Schöne Wörter Blütenlese - Lenny Löwenstern - E-Book

Schöne Wörter Blütenlese E-Book

Lenny Löwenstern

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Beschreibung

Diese Wörtersammlung bietet einen Querschnitt. In diesem eBook findest du 10 Kapitel als Einführung in die Welt der schönen Wörter. Zur gefälligen Anregung. Es handelt sich um eine Zusammenstellung, eine bunte Palette schöner und alter Wörter aus inzwischen über 490 Artikeln und 8 Büchern, die zwischen 2018 und 2023 erschienen sind. Möge daraus ein wunderwürdiges, lesefröhliches Vergnügen entstehen.

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Schöne Wörter Blütenlese

 

auch Florilegium oder Schönwörtergarten genannt, das Beste der schönen Wörter

 

von Lenny Löwenstern

 

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die vorzügliche Schönwörterei … Neuentdeckungen alter Begriffe der deutschen Sprache

Niveauvolle Wörter der gehobenen Sprache

Schöne Synonyme aus der Natur

Glückswörter, die nicht jeder kennt

Schöne Wörter mit »schön«

Magische Waldwörter

Rätselhafte Siebenwörter

Die Großartigkeit der Wörter - Diese Begriffe feiern die Sprache

Allerlei Altes und Schönes zum allgemeinen Entzücken

Für alle, die etwas anderes mögen ... Derbe (Schimpf)Wörter, die vergessen wurden … aber heute immer noch Spaß machen

Anmerkungen

Impressum

 

Vorwort

 

Diese Wörtersammlung bietet einen Querschnitt. In diesem eBook findest du 10 Kapitel als Einführung in die Welt der schönen Wörter. Zur gefälligen Anregung. Es handelt sich um eine Zusammenstellung, eine bunte Palette schöner und alter Wörter aus inzwischen über 490 Artikeln und 8 Büchern, die zwischen 2018 und 2023 erschienen sind. Möge daraus ein wunderwürdiges, lesefröhliches Vergnügen entstehen.

 

Lenny Löwenstern Wörtersammler und Autor im April 2024

Die vorzügliche Schönwörterei … Neuentdeckungen alter Begriffe der deutschen Sprache

 

eginnen wir mit einem Potpourri, einem bunt gemischten Wortallerlei origineller, interessanter und spannender Begriffe aus alter oder älterer Zeit – so genau lässt sich das nicht immer sagen.

In Gebrauch ist so gut wie nichts mehr davon, es sei denn in einem historischen Kontext. Es spricht nichts dagegen, ein wenig Spaß damit zu haben. Weil diese Wörter alt sind, sind sie gleichzeitig auch selten, jedenfalls die meisten von ihnen.

Ihnen gemeinsam ist die Originalität des Ausdrucks, die Kreativität und Fantasie, die drinnen steckt. Das hören wir auch heute noch mühelos heraus.

Hat man so wirklich einmal geschrieben? Ja, das hat man. Und wirklich fremd ist uns vieles davon auch überhaupt nicht. Manchmal muss man nur ein wenig darüber nachdenken. Es ist das Unvertraute, das uns stolpern lässt.

Diese Wörter stammen aus Zeiten, die wir nie kennengelernt haben, die uns bestenfalls aus Büchern oder Filmen vertraut sind. Freude bringen sie sie dennoch, denn in ihnen steckt eine grandiose Bildlichkeit. Wörter haben die Zeit in sich eingeschlossen und einen Hauch davon für uns bewahrt.

 

ALAMODISCH (adj.) (franz. à la mode, auch allmodisch oder bloß modisch, modern)

 

AUGENDIENEREI (Scheinheiligkeit, Heuchelei, Gefallsucht)

 

BACHNASS (adj.) (nass, wie aus dem Bach gezogen)

 

BÄRENLAUNE (brummiges Gemüt)

 

BESCHNAUBEN (beriechen, beschnuppern)

 

BLITZWENIG (auffällig wenig, sehr wenig)

 

BLÜTENKÜHLE (im Sommer, eine duftende abendliche Kühle)

 

»Annemarie liebte es, bei offenem Fenster zu schlafen. Sie hatte keine Nachbarschaft. Wenn sie das Licht aufkippte, konnte sie sich sorglos entkleiden und die nackten Arme und Schultern in der weichen Blütenkühle der Nacht baden, während sie langsam die lichtbraunen Flechten löste.« Marie Eugenie delle Grazie: Das Buch der Liebe, 1916

 

FEDERSTILL (windstill)

 

FLEDERGEIST (flatterhafter Geist, man denke an die Fledermaus)

 

FRATZENPUPPE (albernes Mädchen, Fratzen machendes Gesicht)

 

