Schließ Frieden mit deinem Körper! - Tanja Peters - E-Book

Schließ Frieden mit deinem Körper! E-Book

Tanja Peters

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Beschreibung

KörperMUT tut gut Schönheit und eine optimierte äußere Erscheinung: Für viele steht das für Erfolg und Erfüllung im Leben. Tanja Peters wirft mit ihrem Buch jedoch einen ganz anderen Blick auf den Körper. Mutig nutzt sie ihre eigene Geschichte, um zu zeigen: Egal, welchen Körper du in diesem Leben hast, es lohnt sich, mit ihm Frieden zu schließen. Wenn es gelingt, die Scham über eigene Unzulänglichkeiten abzulegen, kann es auch gelingen, aus vollem Herzen zu leben und zu erkennen: Selbstoptimierung ist nicht der Weg zur Selbstliebe. Vielmehr steht sie der Annahme des Körpers und einem liebevollen Umgang mit der eigenen „Hülle“ im Weg. Das Buch bewegt, klärt auf und lädt ein, diesen Blick zu trainieren und endlich Frieden mit dem eigenen Körper zu schließen. Es ist randvoll mit: • berührenden und mutigen Interviews mit starken Persönlichkeiten, • praktischen Übungen, um den liebevollen Blick auf den eigenen Körper in den Alltag zu integrieren, • den sieben Prinzipen für mehr KörperMUT, • Gedanken, Geschichten und Impulsen, die nachhaltig den Blick auf den eigenen Körper verändern.

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Seitenzahl: 224

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Tanja PetersSchließ Frieden mit deinem Körper!7 Prinzipien für mehr KörperMUT

Über dieses Buch

KörperMUT tut gut 

Schönheit und eine optimierte äußere Erscheinung: Für viele steht das für Erfolg und Erfüllung im Leben. Tanja Peters wirft mit ihrem Buch jedoch einen ganz anderen Blick auf den Körper. Mutig nutzt sie ihre eigene Geschichte, um zu zeigen: Egal, welchen Körper du in diesem Leben hast, es lohnt sich, mit ihm Frieden zu schließen. Wenn es gelingt, die Scham über eigene Unzulänglichkeiten abzulegen, kann es auch gelingen, aus vollem Herzen zu leben und zu erkennen: Selbstoptimierung ist nicht der Weg zur Selbstliebe. Vielmehr steht sie der Annahme des Körpers und einem liebevollen Umgang mit der eigenen „Hülle“ im Weg. 

Das Buch bewegt, klärt auf und lädt ein, diesen Blick zu trainieren und endlich Frieden mit dem eigenen Körper zu schließen. 

Es ist randvoll mit: 

berührenden und mutigen Interviews mit starken Persönlichkeiten, praktischen Übungen, um den liebevollen Blick auf den eigenen Körper in den Alltag zu integrieren, den sieben Prinzipien für mehr KörperMUT, Gedanken, Geschichten und Impulsen, die nachhaltig den Blick auf den eigenen Körper verändern.

Tanja Peters spricht, schreibt, berät, trainiert und hat dabei nur eines im Sinn: Menschen zu stärken und zu mehr Selbstbestimmung und ­Freiheit zu ermutigen. Dafür hat sie das Mutmuskeltraining® entwickelt. In ihrem neuen Buch widmet sie sich dem KörperMUT.

Copyright: © Junfermann Verlag, Paderborn 2022

Lektorat: Eva-Maria Prokop

Covergestaltung: Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, Paderborn

Satz, Layout & Digitalisierung: Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, Paderborn

Alle Rechte vorbehalten.

Erscheinungsjahr dieser E-Book-Ausgabe: 2022

ISBN der Printausgabe: 978-3-7495-0308-7

ISBN dieses E-Books: 978-3-7495-0309-4 (EPUB), 978-3-7495-0311-7 (PDF), 978-3-7495-0310-0 (EPUB für Kindle).

FÜR DICH

Du bist wertvoll und wunderbar –

nur falls dir das heute noch keiner gesagt hat!

