Burgen und Schlösser der Harzregion 2 - Bernd Sternal - E-Book

Burgen und Schlösser der Harzregion 2 E-Book

Bernd Sternal

3,8

Beschreibung

Band 2 unseres Burgenführers für die Harzregion schließt sich nahtlos an den erfolgreichen ersten Band an. Wieder werden ihnen 49 Burgen und Schlösser vorgestellt, die Bestandteil der Geschichte der Harzregion sind, und wieder werden die textlichen Ausführungen von Bernd Sternal ergänzt durch Rekonstruktionszeichnungen von Wolfgang Braun und Grundrissen von Lisa Berg. Auch seltene alte Stiche haben wir wieder in den Archiven ausgegraben und als attraktive Ergänzung eingefügt. Wie schon zuvor, versuchen wir erneut eine Brücke zu schlagen zwischen fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen, gepaart mit einer kleinen Portion künstlerischer Fantasie, damit Sie eine bildhafte Vorstellung davon haben, wie diese monumentalen Bauten des Mittelalters einmal ausgesehen haben könnten. Auch hoffen wir, dass Ihnen auch dieser Band ein guter Begleiter bei der Erkundung dieser Altertümer sein wird, wie uns für den ersten Band mehrfach bekundet wurde. Der Band wird durch 40 Rekonstruktionszeichnungen, 51 Karten und Grundrisse sowie 15 weitere Fotos, Stiche und Zeichnungen ergänzt.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 116

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
3,8 (16 Bewertungen)
6
4
2
4
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sternal Media

Vorwort

Weit in die vorgeschichtliche Zeit hinein können die ersten Wall- und Fluchtburgen datiert werden. Ständig liefern uns dazu die Archäologie und andere Wissenschaften neue Erkenntnisse. Bis weit in die Frankenzeit hielten die sächsischen Stämme an dieser Schutzstrategie ihrer Dörfer und Siedlungen fest. Diese Wallburgen lagen an exponierten Stellen in der Ebene oder auf den Randbergen des Harzes. Zuerst entstanden dann in fränkischer Zeit im Süden des Harzes befestigte Herrenhöfe (urbs, castellum), die an königstreue Vasallen als Lehen gegeben wurden.

Als Heinrich I. die Königswürde für die Sachsen von den Franken übernahm, wurde das Reich alsbald von den Ungarn bedroht. Er ordnete an, dass jeder neunte wehrfähige Mann in einer Burganlage (burgum) zu wohnen habe. Gleichzeitig setzte er eine Burgenbauordnung in Kraft, wodurch eine neue Burgenentwicklung einsetzte. Der König selbst ging mit gutem Beispiel voran, ließ die Quitilingaburg oberhalb seines angestammten Wirtschaftshofes an der Bode erbauen und verlegte dorthin seine Residenz.

Aus den einstigen Ministerialen entwickelten sich zu jener Zeit kleine und große Dynasten, Gau-, Pfalz- und Burggrafen sowie andere Herren, die sich aus den reichen Harzlanden, die zuvor königlicher Besitz waren, eigenen Besitz anzueignen wussten. Sie alle folgten dem königlichen Beispiel und bauten sich Burgen, um ihr neu erlangtes Eigentum zu schützen und zu verteidigen. Dabei blieb kaum ein sturmfreier Platz, eine Bergnase, ein Flusstal oder eine andere strategische Position unbebaut.

Dienten diese Festen zuerst der Sicherheit, so wurden sie im Spätmittelalter zu Rittersitzen umfunktioniert. Ursprünglich waren die Burganlagen mit Palas, Kapelle, Bergfried und Burgmannenherbergen erbaut, die von einer Ringmauer umgeben waren. Nun folgte eine umgekehrte Entwicklung.

Am Fuße der Burgen erfolgte die Gründung von Wirtschaftshöfen. Auch die Burgen selbst wurden umgestaltet und veränderten sich. Die einstigen einzeln errichteten Schutz- und Wehrbauten begannen zusammen zu wachsen, es entstanden Festsäle und Repräsentationsräumlichkeiten. Aus den einstigen Burgen begannen sich Herrensitze und repräsentative Schlösser zu entwickeln. Zu den Wirtschaftshöfen kamen Vorwerke hinzu und aus den kleinen Siedlungen begannen sich Dörfer und Städte zu entwickeln, die oftmals den Namen der sie schützenden Herrenburg übernahmen.

