Sauerland fotografieren - Karl-Josef Klein - E-Book

Sauerland fotografieren E-Book

Karl-Josef Klein

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Beschreibung

Ihr Foto-Reiseführer durch das »Land der tausend Berge«Viele kennen das Sauerland nur als Naherholungsgebiet vor der Haustür – doch das »Land der tausend Berge« steckt rund ums Jahr voller lohnenswerter Fotomotive. Dieser Fotoscout von Karl-Josef Klein führt Sie auf sechs Touren durch alle Regionen des Sauerlandes, oft auch abseits der bekannten Routen. Sie erkunden verschwiegene Täler, satte Buchenwälder, schmucke Fachwerkdörfer oder Aussichtspunkte auf lichten Anhöhen. Viele Tipps aus der Fotopraxis helfen Ihnen, auch schwierige Motivsituationen zu meistern und so Ihre Wunschbilder mit nach Hause zu nehmen.Wie in allen Fotoscouts sind alle Touren auf Karten dokumentiert und alle Motive als QR-Codes hinterlegt. Diese können Sie einfach mit Ihrem Smartphone scannen und dann über Google Maps direkt zu Ihrem jeweiligen Ziel navigieren. Die Touren beinhalten sowohl kurze Autostopps wie auch längere Wanderungen.

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KARL-JOSEF KLEIN unterrichtete bis zu seiner Pensionierung am Kaufmännischen Berufskolleg in Menden/Sauerland. An den Wochenenden fotografierte er auf zahlreichen Wanderungen das Sauerland, das er in seiner Vielfalt kennen und lieben gelernt hat. Viele seiner Bilder wurden bereits in der WDR-Sendung »Lokalzeit Südwestfalen« und in der »Westfalenpost« gezeigt. Außerdem hielt er für die Siebengebirgsgruppe der DAV-Abteilung Siegburg Foto-Vorträge über seine Touren in den Allgäuer Alpen.

Karl-Josef Klein

SAUERLAND FOTOGRAFIEREN

Der Foto-Reiseführer zu den schönsten Motiven

Karl-Josef Klein

Lektorat: Boris Karnikowski

Lektoratsassistenz: Anja Weimer

Copy-Editing: Kerstin Grebenstein, www.buch-fuer-buch.de

Satz: Anna Diechtierow

Herstellung: Stefanie Weidner, Frank Heidt

Umschlaggestaltung: Anna Diechtierow, unter Verwendung von Fotos des Autors

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

 

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978-3-86490-851-4

PDF

978-3-96910-601-3

ePub

978-3-96910-602-0

mobi

978-3-96910-603-7

Copyright © 2022 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

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INHALTSVERZEICHNIS

EINLEITUNG

Über das Sauerland und diesen Fotoscout

TOUR

NÖRDLICHES SAUERLAND

Menden im Sauerland | Menden-Asbeck | Hemer-Riemke Spaziergang am Klärteich | Felsenmeer Hemer | Balve, Waldroute in Binolen | Sieben Jungfrauen | Bärlauchfunde | Rundweg A0 | Märzenbecher-Wanderung | Balve-Eisborn | Orlebachtal | Fröndenberg, Kiebitzwiesen | Wildwald Voßwinkel | Sundern-Hövel | Wildewiese

TOUR

DIE HOMERT RUND UM ESLOHE

Grevenstein | Dormecke | Eslohe | Bracht-Herschede | Wenholthausen-Oesterberge | Wörden | Faulebutter | Sauerlandblick

TOUR

EBBEGEBIRGE

Märzenbecher im Herveler Bruch | Ebbemoore an der Nordhelle | Teiche am Sauerländer Höhenflug | Einblicke im Fichtenwald | Aussichten an der Nordhelle | Grevenbrück – Breiter Hagen | Bärlauchblüte | Hohe Bracht | Listertalsperre | Biggetalsperre | Kaskade am Jubach

TOUR

ROTHAARGEBIRGE NORD

Molbeckeweg | Schmantelrundweg | Kreuzbergweg | Schluchtenpfad | Hesborner Weg | Grönebach | Feldstein und Goldstein

TOUR

ROTHAARGEBIRGE SÜD

EXKURS Sternenfotografie

Kahler Asten | Sonnenuntergang am Kahlen Asten | Altastenberg, Bergwiesenpfad | Renauwiese und Renautal | Lenneplätze | Langewiese | Hoheleye | Aussichtsplattform Burg Rappelstein

