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Ein Winter wie gemalt. Ein Dorf wie erstarrt. Und eine Wahrheit, die unter dem Schnee fault. Als Kommissarin Lea Hartwig kurz vor Weihnachten in ihre verschneite Heimat Oberweil zurückkehrt, erwartet sie Stille – doch sie findet einen Mord. Während die Dorfbewohner das Krippenspiel proben, bricht das Licht zusammen – und mit ihm ein Mensch: Bernhard Seibold, ein Mann mit mehr Feinden als Freunden, stirbt mitten auf dem Weihnachtsmarkt. Lea beginnt zu ermitteln in einem Ort, der von Erinnerungen lebt und von Schweigen zehrt. Zwischen Kerzenschein und Blutspuren, Chorproben und Beichten, führt jede Spur in die Vergangenheit – und zu ihrer eigenen Familie. Was geschah damals wirklich, als ihr Vater starb? Und warum scheint jeder in Oberweil etwas zu wissen – nur nicht, wann er es sagen darf? „Schnee, der schweigt“ ist ein psychologisch-düsterer Weihnachtskrimi über Schuld, Schweigen und die Frage, ob Vergebung im Schnee erfrieren kann. Ein stiller, intensiver Roman, in dem jeder Klang zählt – und jedes Glöckchen eine Geschichte erzählt.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Der Schnee fiel in dünnen, schiefen Linien, als wollte er nicht landen. Über den Hügeln von Oberweil hing Nebel, zäh wie Milch. Die Straße, die aus dem Tal heraufführte, war fast leer. Nur das Knirschen der Reifen unter Leas Wagen begleitete sie, dumpf, gedämpft, wie Schritte in einem Traum.
Sie fuhr langsam, obwohl sie den Weg kannte. Jeder Stein, jeder Baum am Straßenrand hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt, damals, als sie noch geglaubt hatte, dass dieser Ort sie nie wiederhaben würde. Doch ihre Mutter hatte angerufen – zum dritten Mal in einer Woche – und gesagt, sie solle kommen. „Weihnachten wird leer ohne dich“, hatte sie gesagt, und das klang weniger nach Einladung als nach Beschwörung.
Lea Hartwig war Kriminalkommissarin, doch seit Monaten arbeitete sie nicht. Dienstunfähig, stand in der Akte, „vorübergehend“. In Wahrheit wusste sie, dass das Wort „vorübergehend“ nur selten hielt, was es versprach. Der letzte Fall in München hatte sie zerrieben – eine Kindesentführung, die schlecht endete. Seitdem war sie sich selbst eine Verdächtige gewesen: des Zögerns, des Zweifels, des Erschöpfens.
Nun also Oberweil. Das Dorf ihrer Kindheit, eingeschlossen im Winter, friedlich wie auf einer Postkarte, und doch mit etwas im Untergrund, das nie zur Ruhe gekommen war.
Als sie vor dem Haus ihrer Mutter hielt, lag Stille über der Siedlung. Kein Licht, kein Geräusch, nur der Schnee, der fiel und fiel, als hätte die Welt vergessen, etwas anderes zu tun.
Sie stieg aus, zog den Mantel enger um sich und blieb einen Moment stehen. Der Atem hing als Wolke vor ihrem Gesicht. Die Haustür war unverändert: das kleine Fenster mit der Borte, die verrostete Glocke, die ihr Vater angebracht hatte, bevor er gestorben war.
Sie klingelte.
Ihre Mutter öffnete fast sofort, als hätte sie auf der anderen Seite gewartet, Hand an der Klinke, Blick zur Straße. „Du bist früh“, sagte sie, und ihre Stimme klang müde, aber warm.
