Sie nannten ihn Donnerfaust - Christian Reul - E-Book

Sie nannten ihn Donnerfaust E-Book

Christian Reul

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Beschreibung

Drachentöter ist man, wenn man einen Drachen tötet

Nur der barbarische Drachentöter Droca kann dem König helfen seine Tochter zu retten. Der höfische Garitt fühlt sich seiner Aufgabe ihn zu begleiten nicht gewachsen und ahnt nicht einmal, welche unerwarteten Herausforderungen in der Höhle des Drachens lauern.

Über booksnacks

Kennst du das auch? Die Straßenbahn kommt mal wieder nicht, du stehst gerade an oder sitzt im Wartezimmer und langweilst dich? Wie toll wäre es, da etwas Kurzweiliges lesen zu können. booksnacks liefert dir die Lösung: Knackige Kurzgeschichten für unterwegs und zuhause!

booksnacks – Jede Woche eine neue Story!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 61

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Kurz vorab

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie schön, dass du dich für diesen booksnack entschieden hast! Wir möchten dich auch gar nicht lange aufhalten, denn sicher hibbelst du der folgenden Kurzgeschichte schon voller Freude entgegen.

Vorab möchten wir aber ganz kurz die wichtigsten Merkmale einer Kurzgeschichte in Erinnerung rufen:

Der Name ist Programm: Alle Kurzgeschichten haben ein gemeinsames Hauptmerkmal. Sie sind kurz.Kurz und knapp sind auch die Handlung und die erzählte Zeit (Zeitsprünge sind eher selten).Ganz nach dem Motto »Einleitungen werden total überbewertet« fallen Kurzgeschichten meist sofort mit der Tür ins Haus.Das zweite Motto lautet »Wer braucht schon ein Happy End?« Also bereite dich auf einen offenen Schluss und/oder eine Pointe am Ende der Geschichte vor. Das Geheimnis dahinter: Kurzgeschichten sollen dich zum Nachdenken anregen.Versuch deine Neugier zu zügeln, denn auch für die Beschreibung der Charaktere und Handlungsorte gilt »in der Kürze liegt die Würze«.Die Aussage des Textes ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Hier bist DU gefragt, um zwischen den Zeilen zu lesen und deine persönliche Botschaft aus der Geschichte zu ziehen.

Jetzt bist du gewappnet für unseren literarischen Snack. Und findest du nicht auch, dass man diesen gleich noch mehr genießen kann, wenn man weiß was drin ist?

Viel Spaß beim Booksnacken wünscht dir

Dein booksnack-Team

Über dieses E-Book

Nur der barbarische Drachentöter Droca kann dem König helfen seine Tochter zu retten. Der höfische Garitt fühlt sich seiner Aufgabe ihn zu begleiten nicht gewachsen und ahnt nicht einmal, welche unerwarteten Herausforderungen in der Höhle des Drachens lauern.

Impressum

Erstausgabe September 2021

Copyright © 2021 booksnacks, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH Made in Stuttgart with ♥ Alle Rechte vorbehalten

E-Book-ISBN: 978-3-98637-148-7 Hörbuch-ISBN: 978-3-98637-156-2

Covergestaltung: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH unter Verwendung eines Motivs von Shutterstock.com: © Odyssey2049 Korrektorat: Daniela Pusch

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werks sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.

Abhängig vom verwendeten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

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Sie nannten ihn Donnerfaust

„Oh, Prata!“

Im nächsten Moment donnerte die mächtige Pranke des Drachen auf den Höhlenboden nieder, die einen ausgewachsenen Gollu-Ochsen problemlos zerquetscht hätte. Nur Drocas hervorragenden Reflexen war es zu verdanken, dass er im letzten Moment zur Seite sprang.

Donnernd traf die Pranke auf den Boden auf, der unter ihr erbebte. Schon schlug der Drache mit seiner anderen zu und Droca musste erneut ausweichen. Schlag um Schlag folgte ihm der Drache und jagte ihn wie eine Katze eine kleine Maus. Doch Droca war weit davon entfernt, eine Maus zu sein. Eine Maus hatte kein Schwert, um die Katze einfach zu köpfen. Und niemand hatte ein Schwert wie Droca. Geschmiedet aus schwarzem Stahl und dazu in der Lage Drachen zu töten. Und wenn das nicht reichen sollte, würde Droca dem Drachen einfach eine runterhauen, dann wäre Ruhe.

