Seewölfe - Piraten der Weltmeere 145 - Kelly Kevin - E-Book

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 145 E-Book

Kelly Kevin

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Beschreibung

Dieses Mal hatten die Seewölfe Verbündete - Geusen, mit denen sie Schulter an Schulter kämpften, aber da war Verrat im Spiel, und das merkten Philip Hasard Killigrew, Al Conroy und Sam Roskill in der Schenke der Basken zu spät. Da waren sie in der Schenke bereits von gut zwei Dutzend wilden, bis an die Zähne bewaffneten Kerlen eingekreist, die Schulter an Schulter verharrten und einen dichten Ring bildeten. Der Wortführer der Kerle grinste - für den berüchtigten Seewolf würde er von den Spaniern eine Menge Geld kassieren...

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Impressum© 1976/2015 Pabel-Moewig Verlag KG,Pabel ebook, Rastatt.ISBN: 978-3-95439-469-2Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

Inhalt

Kapitel 1.

Kapitel 2.

Kapitel 3.

Kapitel 4.

Kapitel 5.

Kapitel 6.

Kapitel 7.

Kapitel 8.

Kapitel 9.

Kapitel 10.

1.

Schwarze Wolken trieben über den Himmel.

Von Westen her baute sich eine bedrohlich hohe Dünung auf, Gischtfahnen krönten die Wellen. Die „Isabella VIII.“ kletterte an den grauen, wogenden Bergen hinauf, verschwand in schwindelerregenden Tälern, kletterte von neuem aufwärts, bis ihr Bugspriet die dunklen Wolkenfetzen aufzuspießen schien. Manntaue waren über Deck gespannt, alle Segel bis auf Sturmfock und Besan geborgen. Wanten und Pardunen sangen im Wind wie straff gespannte Saiten, und die Galeone ächzte in ihren Verbänden, als spüre sie, daß sich die Elemente wieder einmal gegen sie verschworen hatten.

Philip Hasard Killigrew, der Seewolf, starrte mit wilden blauen Augen in die Schwärze, die im Westen die Linie der Kimm verwischte.

Auch er spürte, was sich da zusammenbraute. Ihren Feinden hatten sie ein Schnippchen geschlagen und eine vernichtende Niederlage beigebracht, jetzt zeigte ihnen die See die Zähne. Der Nordwest-Sturm würde sie weit in den Golf von Biscaya verschlagen – jetzt, da sie England schon in greifbarer Nähe geglaubt hatten. Und im Golf von Biscaya trieben sich genug Spanier herum. Spanier, die nach der Schlappe von Cadiz sicher noch wütender waren, noch wilder entschlossen, endlich „El Lobo del Mar“ zu fangen.

Mit einem grimmigen Lächeln dachte Hasard an die Begegnung mit dem alten Drake, der sich in all den Jahren kaum verändert hatte. Immer noch so stur wie eh und je, immer noch ein Mann, der keinen Fingerbreit von seinen Prinzipien abwich. Aber im Augenblick hatte der Seewolf weiß der Himmel andere Sorgen.

Mit beiden Fäusten umklammerte er die Schmuckbalustrade des Achterkastells. Sein langes schwarzes Haar flatterte im Wind, der ständig an bösartiger Schärfe zunahm.

„Bill!“ schrie er zum Großmars hinauf. „Komm da runter, in drei Teufels Namen!“

„Sir, wenn ein Spanier …“

„Abentern!“ donnerte der Seewolf.

Gegen diesen Ton gab es kein Aufmucken. Der Schiffsjunge Bill zog den Kopf ein und beeilte sich. Hasards Blick prüfte das Rigg, wanderte zum Vormars – und dann zuckte er zusammen, als habe er ein Gespenst gesehen.

Zwei schwarzhaarige Köpfe lugten über die Segeltuchverkleidung der Plattform.