Viele der früh- und hochmittelalterlichen Burgen wurden in den ständig stattfindenden Kriegen und kriegerischen Auseinandersetzungen jener Zeit zerstört, einige wieder aufgebaut, die meisten aber nicht. Erst später, zum Ende des Mittelalters hin änderte sich diese Strategie des „Burgenschleifens“, die Sieger übernahmen die eroberten Burganlagen. Die meisten dieser Burgen und Schlösser sind uns bis heute erhalten geblieben, aber einige davon wurden dann doch aufgegeben und fielen dann dem Zahn der Zeit zum Opfer. Die Steine dieser Burgen und Schlösser finden wir heute in den Dörfern und Städten wieder. Sie waren willkommenes Baumaterial für die Bevölkerung, daher sind viele Ruinen bis auf die Grundmauern abgetragen. Die überlebenden Burgen und Schlösser stehen heute unter Denkmalschutz, werden gehegt und gepflegt, damit sie auch unserer Nachwelt noch lange erhalten bleiben.

Bernd Sternal, August 2011

„Das Buch füllt eine wahre Lücke; es ist für Jedermann, besonders aber auch für Touristen äußerst nützlich, da die Werke von H. Wäscher, P. Grimm und F. Stolberg nicht mehr erhältlich sind. Am besten haben mir die Rekonstruktionszeichnungen gefallen! Ihr gut bebildertes Buch verdient eine weite Verbreitung!“

Dr. Detlef Schünemann, ehem. Bodendenkmalpfleger und Burgenfreund aus Verden im August 2011

Inhalt

Die Zahlen hinter den Kapiteleinträgen verweisen auf die Nummern in der Karte auf Seite →.

Kaiserpfalz Goslar — 1

Jagdschloss Windenhütte — 2

Burg Lohra bei Bleicherode — 3

Das Schloss Liebenburg — 4

Schloss Rammelburg — 5

Zwinger in Goslar — 6

Das Bündheimer Schloss — 7

Die Jagdpfalz Siptenfelde — 8

Die Wendeburg — 9

Alte Burg Osterode — 10

Der Hexenturm und das Alte Schloss Sangerhausen — 11

Burg Hausneindorf — 12

Die Arnsburg bei Bad Frankenhausen — 13

Die Frankenburg bei Bad Frankenhausen — 14

Die Grillenburg — 15

Das Neue Schloss Braunlage — 16

Die Struvenburg bei Benzingerode — 17

Die Burg Schadewald bei Allzunah — 18

Die Heimburg — 19

Die Plessenburg — 20

Die Katlenburg bei Northeim — 21

Die Wasserburg Heldrungen — 22

Ruine Asseburg — 23

Die Vienenburg — 24

Die Burgruine Hasselburg bei Bad Harzburg — 25

Der Alte Falkenstein — 26

Die Treseburg — 27

Burg Kanstein — 28

Birkenburg im Okertal — 29

Die Ahlsburg im Eckertal — 30

Der Treppenstein im Okertal — 31

Königspfalz Werla — 32

Die Alte Burg Aschersleben — 33

Die Ackeburg im Selketal — 34

Burg und Schloss Allstedt — 35

Altes Schloss Klosterrode — 36

Burg Arnswald bei Uftrungen — 37

Burg Hardeg — 38

Burgruinen Alt- und Neumorungen — 39

Burg Gandersheim — 40

Burg Lutter am Barenberge — 41

Burg Ilsenstein — 42

Das Schloss Elbingerode — 43

Die Schnakenburg in Wernigerode — 44

Die Pagenburg — 45

Die Wasserburg Egeln — 46

Die Grasburg bei Rottleberode — 47

Schloss und Mausoleum Meisdorf — 48

Burg Wernigerode — 49

Literaturverzeichnis

Inhalt Band 1 und 2 in alphabetischer Folge

Die Kaiserpfalz Goslar im Harz

Es heißt, Kaiser Heinrich III. habe das Weihnachtsfest oft in Goslar gefeiert. So jedenfalls berichtet eine alte lateinische Chronik: „Rex nativitatem Domini Goslariae celebravit …“. Zu jener Zeit, um 1050, war das am Fuße des Rammelsberges gelegene Kaiserhaus zu Goslar der wohl „berühmteste Wohnsitz“ des Römischen Reiches Deutscher Nation. Auch, oder gerade weil seitdem schon tausend Jahre vergangen sind, hat diese Stätte früher deutscher Geschichte eine besondere kunsthistorische Bedeutung erlangt.

