Sei eine Stimme, nicht nur ein Echo - Gerrit Winter - E-Book

Sei eine Stimme, nicht nur ein Echo E-Book

Gerrit Winter

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Beschreibung

Starke Stimme – starker Auftritt: Unsere Stimme ist der Spiegel unserer Seele. Sie hat großen Einfluss darauf, wie unsere Umwelt uns wahrnimmt. Habe ich überhaupt eine Stimme? Was habe ich der Welt zu sagen? Wie verschaffe ich mir Gehör? Wer bin ich? Was sagt meine innere Stimme? Musikwissenschaftler, Theologe und Coach Gerrit Winter macht in seinen Trainings den Menschen ihre schlummernden Fähigkeiten bewusst und birgt lange vergessene Potenziale. Humorvoll und zielstrebig möchte er verdeutlichen, wie viel BeSTIMMung in der Stimme steckt. Durch die Arbeit an der eigenen Stimme öffnen sich Türen zu mehr Glück, Selbstbewusstsein, Authentizität, Durchsetzungsvermögen und Selbsterkenntnis. Gerrit Winter erzählt von seiner persönlichen Achterbahn des Lebens, auf der er selbst erst seine Stimme finden musste. Sein praktisches Arbeitsbuch bietet viele Stimm-, Sprech- und Atemübungen, mit denen man seine Stimme und damit auch das Selbstbewusstsein stärkt. Anders als der Coaching-Trend der Ego-Optimierer will dieses Buch sensibilisieren. Es sagt dem Nicht-Gehört- und Übersehen-Werden den Kampf an!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 180

Veröffentlichungsjahr: 2021

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INHALT

 

 

Finde deine Stimme

 

1 Einleitung

2 Ganz einfache schwere Fragen

3 Mehr als nur Sauerstoff: Die Atmung

4 Der schlafende Riese: Die Stimme

5 In jedem steckt eine kleine Whitney

6 Energetisches Pingpong: Resonanz

7 Die laute Welt und die leise innere Stimme

8 Heldenreise: Das wahre Leben ruft

9 Mehr als gesund: Das große Ganze

10 Singen ist das neue Yoga

11 Im Wandel: Die Stimme in der Gesellschaft

12 Der Spiegel der Seele

13 Frauen, ihr habt das Wort

14 Stark mit Stimme

15 Bestimmung

 

Nachwort: Hauch dir Leben ein

FINDE DEINE STIMME

Weißt du, was du im Leben willst und was dich glücklich macht? Stehst du auch wortstark dafür ein? Für mich geht es darum, sichtbar zu werden und den Mut zu haben, sich auf seinen eigenen Weg zu machen. Auf den Weg zu sich selbst und zu einem glücklicheren Leben. Es geht darum, den Mut zu erlernen, die Dinge, die einen unglücklich machen, zu verändern oder loszulassen und neuen Dingen Raum zu geben. Es geht darum, zu lernen, was aus dem Rucksack ausgepackt werden muss und was es wert ist, weitergetragen zu werden. Raus sollten langfristig Selbstzweifel, zerstörerische Gedankenmuster, das Opfersein, Energieräuber und Menschen, die einen runter- statt raufziehen. Dieses Bewusstsein zu erlernen erfordert Mut. Denn man wird auf dieser Reise sicher des Öfteren hinfallen und muss dann wieder aufstehen. Doch das Hinfallen bringt einen ja auch wieder ein Stückchen weiter. Es macht klüger, weiser, erfahrener.

Solchen Mutigen gebührt Respekt und dieser Mut definiert den Helden. Eine Heldin oder ein Held muss nicht immer siegreich hervorgehen. Doch Helden geben nicht auf. Sie zeigen Verletzlichkeit. Sie zeigen, dass sie nicht perfekt und nicht gefeit sind vor den Dingen, die das Leben bereithält. Sie verlassen den Platz mit erhobenem Haupt, selbst wenn sie gefallen sind. Sie wagen zu verlieren und wachsen über sich hinaus. Diesen Menschen jubeln wir zu. Zu ihnen sehen wir auf, weil wir uns mit ihren Schwächen identifizieren können und sie uns an uns und unseren eigenen schweren Weg erinnern. Wir müssen uns gegenseitig applaudieren, dafür, dass wir den Mut aufgebracht haben, obwohl auch wir vielleicht scheitern.