Nein, drei Köpfe – aber der dritte war braun und zottig und gehörte dem Schimpansen Arwenack. Der Affe kauerte zwischen seinen neuen Freunden Hasard und Philip, fühlte sich offenbar sicher in ihrem Schutz, und die Zwillinge genossen in ihrer luftigen Höhe mit funkelnden Augen das aufregende Naturschauspiel.

„Runter da!“ wollte der Seewolf schreien.

Im selben Moment holte die „Isabella“ schwer nach Steuerbord über. Mit jäher Wildheit heulte eine Bö durch das Rigg – und ein zweistimmiger Aufschrei mischte sich mit Arwenacks verängstigtem Keckem.

Von einer Sekunde zur anderen schüttelte der Sturm die Galeone mit Urgewalt.

Hasards Magen zog sich zusammen. Die Angst um die beiden Jungen da oben packte ihn wie eine brutale Faust, aber er handelte ohne Schrecksekunde.

„Festhalten!“ brüllte er mit einer Stimme, die mühelos das Orgeln und Tosen des Sturms übertönte.

Dabei flankte er bereits mit einem mächtigen Satz über die Schmuckbalustrade, sprang auf die Kuhl und erwischte eins der straff durchgeholten Manntaue. Irgendwo hörte er Edwin Carberry fluchen, der die Gefahr ebenfalls erkannt hatte. Längst war die Galeone abgefallen und lief unter Sturmfock und Besan eine Höllenfahrt, die dem Ritt auf einem ungezähmten Ungeheuer glich. Sturzseen überspülten das Backbordschanzkleid, Gischt sprühte in der Luft, gurgelnd und schmatzend lief das Wasser durch die Speigatten ab. Hasard scherte sich den Teufel um alle ehernen Gesetze der Seefahrt. Statt sich vorsichtig über die Kuhl zu hangeln, erreichte er mit langen Sprüngen das Vorkastell und schlug die Fäuste um die Webleinen der Luvwanten.

Wie ein Schemen tauchte vor ihm die Hünengestalt Ed Carberrys aus einer Gischtwolke. Der Profos knirschte mit den Zähnen, stolperte, schlingerte, hing sich ebenfalls ins Want. Er schwenkte einen zusammengerollten Tampen, und Hasard schnappte danach, während er bereits aufenterte.

Auf halber Höhe flitzte Arwenack an ihm vorbei und rettete sich kekkernd zu Dan O’Flynn, der sich ebenfalls aufs Vorkastell gekämpft hatte.

Die Zwillinge hatten sich mit Händen und Füßen in die Marswanten gekrallt. Kreidebleich waren sie, ja. Und doch lag in der Angst auf ihren Gesichtern ein ziemlich verbissener Zug. Wie zwei kleine Wildkatzen klammerten sie sich fest – und Hasard hätte vielleicht gegrinst, wenn da nicht plötzlich ein scharfes, peitschendes Geräusch an sein Ohr geschlagen wäre.

Brechendes Tauwerk!

Hölle, Teufel und …

Mit einem verzweifelten Sprung schwang sich der Seewolf über die Segeltuchverkleidung, pflückte seine Söhne aus dem Want und preßte sie mit seinem Körper gegen die Plattform, während er einen Arm als Sicherung um die Stenge schlug.

Krachend und berstend raste die Vormarsrah abwärts.

Carberry, durchzuckte es Hasard. Er spürte mehr, als daß er es sah, daß der Vormars plötzlich nur noch die halbe Segeltuchverkleidung hatte. Unter ihm krachte die Rah auf die Planken. Ein Klumpen ballte sich in seinem Magen zusammen. Er spähte über den Rand der Plattform, halb in der Erwartung, den eisernen Profos mit zerschmettertem Schädel an Deck zu sehen – doch statt dessen sah er eine zerschmetterte Rah und einen Edwin Carberry, der mit einer Hand an der Webleine hing, wie es sonst nur Arwenack fertigbrachte.

Die blitzartige Ausweichbewegung hatte dem Profos zweifellos das Leben gerettet.