EXKURS Sonnenauf- und Sonnenuntergang fotografieren und bearbeiten

TOUR

SCHMALLENBERGER SAUERLAND

St. Cosmas und Damian | Rotwildgehege Bödefeld | Ohlenbach | Westfeld, Lennegrund | Kahler Asten-Steig | Antoniussteig | Schwedensteig-Heidenstraße | Oberkirchen | Hexenkessel | Hartmecketal | Oberhenneborn | Holthausen | Wormbach | Werpe | Rund um den Beerenberg | Berghausen | Grafschaft | Schanze | Jagdhaus | Almert

INDEX

Die blau markierten Ziele können Sie als Bonusmaterial von unserer Website herunterladen: www.dpunkt.de/produkt/sauerland-fotografieren, Reiter Zusatzmaterial.

Einleitung

Über 30 Jahre habe ich mit meiner Familie in Menden im Sauerland gelebt, bevor ich aus privaten Gründen ins Rheinland zog. Auf zahlreichen Wanderungen habe ich mit meiner Ehefrau und unserem Hund das Sauerland erkundet und lieben gelernt. Viele schöne Erinnerungen verbinde ich mit diesen Touren.

Jetzt im fortgeschrittenen Alter verbringen meine Frau und ich noch immer viel Zeit im Sauerland. Wer einmal die freien Aussichten in der Homert, im Ebbegebirge oder im Rothaargebirge erlebt hat, wird immer wieder gern in diese Region zurückkehren.

Auch aus fotografischer Sicht kann ich das Sauerland empfehlen. Im Herbst, Winter oder Frühjahr heben sich die Nebelschleier aus dem Tal und verzaubern die Sicht auf das Land der tausend Berge. Die Sonne geht unter, färbt den Horizont tiefrot und verfärbt mit ihrem weichen Licht die Berge und Wälder. Ruhig plätschert der Bach in kleinen Kaskaden zu Tal. Im Tal schlängelt er sich durch blumenreiche Wiesen. Es sind diese Erinnerungen, die zu diesem kleinen Fotoführer geführt haben.

Durch den Orkan Kyrill sind 2007 viele Freiflächen im Sauerland entstanden. Deshalb beschreibe ich in diesem Fotoscout viele Fotopunkte, die abseits der Hauptrouten liegen. Beispielhaft möchte ich hier eine meiner Lieblingsstellen aufführen. Oberhalb von Menden-Asbeck haben Sie eine herrliche Aussicht in die Homert Richtung Hemer. Die Sonne geht genau in Blickrichtung unter. Im Herbst, Frühjahr und Winter gesellt sich häufig noch Nebel dazu. Das ergibt fantastische Fotos mit einer exzellenten Lichtstimmung.

So haben sich im Laufe der Zeit viele Fotos aus dem Sauerland auf meiner Festplatte angesammelt. Natürlich wurden auch die Kameras in über zehn Jahren häufiger ausgewechselt und alte durch technisch weiterentwickelte Kameras ersetzt. Die Technik schritt fort und mit ihr die Möglichkeiten, Fotoideen umzusetzen. Wollte man früher bodennahe Aufnahmen machen, ging das nur mit Bodenkontakt. Heute legt man die Kamera auf den Boden, schwenkt den Monitor entsprechend und wählt den Bildausschnitt. Die gymnastische Übung entfällt.

Unrasierter Helmling

Olympus OMD E-M1 MIII · 60 mm · f/5.6 · 60 mm · 1/6 s · ISO 200

ÜBER DAS SAUERLAND UND DIESEN FOTOSCOUT

So ganz genau lässt sich das »Land der tausend Berge« – es sind tatsächlich 2711! – nicht abgrenzen. Die Grenzen zum Siegerland sind fließend und lassen eine genaue Zuordnung nicht zu.

In den Jahren 1961 bis 1965 wurden im Sauerland die Naturparks Arnsberger Wald, Ebbegebirge, Homert und Rothaargebirge eingerichtet. Die drei Naturparks Ebbegebirge, Homert und Rothaargebirge wurden anno 2015 zum Naturpark Sauerland – Rothaargebirge zusammengefasst. Der Naturpark Arnsberger Wald blieb bestehen.

