Schatten der Erinnerung - Lesley Pearse - E-Book

Schatten der Erinnerung E-Book

Lesley Pearse

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Beschreibung

Am Strand von Sussex wird eine junge Frau gefunden: halb ertrunken, schwer misshandelt - und ohne jegliche Erinnerung daran, wer sie ist und was mit ihr geschah. Als Dale, eine Freundin des Mädchens, von ihrem Schicksal erfährt, versucht sie gemeinsam mit Lotte, deren Geschichte zu rekonstruieren. Doch die beiden werden in einen Strudel von Rätseln, Geheimnissen und Albträumen gezogen. Warum war Lotte so lange Zeit verschwunden? Wer ist der Mann, der sie verfolgt? Und: Was ist mit dem Baby passiert, von dem Lotte offensichtlich vor Kurzem entbunden wurde?

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Seitenzahl: 599

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LESLEY PEARSE

SCHATTEN

DER

ERINNERUNG

Roman

Aus dem Englischen von

Katharina Kramp

Lübbe Digital

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG erschienenen Werkes

Lübbe Digital in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG

Deutsche Erstausgabe

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2010 by Lesley Pearse

Titel der englischen Originalausgabe: »Stolen«

Originalverlag: Penguin Books Ltd

Dieses Werk wurde vermittelt durch die

Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH,

30827 Garbsen

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright © 2011 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln

Titelillustration: © shutterstock/Jaroslaw Grudzinski

Umschlaggestaltung: Manuela Städele

Datenkonvertierung E-Book:

Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-8387-0512-5

Sie finden uns im Internet unter

www.luebbe.de

Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

WIDMUNG

Für den echten David Mitchell, der bei einer Wohltätigkeitsauktion einen großzügigen Betrag bot, um eine Figur in meinem Buch zu werden. Ich hoffe, es macht Ihnen genauso viel Spaß, Ihre fiktionalen Abenteuer zu lesen, wie es mir Spaß gemacht hat, sie zu schreiben.

DANKSAGUNG

Vielen Dank an Sue Hughes vom St. Richard's Hospital in Chichester für ihre Hilfe und ihren Einsatz. Beides wusste ich sehr zu schätzen.

Und einen sehr großen Dank an Wayne Ashman aus Brighton für seine wertvolle Hilfe zu allen Brighton betreffenden Themen. Das war weit mehr als Pflichterfüllung! Hüten Sie sich in Zukunft davor, im Flugzeug mit fremden Damen ins Gespräch zu kommen!

1. KAPITEL

»Aus, Toto!«, rief David, als er sah, dass der Nachbarhund an etwas zog, das ungefähr dreihundert Meter weiter den Steinstrand hinunter halb im Wasser lag.

Es war sechs Uhr an einem wunderschönen Maimorgen, und die meisten Bewohner von Selsey waren noch nicht aufgestanden. David Mitchell, zweiunddreißig Jahre jung, kam um diese Zeit immer mit dem Terrier seines Nachbarn her und joggte über den Küstenpfad, während Toto über den Strand tobte.

Der Hund ließ von seinem Fund ab und bellte laut. »Ich komme!«, rief David und sprang vom Pfad auf die Kiesel des Strands. Von dort aus erkannte er, dass das Objekt, das Totos Aufmerksamkeit erregt hatte, alarmierend wie ein Körper aussah.

Als er näher kam, wurde David zu seinem Entsetzen klar, dass es eine Frau war, denn ihre nackten Beine lagen noch immer im Wasser, und die hereinrollenden Wellen hoben den Rock ihres Kleides und bauschten ihn auf. Ihr Kopf kam erst in sein Blickfeld, als er sie fast erreicht hatte, und er sah, dass sie jung war, vielleicht Mitte zwanzig, schlank und hübsch mit brutal kurzgeschorenem Haar.

Nachdem David sich von seinem ersten Schock erholt hatte und nur noch leicht zitterte, überlegte er, was er tun sollte. Er nahm an, dass sie tot war, und hatte Angst, dass die Flut sie wieder ins Meer ziehen würde, bevor er jemanden über den Fund benachrichtigen konnte. Er atmete tief ein, beugte sich zu ihr hinunter und legte die Hände unter ihre Arme, um sie an den Strand zu ziehen. Doch als er sie anhob, gab sie einen Laut von sich, nicht direkt ein Husten, mehr ein Seufzen, und ihre Augenlider flatterten.

Vor Schreck hätte er sie fast fallen lassen.

»Wer sind Sie?«, fragte er schließlich und ließ sich neben ihr auf den Kies sinken. Er hob sie in eine sitzende Position und lehnte sie gegen seine Schulter. Dann umfasste er ihr Handgelenk, und obwohl sich ihre Haut eiskalt anfühlte und von der langen Zeit im Wasser ganz schrumpelig war, konnte er einen schwachen Puls fühlen.

