Schutz vor Krebs - Michael, Dr.med. Spitzbart - E-Book

Schutz vor Krebs E-Book

Michael Dr. med. Spitzbart

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Beschreibung

In uns allen schlummert Krebs. Wie alle lebenden Organismen produziert unser Körper täglich defekte Zellen, aus denen Tumore entstehen können. Doch unser Abwehrsystem spürt diese Zellen auf und hält sie in Schach. In westlichen Ländern stirbt jedoch jeder Vierte an Krebs. Das bedeutet, diese Menschen hatten eine entsprechende genetische Disposition, an Krebs zu erkranken und/oder ihre Immunabwehr konnte sie nicht schützen. Dr. med. Michael Spitzbart erklärt, wie Krebs entsteht und wie wir ihn – mit ganz einfachen Mitteln – in Schach halten können. Sein Ziel ist es, nicht einzelne Krankheiten symptomatisch zu behandeln, sondern die Gesundheit so zu optimieren, dass uns keine Krankheit ereilen kann bzw. dass wir sie besiegen können. In diesem Buch zeigt er, welche natürlichen Abwehrmöglichkeiten es auch bei Krebs gibt und wie wir diese unkompliziert in unseren Alltag integrieren können.

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Dr. med. Michael Spitzbart

SCHUTZVORKREBS

Das Immunsystem stärkenund gezielt vorbeugen

Wie Sie mit Ernährung, Bewegungund Mentalhygiene vorbeugen und dieHeilung unterstützen

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eBook-Ausgabe 2018

© 2018 Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, München

Umschlaggestaltung und Umschlagmotiv: FAVORITBUERO, München

Umschlagillustration: Jayadi jayadi/shutterstock.com

Layout & Satz: Danai Afrati & Robert Gigler, München

Konvertierung: Bookwire

ePub: 978-3-95803-198-2

ePdf: 978-3-95803-199-9

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Alle Rechte vorbehalten

www.scorpio-verlag.de

INHALT

Vorwort

Einführung: Sich wirksam gegen Krebs zu schützen, ist möglich – mit ungeahnt positiven Nebenwirkungen

1. KREBS – EINE KOMPLEXE ERKRANKUNG

Krebs – der Tribut an die Postmoderne

Die Schuldfrage nach der Krebsdiagnose

Krebsfaktor Umwelt

Unser Körper – ein Wunder der Zellerneuerung

Kaftwerk »Zelle«

Bollwerk Immunsystem

Krebszellen in Schach halten

Je aktiver unsere Immunzellen, desto weniger Chancen hat ein Karzinom

Chronische Entzündungen: Wie Krebs das Reparatursystem des Körpers ausnutzt

Tumorauslösende Viren und Bakterien – schlafende Killer

Stress, Lebensstil und Ernährung als Nährboden für Krebs

Krebsprävention – unsere eigene Verantwortung

2. WAS WIR TUN KÖNNEN, UM UNSER KREBSRISIKO ZU MINIMIEREN

Schutzschild aus der Natur: Antioxidantien

Selen

Polyphenole

Resveratrol

Melatonin

Krebs keine Nahrung geben – also wenig Kohlenhydrate, kein Zucker

Meine Empfehlung: die South-Beach-Diät

Bevorzugen Sie regionale und Bio-Produkte

Wunderwaffe Omega-3-Fettsäuren

Gefährliche Cafeteria-Diät

Drei Maßnahmen, die das Immunsystem stärken

1. Maßnahme: Eiweiß rauf!

2. Maßnahme: Bewegung und Sport

3. Maßnahme: Mentale Power, Gelassenheit und positives Denken

Die Kraft der Vitramine nutzen

Hochdosierte B-Vitamine

Vitamin D – das Sonnenhormon

Alltagsgifte vermeiden

Amalgam

Aluminium

Weichmacher

Phosphate

Pestizide

Nitrat und Nitrosamine

Acrylamid

Glutamat

Fasten befreit von Altlasten und Giftstoffen

Der Darm – unser Gesundheitszentrum im Bauch

Die Darmflora – ein Stiefkind der Schulmedizin

3. WAS SIE NACH ODER BEGLEITEND ZU EINER THERAPIE TUN KÖNNEN, UM KREBS ZU BESIEGEN

Ernährung – ein wichtiger Baustein, um gesund zu werden

Anti-Krebs-Diät auf Japanisch bzw. Mittelamerikanisch

Den Säure-Basen-Haushalt optimieren

Täglich leichte Bewegung

Nahrungsergänzungsmittel

Methionin

Vitamin C

Vitamin K

Hyperthermie

Warum sich alternative Hoffnungsträger oft schwertun – Beispiel Methadon

Tumorimpfung – die Behandlung der Zukunft

4. PSYCHONEUROIMMUNOLOGIE (PNI): WIE UNS STRESSMANAGEMENT, ENTSPANNUNG UND MENTALHYGIENE SCHÜTZEN

Das Zusammenspiel von Geist und Körper

Wie die Psyche in den Fokus der Forschung rückte

Wie das Immunsystem auf Stress reagiert

Erfolgreiche Stressbewältigung stimuliert unsere Krebsabwehr

Der Placebo-Effekt

Das richtige Stressmanagement

Eine wichtige Frage: Was tut mir gut?

