Schadensfälle in der Textilreinigung - Meinrad Himmelsbach - E-Book

Schadensfälle in der Textilreinigung E-Book

Meinrad Himmelsbach

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Beschreibung

Schäden erkennen und vermeiden! Schadensfälle in der Textilreinigung sind keine Seltenheit. Die meisten betrieblich verursachten Schäden entstehen jedoch nicht mutwillig, sondern aus Unkenntnis oder Unwissenheit. Der vorliegende Ratgeber liefert eine praxisgerechte Aufbereitung von 35 Schadensbildern mit Schadensanalysen, Schadensursachen und wertvollen Hinweisen zur Schadensregulierung. Unverzichtbar für die Textilreinigerpraxis, wenn es darum geht, • Schadensmechanismen zu erkennen und zu vermeiden, • aufgetretene Schäden sicher zu analysieren, • Schadensfälle zu bearbeiten und abzuwickeln. Zahlreiche vierfarbige Schadensbilder unterstützen bei der Schadensanalyse und helfen, Schadensfälle zukünftig wirksam zu reduzieren. Ein umfangreicher Serviceteil enthält eine Zusammenstellung einfacher Untersuchungsmethoden zur korrekten Ermittlung der Schadensursachen sowie praktische Tabellen, die der erfolgreichen Schadensfallbearbeitung dienen. Autor Meinrad Himmelsbach führt als Textilreinigermeister eine Textilreinigung, ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Textilreinigerhandwerk und leitet die Schiedsstelle für Textilpflege Baden-Württemberg.

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Seitenzahl: 201

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Meinrad Himmelsbach

Schadensfälle in der Textilreinigung

Schäden erkennen und vermeiden

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtliche Differenzierung in den Formulierungen verzichtet. Wir bitten, sämtliche Bezeichnungen (z.B. Textilreiniger, Mitarbeiter etc.) im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter zu interpretieren und anzuwenden.

1. Auflage 2015 © 2015 by Holzmann Medien GmbH & Co. KG, 86825 Bad Wörishofen Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, fotomechanischen Wiedergabe und Übersetzung nur mit Genehmigung durch Holzmann Medien. Das Werk darf weder ganz noch teilweise ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm, elektronische Medien oder ähnliches Verfahren) gespeichert, reproduziert oder sonst wie veröffentlicht werden. Diese Publikation wurde mit äußerster Sorgfalt bearbeitet, Verfasser und Verlag können für den Inhalt jedoch keine Gewähr übernehmen.

Bildquelle/​Umschlag: ©iStock.com/​M_a_y_a | womue©fotolia.com Lektorat: Achim Sacher, Holzmann Medien | Buchverlag Herstellung/​Satz: Markus Kratofil, Holzmann Medien | Buchverlag 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015 Artikel-Nr.1542.01 ISBN: 978-3-7783-0998-8

Vorwort

„Aus Schaden wird man klug.“ Man könnte meinen, dieses Sprichwort sei für diesen Ratgeber erfunden worden.

Tatsächlich hoffe ich, dass der Leser einen möglichst großen Nutzen aus dem vorliegenden Buch gewinnen kann und dadurch so mancher Schaden vermieden wird, getreu dem Motto „Man muss ja nicht jeden Fehler selbst machen“.

Die in diesem Ratgeber vorgestellten Schadensfälle sind im Laufe der vergangenen Jahre in der Fachzeitschrift „RWTextilservice“ erschienen. Sie gehen zurück auf meine Erfahrungen als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Textilreinigerhandwerk und auf meine Tätigkeit als Leiter der Schiedsstelle für Textilpflege Baden-Württemberg. Ergänzt wird dieses Wissen durch die Erfahrungen aus dem Textilreinigungsbetrieb, den ich zusammen mit meinem Bruder Christian Himmelsbach führe. Er steht mir stets mit Rat und Tat sowie zum Austausch zur Verfügung. Ohne ihn wären diese Tätigkeiten für mich unmöglich. Vielen herzlichen Dank dafür!

