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Eingebettet in die malerische Seenlandschaft Mecklenburgs bietet das Land zwischen den Seen unter anderem geschichtsträchtige und romantische Orte wie die Schlösser in Schwerin und Güstrow. Im Nationalpark Müritz erwarten den Besucher eine Vielzahl heimischer Tier- und Vogelarten, an der verwunschenen Klosterruine Dargun musikalische Aufführungen und am Leuchtturm Plau ein Panoramablick mit See. Mecklenburg ist ein Paradies für Wasserwanderer und Radfahrer, aber auch für Kulturinteressierte und jene, die einfach nur die Seele baumeln lassen wollen.
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Seitenzahl: 138
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Lieblingsplätze
zum Entdecken
Schwerin, die Müritz und das Seenland
Dorrit Bartel
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Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2018
Lektorat: Susanne Tachlinski
Satz: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Benjamin Arnold
unter Verwendung eines Fotos von: © CeHa/fotolia.com, drepicter/fotolia.com
Kartendesign: Maps4News.com
ISBN 978-3-8392-5716-6
Impressum
Karte
1 Der Start ins Land der Seen
Biosphärenreservat Schaalsee
2 Von der Kuh in den Supermarkt
Gläserne Meierei Dechow
3 Fünf Linden für die Seele
Kloster Rehna
4 Das Moor als Erholungsort
Grambower Moor
5 Der Blick von oben
Fernsehturm Schwerin
6 Ein Tag am »Meer«
Zippendorfer Strand Schwerin
7 Altes Handwerk am Rande des Gartens
Schleifmühle im Schlossgarten Schwerin
8 Romantik und Politik im Märchenschloss
Schweriner Schloss
9 Holländer in Mecklenburg
Staatliches Museum Schwerin
10 Fünf Sparten für besondere Momente
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
11 Der höchste Kirchturm in Ostdeutschland
Dom Schwerin
12 Mit einer Sagengestalt durch die Stadt
Petermännchen in Schwerin
13 Kunst im Fachwerkhaus
Kunstkontor Schwerin
14 Hier trifft sich ganz Schwerin
Kneipe Zum Freischütz in Schwerin
15 Gästehaus der herzoglichen Familie
Schloss Wiligrad am Schweriner See
16 Pilgern in Mecklenburg
Pilgerkloster Tempzin
17 Golfen unterm Kranichhimmel
WINSTONgolf Gneven
18 Hotel mit verwildertem Garten
Schloss Basthorst Crivitz
19 Gebäude aus Feldsteinen
Feldsteinkirche Kladrum
20 Hejo, spann den Wagen an
Mecklenburgisches Kutschenmuseum in Kobrow
21 Der Froschkönig in Rothen
Rothener Mühle
22 Auf den Spuren unserer Vorfahren
Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden
23 Landtag unter freiem Himmel
Gedenkstein an der Sagsdorfer Brücke
24 Natur pur am Wasser
Naturdorf Eickhof
25 Zwischen Stille und Mittelalterfest
Kloster Rühn
26 Von der Stadt in die Künstlerkolonie
Kunstmuseum Schwaan
27 Die schwebende Käthe Kollwitz
Dom zu Güstrow
28 Ein bisschen Italien in Mecklenburg
Schloss und Schlossgarten Güstrow
29 Gut gestärkt durch die Altstadt
Güstrower Innenstadt
30 Zu Gast bei heimischen Tieren
Wildpark-MV in Güstrow
31 Panorama mit See
Aussichtsturm auf dem Jörnberg in Krakow am See
32 Mekka für Motorsportfans
Bergringbahn Teterow
33 Musik in der Ruine
Klosterruine Dargun
34 Eichen im Wandel der Zeiten
Tierpark an den Ivenacker Eichen
35 Missratener Sohn und geehrter Dichter
Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen
