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Der Leser wird Zeuge, wie Bewährungshelfer Windich nach der Sprechstunde in seinem Büro ermordet wird. Hauptkommissar Kramer erhofft sich Hinweise von Mitarbeitern und Klienten, während der Täter versucht, jede Spur zu verwischen, die ihn belasten könnte, dabei sogar vor weiteren Morden nicht zurückschreckt. Die fieberhafte Suche nach dem Täter führt Kramer mit Bewährungshelferin Marie Marler in ihrem ersten Fall zusammen.
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Das Buch: Der Leser wird Zeuge, wie Bewährungshelfer Windich nach der Sprechstunde in seinem Büro ermordet wird. Hauptkommissar Kramer erhofft sich Hinweise von Mitarbeitern und Klienten, während der Täter versucht, jede Spur zu verwischen, die ihn belasten könnte, dabei sogar vor weiteren Morden nicht zurückschreckt. Die fieberhafte Suche nach dem Täter führt Kramer mit Bewährungshelferin Marie Marler in ihrem ersten Fall zusammen.
»Polizeiarbeit im Milieu der Bewährungshilfe – das ist äußerst realistisch geschildert und äußerst spannend erzählt.« WDR 5, Mordsberatung.
Der Autor: Peter Märkert ist in Bochum aufgewachsen und wohnt auch dort. Er studierte Informatik und Sozialwesen und arbeitete als Taxifahrer, als Sozialarbeiter im Vollzug und als Bewährungshelfer. Die Erfahrungen aus dem Milieu verarbeitet er in seinen Kriminalromanen, die im Ruhrgebiet zwischen JVA, Drogen, Mord spielen, und in denen er den Hintergründen von Verbrechen und Schuld nachspürt.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Nationalbibliothek; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet abrufbar.
Die Handlungen in dem Justizkrimi sind inspiriert von wahren Geschehnissen. Sie wurden jedoch so verändert, dass eine Rückführbarkeit zu einer lebenden oder toten Person und einem tatsächlichen Geschehen nicht möglich sind. Auch das beschriebene Bürogebäude der Bewährungshilfe existiert in der Realität nicht und entspringt der Phantasie des Autors.
© April 2019 Peter Märkert
© 3-te Auflage: Januar 2024
– alle Rechte liegen beim Autor –
Adresse:
Peter Märkert
Dürerstr. 62
44795 Bochum
URL: http://petermaerkert.de
E-Mail: [email protected]
Coverfotografie: Aylin Reckermann
Covergestaltung: Jen Maerkert
Autorenfotografie: Ulf Peter Quooß
eBook via Tolino-Media Verlag, München
Für Isa
»Das gibt dem Menschen seine ganze Jugend, dass er Fesseln zerreißt.«
Friedrich Hölderlin, Hyperion
Kapitel 1
Donnerstag. Ende der Sprechstunde. Engel schleicht von der Besuchertoilette ins leere Wartezimmer, schließt das Fenster und löscht das Licht. Die Bewährungshelfer strömen aus ihren Büros, wünschen sich einen schönen Abend und verlassen die Etage. Außer Windich, der wird auf den unbekannten Anrufer warten, der sich aus beruflichen Gründen verspätet.
Schritte nähern sich dem Wartezimmer. Er horcht auf das Klackern der Absätze und versteckt sich hinter der Tür. Was soll er sagen, wenn sie ihn entdeckt? Die Fenster auf den Toiletten werden geschlossen. Sie kommt auf das Wartezimmer zu, steht vor der Tür. Nicht atmen, nicht bewegen. Er zählt: zweiundzwanzig, dreiundzwanzig. Sandra, seine Freundin, hatte ihm geraten, in bedrohlichen Sekunden zu zählen, dabei immer daran zu denken, dass alles vorübergeht. Morgen beginnt ein neuer Tag, hatte sie gesagt. Ein Stein ist ihm geblieben auf dem Bochumer Hauptfriedhof.
Die Mitarbeiterin geht zurück. Das Klackern auf dem Steinboden wird leiser. Er atmet auf und erwartet das Knarren der Glastür. Nichts! Er traut sich einen Schritt vor, wagt einen Blick in den langen Flur. Hinter der Glastür liegen links und rechts jeweils fünf Büroräume. Er hat eine Skizze gefertigt, die Namen der Mitarbeiter von den Schildern an den Türen abgeschrieben. Er entfaltet sie. Es ist Marie Marler. Was sucht sie noch in ihrem Büro? Er sollte laut Feierabend rufen. Die Tür wird nach innen aufgerissen. Er weicht in sein Versteck zurück, hört das Schnurren eines Fahrrades. Das ist es! Sie hatte es mitgenommen in ihr Büro, damit es nicht gestohlen wird. Ihre Pumps hat sie gegen Turnschuhe getauscht, deshalb hört er ihre Schritte nicht. Erleichtert vernimmt er das Knarren der Glastür, bleibt in seinem Versteck, bis die Außentür ins Schloss fällt.
