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Wolfgang Doll

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Beschreibung

Ein Büchlein, das nur unterhalten, zum Schmunzeln oder zum Lachem bewegen  soll.  Gleichzeitig ein Ausflug in den Sinn und Unsinn der deutschen Sprache mit ihren vielen Zweideutigkeiten, die man auch anders auslegen kann.

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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Wolfgang Doll

Schöpfungsgeschichte

und andere schöpferische Gedichte

Die Schöpfungsgeschichte einmal anders erzählt, ergänzt durch lustige Gedichte mit vielen Wortspielen und und verdrehtem Sinn.BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Schöpfungsgeschichte

Gelangweilt saß der Herrgott stumm

auf seinem Thron im Himmel rum,

betrachtete aus weiter Ferne

die Planeten und die Sterne

und sprach zu sich: „Das, was mir stinkt,

ist, dass zwar alles herrlich blinkt,

doch fehlt, was ich erst jetzt begriff,

noch irgendwie der letzte Schliff.

Auch, wenn das alles friedlich schwebt,

so ist’s doch ziemlich unbelebt.

Obwohl’s von mir geschaffen ist,

das Ganze wirkt doch etwas trist.

Ich gebe zu, trotz aller Pracht

hab ich wohl etwas falsch gemacht.

Jetzt trink ich erst mal ein Glas Bier

und danach überleg ich mir,

was ich dann noch zum guten Schluss

an dieser Schöpfung ändern muss.“

 

 

 

 

Was keiner weiß, das ist kein Spaß,

dass Gott schon eine Bar besaß,

und dort genüsslich voller Dank

tagtäglich gern ein Bierchen trank,

das er dem Engel Xaver klaute,

der dieses für die andern braute.

Doch Xaver wusste längst Bescheid.

Ja auch ein Gott ist nicht gefeit

gegen des Bieres Höchstgenuss,

was man ihm echt vergeben muss.

Und insgeheim war Xaver stolz,

dass Gott von dem Geschmack zerschmolz.

Der Letztere saß da und dachte,

was er nun als nächstes machte.

Und angeregt durchs Bier kam je

ihm plötzlich eine Schnapsidee:

 

 „Ich baue mir jetzt einen Mann.

Warum? Na weil ich’s eben kann.

Ich brauche nur ein bisschen Lehm

und danach wird dann ganz bequem

ein Mensch nach meinem Bild geformt

und selbstverständlich gleich genormt,

denn nur, wenn er der Norm entspricht,

dann hat das alles ein Gesicht,

und wenn man später Menschen baut,

weiß man: das ist von mir geklaut.

So manschte er im Lehm herum,

der erste war noch ganz schön krumm

und sah kein bisschen göttlich aus.

Genau gesehen war’s ein Graus.

So glich allein der dicke Leib

einem fetten Rubensweib.

Und Gott sah selbst: So geht das nicht!

Der Typ hier hat doch kein Gesicht!

Das ist kein Mensch, das ist ein Affe,

den ich erst viel später schaffe.

Ein wenig bin ich schon betrübt,

man merkt: ich bin noch ungeübt.

 

So fing er an, den Lehm zu treten

und ihn erneut gut durchzukneten.

Er formte Augen, Nase; Mund,

doch war’s Gesicht noch viel zu rund

und auch die Ohren war’n zu klein;

jetzt glich er eher einem Schwein.

Beim dritten Anlauf hat es fast

bis auf das dicke Kinn gepasst.

„Das muss noch deutlich vom Design,

ein kleines Stückchen edler sein“,

so sprach er und er machte dann

sich neu zu schaffen an dem Mann.

Er hat gezogen und gedrückt,

bis schließlich auch das Kinn geglückt

und aus dem Lehm ein Mann entstand.

Dann hat er ihn noch schnell bemannt,

damit ein jeder gleich kapiert,

was einen Mann besonders ziert

und das dies Ding auch anderweit

ihm Ehr und Würde stets verleiht.

 

Und als der Mann dann fertig war,

da war’s dem Herrgott völlig klar:

„Der Klumpen Lehm ist eine Pracht,

das habe ich famos gemacht.

Ich bin von meinem Werk entzückt,

das Exemplar ist gut bestückt,

wodurch er sich dann irgendwann,

von ganz allein vermehren kann.

Das einzige, was jetzt noch fehlt,

dass man mit Leben ihn beseelt,

damit er sogleich ganz beschwingt,

durch den Garten Eden springt.“

 

 

Und wie’s bei Gott gewöhnlich Brauch,

da hatte er mit einem Hauch

den Mensch aus Lehm schnell aufgeweckt.

