Sammy, das kämpfende Herz - Doris Bolten - E-Book

Sammy, das kämpfende Herz E-Book

Doris Bolten

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Beschreibung

Schon als Gott die Welt erschuf, stand für ihn fest, dass er irgendwann ein Geschöpf auf die Erde schicken würde, das etwas ganz Besonderes sei. Dieses Geschöpf kam am 15. Juli 1999 als Französische Bulldogge zur Welt. Ihr Züchter gab ihr den Namen Yam von Worikben – und dieses besondere Geschöpf wurde für lange Zeit unser Wegbegleiter. Wir danken Gott an jedem Tag für dieses Geschenk: Sammy.

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Doris Bolten

Sammy, das kämpfende Herz

ErlebnisHund 3

Doris Bolten

SAMMY, DAS KÄMPFENDE HERZ

ErlebnisHund 3

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© dieser Ausgabe: Dezember 2017

p.machinery Michael Haitel

Titelfoto & Fotografien: Doris Bolten

Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda Michael Haitel

Lektorat: Michael Haitel

Herstellung: global:epropaganda Michael Haitel

Verlag: p.machinery Michael Haitel

Ammergauer Str. 11, 82418 Murnau am Staffelsee

www.pmachinery.de

ISBN der Printausgabe: 978 3 95765 110 5

ISBN dieses E-Books: 978 3 95765 868 5

Schon als Gott die Welt erschuf, stand für ihn fest, dass er irgendwann ein Geschöpf auf die Erde schicken würde, das etwas ganz Besonderes sei. Dieses Geschöpf kam am 15. Juli 1999 als Französische Bulldogge zur Welt. Ihr Züchter gab ihr den Namen Yam von Worikben – und dieses besondere Geschöpf wurde für lange Zeit unser Wegbegleiter.

Wir danken Gott an jedem Tag für dieses Geschenk.

Wie es begann –

Irgendwann im Frühjahr 1999 kam mein Mann Ralf von der Arbeit und erzählte freudestrahlend, er habe unseren neuen Hund gefunden.

Wir hatten schon einmal einen Hund besessen – einen Yorkshireterrier namens Pips, der leider nur zehn Jahre alt wurde.

Damals waren wir noch jung und unerfahren. Gerade mal Anfang zwanzig, kaum Ahnung vom Leben, geschweige denn von der Verantwortung einem Tier und insbesondere einem Hund gegenüber. Ich hatte die Rolle als Hundemama übernommen und war für unseren Pips verantwortlich. Leider machte ich den gravierenden Fehler und glaubte immer nur einem einzigen Tierarzt. Damals waren Tierärzte noch dünner gesät als heute, und unser Tierarzt war allgemein gut bekannt. Aber seine jahrelang falsche Behandlung war verantwortlich dafür, dass Pips so früh sterben musste – am Ende war ihm nicht mehr zu helfen und ich musste den schweren Gang gehen und ihn erlösen lassen.

Damals schwor ich mir, alles anders zu machen, sollte ich noch einmal einen Hund bekommen.

Fünf Jahre zogen ins Land und ich trauerte meinem Pips immer noch nach.

Unsere Familienplanung in Bezug auf Kinder war erfolglos geblieben. Eigentlich hatte ich mir mindestens zwei eigene Kinder vorgestellt. Ich war als einziges Mädchen unter drei Brüdern aufgewachsen und hatte schon früh eine Mutterrolle übernommen, weil meine Mutter stundenweise arbeiten ging und ich meine Brüder zu versorgen hatte. Eine Aufgabe, die mir durchaus Spaß bereitete.

Und da der Herrgott wohl nicht wollte, dass ich eigenen Nachwuchs zur Welt bringen durfte, musste ich meine Muttergefühle zumindest einem Hund weitergeben.

