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Was ist Literatur? Wann wird aus einer Aneinanderreihung von Worten plötzlich Kunst? Wer oder was hindert die gleichen Worte zuweilen daran, zu Kunst zu werden? Stellt man diese Fragen, ist es nicht ungewöhnlich, dass man den Zielhafen einer befriedigenden Antwort umsegelt und stattdessen Schiffbruch erleidet. Die hier vorliegende Textsammlung, die vornehmlich aus Gedichten besteht, ist das, was am Ende von der Suche übrig bleibt und darauf wartet, von armen Seelen an fernen Ufern aufgelesen zu werden.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Die Qualen eines Dichters
Kantinenleben
Affenzahn
Meine Arme in Zahlen
Lasterkraftwagen
Etikettenschwindel
Tischgebet
Sinkflut
Gröpelinger Eröffnung und Eppinger Verendung
Laute Nacht, Unheilige Nacht
Sprachkurs
Normaltiv
Nur Literatur
Das Müllern ist des Wanderers Lust
Zettelei
Schneefall
Frau Schimmelpfennig
Affenhaus
Eins, Zwei, Drei
Kleiner Mauser & Kleiner Wirtschaftsflüchtling
Winterfeste Sommerfeste
Unsinnlichkeit
Wehenmut
Mutmach- und Mitmachlyrik
Schwarzkiefer
Katalysierende Utilisierende Neurotische Sentimentale Torheit
Trifolium
Sein Köfferchen tragen
Poeison
Auszug aus einem Auszug
Nachurteile
Vom wollüstigen Willibald und seinem Freunde Willibald, dem Wollüstigen
Mit freundlichen Grüßen
Ein Gruß aus der Küche
Ein Gruß aus der Gerüchteküche
Wer obszön sein will, muss kleiden
Na sowas
Lehrzeichen
Der Pinsel gleitet, wütet schnell
Manchmal muss man einen (toten) Punkt machen
Korrektur
Dionysische Blaserei
Schaum vor der Lippe
Der Einbeinige unter den Blinden
Gossenkitsch
Affenschaukel
Die Ballade vom Ramirez, der Kasimir hieß
Auszug Akte 227xpk/30921 des MfS
Ent-getäuscht
Lavendel Candle
St. Lucifer
Zurückgrat
Art
Loaf Letter
Christel Klier
Herr Zabelbär
Wortwechsel
Der frühe Wurm
Denkschule
Per Dauz
Attraktion
Hacke wie José
D.
Moneyten
Tierrätsel
Ostblocklyrik
Flora gone wild
Dr. Brokkoli
Die Legende von Wapiti-Lorenz
Geschichte revisited
Loco Motive
Ruhe! Und Action!
Tatsachenbericht
Defibrillator
Baumwart
Naseweisheit
Zerberstender, ungeheuerlicher, seelischer Schmerz
Entschlackert
Affenfelsen
Kitty
Irrlicht
Bessere Hälfte
Nekromantie
Nur Literatur II
Zellteilung
Kraftakt
Tagtraum
Regenbogenhaut
Irrfindung
Leise rieselt das Glück
Steine flitschen
Sprungstoff
Leidgut
Auszug Probeklausur
Todbringer
Private Tänze
Ein Spatz auf dem Dach
Bzw.
A-A-A-Angst
Verwahrloste Poesie
Poetus Interruptus
Gesicht aus Lehm
Gedicht aus Lehm
Der Lautist
Capital Matters
Gästebucheinträge des Wellnesshotels St. Pappeln
Vaterland, oh Vaterland!