„Es war kaum Verkehr.“
„Die Leute fahren nicht mehr, wenn’s schneit. Früher sind sie durchgekommen, jetzt bleiben sie gleich daheim. So ist das geworden.“
Lea trat ein. Der Geruch von Bohnerwachs und Suppe schlug ihr entgegen, vertraut, unangenehm, sicher. Sie stellte die Tasche ab. „Du hast nicht geschmückt?“
„Später. Es ist erst der Zweiundzwanzigste.“
„Früher hattest du am Ersten schon die Lichter im Fenster.“
„Früher war dein Vater noch da.“
Schweigen. Nur das Ticken der alten Küchenuhr, jedes Geräusch ein Schnitt.
„Willst du Suppe?“ fragte die Mutter schließlich.
„Später. Ich fahr noch runter ins Dorf. Auf den Markt.“
„Alle Jahre wieder.“
„Ich brauch Luft.“
„Du brauchst Ruhe.“
Lea zog die Mütze wieder auf, als wolle sie das Gespräch beenden. „Ich bin gleich zurück.“
„Grüß den Seibold nicht“, sagte die Mutter plötzlich, ohne sie anzusehen.
„Den Seibold?“
„Er hat noch immer seine Buden. Die besten Plätze, wie immer. Und den Bürgermeister im Sack. Man wird aus solchen Leuten nicht klug. Aus ihren Händen schon gar nicht.“
Lea runzelte die Stirn. „Was meinst du damit?“
„Nichts.“ Die Mutter nahm den Löffel vom Herd. „Pass nur auf, wem du in die Augen siehst. Manche Blicke hier oben sind alt. Die vergessen nicht.“
Der Markt von Oberweil war kleiner, als Lea ihn in Erinnerung hatte, aber greller. Überall blinkten Lichterketten, dröhnten Lautsprecher mit Weihnachtsliedern, roch es nach Zucker, Fett und billigem Glühwein. Der Schnee schluckte die Geräusche, machte sie dumpf und dennoch allgegenwärtig.
Sie blieb am Rand des Platzes stehen, sah die Menschen: Familien mit Kindern, ältere Paare, Jugendliche, die sich über Punsch beugten, als dürften sie ihn nicht sehen, nur riechen. Auf der Bühne probten Kinder für das Krippenspiel – „Stille Nacht“, schief und zärtlich.
Am Rand der Bühne stand ein Mann in weißer Schürze: Bernhard Seibold. Er lachte laut, übertrieben, als wollte er zeigen, dass er es sich leisten konnte. Die Leute lachten mit. Seine Bude – „Seibolds Zuckerparadies“ – war doppelt so groß wie die anderen. Ein kleiner Schriftzug darunter: Hauptsponsor des Weihnachtsmarkts Oberweil.
Lea beobachtete ihn. In seinem Gesicht lag diese Art von Zufriedenheit, die immer nur aus Eitelkeit geboren wird. Sie kannte diesen Ausdruck – von Tätern, von Zeugen, von sich selbst.
Sie ging näher, bestellte einen Lebkuchen, beobachtete ihn aus der Nähe. Seine Hände waren kräftig, sauber, und doch klebte etwas an ihnen, das nicht vom Zucker kam – eine Ungeduld, vielleicht auch eine Kälte.
„Eine Polizistin aus München!“, rief er, als er ihren Namen hörte, und lachte. „Ich hab dich erkannt, Hartwig. Du warst schon als Kind die, die alles wissen wollte.“
„Sie erinnern sich gut.“
„Ich erinnere mich an alle, die was werden wollten. Und an die, die’s geworden sind.“
„Dann müssen Sie viel wissen.“
„Zu viel“, sagte er, noch immer lächelnd, und wischte sich die Hände ab. „Aber Wissen ist wie Zucker. Es klebt nur, wenn’s feucht wird.“
Sie ging weiter, ohne zu antworten.
Die Glocke läutete – das Zeichen für den Probenbeginn des Krippenspiels. Die Kinder liefen auf die Bühne, Engel, Josef, Maria. Das Publikum klatschte. Seibold hob die Hand, grüßte in die Menge, nahm einen Schluck Punsch.