Als Holzmann Medien mit dem Wunsch an mich herangetreten ist, die bisher vorgestellten Schadensfälle zu veröffentlichen, war mir sofort klar, dass ein solches Projekt noch um einen Teil zu den allgemeinen Abläufen bei der beruflichen Tätigkeit mit Schadensfällen ergänzt werden sollte. Damit dient das Werk nicht nur als Ratgeber, sondern hoffentlich als echte Arbeitshilfe in der Praxis.

Die Idee, sämtliche für die Bearbeitung eines Schadensfalls erforderlichen Unterlagen sofort griffbereit zu haben, hat die Auswahl der Inhalte bestimmt. Das Glossar dient als Verzeichnis, in dem in alphabetischer Reihenfolge Begriffe aus dem Bereich der Schadensfallbearbeitung aufgeführt sind. Sie finden dazu genaue Angaben, an welcher Stelle des Werkes weiterführende Ausführungen zu finden sind.

Es folgen Hinweise zur Handhabung der ersten Reklamation am Telefon oder im Ladengeschäft. Die Beseitigung von Reklamationsgründen entzieht einem „aufgebauschten Schadensfall“ jegliche Grundlage. Gelingt diese Beseitigung nicht, beginnt die Ermittlung der Schadensursache. Dabei werden einfache, für jeden Betrieb durchführbare Vorgehensweisen vorgestellt. Die Material- und Pflegekennzeichnungen sind wichtige Erkenntnisquellen, ebenso die neuen RAL-Begriffsbestimmungen. Zudem sind Größentabellen zur Orientierung beigefügt.

Auch fachlich sehr gut ausgestattete Betriebe greifen bei der Schadensfallbearbeitung immer wieder gerne auf externes Wissen zu. Die Kontaktdaten der Schiedsstellen und Hinweise auf die Sachverständigen der Branche dürfen deshalb nicht fehlen.

Ist trotz fachlicher Klärung kein Einvernehmen mit dem Kunden zu erzielen, stehen vielfach Rechtsfragen im Vordergrund. Auch dazu findet sich ein kurzer Überblick. Angefangen von einigen rechtlichen Grundlagen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) bis hin zu den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die in der aktualisierten Form beigefügt sind und erläutert werden.

Am Ende steht die Wertermittlung eines Textils anhand der Zeitwerttabelle.

Bei der Erarbeitung meiner Schadensfälle und der Erstellung des Serviceteiles musste ich nicht ganz bei null beginnen. Textilingenieurin Eugenie Bockelmann hat als Mitarbeiterin des Forschungsinstituts Hohenstein wertvolle Arbeit geleistet, auf die ich immer wieder gerne zurückgegriffen habe. Aus Gesprächen mit anderen Sachverständigen weiß ich, dass Frau Bockelmann nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen Kolleginnen und Kollegen das Interesse für die Schadensfallanalyse bei gereinigten oder gewaschenen Textilien geweckt und uns mit ihren Vorträgen darüber begeistert hat. Respekt und Anerkennung dafür!

Für die Erarbeitung der Schadensfälle konnte ich dankbar auch auf Wissen und Hinweise von Branchenexperten zurückgreifen, deren Unterstützung ich sehr schätze. Besonders hervorheben möchte ich Hans Peter Schneider, Versteegen Assekuranz, Bonn, den führenden Versicherungsexperten für die Schadenregulierung von Wäscherei- und Reinigungsschäden, auf dessen umfangreiches Fachwissen ich stets zurückgreifen konnte.

Einen sehr großen Anteil an dieser Arbeit hat auch meine Frau, sie hat bei der Formulierung des Textes mitgearbeitet. Ich glaube, das ist ein Glücksfall für die Leser, vor allem aber auch für mich.

Über Anregungen und Verbesserungsvorschläge aus der Leserschaft, welcher Art auch immer, würde ich mich sehr freuen. Sie können gerne an den Verlag oder den Autor gerichtet werden.

