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Seit Jahrhunderten hüten die Dogon, ein Volk aus den Felsenlandschaften Malis, ein erstaunliches kosmologisches Wissen – darunter präzise Angaben über das Sirius-System, das erst in der Moderne durch Teleskope bestätigt wurde. Doch wie ist dieses Wissen entstanden? Ist es reine Beobachtung, ein Ergebnis überlieferter Mythen – oder steckt mehr dahinter? In Sirius enthüllt nimmt uns Sayo Kourouma mit auf eine Reise in die Welt der Dogon: in ihre spirituellen Rituale, ihre geometrischen Lehmalgorithmen, ihr Verständnis von Zeit, Ordnung und dem Universum. Das Buch verbindet Ethnologie, Symbolik, Astronomie und moderne Esoterik zu einer faszinierenden Erzählung über ein Wissen, das sich jeder klaren Einordnung entzieht – und genau deshalb neue Perspektiven eröffnet. Ein Werk für alle, die sich für indigene Weisheiten, verborgene Wissenschaften und die Grenzen unseres Weltbildes interessieren.
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Seitenzahl: 141
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Sirius enthüllt – Das verborgene Wissen der Dogon
Wie ein afrikanisches Volk antike Kosmologie, Mathematik und Esoterik verbindet
Sayo Kourouma
Die Dogon sind ein faszinierendes Volk, das in der abgelegenen Felslandschaft der Bandiagara-Klippen in Mali, Westafrika, beheimatet ist. Ihre Geschichte ist tief verwurzelt in einer komplexen Mischung aus Mythologie, Kultur und sozialen Strukturen, die über Jahrhunderte hinweg entwickelt und bewahrt wurden. Die Dogon zählen zu den am besten erforschten indigenen Völkern Afrikas; ihre Traditionen und Glaubensvorstellungen bieten wertvolle Einblicke in die reichen kulturellen und kosmologischen Systeme Afrikas.
Historischen Aufzeichnungen zufolge sind die Dogon Nachfahren von Einwanderern, die im 14. Jahrhundert aus dem Gebiet des heutigen Guinea geflohen sind. Diese Migration war überwiegend auf Konflikte und den Druck durch islamische Expansion zurückzuführen. Die Dogon zogen sich in die schwer zugänglichen Gebiete der Bandiagara-Klippen zurück, wo sie eine relativ isolierte Existenz führten. Diese Abgeschiedenheit trug dazu bei, ihre traditionellen Praktiken und Glaubenssysteme über Jahrhunderte intakt zu halten.
Die soziale Struktur der Dogon ist komplex und stark durch religiöse und spirituelle Überzeugungen geprägt. Die Dogon-Gesellschaft ist in mehrere Clans unterteilt, von denen jeder bestimmte rituelle und gesellschaftliche Rollen übernimmt. Diese Clans sind oft mit spezifischen mythischen Vorfahren verbunden, die als Gründer der Dogon-Gesellschaft angesehen werden. Die Weitergabe von Wissen und Traditionen erfolgt hauptsächlich mündlich durch Griots, die als die Hüter der Geschichte und Kultur fungieren.
Ein zentrales Element der Dogon-Kultur ist ihr einzigartiges Kalendersystem, das astronomische Beobachtungen mit rituellen und agrarischen Zyklen verknüpft. Die Dogon verwenden eine komplexe Form von Symbolik und Kosmologie, die eng mit ihrem Glauben an übernatürliche Wesen und die Geister der Ahnen verbunden ist. Diese Glaubenssysteme sind in einer Vielzahl von Ritualen und Zeremonien manifestiert, die das tägliche Leben der Dogon durchdringen.
Besonders bemerkenswert ist die kosmologische Bedeutung des Sirius-Systems für die Dogon. In ihren Mythen wird beschrieben, dass das System aus mehreren Sternen besteht, darunter der unsichtbare "Sirius B", ein Wissen, das erst im 19. Jahrhundert durch die moderne Astronomie bestätigt wurde. Diese Kenntnisse werden häufig als Beweis für die außergewöhnlichen astronomischen Fähigkeiten der Dogon angeführt, und es besteht Interesse daran, wie dieses Wissen erlangt wurde. Allerdings gibt es keine gesicherten Beweise dafür, dass die Dogon dieses Wissen unabhängig von modernen astronomischen Erkenntnissen hatten. Die Ursprünge dieser Mythen sind umstritten und könnten durch den Kontakt mit europäischen Forschern beeinflusst worden sein.
