11,99 €
Dieses Buch nimmt dich mit auf eine persönliche Reise in die Welt der Seele. Es sind Reisen in frühere Leben, in die Seelenheimat, die geistige Welt und zu fernen Seelenplaneten. Ralf Hungerland erzählt authentisch und mit einer Prise Humor, wie er diese Welt kennenlernte. Als Coach führte er seine Klienten zunächst in die Kindheit, um negative Glaubensmuster aufzulösen. Doch immer öfter zeigten sich bei diesen Rückführungen frühere Leben. Viele erstaunliche Geschichten, doch es geschah vor allem Heilung. Dies war jedoch erst der Anfang. Zusammen mit seiner Seelengefährtin Nicole begann er damit, als Medium für Klienten in die Welt der Seele zu reisen. Zur Auflösung von Karma, der Entdeckung von Seelenverbindungen, dem Erleben geistiger Heilrituale und zur Offenbarung der Seelenaufgabe.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 296
Veröffentlichungsjahr: 2019
Ralf Hungerland
Seelenreisende
Mediale Reisen in die Welt der Seele
© November 2019 Ralf Hungerland
Verlag und Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-7497-3881-6
Hardcover:
978-3-7497-3882-3
e-Book:
978-3-7497-3883-0
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Seelenreisende
Mediale Reisen in die Welt der Seele
© November 2019 Ralf Hungerland
Autor: Ralf Hungerland
Umschlaggestaltung: Nicole Frost
Bild: Zolotarevs / Shutterstock
Lektorat, Korrektorat: Gabriele Koske
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern je nach Zusammenhang entweder die männliche oder die weibliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
Das Buch
Dieses Buch nimmt dich mit auf eine persönliche Reise in die Welt der Seele. Es sind Reisen in frühere Leben, in die Seelenheimat, die geistige Welt und zu fernen Seelenplaneten. Ralf Hungerland erzählt authentisch und mit einer Prise Humor, wie er diese Welt kennenlernte. Als Coach führte er seine Klienten zunächst in die Kindheit, um negative Glaubensmuster aufzulösen. Doch immer öfter zeigten sich bei diesen Rückführungen frühere Leben. Viele erstaunliche Geschichten, doch es geschah vor allem Heilung. Dies war jedoch erst der Anfang. Zusammen mit seiner Seelengefährtin Nicole begann er damit, als Medium für Klienten in die Welt der Seele zu reisen. Zur Auflösung von Karma, der Entdeckung von Seelenverbindungen, dem Erleben geistiger Heilrituale und zur Offenbarung der Seelenaufgabe.
Der Autor
Ralf Hungerland, geboren 1959 in Norddeutschland, beendete im Alter von 38 Jahren seine Managementkarriere und machte sich zunächst als Coach und Persönlichkeitstrainer selbstständig. Doch durch viele persönliche Erfahrungen wurde seine Arbeit immer spiritueller. Er arbeitet heute als Trance- und Channel-Medium. Zusammen mit seiner Partnerin Nicole Frost gibt er in Ausbildungen, Online-Kursen und über Social-Media-Netzwerke dieses Wissen an andere weiter.
www.medium-geistige-welt.com
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Die Einstimmung
Der Auftrag
Wenn die Seele weint
Thomas – Eine ungewöhnliche Reise
Eine Einladung an dich
Kapitel 2: Wir leben viele Leben
Wie alles begann
Heilung durch Rückführungen
Die Seele
Reiki-Zeit
Kinder erinnern sich
Persönliche Beweise
Noch mehr Heilung durch frühere Leben
Begegnung mit Alexander Gosztonyi
Der Seelenführer
Kapitel 3: Die Geburt der Medialen Seelenreise
Stellvertretende Rückführung
Abschied und Loslassen
Begegnung mit meiner Seelengefährtin Nicole
Ibiza – Wir entwickeln unsere Mission
Wieder in Hamburg – Bring mir meine Seele zurück
Reisen in die Seelenheimat und zurück ans Meer
Mediale Seelenreisen - Wie sich alles zusammenfügte
Kapitel 4: Mediale Seelenreisen – Eine kleine Dosis Theorie
Trance Medium und geistige Welt
Warum wir uns frühere Leben anschauen
Karma & frühere Leben
Seelenbegegnungen & Vergebung
Heilung in der geistigen Welt
Themen und Ablauf einer Medialen Seelenreise
Kapitel 5: Mediale Seelenreisen – Erstaunliche Geschichten
Sylvia – Nähe zulassen können
Das Pferd, das sich schuldig fühlte
Jonas – Ängste besiegen
Petra – Karma Love
Sabine – Was ist meine Seelenaufgabe?
Es gäbe noch so viel zu erzählen
Kapitel 6: Stimmen zum Schluß
Was ich dir noch sagen möchte
Sophia – Die Reise zum grünen Planeten
Abschließende Worte und eine Botschaft von Arwen
Kapitel 1: Die Einstimmung
Der Auftrag
Warum muss ich dorthin gehen? Es ist so schön hier. Es ist so voller Licht. So voller Harmonie, Unendlichkeit und Weite. Ich sehe den Sternen so gerne zu. Ich fühle so gerne deine Nähe. Alle sind bei mir.
Es ist deine Bestimmung. Du hast noch viel zu lernen. Du stehst ganz am Anfang. Ich brauche dich, um andere Seelen wieder ins Licht zu führen.