Freiburg, im März 2015

Meinrad Himmelsbach und

Holzmann Medien | Buchverlag

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

I. Schäden aus der Reinigung

1. Anorak: Beschädigung der Beschichtung

2. Anzug: Mottenfraß

3. Ballonkleid: Flecken nach der Reinigung

4. Brautkleid (I): Vordetachur mit optischem Aufheller

5. Brautkleid (II): Struktur- und Maßänderungen von Seide

6. Damenmantel: Chargenschaden

7. Daunenjacke: Ränder durch überschüssigen Farbstoff

8. Jacke (I): Ärger mit Textilhandel

9. Jacke (II): Perforationseffekt durch Fehlkonstruktion

10. Kostüm: Zeitwertberechnung bei mehrteiligem Kostüm

11. Mantel: Handarbeit ohne Vorbehandlung

12. Mikrofaserjacke: Gewebeschädigungen durch scharfkantige Knöpfe

13. Outdoorjacke: Aufgequollene Polyurethan-Beschichtung

14. Pullover: Schädigung durch Brand

15. Rock: Schimmelbildung

16. Seidenkrawatte: Gewebeverschiebungen

17. Seiden-Schurwoll-Tuch: Keine verfilzten Fransen

18. Seidentuch: Beschädigt durch Bügelarbeit

19. Strickjacke: Verfilzungen nach Nassbehandlung

20. „Textiles Ensemble“: Übermaß an freier Feuchtigkeit

II. Schäden aus der Wäscherei

21. Bettwäsche: Faltenbildung durch fehlerhafte Konfektionierung

22. Hemden: Kragen und Manschetten eingegangen

23. Kasack: Ablösungen der Beschriftung durch zu heiße Kittelpresse

24. Tischwäsche: Flusenbildung und die Tricks mancher Hersteller

25. Bett- und Kissenbezüge: Pillingbildung

III. Schäden an Gardinen und Heimtextilien

26. Flächenvorhang: Rechtliche Folgen eines ungeklärten Schadensfalles

27. Gardinen/Stores: Fadenzieher durch Konfektionierung

28. Kissenbezüge: Sofakissen eingelaufen

29. Matratzenbezüge: Grenze der Bearbeitungsmöglichkeiten

30. Polyestergardine: Starke Knitterbildung

31. Sofabezug: Gewebeschädigung durch Klettverschlüsse

32. Store: Wellenbildung durch Einlaufen der eingenähten Polyamid-Streifen

33. Übergardinen: Gewebespannungen gelöst, Maßtoleranzen

IV. Schäden an Teppichen

34. Teppich: Verschleiß statt unsachgemäßer Reinigung

35. Teppichreinigung: Strichrichtung wiederherstellen

V. Schadensbearbeitung

1. Kundengespräch bei Reklamationen

2. Ermittlung der Schadensursache und einfache Untersuchungsmethoden

3. Gesetzliche Rahmenbedingungen und AGB

4. Kennzeichnungen (Material-, Pflege- und Größenkennzeichnung)

5. Schadensregulierung und Zeitwerttabelle

6. Rechtsstreitigkeiten und Schadensfallstatistik

VI. Glossar

VII. Der Autor

VIII. Stichwortverzeichnis

Anmerkungen

I.Schäden aus der Reinigung

1.Anorak: Beschädigung der Beschichtung

„Nach eingehender Prüfung…“

Bei einem Kinderanorak eines skandinavischen Labels hat sich die atmungsaktive Membrane nach der Bearbeitung in einer Textilreinigung zu einem großen Teil abgelöst. Der daraufhin eingeschaltete Hersteller hat den Anorak in einem Textillabor untersuchen lassen – mit dubiosen Ergebnissen.

Ein weißer Anorak, der Größe eines 13-jährigen Jugendlichen entsprechend, wurde zur Reinigung abgegeben. Die Pflegeempfehlung des Herstellers zeigte an: 30°C Schonwäsche, nicht bleichen, nicht in den Haushaltstrockner, Bügeln bis maximal 110°C.Die Bearbeitung durch die Textilreinigung erfolgte gemäß der Pflegekennzeichnung.

Schadensbild

Nach der Bearbeitung zeigte sich, dass der Oberstoff an der Innenseite mit einer „dünnen Membran“ verbunden war, die sich am gesamten Anorak teilweise abgelöst und zusammengezogen hatte. Der Oberstoff aus 100Prozent Polyamid und das Innenfutter, bestehend aus 82Prozent Polyester und 18Prozent Polyamid, schlossen eine Wattierung aus 100Prozent Polyester ein. Da die Schädigung nicht sehr augenfällig war, wurde die Jacke der Kundin zunächst ohne Hinweis auf die Schädigung ausgehändigt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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