Zu diesem Buch gibt es ergänzendes Material, das jeweils über QR-Codes zugänglich ist. In gesammelter Form findest du es aber auch unter:

https://www.koerpermut.de

Vorwort von Balian Buschbaum

Ich habe Freunde, die sich von einer Diät zur anderen schleppen, die sich Fett absaugen ließen und sich chirurgisch von Leberflecken und Schlupfliedern verabschiedeten. Manche meiner Freundinnen haben sich Brüste, Hintern, Nase und sogar ihre Füße verschönern lassen. Ich selbst kämpfte jahrelang gegen Details meines Körpers, die nicht zu mir gehörten, und für Körperteile, die ich vermisste. Ich liebe meine Freund*innen, ganz egal, wie sie aussehen. Doch was ist mit meiner Liebe zu mir, ihrer Liebe zu sich und deiner Liebe zu dir?

Unsere Körper sind bezaubernde Hüllen, in denen wir unser Sein, unsere Seele durch die Welt tragen, und sie sind schön. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, dem ich nichts Schönes ansehen konnte, und doch sehe ich in vielen die Verzweiflung, den Wunsch nach Veränderung. Wer entscheidet überhaupt darüber, was schön und was weniger ansehnlich ist? An was oder wen wollen wir uns anpassen? An Models, an die Werbeikonen in Print und Fernsehen oder an unser eigenes, vielleicht vergangenes Bild?

Nach Jahren der Arbeit in und an mir blicke ich heute in den Spiegel und denke ganz oft: „MEGA!“ Und an anderen Tagen: „Etwas mehr Muskeln da, weniger Falten hier und die Geheimratsecken, na ja …!“ Jede*r für sich ist in der Verantwortung, sich um seinen Körper zu kümmern, denn wie Teresa von Avila schon sagte: „Tu deinem Körper etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ Doch was geschieht, wenn wir nicht wissen, wie wir das tun sollen, oder falsche Wege einschlagen? „Infit statt Outfit“ sagte einmal eine weise alte Dame zu mir und meinte damit, dass der Lack außen früher oder später abblättern wird. Jede Gesichts- und Hautfalte erzählt ein Detail deiner Lebensgeschichte. Das, was du innerlich aus dir gemacht hast, wird bleiben. Es ist natürlich, dass sich Körper verändern, verformen und dass wir altern. Vielleicht stecken wir auch in einem Kreislauf fest, in dem unser eigener Wahrnehmungsschlamassel uns in Lagen bringt, die ausweglos erscheinen. Sofern du jemals an dir oder deinem Körper gezweifelt hast oder es nach wie vor tust, bist du hier genau richtig! Lies weiter, entdecke die Verstrickungen, stöbere deine negativen Konditionierungen und Glaubenssätze auf und befreie dich!

Ich weiß, dass es möglich ist. Ich lernte vor einigen Jahren eine Frau auf einem Kongress in der Schweiz kennen. Ich saß im Publikum, während sie ihren Vortrag hielt. Ich sah sie, nahm sie in ihrer schönen Fülle wahr, schloss die Augen und fühlte sie noch einmal ganz anders. Ich entdeckte ihre zarte, filigrane Seele. Ihr Name: Tanja Peters.

Tanja Peters ist mutig, Tanja Peters ist schlau. Tanja Peters ist schön. Nun ersetze ihren mit deinem Namen und lies noch einmal, und zwar LAUT!

Ich habe eine Vision, die ich gerne mit dir teilen möchte.

Ich wünsche mir eine Welt, in der nicht das äußere Auge bewertet, urteilt und entscheidet, ob ein Mensch, ein Körper schön, toll, begehrenswert oder eben nichts von all dem ist.

Ich wünsche mir eine Welt, in der wir das wahre Wesen und unsere Seelen fühlen und uns nicht von Äußerlichkeiten oder Hüllen ablenken lassen.

Ich wünsche mir eine Welt, in der Liebe regiert. Liebe zur eigenen Identität, zum eigenen Sein, dass wir mit Mut unserer eigenen Wahrheit folgen und uns nicht von den Stimmen der anderen verängstigen oder abbringen lassen.

Ich wünsche mir eine Welt, in der DU und ICH ein WIR ergeben, und wir so sein dürfen, wie wir sein wollen.

Schön!

Balian Buschbaum

Autor – Speaker – Coach

Es geht los!

In mir wohnt eine Elfe oder: Wie es zu diesem Buch kam

Ich bin dick. Gerne wäre ich schlank. Fast mein ganzes Leben lang beschäftigt mich dieses Thema schon. Meist habe ich die Lösung in der nächsten Diät gesucht. Leider hat dies das Problem vergrößert. Denn über die Jahre bin ich so immer dicker geworden.