Windich hat noch einen Klienten in seinem Büro, er hätte sich den Anruf am Mittag sparen können. Was haben die so lange zu besprechen? Er sieht auf die Uhr. Schon zwanzig nach sieben. Oder haben sie die Dienststelle verlassen, als die Mitarbeiterin ihre Runde machte? Und er hat es vor Aufregung nicht bemerkt? Er schleicht über den Flur und lauscht an der Tür.
»Ein Kind kostet eine Menge Geld, Herr Kastas. Haben Sie sich darüber Gedanken gemacht?«
Bei den Worten steigt seine Wut hoch. Wie gerne würde er sich einmischen, stattdessen schleicht er ins Wartezimmer zurück. Nicht auszudenken, wenn Kastas in dem Moment die Bürotür geöffnet hätte oder Windich selbst. Er sollte seine Gefühle unter Kontrolle halten. Keine unbedachten Schritte, sonst ist alles sinnlos, und er kann nach Hause trotten, um weiterhin von seiner Rache zu träumen. Er schnallt den Gürtel mit dem Schlagstock um, berührt ihn andächtig.
Die Verkleidung! Worauf wartet er? Er nimmt die Sachen aus dem Rucksack, legt den schwarzen Umhang um, streift die Handschuhe über. Noch die Maske und die Brille. Fast hätte er die Überschuhe vergessen. Nachher sind es die Schuhe, die ihn verraten. Er muss sich beeilen. Windich wird nicht länger auf den unbekannten Anrufer warten, sondern nach seinem Besucher die Dienststelle verlassen. Hoffentlich nicht mit ihm zusammen, dann war alles umsonst. Noch die Handschellen, um ihn an die Heizungsrohre zu fesseln. Er möchte die Angst in den Augen sehen, die Ohnmacht. Soll er ihn zwingen, sich auszuziehen? Es würde ihm gefallen, Windich nackt und hilflos zu sehen, ihm ausgeliefert.
Kontrollieren, ob alles sitzt. Er schleicht zur Toilette, sieht in den Spiegel über dem Waschbecken. Stellt befriedigt fest, dass er in der Verkleidung nicht zu erkennen ist. Die Stimme hatte er mit der Diktierfunktion seines Handys mit und ohne Maske aufgenommen und abgespielt, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war. Sogar an das Parfüm hat er gedacht, obwohl er dem Bewährungshelfer keinen Geruchssinn zutraut.
Es schellt. Die Außentür wird aufgedrückt. Erwartet Windich noch einen Klienten? Oder eine Freundin, einen Freund, wollen sie ihn zum Essen oder zum Sport abholen? Er verschwindet im Wartezimmer, bevor der Besucher die Treppen hochgestiegen ist, und wagt einen Blick in den Flur. Ein Typ mit rotblonden, struwweligen Haaren steht vor der Glastür mit einer blauen Kappe in der linken Hand. Lukas Soundso, der Nachname ist ihm entfallen. Es ist einige Zeit her, doch es ist zweifellos Lukas, der Drogendealer vom Herner Berufskolleg. Immer gute Ware, aber teuer, umsonst lief da nichts.
Windich lässt ihn auf die Etage. Keine Vorwürfe, kein Abschieben an der Tür mit dem Hinweis auf die Uhrzeit. Wenn Lukas ins Wartezimmer kommt, bleibt nur, ihn zur Seite zu schubsen und zu fliehen. Auf keinen Fall darf er die Maske abnehmen. Er lauert hinter der Tür. Jeder Muskel ist angespannt. Er zählt: zweiundzwanzig, dreiundzwanzig. Lukas kommt nicht, er wird vor der Bürotür warten. Glück gehabt. Er setzt die Maske ab, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, stößt dabei gegen die Tür. Nicht auszudenken, wenn ihm das zu einem früheren Zeitpunkt passiert wäre.
Die Glastür knarrt. Also hat Kastas die Etage verlassen und Lukas ist im Büro. Windich wird ihn für den verspäteten Anrufer halten. Er sieht sich im Wartezimmer um. Sechs Stühle um einen runden Holztisch, darauf verschiedene Zeitschriften, in der Ecke eine gepflegte Birkenfeige auf einem Hocker. Er nimmt die aktuelle Ausgabe vom Stern, starrt auf die Wörter, ohne den Zusammenhang zu verstehen. Zuckt zusammen, als die Bürotür erneut geöffnet wird, und wartet, bis Lukas die Dienststelle verlassen hat. Es ist so weit. Er ist mit Windich allein auf der Etage. Sein Puls beschleunigt sich. Auf den Moment hat er gewartet, ihn sich immer wieder vorgestellt. Warum zögert er? Der Schritt vom Planen zum Handeln. Tausendmal ist er alles in seinem Kopf durchgegangen. Es kann nichts schiefgehen. Windich wird vor Angst wie gelähmt sein. Oder? Der Schlagstock. Er muss ihn blitzschnell in die Halterung stecken und wieder hervorholen können. Er löst den Gürtel unter dem Umhang, schnallt ihn darüber. Das Loch passt nicht. Er sucht ein anderes. Seine Hände zittern. Warum hat er es vorher nicht in aller Ruhe gemacht? Er hatte so viel Zeit. Endlich. Er zieht den Stock heraus, steckt ihn zurück. Es funktioniert reibungslos. Er verlässt das Wartezimmer, schleicht über den Flur.
