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Entlang von marianischen Wallfahrtsorten wurden diese Gottesdienste thematisch zusammengestellt. Für wiederkehrende marianische Andachten im Lauf des Kirchenjahres und in den Monaten Mai und Oktober können auch einzelne Teile frei kombiniert werden. Im Blick auf Maria, die als Jungfrau und Mutter, als Dienerin und Königin, als Helferin und Trösterin verehrt wird, sollen Mitfeiernde einen ermutigenden Impuls für ihr Engagement im Alltag mitnehmen. Das Büchlein verpflichtet sich einem Gottes- und Menschenbild, das Frauen und Männer einlädt, im Blick auf Maria den eigenen Weltauftrag im Licht Christi zu erkennen und zu leben.
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Seitenzahl: 105
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KONKRETE LITURGIE
MAGDALENA WIDMER
Marienandachten
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.dnb.de abrufbar.
© 2024 Verlag Friedrich Pustet, Regensburg
Gutenbergstraße 8 | 93051 Regensburg
Tel. 0941/920220 | [email protected]
ISBN 978-3-7917-3505-4
Reihen-/Umschlaggestaltung: www.martinveicht.de
Umschlagbild: Schwarze Madonna, Altötting
Satz: Vollnhals Fotosatz, Neustadt a. d. Donau
Druck und Bindung: Friedrich Pustet, Regensburg
Printed in Germany 2024
eISBN 978-3-7917-6257-9 (epub)
Unser gesamtes Programm finden Sie im Webshop unter www.verlag-pustet.de
EINFÜHRUNG
„SCHWARZ BIN ICH, DOCH SCHÖN“
Andacht zur Schwarzen Madonna
HÖREN UND ZUHÖREN
Andacht zu Mariahilf
WER HAT JE UMSONST DEINE HILFE ANGEFLEHT
Andacht zu Unserer lieben Frau von der immerwährenden Hilfe
DER HERR HAT GROSSES AN MIR GETAN
Andacht zu Maria Unbefleckte Empfängnis
MARIA, DIE KNOTENLÖSERIN
Andacht zu Maria vom Guten Rat
SOLIDARISCH IM LEIDEN
Andacht zur Schmerzensmutter
ANFANG EINER NEUEN SCHÖPFUNG
Andacht zu Unserer lieben Frau vom Sieg
VERHEISSUNG UND ERFÜLLUNG
Andacht zu Maria Schnee
ERFAHREN IM LEID
Andacht zu Maria, Trösterin der Betrübten
ROSE OHNE DORNEN
Andacht zu Maria im Rosenhag
AUFGENOMMEN IN DEN HIMMEL
Andacht zu Mariä Krönung
QUELLE DES HEILS
Andacht zu Unserer lieben Frau von Maria Schutz
UNTER DEINEM SCHUTZ UND SCHIRM
Andacht zur Schutzmantelmadonna
… DASS ICH LIEBE, WO MAN HASST
Andacht zu Maria Frieden
BAUM DES LEBENS
Andacht zu Maria Dreieichen
WAS IHR FÜR EINEN MEINER GERINGSTEN BRÜDER UND SCHWESTERN GETAN HABT
Andacht zu Maria im Elend
IN STEIN GEMEISSELT
Andacht zu Maria im Stein
ANHANG
GEDANKEN ZUM HOCHFEST DER OHNE ERBSÜNDE EMFANGENEN JUNGFRAU UND GOTTESMUTTER MARIA (8. DEZEMBER)
FREIHEIT UND GESCHÖPFLICHKEIT
Berufen, aufrecht vor ihm zu stehen und ihm zu dienen
JA SAGEN UND JA LEBEN
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Gottes Heilsplan sein
Quellen- und Bildnachweis
Von frühester Zeit an fanden Christinnen und Christen in Maria ein Vorbild: für ihre Beziehung zu Christus, für gelingendes Menschsein, für ihre gemeinschaftliche Existenz als Kirche und Mitarbeter:innen am Reich Gottes. Die Mutter Jesu wird verstanden als der exemplarische, der vollendete Mensch. Befreit von der sogenannten Erbsünde, führt sie ein Leben in der denkbar engsten Verbindung zu Jesus Christus, das durch ihre „leibliche Aufnahme in den Himmel“ über den Tod hinaus zur Vollendung gelangt.