Manchmal spüre ich, dass tief in mir drin eine Elfe wohnt. Ganz leichtfüßig springt und tanzt dieses zarte Wesen in mir, ich kann es fühlen. Doch von außen ist es nicht sichtbar.

Schon oft habe ich mir innerlich und manchmal auch laut und deutlich gesagt: Es reicht jetzt! Ich lasse dieses Thema los. Es kostet mich zu viel Kraft und Energie, mich dauernd damit zu beschäftigen. Ich nehme jetzt entweder ab oder ich höre auf, mir darüber Gedanken zu machen. Es gibt auch wirklich Schlimmeres, als dem gängigen Schönheitsideal nicht zu entsprechen.

Eine Zeit lang war dann auch mal Ruhe, entweder weil die aktuelle Stoffwechselkur gerade die Pfunde schmelzen ließ oder weil die Stimme in meinem Kopf wirklich mal für einen Moment die Klappe gehalten hat. Doch damit war es meist auch schnell wieder vorbei. Die Stimme ist wiedergekommen, die Pfunde nach der Diät auch.

Im Herbst 2019 war ich beruflich in der Schweiz. Ich hatte gerade vor 800 Menschen gesprochen, Applaus und Wertschätzung für meine Worte erhalten und machte mich zufrieden auf den Heimweg. Die Zürcher Innenstadt war an diesem Tag wegen zwei Demonstrationen komplett gesperrt, es herrschte Chaos und ich musste auf dem Weg zum Hauptbahnhof mit meinem Koffer einen kleinen Sprint einlegen, um meine Verbindung nach Köln zu erwischen.

Verschwitzt, mit hochrotem Kopf, aufgeregt, aber glücklich lasse ich mich im Regio auf einen Gangplatz fallen und krame nach meinem Ticket. Mein Koffer und meine Tasche stehen neben mir und ragen in den Gang, aber es ist relativ leer und so stört sich niemand daran – dachte ich. Dann steigen zwei Männer, groß, durchtrainiert und tätowiert, in die Bahn. Ich freue mich, denn sie sprechen amerikanisches Englisch. Da ich mal in Amerika gelebt habe, verstehe ich es gut und mag den Klang. Ich schaue hoch. Genau in diesem Moment blickt einer der beiden in meine Richtung und sagt ganz laut und deutlich zu seinem Kollegen: „Das ist ja klar, die Dicke blockiert vier Sitze. Fettes Stück Scheiße, man sollte …“

Den Rest höre ich nicht mehr. Meine Ohren rauschen, mir bricht der Schweiß aus, ich schaue zu Boden. Ein vertrautes Gefühl flutet meinen gesamten Körper: Ich schäme mich. Ich schaue so lange es geht auf den Boden und tue dann so, als suchte ich etwas in meiner Tasche. Meine Hände zittern, mir fällt nicht ein, was ich noch tun könnte, also schaue aus dem Fenster, mein Gesicht brennt. Ich höre das Stimmenkonzert in meinem Kopf: Wieso sagen die sowas? Haben das alle gehört? Kann ich gleich überhaupt aufstehen und aussteigen? Funktionieren meine Beine noch? Wie komme ich an denen vorbei, ohne noch einen solchen Spruch zu kassieren?

Und eine andere, ganz zarte Stimme sagt: Haben die vielleicht recht, bin ich weniger wertvoll, weil ich so dick bin?

Ich fahre nach Hause, vier Stunden im Zug. Die Zeit und die schlechten Gedanken vertreibe ich mir mit Arbeit. Zwischendurch meldet sich die Scham zurück. Ich arbeite darüber hinweg. Daheim angekommen entscheide ich, es niemandem zu erzählen. Dann kann ich so tun, als sei es nie passiert, und die Erinnerung verschwindet hoffentlich irgendwann.

Dann denke ich daran, welche Botschaft ich in die Welt bringen will. Ich lese in meinem eigenen Buch „Mutmuskeltraining“ noch mal das Kapitel über Scham und Verletzlichkeit. Und ich weiß, die einzige Chance, die ich habe, dieses Ereignis in Wachstum und Heilung zu verwandeln, ist, den MUT zu finden, darüber zu sprechen und mich damit zu zeigen: Mit meiner Scham, mit meiner Verletzung, mit meinen Zweifeln – ob ich so sein darf, wie ich bin oder ob die Männer in der Bahn vielleicht doch recht hatten.

