Skull-Ranch 71 - Frank Callahan - E-Book

Skull-Ranch 71 E-Book

Frank Callahan

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Beschreibung

Geldgier und Indianerhass eines skrupellosen Mannes bringen Tod und Verwüstung ins Land der Kiowa. Der Indianerstamm, der bislang in friedlicher Nachbarschaft zur Skull-Ranch lebte, wird Opfer eines teuflischen Plans. Als Skalpjäger die ersten Kiowa-Krieger kaltblütig ermorden, ruft ihr Häuptling zum Kampf gegen die Weißen auf. John Morgan, der Boss der Skull-Ranch, will ein Blutbad verhindern. Doch als er vermittelnd eingreift, nehmen ihn die Kiowa gefangen. Der tödliche Plan des Indianerhassers scheint aufzugehen...

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Seitenzahl: 124

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Der Indianerhasser

Vorschau

Impressum

Der Indianerhasser

von Frank Callahan

Geldgier und Indianerhass eines skrupellosen Mannes bringen Tod und Verwüstung ins Land der Kiowa. Der Indianerstamm, der bislang in friedlicher Nachbarschaft zur Skull-Ranch lebte, wird Opfer eines teuflischen Plans. Als Skalpjäger die ersten Kiowa-Krieger kaltblütig ermorden, ruft ihr Häuptling zum Kampf gegen die Weißen auf. John Morgan, der Boss der Skull-Ranch, will ein Blutbad verhindern. Doch als er vermittelnd eingreift, nehmen ihn die Kiowa gefangen. Der tödliche Plan des Indianerhassers scheint aufzugehen ...

Die drei Indianer, die auf ihren kräftigen Mustangs sitzen, zügeln plötzlich ihre Pferde.

Ihre nackten Oberkörper schimmern wie mit Öl eingerieben. Bunter Zierrat an den Pferden weht im leichten Wind. Sie greifen die modernen Winchestergewehre fester und spähen zu einer Waldinsel hinüber, die sich ungefähr siebzig Yards entfernt befindet.

Die drei Kiowa verständigen sich mit schnellen Blicken, ehe sie ihre Mustangs herumreißen und dann die Flucht ergreifen.

Schussdetonationen peitschen auf, zerreißen den beginnenden Morgen. Einer der Indianer wird wie von einer Riesenfaust aus dem Sattel katapultiert.

Er bleibt regungslos im hüfthohen Gras liegen. Die beiden anderen Kiowa hängen sich nun an die dem Gegner abgewandten Seiten ihrer Pferde.

Eines der Tiere wird getroffen und bricht grell aufwiehernd zusammen. Der Indianer stürzt zu Boden und bewegt sich nicht mehr, während der andere entkommen kann.

Bald ist er als kleiner Punkt zwischen den Hügeln verschwunden. Längst sind die Schussdetonationen verstummt. Alles macht wieder einen friedlichen Eindruck.

Fünf Männer treiben ihre Pferde zwischen den Wacholderbüschen hervor. Kriegerisch schwingen sie Revolver und Gewehre, nähern sich schnell der Stelle, wo der tote Indianer liegt. Einer der Männer springt vom Pferderücken.

Ein Bowiemesser blitzt in den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne auf. Und dann hält der Bursche den Skalp des Indianers in den Händen.

Er hebt ihn hoch über den Kopf, schwenkt ihn zu seinen Gefährten hinüber und stößt einen triumphierenden Schrei aus. Blut färbt seine Hand rot.

Dann schiebt er sich den Haarschopf in seinen Gürtel, schwingt sich auf sein Pferd und reitet zu seinen wartenden Gefährten hinüber. Sie setzen ihren Ritt fort, reiten zu dem anderen Kiowa, der regungslos im Gras liegt.

Einer der Burschen springt vom Pferd und zieht sein Messer. Grinsend tritt er näher, um sich den Skalp des indianischen Kriegers zu holen.

Und da geschieht es.

Plötzlich kommt Leben in den vermeintlich toten Kiowa. Er schnellt empor, reißt seine Winchester hoch, und dann brüllt auch schon die Schussdetonation auf.

Die Kugel trifft den Burschen aus nächster Entfernung zwischen den Augen. Der erstaunte Ausdruck auf seinem Gesicht bleibt, während er wie ein gefällter Baum zu Boden stürzt.

Der Kiowa wirbelt herum. Sein Gesicht wirkt verzerrt. Ein gellender Schrei lässt den vier anderen Weißen das Blut in den Adern stocken.

Der Indianer feuert.

Eines der Bleichgesichter stürzt vom Pferd, bleibt mit einem Fuß im Steigbügel hängen, als das Tier in wilder Panik davongaloppiert.

Die drei anderen Männer springen aus den Sätteln und schießen auf den Kiowa, der nun keine Chance mehr hat.

Von zwei Kugeln getroffen bricht der Indianer zusammen, schlägt zu Boden und rührt sich nicht mehr.

Die drei überlebenden Skalpjäger verharren stumm. Diesen Schock müssen sie erst einmal verdauen.

Sie treten zu ihren beiden Partnern, können jedoch nur noch deren Tod feststellen.

»Diesmal sehen wir ganz schön alt aus«, stößt ein bärtiger Bursche hervor und spuckt aus. »Oh, diese roten Teufel arbeiten mit sämtlichen Tricks. Wir werden in Zukunft noch vorsichtiger sein müssen. Aber diesen Burschen werden wir es zeigen.«

Nach diesen Worten stiefelt der Bärtige zu dem toten Kiowa hinüber, um sich dessen Skalp zu holen.

»Du Lump, vierbeiniger!«, wütet Doc Smoky. Der Koch der Skull rast wie ein Derwisch hinter General Lee, dem Schäferhund, her.