In dem Sog der kaiserlichen Bautätigkeit sowie der Entwicklung zum „Reichszentrum“ entlang des breiten Tales der Gose entstanden, vor der beeindruckenden Kulisse des steil ansteigenden Nordharzrandes, viele romanische Bauwerke. Das Kaiserhaus von Goslar hat die Jahrhunderte natürlich nicht spurlos überstanden, hat viel Ungemach erleiden und sich zahlreichen Wandlungen anpassen müssen. Aber bis heute spiegelt die Kaiserpfalz die ursprüngliche Größe und Macht des deutschen Kaisertums wider.

Zwischen den Jahren 1005 und 1015 wurde unter Kaiser Heinrich II. eine erste Anlage errichtet und als Folge die Pfalz Werla nach Goslar verlegt. Allerdings folgte bereits zirka 1040 bis 1050 ein kompletter Neubau der Pfalz unter Heinrich III., dem der Bau seines ottonischen Vorgängers nicht standesgemäß erschien. Auch ließ der Salier Heinrich östlich des Palas ab 1047 die Stiftskirche St. Simon und Judas erbauen.

Leider wurde dieses eindrucksvolle Gotteshaus im Stil einer Basilika wegen Bau-fälligkeit im Jahr 1819 fast gänzlich abgerissen. In dieser Stiftskirche stand einst-mals der berühmte Kaiserstuhl, mit seinen reliefgeschmückten Steinschranken und den rankenverzierten Bronzelehnen, auf dem – als Thronsessel – im Jahr 1871 Kaiser Willhelm I. im Berliner Schloss den ersten Reichstag des neuen Deutschen Reiches eröffnete. Von diesem einst beeindruckenden „Dom“, den Heinrich Heine bei seiner Harzreise 1824 nur noch als Trümmerhaufen vorfand, steht heute nur noch eine nördliche Vorhalle.

Grundriss der Kaiserpfalz Goslar

nach F. Stolberg 1968, dieser nach Griep 1962 gezeichnet von Lisa Berg

Sie wurde erst um das Jahr 1150 zur Stiftskirche hinzugefügt, und heute bewahrt sie den nach Goslar zurückgekehrten Kaiserthron.

Ende des 11. Jahrhunderts bis Anfang des 12. Jahrhunderts kam dann noch die St. Ulrichs-Kapelle hinzu. Bis etwa zum Jahr 1188 folgten dann weitere Um-, Aus- und Neubauten zum heutigen Gesamtbild staufischer Prägung. Um 1220 wurde dann noch der imposante Treppenvorbau durch Friedrich II. errichtet. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts nahm die Bedeutung von Goslar und des Kaiserhauses, wie auch die des gesamten Harzes, stark ab. Der letzte Königsbesuch auf der Pfalz fand 1253 durch Wilhelm von Holland statt. Im Jahr 1289 wütete ein schwerer Brand in der Pfalz, dem das „Jüngere Wohngemach“ zum Opfer fiel: Dieses wurde nicht wieder aufgebaut. Das Ereignis war wohl der endgültige Todesstoß für die Kaiserpfalz Goslar.