Ich will aber nicht weg hier. Ich bin hier so erfüllt, so friedlich. Ich habe Berichte gehört, von anderen, die dort waren. Wer dort ist, weiß nichts mehr von hier. Es wird vergessen. Doch warum? Das Wissen zu bewahren ist doch so wichtig.
Du musst vergessen. Nur so kannst du deine Erfahrungen als Mensch machen. Du musst ganz Mensch sein. Aber in deinem innersten Kern wirst du immer wissen, was dein wahres Wesen ist. Auch wenn du als Mensch, beschäftigt mit den alltäglichen Dingen, das häufig nicht spürst. Im innersten Kern wirst du immer wissen, was richtig ist. Der göttliche Funke ist immer in dir. Deine Seele ist immer in dir. Deine Erfahrungen als Mensch sind wichtig. Nur als Mensch machst du die Erfahrungen zu lieben, zu hassen, zu streiten, sich zu versöhnen. Du wirst es genießen, über andere Macht zu haben, und lernen, wie es ist, machtlos zu sein. Du wirst verurteilen und verurteilt werden. Du wirst Krankheiten erfahren und schätzen lernen, gesund zu sein. Du wirst die Tiefe der Liebe ergründen und das Leid erleben, verlassen zu werden. Du wirst weinen, trauern, Schmerz empfinden und Wut. Du wirst lachen, fröhlich sein, Glück erfahren und den Frieden. An diesen Erfahrungen wächst auch deine Seele, und dein göttliches Licht kann sich noch mehr ausbreiten. Du wirst Helfer an deiner Seite haben. Oft wirst du sie nicht wahrnehmen. Vielleicht nimmst du sie überhaupt niemals wahr. Doch wenn du Kontakt zu deiner Seele hast, dann wirst du spüren, dass sie bei dir sind.
Ich bin traurig. Ich weiß, dass ich gehen muss. Wann werde ich
wiederkommen?
Sehr bald.
Ach, das ist schön.
Und dann wirst du wieder gehen.
Warum?
Weil du viele Leben brauchst, um zu wachsen.
Wie viele sind es? Es sind doch nicht mehr als zehn, oder?
Na ja, das weiß man vorher nicht so genau. Die, die ganz schnell sind, brauchen vielleicht nur einige hundert. Aber das ist eher die Ausnahme. Die meisten brauchen sehr viel mehr.
Wie viele werde ich brauchen?
Das weiß ich nicht. Manchmal gibt es Leben, in denen du immer wieder die gleichen Fehler machst. Und du machst diese Fehler so oft, bist du daraus lernst. Das kann dauern, doch das gehört zur Entwicklung deiner Seele dazu.
Das klingt nicht gerade sehr ermutigend.
Hab keine Sorge. Dein göttlicher Funke ist immer in dir. Und irgendwann kommst du ganz und für immer zurück. Irgendwann kommst du ganz zurück nach Hause. Dann wirst du die Seele sein, die anderen hilft. So ist der Lauf des Universums.
Oh, ich werde anderen helfen? Wirklich? Glaubst du, das kann ich?
Warte doch ab. Du hast doch noch gar nicht angefangen. Du musst doch noch so viel lernen. Und du wirst es auch genießen. Du wirst es schön finden, ein Mensch zu sein, zu inkarnieren. Du wirst Menschen lieben, andere werden dich lieben. Du wirst mit Menschen fröhlich sein, Gemeinschaften bilden. Du wirst viel Gutes tun und auch Böses. Wahrscheinlich wird es so sein. Ich wünsche mir so sehr, dass der Glaube, den du hier in deiner Seelenheimat hast, immer bei dir ist. Mich macht es auch ein wenig traurig, wenn ich sehe, wie viele Seelen vergessen, wenn sie dort unten sind. Aber ohne das Vergessen geht es nicht. Ohne das Vergessen gibt es keine Erfahrungen.
Oh, ich verstehe so langsam. Wie viel Zeit habe ich noch?
Zeit? Wie oft muss ich dir erklären, dass Zeit keine Rolle spielt. Während wir hier sprechen, sind dort unten schon viele Jahre vergangen. Zeit ist relativ.
Das verstehe ich jetzt gar nicht.
Das macht nichts. Es ist nur wichtig zu wissen, dass Zeit keine Rolle spielt. Das, was du jetzt bist – eine Seele, das wirst du ewig sein. Das kleine Licht, das in dir leuchtet, wird größer werden. Mit jedem Leben, mit jeder Inkarnation. Deine Seele wird reisen – durch die Zeit. Deine Seele wird die Verbindung sein zu allen Erfahrungen in deinen Leben. Wenn du mit deiner Seele im Einklang bist, dann wirst du immer wissen, wohin die Reise geht.
Okay. Ich bin jetzt bereit. Kommt jemand mit mir? Wird mich jemand begleiten?
Natürlich. Gleich wird sich eine Vielzahl von Seelen auf ihren Weg machen. Und einige, mit denen du verbunden bist, werden mit dir reisen. Ihr werdet zusammen inkarnieren. Macht das Beste daraus.
Ich danke dir, dass du dir für mich so viel Zeit genommen hast.
Zeit, das sagte ich doch, spielt keine Rolle. Und dir zuzuhören und deine Fragen zu beantworten, dafür bin ich da. Dafür werde ich immer da sein. Aber glaub mir, du wirst manchmal vergessen, mich zu fragen. Das macht mich ein bisschen traurig, aber das ist nun mal so. Und ich gebe dir das Wertvollste, was ich dir geben kann.
Was ist das?