»Herr Briest? Sind Sie noch da?«
Er stockt. Hält den Atem an. Die Hand am Schlagstock. Er hört sein Herz klopfen, kann sich nicht entschließen, weiterzugehen. Die Tür erscheint ihm wie eine undurchdringliche Mauer. Soll es wirklich so sein? Die Sekunden vergehen. Gleich wird Windich herauskommen und die Dienststelle verlassen. Soweit darf er es nicht kommen lassen. Er zwingt sich, an seine verstorbene Freundin zu denken. Fühlt den Schmerz wie tausend Nadelstiche auf der Haut und gibt sich einen Ruck. Formuliert zum hundertsten Mal die Worte, die er auswendig gelernt hat: Wenn Sie tun, was ich sage, passiert Ihnen nichts. Er wird das Portemonnaie verlangen und einen Raub vortäuschen.
»Warum kommen Sie nicht herein? Was soll das Versteckspiel? Sie haben Glück, mich noch anzutreffen. Ich wollte längst fort sein.«
Es gibt kein Zurück mehr. Er stößt die Tür auf. Sieht Windich am Kleiderschrank, schreit: »Wenn Sie tun, was ich sage, passiert Ihnen nichts!« Er weidet sich am Schrecken des Bewährungshelfers, gibt seinen Worten einen harten Unterton: »Ihr Portemonnaie! Schnell!« Verfolgt, wie Windich in die Jackentasche greift. »Die Hände auf den Rücken! Das Portemonnaie dazwischen. Schnell, schnell!« Er holt die Handschellen hervor, darf ihm keine Zeit zum Nachdenken lassen.
»Herr Degen? Wenn Sie es sind … weil Sie den Anhörungstermin erhalten haben … wir können mit dem Richter über alles sprechen. Noch ist nichts entschieden. Ich verspreche Ihnen, der Vorfall bleibt unter uns.«
»Die Hände auf den Rücken, habe ich gesagt! Langsam zum Schrank umdrehen!« Er verfolgt den Blick des Bewährungshelfers zum Schreibtisch, sieht ein Springmesser, und die Hand, die danach greift.
Das Dreckschwein will dich reinlegen. Er schlägt mit dem Schlagstock zu, verliert ihn aus der Hand, schnappt sich das Messer. Trifft den Druckknopf. Die Klinge schnellt heraus. Er nimmt die Bewegung von Windich wahr, der ihm das Messer entreißen will, dabei in die Klinge fasst. Das verzerrte Gesicht, die Platzwunde am Kopf. Er sticht zu. Erwischt ihn am Hals, sieht das Blut, die Panik in den Augen, die Hand, die versucht, die Wunde zuzudrücken. Sticht erneut zu, steigert sich in einen Rausch, bis Windich zwischen Schreibtisch und Schrank zu Boden gleitet. Er kann den Blick nicht abwenden, fühlt eine Macht, wie er sie noch nie im Leben empfunden hat.
Kapitel 2
Engel hält das Springmesser in der Hand. Was wollte Windich damit? Warum lag es auf dem Schreibtisch? Er lässt es auf den Toten fallen, betrachtet das Büro. Keine Bilder, keine Blumen. Tisch, Computer, Schrank, Stühle. Der Schlagstock. Er hebt ihn auf, wischt ihn mit den Handschuhen ab. Steckt ihn zurück in die Halterung am Gürtel. Das Portemonnaie von Windich. Er nimmt es in die Hand, zählt über dreihundert Euro. Auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch entdeckt er ein weiteres Portemonnaie, das an den Rändern zerfleddert ist. Wer immer es vergessen hat, wird zurückkommen, das Licht im Büro sehen und schellen. Soll er die dreihundert Euro in das fremde Portemonnaie stecken? Um den Bullen und der Presse den Täter frei Haus zu liefern? Es soll so sein, an Zufälle glaubt er nicht. Er ahnt die Schlagzeile in der Presse voraus:
Raubmord in der Bewährungshilfe! Auf der Flucht verlor der Täter seine Beute.