Der Uckermark-Feldzug
Föi Foy Feuitong Kulturteil
Langer Prozess
Mollig
Die vier Jahreszeitenelemente
Das große Promizitateraten 2024 um 20:15
Klopf-Klopf-Witz
Akkordwechsel
Papa
Ching Ching Ching (Ein deutsches Protestlied)
Alles auf die 3
Rezensionen zur Autobiografie „Noisette Noir“
Bärchenbuch
Denzel and Rachel
NATO-Alphabet (aktualisierte Fassung)
Erstehen, erliegen, ersitzen
Impulskauf
Abreise
Impressum
Gott ist schlecht, die Menschen auch All das sagt mir mein Bauch Drum seien mir Feder und Tinte Patrone und Flinte
So sucht' ich nach dem Sinn des Lebens Und hab doch den Unsinn nur gefunden
Ich führe ein Kantinenleben Keine Sprünge, keine Beben Drei Menüs, so kann man zählen Zwischen ihnen darf ich wählen
Das Schnitzel lockt dich mit Kroketten Kämpft mit Hämmern, nicht Floretten Vom Salat noch einen Bissen Nicht gegen Hunger, fürs Gewissen
Vertrautheit ziert das Zweitgericht Jeder will, niemand hat noch nicht Ein Nudelbad in roter Soße Einhundert kleine Gnadenstoße
Zum Schluss bleibt noch Kartoffelsuppe Beliebt beim Hauptmann und der Truppe Essen tät' ich alles gern Doch Völlerei, die liegt mir fern
Die Wahlfreiheit ist so entzückend Freiheit allein ist doch erdrückend Geeichte Bahnen, du darfst entscheiden Musst dich nicht durchs Dickicht schneiden
Ich führe ein Kantinenleben Keine Sprünge, keine Beben Drei Menüs, so kann man zählen Zwischen ihnen darf ich wählen
Extrablatt, Extrablatt! Das hat die Welt noch nicht gesehen
Und was sie noch nicht gesehen hat Kann auch hier noch gar nicht stehen
Das hat die Welt noch nicht gehört Wie der Frieden Kriege stört
Das hat die Welt noch nicht gerochen Es mieft wie ewigwährend' Flitterwochen
Das hat die Welt noch nicht geschmeckt Wie der Stolz der Ehre Wunden leckt
Das hat die Welt noch nicht gefühlt Wie die Stille Lärm aufwühlt
2
Der Wille zum Laster ist entscheidend Es beharrlich suchend, nicht vermeidend Mein Vorsatz für das neue Jahr Eine täglich frische Minibar Rauchen will ich wie ein Schlot So keuche ich: „Hoch lebe der Tod!“ Derweil leb' ich tief wie noch nie Denn zum Laster braucht es Fantasie Der Apfel am Tag: Fad ohnegleichen Der Rülpser bleibt mein Wasserzeichen
Der Lutz zum Beispiel, der ist Kannibale seit den Kindertagen Verputzte brav und fleißig Blagen Doch wer Knochen blank schleckt so penibel Ist sozial leider selten kompatibel Spötter und Neider gab's zuhauf So fraß er die halt auch noch auf Nun schiebt er Kohldampf in der Einzelzelle Im Staatspalast für Einzelfälle Und auch wenn sein Leben kein Modell So war sein Laster or'ginell
Dies hier ist ein Gedicht Das Schöne ist, es reimt sich nicht
Oh, was Du uns bescheret hast! Feinstes Gedärm und süße Last!
Die Leber will noch auf dem Teller Als Trunk 'nen kleinen Stimmungsaufheller
Der Matsch dort ist ja eine Lunge Sie verträgt sich bestens mit der Zunge
Genug hab' ich aber vom Saumagen Er liegt mir im eigenen seit Tagen
Das Federvieh noch fast intakt, es fehlt bloß schon der Schwanz Es sang vor seiner Schlachtung noch „Niemals geht man so ganz“
Und als Häppchen präsentiert der Käse Der riecht, als ob hier wer verwese
Alte Träubchen vertrocknet serviert Und als Köstlichkeit verklausuliert
Und wenn man auf dem Brot 'rumkaut Schmeckt es wie bereits verdaut
Also danke lieber Herr, für all die guten Gaben Doch geh‘ ich jetzt zum Imbisswagen, weil die da Pommes haben
Im Unterdeck, im Unterdeck Da gibt's ein ganz schön großes Leck Und weil ich leb' am Oberdeck Käm' ich im Zweifel schneller weg
Meine Schuld kann es nicht sein Das Wasser kommt ja unten rein Mir steht's noch nirgends, dir zum Kinn Weil ich ja schon oben bin
Erblickte stets den Horizont Doch habe ich mich nie gesonnt Sporen muss man sich verdienen Auch die Königin braucht Bienen
Du hattest doch auch massig Zeit Und machtest dich nur unten breit Mit Fleiß könntest du oben sein Verschmähtest meinen reinen Wein
