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25 Törns zum Träumen und Planen Welcher Segler träumt nicht vom perfekten Törn? Wer es nicht beim Träumen belassen, sondern sein Traumziel wirklich finden möchte, dem bietet dieses Buch einen Überblick über die 25 schönsten Reviere der Welt. Ob exotisch oder nah, ambitioniert oder kindertauglich – für jeden Geschmack ist das perfekte Ziel dabei. Zu jedem Törnvorschlag erfährt der Leser alles, was er zur Entscheidungsfindung wissen muss: Charakter des Reviers, Anforderungen an Boot und Mannschaft, Reisezeit und -dauer, potenzielle Gefahren, Familienfreundlichkeit u. v. m. – alles kompakt auf den Punkt gebracht. Die Ziele reichen dabei einmal um den ganzen Globus: • Deutschland (Ostseeküste), England (Scilly-Inseln), Schottland (Hebriden), Norwegen (Lofoten und Vesterålen), Schweden (Stockholmer Schärengarten), Finnland (Åland-Archipel und Helsinki) • Französische Binnenwasserstraßen, Côte d'Azur, Nordwestspanien, Sizilien, Dalmatien, Ionische Inseln, Türkische Ägäis • USA (San-Juan-Inseln, Intracoastal Waterway), Kanada (Huronsee), Karibik (St. Vincent, Grenadinen, Britische Jungferninseln), Mexiko (Golf von Kalifornien) • Thailand (Phuket und Phang-Nga-Bucht) • Australien (Pfingstsonntaginseln), Neuseeland (Auckland und Bucht der Inseln) • Indischer Ozean (Seychellen) • Atlantiküberquerung • Pazifik (Cookinseln) Der perfekte Ideengeber für alle Segler, die sich nicht mehr nur nach Sehnsuchtszielen sehnen, sondern sie auch besegeln wollen!
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Seitenzahl: 289
Veröffentlichungsjahr: 2024
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VANESSA BIRD
DIE SCHÖNSTENREVIERE DER WELT
6. Auflage 2024
Die Rechte der deutschen Ausgabe liegen beim
Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld
Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:
ISBN 978-3-667-12910-9 (Print)
Dieses Buch wurde zuvor unter der ISBN 978-3-667-11936-0 angeboten.
ISBN 978-3-667-12911-6 (Epub)
Übersetzung: Melanie Köpp/NauticTranslate
Lektorat: Christine Siedle
Herausgeber: Judith Chamberlain-Webber
Layout: Lisa McCormick
Satz: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, Göttingen
Umschlaggestaltung: Felix Kempf, www.fx68.de
Datenkonvertierung E-Book: Bookwire - Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH
Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.
www.delius-klasing.de
Einleitung
Nachhaltiges Segeln
Karte mit allen Törns
NORDEUROPA
Törn 1Schottland
Die Äußeren Hebriden
Törn 2Norwegen
Die Lofoten und die Vesterålen
Törn 3Schweden
Der Stockholmer Schärengarten
Törn 4Finnland
Der Åland-Archipel und Helsinki
Törn 5Deutschland
Die Ostseeküste
Törn 6England
Die Scilly-Inseln
SÜDEUROPA
Törn 7Frankreich
Die Binnenwasserstraßen
Törn 8Frankreich
Die Côte d’Azur
Törn 9Spanien
Die Nordwestküste
Törn 10Italien
Sizilien und seine Inseln
Törn 11Kroatien
Die Küste Dalmatiens
Törn 12Griechenland
Die Ionischen Inseln
Törn 13Türkei
Die Küste der Ägäis
DER ATLANTIK
Törn 14Der Atlantik
Die Atlantiküberquerung
NORDAMERIKA
Törn 15Die Karibik
St. Vincent und die Grenadinen
Törn 16Die Karibik
Die Britischen Jungferninseln
Törn 17Mexiko
Der Golf von Kalifornien
Törn 18USA
Die San-Juan-Inseln
Törn 19USA
Der Intracoastal Waterway
Törn 20Kanada
Der Huronsee
SÜDOSTASIEN
Törn 21Thailand
Phuket und die Phang-Nga-Bucht
DER INDISCHE OZEAN
Törn 22Der Indische Ozean
Die Seychellen
AUSTRALASIEN
Törn 23Australien
Die Pfingstsonntagsinseln
Törn 24Neuseeland
Auckland und die Bucht der Inseln
DER PAZIFIK
Törn 25Der Pazifische OzeanWENN SIE HERAUSFORDERUNGEN MÖGEN
Die Cookinseln
Vorbereitungen
Empfohlene Lektüre
Stichwortverzeichnis
Danksagung
Wenn Sie die ganze Welt bereisen könnten, wohin würden Sie segeln? Würden Sie Kurs auf das türkisblaue Wasser, die sonnenüberfluteten Strände und unbewohnten Inseln des Südens nehmen? Oder zieht es Sie in den Norden zu den felsigen und schmalen Buchten der Ostsee? Möchten Sie den Glanz und Glamour der Mittelmeerküste genießen? Oder locken Sie die endlose Weite der Ozeane und die Einsamkeit eines Langstreckentörns?
Welches Ziel Ihnen auch immer vorschwebt, irgendwo auf der Welt gibt es für jeden das richtige. Die Auswahl einzugrenzen, kann frustrierend sein, wenn Sie nicht wissen, was Sie erwartet oder wie viel Erfahrung Sie benötigen. Aber genau hier setzt Sehnsuchtsziele für Segler an. In diesem Buch habe ich die Routen für 25 völlig verschiedene Törnziele auf der ganzen Welt zusammengestellt. Einige sind bekannte, gut dokumentierte Routen, andere weniger. Unter den wunderbaren Segelrevieren finden sich Routen von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad und variabler Törndauer.