Vor allem in diesen Zeiten. Seien es globale Krisen oder ganz persönliche Talfahrten. Wir sehen viele Missstände, soweit das Auge reicht. Man muss seinen Kopf über Wasser halten und will nicht untergehen in dem Meer von schlechten News. Das ist beschwerlich, aber es lohnt sich. Deshalb ergreifen wir jeden Tag die Möglichkeiten, die das Leben uns bietet. Wir machen weiter, weil wir wissen, dass da mehr ist. Etwas in uns sagt uns, dass wir glücklich, gesund, erfolgreich, bewusst, erfüllt und authentisch sein wollen. Deshalb gibt es jeden Morgen einen neuen Tag, der darauf wartet, dass wir wieder über uns hinauswachsen und abends zuversichtlich in unsere Kissen fallen und wissen: Es geht weiter! Natürlich klappt das mal besser, mal schlechter, aber wir tun es. Es ist wie das Atmen, es geschieht einfach. Wir denken nicht darüber nach. Wir nehmen automatisch den nächsten Atemzug und machen weiter. Obwohl wir wissen, wir werden nicht eines Tages aufwachen und es geschafft haben. Das vereint uns alle. Der Weg zum Glück ist weder kurz noch lang, er ist schlicht ein Weg. Aber er ist es wert, gegangen zu werden.

Je bewusster wir diesen Weg gehen, je leidenschaftlicher und mutiger wir sind, desto verletzlicher sind wir. Doch je mehr Imperfektion wir uns erlauben, desto schneller kommen wir auch voran, weil wir keine Zeit verschwenden, um zu gefallen, zu blenden, zu korrigieren und zu optimieren, bis wir uns selbst verloren haben. Es geht darum, den Mut zu haben, einfach loszulaufen und anzunehmen, was kommt. Haben wir immerzu Angst, ist es meiner Meinung und Erfahrung nach die Angst, verletzt zu werden oder zu scheitern. Denn das werden wir zuweilen sowieso. Das ist das Leben. Es beinhaltet Schmerz, sobald wir auf die Erde kommen. Dies ist nichts Schlimmes, es gehört schlicht und einfach dazu. Es ist Teil des Spiels und es lohnt sich, dieses Risiko in seinem Rucksack zu tragen. Genau wie den Mut, die Liebe, die Kreativität, den Erfolg, die Authentizität oder das Glück. Was sie alle vereint, ist das Risiko für Schmerz und Leid. Ohne das eine gibt es nicht das andere nicht. Authentisch und sichtbar zu sein bedeutet auch, dass wir verletzbar sind. Aber hinzu kommt, dass wir viel mehr beeinflussen können, als wir selbst oft denken. Wir sind nicht ausgeliefert. Wir haben alles, was wir brauchen. Es ist bereits in uns!

Viel mehr, als du für möglich gehalten hast, steckt schon in dir! Jeden Morgen, wenn du die Augen öffnest, hast du bereits alles, was du dazu benötigst, um ...

... die Person zu sein, die du sein willst! Und nicht nur das Echo von jemand anderem, von fremden Meinungen und Einstellungen, die dir eigentlich nicht entsprechen.

Bist du bisher das Echo von jemand anderem gewesen?

Was genau ist hier mit „Echo“ gemeint?

