Schneegestöber - Frank Goyke - E-Book

Schneegestöber E-Book

Frank Goyke

4,7

  • Herausgeber: BeBra Verlag
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Februar 1874: Theodor Fontane und seine Frau Emilie stolpern auf dem Trottoir über die Leiche des Rittmeisters Johann Friedrich von Stepanitz. Gegen den Willen der Kriminalpolizei beginnt Fontane mit eigenen Nachforschungen. Die verzweifelten Liebesbriefe, die sich im Nachlass des Toten finden, deuten auf Eifersucht als Mordmotiv. Doch auch der Bruder des Rittmeisters, ein überall verhasster Publizist, benimmt sich verdächtig. Dann geschieht ein zweiter Mord - mit derselben Waffe ...Weitere Fontane-Krimis in der Reihe: "Altweibersommer. Theodor Fontanes erster Fall", "Hundstage. Theodor Fontane und der Tote im Walzwerk", "Nachsaison. Fontane und die Bettler von Neapel"

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Seitenzahl: 328

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Frank Goyke

Schneegestöber

Theodor Fontane und der Brudermord

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen, Verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung auf DVDs, CDROMs, CDs, Videos, in weiteren elektronischen Systemen sowie für Internet-Plattformen.

ebook im be.bra verlag, 2015

© der Originalausgabe:

berlin.krimi.verlag im be.bra verlag GmbH

Berlin-Brandenburg, 2015

KulturBrauerei Haus 2

Schönhauser Allee 37, 10435 Berlin

[email protected]

Lektorat: Gabriele Dietz, Berlin

Umschlag: Ansichtssache, Berlin, unter Verwendung eines Gemäldes von Eduard Gärtner, »Der Gendarmenmarkt (Berlin)«, 1857, akg-images, Berlin

(Kunsthandel Seidel u. Sohn KG, Berlin)

ISBN 978-3-8393-6146-7 (epub)

ISBN 978-3-89809-515-0 (print)

www.bebraverlag.de

Inhaltsverzeichnis

Erstes Kapitel

Zweites Kapitel

Drittes Kapitel

Viertes Kapitel

Fünftes Kapitel

Sechstes Kapitel

Siebentes Kapitel

Achtes Kapitel

Neuntes Kapitel

Zehntes Kapitel

Elftes Kapitel

Zwölftes Kapitel

Dreizehntes Kapitel

 

Epilog

Glossar

Über den Autor

Die wichtigsten existierenden und fiktiven Personen des Romans

Kriminalkommissar Aschinger

Herr Bachmann, Verwalter des Gutes der von Stepanitz

Franz Bachmann, sein Sohn

Theodor Fontane, Schriftsteller

Emilie Fontane, seine Frau

Theodor, Mete und Friedrich Fontane, ihre Kinder

Hermann von Mallinckrodt, Abgeordneter der Zentrumspartei

Baron Achim von Mohr und dessen Sohn Achim von Mohr junior

Joseph Maria von Radowitz, hoher Beamter im Auswärtigen Amt

Heinrich von Schleinitz, Königlich Preußischer Generalmajor

Gottlieb Arnulf von Stepanitz, Zuckerrübengutbesitzer bei Küstrin

Annmaria Luisa Josefa von Stepanitz, seine Frau

Johann Friedrich von Stepanitz, Rittmeister a. D., ihr Sohn

Rudolf von Stepanitz, ihr Sohn

Louise von Stepanitz, Ehefrau von Rudolf

Kriminalkommissar Völker, Politische Abteilung

Hermann Freiherr von Wangenheim, Geheimer Regierungsrat, ein Freund Fontanes

Marie von Wangenheim, seine Frau

Kriminalschutzmann Wittlich

Erstes Kapitel

22. Februar 1874

Bei Einbruch der Dunkelheit hatte sich der Wind gelegt. Der Schnee fiel nun fast senkrecht und bildete einen dichten Vorhang, durch den nur hier und da der trübe Schein einer Gaslaterne drang. Jedes Geräusch wurde gedämpft, es war beinahe so still wie nachts auf dem Lande.