»Ich muss einen Krankenwagen rufen. Keine Angst, ich bin gleich wieder bei Ihnen«, sagte er, als sie auf seine Frage nicht antwortete. Nachdem er sie vorsichtig auf die Seite gelegt hatte, deckte er sie mit der Fleecejacke zu, die er um seine Hüften gebunden hatte.

Er wünschte, dass jemand in der Nähe wäre, denn er wollte sie hier nicht allein zurücklassen, aber der Pfad oberhalb des Strands war verlassen. Er fragte sich, welche Nationalität sie wohl haben mochte, denn ihr blaues, hochgeschlossenes, langes Kleid wirkte sehr altmodisch, wie aus einem Film der fünfziger Jahre. Während er noch überlegte, ob sie wohl aus einem osteuropäischen Land käme, wurde ihm eine Erkenntnis erschreckend klar: Wer immer sie war und woher sie auch stammte, man hatte sie schlecht behandelt. An ihren Hand- und Fußgelenken sah man blaurote Male, so als wäre sie gefesselt gewesen. Und auch ihr Haar war grob abgeschnitten worden, sodass es in ungleichen Büscheln vom Kopf abstand.

David befahl Toto, bei ihr zu bleiben, und lief den Strand hinauf zu einer Telefonzelle.

»Wer ist die geheimnisvolle junge Frau?« Dale las die Überschrift des Zeitungsartikels den beiden anderen Mädchen in dem Schönheitssalon vor, während sie ihre erste morgendliche Tasse Kaffee tranken. »Hier steht, dass sie gestern halb ertrunken am Strand gefunden wurde und ihr Gedächtnis verloren hat«, erklärte sie. »Vielleicht würde sie ja sogar jemand erkennen und sich melden, wenn die auch ein Foto von ihr abgedruckt hätten«, fügte sie sarkastisch hinzu.

»Vielleicht ist sie eine reiche Zimtzicke, und ihr Mann hatte genug von ihr und hat sie von der gemeinsamen Jacht geworfen, wie in diesem Goldie-Hawn-Film«, schlug Kim vor. »Habt ihr den gesehen? Ein armer Witwer mit ziemlich vielen Kindern findet sie, und da sie ihr Gedächtnis verloren hat, tut er so, als wäre sie seine Frau, und nimmt sie mit nach Hause, damit sie sich um seine Familie kümmert. Das war zum Schreien. Sie konnte nicht kochen oder abwaschen, und das Haus war eine Müllhalde.«

Alle drei Frauen konnten sich an den Film Overboard erinnern und lachten und sprachen eine Weile darüber.

»Das muss wirklich merkwürdig sein, wenn man sich an nichts erinnern kann«, überlegte Dale. »Stellt euch vor, ihr wüsstet nicht mehr, wer ihr seid, woher ihr kommt oder sonst irgendetwas. Wenn einem dann jemand etwas zu essen gibt, das man vorher nicht mochte - mag man das dann wohl immer noch nicht?«

Die drei Frauen waren Kosmetikerinnen im Wellness-Bereich des Marchwood Manor Hotels in der Nähe von Brighton in Sussex. Das Hotel gab es schon lange, aber das Spa war erst vor ein paar Wochen eröffnet worden. Da noch nicht viel Betrieb herrschte, saßen die frisch eingestellten Mitarbeiter in einem der Behandlungszimmer, tranken Kaffee und lasen Zeitung.

Dale Moore war aus London, fünfundzwanzig, groß, kurvig, mit einem eher exotischen Aussehen, als käme sie aus Spanien oder Italien, und sie gab in der Gruppe ganz klar den Ton an. Michelle aus Southampton war eine schlanke, blauäugige Blondine von vierundzwanzig Jahren. Rosie war mit dreiundzwanzig die Jüngste, eine pummelige Brünette mit süßem Gesicht aus Yorkshire.

Dem Empfangsbereich gegenüber lag der Friseursalon. Frankie, April, Guy und Sharon hörten Radio One, was vermutlich bedeutete, dass auch sie noch keine Kundin hatten, denn das Hören von jeder Art von Popmusik war ein Entlassungsgrund, wenn die Spa-Managerin Marisa De Vere sie dabei erwischte. Im Salon tolerierte sie nur Kassetten mit klassischer Musik, und hier im Kosmetikstudio durfte nur spezielle, entspannungsfördernde Musik gespielt werden. Aber da Marisa heute in London war, unterließen die Frauen nicht nur das endlose, unnötige Putzen, auf das sie bestand, wenn keine Kundinnen da waren, sondern hielten sich auch nicht an ihre Musikvorgaben.