Zuerst erzähle ich die Geschichte meinem Mann und lasse mich in den Arm nehmen. Ich fühle mich nicht mehr ganz so schrecklich und eine Stimme in mir sagt: Schau, du wirst doch geliebt!

Am nächsten Tag spreche ich dieses Erlebnis meiner Freundin Eva und meiner Schwester Tina als Sprachnachricht auf. Ich merke, auch das tut mir gut. Beide schimpfen auf die Männer, versichern mir, dass ich eine tolle Frau und auch mit meiner Fülle schön und wertvoll bin, ganz zu schweigen von meiner tollen Ausstrahlung. So langsam richte ich mich auf – innerlich wie äußerlich – und kann auch wieder andere Dinge an mir wahrnehmen als mein Übergewicht. Dinge, die ich gut und schön finde an mir.

Eine Woche später erzähle ich mein Erlebnis öffentlich auf dem Familienwochenende des Alopecia Areata Vereins1 Deutschland. Ich sollte einen Gesprächskreis von Eltern betroffener Kinder moderieren, es war eine große Gruppe von etwa 100 Menschen. Um in so einem Rahmen Austausch anzuregen, braucht es ein gutes Intro, das den Raum dafür eröffnet. Ziemlich spontan entscheide ich mich, mein Erlebnis aus der Bahn dafür zu nutzen. Denn meine Emotionen sind noch frisch und ich möchte ein Statement setzen in diesem Raum. Und eigentlich nicht nur dort. Ich möchte der ganzen Welt erzählen, wovon ich fest überzeugt bin. Deshalb hältst du heute dieses Buch in Händen, denn ich möchte, dass möglichst viele Menschen wissen, verstehen und leben:

Scham überlebt nur im Dunkeln. Die beste Möglichkeit, mit Scham umzugehen ist, sich ehrlich und offen mit ihr zu zeigen.

Jeder Mensch und jeder Körper hat das Recht darauf, geliebt zu werden. Diese Liebe sollte nie die Bedingung haben, dass der Körper eine gewisse Form oder Funktion hat.

Ohne unsere eigene Liebe und Annahme machen wir uns das Leben sehr schwer. Denn auch wenn wir im Außen oft hören, dass wir gut und richtig sind: Wenn wir es nicht selbst fühlen können, werden wir immer Mühe haben, es wirklich zu glauben.

Die größte Kraftquelle für ein glückliches Leben ist, voll und ganz JA! zu uns zu sagen, unabhängig von Leistung, Aussehen, Krankheit oder Behinderung, eben genau so, wie wir sind.

Jeder Mensch ist anders und einzigartig, und das ist gut so.

Auch wenn wir es uns wünschen, wir haben kein Anrecht darauf, unversehrt, gesund und schön zu sein. Wenn wir es sind, ist das wunderbar. Wenn wir es nicht sind, sind wir genauso wertvoll und richtig.

Ich weiß das alles. Trotzdem haben die beiden Männer mich schmerzlich daran erinnert, dass ich es manchmal noch nicht in aller Konsequenz fühlen und leben kann. Nicht auf allen Ebenen und nicht immer. Dass ich schnell rausfalle aus dem Gefühl, in Ordnung zu sein. Dass ich zwar andere Menschen im Coaching und im Training anleiten und ihnen helfen kann, ihren Selbstwert zu stärken und sich anzunehmen, aber ich selbst noch ein Stück des Weges vor mir habe.

Deshalb bin ich noch mal losgegangen, um auch für mich endlich den vollen KörperMUT zu finden und ganz und gar zu mir zu stehen. Sollte ich jemals wieder in eine solche Situation kommen, dann wäre mein großer Wunsch, aus voller Überzeugung und tiefstem Herzen den folgenden Satz aussprechen zu können: Deine Meinung zu meinem Körper ist für mein Leben nicht relevant.

Mit großer Klarheit. Ohne Verletzung. Ohne Scham. Aus Liebe zu mir und meinem Körper. Das wäre für mich das Größte und ich bin mir sicher, es ist möglich: mit der klaren Entscheidung für diesen Weg und dem MUT, hinzuschauen, wie ich mich ganz und gar lieben kann und wo ich es noch nicht tue.