Unser Freund der Duden definiert es wie folgt:

1.[mehrfache] Schallreflexion; Widerhall, Nachhall

Beispiele

•ein mehrfaches Echo

•das Echo eines Hahnenschreis

•das Echo antwortete uns

•[in übertragener Bedeutung:] er ist nur das Echo seiner

Freundin (gibt nur deren Äußerungen, Ansichten wieder und hat keine eigene Meinung)

2.Resonanz, Reaktion auf etwas

Beispiele

•das Echo auf die Entscheidung

•ein unterschiedliches Echo finden

•ein großes Echo finden

3.echoartiges [Wieder]eintreffen, Zurückkommen

4.Gebrauch

5.Technik

Beispiel

•das Echo eines ausgesendeten [Radio]signals

6.[fehlerhafte] Wiederholung oder [unbeabsichtigter]

Nachhall aufgrund bestimmter technischer [Neben]effekte

Alle Definitionen vereinen das „wieder/wider“, den Effekt des Nachahmens und der Reaktion auf etwas. Das Echo ist etwas Passives, keine aktive Aktion. Ein Echo kann es nur geben, wenn eine aktive Aktion, beispielsweise die einer Stimme, vorausgegangen ist.

Auf uns übertragen ist das Echo das, was uns umgibt, ohne dass wir es gesagt haben. Es ist das, was auf uns trifft, weil bestimmte gesellschaftliche, religiöse oder kulturelle, persönliche oder familiäre Dogmen und Vorstellungen, Konventionen und Stimmen auf uns treffen und uns durch ihre Erwartungshaltungen zu einem Echo machen. Wir haben in dem Moment nicht selbst entschieden, etwas in diese Welt zu bringen. Wir wurden als Projektionsfläche oder sogar als Verstärker und Verbreiter genutzt, um durch uns dieses Echo zu erhalten.

Auch in der griechischen Mythologie findet sich diese Deutung wieder. Echó (griechisch Ἠχώ, von ἠχή ēchē ‚Schall‘) ist der Sage nach eine Bergnymphe. Von dem Göttervater Zeus bekam sie den Auftrag, dessen Gattin Hera mit dem Erzählen von Geschichten zu unterhalten, damit dieser sich ausreichend Zeit für amouröse Abenteuer mit anderen Damen nehmen konnte. Eines Tages deckt Hera dieses Abkommen auf und beraubt Echo zur Strafe ihrer Sprache. Der Sage nach ließ sie sie lediglich mit der Fähigkeit zurück, die letzten an Hera gerichteten Worte vor der Bestrafung zu wiederholen und das bis an ihr Lebensende.

Bist du dir deines Lebens bewusst? Einer Stimme? Deiner Stimme? Bist du eine Stimme? Oder bist du ein Echo? Wurdest du deiner Stimme beraubt oder ist sie dir schlicht und einfach verloren gegangen?

Bist du dir bewusst darüber, wer du sein willst? Was du tust? Was dich tagtäglich umgibt? Oder bist du das Echo deiner Vergangenheit? Das Echo der anderen? Das Echo deiner Eltern oder der Gesellschaft?

Diese Zeit, in der wir leben, zeichnet sich vor allem durch eines aus: Überleben. Nicht zurückfallen, mithalten können, optimieren, besser, schneller und erfolgreicher. Nicht krank werden, Sport treiben, einkaufen, gut aussehen, erfolgreich sein und aller Welt durch die Social-Media-Kanäle zeigen, wie großartig wir sind.

Das ist eigentlich auch gar nichts Schlechtes, aber es macht aus uns Maschinen – ferngesteuerte Körper! Wir schieben irgendein Essen in uns rein, von dem wir glauben oder gehört haben, dass es gut für dieses oder jenes ist, wir machen das Radio oder den Fernseher an, weil man das halt so macht oder immer gemacht hat, klicken uns aus Langeweile durch YouTube oder checken Instagram oder Facebook, wo uns durch geschickte Algorithmen auch nur das für uns Relevante angezeigt wird. Wir reden drauf los, machen alles so, wie man es uns sagt, und dann geht es so weiter und weiter und weiter. Echo, Echoooo!

Wann ist man sich bewusst darüber, was man sagt, was man denkt, was man isst, was man sehen oder hören will, und frisst nicht einfach, was einem vorgesetzt wird?

So gut wie nie. Selten. Deswegen soll dieses Buch sensibilisieren, es soll einen Weg in ein glücklicheres und selbstbestimmtes Leben aufzeigen. Es soll dabei helfen, Veränderungen einzuleiten, denn dies bedeutet Fortschritt und Fortschritt bedeutet Glück.

