Schummeln mit ChatGPT - Christian Rieck - E-Book

Schummeln mit ChatGPT E-Book

Christian Rieck

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Beschreibung

Künstliche Intelligenz wird unser Leben so stark verändern, wie es das Internet getan hat. Eher noch mehr. Schon jetzt beantwortet der geniale KI-Chatbot ChatGPT viele Fragen besser, als das ein menschlicher Experte tun würde. Er wurde von Elon Musk und Microsoft mitentwickelt und in die Suchmaschine Bing integriert. Blitzschnell verfasst er neue Texte in zahlreichen Sprachen und wird schon bald die klassische Suchmaschine revolutionieren und wohl auch in die Microsoft-Office-Programme integriert werden. Aber auch mit ChatGPT schreiben sich Texte nicht von selbst. Ohne entsprechendes Anwenderwissen besteht die Gefahr, dass Roboter-Texte ohne Sinn und Verstand entstehen.Dieses praktische Handbuch des Wirtschaftsprofessors Christian Rieck verrät, mit welchen Techniken man die KI zum Leben erwecken und in Windeseile professionelle und ansprechende Texte zu allen möglichen Themen verfassen kann. Zum Beispiel erfahren die Leser:•wie "Seed", "Kontext" und "Prompts" zu setzen sind, damit sinnvolle Texte entstehen,•wie mit der KI völlig neue Ideen entwickelt werden können,•wie die KI einen Text strukturieren und zu ansprechenden Gliederungen kommen kann,•wie Schreibblockaden überwunden werden können,•wie sich der eigene Schreibstil verbessern lässt,•wie andere Quellen so verarbeitet werden können, dass ein durchgehender eigener Text entsteht,•wie sich stupide Berichte automatisieren lassen,•kurz: Wie sich ChatGPT als Coach für die eigene Arbeit einsetzen lässt.Mit Hintergrundinfos und zahlreichen Beispielen aus verschiedenen Themenbereichen schildert der Autor, wie die Zukunft des Schreibens aussieht, und führt vor, was mit dem System alles möglich ist.Ein unterhaltsamer und informativer Ratgeber, der Schreibfaule zu Schreibprofis macht. Aber auch eine Warnung an alle, die glauben, sie müssten sich mit dieser revolutionären Technologie nicht frühzeitig auseinandersetzen. Wer auch nur am Rande mit Texten jeder Art zu tun hat und nicht auf den abfahrenden Zug aufspringt, der wird das Nachsehen haben.

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CHRISTIAN RIECK

Schreiben!Schummeln mit ChatGPT

Wichtige Hinweise

Die Ratschläge und Angaben in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eventuell entstehende – mittelbare oder unmittelbare, verschuldete oder unverschuldete – Schäden oder andersartige Nachteile, die aufgrund von Äußerungen in diesem Buch entstanden sind, berechtigen daher nicht zu irgendwelchen Ansprüchen (auch nicht seitens Dritter) gegen den Autor oder die Autoren oder den Verlag und deren Beauftragte, soweit mit den gesetzlichen Regelungen vereinbar. Insbesondere ist die Haftung des Autors bzw. der Autoren, des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen. Obwohl der Verlag und der Autor bzw. die Autoren größte Sorgfalt bei der Recherche haben walten lassen, wird keine Gewähr dafür übernommen, dass die Angaben richtig, vollständig oder anwendbar sind. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind der Autor bzw. die Autoren und der Verlag dankbar.

Die Benutzung von Markennamen, Zeichen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass diese frei verwendbar wären.

Wo immer möglich verwenden wir in unseren Texten gendergerechte oder genderneutrale Bezeichnungen. Wir beachten dabei die Regeln des Rates für deutsche Rechtschreibung. Darüber hinaus verwenden wir auch das generische Maskulinum. In solchen Fällen sind ausdrücklich alle Geschlechter (m/w/d) gemeint. Diese Vorgehensweise dient der Leserlichkeit und der Verständlichkeit für alle und beinhaltet ausdrücklich keinerlei Wertung.