Dabei rausgekommen ist dieses Buch mit

Geschichten von interessanten Persönlichkeiten, die bereits echten KörperMUT bewiesen haben,

Interviews und Inspirationen, wie auch du diesen MUT finden kannst,

Impulsen und hilfreichen Tipps für dein Training,

den 7 Prinzipien für mehr KörperMUT,

den besten Übungen für mehr Annahme und Selbstliebe.

Bist du dabei? Willst auch du dich mit all deinen Narben, Defiziten und Begrenzungen, die wir nun mal alle haben, mit deinen Schönheitsmakeln, mit Fett, Dellen und Streifen, mit Veränderungen durch die Geburt eines Kindes, einen Unfall oder eine Krankheit annehmen und lieben lernen?

Dann lass dich inspirieren und anleiten, jetzt für dich und deinen Körper zu gehen. Lass dich motivieren und berühren von den unterschiedlichen Herausforderungen und Schicksalen, die du in diesem Buch kennenlernen wirst. Richte dich zu deiner vollen Größe auf und gehe jetzt den ersten Schritt in ein Leben ohne Scham und Abwertung. Ich bleibe ein Stück an deiner Seite, denn zu zweit ist der Weg leichter.

Also, lass uns zusammen losgehen und Frieden mit unserem Körper schließen und zurück in die bedingungslose Selbstliebe fallen, mit der wir auf die Welt gekommen sind. Lass uns herausfinden, was alles möglich ist, wenn der KörperMUT und die Liebe zu uns selbst unsere Weggefährten werden.

Von Herzen, Deine Tanja

Noch ein paar Worte zum Thema MUT

Vielleicht hast du dich gefragt, warum ich dieses Programm KörperMUT nenne, wo es doch um Selbstliebe und Annahme des eigenen Körpers geht? Das will ich dir an dieser Stelle noch schnell erklären.

Wenn du meine Bücher oder vielleicht meinen Podcast Mutmuskeltraining® kennst, dann weißt du bereits, ich beschäftige mich hauptberuflich mit dem MUT, denn MUT ist für mich die Kernkompetenz für ein freies und selbstbestimmtes Leben.

Wie kann etwas gelingen, woran wir noch zweifeln oder wovor wir Angst haben? Wie können wir die einzelnen Schritte so trainieren, dass wir unseren Ängsten, Sorgen und Zweifeln weniger Raum geben als der Möglichkeit, dass es gelingen könnte? Indem wir unseren Mutmuskel trainieren und so dafür sorgen, dass der MUT zu einem guten Wegbegleiter wird. Denn dann hören wir auf, Angst vor der Angst zu haben und trauen uns wieder, aus vollem Herzen ins Leben zu stürzen.

Vor ein paar Wochen konnte ich als Teilnehmerin eines Seminars mal wieder meinen Mutmuskel trainieren. Die Seminarleitung fragte, wer sich zu Demonstrationszwecken vor der gesamten Gruppe coachen lassen möchte. Ohne auch nur einen Moment nachzudenken, ob ich mich mit der Gruppe wohlfühle oder ich mich mit meinem Thema wirklich zeigen möchte, ging schon mein Arm hoch. Zack. Nur so hatte ich die Chance, von dieser wunderbaren Frau gecoacht zu werden. Fand ich es super, dass mir dabei 50 Augenpaare zusahen? Nein, eher nicht. Aber ich habe dieses Seminar gebucht, um weiterzukommen und deshalb die beste Chance genutzt, um genau das zu ermöglichen.

Hätte ich in diesem Moment erst angefangen zu überlegen, ob es für mich passt, wie groß meine Angst ist, mich zu zeigen – na, was glaubst du? Bis dahin hätte sich jemand anderes gemeldet und ich hätte die Chance verpasst. Weil ich aber seit vielen Jahren meinen Mutmuskel trainiere, kann ich mich immer darauf verlassen, dass ich schnell in den MUT komme und mich von Zweifeln und Ängsten nicht mehr so einfach aufhalten lasse.

