0,99 €
Alles, was Stone wollte, war etwas zu essen, seine Wunden zu lecken – und endlich ein paar Stunden Schlaf zu finden. Stattdessen klaut ihm jemand sein letztes Gold, und plötzlich steckt er bis zum Hals in Problemen, um die er nicht gebeten hat. Ein kleines Dorf mit einem großen Geheimnis. Ein hübsches Mädchen mit heilenden Händen. Und eine regnerische Nacht, in der niemand Schlaf finden wird. Lerne den verwegenen Weltenwanderer Stone in diesem Kurzroman kennen, bevor er im ersten Band der The Age of Stone-Reihe zu neuen fantastischen Abenteuern aufbricht!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
The Age of Stone
Copyright © 2025 by L.C. Frey. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung von L.C. Frey. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unerlaubte Nutzung. Die Entfernung der Sicherungsmaßnahmen ist ebenso wie die unbefugte Nutzung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Der Autor behält sich die Verwertung des urheberrechtlich geschützten Inhalts des Werkes für Zwecke des Text- und Data-Mining nach §44b UrhG ausdrücklich vor.
Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausdrücklich untersagt.
Lektorat & Korrektorat: Jens Röder, Ulm. Layout und Satz: Ideekarree Leipzig. Umschlaggestaltung: Ideekarree Leipzig
2507241.11
Impressum:
L.C. Frey
c/o Ideekarree Leipzig
Alexander Pohl
Mothesstraße 1
04129 Leipzig
E-Mail: [email protected]
www.LCFrey.de
Die in diesem Roman beschriebenen Personen und Geschehnisse sind fiktiv. Einige der im Buch erwähnten Orte existieren in der Realität, wurden jedoch der fiktiven Handlung dieses Buches angepasst.
Alles, was Stone wollte, war etwas zu essen, seine Wunden zu lecken – und endlich ein paar Stunden Schlaf zu finden. Stattdessen klaut ihm jemand sein hart erkämpftes Gold, und plötzlich steckt er bis zum Hals in Problemen, um die er nicht gebeten hat.
Ein kleines Dorf mit einem großen Geheimnis.
Ein hübsches Mädchen mit heilenden Händen.
Und eine regnerische Nacht, in der niemand Schlaf finden wird.
Lerne den verwegenen Weltenwanderer Stone in diesem Kurzroman kennen, bevor er im ersten Band der The Age of Stone-Reihe zu neuen fantastischen Abenteuern aufbricht!
TheAgeofStone.de
Bisher in dieser Reihe erschienen:
THE AGE OF STONE
Auch als Hörbücher erhältlich!
TheAgeofStone.de
Der Regen prasselte schon seit Stunden auf sein ungeschütztes Haupt, als Stone das Dörfchen Murkweiler erreichte. Das Wasser strömte munter durch die Risse in seinem Gewand, und er fragte sich, warum er sich überhaupt noch die Mühe machte, Klamotten zu tragen. Wäre er nackt herumgelaufen, hätte er auch nicht durchnässter sein können.
Er fror erbärmlich. Seine Beine fühlten sich an, als wären sie aus Blei, die Wunde unter dem provisorischen Verband an seiner Seite pochte im Takt seiner Schritte. Die würde er sich später genauer anschauen müssen.
Möglicherweise war sie entzündet.
Möglicherweise sollte er dringend jemanden auftreiben, der mit Nadel und Faden umgehen konnte und außerdem etwas von Kräuterkunde verstand. Nachdem die Wunde vernäht war, würde er sich irgendeinen stinkenden Brei draufschmieren lassen und das Beste hoffen. Was so ziemlich dem neuesten Stand der hiesigen Medizin entsprach.
Er hätte sich nie auf diesen Auftrag einlassen sollen, das war ihm inzwischen klar. Ein Dieb, der mit der transportablen Kasse eines reisenden Händlers abgehauen war, nachdem dieser in einem Wirtshaus lautstark damit geprahlt hatte, wie erfolgreich seine jüngsten Geschäfte in der Fremde gewesen waren. Idiot.
