Sippe Vollmer - eine Suderöder/Gernröder Familien-Chronik - Bernd Sternal - E-Book

Sippe Vollmer - eine Suderöder/Gernröder Familien-Chronik E-Book

Bernd Sternal

0,0

Beschreibung

Familienforschung - Genealogie - hat wieder einen bedeutenden Stellenwert erhalten. Besonders durch das Internet sind heute Zusammenhänge recherchierbar, die früher wohl nicht oder nur mit sehr großem Aufwand hätten recherchiert werden können. Wenn man nun eine lange Ahnengalerie aufzuweisen hat, die in der Heimat einiges bewegt hat, und man zudem auf eine alte Familienchronik zurückgreifen kann, so macht es Sinn dieses Wissen zu erhalten. Das habe ich mit diesem Werk so gut es geht versucht. Die Familie Vollmer, die in Bad Suderode und Gernrode ihre Spuren hinterlassen hat, ist inzwischen erloschen. Es ist mein Familienzweig mütterlicherseits. Und wenn ich das Wissen meiner Vorfahren sowie der noch lebenden Verwandtschaft nicht festgehalten hätte, so hätte es wohl niemand mehr getan. Die Texte werden durch ca. 65 Familienfotos und zeitgenössische Abbildungen ergänzt.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 61

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Einführung

Das Vorwort meines Urgroßvaters

Namenforschung

Die Herkunft der Suderöder Sippe Vollmer

Einführung

Den Stammbaum, die Ahnentafel oder eine Familienchronik aufzustellen ist heute in der Regel nicht mehr ganz so kompliziert, wie vor dem digitalen Zeitalter. Es gibt dazu einige wirklich gute Rechercheportale im Internet und zudem sind viele Archive heutzutage bereits digitalisiert.

Nun kommt dennoch das große ABER: Wenn in früheren Zeiten keine schriftlichen Aufzeichnungen gemacht wurden, so können auch keine Rechercheergebnisse erzielt werden. Beim Adel wurden die Ahnentafeln gepflegt, viele beschäftigen damit auch Schriftsteller und Chronisten. Auch bei prominenten Bürgerlichen sind derartige Recherchen oftmals nicht sehr schwer, zum Teil hilft dort schon Wikipedia.

Das sieht bei den einfachen Menschen – „Otto-Normalverbraucher“ – ganz anders aus. Über ihn hat niemand Aufzeichnungen angefertigt, zudem konnten diese Menschen häufig selbst weder schreiben noch lesen. Von ihnen bleiben nach ihrem Tod kaum Spuren. Die einzigen Quellen sind oftmals die Kirchenbücher: Dort wurden Geburten, Eheschließungen und Sterbedaten festgehalten. Jedoch sind diese Quellen kaum digitalisiert und sie zu lesen und auszuwerten fällt schwer. Ich weiß, wovon ich rede. Die Kirchenbücher sind handgeschrieben, die Handschrift wechselt sehr häufig, Rechtschreibregeln gab es nicht, die Texte sind zum Teil in Mundart, zum Teil auch in Latein nieder geschrieben, es herrschten ganz andere Ausdrucksweisen vor, die Dokumente sind in die Jahre gekommen und so weiter.

Glücklicherweise gab es zu allen Zeiten Menschen, die sich für ihre Familiengeschichte – Genealogie – interessierten und sich intensiv damit beschäftigten. Ein besonders glücklicher Umstand ist, wenn darüber Arbeiten angefertigt wurden, die erhalten blieben, denn viele historische Aufzeichnungen gingen leider in den vielen Kriegen – insbesondere im Ersten und Zweiten Weltkrieg verloren.

Für mich als Publizist, der sich schwerpunktmäßig mit geschichtlichen Themen der Harzregion beschäftigt, ist es ein besonderes Glück, dass mein Urgroßvater mütterlicherseits eine Familienchronik hinterlassen hat, die ich vor vielen Jahren von meinem Onkel Waldemar Vollmer jun. in Kopie erhalten habe. Es ist die Familiengeschichte der Familie Vollmer, die besonders in Bad Suderode und Gernrode bleibende Spuren hinterlassen hat und die Waldemar Vollmer sen. (1870 - 1954) recherchiert, bearbeitet und zwischen 1925 und 1930 aufgeschrieben hat. Für die Folgezeit kommt erschwerend hinzu, dass die Generation des Zweiten Weltkriegs über ihr Leben oftmals wenig auskunftsfreudig war. Nun ist diese Kriegsgeneration fast ausgestorben und ihr Wissen ist für immer verloren, wenn es nicht schriftlich festgehalten wird.

Lange habe ich überlegt, ob ich diese Familiengeschichte intern aufarbeiten soll, oder öffentlich, also als Buch. Ich habe mich für letztere Variante entschieden, denn ich glaube, dass sich noch viele andere Menschen dafür interessieren könnten, denn der Name Vollmer ist ein „Allerweltsname“, fast wie Müller, Meier, Schulze und hat in den verschiedensten Schreibweisen eine deutschlandweite Verbreitung. Zudem bleibt die Arbeit als solche, ob interne oder öffentliche Aufarbeitung, die gleiche. Und zudem ist die „Sippe Vollmer“ mit vielen anderen Familien in Suderode, Gernrode und weiteren naheliegenden Orten durch Heirat eng verbunden.