So hockst du noch im Unterdeck Und hast nur Ballast im Gepäck So wirst du nie die Sonne sehen Wirst gar nach Neonlicht noch flehen
Die Ungesehenen im Rumpf Füllen Kohle nach nur stumpf Oben wird sie ausgegeben Das Schiff, es wird zum Grund doch streben
1. a4 e5 2. b4 Nc6 3. c4 Nxb4 4. d4 Qh4 5. e4 exd4 6. g4 Rb8 7. h3 Qf6 8. f4 Bc5 9. e5 Qc6 10. f5 Bb6 11. e6 d3 12. c5 Ne7 13. Nf3 Qxc5 14. a5 Qf2 0 - 1
Wir warfen unsere Hüte in den Ring Weil die Geste nach wie vor verfing Da die Keuschheit doch nicht zähmt am End' Fand ich Erfüllung nur im Komplement Wir sahen uns im Unterhemd Und waren uns doch gänzlich fremd
Vater sprach zu mir im Ernst: „Damit du das Leben kennenlernst Leg die Libido aufs Eis Und huldige dem Fleiß!“ Ich sprach mich frei von dem Exzess Und machte Pop-Musik aus meinem Jazz
Ich war gebändigt, gezüchtigt und gelähmt Noch gestern hätt' mich das beschämt Doch heute strahle ich im hellsten Grau Will fünf Kinder von derselben Frau Ob im Ohrensessel oder Schaukelstuhl Fremd sei mir der Sündenpfuhl
Doch etwas brodelt, glimmt im Dunkel Hoch von den Dächern rinnt Gemunkel Alle Welt weiß es schon vor mir Im Morast da bleibt der Mensch ein Tier Bald schlägt das ES das Über-Ich Doch ich, ja ich, ich weiß das nich'
Who ist wer und where ist wo Nanu, nana, nayes, nano
Ein normaler Mensch ist nur normal, wenn normal er will nicht sein, Und sagt er doch, er sei normal, so ist es nur zum Schein.
Drum hör nie drauf, wenn man dir sagt Dass Verrücktheit nicht entzückt Hör immer zu, wenn jemand sagt Er sei der Welt entrückt
Ist man verrückt, doch mit Erfolg Dann ist man ein Genie Ist man verrückt ohne Erfolg Kommt man in die Psychiatrie
Literatur! Literatur! Was zum Henker ist das nur? Buchstaben, die Worte ergeben Sind nicht per se erfüllt mit Leben Literatur ist Kunst! Kunst? Doch wer steht in ihrer Gunst? Wer ist denn nur so seltendumm Und opfert sich als Medium? Ich! Ich! Ich bin so seltendämlich! Ich gebe, gebe alles, was ich hab' Und erfahr' die Ehrung erst im Grab Will anderen Genüssen nun entsagen Und will mich selbst tagtäglich fragen: „Literatur! Literatur! Was zum Henker ist das nur?“
Es gab nahezu alles, was das Herz begehrt Drum waren sie so wohlgenährt Doch eines fehlte dem Kloster: Ein Toaster Am Montagmorgen sofort nach dem Baden Verschlug's 'nen Mönch in den Kaufmannsladen Dort fragte er nach dem Röstgerät Und weil der Verkäufer sich aufs Verkaufen versteht Sprach er: „Kaum später und Sie wär'n gekniffen Die Maschinen sind beinah' vergriffen Und wer zu lang' verfällt dem Grübeln Wird es sich später selbst verübeln!“ Dem Mönch tritt aus der kalte Schweiß: „Sodann sage Er mir schnell den Preis!“ Und als der Kaufmann spricht vom Wert Der Handel wird zum Krisenherd „Dies' Preisschild ist wohl vom Rubin entlieh'n Mich deucht, über den Altar will Er mich zieh'n Oder wie mag das bei Euch Weltlichen heißen? Ach, ja: Bescheißen!“ „Iwo, wie käm' ich denn dazu? Von der Kirche nehmen ist tabu! Denn eines lernte ich im Leben Der Kirche soll man doch nur geben!“ Der Mönch verlässt ganz wutentbrannt Den Laden, ja, und auch das Land Weil das dem Kaufmann recht geschieht Lebt der Mönch fortan als Eremit Der Händler hinterfragt sein Handeln Weil Mönche nun in Freiheit wandeln
Eier Milch Käse Vegane Wurst Napoleon Bonaparte (1769 – 1821) Franz anrufen (erst nach 17 Uhr) Silvia ist eine Schlampe, und Timo auch!!!
Eine Flocke fällt; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine, doch nur eine kleine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine Flocke; mehr ein Flöckchen; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; hach, wie schön; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; tausend kleine Flocken; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; und noch eine; langsam reicht's mir