36 Der frühe Schliemann
Heinrich-Schliemann-Museum Ankershagen
37 Tod einer Königin
Luisengedenkstätte im Schloss Hohenzieritz
38 Von Kräutern und Hexen
Hexenmuseum Alte Burg Penzlin
39 Aussicht, Verlies und Kräutergarten
Burg Stargard
40 Vier Tore und eine Stadtmauer
Friedländer Tor Neubrandenburg
41 Gotteshaus mit perfekter Akustik
Konzertkirche Neubrandenburg
42 Kunstsnack in der Mittagspause
Kunstsammlung Neubrandenburg
43 Mecklenburgische Küche im Wiekhaus
Restaurant Wiekhaus 45 in Neubrandenburg
44 Kultur und Sport am See
Kulturpark Neubrandenburg am Tollensesee
45 Das Talent zum Glücklichsein
Brigitte-Reimann-Literaturhaus Neubrandenburg
46 Renaissance einer Tradition
Schlossweingut im Park Hotel Schloss Rattey
47 Regionale Küche mit Stern
Hotel und Restaurant Alte Schule Fürstenhagen
48 Kleiner Mann auf dem Land
Hans-Fallada-Museum in Carwitz
49 Das Blöken glücklicher Schafe
Schäferei und Schäferladen Hullerbusch
50 Die Koralle des Nordens
Der Schmale Luzin in der Feldberger Seenlandschaft
51 Weltnaturerbe in Buche
Serrahner Buchenwälder im Nationalpark Müritz
52 Ein fast vergessenes Herzogtum
Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz
53 Das grüne Herz einer Residenzstadt
Schlossgarten Neustrelitz
54 Alles rund um den Kaffee
Café und Kaffeerösterei Bohn Aparte in Neustrelitz
55 Nette Wirtin, malerische Landschaft
Ferienanlage Labussee in Wesenberg
56 Feiern an der Burg
Burg Wesenberg
57 Das Abenteuer Nichtstun
Naturhafen Wesenberg
58 Geschichte(n) im Schloss
Schloss und Schlossinsel Mirow
59 Von Fürstengruft bis Solarpaneel
Johanniterkirche Mirow
60 Speisen mit Rittern und Mönchen
Hotel und Restaurant Alte Schlossbrauerei in Mirow
61 Kanubau im Biergarten
Alte Mühle Fleeth
62 Gäste aus Afrika
Straußenhof B198 Vipperow
63 Von harter Arbeit und Kunstgenuss
Windmühle Röbel
64 Sonntags gibt es Kaffee und Kuchen
Stallerie-Café Panschenhagen
65 Mehr als nur gute Luft an der Müritz
Haus des Gastes Waren
66 Alle Vögel sind schon da …
Müritzeum in Waren
67 Historisches Fortsetzungsstück
Müritzsaga auf der Freilichtbühne Waren
68 Wandern in der Naturfülle
Müritzhof im Nationalpark Müritz
69 Eine Kirche für eine Königin
Orgelmuseum in der Klosterkirche Malchow
70 Ein Dorf als Museum
AGRONEUM in Alt Schwerin
71 Zu Gast bei Meister Petz
Bärenwald Stuer
72 Heimat der Bienen
Schau-Imkerei und Bienenmuseum in Plau-Quetzin
73 Heiliger Georg und Heilige Maria
Pfarrkirche Sankt Georgen in Parchim
74 Von Räubern, Hexen und Ehrenamtlichen
Zinnhaus in Parchim
75 Schleuse mit Geschichte
Schleuse Garwitz
76 Treffpunkt auf dem Lande
Gaststätte Zur Schleuse Garwitz
77 Alte Burg und Neues Schloss
Alte Burg Neustadt Glewe
78 Dichter an den Marken seiner Tage
Theodor-Körner-Gedenkstätte in Wöbbelin
79 Mecklenburgisches Versailles
Schloss Ludwigslust
80 Illusion einer natürlichen Landschaft
Schlosspark Ludwigslust
81 Zwischen Barock und Klassizismus
Stadtkirche Ludwigslust
82 Gaumenfreuden unterm Glasdach
Hotel de Weimar in Ludwigslust
83 Die Vielfalt einer Beere
Sanddornmanufaktur Storchennest in Ludwigslust
84 Ein Dorf und seine Brauerei
Brauerei Vielank
85 Ein Gestüt nicht nur für Pferdenarren
Landgestüt Redefin
86 Jüdisches Leben in Mecklenburg
Alte Synagoge Hagenow
87 Veredeltes Obst
Obstbrennerei Schwechow
