Shitbürgertum - Ulf Poschardt - E-Book

Shitbürgertum E-Book

Ulf Poschardt

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Beschreibung

"Ich glaube an Freiheit. Und Freiheit beginnt mit Verstehen. Dieses Buch war nie als Elitenprojekt gedacht. Deshalb jetzt: Shitbürgertum in einfacher Sprache. Jeder soll verstehen, was in dem Land gerade schief läuft. Und wer dafür verantwortlich ist. Eine bessere Zukunft unseres Landes ist nur möglich, wenn alle darüber nachdenken. Nicht nur die akademischen Eliten."

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Seitenzahl: 85

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ebook Edition

Ulf Poschardt

Shitbürgertum

In einfacher Sprache

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www.westendverlag.de

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

ISBN: 978-3-98791-131-6

1. Auflage 2025

© Westend Verlag GmbH, Waldstr. 12 a, 63263 Neu-Isenburg

Lektorat: Roberto De Lapuente

Umschlaggestaltung: Marek Polewski

Satz: Publikations Atelier, Weiterstadt

Inhalt

Titelbild

Das Vorvorwort

Vorwort

Die Abspaltung

Celan und die Gruppe 47

Brandt, Kohl, von Weizsäcker

Die radikale Provinz: Das Heimatdorf des Shitbürgertums

Der Röntgenblick der amerikanischen Popkultur

Der Untertan

Der Untertan liebt den Staat

Wo kein Staat, da ist Wir

Oberlehrer:Innen als Zuchtmeister:Innen der Ungläubigen

Der angeblich überforderte Untertan

Abspaltung von Fleiß und Ehrgeiz

Die Lauchbourgeoisie, der zarte Profiteur des Shitbürgertums

Der Freiheitsneid

Aufstiegsneid

Die Sprache des Shitbürgertums

Moral als Statussymbol

Die Popkultur: Die Antithese zum Shitbürgertum

Freiheitsangst und das Gespenst Milei

Weg damit

Selbsttherapie­vorschlag für das Shitbürgertum

Der letzte Triumph des Shitbürgertums

Glossar schwieriger Begriffe

Navigationspunkte

Titelbild

Inhaltsverzeichnis

Das Vorvorwort

(in einfacher Sprache)

Das Shitbürgertum ist shit. Warum dieses Buch so heißt? »Shitbürgertum« klingt grob. Das ist so gewollt. Der Autor will damit zeigen: Ein Teil des Bürgertums hat den Respekt verspielt, den er früher einmal verdiente. Heute nutzt dieser Teil seine Stellung, um gegen die Freiheit zu arbeiten – im Namen der Moral.

Respektlosigkeit ist eine Art, Machtfragen neu zu stellen. Man kann sagen: Respekt bekommt, wer ihn verdient. Und auch Respektlosigkeit muss verdient sein – denn sie braucht Mut. Der Autor meint: Das Shitbürgertum hat diesen Respekt verloren. Es hat sich verändert – von einer offenen und fortschrittlichen Haltung zu einer neuen Form von Zwang und Ausgrenzung. Besonders gegen Menschen mit anderen Meinungen. Und oft geschieht das mit Geld vom Staat – also von uns allen.

Höfliche Kritik am Shitbürgertum wird noch akzeptiert. Aber wer es grundsätzlich kritisiert, wird ausgeschlossen. Der Autor hat das selbst erlebt. Deshalb will er hier mit »konstruktiver Respektlosigkeit« sprechen. Er schreibt dieses Buch für all diejenigen, die sich nicht mehr verstanden fühlen – die am Rand stehen, aber trotzdem dazugehören. Er nennt das den »Vibe Change«: einen Wechsel der Stimmung. Weg von der netten Vorstadtwelt – hin zur rauen Wirklichkeit. Von »Bullerbü« nach »Gotham City«.

Das Shitbürgertum will immer ernst genommen werden. Es nutzt Stil und Sprache, um sich moralisch überlegen zu fühlen – wie früher Lehrer oder Pfarrer. Schon 1911 hat der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter den Begriff »schöpferische Zerstörung« erklärt: Altes muss zerstört werden, damit Neues entstehen kann. Das gilt auch für die Gesellschaft. Schumpeter erkannte schon damals: Innovation ist Veränderung – und manchmal braucht es eben auch Brüche.

Das Shitbürgertum ist das, was nach dem alten Bürgertum übrigblieb. Es wirkt streng, kontrollierend und unlebendig. Man erkennt diese Menschen an ihrer Art zu reden, an ihrem Gesichtsausdruck, an ihrer Haltung. Sie sagen, sie wollen das Richtige – aber sie wollen vor allem Kontrolle.