Wo fängt man an? Mein Ansatz: bei der eigenen Stimme! Sie ist sowieso täglich im Gebrauch und der Spiegel zu unserem Inneren. Ihre Wiederentdeckung ist der Schlüssel raus aus dem Festgefahrensein hin zu einem Bewusstsein des Istzustandes in deinem Leben. Die bewusste Arbeit an und mit deiner Stimme schafft Selbsterkenntnis. Dieses Wissen öffnet Türen für neue Aktionen und jede Aktion verändert schließlich dein Leben. Deine eigene Stimme kann also dein Leben verändern.

Gerne hätte ich den Titel für dieses Buch selbst erfunden, aber es war einer der cleversten Köpfe der Welt: Albert Einstein. Seine „Stimme“ brachte Licht ins Dunkel der Wissenschaft und in weitaus mehr Bereiche, als wir alle denken. Sei eine Stimme! Nicht nur ein Echo!

Bis ich eine Stimme hatte, war auch ich eine lange Zeit durch mein Echo definiert. Von dieser Geschichte, in der du dich vielleicht auch wiederfinden wirst, möchte ich dir erzählen, denn wir sitzen oft alle in einem Boot und können gegenseitig von unseren individuellen Geschichten lernen.

Mit Tipps, Ratschlägen und Übungen möchte ich dir Inspiration und Unterstützung geben, damit du für das Leben und seine Achterbahnfahrten gewappnet bist. All dies wird sich immer um den kraftvollsten Schlüssel zu dir selbst drehen: deine Stimme.

Wir entdecken gemeinsam deinen Istzustand. Wo befindest du dich gerade in deinem Leben? Dies zu wissen und zu fühlen wird dir helfen, weiterzukommen und deine Ziele zu verfolgen. Helfen können dabei die bewusste Wahrnehmung und das Nutzen deiner Stimme. Deine eigene Stimme sagt dir unendlich viel über dich, sodass es wichtig ist zu lernen, dir selbst zuzuhören, deine Stimme zu benutzen und ihr Beachtung zu schenken.

Ich möchte dir auch dabei helfen, den Weg zu deiner inneren Stimme wieder freizulegen. Vielleicht ist sie dir ja – wie so vielen anderen Menschen auch – verloren gegangen? Werde mutig, mach dich auf den Weg, deine Stimme neu zu entdecken – sowohl die Stimme, die nach außen schallt und tönt, als auch die stille Stimme, die im Inneren mit dir spricht. Verlasse deine Komfortzone und beginne, mit deiner Stimme Spuren zu hinterlassen – beim Gegenüber und in dir selbst. Werde sichtbar! Egal, ob im Job oder in deinem Privatleben.

Manche Übungen im Buch werden dir dabei helfen, lauter und mit mehr Durchsetzungsvermögen zu sprechen, mit anderen Übungen wiederum möchte ich dir die verschiedenen „Farben“ deiner Stimme bewusst machen, denn es ist ja ein Unterschied, ob du mit deinem Chef oder deinem Kind redest. Mit ein wenig Übung und wachem Bewusstsein wird es dir gelingen, deine Stimme richtig einzusetzen.

Vor allem aber soll dich dieses Buch inspirieren. Es soll dir Mut machen, mit dir die ersten Schritte gehen, um dann weiterzumachen, dein Leben langfristig zu verändern.

Bei deiner Reise durch dieses Buch wirst du entdecken, dass du, wenn du möchtest, mehr aus deinem Leben machen kannst – egal, an welchem Punkt du gerade bist. Ich möchte, dass du dein riesengroßes Potenzial erkennst. Anekdoten aus meinem eigenen Leben, Erfahrungen und Erlebnisse, die ich während meiner Arbeit mit anderen Menschen gemacht habe, und die Geschichten von anderen Menschen sollen dich motivieren, genau hinzusehen und zuzuhören.

