Schauergeschichten - Péter Nádas - E-Book

Schauergeschichten E-Book

Péter Nádas

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Beschreibung

Péter Nádas' neuer Roman ist ein unerwartetes Geschenk. Sprachgewaltig und vielstimmig erzählt er das Leben eines Dorfes am Fluss mit all seinen Bewohnern: Da sind die großen Bauern wie die Tagelöhner, der Priester und der evangelische Pfarrer, ein geistig behindertes Mädchen, eine junge Mutter, der Schäfer des Dorfes, der Lehrer, eine Frau, die Jahrzehnte zuvor unwiderruflich in Schande geriet, ein vom Teufel besessener Bäcker, dazu entwurzelte Aristokraten und Grandes Dames auf Landpartie. Ein Panoptikum von Figuren, getrieben von Missgunst und Bosheit. Und um die Menschen des Dorfes herum: Gespenster. Im Verlauf weniger Tage begegnen uns namenloses Elend, Schwäche, Abhängigkeit und Gewalt, in einer Welt, die an Céline und Tschechow erinnert, in der Sprache sich in ihr Gegenteil verwandelt, die Unfähigkeit zu sprechen. Rohe Gier und plötzliche Großmut wechseln einander ab, während dämonische Triebkräfte die Leben der Menschen chaotisch steuern. Dabei fließt die Erzählung ruhig dahin, schlägt Bögen, versammelt immer mehr Orte und Akteure und trägt uns ohne Aussicht auf Rettung einem alles umfassenden Unheil zu. 

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Seitenzahl: 683

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Péter Nádas

Schauergeschichten

Roman

 

 

Aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer

 

Über dieses Buch

Péter Nádas’ neuer Roman ist ein unerwartetes Geschenk. Sprachgewaltig und vielstimmig erzählt er das Leben eines Dorfes am Fluss mit all seinen Bewohnern: Da sind die großen Bauern wie die Tagelöhner, der Priester und der evangelische Pfarrer, ein geistig behindertes Mädchen, eine junge Mutter, der Schäfer des Dorfes, der Lehrer, eine Frau, die Jahrzehnte zuvor unwiderruflich in Schande geriet, ein vom Teufel besessener Bäcker, dazu entwurzelte Aristokraten und Grandes Dames auf Landpartie. Ein Panoptikum von Figuren, getrieben von Missgunst und Bosheit.

Und um die Menschen des Dorfes herum: Gespenster.

Im Verlauf weniger Tage begegnen uns namenloses Elend, Schwäche, Abhängigkeit und Gewalt, in einer Welt, die an Céline und Tschechow erinnert, in der Sprache sich in ihr Gegenteil verwandelt, die Unfähigkeit zu sprechen. Rohe Gier und plötzliche Großmut wechseln einander ab, während dämonische Triebkräfte die Leben der Menschen chaotisch steuern. Dabei fließt die Erzählung ruhig dahin, schlägt Bogen, versammelt immer mehr Orte und Akteure und trägt uns ohne Aussicht auf Rettung einem alles umfassenden Unheil zu.

Vita

Péter Nádas, geb. 1942 in Budapest, ist Fotograf und Schriftsteller. Bis 1977 verhinderte die ungarische Zensur das Erscheinen seines ersten Romans Ende eines Familienromans. Sein Buch der Erinnerung erhielt zahlreiche internationale Literaturpreise. Zuletzt erschienen der große Roman Parallelgeschichten und seine Memoiren eines Erzählers: Aufleuchtende Details. U.a. wurde Nádas mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (1991), dem Kossuth-Preis (1992), dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1995) und dem Franz-Kafka-Literaturpreis (2003) ausgezeichnet. Péter Nádas lebt in Budapest und Gombosszeg.

Heinrich Eisterer, geb. 1960, begann nach einem Studium der Germanistik und Finno-Ugristik und einer Dolmetscherausbildung in Wien mit dem Übersetzen. Er wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet, so mit dem Österreichischen Staatspreis für Übersetzung. Neben Péter Nádas hat er u.a. Imre Kertész und Sándor Márai ins Deutsche übertragen. 

Impressum

Die Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel «Rémtörténetek» bei Jelenkor Kiadó, Budapest.

 

Abweichungen der Übersetzung von der Originalausgabe sind mit dem Autor abgestimmt.

Die Arbeit des Übersetzers am vorliegenden Text wurde vom Deutschen Übersetzerfonds gefördert.

 

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, November 2022

Copyright © 2022 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg

«Rémtörténetek» Copyright © 2022 by Péter Nádas

Lektorat Katharina Raabe

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages.

Covergestaltung Anzinger und Rasp, München

Coverabbildung Ferenc Literáti-Nagy

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-644-00905-9

www.rowohlt.de

 

Alle angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Printausgabe.

Sie arbeiteten seit den frühen Morgenstunden, vertieft, ohne aufzusehen. Bei ihrem Aufbruch war es noch dunkel gewesen, als sie ankamen, glänzte bereits der Morgen.

Seitdem hatten sie keinen Moment Halt gemacht.

Sie wechselten kaum ein Wort.

Wenn doch, war es mehr ein Nörgeln und Jammern, ein grimmiges Gebrabbel. Dazu brauchten sie nicht mal aufzublicken.

Es reicht, wenn einer es hört oder sogar versteht. Als wären sie nicht aufeinander angewiesen, nur die Arbeit zählte.

Soll sie reden, was sie will, scheiß drauf.

Der Weinberg befand sich auf der mittleren Flur. Bei uns hieß das, sie mussten nicht den Trampelpfad, wo das Vieh getrieben wurde, nicht den oberen und auch nicht den unteren Weg nehmen, sondern den mittleren Feldweg, den Sechsklafterweg. Die äußeren Weinberge waren weit weg, etwa vierzig Minuten zu gehen. Da gab es Äcker, Heuwiesen, die Fichten der gottverdammten Kolchosbaumschule, viele Hektar Fenchelplantage von irgendeiner Versuchswirtschaft, was die duftete, aber niemand wusste, für was zum Verrecken die gut war und was die da herumexperimentierten.

Dann gab es auf diesem Weg auch eine riesige Auenweide, wohin die Herden nicht über den Trampelpfad, sondern über den Sechsklafterweg getrieben wurden.

Das Gras knirschte nur so zwischen den Zähnen der Tiere, so hoch war es gewachsen hier draußen.

Dort am Ende stand der gemeinsame Brunnen mit dem Wassertrog. Man holte dort in Fässern das Wasser für das Spritzmittel, die sogenannte Bordeauxbrühe.

Dazwischen der Wald. Auf beiden Seiten des Karrenwegs verlassene Lehmgruben der Zigeuner.

Sie kamen im Frühling, hoben den Lehm aus, Jahr für Jahr, den guten gelben oder den blauen für die Töpfer, sie machten Ziegel, trockneten sie an der Sonne.

Dann blieben sie irgendwann weg, für immer.

Aus Lehm baut heute niemand mehr, keinen Stall, kein Plumpsklo.

Dazu muss man wissen, dass sie, bevor sie den äußeren Weinberg erreichten, tiefgelegene Flächen ohne Namen querten, staatliche Ländereien, so hießen sie, dabei hatten sie früher nicht dem Staat gehört, auch Gestrüpp hatte es dort nicht gegeben, zum Ende des Winters wurden sie meist von eisigem Hochwasser überschwemmt oder von Eisschollen abgemäht. Was also will denn der Staat hier noch. Das Land wurde auf Gemeindegebiet umgeschrieben. Wenn die beiden Arme des Flusses über die Ufer treten, ergießen sie sich in diese Senke. Der Damm nutzte nichts. Gerade wegen der Dämme schwoll das Wasser weiter oben an und flutete herüber, wo es dann nicht mehr aufgehalten wurde und auch nicht schnell abfließen konnte.

Die glauben, wir sind zu blöde und verstehen das nicht.

Natürlich überlassen sie das uns, dieses unbrauchbare Land. Wozu haben sie dann ihren verfickten staatlichen Damm gebaut.

Bis es im März, April zurückgeht und verebbt, langsam ins Bett zurückrinnt, mit Wind und Eis zum furchterregend donnernden Binnenmeer wird.

In harten Nächten fror es zu, drunten wärmte es die Erde, Risse krachten, dröhnten. Das war im Dorf zu hören. Wir spürten es bersten, platzen, dumpfe Bewegungen der Erde unter den Häusern. Hier war die heimatliche Erde nur Sand, Sand, Geröll und Ablagerungen vom Hochwasser. Das polterte, wie Gottvater poltert. Bei alledem war sie schön, diese langgestreckte, zerlöcherte, minderwertige, vor sich hin dümpelnde, schlammige, sandige, lehmige Senke, die das Volk trotzdem hartnäckig als staatlich bezeichnete und wo außer Moos und Flechten kaum eine Pflanze überdauerte. Höchstens das leuchtende Gelb der Ranunkel wogte im Frühling über sie hinweg oder das trockene Lila der Bartnelke färbte sie ein. Grillen paarten und vermehrten sich dort und im Sommer auch die Heuschrecken.

Der Blick verlor sich darin. Weiter dahinter erhoben sich die Hügel mit ihren nach Süden oder Westen ausgerichteten Weinbergen.