Im Jahr 2007 hat der Orkan Kyrill mit brachialer Gewalt im Sauerland gewütet und weite Waldflächen verwüstet. Das war schlimm für die Waldbauern, aber für Fotografen war es ein Segen. Es entstanden viele Freiflächen, die weite Blicke in das Land der tausend Berge erlauben. Noch heute prägen die Verwüstungen des Orkans weite Flächen des Sauerlandes.

Prägend für das Land der tausend Berge sind die Buchenwälder. Gerade im Herbst lohnen sich Wanderungen im Schmallenberger Sauerland, das mit bunt gefärbten Mischwäldern aufwartet. Viele schützenswerte Pflanzen wie Herbstzeitlose oder Knabenkräuter weist diese Region auf. Aber auch seltene Tierarten wie die ausgewilderten Wisente seien hier erwähnt. Im Frühjahr duftet im Wald der Bärlauch und wartet darauf, geerntet zu werden.

Im Sommer laden die vielen Talsperren zum Baden ein. Der Sommer ist aber gleichzeitig die Zeit der zahlreichen Schützenfeste. Jedes Dorf hat seinen Schützenverein und natürlich einen Schützenkönig. Aber auch andere Bräuche wie das Maibaumaufstellen und die Osterfeuer werden im Sauerland begangen.

Viele schmucke Fachwerkdörfer sind in den Tälern und den Höhen angesiedelt. Davon zeugen die vielen Goldmedaillen, die den Dörfern beim Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« in diesem Teil von Nordrhein-Westfalen verliehen wurden.

»Wenn man die Berge sehen kann, regnet es bald. Kann man sie nicht sehen, regnet es schon.« Dieses im Sauerland gern verwendete geflügelte Wort beschreibt das Wetter dort recht gut. Allerdings kann das Wetter regional auch sehr unterschiedlich geprägt sein. Es kann Ihnen passieren, dass es bei Ihnen regnet und einen Kilometer weiter die Sonne scheint. Im Herbst werden Sie in den Tallagen häufiger Nebel haben, während oben auf den Bergen die Sonne scheint. Inversionswetterlagen sind im Herbst und Winter nicht selten. Diese Wetterlagen bilden die Grundlage für stimmungsvolle Fotos.

In dieser Landschaft können Sie Ruhe und auch Einsamkeit genießen. Erholen Sie sich vom Stress des Alltags, nehmen Sie die Natur in sich auf und gehen Sie in Ruhe Ihrem Hobby nach. Es lohnt sich, im Land der tausend Berge unterwegs zu sein.

Damit Sie schnell die Vorzüge dieser Landschaft erleben können, gebe ich in diesem Fotoscout die Koordinaten für die Location bzw. für den Beginn einer Rundwanderstrecke an. Alternativ können Sie die QR-Codes am Seitenrand Sie mit Ihrer Smartphone-Kamera scannen und dann mit Google Maps dorthin navigieren. Anschließend beschreibe ich die Wege zu den Fotopunkten. Auf den Rundstrecken ergeben sich dann sicherlich noch andere sehenswerte Motive. Der SGV (Sauerländischer Gebirgsverein) pflegt die Auszeichnung der Wege vorbildlich. Deswegen möchte ich an dieser Stelle die vielen ehrenamtlichen Helfer loben, die mit Farbeimern durch den Wald gehen und die Wege markieren. Vielen Dank dafür!

Die Touren sind so zusammengefasst, dass Sie von einem Ausgangspunkt aus ohne allzu lange Fahrzeiten auskommen. Bedenken Sie, dass für Sonnenaufgangsfotos ein frühes Aufstehen notwendig ist und dann die Fahrzeit hinzukommt. Mindestens eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang sollten Sie schon am Fotopunkt sein. Optimal wäre ein Erkunden des Platzes am Vortag.

Im Sauerland steht Ihnen die SauerlandCard zur Verfügung, wenn Sie die Kurtaxe entrichtet haben. Dann können Sie die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Die Fahrzeiten erfahren Sie im Internet unter der Adresse www.rlg-online.de/fahrtplaene-angebote/fahrplanauskunft.php und für den Wanderbus unter www.schmallenberger-sauerland.de/informieren/schmallenberger-sauerland-card/.