Das Staunen über diese außerordentliche Frau führte früh zu ihrer Verehrung, und früh wurde sie daher auch als Fürsprecherin bei Gott in allen Nöten, Sorgen, Ängsten und Bedrängnissen angerufen. Das Vertrauen in die Solidarität der Frau aus Nazaret mit den Menschen aller Zeiten spiegelt sich heute noch in Titeln wie „Mariahilf“, „Immerwährende Hilfe“, „Trösterin der Betrübten“ und vielen anderen. Im Glauben an die Fürsprache Marias zeigt sich der Glaube an die Macht des Gebets und die Verherrlichung Gottes, dem allein die Wendung der Geschicke der Menschen zugetraut wird.
Kriege, Terror, Hungersnöte, Umweltkatastrophen, Klimawandel, Krankheiten, Vereinsamung, Missbrauch – die Liste der Ereignisse, die Menschen heute bedrängen und bisweilen an den Rand der Verzweiflung treiben, ließe sich noch weiterführen. Christinnen und Christen vertrauen in diesen Situationen auf die Macht des Gebets, auf die Hilfe Gottes und hoffen auf die Unterstützung ihrer Anliegen durch die Fürbitte Marias.
Marienandachten sind daher heute vielleicht aktueller als seit langem. Sie lassen Menschen zur Ruhe kommen, Kraft finden, um den Krisen zu widerstehen, Solidarität mit der Mutter Jesu und untereinander erfahren, um daraus Hoffnung zu schöpfen, dass sich letztlich doch alles zum Guten wenden wird.
Die hier vorgelegten Marienandachten orientieren sich an den Titeln, die der Mutter Jesu im Laufe der Jahrhunderte als Vorbild, als Helferin und Fürsprecherin verliehen wurden und unter denen sie besonders auch an Wallfahrtsorten angerufen wird.
Ein paar praktische Hinweise:
Die Marienbilder, die den Andachten beigegeben sind, sind im Internet leicht zu finden. Sie sind exemplarisch zu verstehen, d. h. es muss nicht unbedingt das angebotene Bild für die Andacht verwendet werden. Von vielen Bildern gibt es zahllose Kopien und Varianten, die sich häufig in den heimischen Kirchen finden. Um nur ein Beispiel zu nennen: Maria als schwarze Madonna wird nicht nur in Altötting (Deutschland), Einsiedeln (Schweiz), Loreto (Italien) oder Tschenstochau (Polen) verehrt, sondern an vielen anderen Orten und Kirchen, in denen es eine Kopie der entsprechenden Bilder gibt.
In den Modellen werden Lieder vorgeschlagen, die an die Gewohnheiten der eigenen Gemeinde angepasst werden können. Es handel sich dabei sowohl um Lieder aus dem Stammteil des Gotteslobs als auch aus den diözesanen Eigenteilen und aus anderen Liederbüchern. Über https://www.lingualpfeife.de/liederdatenbank/eigenteil können Sie leicht sehen, in welchen Anhängen ein bestimmtes Lied vorhanden ist. Die Datenbank ist aber leider noch nicht ganz vollständig. Die Seite https://www.evangeliums.net/lieder/ gibt Aufschluss, welche Liederbücher ein bestimmtes Lied enthalten.
Schwarze Madonna in der Gnadenkapelle des Klosters Einsiedeln in der Schweiz15. Jahrhundert. 117 cm hohe Figur aus Lindenholz
Lied
O Maria, sei gegrüßt (GL 523)
Kreuzzeichen
Mit Maria, der Mutter unseres Herrn, sind wir versammelt im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Einführung
Schwarze Madonnen, gemalt oder aus dunklem Holz geschnitzt, gelten als besonders schön. Der Volksglaube sprach ihnen häufig besondere Wundertätigkeit zu. Ein sehr bekanntes Bild der Schwarzen Madonna ist die Ikone aus Tschenstochau, in der die Patronin Polens verehrt wird.
Großer Verehrung erfreut sich auch die Schwarze Madonna in Altötting oder jene im Kloster Einsiedeln in der Schweiz. In zahllosen Kirchen und Kapellen im deutschsprachigen Raum werden Kopien dieser Mariendarstellungen verehrt.