Der hat sich gleich einmal versteckt,

denn er hatte ganz verschreckt

mit einem Blick auf sich entdeckt,

dass er ganz nackt im Garten stand,

was er nicht sehr schicklich fand.

Doch Gott sprach ihn beruhigend an:

„Wer so geformt ist, wie ein Mann,

der zeigt schon völlig unbedeckt,

welch große Klasse in ihm steckt.“

 

Der Mensch, der merkte nun sogleich:

„Ich bin wohl hier im Himmelreich

und jedermann ist hier Nudist,

weil keiner weiß, was schicklich ist.

Nur der mich schuf, der Mann mit Bart,

der hat bei sich an nichts gespart,

trägt Kleider aus dem feinsten Stoff:

Na gut, ich will jetzt keinen Zoff

und bleibe jetzt erst einmal nackt

und bis auf weitres unbefrackt.“

 

 

Dann sah er sich den Herrgott an

und sprach: „Ich brauche irgendwann

mal einen Namen, der mich ziert,

den auch ein jeder gleich kapiert

und sich vor Ehrfurcht vor mir beugt,

denn schließlich hat mich Gott gezeugt.

Bei Google gibt es garantiert

ein’ Namen, der mich nicht blamiert

und jedem deutlich gleich beweist:

Das ist ein Mann von hohem Geist,

bei dem man auf der Stelle spürt,

das höchste Achtung ihm gebührt.“

 

Gott sah betrübt auf die Gestalt

und dachte: “Dem muss ich alsbald

mal zeigen, dass ein echter Christ

bescheiden und genügsam ist.

Und Google wird’s in seinem Leben,

da bin ich sicher, niemals geben.

Die Benutzung via Äther,

die erfinde ich viel später.

Der hat, ich seh’s jetzt, Gott sei Dank,

nicht alle Tassen mehr im Schrank!

Ich hab tatsächlich unterschätzt,

das merke ich ganz deutlich jetzt,

der ist allwissend fast wie ich

und das erlaube ich ihm nicht.

Sein Hirn, das wird jetzt schnell geschrumpft,

damit er mich nicht übertrumpft.

Im Wissen wird er eingeschränkt,

so dass er nur noch menschlich denkt.“

So kam’s, dass sich der Menschengeist

bis heute fehlerhaft erweist. 

 

Dann sann der Herrgott ganz gemach

über einen Namen nach.

Das war keine leichte Wahl,

denn schließlich war’s das erste Mal,

dass Gott nach einem Namen sann.

Vielleicht nenn ich ihn Muselmann.

Doch dann fiel ihm noch gerade ein:

„Nein, dieser Name kann’s nicht sein.

Der ist rechtlich schon geschützt

und wird für andere benützt.

Was mir noch gänzlich unbekannt,

dass jemand Adam wird genannt

und weil das A im Alphabet

auch ganz vorn am Anfang steht

drum passt’s für diesen ersten Mann

zumal er sich nicht wehren kann.“

 

Er ging zum Mann ins Paradies,

erklärte, dass er Adam hieß,

worüber der, das war ja klar,

nicht gerade hell begeistert war.

Er wollte gern den Namen Fritz,

doch Gott erwiderte nur spitz:

„Und auch, wenn du den Namen hasst,

ich hab beschlossen, dass er passt.

Da gibt es keine Rebellion,

und Schluss nun mit der Diskussion!“

Der Adam fand das ziemlich Mist

und war ganz ehrlich angepisst,

jedoch erkannte er sofort,

das war nun einmal Gottes Wort,

dem man, egal aus welcher Sicht

einfach niemals widerspricht.

 

„Bei dieser hohen Geistlichkeit,

da lohnt sich nicht der kleinste Streit,

und trotzdem hat er schon verpennt,

dass mich jetzt jeder Adi nennt,

und Adi find ich gar nicht schlecht.

Hurra, mein Name ist gerächt!“

Gott selbst, dem wurde niemals klar,

dass Adi einmal Adam war.

 

Doch Adam, der gab keine Ruh:

„Du höre mir doch einmal zu.

Im Paradies, das ist’s ganz recht

und auch die Engel sind nicht schlecht,

doch bin ich menschlich und ein Mann,

der sich nicht selbst vermehren kann.

Was ich noch brauche ist ‚ne Frau

mit einem super Körperbau,