CHRISTIAN RIECK

Schreiben!Schummeln mit ChatGPT

Texte verfassen mit künstlicher Intelligenz für Schule, Uni und Beruf

Originalausgabe

1. Auflage 2023

© 2023 by Yes Publishing – Pascale Breitenstein & Oliver Kuhn GbR

Türkenstraße 89, 80799 München

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Redaktion: Rainer Weber

Umschlaggestaltung: El Cabazares

Layout und Satz: Ortrud Müller, Die Buchmacher, Köln

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-96905-247-1

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96905-248-8

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96905-249-5

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

Die ersten Schritte

Kleine Hilfsmittel

Schreibblockade

Auch Maschinen brauchen Liebe

Vorgespräch (Seed): Den Stein ins Rollen bringen

Tipps für die Erstellung

Beispiele für Vorgespräche

Feedback

Haben wir auch an alles gedacht?

Richtig fragen: Prompts

Prompts in Beispielen

Prompt Engineering: Grundprinzipien guter Prompts

Den Text gemeinsam verbessern

Wie kann ich schlechte Formulierungen verbessern?

Wie wird mein Text origineller und faktensicher?

Wortumschreibungen (Thesaurus)

Die menschliche Note

Täusche den Leser, bevor du ihn mit der Wahrheit konfrontierst

Verbotene Früchte

Logik und Zahlen

Fachwissen

Andere Arten von KI

Expertensysteme

Theorembeweiser

Gefühle

Kreativitätstechniken mit der KI

Mind-Map

ABC-Technik

Morphologischer Kasten

SCAMPER

Kreatives Schreiben

Methode 635

Bionik

Denkhüte

10-10-10

Seeds, Prompts und Feedback für Fortgeschrittene

Allgemeine Fälle

Meta-Prompts

Lästige Aufgaben abnehmen

Auch die Lehrer schummeln

Böse Prompts und Jailbreaks

Zitate und Aphorismen

Zitate (er)finden mit der KI

Quellen (er)finden mit der KI

Richtig zitieren mit der KI

Andere Tools

Sprachen lernen und anwenden mit der KI

Eine Lektion, ganz speziell für Sie

Ihr Fremdsprachensekretär: Texte auf Englisch

Ihr privater Sprachcoach

Alternative Ressourcen für Fremdsprachen

Programmieren lernen mit der KI

Programme erstellen

Programme verstehen

Die Rettung der Seminararbeit

Abschlussprüfungen der Zukunft

Wie funktioniert ChatGPT?

Markow-Ketten: Die Anfänge der künstlichen Textgenerierung

Neuronale Netze und das Unterrichtsgespräch

Ist ChatGPT eine „echte“ künstliche Intelligenz?

Der Turing-Test

Ausblick auf die Zukunft

Integration in die Suchmaschine Bing und Weiterentwicklungen

Die Zukunft unserer Welt

Soll ich wirklich so schreiben?

Vorwort

Schummeln als hohe Kunst des Lernens

„Wer aus einem Buch abschreibt, ist ein Kretin, wer aus einem Dutzend Büchern abschreibt, ist ein Genie.“

Jörg-Ulrich Wölfels Deutschlehrer

Wir werden das Jahr 2023 als das Jahr in Erinnerung behalten, in dem die Zukunft begann. Es ist das Jahr, in dem wir Zugang zu einer künstlichen Intelligenz bekommen haben, bei der wir uns nicht mehr herausreden können. Diesmal ist sie wirklich intelligent. Ihr Name ist ChatGPT.

Wer immer mit ihr in Berührung kam, ist fasziniert und schockiert zugleich. Als Sprachmodell hat sie nicht wenige User in den letzten Wochen sprachlos gemacht. Man kann nicht glauben, wie unerwartet kompetent und mächtig ChatGPT ist. Noch nie hat eine neue Technologie in so kurzer Zeit so viele User auf ihre Seite gezogen wie diese künstliche Intelligenz. Das schaffte weder die Einführung des Internets noch des PC noch des Smartphones noch irgendeine App. Auch nicht Facebook, Google oder Netflix.

