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Zwei Brüder schreiben gemeinsam ein Buch – eigentlich nichts Außergewöhnliches. Nur: Einer der Brüder lebt noch hier auf der Erde, der andere ist bereits in unserer Seelenheimat. In Seelenfunken geht es um eine spannende spirituelle Reise in die Bereiche der jenseitigen Welt und das Leben in anderen Dimensionen. Patrick berichtet seinem Bruder auf medialem Weg, wie es ihm beim Tod seines irdischen Körpers ergangen ist und wie es danach weiterging. Und endet mit seiner Wiedergeburt. Seine Botschaft für uns Menschen ist klar und deutlich: "Wir sind spirituelle Wesen, die menschliche Erfahrungen auf dieser Erde machen – einem Ort, an dem wir alles, was vorher war, vergessen haben. Die Lernerfahrungen nehmen wir mit in unsere himmlische Heimat und bringen sie ein in das Große Ganze. Dadurch fördern wir unsere spirituelle Entwicklung und formen unsere Realität sowohl hier auf Erden als auch in der Geistigen Welt. Mit anderen Worten: Wir sind verantwortlich für unsere energetischen Schöpfungen." Mit einem Vorwort von Bettina Suvi Rode
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Seitenzahl: 148
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Robert Baumgartner
Seelenfunken
„Sag allen, dass ich lebe!“
Smaragd Verlag
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© Smaragd Verlag, 56269 Dierdorf
Erste Auflage E-Book: Juni 2021
Erste Auflage Print: September 2021
© Cover: Geni55 - Adobe Stock
Umschlaggestaltung: preData
Satz: Gaby Heuchemer
ISBN (epub) 978-3-754137-18-5
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Widmung
Dieses Buch widme ich meinem Bruder Patrick
„Wenn du dieses Buch schreibst, dann achte auf seine Präsenz. Er ist bei dir und liebt es, mit dir zu sprechen und dir seine Gedanken zu schenken, mit denen du dann arbeiten kannst. In anderen Worten: Du wirst wunderbare Momente erleben, wenn er sich zeigt und er sich von dir spüren lässt.“
Das waren die Worte meines verstorbenen Bruders Patrick, die er mir durch ein bekanntes spirituelles Medium bei einem medialen Vortrag in Frankfurt am 15.12.2017 übermittelte.
Patrick wurde 39 Jahre alt und ist am 10.01.2009 nach langer Krankheit in die Geistige Welt hinübergegangen.
Patrick
Vorwort von Bettina Suvi Rode
Ich habe mich sehr darüber gefreut, als ich von Robert gebeten wurde, ein Vorwort zu seinem neuen Buch zu schreiben.
Das neue Buch von Robert Baumgartner ist ein Manifest der Liebe zweier Seelen. Robert und sein Bruder Patrick sind bereits auf der Erde sehr miteinander verbunden gewesen und waren es auch schon in den Leben vor diesem Leben. Der Tod trennt sie nicht, sondern hebt ihre Beziehung auf eine neue energetische und ganz besondere Ebene.
Beim Lesen ist man von den Erzählungen des Bruders sehr berührt. Er erklärt uns auf eine sanfte, liebevolle Weise seinen Weg in die Unendlichkeit und wie es dort ist, wo er ist. Ist es nicht eine der größten Ängste der Menschheit, dass nach dem Tod das große Nichts ist? Wie schön, wenn eine Seele von der anderen Seite der Existenz uns Kunde gibt, was sie erlebt hat.
Aber es ist auch Roberts neuer Weg, der auf seiner spirituellen Reise mutig neue Glaubenssätze erforscht und beleuchtet. Es sind die Verbindungen zur Seelenheimat. Karma, Tod und Wiedergeburt vermitteln dem Leser neue Einsichten auf Lebenspläne und warum wir eigentlich hier auf der Erde sind. Es ist eine Erklärung für den Sinn des Lebens und wie wir Schicksalsschläge anders betrachten dürfen.
Das Buch ist sehr lebendig geschrieben. Man kann die vielen Seelenakteure förmlich visuell auftauchen sehen.
Ich freue mich, dass auch Inhalte meiner medialen Ausbildung mit einfließen durften und kann dieses Buch nur jedem nach Wahrheit Suchenden empfehlen.
Bettina Suvi Rode – Januar 2021
Seelenbrüder
Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe.