Die Kasse wieder zu beschaffen, hatte nach leichter Arbeit ausgesehen, also hatte Stone den Job angenommen. Zehn Goldstücke waren auch nicht zu verachten, und außerdem hatte er ein bisschen Mitleid für den geplünderten Burschen empfunden.
Und er hatte sowieso nichts Besseres zu tun gehabt.
So waren er und der Kaufmann also aufgebrochen. Es hatte nicht lange gedauert, die Spur der Diebe ausfindig zu machen. Sie hatten sich nämlich gar keine Mühe gegeben, diese zu verwischen.
Routinearbeit, hatte Stone gedacht.
Bis er dem Dieb gegenübergestanden hatte.
Der Kerl hatte die Statur einer Eiche, und sein Körper schien aus dem gleichen Material zu bestehen, auch pflegte er einen Morgenstern von der Größe einer ausgewachsenen Melone im Gürtel zu tragen, äußerst ungewöhnlich für einen Angehörigen der erleichternden Zunft. Zudem hatte sich der Riese als äußerst reizbar entpuppt.
Damit hatte es sich was von wegen leicht verdientem Geld.
Besonders clever hatte der Kerl allerdings auch nicht gerade ausgesehen.
Also hatte Stone ihm eine rührselige Geschichte aufgetischt. Hatte behauptet, er sei ein verirrter Wanderer, und vom Lagerfeuer des Mannes angelockt worden, in der Hoffnung auf etwas Gesellschaft und vielleicht einen Happen zu essen.
Der Dieb hatte ihm einen Blick zugeworfen, der klarmachte, dass er kein Wort davon glaubte. Kein Wanderer wäre so blöd, mitten in der Nacht im dichtesten Wald ungefragt an einem Lagerfeuer aufzutauchen. Vielleicht hätte Stone auch sein Schwert besser verbergen sollen. Anderthalb Schrittlängen gehärteter Stahl mit unzähligen Scharten und Kerben entlang der Klinge erzählten auch so eine gewisse Geschichte, die sich mit seinem Märchen vom arglosen Wanderer eher schlecht vertrug.
Der Kerl war also doch nicht ganz so blöd gewesen, wie er ausgesehen hatte, und plötzlich hatte er diesen monströsen Morgenstern in der Hand gehalten.
Stone war sofort zum Angriff übergegangen. Was hätte er auch sonst tun sollen?
Bloß war der Kerl nicht allein gewesen.
Wie aus dem Nichts waren da drei weitere vierschrötige Taugenichtse aufgetaucht, kaum weniger furchteinflößend als ihr Boss, wenn auch nur mit Knüppeln bewaffnet, die sie auch sogleich tatkräftig zum Einsatz gebracht hatten.
Damit war die Zeit des Palavers vorbei gewesen, und eine muntere — wenn auch kurze — Rauferei um das Lagerfeuer herum hatte ihren Anfang genommen. Nach einigem Hin und Her hatte Stone die Kasse schließlich zurückerobert, und sie war sogar noch intakt gewesen.
Was sich von den Jungs, die nun rund um das Feuer herum verstreut lagen, nicht mehr behaupten ließ. Doch bevor sie den Weg alles Irdischen gegangen waren, hatten die Drecksäcke auch Stone ein paar nennenswerte Wunden beigebracht.
Nachdem die Sache vorüber gewesen war, hatte Stone sich das halbverhungerte Kaninchen geschnappt, das über dem Feuer der Unholde gebrutzelt hatte, und das diese nun nicht mehr essen würden. Aber auch das war halb verbrannt gewesen, weil während der Klärung ihrer kleinen Meinungsverschiedenheit niemand auf das Abendessen geachtet hatte. Außerdem hatte seine Kleidung etliche lange Risse und Blutspritzer abbekommen.
Alles in allem eine Erfahrung, auf die er durchaus hätte verzichten können.