»Hier steht, die Frau ist ungefähr dreiundzwanzig«, meinte Dale und kehrte zur Zeitung zurück. »Wurde in Selsey gefunden, von einem Mann, der mit seinem Hund spazieren ging. Sie glauben, dass sie lange im Meer gewesen sein muss, aber sie trug nichts bei sich, anhand dessen man sie identifizieren könnte. Sie wurde ins St. Richard's Hospital in Chichester gebracht.«

»Sie ist bestimmt eine illegale Einwanderin«, erklärte Michelle voller Überzeugung. »Ist in einem Boot aus Frankreich gekommen. Vielleicht hat sie sich mit den Leuten gestritten, die sie herbrachten, und die haben sie über Bord geworfen.«

»Sie hat Glück, dass sie noch lebt. Im Mai ist das Meer noch sehr kalt«, meinte Rosie.

»Sie glauben, dass sie Engländerin ist«, erwiderte Dale und blickte auf die Zeitung. »Wo liegt Selsey überhaupt?«

»Ich habe keine Ahnung«, sagte Rosie. »Aber alles südlich von Birmingham ist ohnehin Niemandsland für mich.«

»Das ist nur ungefähr dreißig Meilen von hier entfernt«, meine Michelle. »Wir haben immer in der Nähe Urlaub gemacht, als ich ein Kind war. Soll ich euch die Nägel lackieren? Oder möchtet ihr eine Gesichtsbehandlung, eine Kopfmassage oder eine Pediküre? Mir ist langweilig!«

»Genieß die Langeweile«, kicherte Dale. »Es ist ein seltenes Vergnügen, dass Marisa, die Sklaventreiberin, hier nicht herumschleicht.«

Dale hatte sich die Spa-Managerin bereits zur Feindin gemacht. Da Dale eine erstklassige Kosmetikerin war, die sehr viel Erfahrung vorweisen konnte - unter anderem ein Jahr auf einem Kreuzfahrtschiff -, war es ihr ein Gräuel, sich von jemandem, der keine Ahnung von ihrem Beruf hatte, sagen lassen zu müssen, wie sie ihren Job zu erledigen hatte.

Bei der Eröffnung des Spas hatte es eine dreitätige Einführungsphase gegeben, in der die Fähigkeiten der einzelnen Angestellten beurteilt wurden. Marisa hatte damals danebengestanden, während Dale jemanden massierte, etwas, das Dale hasste. Sie hatte daraufhin erklärt, dass man die Qualität einer Massage nur beurteilen könne, wenn man sich selbst eine geben ließe. Marisa hatte ihr das übel genommen und suchte seitdem nach Dingen, die sie Dale vorwerfen konnte.

Dale hatte nicht zum ersten Mal Ärger mit ihren Vorgesetzten. Sie wusste, dass sie patzig, egozentrisch, eigensinnig und stur war und dass sie oft redete, ohne vorher darüber nachzudenken. Aber sie verstand ihr Handwerk, sie behandelte ihre Kundinnen gut, und sie arbeitete hart - niemand konnte ihr vorwerfen, dass sie faul war oder es sich zu einfach machte. Und ganz sicher war sie nicht gemein zu irgendjemandem.

Marisa schien es jedoch Spaß zu machen, gemein zu sein. Sie hatte Michelle gedemütigt, indem sie ihr sagte, sie habe Mundgeruch, hatte Rosie wegen eines Pickels in ihrem Gesicht in Tränen ausbrechen lassen und April vor allen im Friseursalon erklärt, dass sie unangenehm roch. Nur Scott, der Fitnesstrainer, ein alter Freund von Dale, blieb von der scharfen Zunge der Frau verschont, aber Marisa war auch ganz offensichtlich in ihn verliebt.

Sie ließ alle ständig putzen, damit es so aussah, als wären sie beschäftigt: Spiegel, die schon glänzten, sollten noch mehr Glanz bekommen, bereits saubere Oberflächen mussten erneut abgewischt werden. Sie konnte es nicht ertragen, wenn die Mitarbeiter Däumchen drehten, aber leider war es immer so, dass jemand gerade einen Witz erzählte, in einer Zeitschrift las oder, schlimmer noch, heimlich vor der Tür eine Zigarette rauchte, wenn Marisa in das Spa stürmte.

»Ich werde mal rübergehen und April fragen, ob sie etwas gemacht haben möchte«, meinte Michelle. »Sie hat vorhin gesagt, dass sie heute Abend ausgehen will. Wenn ich ihr die Nägel mache, nimmt sie mich vielleicht mit, und ich kann dann bei ihr übernachten.«

Dale lächelte. Vor zwei Jahren war sie genau wie Michelle gewesen, wollte alles ausprobieren, was Brighton zu bieten hatte. Doch das Jahr auf dem Kreuzfahrtschiff hatte sie erwachsener werden lassen oder ihr zumindest bewusst gemacht, welchen Schaden sie ihrer Leber zufügte.

