Seewölfe - Piraten der Weltmeere 710 - Davis J. Harbord - E-Book

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 710 E-Book

Davis J. Harbord

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Beschreibung

"Feuer frei!" sagte der Wikinger mit verhaltener Stimme. Jeder Geschützführer auf dem Viermaster hatte das Ziel bereits aufgefaßt und seine Kanone gerichtet. Sie zündeten nahezu gleichzeitig ihre zwölf Stücke. Was folgte, glich einem Vulkanausbruch. Zwölf feuerrote Lanzen stießen aus den Mündungen, ein ohrenbetäubender Donner dröhnte über die See. Ein, zwei Herzschläge lang war die Steuerbordhälfte des Viermasters in dieser mondlosen Nacht in rotes Licht getaucht - ein schaurig-schöner Anblick bei dem Schwarz dieses Schiffes. Die zwölf schweren Fünfundzwanzigpfünderbrocken, noch glühend heiß, krachten in die Backbordseite der spanischen Kriegsgaleone und richteten fürchterliche Verheerungen an...

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Impressum© 1976/2021 Pabel-Moewig Verlag KG,Pabel ebook, Rastatt.eISBN: 978-3-96688-132-6Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

Davis J. Harbord

Eine Nacht für Korsaren

Der Mond ist bedeckt – und so bleiben sie unsichtbar …

Anfang Januar 1600, Florida-Straße, westlich der Cat Cays.

Der Kommandant der spanischen Kriegsgaleone „El Toison de Oro“ – was soviel wie „Das Goldene Vlies“ heißt – stiefelte nervös auf dem Achterdeck hin und her. Seit Tagen tat er das schon. Manchmal sogar nachts, so daß die Offiziere in ihren Kammern unter dem Achterdeck bei dem ewigen Hinundhermarsch über ihren Köpfen keine Ruhe fanden.

„Wo bleiben die bloß?“ fuhr der Kommandant seinen Dritten Offizier an.

In den letzten Tagen hatte er das bestimmt schon hundertmal gefragt.

Und ebensooft hatte der jeweilig Befragte erwidert, daß er das auch nicht wisse. Frage – Antwort, es war immer die gleiche Leier.

Acht spanische Schatzgaleonen ankerten bei den Cat Cays, bewacht von der „El Toison de Oro“. Sie warteten auf die Rückkehr von drei Kriegsgaleonen, die vor Tagen ostwärts gesegelt waren, um das Piraten versteck des Philip Hasard Killigrew auszuräuchern – sozusagen mit Stumpf und Stiel …

Die Hauptpersonen des Romans:

Jonny Warwick – wird in den Bund der Korsaren aufgenommen und auf den Namen „Krümelchen“ getauft.

Thorfin Njal – erhält Gelegenheit, als nordischer Riesenschneemann aufzutreten.

Karl von Hutten – bringt einen spanischen Handelsschiffskapitän dazu, Korsaren „fette Beute“ zu wünschen.

Arne von Manteuffel – begibt sich in die Höhle des Löwen und kundschaftet Neuigkeiten aus.

Don Miguel de Teixera – ist von Sturheit besessen und muß dafür einen tödlichen Preis zahlen.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

1.

Mit Stumpf und Stiel! Für den Befehlshaber der drei ostwärts gesegelten Kriegsgaleonen hatte nicht der geringste Zweifel daran bestanden, daß man das Seeräubernest mit Glanz und Gloria ausheben und die Piraten über die Klinge springen lassen würde.

Den Ruhm, den Seewolf zur Strecke gebracht zu haben, hatte der Befehlshaber, Don Lucian de Arellano y Aragon, ganz für sich allein einheimsen wollen. Daher hatte er es auch nicht für nötig gehalten, Don Miguel de Teixera, den Kommandanten der „El Toison de Oro“, in das Geheimnis einzuweihen, wo sich der Piratenschlupfwinkel befand.

