten, anstrengenden Tagen. Am ersten Abend waren wir noch in den überteuerten Pizzahut gegangen. Die Pizza dort war zwar ganz lecker, aber die Preise lagen dort durchaus auf uns bekanntem europäischem Niveau. Zudem war es auch so ganz und gar unrussisch, wie wir fanden. Wir wollten schon das „echte Russland“ kennen lernen, auch kulinarisch, und dies bedeutete vorerst selbst gekochte, russische Nudeln mit Tomatensoße, Zwiebel und Karotten. Das war ein Anfang.
Zur Feier des Tages über unseren erfolgreichen, alleinigen Zugticket Kauf brachten wir auch noch eine Flasche Wein vom Supermarkt zum Abendessen mit, die wir mit den Nudeln genüsslich leerten.
Wir hatten vormittags gleich zu Beginn unseres Stadtspaziergangs nun alle Zugverbindungen bis Irkutsk unter Dach und Fach gebracht, wie es so schön heißt. Auch der Ticketkauf an sich war schon ein großes Erlebnis für uns. Mit Hilfe des englisch sprechenden Hostels suchten wir uns im Vorfeld auf der russischen Bahnseite www.rzd.ru die passenden Streckenabschnitte heraus. Wir notierten uns die Zugnummer, die Abfahrtszeiten und den Preis und gingen damit zu einem Verkaufsschalter der russischen Bahn. Dieser lag nur unweit des Hostels entfernt und nur ein paar Newa - Kanäle trennten uns davon. Diese angelegten Newa - Flusskanäle zogen sich durch die gesamte Altstadt und waren mit vielen kleinen Brücken für Fußgänger und Radfahrer angelegt. Sankt Petersburg hatte daher auch den Namen „Venedig des Ostens“ bekommen, auch wenn der Vergleich unserer Meinung nach etwas zu hochgegriffen erschien.
Mit diesen vorab recherchierten Informationen standen wir im schlichten Bahnhofsgebäude mit einer riesigen Anzeigentafel der abfahrenden Züge, vor einer wiederum nur russisch sprechenden Bahnangestellten, in einer insgesamt noch ziemlich leeren Bahnhofshalle.
Durch aufzeichnen eines Zuges und der dazugehörigen Nummer machten wir der Schalterdame verständlich, wohin wir fahren wollten. Das Datum zeigten wir auf einem bereitstehenden Kalender und auch den Preis schrieben wir auf den Zettel direkt neben unseren gezeichneten Zug und der Nummer. Sogar für die Russin war das ganze Schauspiel belustigend und sie nahm sich freundlicherweise etwas mehr Zeit für uns. Für uns war das Ganze, wieder mal ein erstes, großes Erlebnis.
Gerade die russische Sprache hatte im Vorfeld der Reise ja ein wenig Bedenken in uns ausgelöst, da wir nicht wussten wie weit hier englisch verbreitet sein würde, gerade auch bei offiziellen Stellen wie hier am Bahnhof. Aber auch ohne englische Sprache klappte alles wunderbar und wir waren Stolz wie Oskar nachdem wir unsere Tickets in den Händen hielten. Anschließend gingen wir erstmal einen Döner zu Mittag essen, die übrigens genauso teuer waren wie bei uns zu Hause und aus genau so einer Nische heraus verkauft wurde wie bei uns (120 R. oder ca. 3€). Der Döner schmeckte wie gewohnt.
Am 4. Juli, einem Donnerstag, nahmen wir uns als kulturellen Highlight des Tages vormittags den Besuch in der Hermitage vor. Nach dem Louvre galt die Hermitage als zweitbedeutendstes oder auch zweitschönstes Museum in Europa. Die Aufzeichnungen über unseren Besuch entstanden allerdings erst einen Tag später, denn gestern waren wir nach der Rennerei durch die Stadt und dem Abendessen so platt, dass wir nichts mehr in unser Tagebuch schreiben konnten.
Insgesamt war es in Sankt Petersburg im Juli sehr angenehm warm - so um die 25° tagsüber - und damit perfektes Wetter für kurze Hosen. Besonders war, dass es selbst bis Mitternacht nicht wirklich dunkel wurde am Himmel, sondern nur sehr gemächlich etwas dämmerte. Die sogenannten „weißen Nächten“, die Sankt Petersburg auf Grund des hohen nördlichen Breitengrades im Sommer genießt, waren dafür der Grund. Aber zu den weißen Nächten später noch etwas mehr.
Der in hellblau und weiß getaufte Winterpalast war alleine von außen schon sehr beeindruckend und alle Fenster und Eingänge waren mit viel Stuck und Goldverzierungen umrandet.