Selbstverantwortliches Verhalten

Achtsam sein für die Botschaften des Körpers

Innere Ruhe mit Yoga und Meditation

Optimismus kann man lernen

Positiv denken: So geht’s

Humor und Lachen stärken das Immunsystem

Wirkungsvolle Entspannungstechniken

Autogenes Training und Co.

Breathwalking – Stress einfach wegatmen

Krebs und Persönlichkeit

Freundschaften und soziale Bindungen

Körpertherapie und die heilsame Kraft von Berührungen

Musik heilt und macht glücklich

Gemeinsames Singen lindert Schmerz

Verbundensein mit der Natur

Biophilia oder warum der Wald besser ist als jedes Fitnessstudio

Fazit

Danksagung

Quellenangabe und Literatur

Produkte, die ich meinen Patienten empfehle

VORWORT

Wissen Sie, welche Fälle mich in der Medizin am meisten interessieren? Das sind die Krankheitsgeschichten von denjenigen Menschen, die sich gegen die Behandlungsmethoden der etablierten Medizin entschieden haben und dennoch genesen sind. Deren Fälle tauchen dann aber in keiner Statistik mehr auf. Doch: Sind sie gestorben, weil sie unvernünftigerweise die Behandlung verweigert haben, oder genießen sie entgegen aller Annahmen weiterhin ihr Leben? Darüber gibt es keine systematisch erfassten Berichte. Dass gerade in der Krebstherapie die seriöse Medizin viel zu schnell an ihre Grenzen stößt, beweisen die vielen Fälle, in denen trotz Maximaltherapie alle Anstrengungen umsonst sind.

Dennoch gibt es Hoffnung. Denn immer wieder gelingt es Patienten, dem Tod selbst in den hoffnungslosesten Fällen von der Schippe zu springen. Nur von denen erfährt die evidenzbasierte Medizin nichts. Aber können wir nicht gerade von diesen Patienten am meisten lernen? Von denen, die scheinbar irgendetwas anders und richtig gemacht haben?

Über einen dieser Fälle berichtet Dr. Bert Vogelstein, einer der berühmtesten Onkologen der Welt, tätig an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore. Als junger Assistenzarzt war er Teil eines Ärzteteams, das einen älteren Herrn wegen einer akuten Blinddarmentzündung operierte. Während der Notfalloperation stellte sich anhand alter Unterlagen heraus, dass dieser Patient 20 Jahre zuvor schon einmal im gleichen Krankenhaus auf dem OP-Tisch gelegen hatte – damals mit einem Krebs an der Bauchspeicheldrüse. Das ist so ziemlich das bösartigste Karzinom, das man sich vorstellen kann. Normalerweise überleben die Patienten das erste Jahr nach der Diagnose Pankreaskarzinom nicht – egal welche Therapie man anwendet. Dieser Patient war vor 20 Jahren nach der intraoperativ festgestellten Diagnose auch sofort als hoffnungsloser Fall wieder zugenäht worden. Das Ärzteteam untersuchte daraufhin den oberen Bauchraum – und fand an der Bauchspeicheldrüse einen abgekapselten Tumor.

Was hat dieser Patient anscheinend richtig gemacht – besser als es die Schulmedizin kann? Was können wir aus seinem Fall für all die anderen Patienten lernen, die nach dieser Diagnose innerhalb der nächsten Monate sterben?

Ich erinnere mich noch gut an einen Fall, als ich junger Assistenzarzt war. Damals hatten wir einen Patienten mit Hodentumor auf der Urologie, der zunächst der herkömmlichen Therapie, nämlich der chirurgischen Entfernung des erkrankten Hodens, unterzogen wurde. Danach sollten durch eine weitere Mammutoperation alle Lymphknoten des gesamten hinteren Bauchraums entfernt werden – retroperitoneale Lymphadenektomie heißt das auf Fachchinesisch. Da zieht sich das OP-Team vorher besser Kompressionsstrümpfe an, weil dieser Eingriff so lange dauert.

Doch dieser noch junge Patient hatte seine eigenen Vorstellungen. Gegen den ärztlichen Rat und auf eigene Verantwortung verließ er gegen Unterschrift das Krankenhaus. Damit erscheint er in keiner Studie und Nachuntersuchung mehr. Ich bin mir fast sicher, dass er irgendwo sein Leben genießt – ohne sich dieser großen und belastenden Operation unterzogen zu haben. Auf jeden Fall wünsche ich ihm das von Herzen. Auch ich möchte meine Patienten dazu ermutigen und befähigen, ihrem »inneren Arzt« zu vertrauen – ihren ureigenen Heilkräften und mentalen Ressourcen neben den vielen vorbeugenden und Akutmaßnahmen, die sie gegenüber einer der verbreitetsten Zivilisationskrankheiten unserer Zeit ergreifen können.