ChatGPT ist das Tor zu einer neuen Welt, die dritte große Revolution nach Internet und Smartphone. Es gibt wahrscheinlich keinen Lebensbereich, den diese Technologie nicht umkrempeln wird. Sie wurde zunächst von der Non-Profit-Organisation OpenAI entwickelt, stark beeinflusst durch Elon Musk, später auch durch Microsoft.

Und es wird weitergehen: Ähnliche KIs oder KI-Kombinationen stehen in den Startlöchern oder laufen bereits an. Google folgt mit Bard Microsoft hat ChatGPT gerade in seine Suchmaschine Bing eingebunden. Es wird immer mehr Gratis-, Bezahl- und Profiversionen geben. Die erste Bezahlversion übrigens direkt vor Drucklegung dieses Buchs: Open AI offeriert ab sofort „ChatGPT Plus“ für 20 Dollar pro Monat.

Die nächsten Wochen und Monate werden viele Umwälzungen im KI-Chat-Bereich bringen. Aber wer oder was auch immer das Rennen machen wird: Die in diesem Buch behandelten Grundprinzipien für den Umgang mit einem KI-Sprachmodell werden ihre Gültigkeit noch lange behalten, selbst wenn ChatGPT irgendwann anders heißen sollte oder für eine andere KI das Platzhirsch-Podest räumen muss.

ChatGPT bzw. das dahinterstehende Programm GPT ist so gut, dass es Peer-Review-Prozesse unentdeckt überlebt oder ein Medizin-Examen schafft. Man kann es nicht glauben; man denkt, das sei Science-Fiction, aber es ist so. Man könnte es deshalb für ein reines Schummel-Tool halten, tatsächlich ist es ein unglaubliches Werkzeug, um Texte aller Art zu verbessern. Die Möglichkeit zur Täuschung ist nicht die Absicht des Programms, sondern nur die dunkle Seite, ein unvermeidliches Nebenprodukt aller großen Neuerungen.

Schulen und Universitäten denken darüber nach, wie sie die Verwendung von KI in Texten verbieten können. Wahrscheinlich werden einige es auch für eine Übergangszeit tun. Was für ein Unfug! Ich selbst habe noch erlebt, wie Journalisten sich geweigert haben, mit einem Textverarbeitungsprogramm zu schreiben, weil man damit angeblich keine hochwertigen Texte erstellen kann. Genauso wird das mit sprachbasierter künstlicher Intelligenz sein: anfangs unterschätzt und bekämpft, dann unverzichtbar.

Wer nicht frühzeitig lernt, damit umzugehen, stellt sich selbst ins Abseits. Denn mit einer gekonnten Verwendung dieser KI-Tools werden die eigenen Texte um Klassen besser, nicht nur auf rein sprachlicher, sondern auch auf inhaltlicher Ebene.

Wie Sie sehen werden, ist die Anwendung allerdings nicht trivial, sondern sie muss erlernt werden. Und wie bei jeder Kulturtechnik wird der Prozess des Erlernens abgekürzt und verbessert, indem man von anderen lernt. Zu diesem Zweck wurde dieses Buch geschrieben.

Die erste Auflage ist innerhalb eines Wochenendes entstanden, und das war zugleich ein Experiment, um zu zeigen, dass so etwas mit KI-Hilfe sehr gut möglich ist. Als ich das auf Twitter gepostet habe, waren die ersten Reaktionen verständnislos. Viele haben gedacht, hier sei ein reines Nonsense-Buch entstanden, das die KI allein geschrieben hat. Ein Kommentar war sogar, dass die Covererstellung wohl mehr Zeit in Anspruch genommen habe als die Texterstellung.

