Sharing is caring? Urheberrecht im Zuge der Digitalisierung -  - E-Book

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der HU), Veranstaltung: MP3: Klang, Wahrnehmung und Medientechnologien der Psychoakustik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, was es für MP3-Aufnahmen als geistiges Eigentum bedeutet, dass sie zum Großteil ihren exchange value verloren haben. Und: Wie wirkt sich unser Umgang mit der MP3 als dominierendes Audioformat auf unser Verhältnis zum Urheberrecht aus? Das Format der MP3 wurde in den 1990er Jahren entwickelt und ist heute die dominierende Anwendung zum Speichern und Übertragen von Audiodateien. Vor allem in Hinblick auf den einfachen Datentausch (file-sharing) wirft das Format der MP3 interessante Fragen für das Urheber- und Besitzrecht auf. Datenpiraterie war ein entscheidender Faktor, der dem Format der MP3 zu seiner Vorrangstellung verholfen hat, auch wenn das unauthorized file-sharing von zahlreichen ineinandergreifenden Faktoren ermöglicht wurde. Hier werden Probleme zur Regulierung von Urheberrecht im digitalen Zeitalter besonders sichtbar. Wie Sterne bemerkt, werden MP3s nach US-amerikanischem Recht als geistiges Eigentum angesehen (2006, p. 830). Wir sammeln MP3s wie CDs, DVDs oder Bücher. Auch wenn diese häufig ohne finanziellen Aufwand erworben werden, sind sie immer noch Teil einer kapitalistischen Struktur und stammen von Künstlern, die für ihr Werk entlohnt werden wollen. Die beliebtesten MP3-Aufnahmen sind innerhalb einer Geldwirtschaft entstanden.

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Abstract:

Das Format der MP3 wurde in den 1990er Jahren entwickelt und ist heute die dominierende Anwendung zum Speichern und Übertragen von Audiodateien. Vor allem in Hinblick auf den einfachen Datentausch (file-sharing) wirft das Format der MP3 interessante Fragen für das Urheber- und Besitzrecht auf. Datenpiraterie war ein entscheidender Faktor, der dem Format der MP3 zu seiner Vorrangstellung verholfen hat, auch wenn das unauthorized file-sharing von zahlreichen ineinandergreifenden Faktoren ermöglicht wurde. Hier werden Probleme zur Regulierung von Urheberrecht im digitalen Zeitalter besonders sichtbar. Wie Sterne bemerkt, werden MP3s nach US-amerikanischem Recht als geistiges Eigentum angesehen (2006, p. 830). Wir sammeln MP3s wie CDs, DVDs oder Bücher. Auch wenn diese häufig ohne finanziellen Aufwand erworben werden, sind sie immer noch Teil einer kapitalistischen Struktur und stammen von Künstlern, die für ihr Werk entlohnt werden wollen. Die beliebtesten MP3-Aufnahmen sind innerhalb einer Geldwirtschaft entstanden. Was bedeutet es also für MP3-Aufnahmen als geistiges Eigentum, dass sie zum Großteil ihren exchange value verloren haben? Wie wirkt sich unser Umgang mit der MP3 als dominierendes Audioformat auf unser Verhältnis zum Urheberrecht aus?

Inhaltsverzeichnis:

 

Abstract:

1. Einleitung

2. Das MP3-Format: „The mp3 has a job to do, and it does it very well.“

2.1 Definition

2.2 Eigenschaften des Format MP3

3. Unauthorized File-Sharing

3.1 Definition und Nutzung von Filesharing-Portalen

3.2 Napster als Vorreiter

3.3 Reaktion der Musikindustrie

4. Digitalisierung und Urheberschaft

4.1 Das Urheberrecht

4.2 Musikcopyright

4.3 Urheberschaft im Multimediarecht

5. Abschließende Diskussion: MP3 vs. Copyright

6. Fazit und Ausblick

7. Quellenverzeichnis

 