Der deutsche Staat ist zu groß und zu unbeweglich geworden. Der Autor meint: Deutschland braucht die »Kettensäge« – das ist bildlich gesprochen. Es bedeutet: Wir müssen überflüssige Strukturen abbauen, die uns blockieren. Denn das Shitbürgertum hat die wirtschaftliche Vernunft vertrieben, Unternehmer vergrault und Investoren verschreckt. Der Staat ist fett, aber schwach.

Woher kommt das alles? Der Autor schaut zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich in Deutschland die »Gruppe 47«. Das war eine Literaturgruppe. Schriftsteller trafen sich und lasen sich gegenseitig aus ihren Texten vor. Doch sie verdrängten oft ihre eigene Schuld – und zeigten lieber auf andere. Es ging um Moral statt um Aufarbeitung. Und diese Haltung hat sich festgesetzt.

Besonders stark wirkt das in Deutschland. Nach dem Krieg entstand ein Gleichgewicht: ein rheinisch-katholischer Kapitalismus. Später – nach 1989 – wurde Deutschland säkular und protestantisch. Angeführt von einer Frau namens Angela Merkel, die aus einem evangelischen Pfarrhaus in der DDR stammt und Bundeskanzlerin Deutschlands wurde.

Heute, so sagt der Autor, ist der Kompass unserer Gesellschaft verdreckt – in Franken würde man dafür sagen: »zudefäkiert«. Es wird Zeit, ihn wieder zu reinigen. Damit Menschen wieder frei denken können. Ohne die ständige Umerziehung durch das Shitbürgertum.

Der Autor gesteht: Auch er selbst war Teil dieses Milieus. Er dachte lange, man könne sich einigen, könne Kompromisse finden. Aber das war ein Irrtum. Alle Versuche, auf dieses Milieu zuzugehen – auch wegen seiner eigenen linken Vergangenheit – waren vielleicht notwendig, aber letztlich feige.

Michel Foucault, ein französischer Philosoph, sagte: Man entkommt einer Wahrheit nicht, indem man sich ihr entzieht – sondern indem man sie anders spielt. Der Autor will diese Wahrheit anders formulieren. Denn das Shitbürgertum hat viel zerstört: Vertrauen, Freiheit, Fortschritt.

In den USA brachte genau dieser Einfluss Donald Trump zurück ins Amt. Weil viele Menschen die Arroganz und Doppelmoral der »liberalen Eliten« nicht mehr aushielten. Trump nutzte das. Er bekam Unterstützung von libertären Denkern wie J. D. Vance oder Unternehmern wie Elon Musk. Sie wollten zeigen: Die Wut der Shitbürger auf ihre eigene Welt ist berechtigt – aber sie geht in die falsche Richtung.

Auch in Deutschland steht ein politischer Wechsel bevor. Der Autor sagt: Die Erfolge rechter Parteien kommen nicht aus dem Nichts. Sie sind die Folge der kulturellen und politischen Dominanz eines Milieus, das den Kontakt zur Realität verloren hat. Die Mitte hat sich zu lange gebückt – und hat sich nicht gewehrt. Jetzt wählen viele Arbeiterinnen und Arbeiter aus Notwehr eine Partei, die eigentlich keine Alternative ist. Aber sie wollen keine linke Politik mehr. Die ist gescheitert.

Vorwort

(in einfacher Sprache)

Der Autor beginnt mit einem Vorwurf: Das Shitbürgertum hat das Bürgertum sediert – also betäubt. Früher war das Bürgertum in Europa eine Kraft, die für Freiheit, Verantwortung und Fortschritt stand. Heute ist es bequem geworden. Es kämpft nicht mehr. Und das ist gefährlich.

Das Bürgertum stand mal für Freiheit, Revolution und Aufbegehren. Auch für Respektlosigkeit gegenüber dem Adel. Und den Autoritäten. Davon ist nichts mehr übrig. Das Shitbürgertum hält sich selbst für den moralischen Adel des Landes. Und jetzt ahnen sie, dass sie damit das Land kaputt gemacht haben. Weil die dumme Moral, die sie installiert haben, die Wirtschaft kaputt macht und den Wohlstand vernichtet und normale Menschen verstört. Der Erfolg dieses Buches aber zeigt: Ihre Zeit ist vorbei – hoffentlich!

In Deutschland war das Bürgertum schon immer besonders. Und besonders gefährdet. Der Autor sagt: Die Probleme, die er hier beschreibt, gibt es auch in anderen westlichen Ländern. Aber in Deutschland zeigen sie sich besonders deutlich.

Der Reichskanzler Otto von Bismarck sagte einmal: Die erste Generation verdient Geld. Die zweite verwaltet es. Die dritte studiert Kunstgeschichte. Die vierte verkommt. Der Autor meint: Genau dort stehen wir heute.