Michelle, Rosie und Frankie aus dem Friseursalon teilten sich mit Scott und Dale und Carlos, einem Weinkellner aus dem Hotel, einen Personal-Bungalow auf dem Hotelgelände. Sie waren etwas abgeschnitten von Brighton, da die Busse selten fuhren und Taxis teuer waren, aber Michelle war die Einzige von ihnen, die das störte. Den anderen genügte es, abends zusammenzusitzen und sich zu unterhalten und manchmal eine Flasche Wein zu trinken.

Als die Tür zum Behandlungszimmer plötzlich aufging, fuhren sie alle zusammen, entspannten sich jedoch wieder, als sie sahen, dass es nur Scott war.

»Faulenzt ihr, ja?«, fragte er mit einem breiten Grinsen. »Ich werde euch melden müssen!«

Dale warf ein Handtuch nach ihm. »Herrgott, schlaf doch endlich mit Marisa, vielleicht wird sie ein bisschen menschlicher, wenn sie Glück in der Liebe hat.«

Sie und Scott waren sich auf dem Kreuzfahrtschiff begegnet, wo er als Fitnesstrainer arbeitete, und als sie seine grünen Augen, seine zerzausten blonden Haare und seinen durchtrainierten Körper zum ersten Mal gesehen hatte, war sie sofort rettungslos in ihn verliebt gewesen. Aber jede andere Frau unter siebzig auf dem Schiff war das auch, und so beschloss sie, dass sie nur Freunde sein würden. Das war die vielleicht beste Entscheidung ihres Lebens gewesen, denn sie standen sich seitdem wirklich nah. Zusammen mit Lotte, die sich mit ihr eine Kabine geteilt hatte, waren sie immer gemeinsam an Land gegangen, wenn das Schiff anlegte, und hatten jede freie Minute auf See miteinander verbracht.

Dale hatte ihn und Lotte sehr vermisst, als die Kreuzfahrt endete und ihre Wege sich trennten. Dale bekam einen Job als Kosmetikerin in der Nähe ihres Elternhauses in Chiswick in London, aber dort gab es keine solche Kameradschaft zwischen ihr und den anderen Angestellten wie auf dem Schiff. Einige der Mädchen waren sogar ziemlich abscheulich ihr gegenüber gewesen.

Deshalb hatte sie, als sie die Stellenanzeige für das Hotel-Spa sah, sofort Scott angerufen, um zu hören, ob er Interesse hätte, und zum Glück war es so gewesen, denn er hatte damals in einem Bistro in Truro in Cornwall gearbeitet, weil er keinen Job in einem Fitnessstudio finden konnte.

Den Kontakt zu Lotte hatten sie beide leider verloren. Sie war Friseurin, und Dale war sicher, dass es ihr hier gefallen hätte. Aber sie hatte nicht auf Dales Anrufe und Textnachrichten reagiert, seit sie von Bord gegangen waren; Scott erzählte das Gleiche. Sie gingen daher davon aus, dass Lotte weitergezogen war und sie in ihrem Leben offenbar nicht länger vorkamen.

»Ich würde nie mit Marisa schlafen«, erklärte Scott lachend. »Ich hätte Angst, dass ihre Maske einen Riss bekommt und sie darunter furchtbar hässlich ist.«

Diese Bemerkung sorgte für große Belustigung, denn Marisas Teint war so perfekt, dass er fast wie eine Porzellanmaske wirkte. Tatsächlich war alles an ihr perfekt, von ihrer schlanken Figur und ihren schick geschnittenen schwarzen Kostümen bis hin zu ihrem blauschwarzen Haar, das sie zu einem einfachen gepflegten Zopf zusammenfasste. Es glänzte so, dass es aussah, als wäre es mit schwarzem Lack besprüht, und Dale hatte schon mal den Verdacht geäußert, dass sie vielleicht gar kein Mensch war, sondern eine der Stepford-Frauen, die in Wahrheit Cyborgs und geschaffen worden waren, um Spas zu managen.

»Sie ist eigentlich achtunddreißig und nicht zweiunddreißig, wie sie Scott gegenüber behauptet hat«, meinte Rosie mit einem schelmischen Glitzern in ihren weichen braunen Augen. Rosie lästerte fast nie über jemanden, aber diese Tatsache konnte sie nicht für sich behalten. »Sie hat eine ihrer Lebensversicherungspolicen auf dem Schreibtisch liegen lassen, und ich konnte nicht widerstehen, sie mir kurz anzusehen. Und ihr zweiter Vorname ist Agatha!«

»Agatha!«, rief Dale. »Ich dachte, Marisa wäre schlimm genug. Ich wette, ihr Nachname lautet in Wirklichkeit gar nicht De Vere, es ist wahrscheinlich irgendetwas Abstoßendes wie Snelling oder Greaseworth.«

Scott verschränkte die Arme vor der Brust. »Kennst du wirklich jemanden, der Greaseworth heißt?«, fragte er mit einem Hauch Sarkasmus.