Wenn Sie zur Nordhelle im Ebbegebirge fahren möchten, benutzen Sie die A45 und fahren in Meinerzhagen ab und halten sich Richtung Valbert. Das Ebbegebirge liegt Ihnen hier zu Füßen. Bevorzugen Sie das Hochsauerland, fahren Sie über die A46 nach Winterberg. Hier erwartet Sie das Rothaargebirge. Die Mitte des Sauerlandes in der Gegend um Eslohe erreichen Sie über die A46. Ab Meschede fahren Sie über die B55 nach Eslohe.

Unterkünfte sind im Sauerland in großer Zahl vorhanden. Wenn NRW und Holland zusammen Ferien haben, wird es allerdings sehr eng, denn das Sauerland ist für viele Holländer sehr attraktiv. Deswegen sollte man rechtzeitig in Winterberg oder Schmallenberg reservieren.

Folgende Ausgangspunkte kann ich Ihnen empfehlen:

TOUR 1 Balve-Eisborn oder Menden

TOUR 2 Eslohe oder Wenholthausen

TOUR 3 Valbert

TOUR 4 Winterberg oder Altastenberg

TOUR 5 Schmallenberg

Das Sauerland bietet das ganze Jahr hindurch Fotomotive. Allerdings empfehle ich Ihnen einen Besuch des Sauerlandes im Frühjahr, wenn Märzenbecher und Bärlauch blühen. Auch der Frühsommer mit den blühenden Bergwiesen um Altastenberg eignet sich für eine Fotoreise. Im Herbst färben sich die Mischwälder bunt und die roten Fliegenpilze leuchten in der Sonne. Dann haben die Landschaftsfotografen Hauptsaison. Der Winter verzaubert die Landschaft auf dem Kahlen Asten. Geht dann die Sonne morgens leuchtend rot auf, steht einem stimmungsvollen Foto nichts mehr im Weg.

Ihre Kamera liegt schon verpackt im Fotorucksack? Die Objektive sind sicher untergebracht? Das Stativ ist an der Seite oder hinten am Fotorucksack befestigt?

Meine Ausrüstung setzt sich wie folgt zusammen:

MFT-Kamera Olympus OMD E-M1 MIII

Objektive:

· 12-mm-Festbrennweite f/2.0

· 17-mm-Festbrennweite f/1.8

· 12–40 mm f/2.8

· 12–100 mm f/4

· 60 mm f/2.8

· 100–400 f/4

Mikrofasertuch für Brille und Objektive

Graufilter der Stufen ND8 und ND64

Grauverlaufsfilter der Stufe GND16

Polfilter

Adapterringe für das Steckfiltersystem

Stativ

Fotorucksack mit Regenhaube

Stirnlampe

Helmling

Olympus OMD E-M1 MIII · 60 mm · f/5.6 · 1/15 s · ISO 200

ein zweiter Akku und eine zweite Speicherkarte

ein Eisstiel (dazu gleich mehr)

Das schwere Teleobjektiv kommt nur in den Rucksack, wenn Tiere zu fotografieren sind. Einige Kameras – so auch meine – können einen ND-Filter simulieren. Sollte Ihre Kamera das nicht können, empfehle ich Ihnen ein Filterstecksystem mit entsprechenden Adaptern. Mit einem derartigen System vermeiden Sie Vignettierungen bei besonders weitwinkligen Objektiven. Außerdem können Sie Grauverlaufsfilter in der Senkrechten nach oben oder unten verschieben und so den Dynamikumfang besser ausgleichen und anpassen. Das können Sie bei einem Filter, den Sie vor das Objektiv schrauben, nicht.

Ansonsten empfehle ich wetterfeste Kleidung und hohe Wanderschuhe. Verpflegung sollte auch immer dabei sein.

Gerade bei Regenwetter habe ich schon herrliche Makroaufnahmen von Blumen gemacht. An Regentagen sollten Sie deshalb den Regenschirm nicht vergessen.

Sie werden sich sicherlich fragen, warum man einen Eisstiel dabeihaben sollte? Versuchen Sie einmal, einen Sonnenstern ohne Flares (Sonnenflecken) zu fotografieren. Das ist mir nur in Ausnahmefällen gelungen. Deshalb fotografiere ich ein Foto mit Sonnenstern und Flares vom Stativ. Beim zweiten Foto vom Stativ decke ich die Sonne mit dem Eisstiel ab und erhalte so ein Foto ohne Sonnenflecken. In Gimp lege ich die beiden Fotos als Ebenen übereinander und radiere über die Fläche mit dem Sonnenstern. So bekomme ich ein Foto mit Sonnenstern und ohne Sonnenflecken (diese Technik erläutere ich genauer ab Seite 155).