Von der rauen Schönheit der Äußeren Hebriden Schottlands und der Ostsee über die glamouröse Côte d’Azur bis hin zu den ruhigen Ankerplätzen im Golf von Kalifornien ist für jeden Geschmack das richtige Reiseziel dabei. Für Naturliebhaber sind die San-Juan-Inseln vor der pazifischen Nordwestküste der USA oder das Unterwasserparadies des Great Barrier Reefs Australiens kaum zu übertreffen. Wohingegen geschichtsinteressierte Segler Kurs auf das Ionische Meer oder Sizilien nehmen können. Wenn Sie das Küstenoder Hochseesegeln nicht bevorzugen, dann gibt es reichlich Binnenwasserstraßen zur Auswahl, z. B. die Kanäle Frankreichs, den Atlantic Intracoastal Waterway und den kanadischen Huronsee. Wenn die große Fahrt Sie mehr reizt, können Sie auch eine Atlantiküberquerung mit dem Passatwind in Betracht ziehen oder die entlegenen Cookinseln im Pazifik erkunden, die jedes Jahr von nur 150 Yachten besucht werden.
Sobald Sie sich für ein Reiseziel entschieden haben, wird die Planung einfacher, wenn Sie etwas mehr über das Ziel und das, was Sie erwartet, wissen. Zu jedem Törn gibt es eine detaillierte Routenbeschreibung, ob als Rundreise oder Direktfahrt, die die Höhepunkte des Reviers beinhaltet. Die Länge Ihres Törns hängt von Ihnen ab, und die empfohlene Route ist nur eine Richtlinie, der Sie folgen können. Oder Sie passen die Route Ihren Bedürfnissen an.
Diese Ausgabe enthält auch ein Kapitel über nachhaltiges Segeln. Mehr denn je müssen wir uns heute unserer Verantwortung für die Umwelt bewusst sein und den Schaden, den wir anrichten, minimieren. Segeln ist eine relativ »grüne« Freizeitaktivität, die aber dennoch Auswirkungen hat. Und es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, diese so gering wie möglich zu halten, sei es durch die Verringerung von Emissionen, die sorgfältige Wahl des Ankerplatzes, die korrekte Entsorgung von Abfällen oder das Aufsammeln von Müll am Strand – all das ist wichtig.
Außerdem sind wichtige Informationen über das Ziel selbst aufgeführt: Welche historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten gibt es an Land? Wo sind die Liegeplätze? Wo kann man ankern? Wo kauft man Proviant? Wie viel Erfahrung und welche Fachkenntnisse werden für das Ziel benötigt? Viele Törns verlaufen unkompliziert durch störungsfreie Gewässer, andere verlangen jedoch etwas mehr Können, um knifflige Gezeitenströmungen, mit Felsen übersäte Kanäle oder überfüllte Ankerplätze meistern zu können.
Es wäre unmöglich, hier jedes Detail über jedes Reiseziel unterzubringen. Sehnsuchtsziele für Segler liefert Ihnen jedoch hoffentlich einen ausreichenden Einblick und macht Sie neugierig, mehr über ein Ziel herauszufinden. Vorausgesetzt, Sie verfügen über ein gut ausgestattetes Boot, vernünftige Ausrüstung und ausreichend Erfahrung, spricht eigentlich nichts dagegen, Ihre Träume wahr werden zu lassen. Schon Horace Jackson Brown forderte Sie 1990 in seinem Buch PS. Ich liebe Dich auf: »Werfen Sie die Leinen los! Segeln Sie aus dem sicheren Hafen heraus! Lassen Sie den Passatwind Ihre Segel füllen! Erkunden Sie! Träumen Sie! Entdecken Sie!«
Segeln ist bis zu einem gewissen Grad und im Vergleich zu anderen Freizeitbeschäftigungen eine unglaublich umweltfreundliche Art, die Welt zu bereisen. Allerdings müssen wir als verantwortungsbewusste Segler ebenfalls dazu beitragen, unseren ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Doch wie kann man das auf dem Wasser umsetzen? Hier erhalten Sie die 20 besten Tipps zum umweltbewussten Segeln.
Zwar scheint dieser Tipp naheliegend zu sein, doch wenn das Boot nicht schnell genug fährt oder der Wind nachlässt, ist der Griff zum Startschlüssel meist der einfachste Weg. Wenn der Wind plötzlich einschläft, Sie keinen Zeitdruck haben, und die Situation kein unmittelbares Handeln erfordert, um Sie aus einer Gefahrensituation zu bringen, fahren Sie einfach weiter unter Segeln. Natürlich sind Sie langsamer unterwegs, aber Ihr Energieverbrauch und folglich auch Ihr ökologischer Fußabdruck bleiben kleiner. Vielleicht macht Ihnen der Törn sogar noch mehr Freude, denn jetzt können Sie die Tierwelt und die Landschaft bei einem entspannten Tempo und ohne das störende Dröhnen des Motors genießen.
Mit etwas Übung und bei guten Bedingungen kann man auch unter Segeln den Anker lichten bzw. ausbringen oder an einer Muring festmachen bzw. von ihr ablegen. Dies stellt nicht nur die Crew vor interessante Herausforderungen, sondern schult darüber hinaus auch Ihre seglerischen Fähigkeiten. Sollte irgendwann Ihr Motor ausfallen oder sich als unzuverlässig erweisen, haben Sie in jedem Fall einen Alternativplan parat.
Heute benötigen wir viel Strom an Bord, sei es zum Aufladen des Telefons bzw. der Smartwatch oder für den Betrieb des Kartenplotters, Echolots oder AIS. Diese Energie zu gewinnen, verursacht jedoch Emissionen, die den ökologischen Fußabdruck vergrößern. Deshalb sollten Sie sich unbedingt nachhaltige Energiequellen wie Solarzellen, Wasser- oder Windgeneratoren besorgen. Benutzen Sie außerdem solar- statt batteriebetriebene Taschenlampen, und schalten Sie immer ganz konsequent alle nicht genutzten Geräte aus, um Strom zu sparen. Wählen Sie optional energieeffiziente Geräte, und ziehen Sie auch den Kauf eines Erhaltungsladegeräts in Betracht, wenn Sie Ihr Boot für längere Zeit nicht verwenden. So werden die Batterien nicht entladen, wenn sie nicht in Gebrauch sind, sondern bei sehr geringer Stromstärke aufgeladen.