Dann – ein kurzes Zucken im Licht. Ein Flackern. Ein schwarzes Aufleuchten.
Die Musik verstummte. Ein Schrei, dumpf, dann das Splittern eines Glases.
Für den Bruchteil einer Sekunde stand die Welt still.
Als das Licht zurückkam, lag Seibold am Boden. Im Schnee, die Arme gespreizt, die Augen offen. Ein Messer ragte aus seiner Brust – klein, präzise, wie gesetzt, nicht gestoßen.
Lea reagierte, bevor sie dachte. Sie kniete sich neben den Körper, prüfte Puls, Atmung. Nichts. Der Schnee unter ihm färbte sich langsam rot.
Jemand rief nach der Polizei. Jemand weinte. Jemand betete laut.
Und über allem – die Glocke, die noch immer klang.
„Keiner verlässt den Platz!“
Die Stimme kam aus der Menge: Kommissar Lang, ein alter Bekannter. Größer geworden, breiter, aber mit demselben Blick, den man nicht vergessen konnte – hart, misstrauisch, ehrlich.
Er bahnte sich den Weg, sah Lea, blieb stehen. „Du? Ausgerechnet jetzt?“
„Ich bin im Urlaub.“
„Ja. Und ich bin der Weihnachtsmann.“
Er ging in die Hocke, sah auf den Toten. „Bernhard Seibold. Sponsor, Süßwarenkaiser, Vereinsgott. Jetzt also Engel ohne Flügel.“
Lea schwieg. Der Wind schnitt durch die Menge, und irgendwo bellte ein Hund, einsam und hysterisch.
„Du bleibst hier“, sagte Lang. „Bis Rosenheim da ist. Ich könnte Hilfe brauchen.“
„Inoffiziell?“
„Weihnachtlich inoffiziell.“
Lea sah auf die Bühne, auf die Krippe, auf die stillstehenden Kinder. „Dann fangen wir an.“
Kapitel 2 – Die Buden der Schuld
Der Platz hielt den Atem an. Es gab diese Minuten nach einem Tod, in denen alles schärfer wurde: die Ränder der Buden, die Falten in den Gesichtern, die Flocken im Lichtkegel. Menschen wurden zu Figuren, Figuren zu Schatten, Schatten zu Behauptungen. Lea stand auf, wischte den Schnee von den Knien und merkte, wie kalt ihre Hände waren.
„Absperren!“, rief Lang, und zwei uniformierte Beamte begannen, rot-weißes Band zwischen den Buden zu spannen. Ein paar Jugendliche machten Fotos, bis ein dritter Polizist die Hand hob: „Wegräumen, oder die Handys wandern mit.“
„Wir bringen die Leute in die Turnhalle“, sagte Lang zu Lea. „Namen, Telefonnummern, wer was gesehen hat. Ich will die Buden abgeschlossen, die Kassen versiegelt.“
„Und der Strom?“, fragte Lea, den Blick auf die Bühne gerichtet. Hinter dem Vorhang: ein Stahlkasten mit dicken Kabeln, eine Tür mit einem Vorhängeschloss.
„Abgestellt, bis die Spurensicherung durch ist.“ Lang kniff die Augen zusammen. „Du hast den Stich gesehen. Sag mir, was du siehst.“
Lea sah den Körper an, die Lage des Messers, die Stellung des Unterkiefers, die minimale Drehung im Oberkörper, die verriet, dass Seibold im Moment des Stiches nicht nach hinten abgeschirmt hatte. „Nahdistanz, rechtsdrehend, Angreifer vermutlich frontal oder leicht links. Kein Abwehrversuch. Er kannte die Person oder erwartete sie nicht. Die Klinge ist schmal. Kein Küchenmesser. Eher etwas mit feiner, doppelschneidiger Geometrie. Und sie sitzt genau. Nicht zufällig.“
„Jemand mit ruhiger Hand.“
„Oder jemand, der endlich still wurde.“
Lang nickte kaum merklich. Dann: „Gehen wir.“
Sie bewegten sich am Rand des Platzes entlang, als würden sie den Kranz eines unsichtbaren Grabes umrunden. Die Holzbuden hatten Gesichter: Fenster als Augen, Schilder als Münder. Über dem Stand mit den Krippenfiguren wehten dünne, feuchte Tannenzweige. Auf einem hing ein winziges Glöckchen, das der Wind nicht fand.