Die kulturellen Praktiken der Dogon sind tief mit der Natur verwoben. Ihre Landwirtschaft, die vor allem auf den Anbau von Hirse und anderen Getreidesorten basiert, ist stark von den rhythmischen Zyklen der Jahreszeiten und der rituellen Bedeutung des Landes geprägt. Die Dogon sind bekannt für ihre kunstvollen Masken und Schnitzereien, die in Zeremonien wie dem Dama-Tanz verwendet werden, einem wichtigen Fest, das die Geister der Verstorbenen ehrt und sie in das Reich der Ahnen überführt.
Ein weiteres bemerkenswertes Element der Dogon-Kultur ist die Architektur ihrer Dörfer, die oft aus Lehm errichtete Strukturen umfassen, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen. Diese Bauweise ist nicht nur funktional, sondern auch symbolisch aufgeladen, da sie die Struktur des Universums widerspiegelt, wie es in der Dogon-Kosmologie verstanden wird.
Die Dogon sind ein lebendiges Beispiel für die Widerstandsfähigkeit und den Reichtum der menschlichen Kultur. Ihre Geschichte und Traditionen bieten nicht nur einen Einblick in die Vergangenheit, sondern auch in die Möglichkeiten, wie Menschen ihre Umwelt und das Universum um sie herum verstehen können. In einer Zeit, in der viele indigene Kulturen bedroht sind, bietet das Studium der Dogon wertvolle Lektionen über die Bedeutung der Bewahrung kultureller Identität und des Wissens.
Die kosmologischen Vorstellungen der Dogon faszinieren durch ihre Komplexität und Tiefe, die sich sowohl aus mythologischen als auch aus astronomischen Aspekten zusammensetzen. Diese Vorstellungen bieten einen einzigartigen Einblick in die Art und Weise, wie ein afrikanisches Volk das Universum interpretiert und mit ihm interagiert. Besonders bemerkenswert ist die Verbindung der Dogon zum Sirius, einem der hellsten Sterne am Nachthimmel, der in vielen Kulturen eine bedeutende Rolle spielt.
Die Dogon bewohnen die Region des Bandiagara-Plateaus in Mali und sind bekannt für ihre reichhaltige kulturelle Tradition und tief verwurzelten spirituellen Überzeugungen. Die kosmologische Weltanschauung der Dogon offenbart ein detailliertes Verständnis des Universums, das in ihrer Mythologie und symbolischen Darstellungen zum Ausdruck kommt. Diese Vorstellungen sind eng mit ihrem sozialen und religiösen Leben verwoben und prägen ihre Rituale und Zeremonien.
Im Zentrum der Dogon-Kosmologie steht die Vorstellung von Amma, dem Schöpfergott, der das Universum in einem Akt göttlicher Willenskraft erschuf. Die Dogon glauben, dass Amma das Universum aus einem „Urzustand des Chaos“ heraus formte und durch einen kosmischen Ei-Vorgang ordnete, was als eine Metapher für den Schöpfungsakt gilt. In diesen Mythen spielen die Nommo, amphibische Ahnenwesen, eine zentrale Rolle. Die Nommo werden oft als Vermittler zwischen dem Göttlichen und der menschlichen Welt angesehen. Sie brachten den Menschen Wissen und Ordnung, ähnlich wie es Prometheus in der griechischen Mythologie tat.
Die Verbindung zum Sirius ist besonders faszinierend, da die Dogon traditionell behaupten, über astronomische Kenntnisse zu verfügen, die ohne den Einsatz moderner Teleskope nicht erklärbar wären. Der Sirius, der auch als „Hundsstern“ bekannt ist, bildet zusammen mit Sirius B, einem weißen Zwerg, ein Doppelsternsystem. Die Dogon behaupten, dass sie von der Existenz von Sirius B wussten und beschreiben ihn als „Po Tolo“, was „kleiner Stern“ bedeutet, der sehr schwer ist – eine Beschreibung, die der modernen astrophysikalischen Charakterisierung eines weißen Zwerges entspricht.