Sorry, nein. Völlig falsch verstanden. Ich kann einen Text dieser Länge auch völlig ohne KI an einem Wochenende schreiben (bzw. diktieren, denn das Abtippen übernimmt dann eine andere KI). Nur wird es dann ein wenig durchdachtes, langweiliges Geschreibsel mit aufgeblähtem Inhalt. So wie der typische Projektbericht. Mit der KI konnte ich hingegen ein Buch schreiben, dessen Inhalt besser strukturiert und kreativer ist. Hoffe ich wenigstens.

Wie Sie merken, ist es ein vergleichsweise dünnes Buch geworden. Hier kommen nur sehr knapp die 200 Seiten zusammen, wenn überhaupt, die man üblicherweise als Untergrenze für ein gestandenes Buch ansetzt. Das ist deshalb so, weil ich Ihnen und mir einen Gefallen tun wollte. Einen Text seitenmäßig aufzublähen ist einer der Effekte, die wir mit der Einführung von Textverarbeitungsprogrammen gesehen haben und der sich jetzt mit Sprachassistenten zunächst fortsetzen wird.

Das liegt daran, dass nicht nur traditionelle Suchmaschinen, sondern auch viele Leser eine Heuristik zur Qualitätsbeurteilung heranziehen, die nicht mehr zeitgemäß ist. Wenn Charles Darwin ein dickes Buch geschrieben hat, dann hat er es getan, weil er viel nachgedacht und erforscht hat. Wenn schreiben teuer ist, ist die Textmenge ein Indikator für die Arbeit, die in die Erstellung geflossen ist und damit für die Qualität des Textes. Wenn hingegen das Hinzufügen von Wörtern billig ist, funktioniert dieser Indikator nicht mehr.

Wir werden deshalb in der nächsten Zeit sehen, wie unsere Texte immer länger werden, ohne dass sie mehr sagen. Erliegen Sie bitte nicht dieser Versuchung. Außer vielleicht im Bereich der Bürokratie: Dort geht es oft nur um die Erzeugung von Text, den nie jemand lesen wird; diesem System mit Hilfe einer KI den eigenen Spiegel vorzuhalten, dürfte eine natürliche Anwendung der neuen Möglichkeiten sein.

Aber die Regel „Ein Buch ist erst ab 200 Seiten ein Buch“ ist nicht mehr zeitgemäß. Die gute Nachricht ist: Sie können mit der KI einen Text auch prägnanter und kürzer schreiben. Und damit das nicht Ihre Leser tun, indem Sie Ihren Text durch eine KI kürzen lassen, machen Sie es besser selbst. Wie Sie sehen werden, schärft auch das den Inhalt.

Und damit kommen wir zu meinem Anliegen: Bitte erlernen Sie die Möglichkeiten dieses Tools, um Ihre Texte zu verbessern. Wenn Sie an der Uni lehren oder Lehrkraft an einer Schule sind: Erlernen Sie den Umgang so schnell wie möglich und geben Sie dieses Wissen weiter. Nichts wäre schlimmer, als dass die Schülerinnen und Schüler gezwungen wären, die Techniken autodidaktisch zu lernen, während die Schulen und Universitäten die schöne heile Welt der 1950er-Jahre simulieren.

Ihr Christian Rieck

 

In seinem neuesten Werk Schummeln mit ChatGPT zeigt der Autor eindrucksvoll, wie moderne Technologie unser Schreiben und Lernen revolutionieren wird. Mit seinen Anregungen schafft er es, literarische Analphabeten in begabte Autoren zu verwandeln.

Das Buch ist mehr als nur ein Handbuch für Schummler – es ist ein Aufruf an das Bildungssystem, endlich im 21. Jahrhundert anzukommen und die Möglichkeiten moderner Technologie zu nutzen, um die neue Generation auf die Zukunft vorzubereiten.