Die Kraft deiner Stimme ist der erste Schritt, um deinen Kopf, der vielleicht im „Autopilot-Modus“ läuft, neu zu programmieren. Mit deinem geschärften neuen Bewusstsein wirst du beim alltäglichen Gebrauch deiner eigenen Stimme merken, wie oft du vieles sagst, ohne zuvor darüber nachzudenken. Das sind genau die Momente, in denen nicht du selbst, sondern meist dein Autopilot spricht. Kein Wunder, wenn du bisweilen damit eine Reaktion bei deinem Gegenüber ausgelöst hast, die unter Umständen gar nicht erwünscht war. Deine Botschaft kommt nicht richtig beim Empfänger an, weil du nicht verständlich oder angemessen gesendet hast.

Doch das Gefühl für den Zugang zu uns selbst müssen wir oft erst wieder lernen. Wir müssen den bestehenden Autopiloten überschreiben, was nicht einfach ist. Den Weg zu Glück, Erfolg, Authentizität und Selbstbewusstsein muss man neu erlernen, wiederentdecken und das neue „Ich“ pflanzen, denn „du bist, was du denkst“.

Die Art, wie du als Kind sprechen gelernt hast, wie du mit deiner Stimme wahrgenommen wurdest, was du über dich und deine Stimme gehört hast, all das hat deinen Autopiloten programmiert und er lenkt dich. Jede Bemerkung, wie „Oh, du klingst ja schrecklich!“ oder „Sei still!“ hat dein Verhalten geformt und deinen Autopiloten programmiert. Kennst du diese Gedanken? „Ich brauche endlich mehr Zeit für mich!“ oder „Ich möchte mir lang ersehnte Wünsche endlich erfüllen!“ Doch irgendwie klappt es nicht, niemand erhört oder hört dich? Nun heißt es: Tu es! Durchbreche die Limitationen, trete aus deiner Komfortzone und wachse über dich hinaus! Es beginnt – ganz einfach – mit deiner Stimme.

 

Was brauchen wir dafür?

1.Erkenntnis – Wer bin ich und warum bin ich so?

2.Ein neues Bewusstsein, d.h. neue positive Gedanken, Gedankenmuster und neue Gewohnheiten

3.Die eigene Stimme und Handwerkszeug, um sie aufzuwecken

4.Mut und neue Menschen, die deine Stimme hören

Werde sichtbar! Wenn du zu alledem innerlich nickst, möchte ich dir Mut machen, die Chancen zu sehen und zu ergreifen, die dir begegnen werden und die dir jeden Tag zeigen werden, dass sich etwas ändert.

Ein erstes Zeichen hast du schon bekommen, denn dein Kopf hat auf ein Buch reagiert, das sich mit dem Thema „Stimme“ beschäftigt. Irgendwas hat bewirkt, dass dieses Thema dich anzieht. Du hast nach diesem Buch gegriffen. Dein Wunsch nach Veränderung hat sich auf deinen Körper übertragen und du hast mehrere Aktionen durchgeführt, die stärker waren als der „innere Schweinehund“, es nicht zu tun. Gegriffen, gekauft, angefangen zu lesen. Dreimal hast du bereits agiert. Jetzt können wir gemeinsam neue Wege gehen. Du kannst deinen Weg gehen.

Auch ich wurde in meiner Vergangenheit durch gesellschaftliche Strukturen geprägt und habe „menschliche Talfahrten“ erlebt, und diese möchte ich mit dir teilen. Vor allem, um dir Mut zu machen, denn ich konnte mir über vieles bewusst werden oder mich davon befreien und so meine Möglichkeiten und mein Potenzial nutzen. Auch bei mir führte der Weg über die Stimme – über die hörbare und die innere Stimme, der ich wieder zuhören lernen musste und wollte. Schließlich traute ich mich dann, meine innere Stimme faktisch sprechen zu lassen und das in die Welt zu bringen, was ich zu sagen hatte.

Da die Wichtigkeit der Stimme im Laufe der Zeit wieder ins Bewusstsein der Menschen zurückkehrte, gibt es seit 2012 sogar einen „World Voice Day“! Am 16. April jeden Jahres zelebrieren wir diesen internationalen Tag der Stimme und somit die Stimme selbst als eine der größten Errungenschaften der Menschheit und der modernen Welt!