Statt immer wieder Strom aus der Steckdose zu beziehen, nutzen Sie die Sonnenenergie mit Photovoltaik-Modulen.
Beim Ankern ist Vorsicht geboten, damit keine fragilen Ökosysteme verletzt werden.
Seien Sie umsichtig bei der Auswahl Ihres Ankerplatzes. Der Meeresboden einer Bucht mit unberührtem Strand und türkisblauem Wasser könnte ein empfindliches Ökosystem beherbergen, auf dem Sie mit Ihrem Anker einen erheblichen und irreversiblen Schaden anrichten könnten. Meiden Sie Korallengebiete, Kelpwälder oder Seegras. Dort sind die Aufwuchsgebiete für Jungfische, Schalen- und Säugetiere. Ankern Sie nur an ausgewiesenen Ankerplätzen oder auf Schlamm- oder Sandböden. In einigen Gebieten ist das Ankern nur eingeschränkt möglich. Eventuell dürfen Sie nur die markierten Murings benutzen. Erkundigen Sie sich also, wenn Sie in einem Gebiet mit vielen anderen Booten segeln wollen. Vermeiden Sie stark befahrene Gebiete, da viele Boote, die an derselben Stelle ankern, die Zerstörung beschleunigen können, insbesondere wenn der Ankerplatz seicht ist. Durch aufgewirbelte Sedimente können Pflanzen und Wildtiere ersticken.
Wenn man neue Orte erkundet, vergisst man leicht, dass man nicht nur ein Fremder in dem besuchten Land oder Ort ist, sondern auch ein Eindringling in die Umwelt. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass man die Umwelt und alle Tiere, denen man begegnet, respektiert.
Natürlich ist es faszinierend, einen Delfin, Wal oder andere große Meeressäuger oder Fische zu sehen, aber bitte halten Sie trotzdem respektvollen Abstand. Perfekte Selfies und Videos mit Nahaufnahmen von großen Meeressäugern sorgen vielleicht kurzfristig für mehr Ansehen, aber Sie könnten auch die Nahrungsaufnahme stören, Zusammenstöße provozieren und Panik bei den Tieren auslösen.
In einem Gebiet, in dem größere Tiere gesichtet wurden, sollten Sie unter Motor langsamer fahren und versuchen, einen Abstand von mindestens 100 Meter einzuhalten. Wilde Tiere zu berühren oder ihnen nahezukommen, ist verlockend. Sie sollten beim Schwimmen oder Tauchen jedoch keinen direkten Kontakt zu den Tieren haben. Wildtiere können unvorhersehbar reagieren, und Sie könnten bei ihnen Stress oder Verletzungen provozieren. Denken Sie daran: Sie dringen in das Gebiet der Tiere ein, nicht umgekehrt!
Es ist ein wahres Vergnügen, wild lebende Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Halten Sie jedoch Abstand!
Paddeln oder rudern Sie von Ihrem Ankerplatz oder Ihrer Muring am besten an Land, statt mit dem Außenborder zu fahren. Unter Motor halten Sie sich unbedingt an die Geschwindigkeitsbegrenzung und minimieren den Wellenschlag besonders in engen Wasserwegen. Mit einer zu hohen Geschwindigkeit in Landnähe könnten Sie nistende Vögel stören, Erosion verursachen und durch Aufwirbeln von Sedimenten das Wasser trüben.
Auch Lärmbelästigung spielt eine Rolle, denn nichts stört einen schönen, ruhigen Ankerplatz mehr als das durchdringende Geräusch eines Außenbordmotors. Eine gute Alternative wäre ein elektrischer Außenborder, der weniger Emissionen verursacht.
Installieren Sie einen Tank für Schwarzwasser, und entleeren Sie diesen nur an Land, damit keine giftigen Schadstoffe in die Gewässer gelangen. In vielen Ländern ist dies bereits vorgeschrieben, und die meisten Yachthäfen verfügen über Anlagen zur sicheren Entsorgung und Behandlung von Abfällen. Unbehandeltes Schwarzwasser sollten Sie, wenn überhaupt, nur in tiefem Wasser und weit von der Küste entfernt ablassen, um das Risiko für Mensch und Tier zu minimieren. Informieren Sie sich über die Vorschriften des jeweiligen Landes: In Norwegen z. B. ist das Einleiten von Schwarzwasser 300 Meter vor der Küste erlaubt, während Deutschland in der Ostsee eine Mindestentfernung von zwölf Seemeilen von der Küste vorschreibt. Informieren Sie sich auch über die ökologische Behandlung von Fäkalien mit Bakterien, die den Abbau organischer Substanzen unterstützen.
Grauwasser (Abwasser aus Duschen und Waschbecken) wird meist direkt abgepumpt, verschmutzt aber wegen der enthaltenen Reinigungs- und Hygieneprodukte ebenfalls die Umwelt. Daher sollten Sie unbedingt darauf achten, was Sie verwenden. Manche Länder schreiben Grau- und Schwarzwassertanks vor. Informieren Sie sich über die örtlichen Vorschriften.
Prüfen bzw. wechseln Sie regelmäßig die Filter in den Lenzrohren für das Bilgenwasser, da dieses oft Spuren von Öl, Kraftstoff und Emulsionen enthält, die das Leben im Meer schädigen können.
In einem bei Seglern beliebten Gebiet sollte die Abfallentsorgung relativ einfach sein, da die meisten Häfen inzwischen umfangreiche Möglichkeiten, einschließlich Recycling, bieten. Trennen Sie Ihren Müll möglichst schon an Bord, um die Entsorgung an Land zu erleichtern, und suchen Sie nach Unternehmen, die alte Leinen, Segel und elektronische Geräte recyceln. Größere Marinas haben meist spezielle Behälter für die Entsorgung von Altlacken, Öl oder Treibstoff und anderen Verbrauchsmaterialien. Falls Sie Mülltonnen in der Nähe des Hafens benutzen, binden Sie alle Müllsäcke gut zu, damit der Abfall nicht versehentlich ins Wasser geweht werden kann.
Paddeln Sie, statt den Motor zu benutzen, das ist umweltfreundlicher.