„Es genügt, daß ich es weiß“, hatte er Don Miguel de Teixera auf dessen Frage von oben herab erklärt. Basta!

Eine folgenschwere Antwort, denn sie bedeutete, daß der Kommandant der „El Toison de Oro“ nicht in der Lage war, eine große Jolle loszuschicken, um erkunden zu lassen, wo die drei Kriegsgaleonen mit ihrem Befehlshaber abgeblieben waren. In längstens drei Tagen hatte Don Lucian zurück sein wollen, als ruhmbedeckter Kriegsheld, versteht sich.

Diese Frist war längst verstrichen.

Und noch etwas hatte der siegessichere Don Lucian befohlen. Daß nämlich der Konvoi, dessen Ziel Spanien war, hier den Cat Cays auf seine Rückkehr zu warten habe. Dabei hätte man zu diesem Zeitpunkt bereits bei den Bermudas sein können.

Die Kapitäne der Schatzgaleonen wurden ungeduldig, ebenso deren Offiziere und Mannschaften, und gleiches galt für die gesamte Crew der „El Toison de Oro“. Außerdem bedeutete jeder verplemperte Tag dieser nutzlosen Warterei, daß Proviant und Trinkwasser vermindert wurden, ohne daß man dem Ziel um eine müde Meile nähergerückt war. Das konnte schwere Folgen haben, wenn man widrige Winde hatte oder gar in eine Flaute geriet.

Auch das hatte Don Miguel de Teixera dem Befehlshaber zu bedenken gegeben.

Und wie hatte die Antwort gelautet?

„Dann müssen die Rationen eben gekürzt werden.“ Basta!

So marschierte Don Miguel de Teixera an diesem Vormittag, Anfang Januar also, auf seinem Achterdeck auf und ab, stierte immer wieder in kurzen Pausen durch sein Spektiv nach Osten, dachte nach, und seine. Laune verschlechterte sich von Stunde zu Stunde.

Das hing zum Teil damit zusammen, daß er keinen Entschluß fassen konnte. Er hatte bereits überlegt, einfach ankerauf zu gehen und mit dem Konvoi die Reise fortzusetzen. Sie hatten ja lange genug auf den ehrenwerten Befehlshaber gewartet. Und die Drei-Tage-Frist war auch verstrichen.

Aber Don Miguel scheute die Verantwortung bei einem solchen Entschluß. Sich selbst gegenüber entschuldigte er sich mit dem Argument, daß eine einzelne Kriegsgaleone nicht in der Lage sein konnte, acht mehr oder weniger schlecht armierte Handelsgaleonen gegen Angriffe wildentschlossener Piraten zu verteidigen, geschweige denn abzuschirmen. Sie brauchten nur von mehreren Seiten anzugreifen, und schon würde das der Anfang vom Ende sein.

Das mindeste zum Schutz eines Acht-Schiffe-Konvois waren tatsächlich zwei Kriegsgaleonen, die wenigstens die Flanken des Geleitzuges abdecken konnten.

Und von Havanna war keine Verstärkung zu erwarten. Der Gouverneur hatte gerade noch zwei Kriegsgaleonen auf Anforderung Don Lucias detachieren können, die dem Befehlshaber beim Angriff auf den Piratenschlupfwinkel zur Verfügung stehen sollten. Mehr Schiffe – für einen möglicherweise tatsächlich vernichtenden Schlag gegen das Piratenunwesen – hatte der Gouverneur nicht aufgebracht. Wenn dafür keine Schiffe vorhanden waren, dann erst recht nicht für den Konvoi.

Don Miguel konnte sich nicht erinnern, sich jemals in einer ähnlich verfahrenen Situation befunden zu haben. Er konnte nicht vor und zurück. Doch, zurück schon, nämlich nach Havanna. Doch das wäre ja wohl ein schlechter Witz gewesen, dahin zurückzusegeln, von wo man aufgebrochen war. Im übrigen wurden die Schatzgüter mehr als dringend von der Krone gebraucht. Die Staatskassen waren leer, die Schuldenberge drückten. Es sah gar nicht gut aus in Spanien.