Diese Kenntnisse wurden erstmals in den 1930er Jahren durch die französischen Ethnologen Marcel Griaule und Germaine Dieterlen dokumentiert, die ihre Erkenntnisse in dem Werk „Le Renard Pâle“ veröffentlichten. Kritiker argumentieren, dass diese Informationen möglicherweise durch westlichen Einfluss in die Dogon-Kultur eingeführt wurden, eine Theorie, die jedoch schwer zu belegen ist. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Dogon möglicherweise durch Kontakte mit westlichen Forschern oder durch andere externe Einflüsse von Sirius B erfahren haben könnten, was die Authentizität der Überlieferung in Frage stellt.
Die Dogon-Kosmologie umfasst auch den Glauben an die zyklische Natur des Universums, in dem alles Leben einem konstanten Rhythmus von Geburt, Tod und Wiedergeburt unterworfen ist. Diese zyklische Sichtweise wird durch ihre rituellen Tänze und Zeremonien ausgedrückt, die oft komplexe mathematische Muster und Symbolik verwenden. Die Lehmalgorithmen, die in einem anderen Kapitel dieses Buches ausführlich behandelt werden, sind ein weiterer Ausdruck dieser komplexen kosmologischen und mathematischen Zusammenhänge.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kosmologischen Vorstellungen der Dogon eine komplexe Mischung aus Mythologie, Astronomie und Philosophie darstellen, die den Reichtum und die Tiefe ihrer kulturellen und spirituellen Traditionen widerspiegeln. Die Verbindung zum Sirius ist dabei ein faszinierendes Beispiel für das Wissen und die Vorstellungskraft eines Volkes, das mit seiner Umwelt und dem Kosmos in einer tiefen und bedeutungsvollen Weise verbunden ist.
Die faszinierende Kultur der Dogon, eines Volkes aus Mali, ist seit langem Gegenstand intensiver Forschung und zahlreicher Spekulationen. Ihre komplexe Kosmologie und die Überlieferungen über den Sirius-Stern haben weltweit Interesse geweckt. Ein weniger bekanntes, aber ebenso faszinierendes Element ihrer Kultur sind die mathematischen Konzepte, die in ihrer Architektur und Kunst zum Ausdruck kommen und ein tiefes Verständnis von Mustern und Strukturen offenbaren.
Die Dogon sind bekannt für ihre detaillierten Kenntnisse über das Sternensystem Sirius, was zu Spekulationen über den Ursprung dieses Wissens geführt hat. Ihre mathematischen Konzepte und Methoden, die sie in verschiedenen Aspekten ihres täglichen Lebens anwenden, sind jedoch weniger bekannt. Diese Konzepte sind ein bemerkenswertes Beispiel für angewandte Mathematik in einer traditionell als nicht technologisch angesehenen Kultur.
Die mathematischen Prinzipien, wie sie von den Dogon verwendet werden, sind keine Algorithmen im modernen, computergestützten Sinne. Vielmehr beziehen sie sich auf die strukturierten Verfahren und Muster, die die Dogon in ihrer Architektur, Kunst und Landwirtschaft anwenden. Diese Muster sind sowohl funktional als auch ästhetisch und spiegeln ein tiefes Verständnis der natürlichen Welt wider.
Ein Beispiel für die Anwendung solcher Prinzipien findet sich in der Anordnung der Dogon-Dörfer. Diese Dörfer sind oft nach einem strikten geometrischen Muster angelegt, das sowohl die soziale Struktur als auch die natürlichen Gegebenheiten des Geländes berücksichtigt. Die Anordnung der Gebäude folgt einem komplexen System, das darauf abzielt, den verfügbaren Raum optimal zu nutzen und gleichzeitig die klimatischen Bedingungen zu berücksichtigen. Diese Bauweise zeigt eine beeindruckende Anpassung an die Umwelt und ein tiefes Verständnis von nachhaltigem Wohnen.
Die mathematischen Prinzipien der Dogon manifestieren sich auch in ihrer Kunst. Die geometrischen Muster, die in ihren Schnitzereien und Textilien zu finden sind, basieren oft auf mathematischen Prinzipien wie Symmetrie, Repetition und Transformation. Diese Muster sind nicht nur dekorativ, sondern tragen oft auch symbolische Bedeutungen und Überlieferungen, die tief in der Kultur der Dogon verwurzelt sind.
In der Landwirtschaft nutzen die Dogon ebenfalls mathematische Prinzipien, um ihre Ernteerträge zu maximieren. Die Wahl der Pflanzzeiten, die Anordnung der Felder und die Auswahl der Pflanzenarten basieren auf einem tiefen Verständnis der saisonalen Zyklen und der natürlichen Umwelt. Diese Praktiken zeugen von einem intuitiven Verständnis von Mustern, das auf generationsübergreifender Erfahrung und Beobachtung beruht.