In der Landschaftsfotografie hängt viel vom Wetter ab. Studieren Sie deshalb am Vortag die Wettervorhersage.

Eine kalte klare Nacht verspricht am Morgen meist Dunst in den Tälern, während auf den Bergen die Sonne scheint. Dann können Sie hervorragende Fotos mit nach Hause nehmen.

Auf meinem Smartphone habe ich noch einige Apps installiert, die für Fotografen nützlich sein können. Fototool für Android bzw. PhotoPills für iOS kann ich Ihnen empfehlen. Mit diesen Apps können Sie unter anderem die Schärfentiefe berechnen und sie geben Ihnen auch astronomische Daten an, wie z.B. die Zeitpunkte des Auf- bzw. Untergangs von Sonne und Mond sowie den Beginn und das Ende der goldenen Stunde und der blauen Stunde.

Die App Rolleimoments bietet einen Location-Planer, der Ihnen den Beginn der nautischen und der bürgerlichen Dämmerung sowie der blauen Stunde anzeigt.

Nach dem Fotografieren müssen Sie die Fotos bearbeiten. Wenn Ihnen dazu die geeignete Software fehlt und Sie nur über ein kleines Budget verfügen, empfehle ich Ihnen das Programm Darktable. Sie können es kostenlos aus dem Internet herunterladen. Zu diesem Programm ist auch ein Buch im dpunkt.verlag erschienen mit dem Titel »So geht das in Darktable 3« (ISBN 978-3-86490-681-7). Dieses Programm sowie Gimp benutze ich schon seit Jahren und ich bin bisher damit gut gefahren.

Link für

Darktable

:

www.darktable.org

Link für

Gimp

:

www.gimp.org

Sollten Sie statt Darktable Adobes Lightroom oder ein anderes Bildbearbeitungsprogramm einsetzen, werden Sie die hier mit Darktable gezeigten Schritte leicht auf Ihre Arbeitsweise übertragen können.

Sonnenuntergang oberhalb von Menden-Asbeck

Olympus E-M5 · 12–40 mm · f/11 · 1/20 s · ISO 200

Wintermorgen an den Kiebitzwiesen

Olympus E-M5 · 75–300 mm · f/6.3 · 124 mm · 1/400 s · ISO 200

NÖRDLICHES SAUERLAND

TOUR 1

Sanft beleuchten die Bodenstrahler die alten Mauern der Alten Apotheke und des Alten Rathauses in Menden. Sie tauchen die Gebäude in ein romantisches Licht und verwandeln sie in fotogene Motive.

Die Sonne versinkt langsam am Horizont und taucht den Himmel und die Berge im nördlichen Sauerland in ein fahles rötliches Licht. Oberhalb von Menden-Asbeck habe ich wunderschöne Sonnenuntergänge erlebt.

Am Klärteich in Hemer-Riemke finden Sie die einzige Graureiherkolonie der Gegend vor, die am Boden brütet. Hier konnte ich in Ruhe die Graureiher fotografieren. Im Felsenmeer in Hemer-Deilinghofen haben die Riesen mit Felsbrocken gespielt. Ein sehenswertes Felsgewirr ist so entstanden.

Auf dem Premiumwanderweg Waldroute leuchtet die Sonne den Weg aus und macht den Spaziergang zu den versteinerten sieben Jungfrauen – einer Felsformation im Hönnetal – zu einem lohnenden Ausflug.

Die Kiebitzwiesen in Fröndenberg sind Zufluchtsort für viele Vogelarten. In den feuchten Ruhrauen finden sie Schutz vor ihren Feinden und können dort in Ruhe brüten. Hier lebt der Kiebitz zusammen mit anderen Artgenossen. Für mich war es immer ein besonderes Erlebnis, wenn sehr viele Gänse in großer Zahl starteten oder landeten.

Hirsche, Wildschweine und Co. leben im Wildwald Voßwinkel. Hier können Sie diese Tiere aus nächster Nähe erleben und fotografieren. Besonders die Zeit der Hirschbrunft mit den röhrenden Hirschen wird mir immer in Erinnerung bleiben.