FROHMURMELND (adj.) (von einem munter dahinfließenden Bach gesagt …)

 

FRÜHLINGSKUSS (der erste Kuss aus Liebe)

 

FUCHTELMANN (Irrlicht)

 

GEHEIMNISWURM (einer der in Geheimnissen wühlt, Geheimniskrämer)

 

GEIZWURM, GELDWURM (Geizhals)

 

GIFTHERZ (verstockter Mensch)

 

GLÜCKGESCHWELLT (adj.) (ein glückgeschwelltes Herz …)

 

GLUCKERGROß (adj.) (groß wie eine Glucker, damit war einst eine Murmel gemeint)

 

GOTTFROH (adj.) (sehr froh, froh in Gott)

 

GRABESSCHAURIG (adj.) (grauenerregend)

 

HASENSANFT (adj.) (sanft und weich wie ein Häschen)

 

HASIEREN (nach Art eines Hasen umherschweifen)

 

HEILNACHT (Christnacht)

 

HEIMCHENSUCHER (jemand, der der Kleinigkeiten aufstöbert)

 

HELDENWEG (der Weg, den ein Held zu gehen hat)

 

HENNENMANN (einer, der mit Hennen handelt, Geflügelhändler)

 

HERZENSFLUT (Tränenstrom)

 

HERZENSKÜHLE (das Gegenteil von Herzenswärme)

 

HERZENSLAUTERKEIT (die Reinheit oder Anständigkeit eines Herzens)

 

HIMMELSLIEBLICHKEIT (die bezaubernde Sanftheit des Himmels)

 

HIMMELSMÄDCHENSCHAAR (nach Goethe: Und nun bringt ein süßer Wind von Osten / hergeführt die Himmelsmädchenschaar / Mit den Augen fängst du an zu kosten / schon der Anblick sättigt ganz und gar – gilt heute wahrscheinlich als sexistisch)

 

HÜHNERWEH (krampfartiger Husten mit Tönen, die Hühnergeschrei ähneln)

 

KLEINIGKEITSKRÄMER (einer, der sich in Kleinigkeiten verliert)

 

KRÖTENVERGNÜGT (adj.) (höchst vergnügt)

 

»Unterdessen bleibt der Handwerksbursch, es ist ein Scneider gewesen, bei seinem Wirt und und lebt den Tag krötenvergnügt und puppenlustig; sie gehen auch miteinander aus in die Wirtshäuser, und der kleine Mann läßt sich’s ordentlich was kosten.« August Ey: Harzmärchenbuch oder Sagen und Märchen aus dem Oberharze, 1862

 

LARVENMANN (einer der Mummenschanz treibt, Narr)

 

LARVENWERK (Gaukelwerk, Gaukelei)

 

LATZWEIN (harntreibender Wein, geht in den Latz)

 

LAUNER (einer der launt, mürrisch dreinsieht)

 

LAUNEREI (Schrulle, Spleen, wunderliche Laune)

 

LAUTERTRANK (im Mittelalter beliebtes Getränk. Es handelte sich um ein über Kräuter und Gewürze abgeklärter Rotwein)

 

LEBEKUNST (die Kunst zu leben)

 

LEBFRISCH (munter, lebenslustig)

 

LIEBESSINNENRAUSCH

 

»Der Park aber in seiner phantastischen Tropenfülle, mit seinen Schauern südlicher Blüten, erregte ihre Sinne bis aufs äußerste. Nie, schien es ihr, hatte sie noch solch leidenschaftlich üppiges Wachsen und Verschlingen gesehen. Es war ihr, als wollten sich alle Zweige verflechten und inbrünstig umklammern. Es war wie ein Liebessinnenrausch durch den ganzen, tiefverwucherten Park.« Hermione von Preuschen: Yoshiwara – Vom Freudenhaus des Lebens, 1920

 

LIEBEWUND (durch die Liebe schmerzend und verwundet – ein liebewundes Herz)

 

MARXMONAT (April, nach dem Tag des heiligen Marcus)

 

MÄßIGKEITSSACHE (Temperenz, Abstinenz)

 

MITTERNACHTSGLANZ (durch Sterne und die Milchstraße verursachter Himmelsglanz zu mitternächtlicher Zeit)

 

MITTERNACHTSWÄRTS (auf Mitternacht zu)

 

MITTERNACHTWIND, MITTERNÄCHTLERWIND (mitternächtlicher Wind)

 

MOHRENGETRÄNK (Kaffee, Getränk aus dem Mohrenland; die Verwendung unserer Tage ist nicht mehr schicklich)

 

MÜCKENSTIMMCHEN (nach Goethe: dünne, leise Stimme)

 