Ein weiteres faszinierendes Beispiel für die mathematischen Fähigkeiten der Dogon ist ihr traditioneller Kalender. Dieser Kalender ist komplex und basiert auf astronomischen Beobachtungen, die das zyklische Verhalten bestimmter Himmelskörper berücksichtigen. Die Dogon nutzen diesen Kalender nicht nur zur Zeitmessung, sondern auch zur Planung religiöser Feste und gesellschaftlicher Ereignisse. Diese Art der Zeitrechnung zeigt, wie tief verwurzelt das mathematische Denken in der Kultur der Dogon ist.
Die Erforschung der mathematischen Konzepte der Dogon bietet wertvolle Einblicke in eine Kultur, die Mathematik auf eine Weise versteht und anwendet, die sich von der westlichen Tradition unterscheidet. Während in der westlichen Welt Mathematik oft als abstrakte Wissenschaft betrachtet wird, ist sie bei den Dogon ein integraler Bestandteil des täglichen Lebens, tief verwoben mit der natürlichen und spirituellen Welt.
Die Entdeckung und Analyse dieser mathematischen Geheimnisse bietet nicht nur eine neue Perspektive auf die Dogon-Kultur, sondern fordert auch unsere Vorstellungen von Mathematik und ihrer Rolle in verschiedenen Kulturen heraus. Die mathematischen Konzepte der Dogon zeigen, dass Mathematik nicht nur eine universelle Sprache der Wissenschaft ist, sondern auch ein Ausdruck kultureller Identität und Tradition.
Schließlich unterstreicht die Untersuchung der mathematischen Konzepte der Dogon die Notwendigkeit, die Vielfalt mathematischer Praktiken weltweit anzuerkennen und zu respektieren. Sie erinnern uns daran, dass jedes Volk seine eigene Art und Weise entwickelt hat, die Welt zu verstehen und zu strukturieren, und dass diese Vielfalt eine Bereicherung der globalen wissenschaftlichen und kulturellen Landschaft darstellt.
Die Dogon, ein indigenes Volk aus Mali, haben eine faszinierende kosmologische Tradition, die seit Jahrzehnten das Interesse von Wissenschaftlern und Esoterikern gleichermaßen weckt. Die Frage, die sich hierbei stellt, ist: Wie viel von dem, was die Dogon über den Sirius und das Universum zu wissen scheinen, lässt sich durch moderne Wissenschaft verifizieren? Diese Frage ist von zentraler Bedeutung, um die Grenze zwischen Mythos und Realität in ihrem Wissen zu ziehen und die mögliche Verbindung zwischen alter Weisheit und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verstehen.
Die Dogon behaupten, Wissen über das Sirius-System zu besitzen, das sie auf einen Kontakt mit außerirdischen Wesen zurückführen. Diese Behauptung wurde erstmals in den 1930er Jahren von den französischen Ethnologen Marcel Griaule und Germaine Dieterlen dokumentiert. Laut ihrer Studie wussten die Dogon von der Existenz des Sirius B, einem unsichtbaren weißen Zwergstern, der den hellen Stern Sirius A umkreist, lange bevor westliche Astronomen ihn 1862 entdeckten. Diese Beobachtung ist erstaunlich, da Sirius B ohne ein Teleskop nicht sichtbar ist.
Moderne Wissenschaftler haben sich intensiv mit diesen Behauptungen auseinandergesetzt, um die Herkunft dieses Wissens zu klären. Einige Theorien schlagen vor, dass das Wissen der Dogon das Ergebnis von Kontakten mit westlichen Forschern oder Missionaren ist, die vor Griaule und Dieterlen in die Region reisten. Diese Theorie wird durch die Tatsache gestützt, dass die Region um das Dogon-Land während der Kolonialzeit für europäische Besucher zugänglich war, die möglicherweise astronomische Informationen mit den Einheimischen teilten.
Ein weiterer Ansatz, das Wissen der Dogon zu erklären, ist die Möglichkeit, dass es sich um eine kulturelle Überlieferung handelt, die durch vorsichtige Beobachtungen und mündliche Überlieferungen über Generationen hinweg weitergegeben wurde. Wie andere traditionelle Gesellschaften praktizieren die Dogon eine Form der Archäoastronomie, bei der natürliche Phänomene und Himmelskörper als Teil ihrer religiösen und kulturellen Praktiken beobachtet und interpretiert werden. Diese Praxis könnte den Dogon geholfen haben, bestimmte astronomische Phänomene zu erkennen und zu interpretieren, auch ohne moderne wissenschaftliche Instrumente.