Wenn das Hochwasser kam, und es kam unweigerlich zweimal im Jahr, darauf zu wetten war überflüssig, dann kam man tagelang, manchmal eine Woche weder rein noch raus aus dem Dorf. Es flutete über die alte Pflasterstraße hinweg, so sicher wie das Amen in der Kirche. Wann war die denn gepflastert gewesen. Es floss über die Asphaltstraße, die bei den Leuten immer noch Pflasterstraße hieß. Der Bäcker und der Krämer, gottverfickt, mussten garantiert zweimal im Jahr einen Vorrat an Mehl und Gemischtwaren anlegen. Die Eisflut kam, die grüne Flut dann einige Monate später, sie blieb nur selten aus. Sie brauchten ein Lager für den Winter. So war das hier mit dem Wasser seit Anbeginn der Welt, es kam, da kannst du dich ärgern, wie du willst. Davon wusste schon der Großvater meines Großvaters ein Lied zu singen. Als Jungen hielten sie vom Turm Ausschau. Sie läuteten auch die Glocke. Doch nicht nur die Calvinisten, jeder schaute für sich, auch die Katholiken läuteten ihre Glocke. Jahrtausende hindurch hatte das Wasser die Hügel mit seinem Schlamm, seinem Sand geschoben, angeschüttet, aufgebürstet. Wir nannten sie Berge. Heute gehe ich auf den Berg. Wer auf den Berg ging, gelangte in ein irdisches Paradies. Der weite Himmel über ihm. Es herrschte Stille, Vögel sangen. Über dem Himmel schien es noch einen zu geben, man konnte erkennen, dass es darüber noch etwas gab, doch mit bloßem Auge war dieser andere Himmel nicht auszumachen, selbst wenn man von morgens bis abends danach gespäht hätte. In diesem Himmel über dem Himmel schienen die Luftschichten zu schwanken, ineinanderzugleiten.

Die Trauben wurden von Füchsen gestohlen. Fallenstellen nutzte nichts, die klugen Tiere wichen ihnen aus.

Das Tier, keine Angst, ist klüger als du.

Es bescheißt dich gründlich.

Oder das Wildschwein, das holte sich Fallobst. Es kam vor, dass wer Rattengift draufstreute. Das fraß das Wildschwein nicht. Im Mutterleib sollen allesamt verrecken, die so was anstellen. Der Geruch sagt dem Tier, dass es das nicht fressen darf. Aber wenn ich ein wenig Hundslattich für meine Hasen ausrupfe, dann krepieren die, der Hase ist so dumm, nicht mal vom Geruch her kapiert er’s. Wer das ausstreut, den soll Gott vom Himmel runterscheißen.

Hier war das Geläut kaum mehr zu hören. Wegen dem sollen meine Hasen krepieren.

Dein Rufen wird vom diesseitigen Himmel zurückgeworfen, nicht vom drüberen. Dorthin reicht kein Laut, kein Fluch, kein Gebet. Gleich einem strahlenden Albtraum voller Seligkeit. Schöneres als das wird es ja doch niemals geben. Dort war das Blau schon kein Blau mehr, und darüber ist er ganz ohne Farbe, so ein Himmel ist das.

Ein Fasan flog auf mit großem Gekreisch. Äpfel gab es reichlich, Zwetschgen auch, von einer halbwilden Sorte, die von selbst, aus dem Kern wuchs oder vielleicht ein Stück weiter von der Wurzel austrieb.

Die hatte noch der Türke ins Land gebracht. Die Ungarn haben so einen Apfel im Leben nicht gehabt.

Seine Sprösslinge brauchte man nicht mal zu pfropfen.

Marillen wurden gerne auf wild gewachsene Zwetschgen gepfropft, fast immer sind sie angegangen, und dann ist die Marille unempfindlich gegen frühen Frost. Auf Zwetschgen wurden nicht nur Marillen, sondern auch die großen rosafarbenen Pfirsiche gepfropft, die auf der einen Seite grün blieben und bei uns französische Pfirsiche genannt wurden. Die halbwilden Zwetschgensprösslinge schnitt man nur, aber gründlich, damit sie kein Strauch wurden, sondern einen Stamm und eine ordentliche Krone bekamen. Diese wild gedeihende Zwetschge bringt Früchte, die sind leicht bitter.

Erst wenn es drei Tage im Kessel auf offenem Feuer gekocht wird, von nichtsnutzigen alten Weibern, gibt dieses Obst seine Süße her.

Wir hatten bereits Mitte Oktober.

Die haben Zeit dafür, wie soll denn ich, zum Scheißleben, Zeit haben, bei der vielen Arbeit, die ich in diesem verstunkenen Haus am Hals hab.

Wer sonst macht es, sag mir das, wenn ich es nicht mache.

Tagelang saßen sie im Hof beim rauchenden Kessel und rührten und rührten, die Nichtsnutzigen, die für keine Arbeit mehr taugen, weil sie beim nächsten Schritt hinfallen.

Lauter hässliche, stinkende Vogelscheuchen.

Die jungen Frauen gaben ihnen bei jeder Gelegenheit eins auf den Deckel.

So eine Baba kam ihnen besser nicht in die Quere.

Himmelarsch, wenn das bloß nicht ansetzt, hörst du. Zu was bist du gut, wenn nicht einmal dazu. Kannst du denn nicht aufpassen. Soll ich vielleicht selbst mit den Zwetschgen herumscheißern, wo ich den ganzen Tag nur arbeite.

Sitzen wirst du doch können, Himmeldonnerwetter, wehe dir, wenn ich sehe, dass du nicht umrührst.

Grad noch rechtzeitig hab ich es bemerkt. Sonst hätt es gleich angesetzt, glaub mir.

Zum Nachlegen durften diese vergreisten, verdorrten, garstigen Witwen, denn sie waren alle Witwen, das Rühren unterbrechen. Ihre Ehemänner waren längst hinüber, keine Angst, nicht für eine Nacht kehrten die wieder.

Wozu auch, so vertrocknet wie die Mösen von denen waren.

Die Burschen aber, Mutter hier, Mutter da, wie recht du hast, liebe Mutter, die haben auf sie geschissen.

Sie schafften es nicht immer, rechtzeitig umzurühren, nachzulegen.

Die Alte weiß selbst nicht mehr, wo sie ihre Gedanken hat, die lässt es anbrennen.

Hastig und ungeschickt greifen sie nach den Scheiten, die man ihnen hingelegt hat, nicht dass mir die Glut unter dem Kessel hervorkullert, nicht dass die junge Frau deshalb was sagen muss, willst du uns denn hier alles anzünden, soll das Haus abbrennen, die kostbare Ernte unter dem Dach Feuer fangen, hörst du, weil sonst werden die Zwetschgen gleich am Kesselboden ansetzen.

So wie die Alte da dauernd ins Träumen gerät, die wartet doch auf ihren Mann oder auf was zum Teufel, dass er zurückkommt und sie wieder gut durchrammelt.

Na, darauf kann sie lange warten.

Wenn er nur nicht nachts mit seinem großen Stock klopft und du das Bett vollpinkelst.

Abends deckten sie den Kessel ab, am Morgen begannen sie von neuem, machten das Feuer an, rührten, gib ihm. Sie rührten. Doch die Zwetschgen gaben nicht nur ihre Süße, sondern ihr Aroma erst dann so richtig her, wenn sie am Baum den ersten Raufrost überstanden hatten und ihr Fleisch beim Stängel schon schrumpelig war.

Der Mund von diesen Greisinnen sieht aus wie ein Hühnerarsch. Sie wissen nicht mehr, was sie reden, aber sie haben ihn immer offen.

Man konnte nicht einfach so rangehen, wie das Kalb an die Mutter, pflücken, schütteln, wenn es dir gerade passt. Das sind keine Nüsse, dass du den armen Baum so prügeln darfst. Oder der erste Reif hat sie hergenommen, und deshalb fallen sie jetzt.

Dafür hat es den langen, trockenen Herbst gebraucht, dass sie in der Tageswärme am Baum süß werden.

Zwei eiskalte Sternennächte, wenn der Wasserspiegel erstarrt.

Dann ist morgen, keine Angst, der Boden unter dem Baum übersät.

Im Kessel ist nach drei Tagen langsamem Kochen eine rauchige, klebrige, süße, leckere, lila glänzende Masse entstanden, die sich vom Boden trocken ablöst.

Unsere Zwetschgen hatten sogar etwas Fett, doch achtgeben auf sie, das musste man.

Die Alten füllten sie in glasierte Töpfe, die sie mit Ölpapier abdeckten und zuschnürten.

Auf dem Schrank im Zimmer hielten sich die Zwetschgen Jahre, ja Jahrzehnte. Ein bisschen Zucker aus dem Laden, nicht einmal das war nötig. Man musste sie mit dem Messer aus dem Topf rausschneiden. Oben das Weiß vom ausgeschlagenen Zucker.

Er schmeckte so süß, dass selbst das ungelüftete Zimmer dem Aroma nichts anhaben konnte.

Apfelbäume wurden gepflanzt, kernige frühe Kirschen, die prächtig trugen. Die jungen Frauen brachten sie mit dem Morgenschiff nach Buda auf den Markt. Die Himbeeren und Erdbeeren, die beiden wichtigsten Früchte der Gegend, wurden in Kisten, Körben und Schachteln, die hübsch mit Spitzen verziert waren, bei den größeren Häusern oder bei den Sammelplätzen unter heftigem Feilschen und Fluchen aufgekauft.