EINFÜHRUNG:

Sich wirksam gegen Krebs zu schützen ist möglich — mit ungeahnt positiven Nebenwirkungen

Krebs ist eine der Zivilisationskrankheiten unserer Zeit, geschürt durch schlechte Ernährungsgewohnheiten, Umweltgifte und vor allem durch Stress. Laut Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden die Krebsneuerkrankungen bis 2030 noch einmal um 70 Prozent steigen. Eines steht fest: Je älter wir werden, desto anfälliger werden wir dafür, dass sich eine Geschwulst bildet. Schließlich schlummert in uns allen Krebs. Wie alle lebenden Organismen produziert unser Körper täglich defekte Zellen, aus denen potenziell Tumore entstehen können. Das lehrt auch die Pathologie: Bei vielen Obduktionen von Verstorbenen findet man zuvor unerkannte Krebsnester, die zu Lebzeiten vom Körper in Schach gehalten wurden und nicht die Todesursache waren.

Unser hoffentlich intaktes Abwehrsystem spürt diese Zellen auf und hindert sie daran, sich auszubreiten – indem es sie vernichtet und regelrecht auffrisst. Ist unser Abwehrsystem jedoch dauerhaft etwa durch entsprechende Umwelteinflüsse oder Stress geschwächt, kann es passieren, dass es nicht mehr in der Lage ist, als Zell-Reparaturservice zu fungieren. Ebenso problematisch sind chronische Entzündungen. Sie deuten auf ein Ungleichgewicht hin und können unsere natürlichen Krebs-Killerzellen schwächen. Denn wenn das Immunsystem an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen muss, ist es irgendwann überfordert.

In den westlichen Ländern stirbt jeder vierte Mann und jede fünfte Frau an Krebs. Die Betroffenen hatten entweder eine entsprechende genetische Disposition, an Krebs zu erkranken, und/oder ihr körpereigenes Abwehrsystem konnte sie nicht ausreichend schützen. Dabei wissen wir inzwischen, dass die Vererbung eine viel kleinere bzw. andere Rolle spielt, als noch vor Jahren angenommen wurde. Das zeigt die Zwillingsforschung: Eineiige, also genetisch identische Zwillinge, die getrennt in unterschiedlichen Kulturen leben, entwickeln nur in den seltensten Fällen identische Krebserkrankungen. Es sind nämlich zu einem großen Teil unsere Umwelt, unser Verhalten und unsere Gefühle, die darüber entscheiden, welche – möglicherweise Krebs begünstigenden – Gene aktiv werden und welche nicht. Das Fachgebiet, das sich mit diesen Zusammenhängen beschäftigt, heißt Epigenetik.

Nach Einschätzung von Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO könnte mindestens ein Drittel der Patienten vor Krebs bewahrt werden, wenn sie sich an die Empfehlungen (der WHO) für mehr Sport, Verzicht auf Zigaretten und vernünftigere Nahrung halten würden. Ein weiteres Drittel aller Krebsfälle könnte laut WHO gar geheilt werden. Das stimmt – es ginge aber noch viel mehr! Dazu müsste sich jedoch generell etwas ändern. Wissen Sie, was ich mir wünschen würde? (Gesundheits-)Politiker mit Visionen für die Menschen und nicht für die Industrie. In Berlin stehen nämlich 2000 bestens geschulte Pharmalobbyisten Politikern ohne jegliches medizinische Grundverständnis gegenüber. Hier werden enge Kontakte gepflegt sowie Meinungen gemacht, und die Lobbyisten haben Schreibtische praktischerweise direkt in den Ministerien. Selbst wenn Politiker mit hehren Zielen antreten, greift irgendwann die Gehirnwäsche der Industrie. Ein kleines Beispiel dafür am Rande, wie unsere Volksinteressen verkauft werden: Drei Viertel aller EU-Bürger haben sich gegen die Genmanipulation in unserer Nahrung ausgesprochen. Und wofür stimmen unsere Volksvertreter in Brüssel? Natürlich dafür, da das Volk in ihren Augen zu dumm ist, um zu wissen, was besser für das Gemeinwohl ist. Die Entscheidungen werden nämlich nicht an der Wahlurne getroffen, sondern hinter verschlossenen Türen, wo zum Teil noch nicht einmal die Politik mit am Tisch sitzt. Die ist dann nur noch ausführendes Organ. Der Industrie ist völlig egal, wer unter ihr regiert, und wenn Wahlen etwas daran ändern würden, wären sie schon längst abgeschafft worden.