1. Einleitung

Das Thema Urheberrecht im Zuge der Digitalisierung ist zwar ein vielfach diskutiertes Thema, aber dennoch eine Thematik, die immer wieder für neue Diskussionen sorgt. Bereits seit dem Auftauchen von illegalen Datentauschbörsen wie dem Vorreiter Napster Ende der 1990er Jahre stellt sich die Frage: „Is sharing really caring?“ Dabei waren es vor allem Künstler aus der Musikindustrie denen das unauthorized file-sharing zum Verhängnis wurde. Plötzlich konnten „urheberrechtliche und leistungsschutzrechtliche Inhalte grundsätzlich von jedem beliebigen Ort auf jeden Server gespeist“ (Evert, 2005, p. 12) werden, was zu einem Umdenken und Umstrukturieren in der Musikindustrie führte. Dabei war es das Format der MP3, das sich Ende der 1990er Jahre zu dem Format für die Digitalisierung von Audiodateien entwickelte.

Dass das Thema Urheberrecht im Online-Musikmarkt auch 2015 noch Kontroversen mit sich bringt zeigt das junge Beispiel von Apple Music (http://www.apple.com/de/music/). Als der Streamingdienst des US-Konzerns im Juni 2015 auf den Markt gehen wollte kritisierte die US-Sängerin Taylor Swift, dass die auf dem Portal gestreamten Künstler in der dreimonatigen kostenlosen Probephase nicht vergütet werden würden. Apple reagierte auf die Kritik und änderte darauf seine Firmenpolitik.

Durch rasche technische Veränderungen in unserer Gesellschaft wird der Schutz des Urheberrechts weiter herausgefordert. Forschungsziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist es zu ergründen, was es es also für MP3-Aufnahmen als geistiges Eigentum bedeutet, dass sie zum Großteil ihren exchange value verloren haben und wie sich unser Umgang mit der MP3 als dominierendes Audioformat auf unser Verhältnis zum Urheberrecht auswirkt. Ist das Urheberrecht ein Relikt der Vergangenheit?

2. Das MP3-Format: „The mp3 has a job to do, and it does it very well.“[1]

 

Das folgende Kapitel befasst sich allgemein mit dem Format der MP3, um die Basis für die weitere Diskussion zu schaffen.

 

2.1 Definition

 

Das Format der MP3 ist die dominierende Anwendung zum Speichern und Übertragen von Audiodateien: „The MP3 is the most common form in which recorded sound is available today.More recordings exist and circulate in MP3 format than in all other audio formats combined“ (Sterne, 2012, p. 1).Das Format MP3 ist allgegenwärtig und aus unserem alltäglichen Medienverhalten nicht mehr wegzudenken.

 

Wofür genau steht MP3? MP3 steht für MPEG-1, Layer-3 (Sterne, 2006, p. 829) und ist „ein Verfahren zur Kompression von Multimedia-Daten“ (Eßer, 2001, p. 79). MP3 bezeichnet dabei einen so genannten „Codec“. Bei Codecs handelt es sich um „Algorithmen bzw. Programme, die bestimmte Daten – zum Beispiel Musik oder Filme komprimieren und dekomprimieren können“ (Haug & Weber, 2002, p. 11). Codec setzt sich dabei aus den zwei englischen Begriffen „compression“ und „decompression“ zusammen.

 

Entwickelt wurde das Verfahren zur Audiodateikompression 1987 von einer Gruppe deutscher Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft, unter Anweisung des italienischen Forschers Leonardo Chiariglione der Motion Picture Experts Group (MPEG) (Kernfeld, 2011, p. 203).Die Gruppe um Chiariglione „incorporated the German algorithm for compression sound files into a five-party, three-layered MPEG proposal for the standardization of digital audio and video files (...)“(ibid., p. 204). Hieraus leitet sich auch der Name MPEG-1, Layer-3 ab. Dabei waren verschiedene Industrien von HD Fernsehen bis zu Satellitenkommunikation an einem standardisierten Kompressionsverfahren für Audiodateien interessiert (Sterne, 2006, p. 829).

 

1992 hat die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftler eine freie Demo-Software veröffentlicht, die Musik in „low fidelity“ MP3-Dateien umgewandelt hat (ibid.).Mitte der 1990er hatte sich die Nutzung des MP3-Formats stark verbreitet, teilweise autorisiert, „but far more often in unathorized ways, with people converting their CD audio tracks into MP3 fomat and then “sharing“ their music over the Internet“ (ibid.).

 

2.2 Eigenschaften des Format MP3