Die wurden auf großen Ackerflächen angebaut, aber keineswegs auf dem Kolchosengrund, sondern auf Feldern mit Goldkronenwert, wie bei uns die Leute sagten, was bessere, reichlich mit Flussschlamm überzogene Äcker bezeichnete.

Wenn die Aufkäufer unsere kostbaren Erdbeeren und Himbeeren für ein großes Nichts mitnahmen, ebbte die große Empörung tagelang nicht ab.

Das bisschen für so viel Arbeit.

Jeder wollte wissen, wie viel der andere für das Kilo bekommen hatte, das heißt, wie viel dieses bisschen war. Keiner hat es verraten. Doch in der Familie wurde es trotzdem bekannt. Man verbreitete höhere Preise als die tatsächlich gezahlten. Keiner hätte es dem anderen verzeihen können, hätte der mehr bekommen.

Und ich, verdammte Scheiße, schon wieder weniger. Ihre waren doch auch nicht schöner.

Dann hättest sie eben nicht hergegeben.

Keine Sorge, ich weiß schon, was ich tu.

Damit du schon wieder die Angeschmierte bist.

Siehst du, so bescheißt uns das Leben.

Mein Mann bringt es fertig, meine Erdbeeren für den Preis herzugeben.

Hättest einen anderen genommen.

Das Schicksal meint es immer nur mit den anderen gut.

Wen zum Teufel hätte ich nehmen sollen, wenn du mir das sagen kannst. Die daheimgeblieben sind, waren allesamt blöd oder sind ersoffen.

Alle wussten, er redete immer davon, wie viele Goldkronen sein Feld wert war, bis der Bandi Kóbor Farkas und seine Leute es ihm wegnahmen und in die verfickte Kolchose einbrachten. Mein Feld ist für dich unser gemeinsames, aber dein Feld soll nicht meins sein. Scheißbande, alles Abschaum. So haben sie uns zu Bettlern gemacht, was heißt gemeinsam, wo dein Feldarbeiter dir sagt, wo’s langgeht und dass ich mein eigener Tagelöhner sein soll.

Niemand hat vergessen, darüber wurde noch lange geredet, wie die beiden Dreckskerle mit dem Polizisten daherkamen, dein Vater hätte besser in den Blumentopf gefickt, dann aber wurden sie rausgeschmissen aus diesem Amt, wie kein Häusler seinen nassen, stinkenden Fußlappen rausschmeißt, eine Freude war das mitanzusehen.

Sie haben es erledigt, sie waren fertig, konnten gehen.

Ihnen folgten die vielen dreckigen Juden, die nahmen ihren Platz ein.

Hör mal, beide hatten, als sie daherstolzierten, eine neue Pistole und einen neuen tschechischen Gummiknüppel, so gingen sie durch die Straßen und teilten aus, du brauchst einen Gummiknüppel, so redeten die mit den Bauern, da hast du, du Arschwarze, sie kamen in ihrer schmucken Uniform, das wurde ihnen damals alles aus dem Hut gezaubert, grau war sie, so ein schöner weicher Wollstoff, wo der wohl her sein mochte, sogar mit Bügelfalten, wenn die doch nur im Mutterleib verreckt wären.

Arbeiten konnte die Rosa, absolut, das sagte jeder, arbeiten, das kann die. Als ob man ihr das sonst nicht angesehen hätte. Sie grummelte ständig vor sich hin.

Arbeiten, das kann die Rosa, da gibt es nichts auszusetzen, auch wenn sie so brummig ist und ständig nörgelt. Das war die verbreitete Meinung bei den Frauen. Sie nahmen sie überallhin mit.

Stark ist die wie ein Tier.

Dass sie grummelt, ist egal. Wenn sie nur nicht so eine Hure wäre.

Gönn doch dem armen Wicht die Hure, lass doch.

Wer will schon keine Hure sein, wenn du nur nicht die große Ausnahme bist, Jocika, mein Kind.

Also Sie waren doch immer schon eine große Hure, das sagen alle.

Hure sein ist keine Schande.

Wir sind Menschen.

Sie lachten, was die Rosa für eine große Hure sei, sie ließ den Höss drüber, diesen großen Viechskerl, und den Gyula Blahó. Das ist vielleicht ein Lümmel. Kann sich den Hintern nicht selber abwischen, aber am Abend braucht er eine Frau. Alle wussten, was für ein Hurenbock sein Vater in seinen jungen Jahren war. Aber dass die Rosa nicht richtig im Kopf ist, dass sie einen Geburtsfehler hat, davon redete niemand.

Man urteilte eher aus der Sicht der Familie. Jeden kann so ein Unglück treffen. Ein Kind wird mit einem Makel geboren, aber es stirbt nicht gleich. Man kann es ja nicht totschlagen.

Besser schweigen, nicht darüber reden, damit das Schicksal nicht auch dich so heimsucht und bestraft, mein Kind.

Sie ließen es draußen in der Kälte, in der guten Winterluft. Wenn es sich nicht erkältete, hatte es Pech gehabt, dann lebte es weiter.

Die Rosa konnten sie nicht draußen lassen, erst als sie schon größer war und sich auf dem Boden wälzte, stellte sich heraus, dass etwas mit ihr nicht stimmte.

Dabei war sie doch so ein schönes kleines Mädchen gewesen.

Keine Angst, arbeiten kann die, lieber darüber reden. Sie ist gar nicht zu bremsen. Alle waren stolz, dass sie so eine arbeitsame Rosa hatten, die es manchmal überkam. Essen wollte sie auch nicht viel. Ich sage ihr, iss doch, Rosa, bleib mir nicht hungrig, umsonst. Niemand soll mir vorwerfen, ich gebe dir nicht genug zu essen.

Sie lässt es stehen.

Lass doch nicht das teure Essen stehen, sonst stopf ich’s dir mit dem Löffelstiel rein, wie bei den Gänsen.

Dann isst sie es. Man muss mit dieser Rosa reden, sie ordentlich anleiten, dann versteht sie’s.

Die Kraft von der, die kann nur vom Teufel kommen.

Ich nehme was mit für sie, in dem roten Töpfchen, denn ekeln tut man sich schon, wir essen nicht aus demselben Gefäß, aber dann lässt sie’s stehen.

Wenn nicht, ist es auch egal. Sie steht vor dir wie ein Schaf und sieht dich nur mit ihren großen Augen an.

Dann zeig es ihr eben.

Wenn ich mit ihr esse, krieg ich Pickel am Mund.

Ich meine ja nur, ich will dich nicht triezen, versteh doch, mein Engel, Teufel hin oder her, so hab ich das erlebt mit ihr. Wenn du ihr was ordentlich zeigst, so macht man das, Rosa, mein Schatz, stell dich nicht so an, gib dir Mühe, so geht das, was für ein kluges Mädchen du bist, dann versteht sie gleich.

Nicht mal am Abend macht sie schlapp, so stark ist sie. Nimm sie in Dienst, dann siehst du es selbst.

Als damals so ein Kommen und Gehen war mit der Rosa auf dem staubigen Karrenweg, auf diesem berühmten Sechsklafterweg, denn so einen berühmten Weg hat es im ganzen heiligen Ungarn kein zweites Mal gegeben, man hat große Gelehrte geholt, damit sie ihn abmessen, auf ihrem knisternden Papier aufzeichnen und in die Erde hineingraben. Da und dort haben sie nach dem alten Weg gegraben, auf den sie so neugierig waren.

Diesen prächtigen Gemeindehirten haben sie fotografieren müssen, wie er morgens und abends mit seinen Hunden die Herde drübertreibt, kein Scheiß, was sie alles mit ihrem einzigen Sechsklafterweg aufgeführt haben.

Er kommt aus Rom, Leute, diesen Weg haben die Glocken genommen, damit sie den Segen bekommen, dort haben sie den Hirten mit seiner Herde hingeführt.

Der kommt nicht aus Rom, sondern aus Pócsmegyer. Was die für einen Blödsinn reden.

Ist das denn nicht egal, von wo der kommt, aus meiner Mutter ihrem Arsch, oder was. Hier treib ich meine Herde, nicht in Rom, hier begraben sie mich, samt meiner Knallpeitsche.

Die ließ er auch gleich knallen, klar, damit die sehen, wie das Volk hier lebt.

Oder die beiden nahmen den Trampelpfad, im tiefen Sand, schön war das, vor ihnen die gemächlich schwankenden Rinder, doch eilig hatten auch sie es nicht, Sakrament, was die für eine Staubwolke aufwirbeln, in der mögen sie nicht gehen, denn auch sie sind nur Menschen, atmen mit einer Lunge, da zog die Rosa immer ihre Latschen aus und hängte sie an die Hacke.

Sie betrachtete ihre Knöchel und Zehen, die im Staub versanken. Die spreizte sie, obwohl dann das Gehen schwerer wurde.

Der Staub war voller frischer Pflanzenreste und regenbogenartig schillernder, feiner Quarzkristalle, er stammte zum guten Teil vom schwarzen Hochwasserschlamm. So sah unsere teure Heimaterde aus, die uns nähren und aufnehmen sollte. Verspielt quoll sie unter Rosas Sohlen hervor, umschloss ihre Knöchel, schwappte über ihre Füße.

Rosa streichelte sie frühmorgens mit jedem ihrer Schritte. Gehen wurde ihr zu einem einzigen großen Streicheln.