Er klappt das Portemonnaie auf. Zwanzig Euro. Ein Foto von Lukas und einer Frau, bestimmt seiner Freundin. Sie strahlt in die Kamera. Noch ein Foto von den beiden. Arm in Arm. Sofort ist Engel an Sandra erinnert und fühlt die Leere seit ihrem Tod. Er nimmt den Personalausweis aus der Seitentasche: Lukas Briest. Er zögert. Soll er das Geld abgeben? Dreihundert Euro könnte er brauchen, zumindest einen Teil davon. Woher sollen die Bullen wissen, wie viel Geld Windich bei sich hatte? Er stopft hundertfünfzig Euro in seine Hosentasche unter dem Umhang. Drei Fünfziger benetzt er mit Windichs Blut und steckt sie zu dem Zwanziger in das Portemonnaie, das er neben dem Toten auf den Fußboden wirft. Einem inneren Zwang folgend rennt er ins Wartezimmer, um die Grünpflanze aus der Ecke zu holen und sie neben Windich aufzubauen. Ein bisschen Leben in der Bude. Verrückt. Er beißt sich auf die Zunge, um den Schmerz zu fühlen. Nimmt den Notizblock des Bewährungshelfers an sich. Mit einem letzten Blick auf den Toten verlässt er das Büro. Streift die Verkleidung auf der Toilette ab, verstaut sie in dem mitgeführten Rucksack im Wartezimmer.
Wollte er es so? Ohne Worte? Ohne Verstehen? War das seine Rache? Nein, er wollte Windich mit der Maske und dem Schlagstock einschüchtern, ihn fesseln, aber nicht umbringen. Das Springmesser gab den Ausschlag. Sein Plan wurde von der Wirklichkeit übertroffen. Warum war er von dem Anblick des Toten nicht mehr erschrocken? Er hat ihn ermordet, einen Menschen erstochen. Er fühlt eine Eiseskälte in sich, die ihn erschreckt, zugleich mit Stolz erfüllt.
Von einem Fenster im Hausflur beobachtet er den Parkplatz vor dem Gebäude, den Bürgersteig, die Straße. Er wartet, bis zwei Fußgänger vorüber sind und alles leer wirkt. Mit dem Keil verhindert er das Zuschlagen der Außentür, bevor er auf die andere Straßenseite wechselt. In der Garageneinfahrt erkennt er eine Gestalt. Er schlägt schnell die Kapuze seiner Regenjacke hoch, verdeckt das Gesicht und läuft zu den Ampeln an der Straßeneinmündung. Aus sicherer Entfernung wagt er einen Blick zurück. Licht in Windichs Büro, die Außentür einen Spalt geöffnet.
Er könnte wetten, dass Lukas zurückkommt, stellt sich den Schrecken beim Anblick des Toten vor. Wird Lukas das Portemonnaie aufheben und aus dem Gebäude stürmen? Oder die Bullen rufen? Er wird es nehmen, zur Platte fahren, um sich dichtzumachen, dabei das Blut an den Scheinen nicht mal bemerken. Die Bullen werden die Spur verfolgen und die drei blutigen Fünfziger bei ihm finden.
Der Regen setzt wieder ein. Engel findet eine Überdachung in einem Hauseingang. Es ist kalt, er friert, zittert, hat keine Lust zu warten. Warum kommt Lukas nicht? Hat er seine Freundin in der Stadt getroffen? Es ist schon acht Uhr. Die Sprechstunde endet um sieben, da wird er Windich nicht mehr in seinem Büro vermuten.
Engel macht sich auf den Weg zum Zentrum, hat sich zweihundert Meter entfernt, da nähert sich ein Jogger auf der anderen Straßenseite. Beim näheren Hinsehen erkennt er Lukas und freut sich wie ein Kind. Er folgt ihm bis zur Straßeneinmündung. Sieht, wie Lukas vor dem Eingang der Bewährungshilfe steht und zum ersten Stock sieht. Gut, dass er das Licht in Windichs Büro angelassen hat.
Wieso geht er nicht rein? Entdeckt er den Keil nicht? Los, geh rein, sieh dir die Schweinerei an. Wie auf Befehl drückt Lukas die Tür auf. Licht im Hausflur. Engel wartet. Nichts passiert. Es dauert ihm zu lang. Nachher ist alles voller Bullen. Er möchte nicht damit in Verbindung gebracht werden.
Kapitel 3
Für Alexander Windich will die Sprechstunde an dem Donnerstag nicht enden. Noch eine ganze Stunde bis neunzehn Uhr. Er betrachtet den Klienten, der ihm gegenüber am Schreibtisch sitzt und auf die nächste Frage wartet. Von sich aus erzählt der nichts, hat angeblich keine Probleme. Veränderungen in seiner Situation gibt es auch nicht. Windich ruft den letzten Vermerk in der elektronischen Akte auf, erinnert sich an die Arbeitsauflage im Gerichtsbeschluss. »Haben Sie die Sozialstunden aufgenommen? Sie sollten mir eine Bescheinigung vorlegen.«
Timo Bolt springt vom Stuhl. »Ich habe es nicht geschafft. Immer kommt mir was dazwischen.« Er stellt sich ans Fenster, sieht auf den Parkplatz.