88 Eichen und Mammutbäume
Dendrologisches Museum Dammereezer Park
Bildverzeichnis
Danksagung
Willkommen im Land der tausend Seen. Dem Land, das für seinen Wasserreichtum und seine Naturparks bei Wasserwanderern, Radfahrern und Naturfreunden beliebt ist, aber auch mit geschichtsträchtigen Klöstern, Schlössern und Gutshäusern aufwartet. Hier in Zarrentin erleben Sie eine Kulisse, die Sie in Mecklenburg immer wieder sehen werden: einen Ort mit Backsteinbauten, einem Kloster und einem See, in dem gebadet wird und auf dem Segelboote und Tretboote schwimmen. Grüne Ufer, an denen Sie auf einem Dampfer vorübergleiten und die Augen zusammenkneifen, weil die auf dem Wasser glitzernde Sonne blendet. Der Dampfer, der in Zarrentin startet, wird umweltfreundlich mit einem Elektromotor betrieben und ist das einzig zugelassene Motorboot auf diesem Gewässer. Der Kapitän plaudert gern über den See und die Gegend und weist Sie auch auf einen Seeadler hin, der gerade über Sie hinwegsegelt. Mit etwas Glück sehen Sie Eisvögel, Kraniche oder Rohrdommeln – um nur einige der 200 Vogelarten zu nennen, die an den Ufern des Schaalsees ihre Heimat gefunden haben.
Bis 1989 lag der Schaalsee an der deutsch-deutschen Grenze und hatte so die Gelegenheit, unberührte Natur zu bewahren. Seit dem Jahr 2000 ist die Region rund um den See als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Zahlreiche Tiere und Pflanzen leben in der Gegend, die Sie im Anschluss an die Dampferfahrt zu Fuß oder auf dem Fahrrad erkunden können. Vielleicht haben Sie Lust, beim Angeln zu entschleunigen, dann haben Sie hier wunderbare Möglichkeiten – neben Aalen, Barschen und Hechten können Sie mit Glück auch eine Schaalseemaräne fangen. Sie können das Angeln aber auch anderen überlassen und stattdessen am Hafen in Zarrentin ein Fischbrötchen verspeisen.
Tipp: Das Kloster Zarrentin am Südufer des Schaalsees beherbergt ein Museum. Vielleicht findet gerade auch ein Konzert statt – ein Besuch dort lohnt sich.
Die Anlegestelle des Dampfers ist am See, Nähe Wittenburger
Straße und Am See.
Personenschifffahrt Klaus Kuntoff im Biosphärenreservat
Schaalsee /// Heegenring 14 /// 19246 Zarrentin ///
03 88 51 / 2 53 11 /// www.schaalseetour.de ///
Obwohl ich im Land der Kühe und Landwirtschaft aufgewachsen bin, habe ich mir über den Weg der Milch von der Kuh bis in den Supermarkt bislang wenig Gedanken gemacht. Um das zu ändern, bin ich zu Gast bei einer Führung durch die Gläserne Meierei in Dechow. Diese liegt im Biosphärenreservat Schaalsee inmitten von Wäldern und Wiesen.
Gläsern ist die Front der Meierei, aber auch im Inneren können wir durch Glasfronten von einer Art Brücke in die Produktionsräume schauen. Die Milch selbst sehen wir nicht, denn sie ist lichtempfindlich und wird deshalb immer im Dunkeln gehalten, während sie in langen Rohren ihren Weg durch die Halle nimmt. Zunächst wird sie pasteurisiert, dann in einer Zentrifuge homogenisiert und schließlich in Getränkekartons gefüllt. Beinahe vollautomatisch läuft dieser Prozess ab, wir sehen durch die gläsernen Wände der Maschinen, wie Getränkekartons gefaltet werden, ehe sie – mit Milch befüllt – auf dem Band zusammenlaufen und ebenfalls automatisch in Kartons gepackt werden, die auf Paletten rollen.