Es tat wohl, all das Gute zu sehen, die Schlangenseide, die sich um ihre Füße wand.

Morgens war sie kühl und angenehm, in der Abenddämmerung heiß. Ihr Schritt wurde leichter, sie tanzte regelrecht, bis sie, begleitet von den kühlen Streicheleien, das irdische Paradies erreichten oder bei Sonnenuntergang schweißverklebt von dort zurückkehrten.

Dann fasste die Alte sie scharf ins Auge, selbst die Länge ihrer Schritte maß sie mit ihrem Blick, diese Rosa, was die macht und wie sie es macht und wohin sie nicht gehen soll.

Nicht dass ich dich aus den Augen verliere, mein Engel.

Die strolcht dauernd herum.

Den ganzen lieben Tag tanzt die vor mir rum. Anstatt dass sie ordentlich gehen würde, Himmelherrgott.

Man gibt ihr zu essen und zu trinken, bezahlt sie gehörig, gibt noch was drauf, aber dann soll sie auch vor ihr gehen, bis sie draußen sind.

Sie nicht bezahlen ging nicht, denn wenn die Rosa ihren Lohn nicht sofort bekam, erhob sie ein lautes Jammergeschrei.

Ach du, heute habe ich kein Geld, so was konnte man der Rosa nicht sagen. Rosa, komm morgen dein Geld holen. Keine Angst, ich vergesse es nicht. Auf solche Leute konnte die Rosa sehr böse werden. Ich habe nur große Scheine, damit kann ich dich nicht bezahlen. Morgen kriegt mein Mann seinen Lohn. Ach, Rosa, ich muss erst bei der Post-Rosi Geld wechseln. Auf so jemand hätte die Rosa losgehen können. Geldwechseln, Zahltag, von so etwas verstand sie nichts. Sie arbeitet ihr Lebtag und dann soll sie den Tagelohn nicht kriegen. In ihrem schwachen Hirn war das so eingeschrieben, dass sie das Geld für die Arbeit auch jeden Tag fix zu bekommen hat. Mit Geld kannte sie sich einfach nicht aus, sie wusste nicht, was es mit Scheinen und Kleingeld auf sich hatte, was der Unterschied zwischen Hundertern und Zehnern war, man konnte ihr geben, was man wollte, nur Geld sollte es sein und möglichst viele Münzen, damit es schepperte.

Man bezahlte sie dürftig, denn gerade deshalb war sie gefragt, doch es kam nie vor, dass man sie betrog und mit alten Scheinen oder einer Handvoll Kreuzer abspeiste.

Ihre Mutter hat das immer kontrolliert, Himmelherrgott, diese belämmerte Panka, und ob sie das kontrolliert hat, keine Sorge.

Geh schon, Rosa, nicht so langsam, verfluchte Scheiße, ich zahl auch dafür, wie du vom Fleck kommst, tanz mir nicht so vor der Nase rum.

Ein andermal ging sie vor ihr her wie beduselt. Als würde sie gleich umfallen.

Schlaf nicht ein, Rosa, du Unglückswurm. Was war in der Nacht, wenn du nicht geschlafen hast. Schon wieder ist der Blahó zum Fenster bei dir rein, dass der sich nicht zurückhalten kann, ich seh es an deinem Gang.

Der ist sicher nach dem Höss eingestiegen.

Sie war kaum wachzukriegen gewesen.

Dein Vater hat dir Pálinka gegeben, oder was zum Teufel, ich sehe schon, deine Mutter hat dir ein Mohntuch in den Mund gesteckt.

Wenn du sie nicht zurechtweist, wenn du ihr nicht dauernd gut zuredest, mach dies, mach das, geh da nicht hin, dort nicht, wo gehst du schon wieder hin, wer weiß dann, was der Rosa im Kopf rumgeht, sagten dazu die Frauen.

Klar doch, Rosa, du träumst schon wieder von den Burschen, dass du einen für dich willst, der dich dann auch gleich heiratet.

Damit nicht alle immer nur in deinem Rock rummachen.

Na hör mal, ich würd sie nehmen, und die Frau Pásztor würd ihr die kleine Hacke und die beiden Feiertagsschlüpfer zur Mitgift geben.

Die Schlüpfer erwähnten die Frauen gerne. Sie lachten, weil die Rosa zwei ganz schön große Schlüpfer hatte. Sie schüttelten sich vor Lachen, einen hat sie für Ostern, hörst du, und den schön warmen, dicken für Weihnachten. Beide hat ihr die Mutter gekauft, die oberschlaue Panka, damit wird sie sie unter die Haube bringen, so sorgt sie mit den rosa Schlüpfern für sie. Sie lachten darüber, sie prusteten vor Lachen. Denn der rumänische Arzt hatte ihr die Schamröte ins Gesicht getrieben, hören Sie mal, Frau Pásztor, es geht nicht an, dass ein so großes Mädchen keinen Schlüpfer hat, nicht mal ein bisschen Watte können Sie ihr geben, sehen Sie denn nicht, zu aller Schande fließt ihr schon wieder das Blut am Bein hinunter.

Es half nichts, dass die Panka mit diesem Rumänen laut wurde, die hat doch einen Schlüpfer für den Sommer, was reden Sie da, und einen schönen wollenen für den Winter, was redet der Herr Doktor, die habe ich ihr gekauft, damit Sie es wissen, am Markt von Pomáz habe ich beide Schlüpfer gekauft, trotzdem trägt sie ihn nicht, nicht einmal im kältesten Winter.

Immer zieht sie den Schlüpfer aus. Ob sie blutet oder nicht. Ich zieh ihn ihr an, ich stecke ihr die teure Watte eigenhändig rein, es hilft alles nichts.

Sie drückt sie raus aus sich.

Die Frau Pásztor wurde ausgelacht, denn die hatte sich noch nie im Leben mit der Rosa abgegeben, ob sie blutete oder nicht, war ihr scheißegal, nur gut, dass es auf dem Plumpsklo Zeitungspapier gab und man es nicht von den Fingern schütteln musste. Wo hatten die denn Watte in diesem Haus, sag mir das.

Die hat noch nie Watte gekauft im Laden, das werde ich wohl wissen, was erzählt sie denn da dem Rumänen.

Nicht mal die eigene Mutter nimmt die Rosa so ins Gebet wie du.

Die hat sie in die kalte Kammer gesteckt, wenn es sie überkam, soll sie rumsabbern, den Schlüpfer zieht sie ihr sicher nicht an.

In der Kammer von denen gibt es nicht mal einen lausigen Kanonenofen.

Es gibt dort keinen Schornstein, deshalb gibt es auch keinen Ofen, die Frau Pásztor hat die Stirn gehabt, mir das zu sagen.

Na, dann macht eben einen, fauler Himmelherrgott noch mal. Ihr werdet doch noch einen verdammten Schornstein hochziehen können.

Gut, dass ihr euch einen Stofffetzen reinsteckt.

Das hätten wir uns angesehn, wozu die Watte braucht.

Das sage ich dir, ihr lebt wie die Zigeuner.

So viel wie ich hat ihr nicht mal die leibliche Mutter beigebracht.

Sie lachten, weil die Rosa ja doch was zum Wärmen hatte. So eine pelzige Möse wie die hatte keine. Deshalb mochte sie ihre vielen schönen Schlüpfer auch nicht tragen.

Keine Angst, die Burschen wissen, was sie suchen. Die Möse von der Rosa ist so heiß, da kann sich keiner verirren.

Was für eine Glut da rausströmt.

Wenn man nicht auf sie achtgibt, geht sie ohne Kleider, glauben Sie mir, Herr Doktor. Schon als kleines Mädchen hat sie alles ausgezogen.

Sie lachten gemeinsam über Rosas Mutter, über Rosas Schlüpfer, über den närrischen rumänischen Arzt, der nie ein Blatt vor den Mund nahm, sie lachten, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnten.

Stolz waren sie schon, dass sie so einen rumänischen Arzt hatten.

Wer trinkt, soll sich nicht bei mir blicken lassen. Morgen platzt Ihnen die Leber, was soll ich dann mit Ihnen anfangen, sagen Sie mir das.

Was der nicht alles redet, lachten sie.

Wie soll ich bei Ihnen überall reinsehen, ohne dass etwas rausfließt, wenn Sie sich jahrelang nicht waschen.

Wenn Sie zu mir kommen, dann sauber.

Wenn Sie einen Ausschlag haben, dann ist es so, was soll ich mit Ihrem Ausschlag anfangen.

Das hab nicht ich aufgekratzt, das waren Sie selbst.

Sie kreideten es dem Rumänen an, dass er die Frau Pásztor, diese gute, brave Frau, diese Panka, vor aller Augen demütigte, obwohl die ihn immer respektvoll Herr Doktor nannte.

Er ist gemein zu ihr.

So weit ist es mit uns gekommen, wer hätte das gedacht, nicht einmal für einen ungarischen Arzt reicht es mehr bei uns.

Mit einem rumänischen Arzt hätten sie nie warm werden können, auch wenn es ein Siebenbürger Ungar war, wie sie sagten. Er war herübergekommen, um mehr zu verdienen, hier würde es ihm besser gehen.

Er stammt doch aus Rumänien. Herr Pfarrer, Sie wissen besser als wir, wo Rumänien liegt.

Einmal Rumäne, immer Rumäne.

Dort ist es sicher keine Schande, Rumäne zu sein.