»Nein, aber er würde zu ihr passen«, meinte Dale lachend. Sie schlug die Hand vor den Mund. »M. A. D. Ihre Initialen ergeben »mad« - das heißt, sie ist tatsächlich übergeschnappt!«

Die anderen Frauen brachen in Gelächter aus.

»Ich gehe«, erklärte Scott. »Tauscht nur weiter eure Gehässigkeiten aus, ich muss dafür sorgen, dass niemand im Pool ertrinkt.«

Eine Stunde später, als Dale den Empfang vorne übernehmen musste, während Becky einen Kaffee trinken ging, zündete sie einige Schwimmkerzen in dem Wasserbecken im Empfangsbereich an und trat zurück, um sie zu bewundern.

Normalerweise war sie zynisch, schonungslos, anspruchsvoll und bekannt dafür, an allem etwas auszusetzen zu haben, auch an Menschen. Aber an Marchwood fand sie nichts auszusetzen; tatsächlich hielt sie es für absolut perfekt und wunderschön. Selbst Marisa, so hassenswert sie auch war, leistete gute Arbeit, indem sie dafür sorgte, dass alle aufmerksam blieben.

Das Hotel war ein Landhotel im alten Stil, mit Antiquitäten, richtigen Kaminen, weichen, gemütlichen Sofas und einem strengen Geruch nach Lavendelpolitur. Das Spa dagegen war in jenem orientalischen Minimalismus gehalten, der ein Vermögen kostete. Der zentrale Empfangsbereich war mit blassgrauen Steinfliesen ausgelegt, mit einem in der Mitte eingelassenen Wasserbecken, in dem jetzt Schwimmkerzen flackerten. Es gab kaum Dekoration: eine hübsche japanische Stickerei in einem dünnen Rahmen, einige Töpfe mit Orchideen, niedrige Stühle an den Wänden. Das Licht war indirekt, und selbst der Empfangstresen war aus blassgrauem Holz mit einer Glasplatte darauf, sodass er über dem Boden zu schweben schien.

Vom Empfangsbereich gingen drei Türen ab. Die auf der rechten Seite führte zu den Behandlungszimmern des Kosmetikstudios, die mittlere zum Fitnessraum und dem Swimmingpool, und links lag der Friseursalon.

Kaum ein Tag verging, seitdem Dale hier angekommen war, an dem sie sich nicht dazu beglückwünschte, einen so tollen Job mit guten Zukunftsaussichten gefunden zu haben. Das Spa war vielleicht noch nicht gut besucht, aber sie wusste, dass das der Fall sein würde, sobald die Marketing-Abteilung noch mehr dafür warb. Sie wurde gut bezahlt, die Unterbringung war exzellent, und die Kollegen waren alle sehr nett. Sie wusste aus Erfahrung, dass es das Personal war, das über Erfolg oder Misserfolg entschied. Im Hotel und im Spa arbeiteten insgesamt ungefähr dreißig Leute, und obwohl Dale nur die Leute aus dem Spa wirklich gut kannte, mochte sie alle.

Vor vierzehn Monaten, als ihr einjähriger Vertrag für die Kreuzfahrt auslief, hatte Dale ein paar hundert Pfund Erspartes gehabt. Davon hatte sie eigentlich ihr eigenes Kosmetikstudio eröffnen wollen, aber das stellte sich als viel teurer heraus als angenommen, und die Summe schrumpfte zu allem Übel auch immer weiter zusammen, während sie darüber nachdachte, was sie als Nächstes tun sollte.

Sie war sich bewusst gewesen, dass ihre Eltern sich Sorgen um sie machten, und sie hatte ihnen sicher in der Vergangenheit viel Grund dazu gegeben. Sie war mit zwielichtigen Typen zusammen gewesen, hatte mit Drogen experimentiert, eine Abtreibung machen lassen und war bis zu ihrer Ausbildung zur Kosmetikerin nie länger als ein paar Wochen bei irgendetwas geblieben.

Während Dale wusste, dass das jetzt vorbei war, schienen ihre Eltern noch nicht wirklich davon überzeugt. Selbst ihr Aufenthalt auf dem Kreuzfahrtschiff, bei dem sie so hart gearbeitet hatte wie nie zuvor, war in den Augen ihrer Eltern eher eine Vergnügungsreise gewesen.

Deshalb hatte sie jetzt das Gefühl, diesen Job gut machen zu müssen, um zu beweisen, dass sie wirklich erwachsen geworden war und die Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen konnte. Marchwood fühlte sich richtig an. Wenn es ihr nur gelang, weitere Konflikte mit Marisa zu vermeiden, dann würde sie diesen Laden vielleicht irgendwann selbst leiten.