Versuchen Sie, insgesamt weniger Müll zu produzieren. Im beschränkten Innenraum eines Bootes kann sich der Müll auf längeren Törns ohne Landgang schnell ansammeln. Bei hohen Temperaturen kann dann bald ein übler Geruch entstehen. Kaufen Sie daher nur die Lebensmittel ein, die Sie für die nächste Etappe benötigen. Die Verpackungen sollten wiederverwendbar sein oder kaufen Sie lose Nahrungsmittel, damit der Verpackungsmüll nicht überhandnimmt. Werfen Sie niemals Abfall über Bord – selbst Orangenschalen brauchen zwei Jahre, um sich zu zersetzen, und die Verschmutzung der Meere durch Plastik ist äußerst schädlich (siehe Kasten Seite 14).
Öl- und Kraftstofflecks, abblätternde Farbe, Motoren, die nicht effizient laufen – all diese Faktoren tragen zu Ihrem ökologischen Fußabdruck bei. Für mehr Nachhaltigkeit müssen Sie also Ihr Boot dringend pflegen. So verlängern Sie seine Lebensdauer, verhindern kostspielige Reparaturen und sparen langfristig Geld. Außerdem werden auch die Auswirkungen auf die Umwelt minimiert, da weniger Schadstoffe ins Wasser gelangen. Ein gut gewarteter Motor läuft sauber und maximal effizient, was den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen reduziert.
Ein sauberer Rumpf mit minimalem Strömungswiderstand erhöht die Effizienz von Segeln und Motoren und verhindert die Ausbreitung unerwünschter Tierarten. Auf langen Törns durch verschiedene Klimazonen fahren nicht einheimische, invasive Arten gern per Anhalter mit. Röhrenwürmer, Seepocken, Seescheiden, Bakterien und schnell wachsende Zebramuscheln lieben es, sich am Schiffsrumpf, Kiel, Propeller, Welle, Impeller und Ruder festzusetzen. Sie sind jedoch eine große Bedrohung für die Biodiversität, da sie schwer zu bekämpfen sind, was zulasten der einheimischen Arten geht. Inspizieren und reinigen Sie den Rumpf regelmäßig mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln.
Zebramuscheln sind eine invasive Art, die die lokale Biodiversität empfindlich stören können.
Ob für Ihre Haut oder Ihr Boot, wählen Sie umweltfreundliche Reinigungsprodukte. Alles, was Sie verwenden, gelangt ins Meer – ob es sich um Wasser vom Schrubben des Bootes, um Spülmittel oder um Chemikalien im Duschgel und Shampoo handelt. Das alles sind potenzielle Schadstoffe. Wählen Sie Produkte, die kein Phosphat enthalten. Dieser Stoff kann nach einer Nährstoffanreicherung zu Sauerstoffmangel und Algenwachstum führen. Vermeiden Sie Produkte mit Mikroplastik, Kaliumhydroxid, Ammoniak oder Chlor.
Auch Sonnenschutzmittel haben potenziell schädliche Nebenwirkungen, wenn sie im Meer landen. Laut der Smithsonian Institution gelangen jedes Jahr weltweit schätzungsweise 14000 Tonnen Sonnenschutzmittel in die Gewässer, weil sie beim Schwimmen im Meer abgewaschen werden oder ins Abwasser gelangen. Das ist eine riesige Menge, und die Auswirkungen auf das Leben im Meer, insbesondere auf wichtige Ökosysteme wie Korallenriffe, sind überaus besorgniserregend. Studien über die Folgen laufen noch, aber es gibt deutliche Hinweise darauf, dass die enthaltenden Stoffe Oxybenzon, Octinoxat, 3-Benzylidencampher und Nano-Titandioxid die empfindlichen Korallen belasten, da sie sich in deren Gewebe anreichern und zu Schäden an deren DNA, Entwicklungsstörungen und – in hohen Konzentrationen – zum Ausbleichen führen. Sie sollten daher auf »rifffreundlichen« Sonnenschutz umsteigen (Kleidung mit hohem Lichtschutzfaktor, Hüte und Sonnenbrillen) und die Mittagssonne nach Möglichkeit meiden.
Verwenden Sie nach Möglichkeit umweltfreundliche Produkte zur Bootsreinigung, um die Freisetzung von Schadstoffen zu vermeiden und so die Umwelt weniger zu belasten.
Wählen Sie eine umweltfreundliche Sonnencreme, die empfindliche Ökosysteme wie Riffe nicht schädigt.
Auf lokalen Märkten finden Sie frische Produkte mit geringem CO2-Abdruck, die Sie vielleicht noch nicht kennen.
Lokale Märkte und Geschäfte verschaffen Ihnen einen echten Eindruck von der Region und lassen Sie in das Leben vor Ort eintauchen. Statt in den einheitlichen Gängen eines Supermarkts dasselbe wie zu Hause zu kaufen, können Sie hier die besten lokalen Produkte probieren. So unterstützen Sie die regionalen Unternehmen. Außerdem sind marktfrische Lebensmittel in der Regel sehr schmackhaft, und man kann ortstypische Köstlichkeiten probieren. Wegen der kürzeren Haltbarkeit sind diese Lebensmittel für längere Reisen weniger geeignet. Aber sie sind saisonal, von heimischen Anbietern und haben einen kleineren ökologischen Fußabdruck. Bringen Sie nach Möglichkeit Ihre eigenen Behälter mit und reduzieren auf diese Weise die Menge an Einwegverpackungen.
Süßwasser macht nur 3 % des Wassers auf der Erde aus, und davon sind weniger als 0,5 % frei verfügbar. Der Wasserhahn vermittelt das trügerische Bild, dass die Ressourcen unendlich seien. Trotzdem sollte man sparsam mit Wasser umgehen, vor allem auf Inseln, da es dort nur begrenzte Vorräte gibt. Bauen Sie eine Pumpe für Salzwasser zum Spülen ein, drehen Sie den Hahn beim Zähneputzen zu und duschen Sie mit weniger Wasser.