Wenn wir erkennen, wie Krebs entsteht und wie wir ihn viel einfacher als geglaubt verhindern oder bekämpfen können, steigern wir nicht nur unser Wohlbefinden und unsere Freude am Leben, sondern schaffen dauerhaft einen starken Schutzschild gegen diese zunehmende Zivilisationskrankheit. Daher sollten für jeden von uns – so selbstverständlich wie wir jeden Morgen frühstücken oder uns die Zähne putzen – die in diesem Buch beschriebenen, einfach umzusetzenden Krebsschutzmittel an der Tagesordnung sein.

Es ist mein Anliegen, in meiner ärztlichen Tätigkeit weniger einzelne Erkrankungen, Symptome oder Organe zu behandeln, sondern den jeweiligen Menschen in seiner Ganzheit so stark zu machen, dass er hoffentlich mit allen Krankheiten fertigwird. Bei einer optimierten Gesundheit haben es nämlich alle Krankheiten schwer. Auch Krebs. Ich weiß, dass dieses Thema heikel ist und man damit schnell ins Visier der »seriösen« Schulmedizin gerät, gerade wenn man Wege geht, die den etablierten Ärzten fremd sind. Besonders dann, wenn ebenso billige wie einfache Maßnahmen Milliardenausgaben im Gesundheitssystem plötzlich in Frage stellen würden. Die Forschung geht nämlich nicht der Frage nach, wie Krebs am besten zu verhindern ist – sondern wie man ihn möglichst kostspielig behandeln kann. Wobei die Verbesserungen in der Krebstherapie der letzten Jahre mehr als bescheiden sind. Häufig werden nur die selbst erzeugten Nebenwirkungen reduziert – nicht aber das Leben verlängert.

Da ich mit meiner Methode, die Abwehrkräfte des Körpers mit natürlichen Mitteln zu stärken, immense Erfolge erziele, möchte ich in diesem Buch erklären, wie sie funktioniert. Basierend auf meinen Erfahrungen und auch immer wieder anhand des aktuellen Forschungsstands. (Die eingestreuten Studien sollen aber nur zeigen, dass ich kein einsamer, schrulliger Rufer in der Wüste bin, sondern dass sich auch Teile der Schulmedizin zumindest langsam in diese Richtung bewegen. Ich bin aber nicht beleidigt, wenn Sie diese etwas langweiligen Absätze lediglich überfliegen und sich nur die Essenz aus diesem Buch herausziehen.)

Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung von Krebs, um Ihnen zu zeigen, wo die Ursachen dieser Krankheit liegen, bei der viele denken, sie wären ihr hilflos ausgeliefert. In Kapitel 2 und 3 geht es darum, was Sie vorbeugend bzw. nachsorgend tun können, um Ihr Immunsystem zu stärken. Allem voran mit der richtigen Ernährung, in die Sie auch gezielt Nahrungsmittel einbauen können, die durch entsprechende Inhaltsstoffe einen wirkungsvollen Krebsschutzschild darstellen. Daneben ist Bewegung und damit die Sauerstoffversorgung des Körpers ein wichtiges Thema. Außerdem sollten Sie bestimmte Schadstoffe meiden und für ausreichende Entspannung sorgen. Wie stark Ihre Gedanken und damit Ihre Gefühle und Ihr Körper zusammenspielen und dadurch die Gesundheit beeinflussen, beschreibe ich dann im vierten und abschließenden Kapitel eingehend. Denn die sogenannte Psychoneuroimmunologie (PNI), ein verhältnismäßig neuer Wissenschaftszweig, hat festgestellt, dass Gehirn und Immunsystem direkt miteinander kommunizieren. Das eröffnet uns eine weitere großartige Möglichkeit, wirkungsvoll gegen Krebs vorzugehen und viel stärker noch als früher die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Anmerkung: Ich rate meinen Patienten grundsätzlich nicht von einer herkömmlichen Behandlung ab. Wenn es ernst wird, sollte man alle Register ziehen. Wenn Sie sich allerdings aus welchen Gründen auch immer gegen eine Chemo entscheiden, haben Sie mit mir einen engen Verbündeten an Ihrer Seite.

Ich wünsche Ihnen viel Anregung und gute Gedanken beim Lesen. Krebs muss – wie Sie sehen werden – kein Todesurteil sein, und jeder kann vorbauen und damit die Weichen für ein gesünderes, glücklicheres und erfüllteres Leben stellen. Auch bereits Betroffene haben eine Chance. Glauben Sie mir. Und vor allem sich!

Ihr

Michael Spitzbart

1.