»Setzen Sie sich!«, fährt Windich ihn an. »Niemand ist gezwungen, Sozialstunden zu leisten.« Er spielt mit der Überraschung des Klienten. Wartet, bis Bolt sich wieder gesetzt hat, um hinzuzufügen: »Ich hatte erwartet, dass Sie es zumindest versuchen. Warum haben Sie die Arbeitsauflage bei Gericht angenommen, wenn Sie es nicht mal schaffen, eine einzige Stunde zu leisten?«
»Was blieb mir für eine Wahl?« Bolt sieht zum Fenster.
»Sie hätten gegenüber dem Richter mit offenen Karten spielen können. Soll ich ihm berichten, dass sie lieber die Strafe verbüßen möchten. Sie brauchen es nur zu sagen.«
»Wollen Sie das? Mich in den Knast bringen?«
Windich versucht, ruhig zu bleiben. »Das liegt allein an Ihnen. Meine Aufgabe ist es, die Einsatzstelle zu vermitteln und das Gericht über Ihre Arbeitsaufnahme zu informieren. Sie haben keinen Grund, sich aufzuregen.«
»Ich rege mich nicht auf. Kann ich gehen?« Schon springt Bolt auf, ist an der Tür, zögert noch.
Windich hat das Gefühl, als wäre eine Mauer zwischen ihnen. Ihm fehlen die Worte, um sie zu überwinden. Vielleicht sollte er ihn an Marie abgeben, sie ist neu und hat kein volles Pensum. Er wird sich in der Dienstbesprechung dafür einsetzen, Klienten an Kollegen abgeben zu können, wenn der Funke nicht überspringt. Erst in der letzten Dienstbesprechung hatte sich sein Anleiter im Berufspraktikum dafür eingesetzt. Er hatte es verhindert, weil er fürchtete, Kollegen könnten es zum Anlass nehmen, ihre schwierigen Klienten loszuwerden. Außerdem mag er die Besserwisserei von Udo Fröbel nicht. Er blättert zu einer leeren Seite im Notizblock, um in Großbuchstaben deutlich lesbar zu schreiben:
Beim heutigen Termin wurde Herr Bolt an die Ableistung der gemeinnützigen Arbeit als Bedingung seiner Strafaussetzung zur Bewährung erinnert. Er erklärte, lieber die Haftstrafe verbüßen zu wollen.
Er schiebt den Notizblock über den Tisch.
»Kann ich es dem Richter so berichten? Oder wollen Sie erst eine Nacht darüber schlafen und mich morgen anrufen?«
Bolt kommt zum Schreibtisch zurück. Seine Finger berühren den Block, während er liest. Die fast weiße Gesichtshaut färbt sich ins Bläuliche, die Lippen wirken mit einem Mal blutleer.
»Ich habe nicht gesagt, dass ich die Strafe verbüßen möchte. Sie können sich nicht vorstellen, was Knast für mich bedeutet.«
»Es reicht, wenn Sie es sich vorstellen können«, unterbricht Windich mit lauter Stimme. »Und diese Vorstellung Ihnen hilft, die Arbeit am Montag pünktlich um sieben Uhr auf dem Friedhof aufzunehmen. Ansonsten werde ich den Widerruf der Strafaussetzung beantragen, da können Sie sich drauf verlassen. Hintertüren gibt es bei mir nicht. Am Ende der nächsten Woche werde ich beim Grünflächenamt nachfragen.«
Bolt rauscht aus dem Büro. Windich hört die Etagentür heftig zuschlagen, würde ihm am liebsten hinterherrufen, die Tür könne nichts dafür. Seit Mittag belasten ihn die Klienten mit ihren Problemen. Kein Geld. Ärger mit der Polizei, beim Jobcenter oder bei der Arbeit. Krach in der Familie, mit der Partnerin, den Eltern, alles multipliziert mit Alkohol und Drogen. Soll er in jedem Fall die Hintergründe erkunden? Sie bei der Hand nehmen und ihre Angst beruhigen, wie es sein Kollege Fröbel im Praktikum formuliert hatte. Er weiß bis heute nicht, ob es ernst gemeint war, nur, dass es nicht zu leisten ist. Die Zeit reicht nicht. Die Betreuungen werden komplizierter und der Verwaltungsaufwand hat mit der Einführung des Computerprogramms zugenommen, die Zahl der Mitarbeiterinnen in den Geschäftsstellen dagegen abgenommen. Wenn der Fortschritt darin gesehen wird, Menschen durch Automaten zu ersetzen, würde er gerne darauf verzichten.