Ist es doch so wie mit der Sonne,
wir sehen sie am Horizont untergehen,
aber wir wissen, dass sie „drüben“ weiterscheint.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Liebe Leserin, lieber Leser,
Seelenfunken – „Sag allen, dass ich lebe!“– so lautet der Titel dieses Buches, das du gerade in Händen hältst. Vielleicht sitzt du nun da mit einem großen Fragezeichen im Gesicht und denkst dir: „Antworten aus dem Himmel, das wär`s ja! Die möchte ich auch mal bekommen, aber es ist ja wohl noch keiner zurückgekommen von dort und hat einen Reiseführer darüber geschrieben. Und bisher hat mir auch niemand von dort drüben auf meine drängenden Fragen geantwortet, egal, wie sehr ich darum gebeten habe.“
Genauso ging es mir auch. Die Frage, wie es danach wohl weitergeht, ob es überhaupt ein „Danach“ gibt und, falls ja, wie man sich das vorstellen kann, hat mich, seit ich denken kann, mehr als alles andere beschäftigt.
In meinem ersten Buch „Blick hinter die Himmelstür“ war es mein Ziel, mich dieser Frage mit Fakten, Berichten, Forschungsergebnissen und Erfahrungen zu nähern. Doch noch während des Schreibens ereignete sich Folgendes:
Ein weltweit bekanntes spirituelles Medium sollte einen medialen Abend in Frankfurt abhalten, und meine Frau Tina hatte es sich aus irgendeinem Grund in den Kopf gesetzt, dass wir daran teilnehmen sollten. So nahmen wir die 2 1/2 stündige Fahrt dorthin auf uns, auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, warum ihr das so wichtig war. Schließlich sind bei diesen Vortragsabenden meist mehrere hundert Menschen im Saal, und die Chance, dass ausgerechnet wir etwas erfahren sollten, was uns persönlich betrifft, war äußerst gering. Interessant fand ich es allemal, da ich diesen beeindruckenden Mann schon immer einmal hatte kennenlernen wollen.
Doch es kam ganz anders! Das Medium begann, für einzelne Teilnehmer Botschaften zu übermitteln, und mir blieb fast das Herz stehen, als es gleich als Zweites direkt vor mir stehenblieb, mir in die Augen schaute und mir mitteilte, mein Bruder Patrick sei hier und wolle mir dringend etwas mitteilen.
Patrick, mein geliebter kleiner Bruder, war im Alter von 39 Jahren nach langer, leidvoller Krankheit verstorben. Er hatte einen Gehirntumor gehabt, der seit seinem 12. Lebensjahr allen Therapieversuchen getrotzt hatte. Trotzdem hatte Patrick, der ein Einserschüler war, es mit unendlichem Wissensdurst und Begeisterung geschafft, zu studieren, seinen Magister abzulegen und wollte sogar noch promovieren, bevor die Krankheit ihn daran hinderte, sein Zustand sich verschlechterte und er im Januar 2009 schließlich verstarb.
Als das Medium also an diesem Abend auf mich zukam und mich auf Englisch ansprach, fiel ich vor Schreck zunächst einmal beinahe von meinem Stuhl.
„I got your brother here, his name is Patrick!“
Ganz exakt erzählte er uns von Patrick, seinem Leben, seinen Eigenschaften, Freuden, Hobbys, davon, dass er nun in der Geistigen Welt weiterlernen und seinen Doktor machen wolle, und schließlich auch von den Einzelheiten seines Todes. Es versteht sich von selbst, dass niemandem außer der engsten Familie diese Informationen bekannt gewesen waren.
Das Medium schloss mit den Worten:
„You`re a writer! You are supposed to write a book! Your brother is here to help you to write this book and you will have wonderful moments together, when you can sense his presence and when you are writing this book together.“
Nun begriff ich, warum die Geistige Welt und mein „Spirit Team“ alles, inklusive meiner Frau, in Bewegung gesetzt hatten, damit ich an diesem Abend anwesend war. Ich begriff, dass dieses Buch geschrieben werden wollte und sollte, und da es mir die allergrößte Freude bereitet, die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod weiterzugeben, machte ich mich ans Schreiben. Tatsächlich konnte ich meinen Bruder im Laufe der Zeit mehr und mehr spüren und immer besser lernen, seine Inspiration wahrzunehmen.
So ist dieses Buch entstanden, das du, liebe Leserin, lieber Leser nun in den Händen hältst.
Ob das alles wahr ist? Sind das tatsächlich Antworten aus dem Himmel?