Theodor Fontane und seine Frau Emilie verließen das Haus ihrer Freunde in der Königin-Augusta-Straße gegen acht. Sie hatten eine Soirée bei den Wangenheims besucht, zu denen der Freiherr und seine Gattin während der Wintermonate bereits für siebzehn Uhr luden, damit ihre Gäste beizeiten wieder aufbrechen konnten. Fontane und Emilie gingen als Erste.

Kaum hatte Fontane seinen Fuß aufs Trottoir gesetzt, zuckte er fröstelnd zusammen. Er schlang seinen Schal enger um den Hals und schlug den Kragen hoch. Emilie hakte sich bei ihm unter, und gemeinsam wandten sie sich nach rechts. Weit und breit war außer ihnen kein Mensch unterwegs. »Seit mehr als zwei Wochen schneit es nun fast ohne Unterlass«, sagte Fontane und drückte den Arm seiner Frau an sich.

»Und halb Berlin liegt mit Influenza im Bett«, fügte Emilie hinzu. »Hüte dich also vor zu langen Spaziergängen.«

»Aber frische Luft ist die beste Medizin.« Fontane wandte seine Aufmerksamkeit einer Gaslaterne auf der gegenüberliegenden Seite des Dammes zu, deren Düsen offenbar verstopft waren, denn das Licht vibrierte hinter den Schnüren aus Schnee; fast war man geneigt zu sagen, es tanze verzweifelt gegen das Verlöschen. Fontanes Blick fuhr den Laternenmast hinab – dann erstarrte er augenblicklich, und seine Finger krallten sich in Emilies Arm. Sie schrie leise auf.

»Aber Théodore!« Wie so oft sprach sie seinen Namen französisch aus, denn das mochte er.

»Dort!« Fontane nickte in Richtung der Gaslaterne. Seine Stimme klang, als habe er eine Halsentzündung, aber das Krächzen war nur eine Folge seines Erschreckens. Emilie schaute hinüber.

»Mein Gott!«, flüsterte sie.

Zu Füßen der Lampe lag ein Mensch.

Das Ehepaar brauchte einige Zeit, um sich zu fassen. Es war unmöglich, den Blick abzuwenden von dem Mann dort drüben, und ebenso unmöglich war es, einen Schritt zu tun. Der Mann lag ausgestreckt auf dem Gehsteig, das Gesicht halb im Schnee versunken; er trug einen schwarzen Mantel, der weiß bestäubt war, schwarze Hosen und schwarze Schuhe. Da er sich nicht rührte, konnte er tot sein, vielleicht aber auch nur bewusstlos. Er war barhäuptig, sein Hut, ebenfalls schwarz, war in den Rinnstein gefallen, und der Schnee setzte alles daran, ihn verschwinden zu lassen. Das Haar des Gestürzten schien hell zu sein, vielleicht blond, aber das war nicht genau zu erkennen.

»Gott, was tun wir?«, fragte Emilie mehr sich selbst als ihren Mann. »Gehen wir zurück zu den Wangenheims? Hammerschmidt ist doch Arzt.«

Fontane nickte.

»Tu das. Ich sehe, ob ich helfen kann.«

»Sei vorsichtig, Théodore!«, beschwor ihn Emilie. Sie entzog ihm ihren Arm und wandte sich dem Haus der Freunde zu. Fontane überquerte die Fahrbahn, ein beklommenes Gefühl in der Brust. Langsam setzte er Schritt vor Schritt, sank bis zum Knöchel ein, spürte seine Füße erkalten. Angst hatte er nicht. Von einem Mann, der auf dem Trottoir zusammengebrochen war, würde kaum eine Gefahr ausgehen. Mitten auf der Fahrbahn warf er einen Blick über die Schulter. Emilie war verschwunden, und die Straße war noch immer menschenleer.

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