Sein lästerlicher Fluch übertönte den Sturm. Verbissen schwang er sich wieder ins Want, enterte weiter auf, und unterdessen hatte der Seewolf bereits das Tau um den Leib des kleinen Hasard verknotet.

Schnaufend erreichte Ed Carberry den Mars, wobei seine Luft durchaus noch reichte, um finstere Mutmaßungen über das Geschick anzustellen, das vorwitzigen Bengeln drohte, die nicht wußten, wie man sich bei Sturm zu benehmen hatte. Hastig schlang er das Seil auch um seinen eigenen Körper und klemmte sich den nun doch etwas zittrigen Hasard junior unter den Arm. Der Seewolf belegte das Tau am Mast, sicherte den Abstieg, hielt dabei seinen zweiten Sprößling fest und fragte sich, wieso sie nicht längst alle wie reife Pflaumen aus dem schwankenden Mast geschüttelt worden waren.

Ed Carberry brachte das Kunststück fertig, heil auf dem Vorkastell anzukommen.

Hasard wartete nicht, bis der Profos von neuem aufenterte. Der Sturm heulte jetzt mit einer so wahnwitzigen, vernichtenden Gewalt heran, daß jede Sekunde Zögern Selbstmord bedeutet hätte. Mit eisernem Griff hielt der Seewolf den kleinen Philip an sich gepreßt, schwang sich über den Rand der Plattform und war Sekunden später ebenfalls unten.

Die Zwillinge wurden in ihre Kammer verfrachtet.

Sie sahen beide etwas grünlich aus – wahrscheinlich würde die Natur den disziplinarischen Teil der Angelegenheit übernehmen. Hasard hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Niemand hatte es. Der Sturm beutelte die „Isabella“, daß es eine Art hatte – und dieser dreimal verdammte Sturm dauerte den Rest des Tages, die ganze Nacht und den nächsten Morgen an.

Die „Isabella“ wurde weit nach Südosten verschlagen.

Wenn es so weiterging, würden sie geradewegs an der baskischen Küste landen – und dann, so wußten sie, hätten sie genausogut gleich in die Hölle segeln können, um sämtliche Ober- und Unterteufel am Schwanz zu ziehen.

Ein paar Seemeilen nördlich von der „Isabella“ trieb die holländische Fleute „Anneke Bouts“ vor Topp und Takel.

Zwei Stunden zuvor war das Ruder gebrochen. An Deck herrschte ein Chaos aus zerfetztem Tauwerk und geborstenen Spieren, das die Männer mit verzweifelter Wut aufzuklaren versuchten. Nur wenige Strecktaue hatten der Belastung standgehalten. Jeder Schritt auf den gischtübersprühten Planken war lebensgefährlich. Aber die „Anneke Bouts“ trieb dicht unter Land, und jeder einzelne der Mannschaft kannte die tückischen Klippen, die vor ihnen lauerten.

Kapitän Meerens umklammerte mit versteinertem Gesicht die Schmuckbalustrade des flachen Achterkastells.

Friso Eyck, der flachshaarige Steuermann, trieb mit peitschender Stimme die Männer an, die verzweifelt irgendeinen Fetzen an der Gaffelrute des Besans zu setzen suchten. Es war vergebliche Mühe. Der Sturm riß ihnen das Tuch aus den Händen, Tauwerk peitschte in ihre Gesichter. Ein gellender Schrei ertönte, als die schlagende Gaffel einen Mann am Kopf traf. Friso Eyck sprang hinzu, warf das Fall los, damit die schräge Rute nicht noch die Reste des Riggs zerfetzte. Verzweifelt warf sich der Steuermann herum, und der silberne Geusenpfennig, den er um den Hals trug, schien wie ein Irrlicht über seine Brust zu tanzen.

Schwarz und drohend wuchsen die Klippen vor ihnen hoch.

„Klar bei Anker!“ peitschte Kapitän Meerens’ Stimme.

