Sinnliche Blume von Hongkong - Linda Skye - E-Book

Sinnliche Blume von Hongkong E-Book

Linda Skye

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Beschreibung

Lord Henry zögert keine Sekunde, die Wette der entzückenden Diebin Isabella anzunehmen: Wenn er sie auf frischer Tat ertappt, gewährt sie ihm jeden Wunsch. Plötzlich hat die herbstliche Ballsaison in Hongkong einen ganz neuen Reiz für den Frauenhelden ...

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Seitenzahl: 77

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IMPRESSUM

Sinnliche Blume von Hongkong erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Ralf MarkmeierLeitung:Miran Bilic (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2012 by Linda Manitim Originaltitel: „The Debutante’s Ruse“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL SAISONBand 18 - 2013 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg Übersetzung: Corinna Wieja

Umschlagsmotive: shutterstock_Irina Alexandrovna, GettyImages_EarnestTse

Veröffentlicht im ePub Format in 05/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733746629

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

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1. KAPITEL

Die Position, in der Isabelle Lei Hennessey unter dem Sims des großen Fensters kauerte, war alles andere als angenehm, und sie wagte kaum zu atmen, während sie wartete. Die Sonne war fast untergegangen, doch ihre letzten Strahlen warfen ihr Licht noch immer auf die Häuserwände und in die engen Gassen. Isabelle war darauf bedacht, sich im Schatten der kunstvoll in Form geschnittenen, großen Sträucher zu halten. Sie war ganz in Schwarz gekleidet – in einen Anzug aus geschmeidiger Seide, der sich wie eine zweite Haut an ihren kurvigen Körper schmiegte und ihr größtmögliche Bewegungsfreiheit gewährte. Außerdem erlaubte er ihr, sich völlig lautlos zu bewegen. Sollte man sie entdecken, würde ihr Aufzug im viktorianischen Hongkong größten Anstoß erregen. Allerdings wäre ein rufschädigender Skandal vermutlich noch ihr geringstes Problem, wenn jemand den Grund herausfinden sollte, aus dem sie dieses sinnlich geschnittene Kleidungsstück trug …

Doch so bequem und praktisch ihre ungehörige Bekleidung auch war, sie linderte nicht den Krampf, den sie in ihrem rechten Bein spürte.

Natürlich – ausgerechnet heute verspäten sie sich, schimpfte sie innerlich.

Dann – endlich – verrieten ihr die schlurfenden Schritte der Träger die Ankunft der Sänfte. Sie duckte sich noch tiefer in ihr Versteck und beobachtete, wie Familie Wilkinson aus ihrer luxuriösen Villa trat. Mrs Wilkinson war eine zierliche Frau, die mit ihrem schmalen Gesicht an einen Vogel erinnerte. Ihr Gatte hingegen war so rundlich, wie ein Mann nur sein konnte. Isabelle beobachtete, wie er unbeholfen in die Sänfte stieg, die ächzend heruntersank, während sich die chinesischen Träger angestrengt bemühten, das unerwartete Gewicht zu stemmen.

„Oh, das ist völlig unmöglich!“

Isabelles Blick flog zu der jungen Miss Wilkinson, der Tochter des Hauses, deren Gesicht sich rasch vor Ärger rötete. Die wenig attraktiven Falten, die sich um ihren Schmollmund gruben, boten einen scharfen Kontrast zu ihrer prächtigen, eleganten Abendrobe. Vermutlich will sie sich heute Abend einen der neu eingetroffenen, reichen Junggesellen angeln, dachte Isabelle.

„Was um Himmels willen ist los, Liebes?“, fragte Mrs Wilkinson, die es sich bereits neben ihrem Gatten in der Sänfte bequem gemacht hatte.

Miss Wilkinson stemmte ihre behandschuhten Fäuste in die Hüften und wirkte wie ein trotziges kleines Kind. Sie deutete anklagend auf die Sänfte.

„Diese dummen Kulis haben eine Bambussänfte gebracht“, verkündete sie und stampfte mit dem Fuß auf. „Eine Bambussänfte! Darin kann ich mich unmöglich sehen lassen. Wo ist die schwarz lackierte Sänfte, die wir sonst benutzen?“ Empört rang sie die Hände. „Wenn er mich nun darin sieht?“

„Er, Liebes?“ Ihre Mutter richtete resigniert den Blick gen Himmel. „Schluss jetzt. Steig ein, damit wir aufbrechen können. Wir werden ohnehin bereits verspätet zum Herbstball des Gouverneurs eintreffen.“

Mit einem wütenden Schnauben kletterte Miss Wilkinson in die Sänfte und verschränkte die Arme. Und endlich setzten sich die Träger in Bewegung, um die Wilkinsons durch die engen, sich windenden Gassen hinauf zur Mountain Lodge zu bringen, die auf dem Gipfel des Victoria Peak lag. Erleichtert atmete Isabelle aus und nahm das Fenster genauer in Augenschein. Mit einer schnellen Drehung des Handgelenks holte sie ein kurzes, scharfes Messer hervor, schob die Klinge vorsichtig zwischen den Holzrahmen und das Mauerwerk und begann das verrottende Holz zu bearbeiten. Es kam einem kleinen Wunder gleich, dass die Wilkinsons den Auswirkungen der feuchten, subtropischen Hitze auf viktorianische Häuser keine Beachtung schenkten. Innerhalb weniger Minuten hatte sie genug Holz entfernt, um das Fenster aufhebeln zu können. Mit einem leisen Knarren schwang es auf. Schnell und lautlos wie ein Schatten schlüpfte Isabelle ins Haus.