Der Pfarrer, der Tölösy hieß, kam gegen den exzessiven Aberglauben nicht an, da konnte er reden, was er wollte. Es half nichts, dass er ihnen erklärte, der ist genauso Ungar wie ihr. Es ist kein Unterschied zwischen euch. Ihr hört es mit euren beiden Ohren, denn er redet Ungarisch.

Er redet nur nicht so dreckig wie ihr.

Oder hört ihr das nicht.

Würde er Rumänisch reden, würdet ihr nichts verstehen.

Denn auch mit ihm konnten sie nicht warm werden, nicht einmal seine drei Presbyter haben ihm geglaubt. Sie misstrauten ihm, lästerten hinter seinem Rücken über ihn.

Es kann gar nicht anders sein.

Sie sagten, der ist schon oft in der Saat gewesen, der tut nur immer so, wie treu er seiner Frau doch immer ist.

Was soll das heißen, dass der Rumäne nicht dreckig redet. Der wird sich doch nicht vor dem Reden den Mund waschen.

Wir sind also weniger wert.

Wir sind also Drecksmäuler für ihn.

Dann sind sie für den Tölösy nichtswürdig. Wir sind also nichtswürdige Menschen für dich, du berühmter, großer Tölösy.

Solche Schmach müssen sie Tag für Tag von ihm erdulden.

Er hält uns für verlaustes Gesindel.

Sie fürchteten, dass er sie nicht achtete und sie betrog. Sie bedauerten schon, dass sie ihn gewählt hatten, aber nach so vielen Jahren und mit so vielen Kindern konnten sie ihn ja doch nicht davonjagen. Wie der zu uns gekommen ist. Ihn durchfüttern, das durften wir. Einen Haufen Möbel hat er mitgebracht, aber zu essen hat der nichts gehabt. Ein Habenichts war er.

So viel Eingemachtes habe ich gar nicht, wie ich dem gebracht habe.

Der scheißt uns den Schädel voll.

Die Presbyter waren ständig dabei, die Ausgaben der Pfarrei gründlich zu überprüfen, um vielleicht einen Fehler zu finden.

Einen Fehler fanden sie nicht, denn die Aufstellungen machte die Frau Pfarrer, die hatte fürs Betrügen Hirn und Schule mehr als genug. Aber auch so vertraute man ihm nicht. Sicher zweigte er von ihrem bisschen Geld noch etwas ab.

Sie verstanden nicht, auf was du Arsch Gottes er immer hinauswollte, wenn er ihnen etwas erklärte. Als ob er ihr Lehrer wäre.

Als hätten sie mit dem Hamza nicht genug.

Dabei war die Mutter von dem die Gräfin Széchenyi, die Alice, Gräfin Alice Széchenyi, oder wie zum Teufel die geheißen hat, und seine Ahnin eine Zichy-Tochter, eine strenge, alte Dame, Himmelherrgottsakra, groß wie ein alter Rinderknochen, mit ihren schwarzen Spitzen und ihrem schwarzen Fächer.

Sie hat ewig um ihren Gatten getrauert, hörst du, darum war sie immer in Schwarz.

Keine Angst, die hatte was zum Trauern.

Was nicht uns gehört, hatten immer die, nicht nur hier, sondern auch auf den beiden anderen Seiten.

Das heißt, jenseits vom rechten Flusslauf, die großen Waldungen, und dann die bewaldeten Berge am linken Flusslauf, so meinten sie das.

Und dann hat Tölösy von ihnen nicht mal gelernt, wie man redet.

Pass nur auf, sie werden sich alles zurückholen.

Nirgends auf der Welt hat es einen größeren Ungarn gegeben als István Széchenyi.

Was dieser Pfarrer nicht alles hatte.

Man kam bei ihnen gar nicht zur Tür hinein, so vollgestopft war das Pfarrhaus mit alten Stühlen und Tischen. Hier Gold, da Gold, hier so ein Tisch, da so ein kleiner Tisch, doch wozu eure Tische mit Gold und Marmor, Frau Tölösy, wenn der Wurm drin ist und niemand sie abstaubt.

Überall die vielen Spiegel, aber ich sage dir, mein Engel, alle sind voll Fliegenscheiße.

Dass sich dieser Frau Pfarrer nicht der Magen umdreht, wenn sie hineinsieht.

Wie blass ich schon wieder bin.

Ich nehme einfach nicht zu, obwohl ich mit Butter koche und das ganze Fettige vom Fleisch esse, das die Kinder an den Tellerrand schieben.

Dabei ekelt es mich, glaub mir, mein Augenstern, ich kann Fett nicht ausstehen.

Nicht einmal in ihrer Küche kann man sich hinsetzen. Auch dort lauter Samt. Wie soll ich mich denn hinsetzen, Frau Pfarrer, am Ende versaue ich die teuren Stühle, so verdreckt wie wir von der Arbeit sind.

Ich habe gedacht, ich komm mal kurz rüber.

Ich bringe Ihnen was Leckeres.

Noch ganz frisch, gestern haben wir geschlachtet.

Gerade haben wir unsere ganzen Grammeln ausgelassen, sehen Sie, die sind noch warm. Gestern haben wir noch keine Zeit dafür gehabt. In der Nacht ist die Blutwurst in der Speis sofort eingefroren, du lieber Himmel, was für einen eiskalten Winter wir haben.

Früher ist in meiner Speis nie was eingefroren.

Ich dachte, ich nehm das Tuch und geh gleich rüber. Ich hab da nur ein bisschen Blutwurst, mit viel Leber, dazu ein Stück gekochten Speck, wie es sein soll, die Grammeln haben wir eben ausgelassen, wenn ich Sie mit so was nicht beleidige. Ich dachte mir, bring ich das schnell rüber und bleib gleich so.

Aber dieser Rumäne, Himmelherrgott noch mal, verfickter, wenn sie ihm die Blutwurst bringen, sagt er, wozu hast du mir Blutwurst gebracht, ich brauche keine, soll ich den ganzen Januar nur Blutwurst essen, alle bringt ihr mir Blutwurst, so viel Blutwurst kann die Familie nicht essen, warum hast du keine Bratwurst mitgebracht.

Warum ich keine mitgebracht habe, weil ich keine mitgebracht habe, darum.

Was fragen Sie, Bratwurst bringt keiner mit.

Wenn ihm dann doch wer Bratwurst bringt, in Ordnung, da hast du Bratwurst, verdammt noch mal, soll das rumänische Rabenaas Bratwurst haben, wir bringen dir Bratwurst, brate sie, dann sagt der, was gebt ihr mir da zu essen, eine Unmenge Fett habt ihr reingetan in diese Bratwurst, das ganze Fett vom Fleisch.

Soll ich wegen euch eine Fettleber kriegen.

Es ist zu wenig Fleisch drin, hörst du, da kannst du noch so genau hinsehen.

Wo man doch bei der Bratwurst das Fleisch nicht weglassen darf, spart nicht auf meine Kosten, in die Bratwurst gehört Mageres hinein.

So was sollt ihr mir bringen, eurem Arzt, der sich um euch kümmert, und wenigstens eine Prise Pfefferkraut reintun, Majoran, was auch immer, dann würde man mit mehr Appetit essen.

Majoran, wie soll da Majoran drin sein. Pfeffer ist drin, Paprika ist drin.

Majoran geben wir in die Leberwurst.

Na dann, was redet ihr Pfarrer da, wer will schon Majoran in der Bratwurst, niemand.

Auch das Pfefferkraut fehlt ihm ewig.

Der Tölösy, unser Pfarrer, ist einer, der nicht mal weiß, was wir in die Bratwurst tun.

Er sieht uns nur groß an, was ist damit, Bratwurst, Blutwurst, Pfefferkraut, Majoran. Wovon redet ihr da, Leute.

Wenn nicht alle zugleich reden, würde ich ja verstehen, und was hat das Pfefferkraut mit den Rumänen zu tun.

Der weiß nicht mal, was ihm seine Frau zu Mittag zu essen gibt, dieser großartige Mátyás Tölösy Tóth.

Alle reden im Chor, wie soll ich sie da verstehen.

Denn sie hatten sich mit Absicht bei der abgemagerten Frau Pfarrer beschwert, dass ihr Mann sie überhaupt nicht anhört.

Wie soll er sie anhören, wenn fünf auf einmal reden. Sie fallen einander ins Wort, wer soll da was verstehen.

Das eben wollten die Presbyter, dass er zur Kenntnis nahm, was sie sagten, wenigstens auf dem Umweg über die Frau Pfarrer. Damit der Pfarrer hört, wie unzufrieden sie mit ihm waren. Sie waren es doch, die entschieden haben, wer Pfarrer sein soll.

Aber auch die Frau verstand nicht, was sie wollten, was sie redeten, was soll das viele Geschrei und was wollen sie mit dem Majoran.

Aber, aber, warum sind sie denn so fuchtig.

Sie sah sie mit ihren vergissmeinnichtblauen Augen nur groß an.

Die Männer sind alle gleich, mein Herz, glaub mir, auch wenn du mit Leib und Seele kochst.

Sie sehen nicht, sie hören nicht.

Die Alten haben es gewusst, so wie er isst, so fällt er über dich her.