Achtzehnuhrdreißig. In einer Stunde ist er mit Nina verabredet. Er hätte es sich nicht träumen lassen. Über vierzig und verliebt wie ein Teenager. Dabei hatte er gedacht, mit seiner Scheidung vor einem Jahr wäre das Thema Liebe für ihn erledigt. Nina, die Mitarbeiterin aus der Geschäftsstelle, zwölf Jahre jünger als er. Strahlend blaue Augen, ein blonder Wuschelkopf, zierlich gebaut. Ein runder Po, den sie mit engen Jeans betont. Er fand sie gleich bei der ersten Begegnung sympathisch, doch seit der Verabredung ist er nur noch aufgeregt. Er sollte den Computer runterfahren, seine Vertreterin informieren, dass er früher geht. Er kann sich nicht mehr auf die Klienten konzentrieren. Ein paar Schritte durch die Stadt laufen, den Nachmittag abschütteln, einen Strauß Blumen besorgen. Er überlegt, ob Nina eine Lieblingsblume erwähnt hat. In ihrem Büro hält sie nur Grünpflanzen, nichts Blühendes. Er könnte am Hauptbahnhof vorbeigehen, etwas Besonderes in dem Blumenladen aussuchen. Er sieht sich in seinem Büro um, auch hier könnte etwas Grün nicht schaden. Dazu sollte er ansprechende Bilder aufhängen. Nina liebt es, Räume zu gestalten, hat oft darüber gesprochen. Im Geschäftszimmer spürt er die angenehme Atmosphäre durch die vielen Dekorationen. Sein Büro vermittelt den Eindruck, als wäre er auf der Durchreise. Nichts Persönliches, kein Bild, kalt, sachlich. Ist er so? Räume sagen viel über Menschen aus, die sie bewohnen.
In Recklinghausen wirkte sein Büro lebendiger. Er hatte sich dort wohler gefühlt. In Bochum ist er nicht zur Ruhe gekommen, es galt, neue Klienten kennenzulernen, sich bei den Behörden und sozialen Einrichtungen vorzustellen. An allen Besprechungen teilzunehmen und die neuen Standards in der Arbeit umzusetzen. Mehr als einmal hat er sich gefragt, wozu er das alles auf sich genommen hat.
Kapitel 4
Es klopft an der Tür. Windich erinnert sich. Ein Klient hatte Nina während der Mittagspause mitgeteilt, dass er sich etwas verspäten würde. Sie hatte den Namen nicht verstanden oder vergessen, ihn aufzuschreiben. Er ruft: »Herein« und nimmt sich vor, das Gespräch so kurz wie möglich zu halten, um gleich danach zu verschwinden. Die hagere Gestalt von Jannis Kastas schiebt sich durch die Tür, reicht mit seinem Kopf bis an den oberen Rahmen. Trotz der Länge und des dunklen Anzugs wirkt der Klient kindlich auf ihn. Die weichen Gesichtszüge, der Blick, als könnte dahinter kein reifer Gedanke entstehen. Er gibt Kastas die Hand. Den wird er so schnell nicht los. Der muss bei jedem Gespräch seinen Hass auf Gott und die Welt offenbaren, die er für sein Schicksal verantwortlich macht. An erster Stelle die Justiz, die ihn im Maßregelvollzug untergebracht hatte. Er bittet den Klienten, sich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch zu setzen. »Wir haben nicht viel Zeit, Herr Kastas. Ich habe gleich einen wichtigen Außentermin. Hatten Sie am Mittag in der Geschäftsstelle angerufen?«
»Warum sollte ich anrufen? Sie hatten mich zur Sprechstunde bestellt. Schon vergessen?« Kastas schüttelt den Kopf. »Sonst wäre ich nicht gekommen. Ich habe Ihre Einladung dabei.« Er legt ihm das Schreiben auf den Tisch, zieht sich in aller Ruhe die Jacke aus und hängt sie über einen Stuhl vor dem Schreibtisch.
