Sabbat und Vorsabbat - Wilhelm Löhe - E-Book

Sabbat und Vorsabbat E-Book

Wilhelm Löhe

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Beschreibung

Eine Anleitung zur Stille und zum Gebet. Wilhelm Löhe betont, dass der Stille und Andacht eine Vorbereitung und richtige Herzenshaltung vorausgehen muss. Um in Gottes Gegenwart zu kommen, müssen wir uns ihm nahen - nahen in unseren Herzen und Gedanken. In einem Dialog aus Frage und Antwort nennt der Seelsorger hierzu Schritte und gibt Gedankenanstöße.

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Wilhelm Löhe

Sabbat

und Vorsabbat

Eine Anleitung

zur Stille und zum Gebet

1. Auflage

Bad Wildbad 2011

Linea Geistlich Leben 6

ISBN 978-3-939075-27-1 (1 Stück)

ISBN 978-3-939075-28-8 (5 Stück)

ISBN 978-3-939075-45-5 (epub)

© 2011 Verlag Linea, Bad Wildbad

eBook Erstellung: eWort, Stefan Böhringer (www.ewort.de)

Umschlagfoto: Archiv Linea

Zum Geleit

Unserer schnelllebigen Zeit fehlt es wie wahrscheinlich niemals zuvor am Stillehalten, Stillewerden vor Gott und am Gebet. Vielleicht haben wir es deshalb heute auch fast verlernt, wirklich in der Stille anzukommen, selbst wenn wir uns die Zeit dafür nehmen. Hier können wir mit Wilhelm Löhes Gedanken Neues erleben oder Altbekanntes uns neu vor Augen stellen lassen.

Im Frühjahr 2009, Verlag Linea

Die folgenden Anweisungen zur Stille und zum Gebet stammen ursprünglich aus einer alten Schrift. Caspar Calvör gab 1691, und danach 1711 unter dem Titel „Geistliches Kleeblatt“ drei Büchlein heraus, von denen das dritte die Überschrift: „Gebahnter Weg zu der Ruhe in Gott“ trug. Darin behandelte er zuerst das innerliche Herzensgebet, danach die „Andachtsleiter“ und schließlich die „Seufzerandacht“. Zuletzt folgte als Anhang „Eine kleine Betschule“. Von den drei ersten Abschnitten des „Gebahnten Wegs …“ sind die Hauptgedanken der folgenden Seiten genommen. Dies wird hier betont, damit es nicht so scheint, als werde hier etwas ganz Neues gesagt. Es sind alte, bewährte Gedanken! – Möge das Büchlein gesegnet sein und zugleich beweisen, dass von der Kirche, welcher diese Gedanken angehören, nichts ferner ist als die Tötung des inneren Lebens! Sie war schon immer reich an inneren Schätzen. Das lag ohne Zweifel auch daran, dass sie das Wort festhielt: „Lasst alles ehrlich und ordentlich zugehen.“ 1. Kor. 14, 40.

Dass übrigens auf diesen Seiten die Lehre vom Gebet nicht vollständig vorgetragen ist, sollte nicht getadelt werden, weil es nicht die Absicht war. Der Titel sagt, was das Büchlein sollte und wollte. Ist es hinter seinem eigenen Wollen und Sollen zurückgeblieben, so verzeihe der Leser.

Wilhelm Löhe

1. Worin besteht der christliche Glaube?

Aus zwei Hauptpunkten: der christlichen Lehre und dem christlichen Leben. Die Lehre muss ich wissen, verstehen und glauben. Das Leben aber muss ich haben und üben. In Glauben und Tun besteht also unser ganzes Christentum (2. Petr. 1, 5; Joh. 3, 17).

2. Ist es also genug, die christliche Lehre gelernt zu haben und genau zu kennen?

Nein. Ich muss auch Unterricht und Anleitung zu einem christlichen Leben erhalten.

3. Da nun zum christlichen Leben auch die Übung der Gottesbeziehung gehört, so sage mir, ob man auch zu dieser Übung eine Anleitung empfangen kann?

Darauf ist leicht zu antworten. Warum sollte Gottes Wort und die Erfahrung in diesem Punkt keine Belehrung für suchende Menschen anbieten? Ein im Glauben Unerfahrener wird kaum so sprechen können:

Wenn ich in Nöten bet´und sing´,

So wird mein Herz recht guter Ding´;

Dein Geist bezeugt, dass solches frei

Des ew´gen Lebens Vorschmack sei.

4. Du übst deine Gottesbeziehung in der Kirche und außerhalb davon bei deiner Arbeit und wenn du ruhst. Zu Hause und auf der Reise, im Leben und Sterben. Was ist nun bei allen diesen verschiedenen Andachtsübungen das Wichtigste?

Ohne Zweifel Andacht – Stille zu Gott, Gebet. Gott ist gegenwärtig. Ich denke an Ihn. Ich trete vor Sein Angesicht. Ich bete an. Ernst, Aufmerksamkeit, Liebe und Feuer des Geistes dürfen nicht fehlen, wenn die Andachtsübung nicht bloß eine Pflichterfüllung sein soll.

5. So findest du also Gebetsübungen ohne Andacht nicht gut?

Du fragst mich so, dass ich nicht anders antworten kann. Wenn die Andachtsübung nur Schein ohne Wesen ist, so graut mir vor ihr – sie ist eine frevlerische Lüge gegen das zweite Gebot – eine Verachtung der allgegenwärtigen Majestät Gottes. Von solchen nutzlosen, unfruchtbaren Übungen der Heuchler spricht der Herr Folgendes:

„Darum, dass dies Volk sich zu mir naht mit seinem Mund und mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist, und sie mich nur nach Menschengeboten fürchten, die man sie lehrt, so will ich auch mit diesem Volk wunderlich umgehen, aufs Wunderlichste und Seltsamste.“ (Jes. 29, 13.14)

6. Wenn nun jemand Mangel an Andacht in seiner Seele spürt, soll er dann also die Übung der Andacht unterlassen?