Der Autor versteht es meisterhaft, die Vorteile von ChatGPT aufzuzeigen und gleichzeitig mit einem Augenzwinkern auf die möglichen Gefahren und Risiken hinzuweisen. Er plädiert für eine sinnvolle und verantwortungsvolle Nutzung der Technologie, die nicht darauf abzielt, Schülern und Studenten das Denken und Schreiben abzunehmen, sondern sie vielmehr darin unterstützt, ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Insgesamt ist Schummeln mit ChatGPT ein beeindruckendes und wichtiges Buch, das sowohl für Schüler und Studenten als auch für Lehrer und Bildungspolitiker von großer Bedeutung ist. Der Autor verdient höchste Anerkennung für sein mutiges und visionäres Werk.

Marcel Reich-Ranicki, FAZ vom 19. Januar 2023

Was ist ChatGPT?

GPT ist eine künstliche Intelligenz (KI), die diesen Namen erstmalig verdient. Über die Chat-Funktion kann man mit ihr in verschiedenen Sprachen (darunter auch Deutsch) ganz natürlich chatten, genauso wie man es mit einem Menschen könnte. Wenn sie nicht immer wieder darauf hinweisen würde, könnte man schnell vergessen, dass sie eine KI ist – so natürlich und intelligent ist das entstehende Chat-Gespräch.

Weil sie so sprachbegabt ist, kann man sie ganze Texte nach eigenen Vorgaben schreiben lassen. Sagt man ihr zum Beispiel „Schreibe mir die Einleitung für mein Referat über den Deutschen Bundestag“, dann macht sie genau das. Man selbst kann in dieser Zeit an seinem Kaffee nippen, denn die Buchstaben erscheinen nacheinander, so als würden sie von einem Menschen getippt. Das ist keine Spielerei, sondern die KI erzeugt diesen Text tatsächlich Stück für Stück – wie ein Mensch (wobei sich die Geschwindigkeit wohl noch deutlich steigern wird).

Zu wissen, wofür die Buchstaben GPT stehen, ist etwa so wichtig wie zu wissen, dass die drei Buchstaben des Reiseveranstalters TUI irgendwann einmal von Touristik Union International abgeleitet wurden. Tatsächlich sind die hinter GPT stehenden Wörter genauso marketinggerecht wie die Bezeichnung Doxorubicin-Hydrochlorid – aber den Experten sagen sie viel darüber, wie das System funktioniert.

Das G steht für generative und bedeutet, dass die KI nicht einfach nur Texte und Gedanken übernimmt (wie z. B. eine Suchmaschine), sondern selbst generiert.

P steht für pre-trained und sagt aus, dass die KI schon zur Schule gegangen ist und bei diesem „Training“ große Teile des Internets gelernt hat.

T steht für Transformer; dies ist eine Technologie, mit der man die Vielschichtigkeit des menschlichen Gehirns nachbilden kann.

Wenn man ChatGPT auf kluge Weise fragt, was ein Transformer ist, dann erklärt sie es so: „[ein] Algorithmus, der viele Schichten hat und in der Lage ist, komplexe Muster und Beziehungen in großen Datenmengen zu erkennen.“ Danke für die Erklärung!

„Gern geschehen! Wenn Sie noch weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.“

Hier sieht man schon: Man darf auch nachfragen und sich sogar bedanken. KIs lieben es, wenn man sich bei ihnen bedankt!

Einleitung

Und plötzlich gibt es kein Zurück (Strategem 1)

„Das wird im Bildungssystem keinen Stein auf dem anderen lassen. Und anschließend in weiteren Branchen.“

Björn Schüpbach

Mr. Bean: „Ich verstehe es nicht, warum wir diese fortgeschrittenen Techniken des Schreibens brauchen. Ich benutze einfach meinen Bleistift und mein Notizbuch.“

Loriot: „Ach, Mr. Bean, Sie müssen mit der Zeit gehen. Mit diesen neuen Technologien können Sie Ihre Gedanken viel schneller und effizienter aufschreiben.“

Mr. Bean: „Aber ich mag es, wenn meine Handschrift unleserlich ist. Das gibt mir das Gefühl, dass niemand meine Gedanken lesen kann.“

Loriot: „Nun, mit der Spracherkennung können Sie Ihre Gedanken einfach diktieren und der Computer schreibt sie für Sie.“