Biblisch steht die Schwarze Madonna in einem Bezug zum Hohelied, wo es in Kapitel 1, Vers 5 heißt: Schwaz bin ich, doch schön, oder vielleicht besser zu übersetzen mit: Schwarz bin ich und schön.
Gebet
Gütiger Gott, die Mutter Jesu ist auch unsere Mutter geworden. Wir schauen heute auf die Schönheit der Schwarzen Madonna. Wie die Sonne die Haut bräunt, so hat Jesus Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, ihr Leben gefärbt. Ihre Schönheit ist der Spiegel ihrer Vollkommenheit. Wir bitten dich, begleite unseren Lebensweg, damit unser Glaube, unsere Liebe und unsere Hoffnung wachsen und die Sonne der Gerechtigkeit auch unser Leben durchdringt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
oder
Gütiger Gott, mit Freude ehren wir die Mutter Jesu, (pilgern wir zur Mutter Jesu) und vertrauen ihr unsere Bitten und Sorgen an. Höre auf die Fürsprache der Mutter deines Sohnes, die wir hier an heiliger Stätte als Schwarze Madonna verehren. Sie steht im Licht deines Sohnes, und die himmlische Sonne hat sie gebräunt. Lass auch uns in deinem göttlichen Licht stehen und den Weg durchs Leben im Glauben und in der Hoffnung finden. Lass uns deine Liebe zu uns Menschen erfahren. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und liebt jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Vgl. Tagesgebet aus dem MB Marienmessen „Unsere Liebe Frau von Einsiedeln“ (S. 447)
Lesung
Hohelied 1,3–5a
Gedanken zur Lesung
„Die Sonne hat mich verbrannt“. Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, das Licht der Welt, ist das Geheimnis der Schwarzen Madonna. Das göttliche Licht hat sie gebräunt. Maria hat also die Farbe ihres Sohnes, der auch schwarz ist. Zwar verehren wir die Mutter Maria, die ihrem Kind Gestalt und Aussehen verliehen hat, doch im Zentrum steht letztlich ihr Sohn. Die Mutter zieht uns zu ihrem Sohn, zu Jesus Christus. Wir haben es in der biblischen Lesung gehört: „Zieh mich her hinter dir“, sagt die Braut zum Bräutigam.
Wir verehren Maria am schönsten, wenn wir uns von Christus ziehen und uns in seinem Licht bräunen lassen. Dadurch färbt sich nicht das Äußere unseres Aussehens, sondern das Innere. Unser Wesen, unser Reden und Tun verändern sich, unsere Einstellung uns und anderen gegenüber. Vor dem Bild der Schwarzen Madonna mit ihrem Kind werden Freud und Leid in ein anderes Licht getaucht. In diesem Licht kann es geschehen, dass wir Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Auch unser Herz wird von dieser Sonne berührt, und wir spüren eine stärkende Kraft in uns, die uns den Alltag meistern hilft.
Wir sind eingeladen, uns immer wieder in das göttliche Licht zu stellen, das von Maria und ihrem Kind ausgeht. Von diesem Licht erfüllt – wie Maria – dürfen wir selber auch Licht sein für Menschen, die uns am Herzen liegen.
Lied
Schönster Herr Jesu (GL 364) oder
Die Schönste von allen (GL-Eigenteile der Diözesen)
Meditation
SCHWARZ BIN ICH, DOCH SCHöN.
Ja, schwarz bist du, Maria, und bezaubernd schön.
Schwarz wie Ebenholz.
Gebräunt vom Licht der Sonne.
Schwarz wie dein Sohn, den du trägst:
die Sonne der Gerechtigkeit,
das Licht der Welt.
Schwarze Madonna, lieblich und schön, Ebenbild Gottes.
Schwarz auch dein Kind: Jesus Christus, Gottes Sohn.
Auf dir ruhen Christi Glanz und Schönheit,
Wärme und Güte spiegeln sich in dir,
du Gottes Bild und Abbild.
Wir kommen zu dir, Schwarze Madonna,
in Leid und Schmerz, beladen mit Sorgen,
auch Kummer und Elend sind dir nicht verborgen.