Die in Dechow verarbeitete Milch stammt ausnahmslos von Biohöfen. Ein besonderes Produkt ist die – nicht homogenisierte – traditionelle Heumilch, bei der der Rahm noch richtig aufrahmt. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an Haut auf heißer Milch. Die Vorstellung von Fettklümpchen in der Milch finde ich zunächst irritierend, aber als ich sie später koste, lasse ich mir den vollmundigen Geschmack genießerisch auf der Zunge zergehen. Denn die Besichtigung der Produktions- und Lagerräume endet mit einer Verkostung verschiedener Käsesorten, Buttermilch und Joghurt sowie eben der traditionellen Heumilch im Vergleich zu der heute üblichen homogenisierten Milch. Und weil Heumilch so lecker ist, kaufe ich im Hofladen gleich noch einen Liter davon.
Tipp: Tausende Zugvögel wie Gänse und Kraniche rasten im Biosphärenreservat Schaalsee. Das Informationszentrum PAHLHUUS in Zarrentin bietet dazu geführte Radtouren mit Ornithologen an.
Gläserne Meierei /// Meiereiweg 1 /// 19217 Dechow ///
03 88 73 / 3 37 90 /// www.glaeserne-meierei.de ///
Im Park des Klosters Rehna stehen in einem Halbkreis fünf Linden um eine Bank, die ein besorgter Ehemann einst für seine schwerkranke Gattin pflanzte – für jedes gemeinsame Kind eine. Die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen, aber nachdem sie wochenlang täglich eine Weile bei den Linden gesessen hatte, genas sie. So erzählt es die Sage zu den inzwischen hochgewachsenen Linden.
Dass ein Aufenthalt in Rehna gut für die Seele ist, glaube ich gern. Die renovierten Fachwerkhäuser sind hübsch anzusehen, der Kräutergarten betört die Sinne und in der Tourismus-Information am Kloster werde ich mit wohltuender Herzlichkeit empfangen. Zu meiner Eintrittskarte bekomme ich auch eine Einführung in die Geschichte des Klosters, das im 13. Jahrhundert gegründet wurde und nach der Auflösung in der Reformationszeit als Leibgeringe, das heißt zur Versorgung der Witwen der Herzöge, diente. Heute kann man die Klosterkirche besichtigen, im Kreuzgang Werke lokaler Künstler betrachten und auch kaufen. Frische Blumen stehen in den Nischen, und alles strahlt die Freude der Menschen aus, die hier heimisch sind und gern Gäste haben. In den Sommermonaten sind Besucher von nah und fern auf dem Klostergelände zu Theateraufführungen, Volksfesten und Konzerten willkommen.
Nach dem Bummel durch das Kloster und die Kirche kehre ich im Klostercafé ein, das gleichzeitig ein Laden für regionale Produkte ist. Die Innenräume sind liebevoll ausgestattet und dekoriert, aber besonders lauschig ist der Fachwerkhof, in dem ich Kaffee trinke. Dort duftet es nach Holunder, der eine Wand bewächst. Rosen ranken sich an einer anderen empor, Töpfe voller Stiefmütterchen leuchten. Das alles zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. Ein mit Pflanzen romantisch gestalteter Ort ist eben gut für die Seele.
Tipp: Die 1. Route der Sagen- und Märchenstraße in Mecklenburg-Vorpommern führt auch durch Rehna, denn dort gab es einst einen Räuber, der zum Mönch wurde. Näheres unter www.sagen-und-maerchenstrasse-mv.de.
Kloster Rehna /// Kirchplatz 1A /// 19217 Rehna ///
03 88 72 / 5 27 65 /// www.kloster-rehna.com ///
Denken auch Sie bei einem Moor zunächst an Versinken, an Hinabgezogenwerden und an Moorleichen? Ich kann Sie beruhigen, das sind mittelalterliche Erklärungsversuche und übersteigerte Fantasien von Horrorautoren. In Wahrheit sind Moore friedliche, idyllische Orte mit großem Erholungswert. Bleiben Sie aber beim Rundgang besser auf dem ausgeschilderten Weg. Man weiß ja nie.
