SCHWARZ-WEISSE TODE - Arthur Gordon Wolf - E-Book

SCHWARZ-WEISSE TODE E-Book

Arthur Gordon Wolf

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Beschreibung

Auch in der Zukunft existieren noch Mannbarkeitsrituale. Zu Dereks Geburtstag hat sein Vater, ein hohes Tier beim Mega-Multi UMC, eine ganz besondere Überraschung für seinen Sohn. Er darf zum ersten Mal mit auf die Jagd. Derek ist wenig davon angetan, auf künstliche Eichhörnchen oder Füchse zu schießen; viel lieber kämpft er zu Hause gegen virtuelle Drachen und andere Untiere. Doch schon bald muss der Junge feststellen, dass das Ziel der Jagd keineswegs bio-elektronische Eichhörnchen oder Hirsche sind. Das "Wild" bewegt sich auf zwei Beinen und kann sich sogar wehren. Derek ist immer noch dabei, den Sinn dieser ungewöhnlichen Jagd zu begreifen, als plötzlich etwas schief läuft. Mit einem Mal werden die Jäger zu Gejagten. Und der Feind scheint ähnlich gnadenlos wie die menschlichen Jäger... Schwarz-Weiße Tode ist Teil meiner UMC-Saga, von der bereits "DIE DUNWICH-PFORTE" und "DIE GRAUE MONDIN" bei Neobooks erschienen sind. Des weiteren ist mit "DIE WEISSEN MÄNNER" aktuell eine längere Novelle bei VOODOO PRESS erschienen. (Als Print- und eBook) Weitere UMC-Stories und -Romane sind in Vorbereitung. Nähere Infos zu UMC auch unter: arthur-gordon-wolf.de/U.M.C.1.html

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Seitenzahl: 33

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Arthur Gordon Wolf

SCHWARZ-WEISSE TODE

Eine UMC-Story

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

„Schwarz-Weiße Tode“

Impressum neobooks

„Schwarz-Weiße Tode“

Die Sonne hatte ihren Zenith schon seit mehreren Stunden überschritten, als Zarkon die kleine Lichtung erreichte. Mit einer geschmeidigen Bewegung nahm er seine Armbrust vom Rücken, überprüfte die gespannte Sehne und legte dann einen Bolzen aus seinem Köcher in die Säule der Waffe. Zarkon wählte einen kupfergefiederten Bolzen mit einer breiten gezackten Eisenspitze. Im richtigen Winkel und aus mittlerer Entfernung konnte ein derartiges Geschoss sogar den Schuppenpanzer eines Drachens durchschlagen. Als erfahrener Jäger durfte er sich darauf jedoch nicht verlassen. In geduckter Haltung schlich er zu einem mannshohen Farn. Bevor er sich flach hinter dem Busch auf die Erde legte, zog er sein Schwert und ließ es fast vollständig unter dem mit Laub und Flechten bedeckten Waldboden verschwinden. Zarkon schob es so weit, bis nur noch der mit breiten Lederbändern umwickelte Griff auffordernd aus den Blättern hervorragte. Er musste vorsichtig sein. Jedes Aufblitzen von Metall konnte seine Position verraten. Während er mit der linken Hand das glatte Eibenholz seiner Armbrust streichelte, spähte er angestrengt auf die Lichtung hinaus. Schillernde Libellen tanzten über kleinen Wassertümpeln, an deren Rändern Bärlapp, Schachtelhalme und Hartriegel wuchsen.

Die Idylle trog. Bis auf die Insekten gab es keinen Hinweis auf weiteres tierisches Leben. Kein Eichhörnchen, Waldmurmeltier oder Kaninchen ließ sich blicken. Die Stille war allerdings weitaus beunruhigender. Zarkon hielt den Atem an und schloss die Augen. Das ewig sanfte Säuseln des Windes, der durch den mit Fichten und Eichen durchsetzten Wald strich, war alles, was er vernahm. Der Gesang der Vögel war verstummt. Zarkon riss die Augen auf. Wie lange schon war diese Stille um ihn? Er fluchte leise vor sich hin. Ein Waldläufer musste nicht nur erkennen, was um ihn herum geschah, er musste auch bemerken, wenn etwas fehlte. Er befand sich in den nördlichen Regionen von Karnac, und das Land verzieh keine Fehler. Überall herrschte nur ein Gesetz: Der Stärkere überlebt. Es waren Unachtsamkeiten wie diese, die das Leben eines Menschen schneller verlöschen ließen als das Licht einer Kerze im Sturm.

Wie ein flehmendes Tier öffnete er leicht den Mund und sog die Luft geräuschvoll durch Mund und Nase ein. Zarkon roch die Säure des Farns, die schwere süßliche Erde des Bodens, in die sich aromatische Pilz- und Beerendüfte mischten, den würzigen Harz der Fichten.

Und die schwachen Ausdünstungen von verwesendem Fleisch.

Augenblicklich erhöhte sich sein Pulsschlag. Behutsam bog er einige der Farnblätter zur Seite, presste sich den Knauf der Armbrust fest gegen die Schulter und beobachtete die Lichtung über Kimme und Korn hinweg. Der Drache musste sich in seiner unmittelbaren Nähe befinden.

Für längere Zeit geschah nichts. Dann huschte plötzlich ein großer Schatten über den Wald. Noch ehe Zarkon das Ziel anvisieren konnte, war es schon wieder aus seinem Blickfeld verschwunden. Auch ohne es gesehen zu haben, wusste der Jäger, um was es sich gehandelt hatte. Das ledrige Rauschen der Schwingen gehörte eindeutig zu einem „Raucher“. Wenn man die Stärke des Rauschens bedachte, so musste es sich zudem um ein besonders großes Exemplar der Gattung handeln. „Raucher“ zählten zu den gefährlichsten Drachen, da sie ihrer Beute nicht nur mit Klauen und Zähnen sondern auch mit ausgespienem Feuer den Garaus machen konnten.

‚Nun denn’, dachte Zarkon. ‚Komm’ nur her! Mir ist jedes von euch flatternden Krokodilen recht.’ Er war schließlich nicht zum Schmetterlingsfangen hierhergekommen.

Diesmal musste er nicht lange warten. Als das Rauschen der Schwingen lauter wurde, kroch er entschlossen ein Stück auf die Lichtung und suchte den Himmel mit seiner Waffe ab.