Ich bin übrigens nicht Expertin für dieses Thema geworden, weil ich schon immer total furchtlos und mutig war. Ich würde sagen, eher das Gegenteil ist der Fall. Ich habe schon früh in meinem Leben vieles, was ich getan oder eben nicht getan habe, am Grad meiner Angst ausgerichtet. Den MUT, dies nicht mehr zu tun, habe ich mir antrainiert. Ich bin mir sicher, wenn es für mich als erfahrenen Angsthasen möglich ist, ein mutiges Leben zu führen, dann kann es anderen Menschen auch gelingen. Und vor allen Dingen könnte ich es ihnen zeigen und beibringen. Daraus ist meine Berufung geworden, zwei Bücher, ein Podcast und unzählige Trainings und Beratungsprogramme.

Besonders wichtig ist mir, mit den gängigen Missverständnissen über den MUT aufzuräumen und damit den Grundstein zu legen, dass MUT gelingen kann. Besonders drei Missverständnisse hindern uns oft daran, in den MUT zu kommen:

MUT kommt, wenn die Angst weg ist. Das stimmt aber nicht. Wer wartet, dass die Angst weggeht, um sich dann zu trauen, wird wahrscheinlich nie losgehen. MUT heißt immer, dass wir trotz unserer Angst gehen.

MUT ist groß und von außen erkennbar. Stimmt nicht. MUT kann ganz leise und alltäglich daherkommen. Für den einen ist es mutig, allein auf eine Party zu gehen, für den anderen, vor einer Gruppe gecoacht zu werden und für den nächsten ist es die große Präsentation vor der gesamten Belegschaft. Eben je nachdem, wovor dieser Mensch Angst hat. Wenn wir davon ausgehen, dass MUT immer HeldenMUT und von außen für jeden sichtbar sein muss, erkennen wir oft nicht, in welchen Situationen wir bereits mutig waren. Wenn wir uns das nicht bewusst machen, verpassen wir, dass wir schon ganz oft MUT bewiesen haben, bleiben in unserer Wahrnehmung ein Angsthase und träumen weiter von mutigen Zeiten.

MUT hat etwas mit riskanten Herausforderungen zu tun. Vielleicht denkst du, wer sich traut, einen Helikopter-SkyDive zu machen, ist auch ansonsten sehr mutig. Für mich stimmt das nicht. Ein riskanter Sprung hat absolut nichts mit einem mutigen Leben zu tun. Im Gegenteil: Bei manchen Menschen kommt es mir so vor, als würden sie die Angepasstheit in ihrem täglichen Leben durch solche einmaligen Erlebnisse ausgleichen wollen. Nach dem Motto: „So, nach der Aktion kann mir keiner mehr sagen, ich wäre nicht total mutig!“ Fakt ist aber auch, viele bleiben in Jobs, die nicht zu ihnen passen oder sie nicht glücklich machen, sie sagen JA, wenn sie eigentlich NEIN meinen und gehen Konflikten aus dem Weg. Zu groß ist die Angst, der neue Job könnte nicht sicher genug sein, das NEIN könnte jemanden verletzen oder der Konflikt unangenehme Konsequenzen haben. Sie bleiben lieber in der eigenen Komfortzone und springen einmal im Jahr aus einem Helikopter, um sich selbst zu beweisen, wie mutig sie sind.

Diese Irrtümer halten uns davon ab, den MUT zu kultivieren und zu trainieren, der uns wirklich ein selbstbestimmtes und freies Leben ermöglicht – der AlltagsMUT.

Denn darum geht es. Ob du im Alltag deine Werte lebst oder dich nach dem ausrichtest, was die anderen von dir erwarten. Ob du dich traust, regelmäßig nach mehr Gehalt zu fragen oder deinen Job zu wechseln, wenn es an der Zeit ist. Ob du dich wahrhaftig als der Mensch zeigen kannst, der du bist, oder dich am Ende doch hinter einer Rolle oder einem JA versteckst – weil dir das sicherer erscheint.

Das sind für mich die Themen, die am Ende darüber entscheiden, ob wir wirklich unser Leben leben oder eben nur eine Version dessen, was für uns möglich wäre. Ob wir auf Nummer Sicher gehen oder uns ein großartiges Leben zutrauen.