Das Shitbürgertum entstand aus verschiedenen Traditionen: Untertanengeist, Spießigkeit, Anpassung. Nach dem Krieg verbreitete sich das Denken der Moralprediger, später kamen die rebellischen Achtundsechziger, die sich schließlich selbst in den Institutionen einrichteten. Heute erleben wir die letzte Phase: eine Mischung aus moralischem Eifer, Bildungsdünkel und wirtschaftlicher Unkenntnis.

Das Shitbürgertum hat den Staat für sich erobert. Es kontrolliert viele Bereiche des öffentlichen Lebens: Kultur, Medien, Bildung, Kirchen, staatsnahe Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Besonders dort, wo es um Sprache, Werte und Moral geht. Die Mehrheit der Menschen wird bevormundet.

Aber dieses Buch ist nicht nur Anklage. Es ist auch ein Angebot zur Selbstkritik. Vielleicht erkennen sich manche Leser wieder. Vielleicht können sie etwas ändern. Doch der Autor glaubt: Die meisten wollen sich nicht ändern. Deshalb sagt er: Man muss diese Strukturen auflösen. Man muss sie vom Geld des Staates entkoppeln.

Der Autor hat erlebt, wie schwer es ist, ein solches Buch zu veröffentlichen. Seine erste Verlegerin wollte es nicht drucken. Zu viel Gegenwind. Viele Verlage denken heute einseitig. Aber dank neuer Möglichkeiten kann man trotzdem veröffentlichen.

Er erinnert an einen gefährlichen Trend: Wer den Staat heute kritisiert, wird schnell verdächtigt, die Demokratie zu gefährden. 2021 richtete das Bundesamt für Verfassungsschutz sogar eine eigene Abteilung ein, um »Delegitimierung des Staates« zu beobachten.

Doch Staatskritik gehört zur Freiheit. Milton Friedman, ein berühmter US-Ökonom, sagte: Der Staat soll Gewalt verhindern, aber er soll sich nicht überall einmischen. Eigentum, Freiheit, stabile Währung – das sind seine Aufgaben. Nicht mehr.

Aber das Shitbürgertum will mehr. Es glaubt an eine neue Menschheit – moralisch rein, sprachlich korrekt, ökologisch bewusst. Und es erkennt sich gegenseitig an bestimmten Merkmalen: in der Sprache, in der Kleidung, beim Essen, in den Hobbys. Wer nicht dazugehört, ist verdächtig.

Diese Haltung hat nichts mit echter Toleranz zu tun. Sie schafft Ausgrenzung. Sie duldet keine Zweifel. Die Idee der »Vielfalt« bedeutet oft: Alle müssen gleich denken. Wer Fragen stellt, wird beschimpft. Wer widerspricht, wird ausgeschlossen.

Warum nennt der Autor das alles »Shitbürgertum«? Weil er zeigen will: Das ist keine neue Aufklärung. Das ist keine moderne Moral. Das ist eine Mischung aus Arroganz und Angst. Inspiriert wurde der Autor auch von Javier Milei, dem libertären Präsidenten Argentiniens. Dieser nennt die Linke einfach »Scheiße«. Weil sie unter dem Deckmantel des Guten die Freiheit zerstört.

Der Autor erinnert auch an den Schriftsteller Alexis de Tocqueville, der schon 1835 beschrieb, wie eine Mehrheit eine Gesellschaft kontrollieren kann – nicht mit Gewalt, sondern mit Druck, Regeln, Normen. Die Menschen leben nebeneinander, aber nicht miteinander. Sie fühlen sich allein. Und der Staat wird zum kalten Monster.

Heute nennt man das: Soft Totalitarianism. Also einen sanften Zwang. Der Autor sagt: Das ist die neue Machtform des Shitbürgertums.

Wer dagegen spricht, wer sich befreit, wer widerspricht – wird gefährlich. Genau deshalb ist dieses Buch geschrieben worden.

Die Abspaltung

oder: Die Schande der Eltern und Großeltern des Shitbürgertums (in einfacher Sprache)

Die Napola-Schulen und die SS-Junkerschulen waren Eliteeinrichtungen im Nationalsozialismus. Dort wurde keine Bildung im guten Sinne vermittelt, sondern eine Ausbildung zur Unmenschlichkeit. Statt Idealismus und Geist gab es Härte, Drill und Gehorsam. Die britische Historikerin Helen Roche zeigt in ihren Büchern, wie diese Schulen von der antiken griechischen Stadt Sparta beeinflusst waren – ein Ort, der für brutale militärische Erziehung stand.

Die Idee dahinter: Der deutsche Mann soll hart und stark sein, wie Leder oder Stahl – so wollte es Hitler. Dieses Denken führte später zu Comic-Figuren wie Iron Man oder Hellboy