„Die Buden der Schuld“, sagte Lea eher zu sich selbst.
„Wie bitte?“
„Nichts.“ Sie blieb vor der ersten stehen, an deren Schild „Handgemachte Zirbenherzen – Koller“ stand. Der Mann dahinter – Ende fünfzig, ruhig, Schultern wie ein alter Eichenstamm – hob den Kopf. Seine Hände lagen still auf dem Holz, als hätten sie beschlossen, sich vorerst nicht zu verraten.
„Wir kommen gleich zu Ihnen“, sagte Lang. „Zuerst verschließen wir.“
„Ich habe schon zugemacht“, sagte der Mann ruhig. „Zu viel Lärm für meine Sachen.“
„Ihr Name?“
„Koller. Hannes.“
Lea hielt seinen Blick. Darin lag etwas, das sie erkannte, ohne es benennen zu können: ein Wissen um Brüche. „Wir brauchen später ein paar Minuten, Herr Koller.“
„Ich weiß.“ Kein Protest, kein Zucken.
Zwei Buden weiter: Lebkuchen, Zuckerstangen, Stollen. Auf dem Schild stand „Falk – Backwerkstatt“. Die Frau hinter der Auslage war blass, die Schürze verschneit, die Hände noch mehlig. Sie hatte den roten Wollschal vom Hals gerissen und ins Regal hinter sich geschoben, als würde er sie ertränken.
„Frau Falk?“, fragte Lea.
Die Frau nickte stumm.
„Bitte schließen Sie Ihren Stand. Wir reden gleich.“
Lea sah, wie die Frau an ihrem Ärmel wischte, als hätte dort jemand etwas hinterlassen, das nur sie sah.
„Wer ist der da hinten?“, fragte Lang. Er deutete auf einen Mann im Parka, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und versuchte, nicht aufzufallen. „Mit dem zu großen Namensschild.“
„Wieser“, sagte die Frau leise, und in den zwei Silben lag so viel Müdigkeit, dass Lea sie hätte wiegen können. „Leonhard. Marktleitung.“
Lang nickte. „Den nehme ich mir.“
Lea blieb noch einen Schlag bei der Konditorin. „Kannten Sie Seibold gut?“
„Jeder kennt ihn gut“, sagte sie tonlos. „Wer ihn nicht kennt, kennt sein Geld.“
„Wo waren Sie beim Lichtausfall?“
„Hier. Ich habe die Kerzen gelöscht, bevor…“ Sie brach ab, suchte nach einem Satz, der ihr half. „…bevor etwas brennt.“
„Und danach?“
„Ich bin stehen geblieben.“ Ein Zittern in der Stimme, kein Weinen. „Man denkt, man läuft los, aber eigentlich erstarrt man, als wäre man Wasser.“
„Haben Sie ihn angesehen?“
Die Frau hob den Blick zu Lea, und es lag darin ein kurzer, dunkler Aufruhr. „Ich sehe ihn seit Jahren an.“
„Wir kommen zurück“, sagte Lea.
Sie traf Lang bei einem Mann, der mit den Händen redete, als könnten sie die Dinge festhalten, die ihm entglitten. „Ich habe alles organisiert, alles, und jetzt das“, stieß er hervor. Das Namensschild auf seiner Brust schob sich mit jedem Atemzug zur Seite. „Wieser. Ich…“
„Die Schlüssel, Herr Wieser“, sagte Lang ungerührt.
