Sieben kleine Verdächtige - Christian Frascella - E-Book

Sieben kleine Verdächtige E-Book

Christian Frascella

4,9

Beschreibung

"Ich empfehle dieses Buch jedem: jedem Erwachsenen und jedem Jugendlichen. Weil es nah dran ist an seinem stachligen und zugleich zarten Helden. Und weil es so unglaublich selbstironisch und charmant geschrieben ist." hr2 Kultur Sie sind sieben an der Zahl und erst zwölf Jahre alt, als sie eines Tages beschließen, die Bank in ihrer Heimatstadt Roccella auszurauben. Sie brauchen das Geld, um ihrem kleinen mittelitalienischen Nest zu entfliehen, in dem es für sie keine Zukunft gibt und in dem Giuliano Gorelli und seine Gang den Ton angeben. So schmieden Billo, Cecconi, Corda, Gorilla, Raccani, Lonica und Fostelli einen gewagten Plan. Um den aber ins Rollen zu bringen, muss einer sich opfern und "Speckbacke", die Tochter des Barbesitzers, in sich verliebt machen. Ein Marathon soll entscheiden. Doch plötzlich ist er wieder da - der Mexikaner! Am helllichten Tag steht er vor ihnen, mit seinem Reptiliengürtel und seinen kalten grünen Augen. Aus dem Nichts wiederaufgetaucht, in das er vor Jahren verschwunden war, als es kein illegales Geschäft gab, das er nicht kontrollierte. Von da an wird es für die sieben Freunde richtig gefährlich ... Der mit seinem Debütroman "Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe" für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominierte italienische Autor Christian Frascella hat einen frechen, leichtfüßigen Roman geschrieben, der uns mit viel Charme und Humor die sieben jungen Helden und ihren Traum vom besseren Leben vor Augen führt. Wir lernen ein Italien abseits von falscher Romantik kennen, in dem sich jeder auf seine Weise durchschlägt und froh ist, Freunde an seiner Seite zu wissen.

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SIEBEN KLEINE VERDÄCHTIGE

Sie sind sieben an der Zahl und erst zwölf Jahre alt, als sie eines Tages beschließen, die Bank in ihrer Heimatstadt Roccella auszurauben. Sie brauchen das Geld, um ihrem kleinen mittelitalienischen Nest zu entfliehen, in dem es für sie keine Zukunft gibt und in dem Giuliano Gorelli und seine Gang den Ton angeben. So schmieden Billo, Cecconi, Corda, Gorilla, Raccani, Lonica und Fostelli einen gewagten Plan. Um den aber ins Rollen zu bringen, muss einer sich opfern und »Speckbacke«, die Tochter des Barbesitzers, in sich verliebt machen. Ein Marathon soll entscheiden. Doch plötzlich ist er wieder da – der Mexikaner! Am helllichten Tag steht er vor ihnen, mit seinem Reptiliengürtel und seinen kalten grünen Augen. Aus dem Nichts wiederaufgetaucht, in das er vor Jahren verschwunden war, als es kein illegales Geschäft gab, das er nicht kontrollierte. Von da an wird es für die sieben Freunde richtig gefährlich …

Christian Frascella hat einen frechen, leichtfüßigen Roman geschrieben, der uns mit viel Charme und Humor die sieben jungen Helden und ihren Traum vom besseren Leben vor Augen führt. Wir lernen ein Italien abseits von falscher Romantik kennen, in dem sich jeder auf seine Weise durchschlägt und froh ist, Freunde an seiner Seite zu wissen.

PRESSESTIMMEN ZU MEINE SCHWESTER IST EINE MÖNCHROBBE

Zu empfehlen ist Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe jedem Jugendlichen und Erwachsenen, denn der Roman ist nah dran an seinem bissigen und zugleich empfindsamen Anti-Helden. Er protokolliert dessen »beschissenes« Leben, aber auch seine Hoffnungen, Sehnsüchte und Glücksmomente. Und er macht das auf eine so selbstironische, charmante und schlagfertige Weise, dass das Lesen einen Riesenspaß macht. Ein Roman, der nicht mehr und nicht weniger will, als eine gute Geschichte gut zu erzählen und dies auf der seiner 320 Seiten tut.