Sie erreichen den knapp drei Kilometer langen Rundweg durch das Grambower Moor von Grambow aus. Wahrscheinlich sind Sie ganz allein dort, wie oft in Mecklenburg. Doch wo lässt sich Einsamkeit besser genießen als in der Natur, fernab vom Lärm der Zivilisation? Stattdessen zwitschern Vögel, fiept eine Fledermaus, der Wind rauscht in den Bäumen und leicht plätschern die Wellen auf dem Moorsee. Über Ihnen fliegen Kraniche, die in diesem Gebiet brüten. Farbenfrohe Libellen umschwirren Sie und eine Mooreidechse huscht über den Weg vor Ihnen – und das alles für Sie ganz allein.
Bis 1990 wurde in Grambow Torf abgebaut, ein vielseitig einsetzbarer Rohstoff: Brennmaterial, Bestandteil von Pflanzenerde oder medizinischer Produkte. Whiskytrinker werden wissen, dass über Torf geräuchertes Malz dem schottischen Whisky zu seinem speziell rauchigen Geschmack verhilft. Der Torfabbau wird inzwischen überall in Deutschland reduziert, da Moore ein einzigartiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere sind und große Mengen an Kohlenstoff speichern. Viele Moore stehen heute unter Naturschutz. So auch das Grambower Moor, für das sich die Mitglieder des Fördervereins Grambower Moor e. V. einsetzen. Sie begleiten die Renaturierung des Gebiets, bieten öffentliche Führungen an und haben im Jagdhaus Grambow eine ständige Ausstellung zum Grambower Moor gestaltet.
Tipp: In der renommierten Jagdschule Gut Grambow können Sie Ihre Prüfung zum Jagdschein absolvieren. Naturkundliche Seminare und Erlebniskurse im Bogenschießen eignen sich für die ganze Familie.
Weitere Informationen zum Grambower Moor erhalten Sie beim
Förderverein Grambower Moor e. V. /// Lange Straße 16 ///
19071 Grambow /// 03 85 / 6 66 64 22 ///
www.grambower-moor.de ///
Stadt der sieben Seen wird Schwerin auch genannt, und nirgends kann man den Grund dafür so gut sehen wie von oben. In 97 Metern Höhe befindet sich die Aussichtsplattform des Fernsehturms, Café und Restaurant noch vier Meter höher. Unter uns liegen die in Wälder eingebetteten Seen, Felder ringsherum und die Highlights der Einhunderttausend-Einwohner-Stadt: Dom, Schloss, Pfaffenteich, die Innenstadt mit ihren roten Ziegeldächern. Von hier wird deutlich, warum hier die Lebensqualität hoch ist – immer ist ein See, ein Park oder ein Wald in der Nähe. Zur Erholung bedarf es keiner langen Wege – ein Bad in einem der sämtlich sauberen Seen lässt sich problemlos nach der Arbeit einplanen, an bewachten Badestellen, aber auch einfach irgendwo, wo es einem gerade gefällt. Wassersport ist eine natürliche Freizeitbeschäftigung für Schweriner und Gäste, Marinas und Segelklubs laden ein, Tret- und Ruderboote werden verliehen. Es überrascht nicht, dass einige Olympiasieger und Weltmeister im Rudern aus Schwerin stammen.
Von ersten Siedlungen aus der Zeit von 1000 bis 600 v. Chr. zeugen Ausgrabungsfunde bei der Neugestaltung des heutigen Marienplatzes. Als sich im 1. Jahrhundert n. Chr. Slawen ansiedelten, wurde auf der heutigen Schlossinsel erstmals ein Burgwall errichtet. 1160 erhielt Schwerin das Stadtrecht vom Sachsen- und Bayernherzog Heinrich dem Löwen, der das slawische Obodritenland eroberte. Die älteste Stadt in Mecklenburg wurde Sitz der Grafschaft Schwerin, ab dem 14. Jahrhundert Fürstensitz derer von Mecklenburg bis zur Abdankung Friedrich Franz IV. 1918.
Seit 1990 Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, hat Schwerin sich zu einer modernen Stadt gemausert, die bei Touristen eben auch wegen des großen Erholungswertes beliebt ist.