Mit dem Internet, das rund um die Uhr zur Verfügung steht, ist es nur allzu leicht, uns selbst davon zu überzeugen, dass wir jede Ausrüstung brauchen, die jemals erfunden wurde. Aber das stimmt nicht! Glücklicherweise leben wir in einer Zeit, in der der Kauf von Secondhand-Dingen angesagt ist und als umweltfreundlich gilt. Mittlerweile gibt es auch einen wachsenden Markt für gebrauchte Segelausrüstung. Gebrauchtes oder von Freunden oder Verleihern Geliehenes reduziert Ihren CO2-Fußabdruck und Sie sparen Geld. Insbesondere, wenn Sie in einem neuen Revier oder in einer anderen Klimazone segeln, für das eine völlig andere Ausstattung erforderlich ist, die Sie nicht regelmäßig benutzen, ist das sinnvoll.
»Reduzieren, wiederverwenden, recyceln« – das Mantra unseres modernen Lebens – sollte auch an Bord gelten. Einwegplastik ist zwar oft praktisch, aber die sichere Entsorgung kann schwierig sein. Und es ist katastrophal für die Umwelt, wenn man bedenkt, dass fünf Minuten Bequemlichkeit noch Hunderte von Jahren in der Zukunft Auswirkungen haben. Vermeiden Sie Einwegprodukte wie Wasserflaschen, Kaffeebecher und Plastikverpackungen. Entscheiden Sie sich stattdessen für wiederverwendbare Produkte. Wenn Sie Gelegenheit haben, Trockenwaren lose zu kaufen, füllen Sie Ihre Behältern auf, um Verpackungsmüll zu reduzieren. Nehmen Sie Ihre eigenen Einkaufstaschen mit.
Unsere Konsumkultur ist äußerst umweltschädlich. Wählen Sie daher Produkte aus recycelten oder biologisch abbaubaren Materialien. Schnell nachwachsender, nachhaltiger Bambus wird heute zu zahlreichen Produkten verarbeitet, von Kleidung über Geschirr bis hin zu Rümpfen und Decks. Er ist vielseitig, biologisch abbaubar und belastet die Umwelt deutlich weniger als viele andere Materialien. Viele Hersteller produzieren inzwischen Tauwerk, das zu 100 % aus recycelten Kunststoffen und Garnen besteht. Alte Segel werden zu Persennings, Mänteln und Wäschesäcken umfunktioniert. Auch alte Schlauchboote können recycelt werden, und es gibt sogar Recycling-Klopapier …
Leider gehören unberührte Strände ohne Müll der Vergangenheit an. Ein großer Teil der rund 14 Millionen Tonnen Plastikmüll, die jedes Jahr in die Weltmeere gelangen, landet an Küsten. Plastikflaschen, Verpackungen, E-Zigaretten, Zigarettenstummel, Plastikkügelchen und andere Abfälle sind nicht nur unansehnlich, sondern können auch eine Gefahr für die Meeresbewohner darstellen. Wir alle müssen unseren Teil zum Umweltschutz beitragen, also nehmen Sie jedes Mal, wenn Sie an Land gehen, eine Tüte mit und sammeln Sie fünf Minuten lang Müll ein. Denn auch solche kleinen Maßnahmen führen zu großen Veränderungen, und wenn jeder mitmacht, wird sich hoffentlich etwas ändern.
Animieren Sie Ihre Kinder, bei kleinen Strandsäuberungen mitzuhelfen und die Umwelt zu schützen.
Mit einem ähnlichen Grundgedanken organisieren viele Vereine und Orte Strandreinigungen. Das kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern man trifft dabei auch Gleichgesinnte, knüpft neue Kontakte und kann Ideen austauschen.
Wenn Sie andere zur Nachhaltigkeit auf See motivieren können, dann tun Sie das. Geben Sie Tipps weiter, und ermutigen Sie andere Segler zu mehr Umweltfreundlichkeit. Besuchen und unterstützen Sie auch lokale Naturschutzprojekte. Sie lernen dadurch Ihr Reiseziel besser kennen und bereichern Ihr Törnerlebnis.
Wie der amerikanische Ureinwohner Häuptling Seattle sagte: »Nimm nur Erinnerungen mit, hinterlasse nur Fußabdrücke.«
Plastikmüll gibt es überall. Er kann verheerende Auswirkungen auf die Tierwelt haben.
VERUNREINIGUNG DURCH PLASTIK
Die Verschmutzung durch Plastik ist zu einem der gravierendsten Umweltprobleme unserer Zeit geworden. Nach Angaben der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur landen jährlich von den rund 400 Millionen Tonnen produziertem Plastik schätzungsweise 14 Millionen Tonnen in unseren Ozeanen. Die Auswirkungen auf das Leben im Meer sind verheerend. Jedes Jahr sterben über 100000 Meeressäuger und Schildkröten sowie eine Million Seevögel durch den Kontakt mit diesem Müll. Plastik findet man inzwischen an allen Stränden der Welt und in allen Meerestieren. Es treibt auf der Meeresoberfläche und steckt im Sediment des Bodens. Es gibt mehr als 50 Billionen Mikroplastikteile, die in allen Weltmeeren, aber auch in unserem Leitungswasser und Speisesalz nachgewiesen wurden. Die Auswirkungen sind gewaltig.
Karte mit allen Törns
Es gibt so viele Orte auf der Welt zu entdecken. Wo soll man da anfangen? Diese Karte hilft Ihnen bei der Planung.