Die Wissenschaft hat jedoch auch einige der kosmologischen Vorstellungen der Dogon infrage gestellt. Die genaue Beschreibung von Sirius B, die die Dogon angeblich besitzen, ist in keiner anderen bekannten Kultur dokumentiert, was Zweifel an der Authentizität ihrer Überlieferungen aufkommen lässt. Kritiker argumentieren, dass die Berichte von Griaule und Dieterlen möglicherweise durch Missverständnisse oder fehlerhafte Übersetzungen beeinflusst wurden, was zu verzerrten Darstellungen der Dogon-Kosmologie führte.
Trotz dieser kritischen Betrachtungen bleibt das Interesse an den Dogon und ihrem Wissen über den Sirius ungebrochen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ihre Traditionen eine Brücke zwischen antikem Wissen und modernen wissenschaftlichen Konzepten schlagen. Sie bieten eine einzigartige Perspektive auf das Verständnis des Universums, die sowohl durch wissenschaftliche Methoden als auch durch spirituelle Praktiken bereichert wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Überprüfung der Dogon-Traditionen durch die moderne Wissenschaft ein komplexes Unterfangen bleibt. Während einige Aspekte ihres Wissens durch wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt werden können, bleiben andere Bereiche spekulativ und geben Anlass zu weiteren Untersuchungen. Die Begegnung von Wissenschaft und Tradition in der Kultur der Dogon zeigt, dass unser Verständnis der Welt durch die Integration verschiedener Wissenssysteme erweitert werden kann.
Die Dogon-Kultur, tief verwurzelt im westafrikanischen Mali, ist seit Jahrhunderten ein faszinierendes Thema für Anthropologen und Historiker. Ihre komplexe Kosmogonie und die erstaunlichen astronomischen Kenntnisse werfen Fragen auf, die weit über die Konventionen traditioneller Wissenschaft hinausgehen. Die Esoterik spielt in der Interpretation der Dogon-Kosmogonie eine bemerkenswerte Rolle, bietet sie doch eine Brücke zwischen alten Weisheiten und modernen spirituellen Konzepten.
Esoterik, ein Begriff, der oftmals als Synonym für das Verborgene und Mystische verwendet wird, bezieht sich auf geheimes Wissen, das nur einem ausgewählten Kreis von Eingeweihten zugänglich ist. In der modernen Esoterik wird dieses Wissen häufig mit spirituellen und metaphysischen Ansätzen verwoben. Die Dogon-Kultur bietet mit ihren komplexen Mythen und Symboliken ein fruchtbares Feld für esoterische Interpretationen. So wird die detaillierte Beschreibung des Sirius-Systems in der Dogon-Kosmogonie oft als Beispiel für das Bewusstsein eines universellen Wissens angesehen, das der Menschheit über Generationen hinweg vermittelt wurde.
Ein zentrales Element der Dogon-Kosmogonie ist die Beschreibung des Sirius-Systems, insbesondere des unsichtbaren Begleitsterns Sirius B, der erst 1862 von westlichen Wissenschaftlern entdeckt wurde. Die Dogon behaupten jedoch, dieses Wissen durch mündliche Überlieferung von ihren Ahnen erhalten zu haben. Diese Behauptung ist umstritten und wird von vielen Wissenschaftlern kritisch betrachtet. Es gibt keine schlüssigen Beweise dafür, dass die Dogon tatsächlich über astronomisches Wissen verfügten, das über das hinausgeht, was durch direkte Beobachtung möglich wäre. Die Vorstellung von einem unendlichen, sich stets verändernden Universum spiegelt sich jedoch in der Dogon-Kosmogonie wider.
Ein weiteres faszinierendes Beispiel ist die Verwendung von komplexen Mustern in der Kunst und Architektur der Dogon, die oft als Ausdruck eines tiefen Verständnisses der Naturgesetze interpretiert werden. In der Esoterik werden solche Muster als "heilige Geometrie" bezeichnet, die die Struktur des Universums widerspiegeln. Die heilige Geometrie wird als Schlüssel zur Verbindung des physischen und metaphysischen Universums betrachtet und bietet somit einen praktischen Ansatz zur Interpretation der Welt, der weit über die physikalische Realität hinausgeht.