Das Vorwort meines Urgroßvaters

„Familiengeschichte der Sippe Vollmer“

„Einen Stammbaum, eine Ahnentafel sowie eine geschichtliche Darstellung der Sippe Vollmer aufzustellen soll die Aufgabe sein, die ich mir in den nachfolgenden Blättern gestellt habe. Die Unterlagen hierzu entstammen meinem Denkvermögen, aus Erzählungen seitens meines Vaters und Großvaters, von älteren Verwandten sowie aus urkundlichen Schriften. Ich werde, da es der Anfang ist, nicht nur die geradlinige Abstammung verfolgen, sondern es soweit ausdehnen, als es geboten erscheint. Wer dann Interesse daran hat, kann seine Abstammungslinie weiterverfolgen. Diese meine Arbeit mit allen Anlagen und Beistücken soll stets in der Familie Vollmer bleiben und aufbewahrt werden, die männliche Nachkommen hat. Im gegebenen Fall also mein Sohn Waldemar. Zur Weiterführung ist der Stammbaum, die Ahnentafel und diese geschichtliche Darstellung durch einen Lebenslauf zu ergänzen. Ereignisse von besonderer Bedeutung sind darin aufzunehmen. Ich hoffe, daß meine Söhne sowie deren Nachkommen hierfür Interesse haben werden.

Gernrode/Harz, den 1. Januar 1930 – Waldemar Vollmer sen. (geb. 1870)“

Leider interessierte sich von Waldemars Kindern keines für eine Fortführung dieser Familiengeschichte: Es waren schwere Zeiten. Waldemar hatte 6 Kinder, doch diese hatten kriegsbedingt andere Sorgen und waren wohl teilweise intellektuell damit überfordert. Der älteste Sohn Waldemar Vollmer, geb. 29.7.1900, ich werde ihn fortan Waldemar nennen um Verwechselungen vorzubeugen, überlebte zwar den Zweiten Weltkrieg, starb dann jedoch 1945 in Leningrad in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Erst die nächste Generation der Enkel und Nichten hatte dann einen gewissen Anteil an der Fortschreibung der Familiengeschichte sowie an deren Aufbewahrung.

Nun widme ich mich als Urenkel dem Erhalt, der Überlieferung und Fortführung der Familienchronik der Sippe „Vollmer“.

In meiner Vollmer-Chronik sind zahlreiche Lücken geblieben und ich musste auch einiges ändern oder ergänzen, was mein Urgroßvater falsch, unvollständig oder gar nicht dargestellt hatte. Und da ich einige Kontakte zu noch lebenden Familienmitgliedern knüpfen konnte, zu denen meine Oma Margarete und auch meine Mutter Ingeburg keinen Kontakt hatten, ergeben sich immer neue Informationen. Wer also etwas an Informationen beizutragen hat, möge sich bei mir melden. Ich mache dann gern eine überarbeitete Neuauflage.

Bernd Sternal, November 2019

Waldemar Vollmer sen.

Namenforschung

Die Namenforschung, auch Namenkunde, Onomatologie oder Onomastik, beschäftigt sich mit der Bedeutung, Herkunft und Verbreitung von Eigennamen, unter anderem von Personennamen (Teilgebiet Anthroponomastik).

Mein Urgroßvater schreibt dazu: „Die Schreibweise des Namens Vollmer ist in den Kirchenbüchern recht verschieden. Es wird abwechselnd von Vollmer, Volmer, Vollmar und in plattdeutscher Ansprache wie Valmert berichtet: vergleiche Gevatterbriefe von 1805 - 1807. Das Verwandtschaftsverhältnis ist aber einwandfrei festgestellt und es handelt sich nur um ein und dieselbe Sippe Vollmer.

Erstmals schriftlich nachweisbar ist Volcmer (um 822/875) im ostfränkischen Reich. In den verschiedensten Schreibweisen sind dann im Mittelalter die „Vollmers“ im gesamten westgermanischen Sprachraum wiederzufinden.

Es ist schwer den Namen regional zuzuordnen, zumal wir aus dem Mittelalter kaum diesbezügliche Aufzeichnungen haben. Heute ist der Name weltweit anzutreffen und verbreitet. Dennoch zeigt sich eine Tendenz auf: Schwerpunkt in Deutschland ist Württemberg, gefolgt von den USA – wohl bedingt durch die zahlreichen Auswanderungswellen –, jedoch auch im nord- und mitteldeutschen Sprachraum ist der Namen häufiger anzutreffen.

Versuchen wir uns nun auf den Ostharz zu fixieren, und zwar auf die Quedlinburger Region. Der Name Vollmer tritt hier in einer breiten Vielfältigkeit auf: Voyge 1330 - 1350, Volerde ca. 1400, Fulrad 1417, Volkmann 1517, Volckman 1592,Volmar 1601, Folcmar und Volckmar 1603, Volcklandt und Folsch 1607, Vollard, Fullert 1610, Vollbort, Volborth, Vollbrod, Volpers alle 1616, Völkerling 1617, Völckschen 1639, Völck 1659, Volcksen 1656, Völcker und Vollmar 1665, Volks 1675, Volck 1694, Vollmer 1701, Wollmer 1708, Wollmar 1709, Völperling 1719, Wulmer 1720, Vulpracht 1721, Vollbrecht 1737, Vollprecht 1773 usw.

Die Herkunft der Suderöder Sippe Vollmer

Im Kirchenbuch von Suderode erschien der Name Vollmer zum ersten Mal im Jahr 1725 und zwar mit folgendem Eintrag: „Am 17.11.1725 stand Joh. Christoph Vollmar Pathe bei meiner Tochter des Christian Alterwendter, die am obrigen Tage geboren ist.“