Wenn du wissen willst, wie dein Mutmuskeltraining® gelingen kann, egal ob es um AlltagsMUT geht oder um KörperMUT, halte dich an die folgenden Grundlagen:

1. Mut braucht Fehlerkultur.

Hier passt das Sprichwort von Kurt Marti sehr schön „Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

Niemand kann dir versichern, ob ein Schritt gelingen wird. Aber wenn wir uns nicht auf den Weg machen und schauen, erleben, lernen und ausprobieren, dann werden wir es nie erfahren. Es gibt keine Garantien, so ist das Leben. Nochmal schwieriger macht es uns dabei unser Gehirn, denn das ist leider eher eine Worst-Case-Szenario-Rechenmaschine als eine „Stell-dir-mal-vor-es-wird-großartig!“-Visionärin à la Pippi Langstrumpf.

Was dir ab sofort helfen kann, deine Fehlerkultur zu trainieren, ist im Grunde genommen so einfach wie wirkungsvoll. Fang an, jeden mutigen Schritt zu feiern, erstmal unabhängig davon, ob er zum gewünschten Ergebnis geführt hat.

Du hast nach mehr Gehalt gefragt, es aber noch nicht bekommen? Dann feiere dich dafür, dass du dich getraut hast und arbeite an einer Strategie für das nächste Gespräch. Du hast dich endlich getraut, die Präsentation für den Kunden zu übernehmen, aber der Kunde hat nicht gekauft? Feier dich dafür, dass du es gemacht hast, hol dir Feedback und lerne, wie du es noch besser machen kannst, damit der Kunde beim nächsten Mal kauft.

Du wirst sehen: Die Angst vorm Scheitern wird Schritt für Schritt kleiner werden. Wenn wir uns erlauben, Fehler zu machen, lernt unser System, dass davon die Welt nicht untergeht. Wir werden mutiger und ganz nebenbei auch immer besser.

2. Ein starker Mutmuskel braucht einen starken Selbstwert.

Mit diesem zweiten Grundsatz nähern wir uns schon mit großen Schritten den Gedanken, die diesem Buch zugrunde liegen. Wenn wir uns selbst nicht als wertvoll anerkennen und uns und unsere Bedürfnisse nicht wichtig nehmen, dann werden wir an vielen Stellen in unserem Leben nicht für uns einstehen.

Wir werden uns verbiegen, um anderen zu gefallen. Wir werden die Bedürfnisse von anderen über unsere eigenen stellen. Weil wir uns dadurch von außen die Anerkennung und Wertschätzung erhoffen, die wir uns selbst eben nicht geben können.

Um dieses Phänomen wird es im Buch noch häufiger gehen. Mangelnder Selbstwert und fehlende Selbstliebe führen dazu, dass wir unseren Körper immer mehr optimieren, in der Hoffnung, sich irgendwann endlich wertvoll und liebenswert zu fühlen. Doch wenn es nicht in uns selbst angelegt ist oder wir vorher die nötige innere Arbeit leisten, können wir es auch nicht fühlen, wenn es von außen kommt. So als würde es keine passende Andockstation dafür geben.

Dann macht dir jemand ein Kompliment, und du wischst es einfach weg. Jemand sagt dir, dass du schön bist, und du weist diese Person erstmal darauf hin, dass du heute aber echt keinen schönen Tag hast und die Haare auch schon mal besser saßen. Oder der Klassiker unter Frauen: Das Kleid steht dir aber wirklich sehr gut! Antwort: Was, das alte Teil? Das hab ich mal runtergesetzt bei Tchibo zusammen mit einem Kaffee gekauft!

Kommt dir davon vielleicht etwas bekannt vor?

Genau das passiert, wenn wir im Außen nach etwas suchen, das wir im Inneren noch nicht haben. Uns fehlt die innere Referenz dafür; wir können es, wenn wir es hören, nicht wirklich aufnehmen und spüren.

Im schlechtesten Fall führt das dazu, dass wir ständig die Antennen nach außen gerichtet haben, die Bedürfnisse der anderen erfüllen, alles tun, um Everybody‘s Darling zu sein und am Ende des Tages, trotz der Anerkennung im Außen, uns leer und wenig wertvoll fühlen. Währenddessen bleiben unsere eigenen Wünsche und Träume auf der Strecke. Glaub mir, genau davon kann ich ein Lied singen, mir ist es so viele Jahre genau so ergangen.