So war Stone — angeschlagen und blutbesudelt, aber siegreich — zu seinem eigenen Lager zurückgekehrt und hatte dem Kaufmann seine Kasse vor die Füße geworfen, verbunden mit der Warnung, seine Erfolge künftig für sich zu behalten und außerdem in Erwägung zu ziehen, sich einer Handelskarawane anzuschließen — trotz der immensen Gebühren, die so etwas kostete. Wie ihm der Kaufmann jammernd erklärt hatte, während er die Kiste mit dem Gold in seinen Armen gewiegt hatte wie eine Mutter ihr Neugeborenes.
Dann hatte er, unter weiteren herzerweichenden Klagen, die zehn Goldstücke herausgerückt, ohne sich ein einziges Mal nach Stones Wohlergehen (oder dem der Banditen) zu erkundigen. Ja, der Kerl mochte jung sein, aber er war bereits ein Kaufmann durch und durch. Am liebsten hätte Stone ihm seine verdammte Kiste in den Hals gestopft. Stattdessen hatte er schweigend seinen Lohn entgegengenommen und sich dann schnellstens aus dem Staub gemacht.
Wie üblich.
Nur ein wenig angeschlagener als üblich.
Vielleicht sollte er diese Sache mit dem Kopfgeldjagen wirklich noch einmal gründlich überdenken.
Dachte er, während er dem Schmerz in seinem angebrochenen Unterkiefer nachspürte. Als er mit der Zunge gegen einen Zahn stieß, der sich bei dem Tanz um das Lagerfeuer der Räuber gelockert hatte, zuckten höllische Schmerzen durch seine untere Gesichtshälfte.
Bei Hadurs haarigen Eiern, tat das weh.
Stone spuckte einen Batzen Blut und Schleim aus, dann trat er aus dem Wald und auf eine Straße, die sich auf eine Ansammlung kleiner Häuser in der Ferne zuschlängelte.
Stone versank sofort bis zu den Knöcheln seiner Stiefel im Schlamm. Ein brauner Brei, der ihn festhalten wollte wie eine eifersüchtige Geliebte. Stone zog an schmucklosen, gedrungenen Häusern vorbei, die wie faule Zähne beiderseits der Straße herumstanden wie weggeworfen.
Es dämmerte.
Ein riesiger Hund schoss aus einer Lücke zwischen zwei windschiefen Häusern und rannte kläffend auf Stone zu. Kurz bevor er ihn erreichte, warf er sich in den Schlamm, bleckte gefährlich aussehende Zähne und knurrte Stone mit angelegten Ohren an.
»Verpiss dich, Toto«, knurrte Stone zurück.
Der Hund blieb im Schlamm hocken, doch er sprang Stone nicht an. Besser so für ihn. Stone war gerade nicht in der Stimmung für Streicheleinheiten.
Er schleppte sich weiter die schlammige Dorfstraße entlang.
Und dann sah er es …
Erleuchtete Vierecke im Halbdunkel, jenseits des unbarmherzigen Regenschleiers, der wie ein dichter Nebel über allem hing. Das bedeutete Fenster, hinter denen offenbar jemand zu Hause war.
Schon mal gut.
Unvermittelt flog die Tür des Häuschens auf, und ein Mann segelte in hohem Bogen auf die Straße, landete im Matsch und begann augenblicklich, in zotige Flüche auszubrechen, während er vergeblich versuchte, wieder aufzustehen. Zwei Kerle sahen seinen Bemühungen ein Weilchen von der Tür aus zu, dann zogen sie sich kopfschüttelnd ins Innere des Gebäudes zurück.
Stones Laune hob sich augenblicklich.
Eine Schenke.
Und, falls ihm das Glück zur Abwechslung mal hold sein sollte, vielleicht sogar mit einer freien Stube, die sie ihm für ein paar Tage vermieten würden, damit er wieder auf die Beine kommen konnte. Immerhin konnte er sich jetzt jeden erdenklichen Luxus (wie ein Bett und möglicherweise sogar ein heißes Bad) leisten. Zumindest für eine Weile.
Die Tür zur Taverne quietschte wie ein verletztes Tier, als er sie aufstieß. Drinnen roch es nach nassem Holz und billigem Bier, nach Angst und einer Bitterkeit, die wie ein schwerer Dunst in der Luft hing.