»Die Sprechstunde endet in ein paar Minuten.« Windich legt die Einladung beiseite und betrachtet mit Sorge, wie Kastas es sich auf dem Stuhl bequem macht. Einmal nimmt er sich nach der Sprechstunde etwas vor. Ein einziges Mal! Schon meinen alle, kurz vor Schluss vorbeischauen zu müssen. Es ist wie verhext. Er überfliegt den letzten Vermerk in der elektronischen Akte. »Haben Sie den Termin bei Dr. Kriem wahrgenommen?«
Kastas starrt ihn mit glänzenden Augen an und nickt mit dem Kopf. »Ja. Habe ich.«
Windich kennt diesen Blick, der Offenheit vorspielen soll, doch reine Schauspielerei ist. Er lehnt sich auf dem Stuhl zurück. »Wirklich? Ich werde es nachprüfen.«
»Prüfen Sie! Oder fragen Sie meine Verlobte. Sie hat mich hergefahren.« Kastas erhebt sich umständlich, beugt sich über den Schreibtisch. »Jasmin wartet im Auto. Ich kann sie holen.«
Bloß nicht, denkt Windich. Dann dauert es noch länger. »Dazu habe ich heute keine Zeit, Herr Kastas. Reichen Sie mir die Bescheinigung von Dr. Kriem in der kommenden Woche ein. Wenn ich nicht da sein sollte, geben Sie das Schreiben im Geschäftszimmer ab. Zum nächsten Gespräch bringen Sie Ihre Verlobte mit ins Büro. Lassen Sie sie nicht im Auto sitzen. Frauen warten nicht gern.« Mit der Anspielung hofft er, Kastas loszuwerden. Doch der lässt sich mit verdüsterter Miene zurück auf den Stuhl fallen.
»Darüber wollte ich mit Ihnen reden … über Jasmin und mich. Sie haben völlig recht, sie wartet nicht gerne.« Kastas kneift ihm ein Auge zu, als teilten sie ein geheimes Wissen über das Wesen der Frau.
»Das besprechen wir am besten im Beisein Ihrer Verlobten. Wir können einen Termin vereinbaren«, versucht er, auszuweichen. Doch sein Klient achtet nicht auf die Worte, sondern teilt gewichtig mit: »Die Depotspritze! Ich vertrage sie nicht. Fühle mich immer schlapp. Hänge herum. Keine Lust, verstehen Sie?«
Windich nickt verständnisvoll, während er den Sekundenzeiger seiner Armbanduhr verfolgt und sich einen Pickel am Kinn aufkratzt, bis es blutet. Er nimmt ein Taschentuch aus der Schublade, um sich das Blut abzutupfen. Das Telefon klingelt. Er hebt den Hörer ab. »Bewährungshilfe …« Weiter kommt er nicht. Die Stimme von Marie Marler, der jungen Kollegin, unterbricht ihn.
»Die anderen sind schon weg. Soll ich warten oder kommst du klar?«
Windich stellt sich vor, wie sie mit dem Telefon in der Hand vor ihrem Schreibtisch hin- und herläuft. Zumindest ruft sie an, die anderen werden schon verschwunden sein. »Nein, Marie. Du brauchst nicht zu warten. Herr Kastas ist gerade dabei, sich zu verabschieden.« Bei den Worten lächelt er seinen Klienten an.
»Dann bis morgen«, dringt die weibliche Stimme durch den Hörer. »Ich ziehe die Außentür ins Schloss. Sonst verirrt sich noch ein Nachzügler. Und vergiss Nina nicht!«
Es versetzt ihm einen Stich. Nina hat ihr von der Verabredung erzählt, obwohl er gebeten hatte, sie geheim zu halten. Er begegnet dem abwartenden Blick von Kastas und versucht, sich an das Gespräch zu erinnern. Die Depotspritze. Keine Lust. »Sprechen Sie mit dem Arzt über die Medikation«, versucht er, das Thema abzuschließen, doch Kastas schweigt und er fühlt sich zu einer ergänzenden Erklärung verpflichtet. »Vielleicht kennt Dr. Kriem ein anderes Mittel, das Sie besser vertragen können. Oder ein Medikament, das die Nebenwirkungen von Risperdal lindert.«
»Dr. Kriem versteht mich nicht«, bricht es aus Kastas heraus. »Geht mir auf die Nerven mit seinem Gerede, der Körper würde sich daran gewöhnen. Er muss das Zeug ja nicht nehmen. Ich breche die Behandlung ab. Fertig.«
Windich nimmt eine aufrechte Haltung ein. »Nach dem Gerichtsbeschluss dürfen Sie die Behandlung nicht eigenmächtig abbrechen. Nur im Einvernehmen mit dem behandelnden Arzt. Ich hatte Sie beim ersten Gespräch ausführlich darüber belehrt. Ich hoffe, Sie erinnern sich daran.«
»Niemand kann mich zwingen, so ein Mittel zu nehmen. Ich habe mich bei meinem Anwalt erkundigt. Weisungen müssen zumutbar sein. Auch Richter können nicht machen, was sie wollen. Ich vertrag das Zeug nicht. Basta! Es ist mir nicht zuzumuten.« Kastas verschränkt demonstrativ die Arme vor der Brust.