Die Gouverneure in den spanischen Gebieten der Neuen Welt hatten geheime Order, noch mehr aus den Silberbergwerken, den Goldminen, der Perlenfischerei herauszuholen als bisher – und natürlich die Schätze der Eingeborenen zu plündern. Was brauchten diese Wilden goldene Götzenstatuen, silbernen Schmuck und Edelsteine? Aber Spanien brauchte sie, das königliche, herrschaftliche Spanien, die Krone aller Königreiche!

Don Miguel zerrte an seinem Spitzbart, stiefelte zur Backbordseite, hieb dort die Faust aufs Schanzkleid, drehte sich um, marschierte zurück und blieb vor dem Dritten Offizier stehen, einem dürren, langen Mann mit grämlichem Gesicht. Da Don Miguel nicht sehr groß war, mußte er zum Dritten hochsehen. Ein Unding, daß ein Kommandant zu seinem Dritten Offizier aufschauen mußte. Auch das ärgerte Don Miguel.

„Und? Und?“ schnauzte er, nachdem der Dritte erwidert hatte, er könne sich auch nicht erklären, warum die drei Kriegsgaleonen noch nicht zurückgekehrt seien. „Ist das alles, was Sie mir zu sagen haben?“

Das Gesicht des Dritten wurde noch grämlicher. Jetzt war er mal wieder der Unglücksrabe, auf dem der Kommandant herumhackte. Das ging immer reihum. Wer gerade wachhabender Offizier war, an dem ließ Don Miguel seine schlechte Laune aus. Dabei waren sie, die Offiziere der „El Toison de Oro“, in keiner Weise für die derzeitige Situation verantwortlich.

„Nein, mehr habe ich nicht zu sagen“, erwiderte der Dritte mürrisch, „es sei denn der Hinweis auf die Möglichkeit, daß die drei Kriegsgaleonen überhaupt nicht mehr zurückkehren.“

Don Miguel schob den Kopf vor und stierte zum Dritten hoch, als habe er sich verhört.

„Wie bitte?“ zischte er. „Daß sie überhaupt nicht mehr zurückkehren? Sind Sie verrückt, Señor?“

Der Dritte erklärte, daß er nicht verrückt sei – jedenfalls glaube er das –, und gab zu bedenken, daß auch eine Niederlage nie ganz auszuschließen sei.

„Sie wollen behaupten“, polterte Don Miguel los, „Don Lucian und unsere drei Kriegsgaleonen seien von dem Piratenpack besiegt worden?“

„Das behaupte ich nicht, Señor Capitán“, erwiderte der Dritte steif, „sondern ich sage lediglich, daß mit einer solchen Möglichkeit gerechnet werden muß. Ich bitte, den feinen Unterschied zu beachten.“

„Papperlapapp!“ schnappte Don Miguel, knallte die Hände auf den Rücken und marschierte wieder los – zum Steuerbordschanzkleid. Dann abrupte Kehrtwendung und zurück bis zum Dritten. Erneutes Aufschauen zu ihm. „Unsere Kriegsgaleonen sind unbesiegbar, verstanden?“

„Und warum sind dann unsere siegreichen Schiffe noch nicht zurückgekehrt?“ fragte der Dritte höhnisch und zugleich beleidigt.

Mit dieser Frage war man wieder da, wo man angefangen hatte. Man redete sozusagen im Kreis. Außerdem empfand der Kommandant die Antwort des Dritten als unbotmäßig, wenn nicht gar als aufsässig.