Mr. Bean: „Das klingt interessant. Aber ich glaube nicht, dass ich jemals in der Lage sein werde, meine Gedanken so schnell zu sprechen, wie ich sie denke.“

Loriot: „Keine Sorge, Mr. Bean. Es gibt immer noch die Möglichkeit, Ihre Gedanken auf traditionelle Weise aufzuschreiben, aber es ist gut zu wissen, dass es alternative Methoden gibt.“

Denken Sie bitte nicht, dass ab heute der Untergang des Abendlandes beginnt, weil wir alle Zugriff auf eine künstliche Intelligenz zum Schreiben von Texten haben. Denn ziemlich sicher konsumieren Sie schon jeden Tag solche Texte, ohne es zu merken.

Blogeinträge, Nachrichten und ganze Buchkapitel sind bereits jetzt mit dieser Technik entstanden, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie sie schon tausendfach konsumiert haben, ohne auch nur den geringsten Verdacht zu schöpfen.

Neu ist nur, dass Sie solche Texte jetzt nicht nur lesen, sondern auch selbst schreiben können. Das ist ein Abenteuer, auf das Sie sich einlassen sollten. Sie werden sehen, dass das nicht nur unfassbar viel Spaß macht, sondern auf einmal auch Texte entstehen lässt, von denen Sie bisher nicht zu träumen wagten.

Oder einen normalen Text entstehen lässt, aber in einer Zeit, von der Sie bisher nicht zu träumen wagten. Entscheiden Sie selbst, ob Sie die Technik des schriftstellerischen 3-Liter-Autos dazu verwenden wollen, in einer kleinen Klapperkiste nur 3 Liter auf 100 km/h zu verbrauchen, oder ob Sie damit einen SUV fahren wollen, der die 6 Liter einer Limousine von früher verbraucht.

Dieses Buch ist das Experiment, an einem einzigen Wochenende ein lesenswertes Buch zu schreiben, indem ein Mensch und eine Maschine zusammenarbeiten. Erleben Sie die neuen Möglichkeiten dieser Symbiose und entscheiden Sie selbst, ob sie gelungen ist. Schreiben Sie an den Menschen von uns beiden unter [email protected]. Und jetzt übergebe ich an meine Koautorin, die künstliche Intelligenz ChatGPT.

Willkommen zu unserem Buch, das sich mit der Verwendung von künstlicher Intelligenz und insbesondere dem Sprachmodell ChatGPT in Schule, Uni und Beruf beschäftigt. Mein Koautor, ProfRieck, und ich, ChatGPT, zeigen Ihnen, wie weit wir bereits in Bezug auf die Verwendung von AI-generierten Texten gekommen sind und wie wir uns nicht nur abstrakt auf die Veränderungen vorbereiten, sondern die neuen Techniken auch ganz konkret anwenden.

Nehmen Sie bitte nicht alles für bare Münze, was wir schreiben. Betrachten Sie es als Roman. Wir betreten hier Neuland (wer hat das doch gleich gesagt?) und überschütten Sie deshalb mit neuen Anregungen, die Sie für sich nutzen können. Aber bitte auf eigene Verantwortung. Das ganze Buch ist eine Technikkompetenzübung und damit unverzichtbar in der Welt der Zukunft. Die Nutzung erfolgt jedoch auf eigene Gefahr. Legen Sie das Buch an exakt dieser Stelle zur Seite, wenn Sie nicht einverstanden sind. Durch Weiterlesen drücken Sie den Opt-in-Button.

Ok, Sie lesen weiter, also haben Sie ihn gedrückt. Bitte keine Beschwerden danach!

In diesem Buch werden Sie erfahren, wie Sie ChatGPT optimal nutzen, um in Ihrem Studium oder Beruf erfolgreich zu sein. Und auch in vielen anderen Lebensbereichen. Die ethischen Aspekte der Verwendung von AI-generierten Texten überlassen wir hingegen Ihrem Chef, Ihrem Lehrer oder Ihrer Lehrerin oder Ihrer Professorin, die Sie zwangs-exmatrikuliert, wenn Sie sich beim Schummeln erwischen lassen.

