Sex mit der Ex? - Ellen Liever - E-Book

Sex mit der Ex? E-Book

Ellen Liever

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Beschreibung

Karl ist Arzt und Dozent an der Uni, aber nicht wirklich glücklich. Seine Affären werden immer jünger und dennoch versucht seine Frau, eine ehemalige Arzthelferin, ihn an sich zu binden. Als er in einem fremden Bett erwacht und sich nicht mehr daran erinnern kann, mit welcher Frau er geschlafen hat, scheint das Ende seiner Ehe unausweichlich. Und dennoch öffnen sich viele neue Türen … Im zweiten Band Sex wechselt Ellen Liever die Perspektive: Sie will Karl, der schon aus dem ersten Teil bekannt ist, besser verstehen. Auch wenn das ihr selbst nicht immer ganz leichtfällt.

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Seitenzahl: 64

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Ellen Liever

Sex mit dem Ex?

© 2016 Ellen Liever

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN:

Inhalt

1
2
3
4
5
6
Über die Autorin

1

Es muss schon Morgen gewesen sein. Langsam öffnete ich meine Augen, um zu sehen, wo ich gelandet war. Es kam mir alles fremd vor. Ich blickte auf einen Vorhang. Dahinter erahnte ich den Tag. Das Fenster kannte ich nicht, auch der Raum schien mir gänzlich fremd. Ich lag in einem fremden Bett. Ich versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen und mich zu erinnern, wo ich war, aber mein Kopf schmerzte zu sehr. In mir nur Leere. Ich konnte das Puzzle nicht zusammensetzen, ich hatte ja nicht mal die einzelnen Teile dafür. Es war gestern zu viel Alkohol. Eindeutig zu viel! Ein totaler Absturz. Schon wieder! Es kam in den letzten Wochen leider häufig vor, das wurde mir klar, als ich auf diesen Vorhang starrte. Aber nie hatte ich einen solchen Blackout. Absolute Ahnungslosigkeit.

Ich blickte mich mit halb geöffneten Augen hilflos um, vielleicht würde ich doch irgendetwas erkennen. Doch da war nichts, was meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen konnte. Ich lag in einem großen Bett. Ich hob meinen Kopf und schaute auf die andere Bettseite. Da lag eine Frau, stellte ich überrascht fest. Wer war sie? Sie sah jung aus. Deutlich jünger als ich, stellte ich fest. Und sie ist eindeutig mein Typ. Sie hatte mittellange blonde Haare. Ich hob die eine rosa geblümte Decke an und betrachtete ihre schlanke Figur, sie war trainiert, sogar etwas muskulös, und hatte einen schönen Busen. Ich kenne mich mit dem menschlichen Körper aus, denn ich bin Arzt, seit Jahren untersuche ich Menschen. Männer und Frauen, aber es gibt diesen Typ von Frau, den ich mir sehr gerne ansehe, den ich berühren und haben will. Dieser Körper neben mir war genau ein solcher Körper, den ich immer wieder suchte und wohl gestern Abend gefunden hatte.

Aber wie bin ich nur hierhergekommen? Vorsichtig stand ich auf. Ich musste aufs Klo und wollte sie nicht wecken, so schlich ich mich aus dem Bett. Ich war froh, als ich meine Kleidung direkt neben dem Bett fand. Sie war quer über den Boden verteilt. Ich sammelte sie langsam lautlos auf. Der alte Dielenboden, auf dem sie lag, sollte ja nicht quietschen. Ich befürchtete, dass jede Bewegung ein knarzendes Geräusch hervorbringen würde. Als ich alles zusammen hatte, schlich ich leise auf Zehenspitzen zur großen alten Tür und öffnete sie, was mir nicht lautlos gelang. Panisch drehte ich mich um, aber die junge Frau schlief weiter. Ich kam mir plötzlich sehr blöd vor – nackig in einem großen Altbauflur, der nicht meiner war. „Was ist, wenn sie hier noch mit ihren Eltern wohnt und ich ihnen über den Weg laufe?“, überlegte ich, „aber so jung wird sie nun ja wohl nicht sein, dass sie noch zuhause wohnt.“ Ich zog sicherheitshalber erst mal meine Unterhose über, mein Hemd nur provisorisch und den Rest klemmte ich mir unter den Arm. Vollständig anziehen, wollte ich mich auf dem Klo.

Nur welche dieser alten Zimmertüren sollte ich öffnen? Ich stand ratlos in diesem riesigen Flur. Der Zustand der Wohnung war nicht der beste. Alles wirkte etwas ärmlich und lieblos. „Also wahrscheinlich doch keine elterliche Wohnung“, dachte ich mir. Viele Dinge standen rum, keiner schien sich an ihnen zu stören oder sie gar wegzuräumen. Eine kleinere Tür war voll beklebt mit Aufklebern verschiedener Generationen. Ihren letzten Anstrich schien sie vor Jahrzehnten bekommen zu haben. Sie war anders als die anderen. Wahrscheinlich die Klotür, ich versuchte mein Glück. Ich täuschte mich nicht, betrat den Raum und verschloss die Tür hinter mir.