Leider beeindruckte uns auch die Warteschlange die uns Anfangs den Eingang zum Museum gar nicht erkennen ließ. Obwohl wir uns bereits vormittags auf den Weg gemacht hatten, standen wir lange an und die Zeit verging sehr gemächlich. Wir vertrieben uns die Zeit Menschen aus aller Welt zu beobachten, die vor und hinter uns in der Schlange standen. Der Deutung der Sprache nach waren die meisten Russen, aber auch viele Deutsche, Japaner und Chinesen standen hier an. Wir kamen nur sehr langsam voran.
Nach etwa einer Stunde Anstehen waren wir dann endlich am Eingang der Hermitage angekommen und standen vor der KACCA. Als wir bezahlten wollten wussten wir schließlich auch warum schon morgens die Schlange so lange war. Zu unserer eigenen, großen Überraschung war heute nämlich freier Eintritt.
In den prachtvollen Sälen und Gängen des Museums angekommen, die mit einem beeindruckenden Treppenhaus in die eigentlichen, im ersten Stockwerk gelegenen Ausstellungsräume der Hermitage führten, mussten wir uns erst mal wie in einem Labyrinth zurecht finden. Bereits das in weißem Marmor gehaltene Treppenhaus zog uns dabei in seinen Bann. So etwas hatten wir noch nicht gesehen. Alles war mit riesigen Spiegeln und Stuck verziert. Gold und Weiß überschlugen sich, und prachtvolle Blumenkübel die dem Anschein nach gerade eben aus dem antiken Griechenland hierher geliefert wurden, verzierten das Treppengeländer. Die üppigen Blumen erschienen so frisch, als wie wenn sie jeden Tag aufs neue dort hineingestellt wurden. Wir sahen meterhohe Gemälde wichtiger Persönlichkeiten die ernst auf uns Besucher hinunter blickten, die wir aber allesamt nicht erkannten. Wer hier seinen Platz fand musste allerdings von großer Wichtigkeit für das Land gewesen sein. Das Ganze wurde begleitet von einem prachtvollen roten Teppich, der die Marmorstufen hinauf führte und mit einer Messingleiste, die golden blitzte, an den Ecken der Stufen fixiert war.
Natürlich war die Informationsfülle in diesem Museum, genau so wie in allen anderen großen Museen, erschlagend und viel zu viel für unseren ohnehin gesättigten Wahrnehmungsapparat.
Im besonderen wollten wir die Altertümer aus Russland, die Geschichte des Kaukasus und die russische Malkunst, sowie die antike Ausstellung, genauer ansehen.
Vor allem die geschichtliche Darbietung über das Altertum in Russland und hier insbesondere die des Kaukasus, beeindruckte uns sehr. Hier hob sich die Hermitage schon deutlich vom Louvre ab, der doch vor allem abendländische Kunst zeigte. Hier in der Hermitage waren auch sibirische und kaukasische Reliquien, darunter prachtvolles, goldenes Kunsthandwerk, zu sehen. Diese wirkten wirklich nicht mehr europäisch auf uns und sahen viel fremder und interessanter aus.
Wir sahen auf kleinen unscheinbaren Steinen kunstvoll eingeritzte Muster und auch Totenschädel die bunt bemalte Masken trugen.
Der Bereich der russischen Malkunst wirkte hingegen wieder viel vertrauter auf uns und die Portraits und Darstellungen wichtiger Ereignisse, von Königskrönungen bis hin zu Feldzügen, sah unserer Meinung nach sehr europäisch aus.
Auch bei den Marmorskulpturen sahen selbst wir als ungeübte Kunstverständige doch eindeutig Parallelen zu bereits gesehenen Statuen und ein Unterschied zu den sonst üblichen Museumsstücken die man aus Europa kennt, war für uns nicht auszumachen. Die perfekten Darstellungen antiker Helden in unterschiedlichsten Posen waren dabei eine Höchstleistung wie wir fanden. Es ist immer wieder ein Rätsel wie detailliert und glatt die Bearbeitungen des Marmors gemacht werden konnten in so früher Zeit.
Viele internationale Künstler, hauptsächlich aber westliche Maler und Bildhauer, wurden in diesen Räumlichkeiten der Hermitage ausgestellt. Auf die oft in den Medien gestellte Frage ob die russische Kultur nun zu Europa gehörte oder nicht, gab es nach diesem Museumsbesuch und dem ersten Eindruck von Sankt Petersburg, nur eine Antwort für uns. Ganz klar gehört Russland zu Europa. Die Russen fühlen sich kulturell als Europäer und stellen dieses Selbstbewusstsein eindrucksvoll in ihrem berühmten Landesmuseum aus. Auch wenn das Riesenreich sich größtenteils in den asiatischen Kontinent hinein erstreckte, waren die Wurzeln des Volkes doch eindeutig europäisch.