Tipp: Das Internationale Feuerwehrmuseum in der Halle am Fernsehturm ist mit circa 16.000 Exponaten aus dem Brandschutzwesen von 1850 bis etwa 1990 das größte in Deutschland.
Fernsehturm Schwerin /// Hamburger Allee 72–74 ///
19063 Schwerin /// 03 85 / 2 01 00 20 ///
www.fernsehturm-schwerin.de ///
Eiswürfel knistern im Glas, eine Sonnenbrille ist unerlässlich und es riecht nach Sonnencreme: Fast meint man, am Meer zu sein. Immerhin ist der Schweriner See der zweitgrößte Binnensee Deutschlands. Nur in der Ferne ist die Stadtsilhouette zu erahnen, schimmert zwischen den Bäumen am Westufer gold-sandfarben das Schweriner Schloss. Auf dem Wasser sind Segelboote und Dampfer unterwegs, am Strand wird Beachvolleyball gespielt oder in Strandkörben sonnengebadet. Spaziergänger flanieren die Strandpromenade entlang. Sie entstand um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als sich reiche Beamte, Lehrer und Offiziere in dem damaligen Vorort von Schwerin niederließen. Die Schweriner Bürger kamen gern her, und auch einige Hamburger und Berliner soll es schon damals hierher verschlagen haben. Sie alle suchten Erholung und Vergnügen; im Kurhaus mit Konzertpavillon, im Sommertheater, am Strand.
1920 wurde Zippendorf nach Schwerin eingemeindet, was an seiner Funktion als Erholungsort nichts änderte. Auch wenn die einstigen Gesellschaftsbauten kaum noch zu erahnen sind, ist Zippendorf bis heute überaus geschätzt mit repräsentativen Villen, Eisdielen, Imbissbuden und dem Restaurant Die Strandperle, in dem man auch im Winter einkehren kann. Im Sommer lockt eine große Terrasse, von der aus sich bei Kaffee und Kuchen oder bei Pasta und Wein vortrefflich das Treiben am Strand beobachten lässt.
Wem Faulenzen auf die Dauer zu anstrengend wird, der kann im Garten der vom NABU Mecklenburg-Vorpommern betriebenen Naturstation Zippendorf das Mähen mit der Sense erlernen, Wissenswertes über naturgemäßes Gärtnern und ökologisches Handeln erfahren und ausprobieren oder sich Exkursionen auf den Spuren von Bibern und Wölfen anschließen.
Tipp: Von Zippendorf bieten sich weitere Aktivitäten an: ein Spaziergang am See in die Stadt oder zum Zoo, eine Wanderung nach Kaninchenwerder, eine Radtour um den Schweriner Innensee (31 Kilometer).
Zippendorfer Strand /// Am Strand /// 19063 Schwerin ///
Bei den Gärten kann man in Schwerin schon mal durcheinanderkommen: Der Burggarten schmiegt sich um das Schloss, während der Schlossgarten von dort aus über die letzte Drehbrücke der Stadt erreicht wird und sein Areal sich bis weit in die Stadt hinein erstreckt. Mitte des 18. Jahrhunderts entstand eine der schönsten Barockanlagen Norddeutschlands mit dem Kreuzkanal als Symmetrieachse. Schon damals spiegelten sich Statuen des berühmtesten Bildhauers des Barocks – Balthasar Permoser – im Wasser. Im 19. Jahrhundert erfolgte die Erweiterung und Umgestaltung im Stil englischer Landschaftsgärten nach Plänen des renommierten Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné.
Am Rande des Schlossgartens wartet die Schleifmühle auf Ihren Besuch. Das Fachwerkgebäude wurde 1700 als Pulvermühle errichtet, 1755 zu einer Steinschleiferei umgebaut, die zum Schlossneubau im 19. Jahrhundert sehr produktiv war. In den 1980ern rekonstruiert, ist sie heute die einzige mit Wasserkraft funktionsfähige Schauanlage zur Granitbearbeitung in Europa. Im Schleifmüllerhaus finden auch Lesungen oder Konzerte statt.