Im Laufe des Tages wurde es voller, als mehrere Gäste aus dem Hotel verschiedene Behandlungen buchten, und es war schon nach acht Uhr abends, als Dale, Michelle und Rosie zum Bungalow zurückgingen, nachdem sie im Personalraum neben der Hotelküche gegessen hatten.

Es war ein milder Abend, und der Hotelgarten sah im Flutlicht wunderschön aus. Die Personal-Bungalows lagen versteckt hinter Büschen, und sie freuten sich auf die warmen Sommerabende, an denen sie mit einem Drink in der Hand draußen sitzen konnten.

Alle waren überrascht über ihre nahezu luxuriöse Unterkunft gewesen. Die meisten von ihnen hatten an Orten gearbeitet, wo erwartet wurde, dass man sich zu zweit ein Zimmer teilte, und wo das Essen furchtbar war. Aber hier in Marchwood erhielt jeder ein eigenes Zimmer mit einem kleinen angrenzenden Bad, und ihre Mahlzeiten waren beinahe so gut wie die, die den Hotelgästen serviert wurden.

Frankie saß im Wohnzimmer und las eine Zeitung. Er blickte auf und grinste, als sie hereinkamen. »Ich habe schon vor einer Weile eine Flasche Wodka kalt gestellt«, meinte er. »Jetzt sollte sie genau die richtige Temperatur haben.«

Frankie nannte sich selbst den »schwulen« Frankie, als wäre seine sexuelle Neigung nicht schon völlig offensichtlich durch den türkisfarbenen Streifen in seinem Haar und seine schreiend bunten Klamotten. Vor ein paar Tagen hatte Rosie gesagt, dass man vor jedes Wort, mit dem man Frankie beschrieb, ein »sehr« setzen musste. Ein sehr lustiger Mann, ein sehr guter Friseur, und so weiter, denn es gab nichts Mittelmäßiges an dem, was er sagte oder tat. Heute Abend trug er ein weißes Rüschenhemd, in dem er aussah, als wäre er einem alten Abenteuerfilm entstiegen.

Rosie holte den Wodka und Gläser, und als Dale ihren Arbeitskittel gegen eine Jeans und ein T-Shirt getauscht hatte und zurück ins Wohnzimmer kam, zündete Frankie gerade ein paar Kerzen an.

»Das Licht ist vorteilhafter«, meinte er als Erklärung.

»Mach dir keine Sorgen, Schatz, ich finde dich auch in hartem grellen Licht wunderschön«, meinte Scott.

Das sorgte für Gelächter, denn Frankie hatte sich die ganze erste Woche in Marchwood so aufgeführt, als wolle er etwas von Scott. Es war nur Spaß gewesen, Frankie erklärte, er hätte einfach nicht widerstehen können, weil Scott so offensichtlich heterosexuell war. Frankie hatte inzwischen damit aufgehört, aber Scott neckte ihn deswegen noch gelegentlich.

»Oh, sieh nur, Dale«, rief Rosie und nahm die Zeitung hoch, die Frankie gelesen hatte. »Sie haben ein Foto von der Frau abgedruckt, die halb ertrunken gefunden wurde.«

Es war die hiesige Abendzeitung, und wahrscheinlich würde das Foto ab morgen auch in den nationalen Zeitungen zu finden sein. Dale hob sie hoch und blickte nur kurz auf das Bild, das nicht wirklich ein Foto war, sondern eine Polizeizeichnung, aber kaum hatte sie die Zeitung sinken lassen, da fühlte sie den Drang, sie wieder hochzunehmen und sich das Bild noch einmal genauer anzusehen. Nachdem sie ein paar Sekunden darauf gestarrt hatte, wurde sie blass.

»An wen erinnert die Frau dich?«, fragte sie Scott zitternd und gab ihm die Zeitung.

Scott sah hin und wurde ebenfalls aschfahl im Gesicht. »An Lotte?«, fragte er unsicher. »Die gleichen hohen Wangenknochen und runden Augen. Aber die hier ist nicht so hübsch.«

»Das liegt daran, dass sie durch die Hölle gegangen ist und dass man ihr die Haare abgeschnitten hat«, meinte Dale ärgerlich. »Außerdem ist es kein richtiges Foto. Aber stell dir die Frau mit langem, glänzendem Haar und einem lächelnden Gesicht vor. Scott, das könnte wirklich Lotte sein!«

»Nein, das ist unmöglich. Das kann sie nicht sein.« Scott schüttelte den Kopf.

»Warum nicht?«, fragte Dale. Mittlerweile war sie unruhig und besorgt. »Wir wissen, dass sie aus Brighton kommt, sie hat das richtige Alter, und hier steht, dass es eine blauäugige, schlanke Blondine ist.«

»Diese Beschreibung passt auf Tausende von Frauen«, widersprach Scott und schüttelte erneut den Kopf. »Aber in einem Punkt hast du recht - wenn man sich die Haare wegdenkt, dann könnte es wirklich ihre Doppelgängerin sein.«

Die anderen wollten jetzt alle wissen, wovon sie sprachen.