Er ist Pfarrer, aber in der eigenen Küche sitzt er auf der Stuhlkante, ich hab es selbst gesehen, und schlingt nur so in sich hinein, was sie ihm hinstellt, das teure Essen. Du kannst dir denken, mein Engel, was er mit dem armen, dünnen Ding in der Nacht anstellt, dass sie wegen ihm noch magerer wird.

Ich will mir das lieber gar nicht vorstellen.

Du siehst, sie ist schon mehr tot als lebendig.

In ihren Spiegeln voller Fliegenschiss kann sie sich betrachten.

Der Tölösy frisst ihr das Fleisch vom Knochen, so strapaziert er sie.

Eine Wildsau, dieser Tölösy.

Wer will so einen mit Brille, die Borsten stehen ihm senkrecht auf dem Kopf.

Aber dafür reicht sein Verstand, dass er jeden Montag zu der alten Teres Holz hacken geht.

Wenn sie diese dumme Rosa beim Gehen auf einmal im Rücken hatte, weil die gerade unbeobachtet war, weil sie konnte sie ja nicht ununterbrochen im Auge behalten, Sakrament, warum auch, über alte Geschichten denk ja nicht nur ich nach, jeder hat was Eigenes zum Nachdenken, Himmelherrgott, dann blieb die Rosa arg weit zurück, weil sie so viel herumtanzte, ihre bloßen Füße anstarrte, wie der viele Staub von dieser alten Römerstraße zwischen den Zehen hervorpuffte, an den Knöcheln heraufdampfte.

Inzwischen wusste man bereits, dass es unterhalb des Sechsklafterwegs eine Straße gab, mit mächtig großen Steinen gepflastert. Sie hatten sie bei den Ausgrabungen mit eigenen Augen sehen können, bevor sie zugeschüttet wurde.

Oder ihr Blick erforschte, wie, auf was für einer Leiter, man aus dem ersten Himmel, dem unseren, in den zweiten hinaufgelangen könnte. Wo ließe sich eine so lange Leiter anlehnen. Darüber wusste man einfach nichts, über diesen ersten, zweiten oder wer weiß wievielten Himmel. Auf diese Himmel war die Rosa irgendwie gestoßen, oder jemand hatte vielleicht anderen in ihrem Beisein etwas erzählt, der Pfarrer Tölösy oder der Lehrer Hamza oder irgendwer, die redeten alle davon, dass sie in den siebenten Himmel hinaufgelangen müssten, das wäre das große Wunder, dann würden sie endlich diesen einzigen Gott finden, der sie nicht betrog, allerdings konnte die Rosa nur bis drei zählen.

Wo sie hinaufkommen musste, das wusste sie.

Aber vom Geheimnis der Zahl Sieben hatte sie vielleicht doch gehört, dass jemand, der im siebenten Himmel angekommen ist, dem Schöpfer der Welt begegnet, doch sehen kann ihn auch so niemand, da er kein körperliches Sein hat.

Als Kind hat man die Rosa ein paar Jahre in eine Hilfsschule in Pomáz gesteckt, damit die Arme ein bisschen Schule abbekommt, aber das hat sie dort sicher nicht gelernt.

In Rosas Blick segelten Lerchen herab und stiegen wieder auf.

Dort hatte sie ihren Vornamen schreiben gelernt. Mit schön geschlungenen großen Buchstaben schrieb sie bereitwillig jedem auf ein beliebiges Stück Papier, dass sie die Rosa war.

Das fanden die Leute zum Lachen.

Den Kopf im Nacken, so ist Rosas Blick mit den Vögeln in die Höhe gestiegen.

Aber immer hat sie dabei sehen können, dass auch die Lerchen es nicht in den drübigen Himmel hineinschaffen. Irgendwas schien sie mitzuziehen, ihren Blick mit hinaufzuziehen. Ganz schön schwindlig wurde der Rosa vom Herumfliegen der Vögel, von der vielen Helligkeit, wie sie sich mit viel Gesang bis zum Scheitel des Himmels hochschraubten und dann zurückfielen, denn, Herrgott noch mal, diese geheiligte Höhe hielt keiner von ihnen aus.

Hier unten auf der Erde musste man ihr nachschreien.

So komm schon, Rosa, zum Kuckuck!

Sie kann doch nicht ständig auf sie aufpassen.

Die Rosa jammerte, dass sie nichts mehr sieht.

Du darfst nicht so zurückbleiben, Rosa, hörst du. Ich werde dich anbinden und am Strick hinter mir herziehen.

Wie sollst du auch sehen, du Schafskopf, wenn du immer in die Sonne blickst.

Wenn dir das deine Mutter nicht beigebracht hat, dann bringe ich dir bei, dass du nicht in die Sonne sehen darfst.

Den ganzen lieben Tag auf die Rosa aufpassen, Himmelherrgottsakra.

Selbst das Rufen der Alten erstarb in dieser ungeheuren Menge Luft, die sie hier draußen erwartete, als sie zu zweit auf dem Sechsklafterweg zügig voranschritten.

Was heißt, sie soll warten. Dann siehst du eben nicht, gehen kannst du trotzdem.

Soll der Deibel auf dich warten. Und ob du gehen kannst.

Sehen Sie denn nicht, dass ich blind bin.

Sie allein lassen war trotzdem nicht anzuraten. Dass sie sich nichts antut, wenn es sie überkommt. Einen Dreck werde ich auf dich warten, hopp, beweg die Beine ein bisschen flotter, Himmeldonnerwetter.

Nie im Leben möchte ich wegen dir mit der Polizei zu tun kriegen.

Heute bin’s ich, die dich bezahlt, sag, ob nicht ich dich bezahle. Siehst du, du kannst mich einholen. Geh vor mir, Rosa, ich will sehen, wie flink du bist mit deinen Entenfüßen.

Auch bei der Arbeit richtete sie es so ein, dass sie die Rosa immer vor Augen hatte. In der Zeile musste sie vor ihr gehen mit ihrer lumpigen kleinen Hacke.

Nicht viel, aber doch vor ihr.

Ein andermal ging sie zu schnell.

Renn doch nicht so, Rosa, Herrgottsakrament. Ich seh dich gar nicht mehr, so weit bist du voraus. Wenn dir am Ende was passiert, bin ich dran, hörst du.

Bleib stehen, dass ich dich einholen kann.

Damit sie gut in die andere Reihe hinübersehen konnte, was die Unglückselige wie machte und sie auf ihre alten Tage bei der Arbeit mithalten konnte. Auch das war ihr wichtig. Dass die großen Rebenblätter nichts verdeckten. Ich will dich sehen, Rosa, wie du mit deiner kleinen Hacke zugange bist, dass deine Zitzen gegen dein teures Baumwollkleid schlagen, ich will deine Zitzen schlackern sehen, Himmelherrgottsakra.

Dass dein Vater dir nicht schon eine neue Hacke gekauft hat. Dieses elende Ding hat ja nicht mal eine Schneide.

Mir scheint, deine Mutter gibt dir immer nur das Schlechtere.

Das Bessere behält sie für sich, ich seh’s doch, glaubst du, ich habe nicht gesehen, wie sie mit deiner Hacke stramm ins Maisfeld marschiert ist. Diese jämmerliche kleine Hacke hat sie dir gelassen, sollst du dich damit abmühen. Die bessere behält sie für sich.

Dass jemand so eine Mutter hat, bei der immer sie selbst zuerst kommt, nie das eigene Kind.

He, renn nicht so, du hast schon wieder alles stehen lassen.

Denn die Rosa hatte es tatsächlich nicht ordentlich gemacht.

Doch die Wahrheit war, dass Rosas Vater, immer wenn sie gerufen wurde, am vorhergehenden Abend ihre armselige Hacke in Ordnung gebracht hatte. Er schliff sie, keilte sie anständig ein. Bei ihnen ging es nicht darum, dass die Hacke jemand gehörte. Mit einer großen Glasscherbe, für gewöhnlich lag die im Stallfenster bereit, schabte er am nächsten Tag den Lehm und Dreck fein säuberlich vom Stiel runter. Auch darüber lachte man. Der Stiel tät sonst Rosas zartes Händchen wund scheuern. Alle ihre Werkzeuge richtete der Vater.

Deshalb lachten sie über ihn.

Sieh mal, den Stiel hat er ordentlich hineingetrieben.

Über die Nacht stellte er ihn ins Regenfass, damit er gut aufquoll.

So hat dann die armselige Hacke in Rosas Hand bis zum Abend gehalten.

Beim Stock hast du wieder alles mir übriggelassen mit deiner schlechten Hacke.

Was sie übriggelassen hatte, hätte sie um keinen Preis ausgesprochen. Unkraut nämlich, das heißt, beim Rebstock hatte sie es nicht weggehackt.

Himmelherrgott, soll ich vielleicht immer hinterhergehen. So kommen wir nicht weiter, Rosa. Die ganze lange Zeile hab jetzt ich statt dir gemacht. Wie sollen wir da zum Ende kommen, wenn du mir immer alles übriglässt.

Ich muss alles im Kopf behalten, hier hast du was gelassen, dort hast du was gelassen.

Womit sie meinte, dass es immer an ihr war, Rosas schlampige Arbeit nachträglich in Ordnung zu bringen, dass sie, weil so viel Unkraut stehengeblieben war, die Reihe noch mal durchgehen musste.