Die Wahrheit hat unendlich viele Facetten, wie ein riesiger Blumenstrauß, den man von allen Seiten aus betrachtet und der von jedem Blickwinkel aus anders aussieht. Kein Blickwinkel allein ist die ausschließliche Wahrheit, alle Facetten und Aspekte gemeinsam und alles darüber hinaus, was für uns mit unseren derzeitigen Sinnen und Fähigkeiten nicht wahrnehmbar ist – all das ist die Wahrheit!
Es ist meine Wahrheit, und wenn ich für Patrick sprechen darf, unsere gemeinsame Wahrheit, unser Himmel.
Ob es auch deine Wahrheit ist, liebe Leserin, lieber Leser, das kannst du nur ganz alleine beurteilen.
Ich möchte dich auf unsere spirituelle Reise einladen und dich mitnehmen in „unseren Himmel“, in unsere Vorstellung davon, sodass du vielleicht dein eigenes Empfinden und deine eigene Wahrnehmung dessen finden kannst, wie es für dich weitergeht nach diesem Leben, was dich erwarten könnte. Dadurch, dass du dich mit dem Thema beschäftigst, nachfühlst, dich hineinspürst und hineindenkst, kannst du deine eigene Wahrheit entdecken. Gerade auch bei den Punkten, bei denen du nicht mit mir konform gehst.
„In meines Vaters Hause gibt es viele Wohnungen“
(Johannes 14, 2)
„Euch geschehe nach eurem Glauben“
(Matthäus 9, 29)
Einleitung
Warum ist das Leben nach dem Tod für kein anderes Lebewesen auf der Erde ein Thema? Ist es so, weil unser Ego es hasst, sich das Leben als vergänglich vorzustellen, oder ist der Gedanke an ein Leben nach dem Tod eventuell nur reines Wunschdenken, wie manche Menschen behaupten?
Viele fürchten sich vor dem Tod. Wir fürchten jedoch nur das, was wir nicht verstehen. Und der Mensch hat nur dann Furcht, wenn er unwissend ist. Die Geburt ist ein schmerzhafter Vorgang und oft traumatischer als der Tod. Beim Übergang schaut man auf seinen leblosen Körper und wundert sich meist eher darüber, wie schnell und friedlich alles vonstattenging.
Der Körper ist nur ein physischer Aufenthaltsort für die Seele, die ihn benutzt, um sich in dieser, ihr zugemessenen Lebensspanne als eine ganz bestimmte Energie auszudrücken. Der Tod betrifft also nur den irdischen Körper. Die Essenz, die Seele, lebt weiter. Sterben bedeutet, unseren Körper abzulegen, wie einen alten abgetragenen Mantel.
Der französische Dichter Victor Hugo schrieb:
„Ich bin eine Seele. Ich weiß wohl, dass es nicht mein Selbst ist, das ich dem Grabe überantworte. Mein Selbst wird anderswohin gehen.“
Und in Johannes 16, 22 tröstet Jesus seine Jünger:
„Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“
Ich glaube, dass wir eine ewige Identität haben, die aus einem Schöpfer, einer Urquelle, geboren wurde.
Wir leben zum einen in einer unvollkommenen Welt, in der wir motiviert sind, unseren Lebensplan und unsere Lebensaufgaben zu bewältigen, und zum anderen leben wir in einer ewigen Geistigen Welt. Zwischen diesen beiden Welten reisen wir hin und her, während wir in unseren Körpern hier auf Erden unsere Essenz in allen möglichen Facetten kennen und auszudrücken lernen. Unser Selbst geht dabei nie verloren.
Der Sinn des Lebens ist es, einfach lebendig zu sein. Wir leben in völliger Amnesie und glauben, sterblich zu sein – haben vergessen, dass wir eigentlich ein ewiges Leben haben, ja, ewiges Leben sind.
Du bist nicht dein Körper, sondern das, was du bist, ist das Wesen in dir, das diesen Körper bewegen kann und das Gehirn zum Denken bringt.
Deshalb sprechen die Naturvölker von sich oft in der dritten Person. In den Karl May Filmen heißt es daher oft: „Winnetou hat gesagt.“ Vielleicht kennst du auch den berühmten Detektiv Hercule Poirot aus Agatha Christies Romanen. Er sprach von sich selbst auch immer nur in der dritten Person.