DEUTSCHLANDRADIO KULTUR

Der Romanheld erzählt schnoddrig, salopp, flapsig, frech, respektlos, aber immer unglaublich witzig. Dann wieder lakonisch und knapp. Aber er ist – und das macht das Buch zu einem unglaublichen Lesegenuss – unheimlich intelligent, sehr wortgewandt und schwankt zwischen sehr komischen und sehr poetischen Bildern. Er ist ein vernachlässigter junger Mann, der mich an die Protagonisten von Wolfgang Herrnsdorfs Tschick oder Rolf Lapperts Pampa Blues erinnert. Ich empfehle dieses Buch jedem: jedem Erwachsenen und jedem Jugendlichen. Weil es nah dran ist an seinem stachligen und zugleich zarten Helden, weil es dessen beschissenes Leben genau protokolliert, aber genauso gut von seinen Träumen, Sehnsüchten und Wünschen erzählt. Und weil es so unglaublich selbstironisch und charmant geschrieben ist.

SYLVIA SCHWAB, HR2 KULTUR

Frascellas Held ist einer, der nicht aufgibt. Und immer deutlicher erblickt auch der Leser hinter dem Panzer aus Arroganz eine sensible verletzliche Seele. Er ist rekordverdächtig schlagfertig, was den humoristischen Reiz des Buches erheblich steigert. Christian Frascella erzählt seine Coming-of-Age-Geschichte schwungvoll und gut pointiert.

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Der Ich-Erzähler hat viele Probleme (…) Aber es könnte schlimmer kommen. Denn wenigstens ist er wie zum Ausgleich in einem ganz wunderbaren Buch gelandet und die Schöpfung eines guten Autors: Denn Christian Frascella lässt ihn in einer Stimme erzählen, die gleichzeitig trotzig und abgeklärt ist, und hat ihm jenen jugendlichen Hochmut gegeben, hinter dem eine herzerwärmende Verletzlichkeit und Sehnsucht nach Wärme zu erkennen sind.

KULTURSPIEGEL

Kaum ein Coming-of-age-Roman mit einem männlichen, wütenden Ich-Erzähler, der ohne den Vergleich zu J. D. Salingers Fänger im Roggen auskommt. Hier passt es aber perfekt: Wegen der Unmittelbarkeit und Heftigkeit der Sprache, wegen der Zerrissenheit und Verlorenheit des Protagonisten. Intensiv geschrieben.

WDR 1LIVE

CHRISTIAN FRASCELLA

SIEBEN KLEINE

VERDÄCHTIGE

ROMAN

AUS DEM ITALIENISCHEN VON ANNETTE KOPETZKI

Für Domenico Morreale, den lebenslangen Freund

Der Jäger zog dem Wolf den Pelz ab und ging damit heim.

Jacob und Wilhelm Grimm, Rotkäppchen

Inhalt

1 – Mittwoch, 21. Mai

2 – Donnerstag, 22. Mai

3 – Freitag, 23. Mai

4 – Samstag, 24. Mai

5 – Sonntag, 25. Mai

6 – Montag, 26. Mai

7 – Dienstag, 27. Mai

8 – Mittwoch, 28. Mai

9 – Donnerstag, 29. Mai

10 – Sonntag, 1. Juni

Dank

1

Mittwoch, 21. Mai

Sie waren alle etwa zwölf Jahre alt, als sie beschlossen, die Bank von Roccella, ihrer kleinen Stadt, auszurauben. Die Idee stammte von Billo und Gorilla.

Nach einem Fußballmatch auf der Piazza, sie kamen gerade wieder zu Atem und erfrischten sich am Brunnen, rückte Billo mit der Sache raus.

»Wie wärs, wenn wir uns ein bisschen Geld beschaffen?«

Ranacci sah ihn misstrauisch an. »Wie denn das?« Ranacci kaute immer auf irgendetwas herum.