Bereits im Jahr 1354 wurde die St. Ulrichs-Kapelle zum Vogteigefängnis umfunktioniert. Ab dem 18. Jahrhundert diente das ehemalige Kaiserhaus dann nur noch als Lagerhaus. Teile des Bauwerks, so am Südflügel, wurden abgerissen und durch Fachwerk ersetzt. Tiefstand! Aber die stolze Stadt Goslar besann sich schnell eines Besseren. Ab 1868 wurde der ursprüngliche Zustand mühevoll wieder hergestellt. Im Jahr 1897 war alles fertig, die Stadt nutzte den geschichtsträchtigen Gebäudekomplex für Verwaltungs-, Ausstellungs- und Repräsentationszwecke. Das Kaiserhaus zu Goslar, ein zweigeschossiger grauer Palas, etwa 54 Meter lang und 18 Meter breit, ist heute Weltkulturerbe. Um das riesige Mittelfenster sind beidseitig je drei durch Säulen unterteilte und getragene Rundfenster angeordnet. Der ausladende Giebel eines Querschiffes über dem Mittelfenster und ein gewaltiges Steildach, gedeckt mit blauem Schiefer, krönen das majestätische Gebäude. Im ersten Stock, hinter dem Mittelfenster, befindet sich der zweigeschossige Kaisersaal. Er war etwa zwei Jahrhunderte die „politische Bühne“ des Kaiserreiches und seine Größe von 47 x 15 Meter ist königlich. Dem Mittelfenster gegenüber, an der geschlossenen Saalrückwand, stand einstmals der legendäre Kaiserthron.

Auf ihm wird auch Kaiser Friedrich Barbarossa gethront haben, als Heinrich der Löwe Goslar und den Rammelsberg einforderte, aber nicht erhielt. Darunter, im Untergeschoss, liegt ein zweiter Saal gleicher Größe, der dem niederen Gefolge vorbehalten war. Einiges ist bei der Komplettrestaurierung der Kaiserpfalz in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht originalgetreu wiederhergestellt worden. Heutige Kunsthistoriker und Denkmalschützer kritisieren dies als „diverse Bausünden“.

Ich sehe nur eine Restaurierung, die dem damaligen Zeitgeist folgte, so wie auch wir heute dem Zeitgeist Rechnung tragen müssen und folgende Generationen es auch tun werden. Besonders die monumentalen historischen Wandgemälde im Inneren des Gebäudes, die von Prof. Hermann Wislicenus in der Zeit von 1879 bis 1897 geschaffen wurden, rechtfertigen keine Pauschalkritik unter dem Deckmantel des Denkmalschutzes. Diese bildlichen Darstellungen von Szenen deutscher Geschichte, aus Märchen und Sagen, sind grandiose Werke eines Meisters und zwischenzeitlich selbst zu Denkmälern geworden.

Jagdschloss Windenhütte

Hoch über dem Bodetal, mitten im tiefsten Harzwald und weit ab von jeder weiteren Zivilisation, liegt das Jagdschloss Windenhütte etwa 3 km südwestlich von Treseburg. Heute würde für ein solches Objekt wohl keine Baugenehmigung mehr erteilt werden. Braucht sie auch nicht, denn die haben sich die Braunschweiger Herzöge vor gut 150 Jahren selbst erteilt, denn den Welfen gehörte in damaliger Zeit der Wald dieser Hochharzregion.

Alte Ansichtskarte – Allrode, Herzogl. Jagdschloss Windenhütte 1914

Dem Jagdeifer von Herzog Wilhelm von Braunschweig verdanken wir dieses Harzer Kleinod, das auf das Jahr 1872 zurückgeht. Der Herzog starb 1884 kinderlos, und der Kaiser setzte Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg-Schwerin als Prinzregenten für das Herzogtum Braunschweig ein. Doch die „Herzog-Willhelm-Jagdhütte“ entsprach nicht den Repräsentationsansprüchen des Prinzregenten, und so ließ dieser im Jahr 1908 das Herzogliche Jagdschloss Windenhütte erbauen. Der Name leitet sich von dem Flurstück „Zu den Winden“ ab, auf dem das rustikale Jagdschloss aus Bruchsteinen erbaut wurde. Inzwischen hat es vier Gesellschaftssysteme, zwei Weltkriege und mehrere verschiedene Währungen überlebt.

Nach der Wiedervereinigung drohte dem zu DDR-Zeiten von der Akademie der Wissenschaften genutzten Gebäudekomplex der Verfall. Er wurde ins Vermögen des neugegründeten Landes Sachsen-Anhalt überführt.