Menschen hadern oft mit ihrem Schicksal und beklagen sich: „Warum trifft das Leben mich so hart? Ich habe doch keinem etwas getan!“ Vielleicht trifft einen das Schicksal aber nicht deshalb so hart, weil man nie jemanden etwas Schlechtes getan hat, sondern ganz einfach, weil man nichts getan hat?
Es gibt eine Studie mit sterbenden Menschen, die zeigen sollte, was diese rückblickend am meisten bereuten. Über 90% bereuten nicht, was sie einmal falsch gemacht haben, sondern was sie nicht getan haben, aber wovon sie gewusst haben, dass sie es hätten tun sollen. Schon in der Bibel spricht man von sogenannten Unterlassungssünden.
Im Jetzt ist der Moment, in dem du deine Reise planen darfst, damit es in der Richtung weitergeht, in die du gerne weitergehen möchtest.
Für alle Selbstzweifler kann ich nur den wunderbaren Trost von Kurt Tepperwein weitergeben:
„Mache dir bewusst, dass du von Natur aus ein Gewinner bist. Bei deiner Zeugung gingen 300 Millionen trainierte Athleten an den Start, um ein einziges Ei zu befruchten. Du hast gewonnen, sonst wärst du nicht hier. Du bist ein Gewinner! Das ganze Leben ist ein Spiel, aber nur, wenn du die Spielregeln kennst, bist du ein Gewinner. Spiel dieses Spiel also als ein Gewinner.“
Jede Reise beginnt mit … dem ersten Schritt!
Bist du bereit, dich zusammen mit mir auf diese Reise zu begeben und neue Welten zu entdecken?
Dann lass uns den ersten Schritt tun…
***
Patricks Übergang
…allein das Weizenkorn, bevor es fruchtbar
sprosst zum Licht empor, muss sterben in
der Erde Schoß zuvor vom eignen Wesen los.
(Samuel Preiswerk)
Plötzlich waren die Schmerzen weg. Patrick spürte ein leichtes Vibrieren seines Körpers, der sich allmählich entspannte. Gleichzeitig spürte er einen heftigen Druck am Hinterkopf. Mit Leichtigkeit schraubte er sich seitlich aus seinem Körper heraus und erhob sich. Er fühlte sich leicht wie nie zuvor und schwebte wie eine Feder schwerelos in die Höhe über seinen Körper. Am Fußende des Bettes saß seine verzweifelte Mutter und versuchte, seine kalten Füße zu wärmen. Er selbst spürte aber weder Kälte noch Wärme. Zu seiner Rechten saß sein Bruder und hielt seine Hand. Patrick versuchte, ihnen zuzurufen, dass sie ihn gehen lassen sollten. Er war nun bereit loszulassen, aber sie konnten ihn nicht hören. Plötzlich spürte er einen leichten Ruck in Höhe seines Solarplexus und sah, wie sich von dort etwas löste, das aussah wie eine silbern schimmernde Lichtschnur. Es fühlte sich so an, als ob nun die Verbindung zwischen seinem irdischen Körper und seiner Seele endgültig durchtrennt sei.
Überschäumender Jubel, das Gefühl von unbändiger, grenzenloser Freiheit erfüllte ihn.
Endlich war er aus seinem irdischen Gefängnis befreit. Dieser Körper hatte ihn jahrelang gehindert, das zu tun, was für andere selbstverständlich war. Bedingt durch den Gehirntumor war seine Motorik geschädigt, seine körperliche Beweglichkeit eingeschränkt und seine Sprachgeschwindigkeit verlangsamt.
Er hatte überhaupt nicht den Wunsch, in seinen Körper zurückzukehren und schwebte wie von selbst immer höher.
Weit unter sich sah er die Erde in ein herrlich blaues Licht getaucht. Er spürte, dass die Erde atmete und pulsierte wie ein menschlicher Körper. Es war etwas ausgesprochen Lebendiges. Und gleichzeitig schien es ihm, als ob die Erde verzweifelt nach Luft schnappen würde, so sehr setzten ihr die Umweltverschmutzung und das Verhalten der Menschheit zu.
Staunend betrachtete er von oben das Meer, die Wüsten und die Kontinente und schwebte im All. In diesem Moment fühlte er sich mit allen Menschen auf diesem Planeten verbunden und eins. Er war sich der Menschen bewusst, die in den verschiedensten Ländern ihren Tätigkeiten nachgingen. Jeder von ihnen war er, bloß in einem anderen Körper. Er war der Planet, der Raum, die Energie, das Leben, die Menschen, die Tiere, alles war eins.