Männer stürzten auf die Back, um die Trosse zum Laufen klarzulegen. Nichts außer diesem letzten, verzweifelten Manöver konnte das Schiff jetzt noch retten. Und Friso Eyçk wußte so gut wie die anderen, daß schon ein Wunder geschehen mußte, wenn der Anker Grund fassen und halten sollte.

„Fallen Anker!“ schrie Meerens in das Tosen und Heulen des Sturms.

„Fallen Anker!“ tönte es zurück wie ein dünnes Echo.

Die Trosse rauschte aus. Quietschend drehte sich das Spill, die Fleute holte über und schlingerte und stampfte in den tückischen Kreuzseen, als wolle sie sich die Masten aus dem Leib schütteln. Friso Eyck war nach vorn geturnt und hatte es wie durch ein Wunder geschafft, ohne von einer der Sturzseen, die alle Augenblicke das Deck überspülten, außenbords gefegt zu werden. Der Anblick der schwarzen Klippe ließ ihn erschauern. Einen Sekundenbruchteil umklammerte er unbewußt den kalten, glänzenden Geusenpfennig – jenes Symbol des Freiheitskampfs, den sie alle führten und für den sie notfalls zu sterben bereit waren.

„Auf und nieder!“ schrie jemand von vorn.

In der nächsten Sekunde mußte der Anker Grund fassen und …

Eine jähe Sturmbö besiegelte das Schicksal der „Anneke Bouts“.

Hoch wurde die schlanke Fleute emporgeschleudert, krachte schmetternd auf die scharfkantigen Klippen, wo sie in zwei Teile zerbrach – und der vielstimmige Entsetzensschrei der Menschen ertrank im entfesselten, gnadenlosen Toben der Elemente.

Es war Mittag, als der Sturm abflaute.

Unmerklich erst, dann so schnell, als sei es die wilde, kochende See ganz plötzlich müde geworden, gegen die „Isabella“ anzurennen und wieder und wieder zu versuchen, ob sich dieses feste Holz nicht doch zerschlagen, diese langen Masten nicht doch brechen ließen, damit der hungrige Ozean sein Opfer erhielt. Die letzten Böen fegten den Himmel leer, Sonnenlicht ergoß sich über das Meer und ließ die steile Dünung in funkelndem Feuer glänzen. Die erschöpften, durchnäßten Männer an Deck hoben die Köpfe, starrten in das blaue Firmament und spürten die Wärme, die ihre erstarrten Glieder belebte. Wäre nicht die immer noch gefährlich hohe Dünung gewesen, man hätte die vergangenen Stunden für einen bösen Spuk halten können.

„Klar Schiff überall!“ ertönte die Stimme des Seewolfs ruhig und gelassen.

„Wollt ihr wohl spuren, ihr Lahmärsche!“ grollte der Profos in altgewohntem Ton. „Klar Schiff überall, habt ihr das jetzt gehört, oder soll ich euch die Ohren mit dem Marspieker auskratzen? Hopp-hopp, ihr Rübenschweine, sonst ziehe ich euch die Haut in Streifen …“

„Hasard!“

Es war Ben Brightons Stimme, die den Seewolf herumfahren ließ.

Der breitschultrige dunkelblonde Bootsmann stand am Steuerbordschanzkleid und hatte das Spektiv auseinandergezogen. Sein sonst so unerschütterlich ruhiges Gesicht war angespannt. Jetzt reichte er Hasard den Kieker, und der spähte aufmerksam nach Süden, wo alle Verwünschungen die spanische Küste nicht wegzaubern konnten.

Der Seewolf preßte die Lippen zusammen.

Sie waren dichter unter Land, als er befürchtet hatte. Deutlich konnte er die dünne weiße Linie des Strandes erkennen, das verschwommene Grün und Braun des Küstenstreifens, über dem noch die dunklen Wolken im Stau vor den Kantabrischen Bergen hingen. Die spanischen Kriegsgaleonen, die hier vielleicht unterwegs gewesen waren, hatten sicher in den Häfen Schutz vor dem Sturm gesucht. Im Landesinneren mußte jetzt Regen fallen. Wenn die Wolken die schroffen Gipfel des Gebirgszugs freigaben, würde Dunst die Flachküste verhüllen.