DIE REISEZIELE
1Schottland: Die Äußeren Hebriden
2Norwegen: Die Lofoten und die Vesterålen
3Schweden: Der Stockholmer Schärengarten
4Finnland: Der Åland-Archipel und Helsinki
5Deutschland: Die Ostseeküste
6England: Die Scilly-Inseln
7Frankreich: Die Binnenwasserstraßen
8Frankreich: Die Côte d’Azur
9Spanien: Die Nordwestküste
10Italien: Sizilien und seine Inseln
11Kroatien: Die Küste Dalmatiens
12Griechenland: Die Ionischen Inseln
13Türkei: Die Küste der Ägäis
14Atlantischer Ozean: Die Atlantiküberquerung
15Karibik: St. Vincent und die Grenadinen
16Karibik: Die Britischen Jungferninseln
17Mexiko: Der Golf von Kalifornien
18USA: Die San-Juan-Inseln
19USA: Der Intracoastal Waterway
20Kanada: Der Huronsee
21Thailand: Phuket und die Phang-Nga-Bucht
22Indischer Ozean: Die Seychellen
23Australien: Die Pfingstsonntagsinseln
24Neuseeland: Auckland und die Bucht der Inseln
25Pazifischer Ozean: Die Cookinseln
Die Äußeren Hebriden, auch bekannt unter dem Namen »Western Islands«, sind eine Inselkette vor der Nordwestküste Schottlands. Die circa 200 Inseln verteilen sich über eine Strecke von circa 113 Seemeilen und bieten reizvolle Kontraste. Die westlichen Ufer sind meist von türkisfarbenem Wasser und herrlich-weißen kilometerlangen Sandstränden gesäumt. Die östlichen Ufer hingegen werden sehr häufig von Buchten und Meeresarmen unterbrochen, wodurch sie dem Fahrtensegler viel Raum für Erkundungen bieten.
Das Revier hat einige Herausforderungen zu bieten und ist durch kniffelige Gezeiten und mit Felsen übersäte Kanäle für unerfahrene Segler nicht geeignet. Die einzelnen Ziele sind jedoch leicht zu erreichen. Wenn die Bedingungen schlechter werden, kann man meist schnell Unterschlupf finden. Mit anderen Worten: Der Schlüssel zur Erkundung dieser Inseln ist das gute Wetter, ansonsten bekommt man die geballte Kraft des Atlantiks zu spüren. Daher sollte man den Wetterbericht im Auge behalten und nur bei guter Sicht die Segel setzen.
An Land wird dem Besucher Reizvolles geboten, denn die Äußeren Hebriden sind seit der Mittelsteinzeit bewohnt. Heute sind noch 15 der Inseln bewohnt, und auf vielen findet man Anzeichen früher Siedlungen, wie z. B. bei den Ausgrabungsstätten Allt Chrisal in Bentagaval auf der Insel Barra. Für Naturliebhaber ist dieses Gebiet mit seinen 7500 Frischwasserseen und den vielen vorgelagerten Inseln, die ein Paradies für Vogelbeobachter sind, besonders ansprechend, ganz zu schweigen von den über 50 Schutzgebieten und der variantenreichen Fauna, die auf den Machairs, dem tief liegenden Acker- oder Weideland an der Ostküste zu finden sind.
Azurblaues Wasser und strahlend weiße Sandstrände rahmen die Insel Harris ein.
Es gibt viele Buchten und Meeresarme zu besuchen, wie diesen auf der Insel Lewis.
Der Törn durch die Äußeren Hebriden erstreckt sich über eine Länge von circa 120 Seemeilen. Er beginnt in Castlebay auf Barra, der südlichsten bewohnten Insel des Archipels. Eine Strecke von etwa 35 Seemeilen segelt man von der Insel Coll aus, die vor der Nordwestküste von Mull liegt. Von Castlebay aus schlängelt sich der Kurs an der stark zerklüfteten Ostküste der Äußeren Hebriden hoch, läuft Eriskay, South und North Uist und Harris an, bevor er in Stornoway auf Lewis, dem nördlichsten und größten Hafen der Äußeren Hebriden endet.
Die Schönheit dieses Törns liegt darin, dass die Route trotz manchmal schwieriger Segelbedingungen viel Abwechslung durch die zahlreichen Buchten und Meeresarme zu bieten hat, die als faszinierende Orte zur Erkundung einladen und nötigenfalls auch guten Schutz bieten können.
Möchte man den Törn etwas ausdehnen, können Fahrten zu den abgelegenen Monach-Inseln vor der Westküste von North Uist oder zum von der UNESCO anerkannten Welterbe St. Kilda, 42 Seemeilen westlich des Sunds von Harris, unternommen werden. Man sollte diese Fahrten jedoch nur bei den besten Bedingungen unternehmen, da die exponierte und schutzlose Lage der Äußeren Hebriden an der Atlantikküste kein guter Aufenthaltsort ist, wenn das Wetter schlechter wird.
Zwischen North Uist und der Insel Harris liegt der sieben Seemeilen langen Sund von Harris, Kanal und Hauptstrecke zur Westküste der Inselkette. Wegen der schnellen Gezeitenströmungen und der nicht gekennzeichneten Felsen und Riffe sollte man hier besonders wachsam sein und innerhalb des betonnten Stanton-Kanals bleiben.
Barra: Der Hafen von Castlebay (auf Gälisch: Bàgh a’Chaisteil) zu Beginn dieses Törns ist durch die Burg Kisimul Castle, die oben auf einer kleinen Felseninsel direkt vor der Stadt thront, unverwechselbar. Auf den Äußeren Hebriden ist dies die einzige noch existierende Burg aus dem Mittelalter. Sie wurde 1427 vom Clan der MacNeils erbaut und in den 1930er-Jahren restauriert. Weitere Sehenswürdigkeiten auf Barra sind das Kulturerbezentrum in Dualchas (Museum) und die archäologischen Denkmäler in Dùn Bharpa, Allt Chrisal und Dùn Cuier. Auf der Westseite der Insel findet man auch ein paar spektakuläre Strände.
Eriskay: Diese kleine Insel liegt zwischen Barra und South Uist. Sie ist wegen des Untergangs der SS POLITICIAN berühmt, von deren Wrack Einheimische inzwischen angeblich 1000 Flaschen Whisky geborgen haben. Der Hafen von Acarsaid Mhor an der Ostseite der Insel verfügt über zwei städtische Besuchermurings. Vom Strand in Coilleag a’ Phrionnsa wird behauptet, dass dort Charles Edward Stuart während des Jakobitenaufstandes 1745 anlandete.