Die Freiheit, deine Reise so zu gestalten, wie du es möchtest. Die Freiheit, dein Leben so zu gestalten, wie du es möchtest. Sei es zum Schlechten oder zum Guten. Du wirst die dunkle Seite kennenlernen müssen. Ohne die dunkle Seite wirst du nicht wissen, was das Licht ist.
Wenn die Seele weint
Du, lieber Leser, bist nicht zum ersten Mal auf dieser Erde. Vielleicht weißt du das schon und es ist dir vertraut. Vielleicht glaubst du auch nicht daran. Auch wenn du nicht an die Wiedergeburt glaubst, lade ich dich ein, dich auf dieses Buch einzulassen.
Unsere Seele hat sich dieses Leben ausgesucht. Unser Geschlecht, unseren Körper, den Ort unserer Geburt, unsere Eltern und das, was wir in diesem Leben lernen wollen. Wir haben mit unserem geistigen Führer dieses Leben geplant. Wir haben mit ihm unsere Seelenaufgabe besprochen. Wir haben uns für dieses Leben etwas vorgenommen, um uns als Seele weiterzuentwickeln. Und dann sind wir inkarniert und haben all das wieder vergessen.
Unsere Seele kommt nicht jungfräulich auf diese Welt. Wir haben in der Regel mehrere hundert Leben absolviert, zum Teil auch auf anderen Planeten. Wir waren in einigen Leben gut und in anderen Leben waren wir böse. Wir waren Opfer und auch Täter. Wir waren Mann und Frau. Wir waren in Körpern mit unterschiedlichen Hautfarben, schwarz, weiß, rot und einiges mehr. Wir glaubten an verschiedene Götter, gehörten Religionen an. Wir waren Christen, Juden, Muslime, Hindus und vieles mehr. Wir waren reich und arm. Wir hatten Macht und waren Untergebene. Wir waren Könige, Königinnen, Stammesführer, Bauern, Handwerker, Soldaten, Nonnen, Priester, Heilerinnen, Ärzte, Künstler, Mütter.
Jedes dieser Leben hat uns geprägt, hat seine Spuren in unserer Seele hinterlassen. Wir haben schon vieles erfahren und erlebt. Alle unsere Erfahrungen nehmen wir in die nächste Inkarnation mit. In uns schlummern verborgene Talente. Besondere Fähigkeiten, die wir in vielen Leben entwickelt haben. Aber auch unsere traumatischen Erfahrungen sind in unserer Seele gespeichert. Wir haben uns vielleicht schuldig gemacht und versuchen dieses negative Karma im nächsten Leben aufzulösen. In jedem Leben haben wir versucht, es etwas besser zu machen, manchmal ist es uns gelungen und manchmal nicht. Einige Lektionen müssen wir so oft wiederholen, bis wir sie gelernt haben.
Mit jeder Inkarnation haben wir wieder alles aus dem vergangenen Leben vergessen. Doch nicht so unsere Seele, unsere Seele bewahrt alle Informationen. Sind wir nicht im Einklang mit unserer Seele, breitet sich eine Trauer in uns aus.
Wenn die Seele weint, dann versucht sie auf sich aufmerksam zu machen. Zunächst über den Weg des Herzens. Sie verbreitet vielleicht ein leicht unangenehmes Gefühl im Bauch. Wenn dies nicht ausreicht, schickt sie in der Nacht Träume mit wichtigen Botschaften. Sie will uns sagen: Dieses Leben, so wie es jetzt ist, das war nicht unser Plan. Oder sie will uns sagen: Diese emotionalen Themen wollten wir doch auflösen. Oder: So wie du, lieber Verstand, dieses Leben kontrollierst, das macht mir keine Freude. Doch häufig überhören wir diese Signale der Seele, weil wir die Sprache der Seele verlernt haben.
Wenn die Seele weint, dann spüren wir das an einzelnen körperlichen Symptomen oder es entwickelt sich sogar eine Krankheit. Eine Krankheit zwingt uns manchmal dazu, innezuhalten, damit wir über unser Leben nachdenken und endlich aufwachen. Oder es breitet sich eine sehr tiefe Traurigkeit in uns aus.
Wenn die Seele weint, dann werden wir mit unseren Ängsten konfrontiert. Wir sind aus der Balance geraten und unsere Seele möchte, dass wir uns unseren alten Themen endlich stellen. Unsere Seele möchte diese alten Ängste ablegen, damit wir uns entwickeln.
Wenn die Seele weint, dann bittet sie um Heilung. Damit Heilung ganzheitlich geschehen kann, müssen wir die Ursache unserer Trauer kennen. Unsere jahrelangen Erfahrungen haben uns gezeigt, dass diese fast immer in einem früheren Leben zu finden ist. Die Erkenntnisse über die Ursachen unserer Trauer zeigen uns den Weg der Heilung. Heilung ist dabei immer ein Prozess.
Doch nun genug der Worte. Ich lade dich nun ein, eine Reise zu begleiten, die ich für Thomas als medialer Stellvertreter durchgeführt habe. Als Medium reisen meine Partnerin Nicole und ich in die früheren Leben unserer Klienten, um stellvertretend herauszufinden, welche Ursachen es für ihr Anliegen gibt. Um dann Heilrituale in der geistigen Welt durchzuführen. Diese Reisen können sehr intensiv sein, tief erschüttern und auch unangenehme Szenen zeigen. Bist du dazu bereit?