Das hat Windich am Ende der Sprechstunde gefehlt. Er schüttelt den Kopf, besinnt sich und versucht, die Spannung herauszunehmen. »Was halten Sie davon, Ihre Lustlosigkeit in der Therapiegruppe anzusprechen? Vielleicht gibt es bei den anderen Patienten ähnliche Erfahrungen. Ich habe allerdings gehört, dass Risperdal gut angenommen wird.«
»Damit brauchen Sie mir nicht zu kommen.« Kastas beugt sich über den Schreibtisch. Windich weicht automatisch zurück. »Da gehe ich nicht mehr hin.«
Der Bewährungshelfer reibt sich mit den Händen über die Stirn. Von dem Ärger mit den sturen Klienten mischen sich schon graue Strähnen in seine Haare. Soll Kastas doch machen, was er will, wenn er ihn nur in Ruhe lässt. Doch das Gericht hat ihn aufgefordert, einen Führungsbericht zu schicken. Darin hat er sich zu den Weisungen zu äußern. Er rollt auf dem Drehstuhl näher an den Schreibtisch, stützt sich mit den Unterarmen auf. Fragt seinen Klienten in einem Tonfall, in dem er ein Kind fragen würde: »Warum gehen Sie da nicht mehr hin?«
»Weil ich keine Lust habe, mir ständig die Probleme der anderen anzuhören. Ich komme überhaupt nicht zu Wort.«
Windich schließt für Sekunden die Augen und atmet tief durch. »Sagen Sie zu Beginn der nächsten Gruppenstunde, dass Sie ein Thema einbringen möchten!«
»Warum? Ich will kein Thema einbringen. Mich interessieren die anderen nicht. Die machen mich krank mit ihren Themen. Sollen die das Zeug nehmen, wenn es ihnen hilft. Ich brauche es nicht, auch die Gruppe nicht!«
Windich ist verblüfft. Verschwendet Kastas nur einen Gedanken daran, wie er andere krankmacht, wie er ihn in diesem Moment krankmacht? Wie gerne Windich auf der Stelle das Büro verlassen würde, bevor er den ganzen Abend genervt herumläuft, am Ende Nina den Appetit verdirbt. Er entgegnet lauter als gewollt: »So geht das nicht, Herr Kastas! Sie müssen die Weisungen einhalten! Was meinen Sie, was der Richter sagt, wenn er davon erfährt? Glauben Sie, der beschließt alles zum Spaß oder um Sie zu ärgern? Gerade hat er einen Bericht in Ihrer Sache angefordert.«
»Sie sind mein Bewährungshelfer!«, kontert Kastas ebenso laut und richtet sich auf dem Stuhl auf, dass er Windich überragt. »Schreiben Sie dem Richter, dass ich das Zeug und die Gruppe nicht brauche. Berichten Sie ihm von meiner Beziehung zu Jasmin. Ich bin völlig okay. Er kann die Weisungen aufheben.«
Windich überlegt, ob er ihn anschreien oder ruhig bleiben soll. Überlegenheit äußert sich sachlich. »Die gerichtlichen Weisungen helfen Ihnen, dass sich die damalige Krise nicht wiederholt.« Bei seinen Worten spürt er, dass ihm die Deeskalation nicht gelingt. Es mischt sich zu viel Ärger hinein, durch das sinnlose Gespräch Nina warten zu lassen. Blumen kann er nicht mehr besorgen, er wird mit leeren Händen vor ihr stehen. Warum hat er sich nicht in der Dienststelle mit ihr verabredet, um gemeinsam zum Restaurant aufzubrechen? Das wäre entschieden besser gewesen.
»Mit Jasmin habe ich mich von früheren Kollegen zurückgezogen. Keine Kneipenbesuche mehr, kein Alkohol. Ich gehe kaum raus. Wir wünschen uns ein Kind. Verstehen Sie? Doch ohne Sex klappt das nicht.«
Windich staunt seinen Klienten an, zieht dabei die Stirn in Falten. Kaum ist der aus der Klinik entlassen, will er mit seiner Verlobten ein Kind in die Welt setzen. Warum gibt es keinen Elternschein, der erst abgeschlossen werden muss? So wird das Kind in einigen Jahren auch hier sitzen. Nicht die erste Familie, die in zweiter und dritter Generation betreut wird. Ob Nina sich ein Kind wünscht? Sie ist keine dreißig und kinderlos. Bevor er eine Beziehung mit ihr eingeht, sollte er es geklärt haben. Mit seinen vierzig Jahren und dem ganzen Beziehungsmüll auf der Arbeit fühlt er sich einem Kind nicht gewachsen. Wenn es in die Pubertät kommt, wäre er über fünfzig. Wie alt mag Kastas sein? Er sieht in die elektronische Akte. »Sie sind siebenundzwanzig geworden. Da haben Sie alle Zeit für den Kinderwunsch. Wie alt ist Ihre Freundin?« Seine Ehefrau hatte von Babysachen geschwärmt, sich immer wieder neue Namen ausgedacht, bis sie ihn von heute auf morgen verließ. Zu einem anderen Partner, um ihre Familienplanung zu verwirklichen. Er könnte wetten, dass sie schon schwanger ist.