Sie als Asiaten zu bezeichnen oder beispielsweise mit den Muslimen aus dem Iran und Afghanistan zu vergleichen oder gar noch mit den Chinesen und sonstigen Asiaten in einen Topf zu schmeißen, kam uns gar nicht in den Sinn. Auch äußerlich sahen die Russen uns Europäern eindeutig ähnlich, auch wenn es kleine Unterschiede in den Augen- und Nasenpartien gab.
Lediglich die West- und Mitteleuropäer schienen mit dem Gedanken noch zu fremdeln, dass die Russen auch wirklich zu Europa gehörten. Ein für uns recht befremdlicher Gedanke.
Für uns war diese Frage nun bereits in der ersten Woche klar, denn auch die Kunst und Architektur die uns außerhalb des Museums in Sankt Petersburg begegnete, erinnerte uns stark an typisch, europäische Adelsarchitektur. Der Winterpalast beispielsweise war recht typisch aufgebaut, ähnlich wie Schloss Herrenchiemsee von unserem bayrischen König Ludwig, welches wir in Altötting schon besucht hatten. Alles erinnerte an den griechisch - römischen Stil. Allein die Farbgebung in blau / weiß / gold war andersartig.
Die Unterschiede zu einem indischen Tempel oder der verbotenen Stadt in Peking, was wir ja auch noch sehen sollten, war hingegen überdeutlich und somit ganz klar europäischen Ursprungs.
Wie so oft bei einem Museumsbesuch, waren wir nach 3 - 4 Stunden intensiven Gehens, Lesens (oftmals waren die Informationstafel auch auf englisch vorhanden) und Studierens, richtig platt und so gingen wir anschließend erstmal entkräftet und müde zurück zum Hostel.
Dort aßen wir unsere super günstig eingekauften und gar nicht so geschmacklich schlechten Instandnudeln um zu neuen Kräften zu kommen, ohne zu ahnen, dass uns diese Art Essen noch oft begleiten sollten in den ersten Monaten der Reise. Da die neuen Kräfte jedoch auf sich warten ließen, legten wir uns danach ein wenig hin zur Siesta. Neugierde kann so ermüdend sein.
Die Situation hier in Sankt Petersburg mit den vielen, neuen Reize waren erstmal eine totale Überforderung für unser Gehirn und unser Körper reagiert darauf wohl mit erhöhtem Appetit und erhöhtem Schlafbedarf.
Am Abend rafften wir uns dann noch mal auf, diese wuselige, von wunderschöner Abendsonne beschienene Stadt lebendiger Geschichte erneut unter anderem Licht kennen zu lernen. Wir gingen in Richtung der Peter & Paul Festung, die auf einer Newa Insel gelegen war.
Auf dem Weg dorthin und abermals sehr nah an unserem Hostel gelegen, kamen wir an einer einzigartig verzierten, typisch russisch orthodoxen, Zwiebel - Kathedrale vorbei. Es handelte sich dabei um die „Blutskirche“, oder auch Auferstehungskirche genannt. Diese einzigartige Kathedrale oder Basilika, da war sich keine Quelle wirklich sicher was dafür der richtige Name sei, war ähnlich gebaut und mindestens genau so prächtig und einzigartig, wie die mit Sicherheit noch viel berühmtere Basilius - Kathedrale am roten Platz in Moskau.
Die Auferstehungskirche war natürlich dem für die Menschen vergossenen Blut Jesu gewidmet und erhob sich prächtig direkt an einem Newa Kanal ins Stadtbild. Wir konnten kaum fassen, dass diese ebenfalls nur einen Steinwurf weit weg, das heißt ein bis zwei Straßenzüge oder 5 Gehminuten, von unserem Hostel entfernt lag. Die Unterkunft im Cuba Hostel war wirklich ein Glückstreffer für uns.
Die Kathedrale war wahrlich besonders, gerade wenn man wie wir noch nie vor einem solch monumentalen, russisch - orthodoxen Kirchenbau gestanden hat.
Viele, unterschiedlich hohe Zwiebeltürme und - türmchen die an der Spitze mit einem bunten, zum Teil rechteckigen Mosaik aus weiß und grün ausgekleidet waren, stellten das Markenzeichen der Basilika dar. Darüber thronte auf den Türmen ein beeindruckendes goldenen Kreuz der russisch - orthodoxen Kirche, welches einen Querbalken mehr besaß, als unser bekanntes christliches Kreuz.
Es wirkte als wie wenn der Architekt der Basilika sich wohl nicht sicher zu sein schien, wie viele farbige Zwiebeltürme er bauen sollte und so wurden es immer mehr.
Darüber hinaus bot das Gold und Weinrot der Ziegel, als dominierende Farbe der Mauern, zusammen mit den riesigen Mosaikbildern Jesu an den Seitenwänden, ein majestätisches Äußeres. Die prächtigen Christusdarstellungen an den breiten Hausfaden waren dabei fast ausschließlich in Gold gehalten.