„Ich verbitte mir Ihren frechen Ton!“ schnarrte er. „Steht Ihnen nicht zu Ihrem Kommandanten gegenüber. Fasse das als Insubordination auf. Neigen zur Widerrede, wie?“

„Nein.“

„Scheint mir aber doch so.“

„Sie fragen mich, und ich versuchte, auf Ihre Frage zu antworten, indem ich auf die Möglichkeit hinwies, daß unsere Schiffe eine Niederlage erlitten und versenkt wurden“, sagte der Dritte störrisch.

„Und ich sagte, daß unsere Schiffe unbesiegbar seien!“ schrie der Kommandant den Dritten an.

„Ja – wie unsere Armada“, sagte der Dritte grimmig.

Don Miguel zuckte zurück, als habe er eine Ohrfeige erhalten. Er war nämlich 1588 dabeigewesen und hatte noch heute Alpträume.

„Da soll ja El Lobo del Mar den Angriff der Brander angeführt haben, nicht wahr?“ fragt der Dritte tückisch und hieb weiter in diese Kerbe. „Derselbe El Lobo del Mar, den jetzt Don Jucian überfallen wollte …“

„Schweigen Sie!“ brüllte Don Miguel außer sich. Es war genau jener Branderangriff vor Calais gewesen, den er als junger Teniente nur knapp überlebt hatte.

Einer jetzt fälligen Disziplinarstrafe für „ungebührliches“ Reden entging der Dritte, denn der Ausguck schrie eine Sichtmeldung.

„Jolle der ‚Valencia‘ mit Kurs auf uns!“

Don Miguel fluchte, denn ihm schwante neuerlicher Ärger. Der Kapitän der „Valencia“ war nicht nur der älteste Schiffsführer der voraus von der „El Toison de Oro“ ankernden acht Schatzgaleonen, sondern es mangelte ihm auch an dem nötigen Respekt gegenüber der königlichen Marine und deren Vertretern.

Tatsächlich war Kapitän José Silva ein salzwassergetränktes Rauhbein, das kein Blatt vor den Mund nahm, am allerwenigsten vor den Señores der Marine, von Ausnahmen natürlich abgesehen. Aber er zählte weder Don Lucian noch Don Miguel zu den Ausnahmen. Im übrigen hatte er nicht verhehlt, was er von der Sonderaktion Don Lucians gegen den Piratenschlupfwinkel hielt, nämlich gar nichts.

„Was denn!“ hatte er gewettert. „Don Lucian ist doch nur auf Orden und eine Beförderung scharf – und auf das verdammte Kopfgeld!“

Damit hatte er den Nagel genau auf den Kopf getroffen.

Dieser obstinate Bursche war also jetzt im Anmarsch, wie Don Miguel mit einem Blick durchs Spektiv feststellte. Die Jolle näherte sich von Backbord voraus, und Silva saß selbst an der Pinne – eine Funktion, die kein Kommandant eines spanischen Kriegsschiffes ausüben würde. Das war eine Sache der unteren Chargen.

Don Miguel rümpfte die Nase. Na ja, dieser Silva konnte eben seine Herkunft nicht verleugnen. Als Seemann hatte er angefangen, war dann Bootsmann und schließlich Kapitän geworden, Kapitän einer eigenen Frachtgaleone.

Möchte wissen, wie er sich das Geld für den Kauf eines solchen Schiffes zusammengegaunert hat, dachte Don Miguel. Daß jemand eisern sparte und sich das Geld auf ehrliche Art und Weise verdiente, wollte nicht in den Kopf des Don Miguel, zumal er selbst keine Gelegenheit ausließ, sich nebenbei zu bereichern.

Zum Beispiel kungelte er mit dem Proviant- und Zahlmeister an Bord der „El Toison de Oro“, und das hatte sich schon bestens ausgezahlt. Juan Vargas, der Proviant- und Zahlmeister, brauchte bei den Proviant- und Soldanforderungen beim Marineamt nur den Mannschaftsbestand etwas zu manipulieren, das heißt, zu erhöhen – und schon rollten die Talerchen aus dem Füllhorn, nämlich der Kasse des Marineamtes.