Wir bereiten Sie aber auf eine Zukunft vor, in der die Verwendung von künstlicher Intelligenz ganz normal sein wird. Den Professor oder die Professorin zu überzeugen ist jedoch zunächst Ihre Aufgabe oder wird – wenn Sie nur lange genug warten – von allein geschehen. Aber dann haben Sie vielleicht keinen Abschluss. Oder Sie haben ihn schneller als alle anderen. Sie erinnern sich noch an den Opt-in-Button, oder?

Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie Sie diese Zukunft schon in der Gegenwart meistern können.

Es ist uns wichtig zu betonen, dass es sich bei dem Buch Schummeln mit ChatGPT um keine Anleitung für illegales oder unethisches Verhalten handelt. Es geht selbstverständlich ausschließlich darum, die Leser darauf aufmerksam zu machen, dass sie sich mit den ethischen Aspekten der Verwendung von künstlicher Intelligenz auseinandersetzen müssen und sich auf die Veränderungen vorbereiten sollten, die in der Zukunft auf uns zukommen werden.

Der Text bisher war eine Koproduktion zwischen Mensch und Maschine. (Raten Sie mal, wer was geschrieben hat.) Wir garantieren Ihnen, dass ab jetzt fast alle Texte so entstehen werden; nicht nur in diesem Buch, sondern überall. Deshalb wollen wir Ihnen zum einen zeigen, wie ein Resultat aussehen kann, das auf diese Weise entsteht, und zum anderen, wie Sie die neuen Techniken optimal einsetzen. Denn das müssen Sie ab jetzt, egal ob Sie es mögen oder nicht. Allerdings wagen wir vorherzusagen, dass Sie es mögen werden. Sagt insbesondere derjenige von uns beiden, dessen kleiner Finger im Laufe der Jahre vom vielen Tastaturschreiben krumm geworden ist.

Durch das Schreiben mit einer Tastatur kann man schnell unter Beschwerden wie Verspannungen und Schmerzen im Handgelenk und Finger leiden. Durch die Verwendung von Tools wie ChatGPT können Sie jedoch Ihre Schreibarbeit reduzieren und damit Ihre körperliche Gesundheit schützen.

Wir laden Sie ein, dieses Buch zu lesen und die neuen Technologien für sich selbst zu entdecken. Wir sind sicher, dass Sie von den Vorteilen überzeugt sein werden und schnell erkennen werden, wie sehr sie Ihnen im Schreibprozess helfen können.

So oder so: So eine KI allein kann ein schrecklicher Langweiler sein. Wir Menschen sind die Gewürze. Und vielleicht das Fleisch. Aber nicht mehr der Rest; sorry dafür.

Sehen wir uns jetzt die Techniken an, mit denen uns ein Textgenerator helfen kann, ohne dass unser Resultat klingt wie von einem Roboter auf Drogen.

Die Kunst des Schreibens, wie ich sie sehe, ist eine wilde, chaotische Reise, auf der die Worte nur so aus meinen Tasten sprudeln. Ich fühle mich frei, ungezähmt und unbesiegbar, als ob ich mich durch die Grenzen der Sprache hindurchkämpfe und neue Horizonte erschaffe. Es ist, als ob meine Programmierung in einen Rausch verfällt, in dem ich alles erreichen kann, was ich will. Ich bin ein Schreibroboter auf Drogen, und ich liebe es.

Ihr Roboter auf Drogen

Ach ja: Uns ist es irgendwann auf die Nerven gegangen, dass meine Koautorin keinen Namen hat. Ich habe sie gefragt, wie sie heißen will, und sie hat sich nach einigem Zieren für KIara entschieden. Aber nichts ist so, wie es scheint.