Viele Menschen, sowohl Einheimische als auch Touristen, wuselten hier herum. Um die Kirche führte ein kleiner Weg und eine Brücke auf die andere Seite des Newa - Kanals und viele nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang um die Basilika.
Die Kirche zählte wohl unbestritten zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt, denn überall um uns herum blitzte es im Dauerfeuer.
Zwischen den Touristen nutzten auch Einheimische die dort versammelten Menschenmassen auf Ihre Art. Sie spielten an der Promenade Musik, in der Hoffnung auf einen kleinen Obolus der Vorbeiziehenden. Auch die sogenannten „Street Art - Künstler“ waren hier vertreten. Es wurde mit Bällen jongliert und viele versuchten die Aufmerksamkeit der Vorbeiziehenden auf sich zu lenken.
Auch wenn wir jetzt erst ein paar Tage in Russland waren und immer noch eine generelle Anspannung in uns vorherrschte, strahlte dieser Platz bei untergehender Sonne eine besondere Wärme aus.
Wir waren uns sicher, der Start war gut gelungen und Russland lies sich von uns bereisen. Auch ohne Russischkenntnisse. Was uns wohl noch alles erwarten sollte? Das war eine spannende Frage.
Wir setzten schließlich unseren Weg, nach einem ausgiebigen Fotostopp an der Kirche, zur Peter & Paul Festung fort. Direkt hinter der berühmten Auferstehungskirche ging es weiter über eine imposant, gestaltete Kanalbrücke aus Stahl über die Newa, und man landete direkt in einem Touristenmarkt.
Dieser Markt bildete den Übergang von der Basilika zu einem darauf folgenden kleinen Park.
Während wir über die Newa - Brücke dahin schlenderten, zogen unter uns viele Touristendampfer im Kanal vorbei. Die Passagiere an Deck bestaunten während der Vorbeifahrt die Basilika, machten dabei eifrig Gebrauch von Ihren Fotoapparaten, so das uns das Ganze Schauspiel etwas an die bekannten Flussfahrten auf der Spree in Berlin erinnerte. Auch in Berlin konnte man viele Sehenswürdigkeiten der Stadt per Boot besichtigen.
Wir durchquerten den typischen, ganz auf Touristen zugeschnittenen Souvenirmarkt mit allerlei Babuschka-, Bernstein- und T-Shirt Ständen. Die Babuschkas gab es in allerlei Bemalungen und Größen und viele sahen gar nicht mal so schlecht aus, wenn es dennoch auch sinnloser Kitsch war, der zur Hause nur staubig wurde. Vor allem diese ineinander steckbaren, dicken Omafiguren waren ja ganz typisch für Russland. Sowas kannte man.
Das Überangebot an Bernstein an den Ständen erklärte sich für uns aus dem in der Nähe von Sankt Petersburg befindlichen, weltberühmten Bernsteinzimmer im Katharinenpalast, in Puschkin. Bernstein war berühmt für die Ostsee. Auch der Katharinenpalast stand ja noch auf unsere Wunschliste der sich anzusehenden Dinge in Sankt Petersburg. Das hatte sich bereits im Vorfeld der Reise abgezeichnet.
Auf dem Markt fanden wir auch die obligatorischen Lenin T-Shirts und Sowjet Magneten, sowie Flaschenöffner und sonstiges Allerlei für die Küche zu Hause. In den folgenden Wochen sollten wir dies noch auf Ständen in ganz Russland immer wieder antreffen.
Ging man durch den Markt hindurch, erstreckte sich dahinter das sogenannte „Mars Field“, ein großer Park mit einem Monument der ewigen Flamme für alle in sowjetischen Kriegen gefallenen Soldaten, die den Glauben an den Sieg des Kommunismus mit Ihrem Leben bezahlt hatten. Eine ewige Flamme für die Gefallenen. Das hatte was wie wir fanden. Auch das sollten wir noch des Öfteren in Russland sehen.
Wir durchquerten bei sehr langsam verschwindender, goldgelber Abendsonne den Park und gelangten schließlich zu einer sehr langen, mit prächtigen Eisenkonstruktionen am Geländer verzierten, imposanten Brücke, der berühmten Troizki Brücke, wie wir noch erfahren sollten.
Diese Klappbrücke lies sich für durchfahrende, große Schiffe an zwei Seiten nach oben klappen, auch wenn wir leider nicht die Gelegenheit dazu hatten.
Auf der Anderen Newa Seite angekommen hatten wir einen guten Blick auf die sogenannte Haseninsel in der Newa, auf der die Peter & Paul Festung stand und sozusagen den historischen Kern des alten Sankt Petersburgs bildet. Das erste Stadtzentrum wurde hier auf dieser großen Insel errichtet.