„Schiff ho!“ schrie Bill, der wieder in den Großmars geentert war. „Zwei Strich Backbord voraus!“

Hasard wirbelte herum.

Eine Stahlfeder schien sich in seiner Haltung zu spannen, als er mit dem Spektiv die nordöstliche Kimm absuchte. Drei dünne Nadeln tanzten in der Dünung, wurden größer und ließen ihre weißen, geblähten Segel erkennen.

„Dan!“ rief der Seewolf.

Der junge O’Flynn enterte über den Niedergang auf. Er hatte die schärfsten Augen der Crew und konnte schon die Kanonen einer Galeone zählen, wenn andere sie gerade erst entdeckt hatten. Schweigend nahm er das Spektiv entgegen, enterte ein Stück in die Besanwanten und spähte in die angegebene Richtung.

„Dreimastige Galeone“, meldete er wenig später.

„Ein Spanier?“

Dan zögerte und zog die Lippen zwischen die Zähne.

„Sieht nicht so aus“, meinte er schließlich. „Jedenfalls führt sie kein Kreuz unter dem Bugspriet.“

„Vielleicht ’n unfrommer Spanier!“ brummte Smoky, der Decksälteste, von der Kuhl.

„Bill!“ rief Hasard zum Großmars hinauf. „Die Galeone im Auge behalten, klar?“

„Aye, aye, Sir! Im Augenblick segelt sie mit halbem Wind Südwestkurs.“

Hasard nickte und schwang herum.

Er wollte Dan auf die Schulter tippen, der immer noch durch das Spektiv spähte, dann verharrte er mitten in der Bewegung. Seine Lider kniffen sich zu schmalen Schlitzen zusammen, scharf sog er die Luft durch die Zähne.

Er brauchte das Spektiv nicht.

Was da Steuerbord voraus hinter einer felsigen Landzunge auftauchte, war auch mit bloßem Auge zu erkennen. Galeonen! Schwer bestückte spanische Kriegsgaleonen! In Kiellinie und gestaffelt liefen sie am Wind nach Norden, drei massige, drohende Schatten. Das vierte Schiff folgte etwas zurückhängend – und noch während der Seewolf tief Luft holte, schob sich ein fünfter Bugspriet hinter den Felsen hervor.

„Meine Fresse“, murmelte Ben Brighton erschüttert.

„Spanischer Verband Steuerbord voraus!“ schmetterte eine Stimme vom Vorkastell her – und nach Lage der Dinge wirkte diese zackige Meldung fast komisch – falls ein vernunftbegabter Mensch in dieser Situation überhaupt noch etwas komisch finden konnte!

Hasard warf das Haar zurück. Seine Lippen bildeten einen harten, blutleeren Strich, ein kalter Glanz lag in seinen eisblauen Augen.

„Klar Schiff zum Gefecht!“ peitschte seine Stimme. „An die Kanonen! Batuti, Shane – klar bei Brandpfeile! Vielleicht holt uns heute der Teufel, aber er soll sich die Finger dabei verbrennen!“

2.

Schwerfällig rumpelten die beiden Wagen über die unbefestigte Straße.

Zügel klatschten, die Hufe der Maultiere stampften. Ringsum trieften die Büsche, Dampfschwaden stiegen auf und zogen sich als weißer, wabernder Nebel über den Hügelkuppen zusammen. Bilbao lag unter einer Dunstglocke. Der gleiche Dunst, der das enge Tal des Nervión füllte, der das Rauschen des Flusses dämpfte und der in einer halben Stunde schon wieder von der gierigen Sonne aufgesogen sein würde.

Der drahtige schwarzhaarige Mann auf dem Kutschbock lauschte aufmerksam in den Nebel.