Billo war ganz ernst. »Ich hab mir was überlegt. Wir haben alle Geldprobleme, außer Corda…«

»Ist doch nicht meine Schuld!«

»Keiner sagt, dass es deine Schuld ist.«

»Obwohl man unter Freunden auch mal teilen könnte«, sagte Cecconi und stieß ihn mit dem Ellenbogen.

Genervt versuchte Corda auszuweichen, doch Cecconi drehte ihm blitzschnell einen Arm auf den Rücken. »Auaaa!« Den Griff hatte er von seinem Vater, der hatte ihm das als Judo verkauft.

»Hör doch auf mit dem Scheiß!«, rief Billo wütend. Cecconi ließ Corda abrupt los, und der fiel mit dem Hintern auf den Boden.

Die anderen lachten. Fostelli half Corda beim Aufstehen.

»Aufhören hab ich gesagt!«

Alle verstummten.

Billo kickte einen Stein weg, der über den ganzen Platz flog und an einen Pfeiler prallte.

»Pfosten!«, rief Cecconi.

Billo sah ihn böse an. Wenn Billo einen so anguckte, war man ziemlich sicher zu weit gegangen.

Cecconi starrte auf den Boden, als wären ihm gerade ein paar Münzen runtergefallen.

»Also hört zu, ich habe mir da einen Plan ausgedacht«, fuhr Billo fort.

Corda: »Ach nee, du und denken?«

»Dir tut der Arsch wohl nicht mehr weh, was?« Billos dunkle Augen waren nur noch zwei Schlitze. »Denn wenn er dir nicht mehr wehtut, tret ich dir so lange rein, bis nichts mehr übrigbleibt.«

»Was hast du dir ausgedacht?«, fragte Fostelli, um die angespannte Lage zu entschärfen.

»Einen Plan, hab ich doch gesagt.«

»Das war klar… Aber was denn für einen Plan?«

Billo machte ihnen ein Zeichen, ihm zu folgen. Er ging zu einer der Bänke rings um die Piazza und setzte sich auf die Lehne.

»Wenn das, was ich jetzt sage, aus dieser Gruppe herausdringt, schlag ich euch allen die Fresse ein.«

»Und Gorilla? Dem erzählen wirs nicht?«, fragte Cecconi.

In Wirklichkeit hieß er Gorelli, aber alle nannten ihn Gorilla, und darauf war er stolz. Er trommelte sich gern mit den Fäusten auf die Brust und stieß dabei kehlige Schreie aus. Er war überzeugt davon, dass die Mädchen das mochten, weil sie lachten, wenn sie ihn so sahen.

»Der Plan ist von Gorilla und von mir, und ich hab ihm auch gesagt, er soll kommen«, brummte Billo missmutig. »Aber er wollte Totò im Fernsehen gucken… Mann, Totò!«

»Ich mag Totò, der ist lustig. Was fürn Film zeigen sie?«

Billo musterte Cecconis gutmütige, zerstreute Miene, das hellblaue Trikot vom SSC Napoli mit der verblichenen Aufschrift »Buitoni«. Er machte ein angewidertes Gesicht »Den über deine Schwester, die Schlampe!«

Alles lachte, bis auf einen. Wenn damals etwas heilig war, dann die Lieblingsmannschaft und die Frauen der eigenen Familie. »Was hatn meine Schwester damit zu tun?« Cecconi gab ihm einen Stoß, und Billo stürzte sich auf ihn, aber er kauerte schon in Verteidigungsstellung. Eine Judostellung natürlich.

»Ruhig, Leute«, sagte Fostelli mit seiner Erwachsenenstimme. »Lasst uns vernünftig reden.« Er legte Cecconi eine Hand auf die Schulter und lächelte Billo versöhnlich zu. »…Jetzt erzähl weiter.«

»Kannst dich beim Don bedanken«, sagte Billo. In der allgemeinen Stille blickte er sie alle nacheinander an. »Es geht um die Bank.«

»Die Bank?« Ranacci spuckte einen Aprikosenkern aus. »Du meinst die… die da?«, und er zeigte auf die einzige Bank von Roccella, deren Eingang direkt an der Hauptstraße lag.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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