Der Weg heraus ist, den eigenen Selbstwert zu stärken, unabhängig davon, was die anderen sagen oder welches Feedback wir von außen erhalten. Denn nur ein starker Selbstwert hilft uns, den MUT zu finden, uns wirklich einzusetzen für unser Leben und das, was wir uns darin wünschen. Ein starker Selbstwert heißt, dass ich mir selbst gefalle und nicht erst im Außen nachfragen muss, ob ich denn so in Ordnung bin.

Den eigenen Selbstwert zu stärken, ist ein wichtiger Schlüssel für einen starken Mutmuskel und auch für unseren KöperMUT: den MUT, uns so anzunehmen, wie wir nun mal sind.

Ein paar gute Impulse, wie du deinen Selbstwert stärken kannst, findest du hier, in einer Podcastfolge von mir: 

Und was deinen Selbstwert und deine Selbstliebe in Bezug auf deinen Körper angeht, davon handelt der Rest des Buches. Also, lies einfach weiter und fang an, dich Schritt für Schritt wieder ein bisschen in dich selbst zu verlieben.

Damit dein Mutmuskeltraining® erfolgreich ist, braucht es neben dem MUT noch weiteres Handwerkszeug. Denn das Ziel ist ja, dass dir nicht nur der mutige Schritt gelingt, sondern du auch das Ergebnis erreichst, das du dir wünschst.

Meine Formel lässt sich ganz einfach merken, wenn man sie einmal verstanden hat. Sie bedeutet: Erfolg (E) entsteht, wenn MUT (M) auf Knowhow (K) & Vorbereitung (V) trifft. Das Ganze lässt sich noch um ein Vielfaches potenzieren, wenn man die mutigen Schritte und Erfolge feiert (hoch F). Das Feiern sorgt dafür, dass sich der Mut und die Erfolge gut in uns verankern können. Nicht umsonst sagt der Neurobiologe Gerald Hüther: „Begeisterung ist der Dünger für unser Gehirn.“ Ich nenne es Synapsen-Party und stelle mir vor, dass die Neuronen wie verrückt funken und ganz feste neue neuronale Verbindungen im Gehirn knüpfen. Nach diesem Neuronen-Fest ist die mutige Handlung für eine bestimmte Situation einfacher und schneller abrufbar.

Mit dieser Formel fällt vielen meiner Klient*innen und Teilnehmer*innen das Mutmuskeltraining® um einiges leichter und sie sind damit erfolgreicher. Probiere es einfach mal aus und wenn du Unterstützung brauchst, weißt du ja, wo du mich finden kannst.

Nun kennst du meine wichtigsten Grundsätze zum Thema MUT, die dich stärken und gut begleiten werden. Doch jetzt zurück zur Anfangsfrage des Kapitels: Was hat der MUT mit Selbstliebe zu tun und wie kann er uns helfen, endlich Frieden mit unserem Körper zu schließen?

In einer Welt, in der sich so viel um Äußerlichkeiten dreht, in der wir alle so stark von einem allgegenwärtigen Schönheitsideal geprägt sind, braucht es eine große Portion MUT, um auszusteigen und sich zu trauen, diesem Ideal nicht mehr entsprechen zu wollen.

Wir brauchen MUT, um genau hinzuschauen und uns mit all den Mechanismen auseinanderzusetzten, die dazu geführt haben, dass wir mit unserem Körper in einer Abwertungsspirale gelandet sind.

Wir brauchen den MUT, zu uns selbst und zu unserer Einzigartigkeit zu stehen und aus dem Vergleichen auszusteigen, das uns unglücklich macht und uns immer wieder an uns zweifeln lässt.

Und wir brauchen natürlich den MUT, uns mit unserem neuen Körpergefühl ins Leben zu trauen, unabhängig von den Bewertungen anderer. Uns nicht mehr zu verstecken, hinter geschickter Kleidung, in der letzten Reihe oder hinter einer unverletzlichen Fassade.

Wir brauchen den MUT, uns in die Sichtbarkeit zu trauen, so wie die vielen Interviewpartner*innen in diesem Buch. Die sich getraut haben, sich mit ihrer persönlichen Geschichte zu zeigen: mit ihrer Einzigartigkeit, mit ihren vermeintlichen Makeln ihrer Verletzlichkeit und damit in ihrer ganzen Größe, Stärke und Kraft.