Thomas – Eine ungewöhnliche Reise
Der Januar 2018 ist ungewöhnlich mild. Die Wetterexperten sprechen vom sechstwärmsten Januar seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Wieder einmal wird spürbar, wie unser Klima immer mehr durcheinandergerät. Es ist zu warm, zu nass und zu dunkel. Dazu gibt es noch einen heftigen Sturm hier an der Ostsee, wo wir nunmehr seit einem Jahr wohnen. Vorher lebten wir in der quirligen Großstadt Hamburg. In einem kleinen Dorf in der Nähe der Lübecker Bucht haben Nicole und ich nun unser neues Zuhause gefunden. Wir lieben beide das Meer, und die Ostsee ist nur 10 Autominuten von uns entfernt. Nicole hat in unserer großen Wohnung einen wunderschönen Heilraum eingerichtet. In einem antiken Schrank befindet sich Räucherwerk, womit wir den Raum energetisch reinigen, Salbei und Palo Santo. Auf einem kleinen antiken Schrank steht ein goldener Teller mit drei großen Bergkristallen, einem Rosenquarz in Herzform und einige weitere kleine Halbedelsteine. Bernsteinketten schmücken die kleine Statue einer indischen Gottheit. Zwei Adlerfedern, die eine Ausbildungsteilnehmerin uns geschenkt hat, stehen in einer Vase daneben. An einer Wand hängen zwei schamanische Trommeln, die wir gelegentlich vor unseren Trance-Reisen verwenden. Unsere Wohnung ist Teil eines großen umgebauten Landhauses. Unser Heilraum befindet sich im Dachgeschoss, Dachschrägen und Holzpfeiler geben dem Raum eine besonders gemütliche Atmosphäre. In einer Dachschräge hängt ein großer Traumfänger mit vielen Federn, der die bösen Träume einfängt und die guten Träume passieren lässt. Von diesem Raum aus gelangt man zu einer Balkonterrasse mit einem weiten Blick auf Felder, Wald und Wiesen. Wir haben gewusst, dass dieser Heilraum und das Leben hier in der Natur unsere Arbeit unterstützen wird. Seit wir hier an diesem Ort angekommen sind, beauftragen uns immer mehr Klienten damit, ihre Anliegen mit einer Medialen Seelenreise in ein früheres Leben und in die geistige Welt zu bearbeiten. Wir weisen alle unsere Klienten darauf hin, dass körperliche oder psychische Erkrankungen von einem Arzt oder Psychotherapeuten abgeklärt sein sollten.
Heute Morgen, an diesem regnerischen Januartag, werde ich für Thomas reisen. Thomas hatte uns schon mit einigen Stellvertretenden Rückführungen, dies ist eine besondere Ausprägungsform der Medialen Seelenreise, beauftragt. Thomas leidet an Diabetes, sehr starkem Übergewicht, traut sich kaum aus dem Haus und hat Probleme im Umgang mit seiner Homosexualität.
Thomas’ Thema für die heutige Sitzung ist seine Einsamkeit. Er fragt sich, ob es für sein aktuelles Leben so bestimmt ist, keine Freunde zu haben und keine richtigen Freundschaften aufbauen zu können. Er möchte ergründen, warum diese Einsamkeit zu seinem heutigen Leben gehört und was er daraus lernen soll. Alle Angaben, die ich für die heutige Sitzung brauche, hat er mir vorab per E-Mail zugesandt. Da ich für Thomas bereits einige Male gereist bin, sind dies nur noch das aktuelle Anliegen und eine Liste von möglicherweise relevanten Personen, wobei nur deren Vornamen wichtig sind und die Beziehung, die Thomas zu ihnen hat. Ich schaue mir sein Porträtbild an, das ich bereits von ihm habe. Das Bild dient mir lediglich dazu, mich mit ihm auf Seelenebene zu verbinden. Ich weiß, dass alle früheren Leben, die ich gleich durchleben werde, nicht meine eigenen sind, sondern ich lediglich Stellvertreter und Medium für Thomas bin. Mein Auftrag ist, seine Seelenerfahrungen ins Licht des Bewusstseins zu holen. Denn diese Seelenerfahrungen prägen auf der unbewussten Ebene immer noch sein heutiges Leben. Auch wenn diese Bewusstmachung bereits selbst ein Teil des Heilungsprozesses ist, führen wir in jeder Sitzung geistige Heilrituale durch. Thomas kennt natürlich den Tag seiner Fernsitzung. Damit er weiß, dass es gleich losgeht, sende ich ihm eine SMS, dass ich in zirka 20 Minuten mit seiner Sitzung beginnen werde.