Mit katzengleicher Anmut bewegte sie sich durch das dämmrige Zimmer zur Tür, wo sie innehielt und lauschte. Sie hörte die Dienstboten unbekümmert plaudern. Offenbar hatten sie sich, da ihre Herrschaft den ganzen Abend außer Haus war, zu einem Schwatz in der Küche getroffen. Vorsichtig versuchte Isabelle, knarrende Dielen zu vermeiden, schlich in die Halle, stieg die Stufen hinauf und stahl sich auf Zehenspitzen in Miss Wilkinsons Gemächer.

Dort stach ihr das, was sie suchte, sofort ins Auge.

Die prunkvolle, goldfarbene Seidenrobe hing nachlässig über einem Stuhl, ihr handbestickter Saum lag ausgebreitet wie eine Schleppe auf dem zerschlissenen Teppich. Wie einen alten Freund begrüßte Isabelle das Gewand und nahm es in ihre Arme. Das elegante Kleidungsstück war schwer und von unverkennbarer Pracht; ganz offensichtlich hatte es früher einmal einem Kaiser gehört. Sie ließ den glänzenden Stoff über ihre Haut gleiten und stellte sich vor, es sei die Liebkosung eines Liebhabers, denn gewiss fühlten sich die zärtlichen Hände eines Mannes ebenso herrlich sanft und weich an.

Nur einen Augenblick später, begleitet vom leisen Rascheln der Seide, schlüpfte Isabelle – die berüchtigtste Diebin von Hongkong – wieder aus dem Haus und verschwand in der Nacht.

2. KAPITEL

Der Herbstball war bereits in vollem Gange, als Isabelle in Mountain Lodge, der Residenz des britischen Gouverneurs in Hongkong, ankam. Das Licht aus dem Ballsaal strahlte aus den großen Fenstern und zeichnete helle Rechtecke auf den gepflegten Rasen. Isabelle stahl sich von Schatten zu Schatten, als sie den Hügel zum Herrenhaus hinaufeilte. Dort angekommen, drückte sie sich an die Außenmauer und zog sorgfältig die Seidenmaske zurecht, die die untere Hälfte ihres Gesichts verbarg. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn man sie so kurz vorm Beenden ihrer Mission noch ertappte.

Sie schlüpfte durch das dunkle Fenster eines Gästezimmers – das, wie sie wusste, unbewohnt war – ins Haus. Das wertvolle Bündel trug sie noch immer in ihrem Arm, als sie leise durch den Raum schlich und die schwere Eichentür öffnete, die auf den Korridor hinausführte. Unerwartet traf ein Lichtstrahl ihr Gesicht. Isabelle kniff erschrocken die Augen zusammen, verfluchte im Stillen ihr Pech und huschte mit leisen Schritten durch den Gang des Gästeflügels, der zu den Gemächern der Familie führte. Sie wollte gerade um eine Ecke biegen, als Stimmen an ihr Ohr drangen, zwar nicht nahe genug, um ihr gefährlich zu werden, dennoch verbarg sie sich eilig in einer Nische und lauschte angestrengt.

„Man behauptet, Lord Henry James sei ein verwegener, unverbesserlicher Schürzenjäger.“ Die dröhnende, tiefe Bassstimme gehörte unverkennbar dem Gouverneur.

„Ja, das Gerücht habe ich auch gehört“, antwortete sein Sohn Arthur lachend. „Aber sein Vater, der gute Duke, hat gedroht, ihn zu enterben, sollte ihm ein weiterer Skandal zu Ohren kommen. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass man Lord James aufgetragen hat, sich während seines Aufenthalts hier in Hongkong auf Brautschau zu begeben.“

„Und du glaubst, er findet die passende Partie in unserer Familie?“, fragte der Gouverneur zweifelnd.

„Warum nicht? Unser Stammbaum ist recht eindrucksvoll, zudem würde eine Verbindung mit unserer Familie dem Duke Einfluss in Ostasien verschaffen. Und vergiss nicht, meine Schwester ist eine beeindruckende Schönheit“, sagte Arthur.

„Ein profitables Geschäft für beide Seiten“, stimmte der Gouverneur zu. „Sollen wir den jungen Lord James wecken, damit er am Ball teilnehmen kann?“

Ihre Stimmen wurden lauter, ihre Schritte näherten sich. Isabelle konnte nicht länger warten. Die Vorstellung, entdeckt zu werden, ließ ihr Herz wie wild schlagen, als sie den Flur hinunterlief, weiter in den Gästeflügel hinein. Sie bog hastig um eine weitere Ecke, geriet auf dem weichen, dichten Flor des Teppichs ins Rutschen – und prallte direkt an die Brust eines Mannes. Der unerwartete Anblick ließ sie die beiden Männer hinter sich völlig vergessen, und sie wich erschrocken zurück.

Auch er blickte sie entsetzt an. Überrascht riss er die Augen auf, während er mit den Fingern an den unteren Knöpfen seines offenen Hemdes nestelte. Sein braunes Haar war zerzaust, sein Atem kam keuchend, offensichtlich hatte er gerade eine anstrengende – und womöglich ungehörige – Tätigkeit beendet. Unwillkürlich schweifte Isabelles Blick von seinem markanten Kinn zu der nackten, muskulösen Brust, die wie gemeißelt schien. Erstarrt blickten die beiden einander an, bis das Ächzen eines Dielenbrettes sie aufschreckte.