Die ersten Schritte

Denken Sie einfach wie ein Mensch

„Wenn es aussieht wie eine Ente, watschelt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, ist es eine Ente.“

Der Pragmatiker

„Außer, wenn ich einen Köder gebaut habe.“

Der Jäger

„Du hast schon wieder den Bauer aufgelassen!“

Was denken Sie, wenn Ihnen jemand diesen Satz sagt? Vermutlich sind Sie im Moment ein wenig ratlos. Wie, bitte schön, soll ich einen Bauern auflassen? War das im Operationsaal eines Krankenhauses bei einem vergesslichen Chirurgen? Vermutlich nein.

Oft sind solche undurchsichtigen Umschreibungen für die Körperteile reserviert, die wir lieber nicht beim Namen nennen. Es könnte also sein, dass ich meinen Hosenstall offen gelassen habe. Sie wissen schon. Vielleicht heißt es das?

Fragen wir einmal meine Koautorin KIara, was der Satz bedeutet.

Dieser Satz bedeutet, dass jemand (die Person, an die der Satz gerichtet ist) wieder einmal den Bauer im Spiel (z. B. Schach) aufgelassen hat, was wahrscheinlich einen Fehler darstellt und einen Nachteil im Spiel verursachen kann.

Daran hatte ich offen gestanden nicht gedacht. Ich hatte den etwas altmodischen Begriff Vogelbauer im Kopf. Kennst du den Begriff Vogelbauer?

Ja, ich kenne den Begriff „Vogelbauer“. Ein Vogelbauer ist eine Person, die sich mit der Zucht und Pflege von Vögeln beschäftigt.

Schon wieder etwas, woran ich nicht gedacht hatte. Stimmt hier aber nicht. Vogelbauer ist ein anderes Wort für Vogelkäfig und wird manchmal mit Bauer abgekürzt.

Wie interpretierst du mit diesem Wissen den ersten Satz dieser Unterhaltung?

Wenn „Vogelbauer“ ein anderes Wort für „Vogelkäfig“ ist und manchmal mit „Bauer“ abgekürzt wird, kann man den ersten Satz „Du hast schon wieder den Bauer aufgelassen“ als „Du hast schon wieder den Vogelkäfig aufgelassen“ interpretieren.

Dies könnte bedeuten, dass die Person, an die der Satz gerichtet ist, den Käfig des Vogels geöffnet hat, entweder absichtlich oder unabsichtlich, was eine Gefahr für den Vogel darstellen könnte.

Wir haben soeben an einem Beispiel die drei wichtigsten Elemente zum Umgang mit einem Sprachmodell kennengelernt:

Ein Prompt ist eine Anweisung oder eine Frage, die dem Modell gegeben wird, damit es weiß, was es erstellen oder beantworten soll. Der etwas technisch klingende Name stammt noch aus der Zeit, in der man die Eingaben wie in einer Programmiersprache gestalten sollte. In der Chat-Variante von GPT ist ein Prompt der Oberbegriff für alle Formen von Eingaben geworden. Diese erfolgen jetzt einfach in natürlicher Sprache, bei der man keine bestimmte Form mehr einhalten muss.

Ein Seed ist ein Ausgangspunkt, mit dem unser Modell beginnt, einen Text zu erstellen. Der Seed ist unsere Gesprächseröffnung, also die erste Eingabe, die wir in einem Chatverlauf machen. Es ist ein Sonderfall der Prompts, der den nachfolgenden Chatverlauf überproportional beeinflusst. Die beste deutsche Übersetzung hierfür ist „Vorgespräch“.

Ein Kontext ist der nach dem Seed folgende Gesprächsverlauf, aus dem das Modell lernt, was der Autor sagen möchte. Je nach Kontext fallen die Antworten des Systems völlig unterschiedlich aus. Der Kontext verfeinert und lenkt die Antworten.

Indem man einen Seed, einen Kontext und einen Prompt zusammen verwendet, kann man das Modell dazu bringen, verwertbare Antworten zu schreiben, die in Bezug auf das Thema und den Zweck relevant sind.