„Gott sei Dank, ich kann abschließen“, sagte ich zu mir.

Ich schaute mich um, das Bad war wie der Flur, nur standen die Dinge hier ordentlich an ihrem Platz. Ich öffnete den Spiegelschrank und fand schnell, wonach ich gesuchte hatte: Ich nahm zwei Tabletten gegen meine Kopfschmerzen. Es mussten zwei sein. In letzter Zeit waren es immer zwei. Ich trank einen großen Schluck Wasser aus der Leitung, erfrischte mich mit ein paar Wasserspritzern ins Gesicht und musste jetzt aufs Klo.

Auf dem Klodeckel ein Aufkleber mit der Aufforderung, sich zu setzen, was ich auch tat. Einen Streit wollte ich vermeiden, auch wenn keiner da war. Meine Erfahrung sagte mir, dass so etwas immer Ärger nach sich zog – egal, ob jemand da war oder nicht. Das wusste ich noch aus meiner WG-Zeit. Man sitzt am Frühstückstisch, isst sein Brot und eine aufgebrachte Mitbewohnerin schreit das mit dem aufgeklappten Klodeckel in die Runde. „Naja“, dachte ich, „das ist heute sicherlich auch noch so.“ Ich setzte mich also und wurde langsam klarer im Kopf, zog mich anschließend an und wusch mir die Hände. Im Spiegel überprüfte ich, ob ich einigermaßen passabel aussah. Ich hob den Kopf und sah, dass ich weit davon entfernt war.

Ich schaute nach etwas, was mir helfen konnte. Ich sah alte Zahnpasta-Tuben – und kam mir ähnlich vor. Weiter oben stand eine Reihe von Zahnputzbechern. Es waren wirklich richtige Becher, neue Kaffeebecher. Auf ihnen stand jeweils ein Name und ein Foto war darunter geklebt. Auf jedem dieser Kaffeebecher grinste mich voller Lebensfreude wohl eine seiner Besitzerinnen an.

„Praktisch“, dachte ich und schaute mir interessiert die Fotos an. Drei attraktive, junge Frauen. Ich betrachtete ihre Bilder noch genauer. Gleichzeitig versuchte ich mich an die Frau zu erinnern, neben der ich gerade noch lag. Natürlich wollte ich nicht zurückgehen und nachsehen, um ihr Gesicht zu sehen. Ich hatte ja nur ihre Umrisse unter dieser rosa geblümten Decke bewundert. Männer schauen Frauen nicht zuerst ins Gesicht, besonders nicht in solchen Situationen. Dafür fühlte ich mich von drei junge Frauen dafür umso genauer beobachtet.

Einer der Becher gehörte einer Frau mit leicht rotem Haar. Sie sah wirklich attraktiv aus, aber neben ihr bin ich nicht wach geworden. Dann blieben nur noch die anderen beiden übrig. Jennifer und Anna – beide waren blond und sehr attraktiv. Leider war auf dem Foto nur ihr Gesicht zu sehen. Die Brüste, die ich ja gesehen, konnte ich also nicht als Indiz heranziehen.

Naja, nun war ich wenigstens ein bisschen weiter. Ich hatte eine 50-zu-50-Chance, falls ich eine von beiden mit Namen ansprechen musste, wenn ich sie in der Wohnung treffen würde.

„Die Tassen sind praktisch, hatten wir früher in der WG nicht“, ging mir durch Kopf. Studentinnen, die zusammen wohnen, das würde den Zustand des Flures erklären. Studentinnen? „Vielleicht kenne ich sie?“, überlegte ich und versuchte, mich zu erinnern, was aber zwecklos war – nicht nur wegen meines Zustandes, sondern auch wegen meines schlechten Gedächtnisses. Ich bin Arzt und seit ein paar Jahren auch Dozent an der hiesigen medizinischen Fakultät. Es ist eher ein Hobby. Die Praxis läuft gut, sodass ich mir das leisten kann. Außerdem finde ich so immer junge angehende Ärzte, die mir zu Hand gehen. Und ab und zu ist halt auch eine Studentin darunter, die mir ein bisschen mehr behilflich ist. Ich musste schmunzeln über mich. Es sind sicherlich Studentinnen. Das passte auch besser zu meinem Ruf: Ich hatte keine Lust auf die mühselige Korrektur von Klausuren und setze viele praktische Prüfungen an. Mir war zwischenmenschlicher Kontakt wichtiger. Manchmal entwickelte sich daraus auch die eine oder andere kurze, aber intensive Beziehung.

Ich musste erneut schmunzeln, denn ich hatte ja gerade in meiner Praxis eine Studentin, mit der ich noch gar nichts hatte. „Ich kann also auch anders“, redete ich mir ein. Und die mochte ich sogar sehr gerne. Die beiden Frauen starrten mich immer noch an. Gut, nun war ich letzte Nacht bei Jennifer oder Anna gelandet.