»Er antwortete mir mit seinem Mückenstimmchen, indem er seine Spinnenfinger bewegte.« Benvenuto Cellini: Leben des Benvenuto Cellini, Autobiographie übersetzt von Johann Wolfgang von Goethe, 1557-1566 

 

MUMMEREI (Vermummung, Verkleidung)

 

MUMMERGOLD (unechtes Gold, Katzengold)

 

MUNDBÄCKER (Bäcker, der allein für den Herrscher tätig ist. Im Gegensatz zum Hofbäcker, der den gesamten Hofstaat versorgt)

 

PFAUENSTREICHER (Schmeichler)

 

PFAUENTRITT (mit gemessenem Schritt stolz einherschreiten, stolz wie ein Pfau gehen)

 

 

RAUBSTÜCK (Beutestück)

 

REISEDURST (Begierde, starker Wunsch zu reisen)

 

ROSENBLÄTTERFARBEN (adj.)

 

SANFTSELIG (friedlich, friedvoll – der sanftselige Tod wird oft genannt)

 

Glaubt Ihr denn, dass ich eine alte Betschwester bin, die sich mehr um ihr sanftseliges Ende bekümmert, als um das, was in der Welt und unter Männern vorgeht? Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten, 1877

 

SCHLAFTAU (Schweißperlen im Gesicht eines schlafenden Menschen)

 

SCHMECKERLUST (Gelüste eines Feinschmeckers)

 

SCHMERZENSTROPFEN (Träne)

 

SCHMERZNAß (Schmerzenstränen)

 

SCHÖNHEITSDURSTIG (adj.) (nach Schönheit verlangend)

 

»Und das größte Mysterium der Schönheit zeigte sich ihrem schönheitsdurstigen Blick, in der duftblauen Nacht, in der Erde und Himmel in eins verdämmerten. An der Wellenschleppe des Dampfers sprühten phosphorblaue und gleißend gelbliche Brillantfeuer – am Bug der kleinsten Welle funkelten Brillanten – je mehr man hineinschaute, je tiefer und mystischer begannen sie zu leuchten. Sie saß wie verzückt – war das Wahrheit oder träumte sie? War denn eine solche Schönheit auf Erden möglich?« Hermione von Preuschen: Yoshiwara – Vom Freudenhaus des Lebens, 1920

 

SCHWANKFÜSSIG (adj.) (auf schwankenden Füßen gehend)

 

SCHWARZSÜCHTIG (adj.) (melancholisch)

 

»Das junge Ehepaar, das sich in einem so ungewöhnlichen Liebesbriefwechsel näherkam, ist nun in einem kleinen möbliert gemieteten Häuschen in Edinburg installiert und so glücklich als es sein kann. Der Gatte versichert Mutter und Bruder, seine junge Frau sei heiter und froh wie eine Schwalbe, er dagegen sei verdrießlich, krank, schlaflos, nervös, gallsüchtig, schwarzsüchtig und alles übrige noch.« Franz Blei: Himmlische und irdische Liebe in Frauenschicksalen, 1928

 

SCHWELLENSCHLEPPERIG (adj.) (klatschschaft)

 

SEELENDURST (heftiges Verlangen)

 

SEELENWÄRMER (ein Kleidungsstück des 20. Jahrhunderts; entweder ein wollener Strickschal oder ein größeres, wärmendes Halstuch)

 

SELIGMACHERGILDE (Priesterschaft)

 

SELIGROT (adj.) (gesagt vom roten Glanz in einem Gesicht)

 

SOMMERABENDHAUCH

 

»Als ich eine Stunde später an demselben Hause vorbeiging, stand die Holde am Fenster, und wie sie die Glockenblümchen auf meiner Mütze gewahrte, wurde sie blutrot und stürzte zurück. Ich hatte jetzt das schöne Antlitz noch genauer gesehen; es war eine süße, durchsichtige Verkörperung von Sommerabendhauch, Mondschein, Nachtigallenlaut und Rosenduft.« Heinrich Heine: Reisebilder, 1826

 

SOMMERDURST (Durst infolge von Sommerhitze)

 

SPAßVOGELREI (lustiger Streich)

 

STORCHBEINEN (storchbeinig gehen, sich wie auf Storchbeinen fortbewegen)

 

TAUMELNACHT (im Rausch durchschwärmte Nacht)

 

TRÖDELPUTZ (billiger Flitter und andere Putz und Tand)

 

TRÜHELCHEN (kleine Truhe, Kästchen)

 

»Das kleine silberne Kästchen von meiner verstorbenen Mutter, weißt du, das wie ein Trühelchen aussieht, mit der durchbrochenen Arbeit und dem kleinen Schlüsselchen, das dir immer so gefallen hat – das habe ich gar nicht eingepackt, weil ich es dir zum Geschenke da lasse.

---ENDE DER LESEPROBE---