KREBS – EINE KOMPLEXE ERKRANKUNG

Keine Diagnose ist für Patienten erschütternder, vor keiner Krankheit haben Menschen mehr Angst als vor Krebs. Auch wenn die Überlebenschancen durch Früherkennungsscreenings und individuelle Therapieansätze steigen, fühlen sich viele allein bei dem Gedanken an diese komplexe Krankheit ausgeliefert und ohnmächtig. Unwillkürlich steigen in ihnen Bilder von unkontrollierbaren Zellen auf, von langwierigen Klinikaufenthalten und kräftezehrenden Chemotherapien.

Dabei ist Krebs keine Erkrankung der Neuzeit: Bereits seit der Antike erkranken Menschen an Krebs, und kein Geringerer als der berühmte griechische Arzt Hippokrates gab ihr den Namen »karkinoma«. Denn er stellte fest, dass die zur Geschwulst hinführenden Blutgefäße oftmals die Form von Krabben- oder Krebsbeinen aufwiesen. Doch immer ist die Krankheit heimtückisch, und immer mehr Menschen erhalten im Laufe ihres Lebens die unheilvolle Diagnose. Jeder zweite Deutsche ist davon betroffen und rund jeder vierte Mann und jede fünfte Frau stirbt an den Folgen.1 Das wollen wir ändern!

Krebs — der Tribut an die Postmoderne

Der Zuwachs an Krebsfällen ist definitiv ein Zeichen unserer Zeit. Er ist sozusagen ein gesundheitlicher Spiegel unserer Lebensweise. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Krebsrate stetig an. In einigen Industrieländern wie etwa in den USA hat sie sich in den vergangenen zwanzig Jahren verdoppelt, in Deutschland seit 1970. Dieser Anstieg lässt sich nicht allein dadurch erklären, dass die Zahl der Bevölkerung bzw. die Lebenserwartung gestiegen ist. Nein. Denn besonders bei Kindern und Jugendlichen verzeichnet die Statistik in den letzten Jahrzehnten starke Wachstumsraten. Ob das mit dem immens steigenden Zuckerkonsum zusammenhängt?

Natürlich sind in den letzten Jahren die Therapieformen gegen Krebs individueller und effektiver geworden, was zur Folge hat, dass die Hälfte aller Krebspatienten in Deutschland inzwischen mit den zur Verfügung stehenden Methoden geheilt werden kann. Dennoch nimmt die Zahl der Neuerkrankungen deutlich zu und wird die Medizin in den nächsten Jahrzehnten vor große Herausforderungen stellen: Erkranken zurzeit 14 Millionen Menschen jährlich neu an einem Tumor, insbesondere an einem Lungenkarzinom (1,8 Millionen), an Brustkrebs (1,7 Millionen) und an Darmkrebs (1,4 Millionen), sieht laut dem aktuellen Weltkrebsbericht der WHO von 2014 die Zukunft noch weniger rosig aus: Bis 2030 soll sich die Zahl der Krebserkrankten verdoppeln und die Todesrate laut den Prognosen auf 13 Millionen Menschen jährlich ansteigen.2

Die unterschiedlichen Krebsarten treten nicht überall gleich häufig auf. Ein Blick auf die Krebs-Weltkarten der WHO zeigt, wie viele Menschen in einem Land bzw. Kontinent an welchem Karzinom pro Jahr sterben. Tatsächlich gibt es bei bestimmten Krebsarten ein klares Gefälle zwischen asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Ländern im Vergleich zu den Industrienationen. Luftröhrenkrebs und Bronchialkrebs kommen zum Beispiel in Afrika und Südamerika deutlich seltener vor, dafür treten Prostata- und Gebärmutterhalskrebs, aber auch Mund-, Magen- oder Haut- sowie Blasenkrebs wesentlich häufiger auf als in unseren Breitengraden. Auffällig ist auch, dass in Asien deutlich weniger Darm-, Pankreas-, Brust-, Eierstockoder Gebärmutterkrebserkrankungen vorkommen.

Je nach Land und Kultur unterschiedliche Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, Stressfaktoren, Hygienestandards, Umwelteinflüsse und Medikation haben also offenbar großen Einfluss darauf, ob sich bestimmte Krebserkrankungen ausbreiten oder nicht. Das sollte uns aufhorchen lassen: Denn diese Statistiken sprechen in meinen Augen eine weit klarere Sprache als wissenschaftliche Studien. Während sich beispielsweise Asiaten stärker von Gemüse, Reis und Geflügel ernähren, stehen in Industrienationen eher Schweine- und Kalbfleisch mit Kartoffeln auf dem Speiseplan. Außerdem finden sich in der asiatischen Küche mehr antikarzinogene Lebensmittel wie Kurkuma, Ingwer, Shiitake-Pilze oder grüner Tee. Das scheint einen Einfluss auf das Auftreten bestimmter Krebserkrankungen zu haben. Und dass etwa Lungenkrebs in vielen Ländern sprunghaft zugenommen hat, liegt eindeutig am steigenden Tabakkonsum, ebenso wie an der Feinstaubproblematik, ausgelöst durch den Verkehr in den Städten und die allgemeine Luftverschmutzung. Statistisch gesehen existieren zahlreiche weitere Faktoren, die darauf Einfluss nehmen, ob ein Mensch an Krebs erkrankt. Dazu gehören unter anderem das Lebensalter, das Geschlecht und der Wohnort. Das Ursachenspektrum reicht von »eindeutig nachweisbar« bis »höchst spekulativ«.