Er war der Wassertropfen, er war die Welle, er war der Ozean, die Stille in der Bewegung, die Bewegung und gleichzeitig die ewig währende Ruhe.
Allein. Alles eins.
Instinktiv war ihm klar, dass alles, was er je wissen musste, schon in ihm war.
So also fühlt sich das Sterben an.
Mit dem Thema Tod und Sterben hatte er sich bis jetzt noch kaum auseinandergesetzt. Er steckte mitten in seinem Studium und wollte noch seinen Doktor in Wirtschaftswissenschaft machen. Sein Gehirn funktionierte zum Glück noch ausgezeichnet.
Im Alter von zwölf Jahren war bei Patrick ein gutartiger Gehirntumor festgestellt worden, der ab diesem Zeitpunkt sein Leben komplett veränderte. Mit Hilfe aggressiver Therapien wurde der Tumor zwar zurückgedrängt, begann jedoch im Laufe der Jahre allmählich wieder zu wachsen und machte ihm einen Strich durch die Rechnung seines Lebens.
Jetzt schwebte er immer weiter nach oben, keine Grenzen, keine Schwerkraft, schwerelos.
Plötzlich spürte er ein sanftes Ziehen in einen Tunnel hinein. Wie von einem unsichtbaren Magnet angezogen, zog es ihn förmlich durch diesen Tunnel hindurch, hin zu einem unfassbar hellen, angenehm weißen Licht.
Das war nicht nur einfach ein Licht, es war viel mehr, es war einfach alles. Wie endlich nach Hause zu kommen fühlte es sich an, alles in ihm strebte nur danach, einzugehen in die Unendlichkeit, in die Seligkeit, in die Liebe.
Immer näher kam dieses Leuchten – oder kam in Wahrheit er selbst dem Licht immer näher? So genau konnte Patrick das nicht sagen.
Worte waren nicht mehr nötig, es gab keine Worte, keine Beschreibung für das, was er nun erlebte. Ja, er lebte, er hatte seinen „Tod“ überlebt, und nie zuvor hatte er sich so lebendig gefühlt, so willkommen, so unendlich geliebt und angenommen, angekommen.
Er ging ein ins Licht, in die allumfassende, bedingungslose, tiefste Liebe, er selbst wurde zur Liebe, wurde wieder zu Licht, war das Licht.
Eins mit Gott.
Er erinnert sich, irgendwann einmal etwas von dem Nahtodforscher Raymond Moody gelesen zu haben, der dieses Phänomen so ähnlich bereits in den 1970er Jahren beschrieb.
Obwohl dieses Licht überirdisch hell war, war er nicht geblendet und fühlte sich wie neugeboren. Sein Bewusstsein dehnte sich aus und erfüllte den ganzen Raum. Er wurde von euphorischen Gefühlen durchflutet, wie er sie noch nie erlebt hatte.
Von weitem nahm er eine Gestalt wahr, die sich ihm langsam näherte. Je näher sie kam, desto heller wurde ihre Erscheinung. Ihre Umrisse wurden immer klarer und schließlich erkannte er sie – es war seine Oma. Sie wirkte jedoch wesentlich jünger, als er sie in Erinnerung hatte, und strahlte eine Liebe und Wärme aus, wie er sie noch nie erfahren hatte. Plötzlich vernahm er ihre Stimme in seinem Geist: „Ich habe schon auf dich gewartet. Endlich bist du wieder daheim.“
Es war eine telepathische Kommunikation, denn sie bewegte dabei nicht ihre Lippen.
Beide umarmten sich innig und voller Liebe, und er fühlte sich geborgen, willkommen und endlich daheim angekommen.
Patrick konnte nicht sagen, wie lange diese Begegnung dauerte, denn er hatte kein Zeitgefühl. Nach dieser herzlichen Begrüßung sagte sie: „Patrick, ich muss jetzt wieder zurück zu meiner Seelenfamilie, und ich freue mich, dich bald dort wiederzusehen. Ich habe dir viel zu erzählen.“
Mit diesen Worten entfernte sie sich langsam. Was meinte sie denn mit ihrer Seelenfamilie? Patrick war enttäuscht, denn er hatte viele Fragen auf dem Herzen. Aber sie hatte ja versprochen, dass er sie bald wiedersehen würde.
„Alle deine Fragen werden beantwortet werden, keine Sorge. Deine Erinnerung wird zudem auch allmählich wieder einsetzen, und bald wirst du wieder alles wissen.“