„Welche Schlüssel?“
„Stromkasten. Bühne. Schuppen. Was immer Sie dabeihaben.“
Wieser nestelte, zog ein Bündel hervor. Metall klirrte. Der Klang war scharf, als würde jemand in der Luft eine Linie ziehen.
Lea nahm das Bündel, drehte es um, die Finger suchten Spuren. „War der Strom schon einmal ausgefallen?“, fragte sie.
„Gestern Abend, kurz, in der Nordreihe. Nichts Dramatisches. Der Elektriker…“
„Name?“
„Kranz. Fabian Kranz.“
„Wir sprechen mit ihm.“ Lea gab die Schlüssel an Lang. „Verpacken.“
Wieser fuhr sich über die Stirn. Sein Blick glitt über den Platz, als suchte er jemanden, der ihm die Rolle abnahm. „Das ist das Ende für dieses Jahr“, murmelte er. „Die Versicherung, die Presse…“
„Das Ende hat nicht bei Ihnen begonnen“, sagte Lea.
Er verstand nicht, wie so viele, die sich an Rändern bewegen.
Die Turnhalle roch nach altem Holz und nassen Jacken. Menschen saßen auf der Tribüne, Stille wie Watte. Ein paar Kinder hatten die Flügel abgenommen und hielten sie auf dem Schoß wie überscharfe Papiere. Der Pfarrer stand bei der Tür, dünn, mit einem freundlichen, müden Lächeln, das überall auf der Welt der Kirche erzogen wurde.
„Pfarrer Merten“, sagte Lang. „Sie haben die Kinder betreut?“
„Ich habe sie eingekleidet“, erwiderte er, „und versucht, sie zum Atmen zu bewegen. Es ist immer dasselbe: Aufgeregt wegen nichts und wegen allem.“
Lea sah die Hände des Pfarrers. Sauber, schmale Finger, an den Kuppen ein feiner glänzender Film – als hätte er eben Kerzenwachs abgekratzt. Oder etwas anderes, das klebte.
„Sie kannten Herrn Seibold gut?“, fragte Lea.
„Jeder kannte ihn gut“, antwortete er, und die Worte klangen auf anderen Saiten als bei Frau Falk. „Er hat die Gemeinde unterstützt. In Maßen, die man manchmal zu groß fand.“
„Hatten Sie heute mit ihm gesprochen?“
„Er hat mir vorhin mitgeteilt, dass sein neues Café ‚Zum Turm‘ heißen soll.“ Ein leiser Zug in den Mundwinkeln, schwer zu deuten. „Ich habe ihm erklärt, dass der Turm der Kirche gehört. Er hat gelacht.“
„Wo waren Sie beim Ausfall?“
„Sakristei.“
„Wer kann das bezeugen?“
Er nickte in den Raum. „Zwei Mütter, die die Engel angezogen haben. Ein Josef ohne Gürtel.“
„Wir sprechen mit ihnen.“
„Selbstverständlich.“ Der Pfarrer senkte den Blick, dann wieder zu Lea. „Frau Hartwig?“
„Ja?“
„Sie sind zurückgekommen,“ sagte er, und in der Formulierung lag kein Urteil, nur Verzeichnung. „Das Dorf vergisst so schlecht. Seien Sie behutsam.“
Lea bemerkte die Härchen in ihrem Nacken, die sich gegen den Kragen legten. „Ich kann nur, was ich kann.“
„Das reicht meistens nicht.“
Draußen wurde die Luft dünner, je später es wurde. Die Spurensicherung hatte den Körper abtransportiert, die roten Flecken im Schnee blieben wie die negativen von Sternen zurück. Die Bühne wirkte jetzt wie eine schlechte Idee.
„Kranz zuerst?“, fragte Lang, die Hände tief in den Taschen.
„Ja“, sagte Lea. „Aber vorher will ich zurück zur Krippe.“