Die Dächer von alten Landhäusern wie dem unsrigen sind häufig nicht so gut isoliert. Regen prasselt heute Morgen an die Dachfenster und der Wind bringt Feuchtigkeit in den Raum. Ich mache mir deshalb Feuer in unserem Kamin an. Bald verbreitet sich im Raum Wärme und wohlige Behaglichkeit. Ich entzünde einige Kerzen und hole mir etwas von dem Palo-Santo-Holz aus dem Schrank. An der Kerzenflamme entzünde ich das Holz und süßlicher Geruch breitet sich im Raum aus. Dem Palo Santo, dem heiligen Holz, werden Heilkräfte und die Umwandlung von negativer Energie in positive Energie zugeschrieben. Ich gehe mit dem glimmenden Holzstück durch den ganzen Raum – ein Vorbereitungsritual für die Sitzung. Ich bin innerlich noch etwas unruhig, daher nehme ich meine schamanische Trommel und schlage sie an. Durch das Trommeln werde ich ruhiger und ich finde meinen inneren Rhythmus. Nach 10 Minuten hänge ich meine Trommel wieder an die Wand und bedanke mich für ihren Dienst. Nun bereite ich das technische Equipment vor – ein Set aus Diktiergerät, Knopfmikrofon und Ohrhörern, mit denen ich gleichzeitig die Qualität der Sprachaufnahme im Monitoring hören kann. Wir zeichnen die Bilder, Gedanken und Gefühle, die wir als Medium erhalten, live während der Sitzung auf. Diese Audioaufnahme wird Thomas nach der Sitzung erhalten und er wird anhand dieser Aufzeichnung seine Sitzung nacherleben können. Das Nacherleben ist sehr wichtig für die Wirkkraft einer solchen Sitzung. Auf meiner Liege platziere ich noch einen kleinen Lautsprecher, speziell ausgewählte Meditationsmusik wird mir dabei helfen, den Trancezustand für diese Reise, die bis zu 2 Stunden dauern kann, aufrechtzuerhalten.
Ich schalte nun das Diktiergerät an, begrüße Thomas und nenne das heutige Datum, die Uhrzeit und sein Anliegen. Ich spreche noch einige Anweisungen, wie er das Nacherleben am besten gestalten kann. Nun gehe ich in Trance, spreche in das Mikrofon, wie ich das genau tue, damit Thomas das später mir nachtun kann. Es ist ein ganz einfacher Prozess, eine Kombination aus einer kleinen Reise durch den Körper und einer Verlangsamung des Atemrhythmus. Nun begebe ich mich auf meinen inneren Kraftplatz auf Ibiza, ein Felsplateau vor der magischen Insel Es Vedra. Ich sehe nun in inneren Bildern, wie Thomas ebenfalls an diesem Ort ist. Wir begrüßen uns und danach macht er es sich in einem großen Korbsofa gemütlich, das ich für ihn dort bereitgestellt habe. Er schaut nun zunächst eine Weile aufs Meer und schließt dann seine Augen. Nun verbinde ich mich mit einem Ritual mit einem Teil seiner Seelenenergie. Ich sehe ein Energieband in Form einer liegenden Acht, die von seinem Herzen zu meinem Herzen geht. Das Ritual ist nach kurzer Dauer abgeschlossen.
Ab jetzt bin ich Thomas und erlebe mit seinen Augen die nun folgende Reise. Diese Reise beginnt mit dem Aufstieg in eine andere geistige Dimension. Vor mir erscheint eine große, weiße geschwungene Treppe, die bis hinauf in den Himmel geht. Ich gehe nun die Treppe hinauf, mit jeder Stufe komme ich der geistigen Dimension näher und verlasse immer mehr die Dimension des Irdischen. Über den Wolken endet meine Treppe und sie führt mich zu einem hellen, lichtvollen weißen Platz. Ich sehe dort drei Türen, eine rote, eine blaue und eine grüne Tür. Diese Türen führen in drei frühere Leben. Ich habe die rote Tür als Erste gesehen, daher entscheide ich mich, zuerst durch diese zu gehen.
Anmerkung: Die folgenden Ausführungen sind ein fast wörtliches Protokoll, das nur aus Gründen der besseren Lesbarkeit leicht verändert wurde. Die beschriebene Reise dauerte eine Stunde und 40 Minuten.
Ich bin auf einem Marktplatz, dort ist ein Podest. Auf dem Podest sind drei Galgen zu sehen. Es sind viele Menschen auf diesem Platz, sie johlen und grölen. Auf dem Podest sind drei Stühle für drei Männer, die Köpfe sind schon in den Schlinge. Einer dieser Männer bin ich, ich bin der mittlere. Wir tragen ärmliche Stoffkleidung. Die Menschen rufen: „Hängt sie, hängt sie. Es geschieht ihnen recht.“ Mein erster Gedanke ist: Wir sind Räuber. Ich verlasse nun die Szene und gehe in die Vergangenheit zurück, weil ich herausfinden will, wie es zu meiner Hinrichtung gekommen ist.
Ich sehe eine Kutsche mit weißen Pferden, die durch einen Wald fährt. Ein Reiter ist vor dieser Kutsche, zwei Reiter sind dahinter. Ich habe mich mit meinen beiden Kumpels im Wald versteckt und wir beobachten die Kutsche. Der Weg macht jetzt eine Biegung. Die Kutsche muss jetzt vor einem umgestürzten Baumstamm stoppen. Diese Falle haben wir gebaut. Wir lassen einen zweiten Baumstamm in dieser Wegbiegung umstürzen, den wir schon angesägt haben. Ich habe ein langes Messer, meine beiden Freunde Pfeil und Bogen. Sie schießen auf die Reiter und den Kutscher. Eine junge Frau mit dunklen Haaren steigt aus der Kutsche, sie trägt ein weißes Kleid. Ich signalisiere meinen Kumpels, dass sie nicht schießen sollen, doch der Pfeil ist schon längst abgeschossen und trifft diese junge Frau. Das weiße Kleid der Frau färbt sich blutrot. Wir laufen den Abhang hinunter zur Kutsche, doch die junge Frau ist schon längst tot. Ein Mann kommt aus der Kutsche und stürzt sich auf einen meiner beiden Kumpels, ich ziehe mein Messer und steche ihn in den Bauch. Wir öffnen große schwarze Kisten und erblicken Schmuck und Goldmünzen. Wir stopfen alles hastig in unsere Stoffbeutel, doch die Beute ist nicht so groß, wie wir gedacht haben. Die Reiter sind tot, der Kutscher ist tot, der Mann ist tot und die junge Frau ist tot. Als wir fliehen, sehe ich aus den Augenwinkeln, dass unter der Kutsche noch ein älterer Mann liegt, er röchelt noch. Doch ich verrate meinen Kumpels nichts. Er sieht uns, aber irgendwie möchte ich nicht, dass noch mehr Menschen sterben. Meine Freunde entdecken ihn nicht. Er hat mich gesehen, er hat uns gesehen und er kann uns verraten.