In Rosas Verstand war dieses Stehenlassen so fachgerecht und logisch wie die Schimpfe, die sie deshalb von der Alten bekam. Eben weil ihre kleine Hacke so scharf war. Solche alten Hacken, anständig geschärft, nutzen sich von der vielen Arbeit im Sand ab und werden, Himmelarsch, immer schärfer und blanker, je mehr du arbeitest. Die verfluchte Alte verstand Rosa und ihre Gründe sehr wohl, sie hatte selbst so eine gute alte Hacke, doch bei jeder Gelegenheit musste sie darüber lamentieren, schimpfen, zanken.

Was du immer herummurrst, da kann selbst die Rosa nicht mit.

Wer sonst hätte an ihrer Stelle murren sollen, wenn nun mal sie zahlte.

Wer zahlt, sagt an.

Rosa hat das Unkraut stehenlassen, weil sie den alten Stock mit ihrer Hacke nicht hat verletzen wollen. Recht hat sie damit gehabt. Das wussten alle Frauen.

Im Rebstock steckt die Seele des Weins.

Sie lachten über die Teres, nicht mal das verstand die Alte.

Sie versteht gar nichts.

Sie ist zu lange in der Fremde gewesen.

Taub ist sie auch schon.

Dort vergisst man alles.

Später ging sie durch die Zeile, man hätte der Rosa gar nicht so zusetzen brauchen, alles hatte sie gründlich mit der Hand ausgerissen, wo sie zuvor mit der Hacke vorbeigegangen war.

Sie verstand etwas davon.

Recht hatte sie, wenn sie was stehenließ, recht hatte sie, es mit der Hand auszureißen, es ging ihr um den Rebstock, nicht um Erdstachelnuss, Beinwurz oder Brennnessel. So eine vergreiste alte Schachtel soll sich nur das hässliche Maul zerreißen, sagten die Frauen, ihr Maul sieht schon aus wie ein Entenarsch, lachten sie, da gehört eine Pflaume rein.

Soll sie nur der Rosa die vielen Dummheiten erzählen, dass es bei den Herrschaften so oder so ist, sich bücken kann sie ohnehin nicht mehr.

Das macht dann die Rosa für sie.

Was braucht die Rosa ihre ganzen Lehren.

Ihr ist immer schwindlig geworden, wenn sie sich tief hinuntergebeugt hat.

Sie selbst würde mit der Hand nichts ausreißen können, wie viel sie auch der Rosa lauthals hinterherjammert.

Das Blut ist ihr in den Kopf, ganz rot ist sie immer geworden.

Das hat die Rosa gesehen.

Ihnen fehlt nichts, hat sie gesagt, wenn Sie nur beim Bücken nicht schwindlig werden.

Alle haben’s gesehen, wie sie nach getaner Arbeit taumelt.

Und der rumänische Arzt hat sie ausgelacht, als sie daherkam und ihm erzählte, sie würde das nicht verstehen, gestern war noch alles in Ordnung, was ist das, Herr Doktor.

Und jetzt bin ich schwerkrank bei Ihnen, Herr Doktor, und gar nicht mehr gesund.

Ja, wieso denn nicht.

Mir ist fortwährend schwindlig, dabei fehlt mir sonst nichts.

Wenn das nun mal so ist, brauchen Sie nichts Schlimmes zu befürchten, aber dieses eine Leiden müssen Sie als das annehmen, was es ist.

Aber ich kann in meiner eigenen Küche nicht mehr von da nach da gehen.

Sie haben starken Bluthochdruck. Wie zum Teufel sollen Sie sich da auf den Beinen halten.

Wer gesund ist, ist nicht krank, was verstehen Sie daran nicht. Und wenn Sie krank sind, dann werden Sie wieder gesund, oder das war’s dann für Sie.

Da habe ich ihm gesagt, und ob ich es ihm gesagt habe, auch wenn er Arzt ist, ins Gesicht lachen soll er mir nicht.

Aber Sie nehmen Ihre Medikamente nicht.

Wie weiß der Herr Doktor, was ich nehme, ich nehme sie doch pünktlich jeden Tag.

Würden Sie sie einnehmen, hätte ich Sie nicht dauernd am Hals. Da kann ich noch so oft allen sagen, die Medikamente sind so einzunehmen, wie ich sie verschreibe.

Nicht öfter und nicht weniger oft.

Dauernd kommen Sie zu mir mit Ihren vielen bösen Krankheiten.

So viele böse Seelen auf einen Haufen hab ich noch nie irgendwo gesehen.

Wo soll ich denn sonst hingehen, Herr Doktor.

Wenn Sie die Medikamente nicht einnehmen, sie nicht einmal in der Apotheke abholen, dann gehen Sie auf den Friedhof, kommen Sie nicht zu mir mit Ihren vielen bösen Leiden.

Den Rumänen konnten sie auch deshalb nicht ausstehen, weil er immer herausbekam, bloß wussten sie nicht von wem, wenn jemand seine teuren Medikamente nicht nahm, sondern sie einfach nur aufhob, weil man doch auch selber viele gute Medikamente in der Schublade unter dem Spiegel haben wollte.

Damit alle sie sehen.

Ihm soll niemand sagen, dass es ihm um das Geld für Medikamente schade ist.

Wenn Sie alles wegwerfen oder gar nicht aus der Apotheke holen, warum zum Teufel soll ich Ihnen was verschreiben. Ich bin nicht Jesus Christus, dass ich Wunder an Ihnen tun kann.

Die Reihen nannte man bei uns Zeilen, allein beim Wein nannte man sie Zeilen, bei sonst nichts.

Jemand hat zwölf Zeilen Wein, so sagte man. Zwanzig Zeilen Wein. Das Erste hieß, dass er seinen eigenen Wein hatte. Bei zwanzig Zeilen konnte er was davon verkaufen, mit so vielen Zeilen verdiente er Respekt. In Wahrheit war sie es, die auf dem äußeren Weinberg die längsten Zeilen hatte, diese hässliche, geizige Alte, so eine wäre bei uns nicht einmal als alte Jungfer durchgegangen, diese stinkende greise Krähe, die nicht nur der Rosa, auch sich selbst keinen Bissen gönnt.

Das war das Allererste, was sie von ihrem zusammengeknauserten Geld gekauft hatte, oder ich sag dir besser gar nicht, wo sie ihr Scheißgeld herhat. Auf einen Sitz hat sie zwölf lange Zeilen gekauft. Dazu hat sie dann den Acker gekauft, damit ihre Schweine Mais haben.

Auch kein Katzendreck, das kannst du mir glauben.

Meinen Respekt, dass sie so weit vorausgedacht hat.

Ein Gartengrundstück.

Das durfte sie behalten.

Du kannst dir denken, dass sie wegen euch nicht selber gekommen ist, sie hat ihren Sohn geschickt, das Bürschchen, damit sie nicht vor dem ganzen Dorf dasteht.

Der hat für sie das Geld hingebracht.

Er soll das zusammen mit dem Großvater erledigen.

Die Frauen waren zu Recht entgeistert, sie ist ja mit Schimpf und Schande von ihnen fortgegangen, was will sie jetzt unseren Wein.

Aber die beiden verschafften ihr bei der Gemeindeversteigerung die zwölf langen Zeilen, nur eines wollten die guten Frauen nicht verstehen, für wen zum Verrecken haben sie das gemacht, wenn nicht für den Elemér.

Dann würde der mehr Zeilen haben als meine zwanzig, mit meinem Mann zusammen.

Aber jäten wird die nicht mehr mit uns. Soll sie auch nicht. Besser, sie bleibt uns aus den Augen mit ihrer Schande.

Auch der Elemér kommt nicht, wo denkst du hin, er schont seine Hände, der Elemér hilft auch seinem Großvater nicht, der arbeitet für keinen. Eine Heugabel nimmt der nicht in die Hand.

Doch sie hat auch Glück gehabt, mein Engel, dass sie bei der Versteigerung gerade an diese langen Zeilen gekommen ist.

Was ihnen gleichfalls nicht in den Kopf ging, woher die zum Himmelherrgott wissen konnte, dass dieser Pitlik gar keine Erben hat, obwohl es doch diese vielen Pitlik gibt, und dass sein Weinberg im März zur Versteigerung kommt.

Aber das sind nicht diese Pitlik.

Na, sie haben die Versteigerung ja ausgetrommelt, es war ein Dienstag, wer hätte das nicht gewusst, es ist ja dieser Kerl gekommen, die Stromzähler ablesen, dieser Csákó oder wie zum Henker der heißt, jeden ersten Dienstag im Monat.

Von diesem Pitlik erben die gewöhnlichen Pitlik nichts.

Wie du sagst, mein Engel, der alte Mihály Csákó, der alte Schlaumeier, aber von wem hat sie es erfahren.

Aus Mitleid hat man ihn zum Ableser gemacht, soll er halt gehen und ablesen.

Zwischen Dienstag und Sonntag muss sie es von irgendwem erfahren haben.

Der Arme hatte die große Gasexplosion in Óbuda überlebt, mit Holzbein, aber wenigstens überlebt, ein Glück, dass nicht noch sein Pimmel aus Holz war.

Für was brauchte die so viele Zeilen.

Damit war ihr wenigstens der Wein sicher, wenn sie schon nicht alle Tassen im Schrank hatte.

Das verstehst du, du kennst das ja alles.

Keine Angst, dort in Buda fehlt der Teres nichts. Auch im Schädel hat sie alle beisammen.