Und dann kam eben dieser Tag, an dem Ralf, mein Mann, nach Hause kam und sagte: »Unser nächster Hund ist eine Französische Bulldogge.«

Ich kannte diese Rasse nicht. Überhaupt nicht. Und bei dem Wort »Bulldogge« stellten sich mir auch eher die Nackenhaare auf. Ralf bemerkte natürlich meine Skepsis sofort und empfahl mir, mich einfach erst einmal zu informieren. Also schwang ich mich gleich ins Auto und besorgte mir eine Hundezeitschrift mit Bildern und einem Artikel über Französische Bulldoggen.

Als ich das erste Bild sah, war meine Reaktion: »So einen hässlichen Hund will ich nicht – und außerdem ist das ein Kampfhund.«

Was natürlich Unsinn war – vor allem die Sache mit dem Kampfhund. Der einzige Kampf, den diese Hunderasse auszufechten hat, ist der Kampf um eine schnelle Mahlzeit.

Unsere Recherchen ergaben, dass es ganz in unserer Nähe einen Züchter gab. Telefonisch vereinbarten wir einen Besuchstermin.

Ich war völlig aufgeregt. Zwischenzeitlich hatte ich mir ein Buch über die Französische Bulldogge besorgt und gelesen. Ich war beeindruckt von dieser Rasse, unabhängig davon, ob ich fand, dass sie hässlich aussähe oder nicht.

Nachdem wir beim Züchter drei Stunden mit dessen Rasselbande verbracht hatten, war ich total verliebt in die kleinen Racker.

Wir vereinbarten mit dem Züchter, dass unser neuer Hund beim nächsten Wurf dabei sein sollte. Als der Züchter später anrief und mitteilte, der nächste Wurf sei abzusehen, waren wir glücklich wie werdende Eltern. Mitte Juli sollte der Wurf zur Welt kommen. Wir fieberten diesem Termin entgegen – und dann kam am 15. Juli 1999 der Anruf: Die Welpen sind da, alle gesund, alle munter. In zwei Wochen sollten wir uns einen aussuchen.

Das waren schier endlose zwei Wochen. Als wir dann endlich beim Züchter waren, hätte ich am liebsten alle fünf mitgenommen. Aber die anderen Welpen waren natürlich auch schon vergeben.

Immerhin durften wir uns als Erste einen Welpen aussuchen. Was für eine schwere Entscheidung das war!

Aber dann hielt die Züchterin mir einen Kleinen auf ihrer Hand hin und der streckte mir seine kleine Zunge entgegen.

»Das ist er! Unser Sammy!«, sagte ich zu meinem Mann.

Von diesem Moment an war klar, dass dieser kleine Frechdachs uns die nächsten Jahre begleiten würde.

Aber wir mussten noch einige Wochen ausharren, bis wir ihn nach Hause holen konnten. Immerhin brauchte er noch seine Mutter, die Muttermilch, die Gemeinschaft mit seinen Brüdern und Schwestern, um sich ansatzweise zu sozialisieren. Wenigstens durften wir ihn regelmäßig besuchen.

Nach unserem Septemberurlaub am Wörthersee sollte unser neuer Schatz dann bei uns daheim Einzug halten. Wir hatten schon alles vorbereitet, die Welpenerstausstattung beschafft. Das Einzige, was noch fehlte, war ein Hundekörbchen. Aber wir sagten uns, dass das ja kein Problem sein könnte.

Das »Problem« löste sich dann auch wie von selbst. Vom Wörthersee aus war es nicht weit ins damals noch existierende Jugoslawien. Und auf einem Wochenmarkt entdeckten wir einen Hundekorb, der uns sehr gefiel. Wir kauften, ohne zu überlegen.

Das »Problem« verlor seine Anführungszeichen, als wir feststellten, dass wir in unserem Zweisitzercabrio ja überhaupt keinen Platz für so einen Korb hatten. Bis zu unserem Hotel war das Problem noch klein: Verdeck auf, Korb hochkant, und los. Aber wie sollten wir mit dem Korb nach Hause kommen?