Man betrog schamlos die eigene Administration – und damit die Krone, in deren Dienst man stand. Und ein Don Miguel wunderte sich, daß die Staatskassen leer waren, obwohl er sehr genau wußte, daß die Kungelei überall betrieben wurde, nicht nur bei der Marine. Es waren Hunderte von Polypenarmen, die zulangten und dem Königreich das Mark aus den Knochen sogen.

Die Jolle war heran an Backbord, und Kapitän Silva rief – wie es Brauch war – zum Achterdeck hoch: „Bitte an Bord kommen zu dürfen!“

Don Miguel ignorierte die Bitte und rief statt dessen zurück: „Was wollen Sie, Silva? Ich habe zu tun und keine Zeit für längere Gespräche!“

José Silva lachte polternd. Es schüttelte ihn direkt, und die ganze Jolle wackelte. Er war ein großer und starker Mann mit einem kantigen, bärtigen Gesicht und scharfen grauen Augen. Kopf- und Barthaare waren silbergrau.

„Soll das ein Witz sein, Teixera?“ rief er zu Don Miguel hoch. „Was haben Sie denn zu tun? Ich habe nur gesehen, daß Sie in den letzten Tagen von morgens bis abends auf Ihrem Achterdeck hin und her gerannt sind! Damit erschöpfte sich Ihre Tätigkeit, also erzählen Sie mir keinen Quatsch – von wegen, keine Zeit zu haben. Kann ich jetzt an Bord kommen, oder ist es bei der Marine nunmehr üblich, die Kapitäne anderer Schiffe wie Lakaien abzufertigen?“

„Was wollen Sie, verdammt noch mal?“ brüllte Don Miguel ein zweites Mal. Seine Gesichtsfarbe hatte das Rot einer überreifen Tomate.

„Na gut!“ donnerte Kapitän Silva. Er hatte eine prächtige Baßstimme, und laut genug war sie auch. „Ist mir auch recht, wenn Ihre ganze Besatzung zuhört und erfährt, was ich Ihnen zu sagen habe! Wir, die Kapitäne der acht Galeonen, haben beschlossen, Ihnen noch eine Frist von drei Tagen zu geben. Wenn bis dahin nichts passiert, gehen wir ankerauf – mit Kurs Spanien. Ob Sie hier weiter ankern und die Zeit vertrödeln wollen, ist Ihr Bier. Es interessiert uns nicht! Haben Sie das kapiert, Sie Admiral, Sie?“

Der „Admiral“ war natürlich reiner Hohn, und der so Angesprochene hüpfte vor Wut am Backbordschanzkleid hoch.

„Das ist Meuterei!“ schrie er. „Wer es wagen sollte, ohne meinen Befehl den Konvoi zu verlassen oder sich sonstwie eigenmächtig zu verhalten, den stelle ich vors Kriegsgericht!“

„Da müssen Sie acht Kapitäne vors Kriegsgericht stellen, Admiral!“ rief José Silva. „Möchte mal wissen, wer dann die Schiffe führen soll, ganz abgesehen davon, daß wir das Recht zu eigenen Entscheidungen haben, wenn sich herausstellt, daß der stellvertretende Geleitzugführer ein Nichtstuer ist, der unsere kostbare Zeit mit Warten verplempert!“

„Wollen Sie mich beleidigen?“ schrie Don Miguel.

Dem Kapitän Silva platzte der Hemdkragen, und er dröhnte: „Es geht hier nicht um Ihre eigene unwichtige Person, sondern um einen Schatzkonvoi, der nach Spanien gebracht werden soll. Wenn Sie dazu nicht in der Lage sind, dann sind wir gezwungen, selbst zu handeln. Das hat mit Meuterei nichts zu tun! Geht das in Ihren Holzkopf, Teixera?“