DIE STIMMEN DER VERGANGENHEIT

Seitdem ich fünf Jahre alt war, hatte ich ein Ziel: Ich wollte Sänger werden und auf der Bühne stehen. Nichts hat mich in meinem Leben mehr angetrieben als dieser Wunsch.

Wenn ich damals in unserer heimischen Küche oder in meinem Kinderzimmer „auftrat“, nahm ich eine Mark Eintritt, moderierte mich selbst an und sang alle Kindergartenlieder rauf und runter. Diese Leichtigkeit änderte sich leider, als ich in die Pubertät kam, denn ab da durfte mich niemand mehr singen hören oder gar beobachten – zu groß war die Scham oder die Angst, nicht gut genug zu sein. Erst als ich mich meinem 17. Geburtstag näherte, wurden diese Gefühle etwas schwächer. Da war etwas in mir, dass sich mitteilen wollte.

Ich glaube, so etwas hat in diesem jungen Alter jedes Kind und jeder Jugendliche. Ganz unvoreingenommen denken wir groß und wollen hoch hinaus. Die Gedanken sind frei und man erlebt dies ganz ohne Hemmungen und Schranken.

Wie war das damals bei dir? Es hilft, einmal bewusst zu reflektieren, was dich einst bewegt hat, wohin du eigentlich mal wolltest, um zu prüfen, ob du noch auf dem richtigen Weg bist. Im Laufe dieses Buches stelle ich dir immer wieder gezielte Fragen zu verschiedenen Themen und Lebensbereichen, um Verdrängtes und Verborgenes aufzuspüren. Mach zunächst eine kleine Reise in deine Vergangenheit und schreibe deine Gedanken dazu auf. Du kannst dafür die folgenden Seiten nutzen oder einen Block oder ein schönes Notizbuch.

Ich weiß nicht, ob es dir auch so geht, doch je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit. Plötzlich vergisst man, welche Träume man hatte und welche Ziele man erreichen wollte. Sie können wieder freigelegt werden. Und sie sind es wert, beachtet und reflektiert zu werden, auch wenn sie nicht gleich umsetzbar sind.

Es lohnt sich, diese Reise zurück anzutreten, denn die Erfahrungen, die du dabei machen kannst, sind wertvolle Mosaiksteine auf deinem Weg, deine Stimme wiederzuentdecken. Dabei wirst du viele hemmende Überzeugungen aufdecken, Glaubenssätze von anderen, die dich in den Jahren deiner Kindheit geprägt haben, weil du sie übernommen hast, oder Erfahrungen, die du in deinem Umfeld gemacht hast. Solche uns innewohnenden Glaubenssätze, die das Verhalten passiv steuern, tragen ebenfalls dazu bei, dass wir unsere Leichtigkeit, Offenheit und Stimme verlieren. Diese Gedankenmuster gilt es aufzubrechen, damit wir uns wieder öffnen und der eigenen Stimme Raum geben können.

Beim Thema „Gedankenmuster aufbrechen“ muss ich an eine kleine Geschichte aus meiner Kindheit denken. Wie viele Kinder hatte ich nie besonders viel Lust, die Zähne zu putzen, sodass ich zahlreiche Tricks angewendet habe, um dies nicht tun zu müssen. Meine Mutter schlug mich eines Tages mit meinen eigenen Waffen. Sie sagte, dass ich mit meinen Zähnen von nun an machen könne, was ich wolle. Wenn ich jedoch Sänger werden wolle, dann bräuchte ich nicht denken, dass jemand gerne ein braunes Gebiss sehen möchte. Sänger hätten gepflegte Zähne. Das saß. Tatsächlich habe ich seit genau diesem Tag nie wieder vergessen, meine Zähne zu putzen. Jahre später war ich eines Nachts sehr müde, und da ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte, beschloss ich, eine Ausnahme zu machen und ohne Zahnpflege ins Bett zu gehen. Doch obwohl ich erschöpft war, konnte ich vor lauter schlechtem Gewissen nicht schlafen. Ich wälzte mich todmüde eine halbe Stunde im Bett und stand schließlich wieder auf, um meine Zähne zu putzen.