Eine frohe Botschaft am Rande: Nur 10 Prozent der Primärtumore, also der ursprünglichen Krebsgeschwulste, führen zum Tod. In 90 Prozent der Fälle sind es die an anderen Stellen des Körpers gebildeten Tochtergeschwulste, die Metastasen. Und genau hier setzen wir an, indem wir den Primärtumor aushungern und die Metastasierung verhindern.

Die Schulmedizin weiß: Tumorstammzellen – die gefährlichsten Zellen im Tumor, die auch die Metastasierung vorantreiben – sind gegen Chemotherapie und Bestrahlung ziemlich immun, die schulmedizinischen Therapien lassen diese Zellen kalt. Ist das der Grund, warum der wirkliche Durchbruch in der Krebstherapie einfach nicht gelingen will? Weil wir immer weiter nach immer teureren Substanzen suchen, die den Stammzellen aber nichts anhaben können?

Dabei wäre es so einfach, einen zentralen Schwachpunkt auszunützen, den alle Tumorzellen – auch die Stammzellen – gemeinsam haben.

Die Schuldfrage nach der Krebsdiagnose

Viele meiner Patienten plagen Schuldgefühle. Nach einer Krebsdiagnose fragen sie sich: »Was habe ich falsch gemacht? Woran liegt es, dass ausgerechnet ich Krebs bekommen habe?« Letztendlich trägt ein Zusammenspiel vieler unterschiedlicher und sehr vielfältiger Faktoren dazu bei, ob wir an Krebs erkranken oder nicht. Doch wir sind ihm nicht ausgeliefert, wie ich in Kapitel 3 noch sehr ausführlich beschreiben werde.

Aus Angst, ihre genetische Vorbelastung könnte zum Risiko werden, gehen manche Menschen extreme Wege. Etwa die US-amerikanische Schauspielerin Angelina Jolie. Sie ließ sich präventiv beide Brüste abnehmen, weil ihre Mutter an einem extrem bösartigen Brustkrebs gestorben war. Und auch sie trägt eines der sogenannten »Brustkrebsgene« in sich, die zusätzlich ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Eierstockkrebs zu erkranken. Das BRCA1- und das BRCA2-Gen sind die bekanntesten Brustkrebsgene neben »RAD51C« und »PALB2«. Zwischen 5 und 10 Prozent aller Brustkrebspatientinnen in Deutschland haben eine solche Genveränderung, vermutet das Deutsche Krebsforschungsinstitut. Und bis zu 75 Prozent dieser Genträgerinnen erkranken vor ihrem 70. Lebensjahr.

Solche Veränderungen des Erbmaterials werden als Keimbahnmutationen bezeichnet. Fehler im genetischen Bauplan der Zellen spielen zwar bei allen Tumoren eine Rolle. Aber um auch vererbt zu werden, muss eine genetische Veränderung nicht nur in den Tumorzellen geschehen sein, sondern in allen Zellen des Körpers – auch in den Ei- oder Samenzellen. Erst dann geben betroffene Eltern diese Vorbelastung an ihre Kinder weiter. Doch dank der Epigenetik, der Erforschung der Faktoren, die die Aktivität eines Gens und damit die Entwicklung einer Zelle festlegen, wissen wir, dass wir es zu einem großen Teil selbst in Händen haben, durch eine entsprechende Lebensweise Krankheiten zu vermeiden. Das ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen.

Krebsfaktor Umwelt

Nicht nur die Gene geben Mutationen weiter, auch unser Lebensumfeld und die Umweltbedingungen setzen unseren Körperzellen zu. Zum Beispiel der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, der Gebrauch von Plastikflaschen, die Arbeit mit giftigen Stoffen oder auch die Strahlenbelastung durch Handys oder Atommüll – über die langfristigen Schäden bestimmter Stoffe und Strahlen werden wir erst in Jahrzehnten Bescheid wissen. Die International Agency for Research on Cancer veröffentlicht eine stetig aktualisierte Liste aller bisher bekannten Karzinogene: Rund 17 Seiten umfasst die Exceltabelle in kleiner Schriftgröße. Unter den 120 Chemikalien, die als »nachweislich krebserregend« gelten, finden sich beispielsweise Formaldehyd oder Benzol, die in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs enthalten sind (z.B. als Konservierungsmittel in Kosmetika). Weitere 350 Stoffe werden als »möglicherweise krebserregend« eingestuft. Dazu kommt beispielsweise der Einsatz von Hormonen in der Massentierhaltung.