South Uist: Die Ostküste von South Uist bietet sich Besuchern mit ihren zahllosen Buchten und Meeresarmen als fabelhaftes Fahrtenrevier an. Atemberaubende und gut geschützte Ankerplätze kann man in den Meeresarmen Skipport und Eynort finden. In Lochboisdale sind Murings und Einrichtungen für Besucher vorhanden. An der Westküste befindet sich ein über 32 km langer weißer Strand, und die Insel ist ein Vogelparadies. Die Ausgrabungsstätte in Cladh Hallan ist in Großbritannien die einzige Stätte, an der prähistorische Mumien gefunden worden sind.
North Uist: Mit 303 km2 ist North Uist etwas kleiner als South Uist, aber durch ihre von Buchten und Meeresarmen übersäte Ostküste und von Stränden flankierte Westküste ist sie genauso schön wie ihre Schwester. Moore und kleine Seen beherrschen die Insel, der Besuch des Taigh Chearsabhagh Museum & Arts Centre bietet viel Unterhaltung. Leider gibt es in der Lochmaddy Marina keine Murings für Besucher mehr. Im Meeresarm Loch Euport, der zwei Seemeilen weiter südlich liegt, oder vor den tief liegenden Monach- oder Heisker-Inseln, die vier Seemeilen weiter westlich liegen, findet man aber entlegene Ankerplätze.
Harris: Die Inseln Harris und Lewis sind eigentlich Teil derselben Landmasse. Harris ist der südliche Teil und wird von Lewis nur durch eine Gebirgskette abgetrennt. Harris ist nicht nur für den dort hergestellten Stoff Tweed berühmt, sondern auch für seine wunderschönen weißen Sandstrände und das azurblaue Wasser, eingerahmt von den grasbedeckten Ebenen des Machairs, die im Sommer von bunten wilden Blumen bedeckt sind. Für Besucher stehen in Rodel an der Ostküste der Insel Murings zur Verfügung, während zwischen Rodel und Tarbert, einem Gebiet, das unter dem Namen »Bays« (Buchten) bekannt ist, Ankerplätze zu finden sind.
Lewis: Jenseits der Berge von Harris liegt Lewis mit seinen flach ansteigenden Mooren. In Stornoway an der Nordostküste befindet sich der größte Hafen der Äußeren Hebriden. Der geschützte Innenhafen verfügt über zwei Marinas für Kurz- und Langzeitgäste. Die Einrichtungen in Stornoway sind sehr gut. In den Meeresarmen südlich der Stadt kann man außerdem abgelegene und geschützte Ankerplätze finden.
Die Äußeren Hebriden haben einen furchterregenden Ruf, der viele Segler davon abhält, sie zu erkunden. Im Wesentlichen liegt das an der exponierten Lage der Inseln am Rande des Atlantiks und dem konsequent schlechten Wetter, das dieses Seegebiet beherrscht. Die Westküsten der Inseln können bei starkem Wind sicherlich heimtückisch sein, sie bieten wenig Schutz und verfügen über wenige Zufluchtsorte. Die Schottische See oder den Minchkanal vom schottischen Festland aus zu überqueren kann ein respekteinflößendes Vorhaben sein, wenn das Wetter schlechter wird. Unter den richtigen Bedingungen jedoch wird man von dieser Gegend belohnt. Für den unerfahrenen Segler ist dieses Gebiet sicher nicht geeignet, aber jeder, der über moderate Erfahrungen verfügt, wird das Segeln in diesem Revier bei beständigen Bedingungen als unkompliziert empfinden.
In Küstennähe ist die Schottische See durch die Äußeren Hebriden vor einem Großteil der Wettereinflüsse geschützt, obgleich man auf der Festlandseite der See das Gefühl hat, exponierter zu sein, insbesondere da die relativ flachen Inseln meist erst nach der Hälfte der Strecke zu sehen sind. Die Gezeitenströmungen im südlicheren Little-Minch-Kanal zwischen North Uist und der Insel Skye, die auf der östlichen Seite des Kanals häufig mit bis zu 2 Knoten fließen, können ebenfalls sehr herausfordernd sein. Daher ist es trotz der größeren Strecke häufig vorzuziehen, von Canna nach Barra überzusetzen, wo die Gezeiten weniger stark sind.
South Uist hat viele historische Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie die traditionellen Landhäuser der Kleinbauern.
Um die Inseln herum können die Gezeitenströmungen zeitweilig unberechenbar sein. Ein genaues Studium der Karte und gute Lotsenkenntnisse sind entscheidend, um sich mit dem Revier und etwaigen Felsen oder Riffen vertraut zu machen. Das gilt besonders für die Sunde bei Barra und Harris, durch die die Hauptroute in den Atlantik führt und die mit Untiefen und nicht markierten Felsen übersät sind. Achten Sie auch auf die ein- und ausfahrenden Fischerboote und die Inselfähren.
Da es auf den Inseln nur wenige Murings für Besucher gibt, ist es außerdem wichtig, in Ankermanövern versiert zu sein. Viele der Meeresarme, mit denen die Ostküsten der Inseln übersät sind, bieten guten Schutz, verlangen aber auch einiges an Erfahrung, was das Ankern angeht.
Von Mai bis September ist die beste Zeit, die Äußeren Hebriden zu erkunden. Mai und Juni sind meist etwas trockener, Juli und August sind dafür wärmer. Die Lage der Inseln in diesen nördlichen Breitengraden hat zur Folge, dass es trotz der bedeutend längeren Tageslichtstunden nicht so warm wird wie weiter südlich, andererseits ist das Klima auf den Äußeren Hebriden grundsätzlich milder als in einem Großteil Großbritanniens. Das liegt hauptsächlich am Nordatlantikstrom, dem nördlichsten Teil des Golfstroms, der die Temperaturen ein paar Grade über denen der Ostküste Schottlands hält.
Obwohl im Hochsommer die Besucherzahlen zunehmen, lassen sich doch einige Segler von der Lage der Äußeren Hebriden und dem Wetter abschrecken, weswegen die Inseln selten überfüllt sind. Außerdem liegt die Schönheit dieses Reviers darin begründet, dass es eine große Auswahl an Orten zu erkunden gibt. Wenn also die Murings für Besucher in den Hauptanlaufhäfen voll sind, gibt es immer noch viele Ankerplätze zur Auswahl, von denen einige auch akzeptablen Schutz bieten.