In was für glitzernde Läden die geht, ich hab es selbst gesehen, da wirst du blind davon. Am helllichten Tag haben sie nicht eine, nicht zwei Lampen an, hundert Lampen brennen dort.

Aber manchmal sagte die alte Schachtel der Rosa nicht, dass sie was beim Stock hat stehenlassen, womit der Rebstock gemeint ist, sondern sie sagte, beim Weinstock.

Beim Weinstock, Rosa, beim Weinstock musst du es packen, wenn du dir das eine Mal was Gutes willst, mit der ganzen Hand, wie das Ding von den Burschen, aber du lässt es immer stehen.

Erst als man es ihr mehrmals erklärt hatte, verstand die Rosa, dass das ein Scherz war. Dass die Teres, die alte Schachtel, wie sie im Dorf von ihr redeten, die Beißzange, Schlampe, alte Hexe, Vogelscheuche, die mit ihrem eigenen Namen gar nicht vorkam, Teres Várnagy, die längst auf den Friedhof gehört hätte, sich einen üblen, verfickten Spaß mit ihr erlaubt hat.

Aber deine vielen Scherze helfen dir nichts.

Uns spielst du keine verfickten Streiche.

Wenn sie lachten, die Teres werde bald auf dem Friedhof ruhen, weil sie nun schon abkratzen müsse, dann musste die Rosa ihre Späße ernst nehmen.

Oder sie ließen sich über die Weinstöcke aus, über ihren angekackten Hintern, über den Friedhof, den kalten Sand, in dem sie längst hätte ruhen sollen.

Wir haben einen Liebling, den wir von früh bis spät verfluchen können, ihren Mund, ihren Arsch, wir nehmen uns der Reihe nach alles vor.

Bei dem Gedanken, dass diese verdorrt-vergreiste, geizige alte Schachtel in Wahrheit längst unter der Erde hätte liegen müssen, tief im nassen Sand, hätte Rosa beinah losgeheult.

Die Besseren gehen immer zuerst, wie die Frauen bei der Arbeit sagten.

Deshalb haben wir die alte Hexe ewig am Hals.

In Wahrheit sollt sie längst im eiskalten Sand liegen, wo man sie reintun wird, dort, wo im Frühling aus ihrem Grab das Wasser hochkommt, du wirst schon sehen.

Als sie das sagten und einfach nicht aufhörten, schluchzte Rosa auf.

Was weinst du denn, Rosa, einen Scheißdreck gibt es da zu weinen. Es weiß doch jeder, dass die Teres nicht ganz oben auf dem Friedhofshügel begraben werden kann, wo immer das Grab von diesen Várnagy war, auf ihre Eltern drauf, wie sie es sonst mit den Unverheirateten machen. Das lässt die Familie nicht zu.

Nur runter mit ihr an den Rand.

Uns passiert so etwas nicht. Dass man uns am unteren Ende des Friedhofs verscharren muss. Wo es im Frühling bei Hochwasser nur so aus der Erde sprudelt.

Glaubst du, wenn sie hinüber ist, wird das Wasser ausgerechnet um sie einen Bogen machen.

Keine Angst, Rosa, die Ärmste wird nass werden und frieren.

Tereschen, ich möchte Sie umarmen.

Geh und umarme den Türstock, Himmelherrgottsakra.

Aber wenn die Rosa in ihrer grenzenlosen Liebe zu Teres einmal in Fahrt geraten war oder ihr einfiel, was diese Irren alles über ihr liebes Tereschen redeten, war sie kaum zu bremsen.

Ich möchte Sie so gern umarmen.

Jäten sollst du, lass das ewige Umarmen, Himmelarsch, sonst kriegst du eins mit der Hacke.

Teres, die alte Hexe, Teres, die Vogelscheuche, was mit der Zeit zu Teres Vogelscheu wurde. Teres Vogelscheu, so redeten die Frauen von ihr, als hätte diese Teres keinen ordentlichen Familiennamen. In diesem Dorf, ihrem lieben Geburtsort, wo auch wir geboren sind, oder draußen in der Feldflur, auf den Äckern, im Wald, bei den Himbeerhecken, zwischen den Scheunen auf dem Dreschplatz am Fuß des Friedhofshügels, denn wegen der ewigen spätsommerlichen Feuergefahr standen die Scheunen, weiß der Teufel wie lange schon, draußen am Rand des Dorfes, und sobald Heu und Stroh eingebracht waren, passte der Flurhüter auf, dass bloß niemand Feuer machte, einen Schaden verursachte oder sich etwas von der Ernte unter den Nagel riss, doch auch anderswo, überall, in den Auwäldern, wo die Frauen Egerlinge suchten, alle gemeinsam, damit keine mehr finden konnte als die andere, sie wollten sehen, wie die anderen sammelten, wie viel sie fanden und wieso dann ich nichts finde, auf der Weide, bei den vielen Sumpflöchern und in den umliegenden Weingärten zwischen den Obstbäumen ließen sie ihren Familiennamen einfach beiseite, wenn sie von ihr sprachen, natürlich redeten und lachten sie über sie, doch während sie über sie tratschten, lästerten, herzogen, schienen sie gar nicht mehr zu wissen, dass sie den gleichen Namen trug wie eine hochberühmte Familie und dass sie sich schon in Acht nehmen sollten, was sie redeten. Die waren hierzulande die allererste große Familie gewesen, hörst du. Die größten Virilisten, was bedeutete, dass niemand so viele Steuern zahlte wie sie.

Doch wie lang ist das her.

Auch das erwähnten sie.

Die Várnagy waren immer schon Schiffsbauer gewesen.

Die Teres soundso.

Sie nahmen den Familiennamen nicht mehr in den Mund oder verpassten ihr Spottnamen, die Giftnudel, die Vogelscheuche, die Vogelscheu, die Schiffsbauerin, die Vornehme, die Schlampe, die Treska, die Tresi, was ihnen gerade über die Lippen kam.

Fest steht, dass die Teres ebenfalls ein Schandmaul hatte, Gott den Herrn rief sie bald als Zeuge an, bald lästerte sie ihn.

Weshalb Tölösy, der Pfarrer, sie tadelte, wenn er zum Holzhacken kam, umsonst rief er sie zum Gottesdienst. Jetzt am Sonntag müsse sie aber wirklich kommen.

Obwohl niemand ihren Namen in den Mund nahm, wusste jeder, von wem die Rede war, selbst wenn keiner ihrer Spottnamen fiel. Eine so verehrte, namenlose Unperson gab es unter ihnen tatsächlich nicht ein zweites Mal.

Einen gab es allerdings schon noch, nicht zu vergessen, dessen Name auch niemandem einfiel, das war ein junger Bursche, sogar die Mädchen schissen auf seinen Schwanz, geschweige denn die jungen Frauen.

Mit dem wollte keiner zu tun haben.

Auf diese Weise bestraften sie die Treska. Sie wurde ihnen wichtiger als alle Lebenden und Toten. Sie waren im Recht. Mit ihren Taten hatte sie ihren Angehörigen auf ewig Schande gemacht. Bei ihr musste man auf der Hut sein. Das durften sie ihr nicht vergessen. Dabei war sie die Kleinste gewesen, das blonde Dummerchen in dieser großen Familie. Ihr Vater mochte sie, er konnte das schöne Mädchen gar nicht genug drücken und herzen, in die Luft werfen, sieht sie nicht wie ein Weihnachtsengel aus.

Wie gut gepolstert sie ist.

Hör doch auf, sonst nimmt es noch ein böses Ende mit ihr.

In Budapest hat er für ihr kleines Ohr ein Vergissmeinnicht gekauft, ein türkisfarbenes, und in echtes Gold fassen lassen.

Bei der Redoute ist er ausgestiegen und zu Fuß in die Holló utca, um es abzuholen, bei dem Juden Tauber, der es gemacht hat.

Er musste es nicht einfassen lassen, er hat es schon so gekauft.

Aber ich weiß, dass er die Steine selbst ausgesucht und der Jude sie eingesetzt hat.

Erzähl mir nichts, aus diesen Schönheiten werden erst recht Huren.

Du wirst sie doch nicht beneiden. Hör mal, was redest du dauernd von dieser blöden Hure.

Ich würde ja gar nichts sagen, wenn sie nicht der eigenen Mutter ewigen Kummer gemacht und den Vater in den Suff getrieben hätte. Er hätte sonst niemals getrunken, dieser große, angesehene Schiffsbauer Antal Várnagy. So sprach man von ihm.

Der edle Anti Várnagy.

Auch so nannte man ihn.

Der Herr Tóni war ein anständiger Mensch, so einen wird es nicht mehr geben.

Ob sie es wollten oder nicht, sie mussten die Hure Teresia verstoßen.

Das Herz ist ihnen gebrochen, aber was hätte die Familie tun sollen.

Wenn sie auch die größten Virilisten waren, ihre Tochter ist trotzdem eine Hure geworden.

Halt mal, damals gab’s doch die Werkstatt von dem Tóni Várnagy gar nicht mehr, was redest du da. Von was hätte er da noch Steuer zahlen können und Virilist sein, erinnere dich, wir waren alle in Schwierigkeiten, du redest dummes Zeug.

Der Vater von dem Tóni war Virilist.

Dieser Tóni halt.

Der hieß Anti, nicht Tóni.

Damals wollte niemand mehr ihre Schiffe, auch keine von wem anders. Man hat auf die Schiffsbauer geschissen.