Neueste Analysen der Krebsregisterdaten aus 69 Ländern deuten zudem darauf hin, dass neben diesen Faktoren ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Krebserkrankungen schlicht auf zufällige Fehler bei der Teilung von Stammzellen zurückzuführen ist. Besonders Gehirn- oder Knochentumore sollen mit über 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Folge zufälliger Mutationen sein.3 Dies bedeutet aber keineswegs, dass Krebserkrankungen vollkommen nach dem Zufallsprinzip entstehen: Ungefähr ein Drittel aller Tumore sind durch gesundheitsfördernde Maßnahmen vermeidbar.

Das Thema »Krebs« ist komplex. Das lässt sich schon an der Tatsache erkennen, dass die Medizin mehr als 200 verschiedene Krebsarten kennt, die sich höchst unterschiedlich entwickeln. Genauso wenig gibt es den einen Auslöser, der aus einer funktionierenden Zelle plötzlich eine Tumorzelle macht.

Eine Vielzahl möglicher Ursachen kann im Sinne eines Dominoeffekts einen mehrstufigen Prozess in der Zellentwicklung und Zellteilung auslösen, der oftmals über Jahrzehnte hinweg für die Entstehung eines bösartigen Tumors verantwortlich ist.

Eine große Rolle spielt dabei, ob unsere körpereigenen »Verteidigungssysteme« in der Lage sind, Tumorzellen auszuschalten, bzw. ab wann das Immunsystem damit überfordert ist, einen Tumor in Schach zu halten.

Unser Körper — ein Wunder der Zellerneuerung

Täglich leistet unser Körper im Verborgenen Unfassbares, um unsere Gesundheit und unser Leben zu erhalten. Um zu verstehen, warum wir nicht alle irgendwann an Krebs erkranken, müssen wir in die Mikroebene eintauchen. Der kleinste Grundbaustein aller Lebewesen ist die Zelle, von denen jeder Mensch ca. 100 Billionen besitzt. Würde man sie wie Perlen auf eine Kette fädeln, würde diese 60-mal um den Erdball reichen.

Je nach »Bestimmung« der individuellen Zelle erledigen sie unterschiedliche Aufgaben – von existenziellen Grundfunktionen wie Stoffwechsel, Wachstum, Bewegung, Vermehrung und Vererbung bis hin zum hochspezialisierten Killerkommando. Die Klaviatur reicht vom Leben bis zum Tod. In jeder Sekunde sterben etwa 50 Millionen Zellen in unserem Körper, und zeitgleich entstehen ungefähr genauso viele neue Zellen. Dabei haben die Zellen je nach Spezialisierung auch eine unterschiedliche Lebenszeit: Während die Hautzellen unserer Lippen gerade mal zwei Wochen leben, bevor sie erneuert werden, bestehen Knochenzellen über Jahre hinweg.4 Über die Jahrzehnte hinweg nimmt die Gesamtanzahl der Zellen allerdings ab: Dies ist das untrügliche Zeichen des Alterns.

Ein schwedisch-amerikanisches Forschungsteam um Jonas Frisén vom Stockholmer Karolinska-Institut fand heraus, dass unser Körper zwischen sieben und zehn Jahre braucht, um sich auf Zellebene komplett zu erneuern. Davon ausgeschlossen sind nur die Zellen der Augenlinse, die Eizellen und die Nervenzellen der Großhirnrinde; sie begleiten uns von der Geburt an bis zum Tod. Spannend ist: Wenn wir wissen, wie sich bestimmte Organe in welchem Rhythmus erneuern, können wir daraus Rückschlüsse auf die zeitliche Entwicklung von Krankheiten wie Krebs ziehen, die aus entarteten Zellen entstehen.

Kraftwerk »Zelle«

Unser Körper befindet sich also permanent im Ab- und Wiederaufbau, ein Zyklus, der von der Geburt an bis zu unserem Lebensende bestehen bleibt. Wie kann es nun passieren, dass dieser Kreislauf so durcheinandergerät, dass sich zerstörerische Zellen vermehren können? Der Kern (Nucleus) jeder Zelle beinhaltet die DNA mit den Chromosomen und variiert je nach Zelltyp in Größe und Form. Wie in einem Tresor ist die genetische Information quasi als Bauplan des Organismus in jedem Zellkern hinterlegt. Dabei bildet die DNA ein Makromolekül bestehend aus den sogenannten Nukleinsäuren, die wiederum aus einzelnen Nukleotiden zusammengesetzt sind. Neben ihrer Aufgabe als Informationsspeicher können Nukleinsäuren auch als Signalüberträger dienen oder biochemische Reaktionen katalysieren. Sie steuern praktisch die Entwicklung und das Wachstum eines Menschen aus Billionen Zellen, die ganz unterschiedliche Aufgaben besitzen und im »Organismus Mensch« perfekt aufeinander abgestimmt sind und miteinander funktionieren. Bei Tumorzellen sind nicht nur die Baupläne verändert, auch die Signalübertragung funktioniert nicht mehr, die Zellkommunikation ist sozusagen gestört.