Wir haben im Wald ein Versteck, eine kleine Höhle, wo wir unsere Beute lagern. Wir müssen vorsichtig sein, dass wir nicht so viel davon ausgeben. Schmuckstücke sind besonders schwierig zu verkaufen. In einer nächsten Szene sehe ich, wie wir mit jemandem verhandeln, der unsere Schmuckstücke aufkauft und in einem anderen Teil dieses Landes wieder verkauft. Nach dem, was ich alles sehe, sind wir im heutigen Deutschland. Wir gehen in eine Gastwirtschaft, meine Freunde betrinken sich und prahlen mit ihren Goldmünzen. Alle in dieser Gaststube werden eingeladen und es fließt viel Bier. Ich spüre, dass es gefährlich wird: „Freunde, es ist Zeit zu gehen.“ Doch sie wollen nicht gehen. Plötzlich öffnet sich die Tür und Soldaten kommen herein. Der alte Mann ist mit dabei. Der Mann, der unter der Kutsche gelegen hatte. Er zeigt auf mich: „Er war dabei und seine beiden Freunde.“ Die Soldaten ergreifen uns und wir werden in einen Käfigwagen gesteckt. Der Käfigwagen wird auf einem Marktplatz abgestellt. Am nächsten Tag postiert sich ein Mann vor unserem Wagen und unsere Missetaten werden verkündet. Alle Diebstähle, die in der letzten Zeit in dieser Gegend passiert sind, werden uns angehängt. Dabei hatten wir nur die Kutschen der Reichen ausgeraubt. Doch wir sollen auch die Ziegen des Bauern geklaut haben. Und wir sollen auch für den Tod einer Kuh verantwortlich sein. Was für ein Schwachsinn. Der Ring einer Bäuerin wird hochgehalten: „Den haben wir auch bei ihnen gefunden.“ Nun sind auch die letzten Zögerer aus der Menge aufgebracht und fordern Vergeltung. Genau das war das Ziel. Wenn die Soldaten nur gesagt hätten, dass wir die reichen Adligen ausgeraubt hätten, hätte es die Menge nicht interessiert. Doch die Menge wird richtig aufgeputscht. „Was wollen wir mit ihnen machen?“, schreit der Mann vor unserem Käfigwagen. Wir werden zu Sündenböcken und die Bäuerin, der der Ring gehört, ruft: „Hängt sie, hängt die Schweine“. Wir bleiben noch für eine Woche in dem Käfigwagen auf diesem Marktplatz. Die Menschen bewerfen uns mit faulem Obst. Ein Podest mit drei Galgen wird für unsere Hinrichtung gebaut. Wir sehen zu, wie unsere Galgen gebaut werden, an denen wir aufgehängt werden sollen. Ich sehe die Jahreszahl 1470, wir sind tatsächlich irgendwo im Süden des heutigen Deutschlands. Wir ernähren uns in dieser Woche von den faulen Äpfeln, mit denen uns die Menschen bewerfen. In 6 Tagen ist unsere Hinrichtung.
Am fünften Tag kommt ein Mann vorbei, er stellt sich als der Vater der jungen Frau im weißen Kleid vor, die umgekommen ist. Er fragt uns, wer den tödlichen Pfeil abgeschossen hat. Meine beiden Freunde zeigen auf mich. Er holt ein Messer aus seinem Mantel und sticht mir in die Brust. Aber nur so, dass ich verletzt bin. Die Wunde schmerzt in meiner Brust. Er sagt: „Ich will, dass du dich in diesen letzten Stunden noch quälst. Morgen wirst du hingerichtet.“ Und dann stehe ich am nächsten Tag an diesem Galgen. Aus meiner Brust tritt Blut hervor, wie ein Rinnsal. Sie haben den Stuhl weggestoßen und ich baumele nun. Es dauert lange. Mein Kopf dreht sich. Ich schaue nach links und rechts, meine Freunde scheinen schon tot zu sein, ich röchle noch. Irgendwie scheine ich noch nicht zu sterben. Die Menge wartet auf meinen Tod. Der Mann, der Vater des jungen Mädchens, kommt auf das Podest. Er hat sein Messer bei sich und sticht mir in den Bauch. Ich verblute. Es ist nun endlich zu Ende.