Garitt sah sich unter seinem Kapuzenumhang verstohlen in der spärlich erleuchteten Taverne um. Hier sollte der Fremde eingekehrt sein, den alle nur „Donnerfaust“ und „Schädelspalter“ nannten. Laut der Beschreibung musste er nicht schwer zu finden sein: „Größer als jeder Mann. Mit Armen so dick wie Beine. Muskeln so stark wie bei einem Gollu-Ochsen. Grüne Augen und Haare rot vom Blut seiner Feinde.“ Zweifelsohne ein Barbar aus dem entlegensten Süden der unentdeckten Lande. Selbst unter den Halunken, Halsabschneidern und Abkömmlingen der verschiedenen Rassen, die sich in dem Raum tummelten, würde der Krieger, den Garitt suchte, herausstechen. Nur, so wie die Gestalten ihn anblickten, glaubte Garitt mit einem Mal, dass er vielleicht gar nicht mehr dazu käme, seinen Auftrag auszuführen.

Schon seit seiner Jugend deutlich von schmächtiger Gestalt gehörte er eher an den Hof als hier in eine solche Schenke. Zudem schien sein offensichtlich edler Aufzug aus gerade hier leuchtenden Farben nicht gerade dazu beizutragen, dass man ihn nicht wahrnahm. Hätte er doch lieber auf Meister Forn gehört und sich dieses flohverseuchte Bauerngewand übergeworfen. „Und ein bisschen Dung auftragen, kann auch nicht schaden.“ Garitt hatte beides abgelehnt. Und drohte nun, seinen Hals aufgeschlitzt zu bekommen und sein noch junges, erst zwanzig Ernten zählendes Leben zu beenden. Selbst der Wirt sah ihn an, als wollte er ihm gleich den Schädel einschlagen und diesen als Bierkrug benutzen.

Als einige übel aussehende Kreaturen – anders vermochte Garitt sie nicht zu bezeichnen – sich von ihren Stühlen erhoben und in seine Richtung kamen, beschloss der Jüngling die Flucht nach vorne. Kaum hatten die Gestalten ihn erreicht, wandte er sich an den Gastwirt.

„Guter Mann.“

Das schien die falsche Ansprache, denn nicht nur der Wirt lachte bellend los, sondern vor allem die Kreaturen, welche durch ihr dreckiges Grinsen ihre abscheulichen Zähne zeigten.

„Guter Mann?“ Die Stimme des korpulenten Wirts, dessen Schürze noch nie Wasser gesehen hatte, war dröhnend und abfällig. „Du kommst wohl direkt aus dem Palast. Ein Hofschanze, was?“

Die Kreaturen rückten näher an Garitt heran, der sich so schmal wie möglich zu machen versuchte. Ebenso mühte er sich um einen möglichst abweisenden Gesichtsausdruck.

„Äh, aus dem Palast? Ich? Man merkt wohl, dass Ihr noch nicht viele aus dem Palast gesehen habt, sonst würdet Ihr direkt wissen, dass ich natürlich nicht von dort komme.“

Der Wirt beugte sich grinsend vor und drückte eine Geruchswolke in Garitts Gesicht, welche die Sinne des Jünglings für einen Augenblick schwinden ließ.

„Ich habe noch nie einen aus dem Palast in meine Schenke einkehren sehen. Und noch nie jemanden wie dich. Was sagt dir das?“

Die Kreaturen grinsten Garitt an. Schon glaubte er zu spüren, wie sie rostige Messer aus ihren lumpenhaften Gewändern zogen. Sicher würden sie ihn an Ort und Stelle aufschlitzen und seine Gedärme auf dem dreckigen Boden verteilen, der wahrscheinlich schon oft Lagerplatz für Gedärme armer Aufgeschlitzter geworden war. Garitt hätte sich auch nicht darüber gewundert, wenn sie ihn nach ausgeführter Tat einfach um den Tresen geschoben und der Wirt aus seinen Überresten ein üppiges Mahl bereitet hätte. Die erste Spitze einer schartigen Waffe drückte schon merklich an Garitts Rücken.

„Ich suche den, welchen man „Donnerfaust“ nennt. Die Worte sprangen einfach so aus ihm heraus. Warum, wusste er nicht. Ihm war mehr nach „Hilfe“ gewesen, aber was hätte dies hier schon genutzt. Es gab wohl nichts, was das Unvermeidliche vermieden hätte und so waren dies wohl nun seine letzten Worte, da sein Ende beschlossene Sache war …

Oder auch nicht.

Es passierte nichts.

Im Gegenteil.

Sichtbar rückten die Kreaturen ein Stück von ihm ab. Wie bei ihnen hatte sich auch die Mine des Wirtes deutlich verändert. Verschwunden war die Selbstgefälligkeit und Boshaftigkeit. Statt ihrer zeigte sich – für Garitt in der Situation völlig irritierend – so etwas wie … Angst.

“Donnerfaust?“, fragte der Wirt ungläubig.

Garitt räusperte sich und begann wieder zu atmen. „Man nennt ihn auch „Schädelspalter“, wenn der Name Ihnen geläufiger ist.“