»Sie war Friseurin auf dem Kreuzfahrtschiff und meine Kabinennachbarin«, erklärte Dale. »Ich war entsetzt, als ich erfuhr, dass ich mir ausgerechnet mit ihr eine Kabine teilen sollte. Sie ist eine von diesen Alice-im-Wunderland-Frauen, mit großen Augen und wehendem Haar. Sie war ganz in Rosa angezogen, und ich dachte, dass sie nichts anderes liest als Klatschblätter, dass sie nur über Haarconditioner redet und ständig ihre Mum anruft, um herauszufinden, was gerade bei Coronation Street passiert. Aber so war sie nicht, sie war die netteste, hilfsbereiteste und beste Freundin, die ich je hatte.«

Dale war überrascht, dass sie öffentlich zugeben konnte, wie sehr sie Lotte mochte. Es hatte Zeiten in ihrem Leben gegeben, in denen ihre vermeintlichen Freunde sie nur ausgenutzt hatten, doch Lotte hatte ihr gezeigt, was Freundschaft wirklich bedeutete.

»Wir drei haben alles zusammen gemacht«, erklärte jetzt Scott. »Wir gingen nicht nur gemeinsam an Land und amüsierten uns, sondern wir redeten auch nächtelang über Gott und die Welt. Aber dann passierte ihr in Südamerika etwas Schreckliches.«

»Was?«, fragten Rosie und Michelle gleichzeitig.

Scott blickte Dale unsicher an. Sie hatten nie darüber gesprochen, ob sie über diese Sachen schweigen sollten, aber in diesem Moment schien es in Ordnung zu sein, es den Leuten zu erzählen, mit denen sie zusammenwohnten.

»Sie wurde vergewaltigt«, erklärte Dale leise, weil sie Scotts Dilemma verstand.

»Vergewaltigt? Von wem? War es jemand vom Schiff?«, fragte Michelle.

»Nein, irgendein Kerl in Ushuaia - das liegt ganz im Süden von Südamerika, der letzte Ort vor der Antarktis sozusagen«, erklärte Scott. »Und auch noch am helllichten Tag! Sie war danach nie wieder dieselbe, und Dale und ich fühlten uns schrecklich, weil wir sie allein an Land hatten gehen lassen.«

»Das arme Mädchen«, meinte Frankie voller Mitgefühl. »Und was passierte, als sie das Schiff verließ? Meint ihr das ernst, dass sie die Frau aus der Zeitung sein könnte?«

»Sie wollte nach Hause zu ihren Eltern, als wir uns verabschiedeten«, erklärte Dale. »Wir versprachen uns gegenseitig, in Kontakt zu bleiben, und ich habe sie immer wieder angerufen und ihr Textnachrichten geschickt, und Scott auch, aber sie hat nie geantwortet. Ich habe angenommen, dass Scott und ich unwillkommene Erinnerungen an dieses schreckliche Erlebnis waren und sie deshalb den Kontakt abgebrochen hat.«

»Es ist purer Zufall, dass wir jetzt, ein Jahr später, auch beide in der Nähe von Brighton leben«, fügte Scott hinzu. »Ich schätze, wenn seit der Kreuzfahrt nicht schon so viel Zeit vergangen wäre, dann hätten wir sie vielleicht mal besucht. Aber das schien sinnlos, da sie ja offensichtlich keinen Kontakt mehr wollte.«

»Wenn ihr denkt, dass sie es ist«, meinte Frank und deutete auf das Bild, »dann solltet ihr euch bei der Polizei melden.«

»Wir würden ziemlich dumm dastehen, wenn sie es nicht ist«, erwiderte Scott. »Aber vielleicht sollten wir ihre Eltern anrufen und uns nach ihr erkundigen?«

»Ruft sie jetzt an«, schlug Frankie vor.

»Wir haben die Nummer nicht«, meinte Scott, »nur die Adresse, die sie Dale gegeben hat. Wir haben versucht, sie herauszufinden, aber die Eltern stehen nicht im Telefonbuch.«

»Wir könnten morgen hinfahren«, sagte Dale aus einem Impuls heraus. »Ich habe erst am Nachmittag Termine, und du hast frei, Scott. Wir könnten mit dem Bus um halb zehn fahren.«

»Ich würde die Polizei anrufen«, meinte Frankie mit einem missbilligenden Schnauben. »Erstens sehen sich die armen Eltern vielleicht gerade auch das Bild an und flippen aus, wenn sie nicht wissen, wo ihre Tochter ist. Da wollt ihr sicher nicht dabei sein! Und außerdem, Dale, wird Marisa ausrasten, wenn sie herausfindet, dass du ausgebüxt bist.«

»Wenn ihre Eltern auch glauben, dass es Lotte ist, dann brauchen sie Trost von jemandem, dem Lotte wichtig ist«, widersprach Dale trotzig. »Und was Marisa angeht, ihr verpfeift mich doch nicht, oder?«

»Natürlich nicht«, erklärten ihre Freunde einstimmig. »Sie wird erst am Nachmittag wieder da sein, aber was sollen wir sagen, falls sie früher zurückkommt?«

»Dass ich zum Zahnarzt musste, weil ich furchtbare Zahnschmerzen hatte«, schlug Dale vor.