Meine Seele entfernt sich von diesem Ort. Ich schwebe nun zurück zum hellen, lichtvollen Platz über den Wolken. Ich bin jetzt dort oben angekommen. Ich sehe nun eine weiße Gartenpforte, die in den Garten der Seelenbegegnung führt, und ich gehe hinein. Es ist ein wunderschöner Garten mit vielen Bäumen, Blumen und Sträuchern. In der Mitte des Gartens steht eine große weiße Bank. Die junge Frau aus dem früheren Leben sitzt auf dieser Bank. Sie wartet schon auf mich. Sie will wissen, warum ich sie getötet habe. Ich versuche mich zu rechtfertigen: „Ich habe den Pfeil nicht abgeschossen. Ich habe doch sogar versucht, es zu verhindern.“ Sie erwidert, dass es keine Rolle spielt, mitgefangen, mitgehangen. Ich sage, wir haben nie jemanden leben lassen. Ich frage sie, ob es ihre Seele auch im heutigen Leben gibt. Sie nickt. Ich frage sie, ob sie im heutigen Leben Petra heißt (Anmerkung: Petra ist eine der Personen aus Thomas’ heutigem Leben). Ich sehe, wie ihre Augen sich weiten, und sie nickt. Ich knie vor ihr nieder und bitte sie um Vergebung.
Ich habe das Gefühl, da kommt noch jemand. Einer meiner Kumpels aus dem früheren Leben. Es ist der Mann, der den Pfeil abgeschossen hat. Er tritt vor sie hin und bittet sie ebenfalls um Vergebung. Ich habe das Gefühl, mein Kumpel ist im heutigen Leben mein Bruder Manfred. Aber die Frau wendet sich mir wieder zu und sagt: „Du warst der Anführer, es war deine Verantwortung“. Ich bitte sie nochmals um Vergebung. Doch ich habe das Gefühl, sie kann meine Vergebung noch nicht annehmen. Ich sehe nun wieder diese blaue Tür, die ich am Anfang sah. Ich muss zunächst in ein weiteres früheres Leben, um herauszufinden, warum sie mir nicht vergeben kann. Ich verabschiede mich und gehe aus dem Garten hinaus. Ich bin wieder auf dem hellen, lichtvollen Platz und stehe nun vor der blauen Tür. Ich gehe hindurch.
Ich sehe nun ein großes Gebäude. Es ist eine Kirche, die ganz hoch aufragt. Ich bin ein kleiner Junge, vielleicht 4 oder 5 Jahre alt. Meine Mama hält mich bei der Hand. Sie geht mit mir in die Kirche hinein. Wir gehen zu einem Pfarrer. „Das ist der kleine Junge“, sagt sie zum Pfarrer. Der Pfarrer sagt: „Es ist gut, dass Sie ihn in die Obhut der Kirche geben. Wir werden einen guten Menschen aus ihm machen.“
Meine Mama gibt mich weg. Meine Mama, ich erkenne sie nun wieder, das ist auch die Petra im heutigen Leben, die Seele, die dort oben im Garten der Seelenbegegnung auf der Bank sitzt. Sie ist froh, mich los zu sein.
Szenenwechsel. Ich bin jetzt in einem Klassenraum, dort sitzen ganz viele Jungs. Ich bin 5 oder 6 Jahre alt, wir müssen aus der Bibel lesen. Der Pfarrer steht vor mir. Ich muss aus der Bibel lesen und ich kann die Buchstaben so schwer erkennen. Ich lese sehr stockend. Und wenn ich etwas falsch lese, dann bekomme ich Schläge mit dem Stock auf die Finger. Jetzt werde ich in die Ecke geschickt. Die anderen Kinder werden ermahnt, sich anzustrengen, das Wort Gottes gut zu lesen.
Szenenwechsel. Wir sind in einem Internat der Kirche. Ich sehe einen großen Schlafraum. Nachts werde ich wach. Ein älterer Junge wird geholt, er weint. Was machen die mit ihm? Morgens wird er wieder zurückgebracht. Er weint heftig. Ich frage ihn: „Was haben sie mit dir gemacht?“ Er sagt: „Sei still, schlaf.“
Szenenwechsel. Als ich 11 Jahre alt bin, werde ich geholt. Ich werde zum Pfarrer gebracht. Er steht nackt vor mir, mit seinem entblößtem Glied. Ich muss sein Glied in den Mund nehmen. Mir ist kotzübel. Und irgendwann kommt er, sein Samen spritzt heraus. Er tätschelt mir den Kopf und sagt: „Das hast du gut gemacht, mein Junge. Aber psst, das muss unser Geheimnis bleiben.“ Hätte ich das mal nicht so gut gemacht. Ich werde ab jetzt jede Nacht geholt. Jede Nacht, fast jede Nacht holen sie mich. – Ich bin nun 12 oder 13 Jahre alt. Der Pfarrer stellt die abartigsten Dinge mit mir an. Er führt sein Glied in meinen Po. Es schmerzt.
Szenenwechsel. Ich sehe, wie meine Mutter mich besucht. Vielleicht war sie schon öfter da. Aber diese Szene sehe ich erst jetzt. Sie fragt: „Und machen sie aus dir einen guten Menschen?“ Ich sage nichts. Ich kann ihr das nicht sagen. Ich habe das Gefühl, es würde alles schlimmer machen. Sie würde mir sowieso nicht glauben. Innerlich weiß ich aber nun, dass Petra (die in diesem früheren Leben meine Mutter ist) mir nun vergeben kann. Denn an dem, was ich in diesem Leben erleiden muss, trägt sie eine Mitschuld. Unsere gegenseitige Verschuldung ist nun ausgeglichen.