Durch Zufall erfuhr der Frankfurter Geschäftsmann Johannes Münnich von dem Jagdschloss, verliebte sich in dieses geschichtsträchtige Anwesen und kaufte es letztendlich. Mit viel Engagement und noch mehr Liebe wurde das Jagdschloss restauriert und modernisiert.

Heute erwartet den Gast ein modernes Hotel in typisch Harzer Bauart und mit einer bildschönen Inneneinrichtung im Tiroler Stil. Das Jagdschloss liegt am Ende einer größeren abfallenden Lichtung, über die der Blick sowohl vom Restaurant wie auch von den Zimmern schweift. Am Ende der Lichtung steht ein großer, hölzerner Heuschober, der auch als Wildfutterkrippe dient. Mit etwas Glück kann der Gast Fuchs, Reh, Hirsch und Wildschwein genüsslich beobachten. Aber auch wenn das Wild ausbleibt ist es ein kleines Glück, dieses idyllische Haus besucht zu haben.

Die Hotelzimmer sind, wie das Restaurant, von Tiroler Schreinern aus bestem Fichtenholz maßgefertigt und individuell ausgestattet. Auch die alte „Herzog-Wilhelm-Jagdhütte“, die ungefähr 60 Meter vom Jagdschloss entfernt steht, wurde komplett saniert, renoviert und bietet Familien einen wahren „Hüttenzauber“.

Das rustikale Restaurant in seinem Tiroler Naturholzdesign vermittelt Gemütlichkeit und strahlt durch seine kunstvollen Kassettendecken alpenländisches Flair aus. Zwei große Wandgemälde inspirieren den Gast, sich für die Geschichte des Hauses zu interessieren, die eng mit dem Hause Braunschweig, aber auch mit der Wiedervereinigung verbunden ist. Eine liebevoll vom Eigentümer zusammengestellte „Schloss-Chronik“ ist für alle Gäste zugänglich. Die Küche ist gutbürgerlich, mit Harzer Touch und wird durch gute Biere sowie eine reichhaltige Weinkarte ergänzt.

Das Jagdschloss Windenhütte ist ein Refugium für Naturfreunde und Ruhesuchende, aber auch für Familien mit Kindern, die sich ungestört in „freier Wildbahn“ bewegen können.

Zu erreichen ist die Windenhütte über zahlreiche Wanderwege von Allrode, Stiege, Hasselfelde, Treseburg und Altenbrak oder mit dem Fahrzeug über die B 81 oder L 95.

Burg Lohra bei Bleicherode

Die Burg Lohra liegt am nordwestlichen Rand der Hainleite, einem dem Harz vorgelagerten, größtenteils bewaldeten Muschelkalk-Höhenzug mit einer Höhe von 463 Meter über Normalnull. Sie liegt unmittelbar über der Ortschaft Großlohra, die zur Verwaltungsgemeinschaft Hainleite im Landkreis Nordhausen gehört.

Archäologische Untersuchungen haben ergeben, dass am heutigen Burgenstandort, wahrscheinlich schon zu frühgeschichtlichen Zeiten, Befestigungsanlagen existiert haben. Die Burg Lohra wurde wahrscheinlich Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut, eine erste sichere Nennung stammt aus dem Jahr 1116. Als Bauherren gelten die Grafen von Lare. Sie bauten die Burg, die direkt über dem Tal der aus der Eichsfelder Pforte heraufführenden Mühlhäuser Straße liegt, zu einer gewaltigen Anlage aus.

Mit einer Gesamtausdehnung von 140 x 240 Meter war die Burg die größte im südwestlichen Harzvorland, und es stellt sich die Frage, ob sie nicht Reichsburg war.

Doch das Geschlecht derer von Lare starb schon Mitte des 13. Jahrhunderts aus, die Burg kam im Jahr 1234 an die Grafen von Beichlingen. Es folgten die Grafen von Klettenberg und die Grafen von Hohnstein.

Nach deren Aussterben wären die Grafen von Stolberg und von Schwarzburg erbberechtigt gewesen. Aber es kam anders, Herzog Heinrich Julius von Braunschweig nahm sie sich im Jahr 1593 mit Gewalt und hatte sie bis zum Jahr 1632 inne.