»Ist es wirklich eine gute Idee, einfach so bei ihren Eltern aufzutauchen?«, fragte Scott Dale sehr viel später an diesem Abend, bevor sie zu Bett gingen. »Ich kann verstehen, dass du erst mit ihnen sprechen willst, bevor wir zur Polizei gehen. Aber was, wenn Lotte ein paar Wochen nicht da war und sie das Bild in der Zeitung nicht gesehen haben? Sie werden total schockiert und entsetzt sein, und wir stehen dann hilflos daneben. Die Polizei weiß, wie man mit solchen Situationen umgeht, wir nicht.«

»Wir könnten uns doch einfach nach Lotte erkundigen«, überlegte Dale. »Wir tun einfach so, als wollten wir sie besuchen. Wenn sie bei der Arbeit ist, dann sagen wir einfach, sie soll uns anrufen, und gehen wieder. Aber wenn ihre Eltern sie seit einiger Zeit nicht gesehen haben, dann zeigen wir ihnen entweder das Bild aus der Zeitung, oder wir gehen direkt zur Polizei, je nachdem, für wie belastbar wir ihre Eltern halten.«

Scott zuckte mit den Schultern. »Aber dann übernimmst du die Verantwortung, wenn sie ausrasten.«

2. KAPITEL

»Ich dachte immer, Lotte käme aus einem grünen Vorort«, bemerkte Dale, als das Taxi von der Küste in eine Straße mit Reihenhäusern ohne Vorgärten bog. Sie und Scott hatten den Bus nach Brighton genommen und waren dann mit dem Taxi weitergefahren, als sie feststellten, dass Lottes Haus weiter entfernt lag.

Scott blickte nachdenklich aus dem Taxifenster auf die leicht heruntergekommenen Häuser. »Ich auch! Ich hatte die Vorstellung, dass sie sehr behütet aufgewachsen ist, auf der Wiese mit Puppen und abends Brettspiele gespielt hat.«

Viele Häuser an der Straße waren billige Pensionen. Die Farbe an den Türen blätterte ab, Vasen mit künstlichen Blumen standen in den Fenstern, und Dale nahm an, dass das Frühstück hier fettig, die Betten durchgelegen und das heiße Wasser knapp sein würden. Die Straße war nur ein kurzes Stück von der See entfernt, aber meilenweit von den schicken Hotels dort. Dale musste daran denken, dass Brighton früher einmal in dem Ruf gestanden hatte, ein guter Ort für ein »Fremdgeh-Wochenende« zu sein, und sie konnte sich all die Mr. und Mrs. Smiths vorstellen, die in den vierziger und fünfziger Jahren hergekommen waren.

Lottes Haus, Nummer 12, hatte Netzgardinen vor den Fenstern, und die Haustür war grellgelb gestrichen. Draußen vor der Tür parkte ein kleiner weißer Van mit der schwarzen Aufschrift T. G. Wainwright, Klempnermeister. Sichere Gasinstallation an der Seite.

»Gott sei Dank ist ihr Vater zu Hause«, meinte Scott, als er den Taxifahrer bezahlte. »Wenn ihre Mutter zusammenbricht, dann kann er sich um sie kümmern.«

Dale hielt Scott zurück, als er gerade klingeln wollte. »Denk dran, dass wir ihnen nicht das Bild unter die Nase halten. Wenn es übel aussieht, dann gehen wir einfach und überlassen das der Polizei.«

Mr. Wainwright öffnete ihnen die Haustür. Er war ein großer, schlanker Mann ungefähr Mitte fünfzig, mit den gleichen blauen Augen wie Lotte, aber schütterem Haar. Er trug eine Jeans und ein Sweatshirt, was offensichtlich seine Arbeitskleidung war, weil sie abgetragen wirkte und zahlreiche Flecken aufwies.

»Wir haben mit Lotte auf dem Kreuzfahrtschiff gearbeitet«, sagte Dale, nachdem sie Scott und sich vorgestellt hatte. »Aber wir haben seitdem nichts mehr von ihr gehört, und da wir hier in der Nähe arbeiten, wollten wir sie mal besuchen.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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