Mit dieser Anekdote möchte ich dir zeigen, dass du durch das bewusste Denken an deine Wünsche und Träume den notwendigen Weg auch antreten wirst. Ein starker Gedanke, der tief mit deinem Unterbewussten und deinen Überzeugungen verbunden ist, und – ZACK! – ein aufkommendes negatives Verhaltensmuster hat wenig Chancen. Es muss durch ein stärkeres und positiveres ersetzt werden.

Natürlich ist es nicht immer so leicht wie bei diesem Beispiel. Es ist eine Herausforderung, Verhaltensmuster und Glaubenssätze, die seit deiner Kindheit in dir wurzeln, durch neue zu ersetzen, weil dein Kopf zunächst dagegen sein wird und es auch herrlich bequem ist, alles so zu belassen. Es ist dein Kopf, der dir hier etwas vormacht. Du bist, was du denkst! Du erinnerst dich an den Autopiloten? Dazu später noch mehr.

Den Anfang zu finden, ist für uns Erwachsene oft schwer. Konsequent immer wieder den richtigen Hebel umzulegen, raus aus der alten Komfortzone ... doch keine Panik. Es gibt eine Hintertür und wir gehen den Weg gemeinsam.

 

DIE STIMMEN DER GEGENWART

Lass uns gemeinsam dein Bewusstsein schärfen und dich Stück für Stück deiner Stimme wieder näherbringen. Dabei wollen wir mit Bedacht, Reflexion und kleinen Schritten vorgehen. Niemand muss direkt den Gipfel des Mount Everest besteigen. Jedoch mutig zu sagen, was man denkt, in einer Karaokebar einmal alleine zu singen, die langgehegte berufliche Idee zu planen und umzusetzen oder wenigstens schon einmal auszusprechen – warum nicht?

Begib dich nun von deiner Reise in die Vergangenheit zurück ins Hier und Jetzt und setze dich mit deinem Istzustand auseinander. Das, was sich jetzt gerade in dir abspielt, was dich ausmacht, wie du dich siehst und fühlst, jetzt, zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Werde sichtbar!

WIE GEHT ES DIR?

Mit dieser Frage beginne ich immer mein Coaching. Ich würde auch dir diese Frage stellen und du solltest bei ihrer Beantwortung auf zwei Dinge achten:

•auf den Klang deiner Stimme,

•auf das, was du sagst.

Diese Informationen sind für mich die Basis meiner weiteren individuellen Arbeit im Coaching. Der Klang einer Stimme verrät mir den Zustand der Seele des Menschen, seine psychische Verfassung, seine Tagesform. Ich kann hören, wie es jemandem geht. Für ein erfolgreiches Coaching muss ich wissen, was in diesem Moment an diesem Tag einen Klienten beschäftigt und ihn berührt. Bevor ich dies nicht weiß, kann ich nicht mit der Arbeit beginnen.

Denn solltest du müde und erschöpft klingen, macht es keinen Sinn, dich heute zum Bäume-Ausreißen zu bewegen, dann kann man nicht aus dem Vollen schöpfen.

Beantworte dir also selbst folgende Fragen und analysiere dich dabei genau. Sei ehrlich zu dir. Registriere einfach den Istzustand, ohne ihn zu bewerten. Es ist zunächst eine Bestandsaufnahme und keine Diagnose. Dies ist erst einmal ein Anfang. Alles, was du brauchst, steckt ja schon in dir und muss nur freigelegt werden.

Deine Wünsche und Träume aus der Vergangenheit verraten viel über dich. Sie sind ein wichtiger Teil von dir. Mach dir bewusst, wie du gefühlt hast, bevor deine Umwelt dich verändert hat. Frage dich in regelmäßigen Abständen, wie es dir geht. Sei dabei ehrlich und schaue dir an, was deine Stimme und dein Körper dir sagen wollen. Nicht jeder Tag ist gleich.

ES WAR EINMAL ...