Zum Glück gab es in unserem Hotel Urlaubsgäste, die wir eigentlich jedes Jahr dort trafen und die in der Nähe unseres Heimatdomizils wohnten. Die erklärten sich bereit, den Korb mit nach Hause zu nehmen – und wir holten ihn dann dort ab. Problem gelöst.

Unser erster Besuch beim Züchter: Sammy 1 Woche alt

Endlich ist es so weit –

 

Bei einem unserer letzten Besuche hatten wir ein Frotteehandtuch mitgenommen und beim Züchter gelassen. Er hatte uns erklärt, dass es dem Welpen einfacher fallen würde, von seiner Mutter getrennt zu werden, wenn so ein Handtuch in seinem Körbchen vorhanden sei.

Am 1. Oktober 1999 fuhren wir mit unserem Flitzer die etwa vierzig Kilometer bis zu unserem Züchter. Die Rückfahrt hatten wir auf Landstraßen geplant.

Ganz vorsichtig nahm ich den kleinen Schatz in Empfang. Ich legte das Handtuch auf meinen Schoß und bettete ihn vorsichtig darauf.

Wir hatten erfahren, dass die erste Autofahrt besonders wichtig sei. Dieses Erlebnis würde den Hund im Hinblick auf die Frage prägen, ob er Autofahrten mögen oder nicht mögen würde. Da wir viel unterwegs waren, sollte unser Hund sinnvollerweise autotauglich sein.

So fuhren wir mit – ungelogen! – dreißig Stundenkilometern nach Hause, immer darauf bedacht, dass sich der Welpe nicht vielleicht übergeben müsste. Wie die anderen Verkehrsteilnehmer auf unseren »Geschwindigkeitsrausch« reagierten, muss ich nicht erwähnen – das war uns aber damals völlig gleichgültig.

 

Zu Hause angekommen stellten wir Sammy erst einmal bei meinen Schwiegereltern vor. Der kleine Kerl wirkte in der riesigen großen Küche dort völlig verloren. Ein dunkler Fleck auf weißen Fliesen. Er schaute in alle Richtungen, um herauszufinden, wo er denn hier gelandet sei.

Ich nahm ihn schnell wieder auf den Arm und sprach leise mit ihm. »Hier wohnen nur Oma und Opa, du wohnst gleich nebenan.«

Dort setzte ich Sammy in der Diele ab und ließ ihn erst einmal die Umgebung erschnüffeln. Ich zeigte ihm, wo das Wasser stehen würde. Und dann kam auch der große Augenblick, dass ihn in sein neues Körbchen setzte. Das Handtuch lag dort schon bereit.

Er setzte sich auf und begutachtete seine neue Umgebung. Sie schien ihm zu gefallen – denn als erstes markierte er mal sein neues Revier.

Tja, mein Fehler. Wäre ich eben mit ihm rausgegangen. Aber das würde ich schon hinbekommen …

 

Ich hatte drei Wochen »Erziehungsurlaub« genommen, um meinem neuen »Baby« Manieren beizubringen. Die ersten Nächte, so war das mit meinem Mann Ralf vereinbart, würde ich im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen. Ich wollte da sein, wenn Sammy wach würde und raus müsste. Ich hatte auch wildeste Befürchtungen, er würde seine Mama vermissen und weinen. Aber das war völlig unnötig – er fühlte sich von Anfang an wohl bei uns.

Um Mitternacht gab es die letzte Runde, dann erst wieder um sechs Uhr. Dazwischen schlummerte Sammy wie ein kleines Baby. Er vermisste seine Mutter nicht ein einziges Mal. Das Handtuch entsorgte ich bereits nach drei Tagen.

Ich schlief auf dem Sofa, Sammy in seinem Körbchen. Manchmal nahm ich ihn auch zu mir mit aufs Sofa. Dann lag er in meinem Arm und schlief tief und fest. Sobald er wach wurde, lief ich mit ihm auf dem Arm hinaus, damit er dort seine Geschäfte erledigen konnte.

Nach etwa drei Wochen war er – bis auf seltene Ausnahmen – stubenrein. Und es gab von Anfang an »feste Zeiten«.