Die Rolle der Esoterik in der Interpretation der Dogon-Kosmogonie zeigt sich auch in der Idee der "universellen Sprache", die angeblich von den Dogon gesprochen wird. Diese Sprache soll es ermöglichen, direkt mit den kosmischen Kräften zu kommunizieren und Wissen über die Struktur des Universums zu erlangen. In der modernen Esoterik wird diese Idee oft mit der Theorie der morphogenetischen Felder des Biologen Rupert Sheldrake in Verbindung gebracht, die besagt, dass es ein kollektives Gedächtnis gibt, das alle Lebewesen miteinander verbindet.
Die Esoterik erlaubt es, die Dogon-Kosmogonie nicht nur als ein historisches oder kulturelles Phänomen zu betrachten, sondern als lebendiges, dynamisches System, das tiefere Einsichten über die Natur des Universums und die Rolle des Menschen darin bietet. Sie stellt eine Verbindung zwischen antiker Weisheit und modernem esoterischen Denken her und öffnet Türen zu neuen Perspektiven, die sowohl intellektuell als auch spirituell bereichernd sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Esoterik in der Interpretation der Dogon-Kosmogonie eine faszinierende und bedeutende Rolle spielt. Sie ermöglicht es, das alte Wissen der Dogon in einem modernen Kontext zu verstehen und zu schätzen. Es ist diese Synthese aus Vergangenheit und Gegenwart, aus Wissenschaft und Spiritualität, die die Mysterien der Dogon weiterhin zu einem faszinierenden Thema für Forscher und Esoteriker weltweit macht.
Die Geschichte der Dogon, eines Volkes, das in den Felslandschaften von Mali lebt, ist ebenso faszinierend wie komplex. Der Ursprung der Dogon und ihre Wanderungen durch die Jahrhunderte sind tief in Mythen, mündlichen Überlieferungen und archäologischen Funden verwoben, die ein faszinierendes Bild ihrer historischen Entwicklung zeichnen. Trotz der Herausforderungen, die mit der Rekonstruktion ihrer Geschichte verbunden sind, bieten die verfügbaren Informationen spannende Einblicke in die Entwicklung dieser einzigartigen Kultur.
Historiker und Anthropologen sind sich einig, dass die Dogon nicht immer in ihrer heutigen Heimatregion, der Bandiagara-Felswand in Mali, ansässig waren. Es wird angenommen, dass ihre Wanderung in das Gebiet etwa im 14. Jahrhundert stattfand. Ursprünglich sollen die Dogon aus dem Gebiet des heutigen Guinea oder möglicherweise aus dem östlichen Teil des antiken Ghana-Reiches stammen. Die Gründe für ihre Wanderung sind vielfältig und umfassen sowohl den Druck durch kriegerische Auseinandersetzungen als auch die Suche nach einem geeigneten Lebensraum. Eine mündliche Überlieferung besagt, dass sie sich aufgrund von Konflikten mit benachbarten Stämmen auf den Weg gemacht haben, eine Hypothese, die durch die Arbeiten von Ethnologen wie Marcel Griaule unterstützt wird.
Die Dogon siedelten sich schließlich an der Bandiagara-Felswand an, einem geographischen Wunderwerk, das sich über 150 Kilometer erstreckt und eine Höhe von bis zu 500 Metern erreicht. Die Wahl dieses Rückzugsortes war strategisch klug, bot er doch natürlichen Schutz vor Angriffen und ermöglichte die Entwicklung einer einzigartigen Kultur, deren architektonische und landwirtschaftliche Praktiken sich an die besonderen Bedingungen der Umgebung anpassten. Die Felsenhäuser der Dogon, die in die Klippen gehauen sind, zeugen bis heute von ihrer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit und ihrem handwerklichen Geschick.
Die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung der Dogon wurde stark von ihrer geografischen Umgebung geprägt, aber auch von den Kontakten zu benachbarten Völkern. Historische Handelsrouten, die durch die Sahara führten, stellten eine Verbindung zu den großen Handelsstädten des Mittelalters wie Timbuktu her, was den Austausch von Gütern und Ideen förderte. Die Dogon waren bekannt für ihre handwerklichen Fähigkeiten, insbesondere in der Schmiedekunst und Töpferei, und ihre Produkte waren in der gesamten Region begehrt.