Du, unsere Zuflucht in schweren Stunden
und Trösterin in bitteren Zeiten,
zeigst in dunkler Nacht dein Kind,
den Sohn, den du geboren:
Immanuel, Gott mit uns.
Lied
Maria, wir kommen aus Dunkel und Nacht (GL-Eigenteile der Diözesen)
Gesätz
3. Geheimnis des freudenreichen Rosenkranzes:
Jesus, den du, o Jungfrau, geboren hast.
Ruf
Ave, ave, ave Maria (Refrain des Lourdeslieds)
Bittrufe
In Dankbarkeit und Freude: Schwarze Madonna,
A
in deine Arme schließe mich ein!
In Kummer und Leid:
In Krankheit und Not:
In Einsamkeit und Verlassenheit:
In Geborgenheit und Frieden:
In Streit und Zwietracht:
Im Blick auf meine Mitmenschen:
Im Miteinander und Füreinander:
Im Verzeihen und Vergeben:
Im Scheitern und Zerbrechen:
Im Aufstehen und Weitergehen:
In Zeiten des Umbruchs und Neuanfangs:
In Gebet und Meditation:
In Ruhe und Stille:
In der Stunde des Todes:
Vaterunser
Lied
Lied zur Schwarzen Madonna von Tschenstochau (Liederbücher) oder
Wunderschön prächtige (GL-Eigenteile der Diözesen) oder
Sagt an, wer ist doch diese (GL 531)
Gebet
Guter Gott, in der Schönheit der Schwarzen Madonna erkennen wir die Schönheit der Menschen, wie du sie von Anfang an gedacht hast. Hilf uns umzukehren, damit wir uns immer mehr diesem Urbild angleichen – wie Maria, die Mutter deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.
Segenswort
Der Segen des Gottes von Sara und Abraham,
der Segen des Sohnes, von Maria geboren,
der Segen der Heiliggeistkraft, die über uns wacht
wie eine Mutter über ihre Kinder,
bleibe mit uns jetzt und in Ewigkeit.
Amen.
Schlusslied
Du große Herrin, schönste Frau (GL 648) oder
Tochter Zion, freue dich (GL 228)
Gnadenbild Mariahilf in der Dompfarrkirche St. Jakob, Innsbruck Lucas Cranach der Ältere, nach 1537
Lied
Meerstern, ich dich grüße, o Maria hilf
(GL 524, Strophen 1–3)
Kreuzzeichen
Mit Maria, auf deren Fürsprache wir vertrauen, sind wir versammelt im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Zum Bild
Das Gnadenbild Mariahilf ist ein Werk von Lucas Cranach dem Älteren, geschaffen nach 1537. Es befindet sich im Hochaltar des Innsbrucker Doms. Schon früh wurden Kopien dieses Bildes angefertigt. In den sich rasch ausbreitenden Maria-Hilf-Wallfahrten spiegeln sich u. a. die Bedürfnisse einer in vielfachen Bedrängnissen lebenden Bevölkerung, die Schutz und Hilfe in schrecklichen Nöten suchten, aber es drückt sich darin auch eine empfindsame Frömmigkeit aus. Die Liste an Kirchen und Kapellen, in denen eine Kopie dieses Bildes hängt, ist lang.
Lucas Cranach hatte das Bild für den sächsischen Hof in Dresden gemalt. Erzherzog Leopold V. brachte es aus Dresden zuerst nach Passau, wo er Bischof war, und dann nach Innsbruck, wo er Regent war. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde es bei Marienandachten öffentlich verehrt, und um 1650 kam es in die Innsbrucker Pfarrkirche, den heutigen Dom.
Bedeutende Kopien, die große Wallfahrten begründeten, werden in Passau auf dem Maria-Hilf-Berg verehrt, ebenso in der Wiener Mariahilf-Kirche, in Maria hilf, Amberg, und in der Kirche St. Dionysius in Neunkirchen.
Einführung
Wir blicken auf zum Gnadenbild Mariahilf. Maria umfängt ihr Kind mit ihren Händen, und unter ihrem Schleier ist es behütet und geborgen. Unverwandt schaut das Kind seine Mutter an. In herzlicher Verbundenheit mit ihrem göttlichen Kind gilt ihr Blick uns. Wir sind gleichsam wie ihr Kind in