DIE ÄUSSEREN HEBRIDEN AUF EINEN BLICK
Länge der Route: Circa 120 sm.
Benötigte Zeit: Mindestens drei Wochen. Wenn Sie beabsichtigen, das 42 sm westlich der Inseln liegende St. Kilda zu besuchen, benötigen Sie mehr Zeit.
Beste Reisezeit: Mai bis September.
Wetter: Wechselhaft. Mild im Vergleich zur Ostküste Schottlands, aber die Bedingungen können sich schnell ändern, wobei die Sicht meist gut ist.
Bootstyp und -größe: Motor- oder Segelboot, idealerweise circa 7 bis 14 m lang.
Ausrüstung: Aktuelle Karten, Kartenplotter, GPS, Echolot, vernünftiger Anker, Navigationslichter, zuverlässiger Motor.
Gezeiten: Es herrschen starke Gezeitenströmungen vor. Achten Sie auch auf die Strömungen um exponierte Landzungen herum.
Gefahrenquellen: Geringe Wassertiefe, viele Felsen, starke Strömungen. Ein ungleichmäßiger Meeresboden kann bei schlechtem Wetter an einigen Stellen für eine gefährliche See sorgen.
Für Nachtfahrten geeignet: Ja, mit einem achtsamen Rudergänger und nur bei gutem Wetter. Viele der Kanäle sind inzwischen gut ausgetonnt, aber aktuelle Karten sind unbedingt notwendig.
Schwierigkeitsgrad der Route: Mittel bis schwer.
Anforderungen an den Skipper: Ausgezeichnete Navigations- und Lotsenkenntnisse. Guter Umgang mit dem Boot. Unbedingt gute Kenntnisse des Ankermanövers.
Seekarten: Admiralität: SC 5616 (Westküste Schottlands und Äußere Hebriden); Imray: C66 (Mallaig bis Rudha und Äußere Hebriden), C67 (Minchkanal und die Insel Lewis), C68 (Cape Wrath bis Wick und zur Insel Orkney).
Liegeplätze/Murings: Bei den Äußeren Hebriden gibt es zahlreiche alternative Muringplätze: Castlebay Marina auf Barra hat 16 Murings, Acarsaid Mhor auf Eriskay hat zwei Murings, Lochboisdale auf South Uist hat 52, während Berneray einen Fischereipier und einfache Einrichtungen hat. In Rodel auf Harris ist ein geschütztes Becken mit einigen Murings für Besucher vorhanden. Auch in Leverburgh gibt es einen Anleger mit begrenzten Liegeplätzen. In Stornoway gibt es zwei Marinas – eine im Innenhafen, die Yachten bis zu 78 Fuß (24 m) aufnehmen kann, und die relativ neue Newton Marina, die über einen 100-Tonnen-Kran verfügt.
Einreisehäfen: Stornoway auf Lewis ist der größte Hafen der Äußeren Hebriden.
Wasser: In Castlebay, Acarsaid Mhor, Lochboisdale, Lochmaddy, Berneray, Leverburgh, Stornoway.
Proviant: Die wesentlichsten Dinge kann man in allen Häfen oder in ihrer Nähe kaufen, Stornoway bietet aber die besten Möglichkeiten.
Treibstoff: In Castlebay, Acarsaid Mhor, Lochboisdale, Lochmaddy, Berneray, Leverburgh und Stornoway.
Landstrom: Steht in Acarsaid Mhor, Lochboisdale, Berneray, Leverburgh und Stornoway zur Verfügung.
Wartung/Reparaturen: In Stornoway.
Familienfreundlich: Ja, wenn Sie Strände, historische Denkmäler und Natur mögen. Freizeitparks und kommerzielle Aktivitäten gibt es nicht.
Empfohlene Lektüre:The Western Isles / Martin Lawrence; CCC Sailing Directions and Anchorages – Outer Hebrides / Edward Mason.
Wenn Sie sich den vor der norwegischen Nordwestküste liegenden Lofoten von der Seeseite her nähern, ist die beeindruckende Größe der »Misty Mountains«, der nebligen Berge, das Erste, was Ihnen auffallen wird. Die steil ansteigenden Gipfel der Lofotenwand erstrecken sich über 100 Kilometer, und ist man auf halbem Weg durch den Vestfjord gesegelt, scheinen sie nahezu unüberwindbar zu sein. Tatsächlich zerschneiden jedoch tiefe Fjorde diesen Gebirgszug und zerteilen die Lofoten in sechs Hauptinseln, viele kleinere Inseln und die Vesterålen, einen im Nordosten liegenden Archipel.
Wenn Sie auf der Suche nach effektvollen Landschaftsbildern, naturbelassenen Ankerplätzen und Abgeschiedenheit sind, dann sind die Lofoten und die Vesterålen genau der richtige Ort für Sie. Obwohl sie während der sechswöchigen Mitternachtssonne bei Fahrtenseglern und vom Festland kommenden Touristen durchaus beliebt sind, sind die Inseln noch nicht überlaufen. Ihre Lage am Polarkreis und ihr furchteinflößender Ruf wegen der oft stürmischen Wetterbedingungen schrecken viele Segler ab. Diejenigen, die sich trotzdem dort hinwagen, werden jedoch nicht enttäuscht.
Besonders der Süden der Inseln wartet mit einer beeindruckenden Tierwelt auf (die Nyker oder auch Nestklippen sind die Heimat unzähliger Seevögel), wohingegen die Berge wunderschöne Wanderwege und Kletterpfade zu bieten haben. Und die winzigen Fischerdörfer, die sich an der Ostküste aneinanderreihen, enthüllen einen faszinierenden Blick auf die 1000 Jahre alte Kabeljau-Industrie.
Auch wenn ein Törn in diesem Revier vollständig vom Wetter abhängt und die beliebteren Ziele sich mit Touristen füllen können, so bleiben doch genügend abgeschiedene Plätze übrig.
Farbenfrohe Häuser liegen versprengt an der effektvollen Küste der Lofoten.