Als ich 17 Jahre alt bin, habe ich ein Messer bei mir. Ich werde wieder geholt. Als der Pfarrer mich nehmen will, steche ich das Messer in sein Glied und in seinen Hodensack. Es blutet, es blutet – so viel Blut. Er schreit und schreit. Ich stürze aus dem Zimmer und lasse das blutverschmierte Messer fallen. Ich renne aus dem Internat, ich renne nach draußen. Ich laufe und laufe. Ich komme zu einer Klippe. Dort unter mir höre ich das Meer. Zwei Priester kommen auf mich zu mit grimmigen Gesichtern: „Was hast du gemacht, Junge?“ Ich wende mich ihnen zu und schau sie an. Ich weiß, dass ich am Rand dieser Klippe stehe, und ich lass mich nach hinten fallen. Ich lasse meinen Körper nach hinten fallen. Ich stürze zu Boden. Ich schlage auf den felsigen Steinen unten auf und bin sofort tot.
Meine Seele verlässt den Körper. Ein Engel ist bei mir. Er holt mich ab. Ich schwebe nach oben. Ich schwebe nach oben in die geistige Welt. Ah, das ist gut. Der Engel nimmt mich mit und führt mich in einen Raum mit goldenem Licht. In diesem Raum ist ein Becken mit Wasser, so eine Art Whirlpool. Überall ist blaues und goldenes Licht. Das Wasser ist ganz blau beleuchtet. Ich gehe hinein und meine Seele reinigt sich. Die Verletzungen beginnen zu heilen. Meine Seele wird mit neuer Energie gefüllt. Das genieße ich nun eine Weile. Nach diesem Bad komme ich in einen anderen Raum. Dort ist eine große Liegefläche in Form einer Muschel. Diese Muschel ist umgeben mit orange leuchtender Energie. Der Engel sagt: „Du kannst jetzt schlafen.“ Und ich schlafe jetzt ein bisschen, meine Seele kann sich jetzt erholen von diesen Leben. (Pause)
Mein Engel weckt mich wieder. Ich frage ihn: „Warum musste ich das erleben? Warum musste ich das erdulden? Warum?“ Und er sagt mir folgendes: „Es ging darum, eine Erfahrung zu machen.“ Und er zeigt mir einige Szenen aus dem früheren Leben als Räuber. Wir haben auf unseren Streifzügen einmal eine Frau gefangen genommen. Wir haben sie missbraucht und gequält, ich und meine Freunde. Wir haben ihren Körper mit dem Messer verletzt. Sie lag gefesselt auf einem Tisch und dann hat jeder von uns sie vergewaltigt. Das Blut war auf dem Bauch und auf ihren Busen. Das hat uns noch mehr Lust verschafft, wir haben sie dann immer wieder genommen und missbraucht. – Okay. Ich verstehe jetzt, ich verstehe. Der Engel sagt: „Es war wichtig für die Entwicklung deiner Seele, diese Erfahrung im Kloster zu machen.“ Der Engel nimmt mich bei der Hand, er geht mit mir hinaus und wir kommen in einen Garten.
Dort auf einer Bank sitzt die Frau, die ich zusammen mit den Kumpels missbraucht habe. Oh Gott (mein Atem geht schwer, ich bin den Tränen nahe), ich bitte sie um Verzeihung. Sie sagt: Ich kann dir verzeihen. Weißt du, wer ich war? – Ich war der Pfarrer, der dich missbraucht hat.“ – „Kenne ich dich im heutigen Leben?“ Nein, sie schüttelt den Kopf. Wir setzen uns jetzt gegenüber und reichen uns die Hände. „Ich bitte dich um Vergebung für das, was ich dir angetan habe“, sagt sie zu mir. Ich nicke. Der Engel überreicht uns einen goldenen Becher. Ich trinke aus dem Becher und sage zu ihr: „Ich bitte dich um Vergebung für das, was ich dir angetan habe. Sie nimmt den Becher und sagt: „Ich vergebe dir aus tiefstem Herzen.“ Und dann nimmt sie den Becher und sagt: „Ich vergebe mir selbst für das, was ich dir und anderen angetan habe.“ Und ich nehme den Becher, doch ich kann mir noch nicht selbst vergeben. Ich kann das noch nicht. Ich sehe sie immer noch als die junge Frau, ich sehe in ihr nicht den Pfarrer. Sie sagt: „Es war nicht in Ordnung, was ich dir als Pfarrer angetan habe, du warst ein Kind.“ Und ich sage: „Du warst eine wehrlose Frau. Wir haben dich getötet.“ Ich sehe noch mal innerlich diese Szene aus dem früheren Leben. Wir umarmen und verabschieden uns. –
Ich bin nun wieder mit meinen Engel auf dem lichtvollen Platz. Es gibt noch eine grüne Tür. Ich trau mich schon gar nicht mehr, sie zu öffnen und hineinzugehen. Mein Engel beruhigt mich und sagt: „Es wird dir gut tun.“ Okay, dann gehe ich hinein. Ich gehe nun durch die grüne Tür.
Ich bin ein kleines Mädchen. Ich bin in einem Garten, es ist wunderschön dort, ich sehe die Kirschblüten. Ich bin vielleicht 4 oder 5 Jahre alt. Meine Mutter ist dort, sie sieht wunderschön aus und sie hat ein weißes Kleid an. Wir haben ein großes Haus, wir sind wohlhabend. Ich sehe meinen Vater, meine Mutter holt mich ins Haus. Wir müssen packen. Mein Vater ist auch gut gekleidet. Wir müssen unser Haus verlassen. Meine Mutter nimmt mich an die Hand und wir gehen zur Haustür. Als wir rausgehen wollen, stehen dort Leute. Ich habe wirklich das Gefühl, wir sind in Nazi-Deutschland. Es sind Leute von der SS. Sie holen meinen Vater. Er wird in einem schwarzen Auto