Bollwerk Immunsystem

Das Immunsystem ist unsere Abwehrwaffe gegen Eindringlinge wie Bakterien, Viren oder andere Mikroorganismen. Es eliminiert schädliche Substanzen und zerstört schadhafte Körperzellen. Unsere körpereigene Abwehr ist eine hochkomplexe Funktionseinheit, in die Organe wie die Milz, die Thymusdrüse, das Knochenmark oder die Schleimhäute im Darm oder im Mund-Rachen-Raum mitsamt der Mandeln involviert sind. Dazu gehören auch eine ganze Reihe von Immunzelltypen, die alle unterschiedliche Aufgaben haben: beispielsweise die T-Gedächtniszellen als Datenspeicher für bereits abgeschlossene Infektionen; die B-Lymphozyten zur Bildung von Antikörpern; oder auch die Makrophagen, die als »Müllmänner« des Immunsystems durch unseren Körper wandern und deshalb auch Riesenfresszellen genannt werden. Ebenfalls zu dieser Immungarde gehören die NK-Zellen, die natürlichen Killerzellen. Sie sind Teil des angeborenen Immunsystems und erkennen Tumorzellen nicht nur, sondern können sie auch vernichten. Gemeinsam sind diese Zellen in den Blutgefäßen unterwegs, in unseren Lymphbahnen und im Körpergewebe. Meldet das System etwas als »körperfremd« oder als »kaputt« oder »beschädigt«, ruft das ein ausgeklügeltes Zusammenspiel zwischen den Immunzellen auf den Plan. Sie kommunizieren über Botenstoffe miteinander und schütten zum Teil sogenannte Immunmodulatoren und Zytokine aus, um etwa weitere Abwehrzellen als Verstärkung herbeizurufen. Genau diesen Mechanismus machen sich Tumorzellen zunutze.

Krebszellen in Schach halten

Jeder Mensch hat in seinem Körper Krebszellen. Die Evolution hat uns jedoch mit den oben beschriebenen hervorragend funktionierenden und in unserer DNA angelegten Abwehrmechanismen ausgestattet. Anderenfalls könnten wir der krankmachenden Flut ungesunder Umwelteinflüsse wohl kaum die Stirn bieten und würden nur ein paar Jahre überleben.

Das harmonische und hochdifferenzierte Zusammenspiel gesunder Zellen ist bei einer Krebserkrankung nachhaltig gestört, davon war schon der Pathologe Rudolf Virchow (1821–1902) überzeugt. Ist erst einmal eine Krebszelle entstanden, entwickelt sie ein geradezu asoziales Dasein, indem sie die Kommunikation mit anderen Zellen blockiert und deren Signale ignoriert. Stattdessen folgt sie ihrem eigenen Plan. Gesunde Zellen teilen sich nur so oft, wie es ihnen ihr Bauplan vorschreibt, um sich dann entsprechend ihrer Funktion im Körper weiter zu spezialisieren.

Krebszellen haben sich von dieser biologischen Bestimmung und dem vorgegebenen Muster gelöst. Sie vermehren sich unablässig weiter, ohne von den Nachbarzellen Notiz zu nehmen. Verliert eine gesunde Zelle die Haftung und den Kontakt zum umliegenden Gewebe, stellt sie sofort die Zellteilung ein. Bei einer Krebszelle ist die Oberfläche aber bereits derart verändert, dass sie die sie umgebenden Zellverbände nicht zwingend benötigt, um sich zu teilen. So kann sie sich vollständig daraus lösen und sich auch an anderen Stellen im Körper vermehren – was die Metastasenbildung erklärt.

Krebszellen sind leider wahre Kraftmaschinen. Sie können innerhalb kürzester Zeit »wuchern« und große Mengen an Gewebe bilden, wobei sie gesundes Gewebe zerstören, um sich weiter auszubreiten. Nach nur 30 Teilungen sind so aus einer einzigen Krebszelle 500 Millionen neuer Zellen entstanden, die rund einem Gramm neuem Gewebe entsprechen. Und dazu brauchen sie viel Energie.

Allen Krebszellen gemeinsam ist ein gestörter Energiestoffwechsel – und genau hier setzen wir an! Der Biochemiker und Nobelpreisträger Otto Heinrich Warburg (1883–1970) fand heraus, dass der Stoffwechsel der Krebszelle ungewöhnlich hohe Milchsäurewerte aufweist (ein typisches Produkt der Gärung), was ein universelles Krankheitsmerkmal