»Meinst du mich?« Erbost blickt Shorty von seiner Arbeit auf. »Für einen alten Sack bist du ganz schön frech.«

Doc Smoky, der eigentlich böse auf den Hund ist, der ihm wieder mal ein Steak gemopst hat, vergisst seinen Groll und stürzt sich in neuem Zorn auf den Cowboy.

»Dir werd ich's zeigen! Alter Sack...«

Der Oldtimer packt den kleingeratenen Shorty am Hemdkragen und will ihn in die Luft heben, als eine Stimme vom Ranchhof ertönt: »Smoky, hört auf! Behandelt man so seinen Nächsten?«

Die beiden Streithähne fahren auseinander.

»Halleluja-Charly!«, ruft Shorty. »Hab dich gar nicht kommen hören.«

»Wenn ihr beide so einen Krach macht, dass sich ganze Indianerhorden anschleichen können, wundert das keinen.«

Der Prediger, der sich seit einiger Zeit in Golden City aufhält und gelegentlich zur Skull kommt, springt vom Pferd.

Shorty führt den Braunen zur Tränke, während der Prediger, der eher wie ein Schmied wirkt, so stark ist er, zum Haupthaus hinüberschlendert.

John Morgan, der Boss der Skull kommt auf die Veranda.

»Hallo, Mr. Everett!«, begrüßt er den Gast.

»Oh, Mr. Everett besucht uns!«, ruft Mary-Lou, die Tochter von John Morgan aus dem Hintergrund. »Das muss begossen werden.«

Gleich darauf kommt das junge Mädchen mit einer Whiskyflasche und zwei Gläsern aus dem Haus.

Der Prediger kraust die Stirn.

»Verführe mich nicht, meine Tochter«, sagt er. »Du weißt, dass ich dem Alkohol abgeschworen habe und...«

John Morgan lächelt.

»Nur ein Gläschen, Mr. Everett. Niemand will, dass Sie die ganze Flasche leertrinken. Und außerdem liegt ein langer Ritt hinter ihnen. Der Whisky wird Sie ein wenig aufmuntern.«

Man sieht es dem Prediger an, dass er sich nur zu gern von den Worten des Ranchers überzeugen lässt. Die beiden Männer nehmen auf der Veranda Platz. Nachdem sie getrunken haben, fühlt Charly Everett den prüfenden Blick von John Morgan auf sich gerichtet.

Halleluja-Charly nickt.

»Sie möchten nun wissen, was mich auf die Skull-Ranch geführt hat, Mr. Morgan. Ich will nur einen freundschaftlichen Rat von Ihnen, Sir. Mehr nicht.«

John Morgan lächelt. Eigentlich hat er damit gerechnet, dass der Prediger ihn anpumpen will, denn wie der Ranchboss hörte, soll Halleluja-Charly wieder einmal ziemlich abgebrannt sein.

»Ich habe vor, zu den Kiowa zu reiten und den roten Heiden das Wort Gottes zu bringen«, geht Charly Everett sofort auf sein Ziel los. Er fährt sich über seinen buschigen Oberlippenbart und blickt John Morgan aus seinen blauen Augen durchdringend an.

»Was halten Sie von meinem Plan? Wie ich hörte, sind Sie mit dem Kiowahäuptling sogar befreundet.«

John Morgans Lächeln verliert sich. Ein paar tiefe Falten kerben seine braungebrannte Stirn. Er blickt zu den Sangre-de-Christo-Bergen hinüber, deren Gipfel unter den Strahlen der Sonne an flüssiges Gold erinnern.

Dann stellt er sein leeres Glas klirrend auf den kleinen Tisch zurück. Fest blickt er den Prediger an.

»Sie wollen meine ehrliche Meinung hören, Mr. Everett?«

»Gewiss, Mr. Morgan. Aus diesem Grund habe ich auch den weiten Ritt von Golden-City zu Ihnen unternommen.«

Morgan räuspert sich.

»Gut. Sie dürfen nicht vergessen, dass die Kiowa – und vor allem ihr Häuptling Big Nose – keine ungebildeten Wilden sind. Die Indianer kennen unsere Bräuche genau und haben trotzdem vorgezogen, bei den ihren zu bleiben. Sie werden bei den Kiowa auf harten Widerstand stoßen, Everett. Die Indianer wollen in Frieden mit uns leben. Und wir von der Skull kommen auch gut mit ihnen aus. Ansonsten sollte man sie in Ruhe lassen, sonst kann Big Nose verdammt ungemütlich werden.«

Nun zieht Halleluja-Charly ein sehr betroffenes Gesicht. Die Worte des Bosses der Skull-Ranch wollen ihm in keinster Weise schmecken.

»Sie glauben also, dass es keine Chance gibt, die Kiowa zu bekehren oder ihnen wenigstens das Wort Gottes nahe zu bringen?«

John Morgan schüttelt den Kopf. Und diese Bewegung hat etwas Endgültiges an sich. Er schenkt Whisky ein.

»Yeah, jetzt brauche ich einen Schluck«, sagt Halleluja-Charly und stürzt den Whisky in seine Kehle.

»Ich werde es trotzdem probieren, Mr. Morgan«, meint er dann mit entschlossener Stimme. »Ich kann es einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, keinen Versuch gewagt zu haben. Können Sie das verstehen, John Morgan?«

John verzieht sein Gesicht, als würde er von schlimmen Zahnschmerzen geplagt.

»Sie werden in Teufelsküche kommen. Glauben Sie mir und lassen Sie die Finger von diesem gewagten Unternehmen. Außerdem kennt Big Nose Sie nicht. Denken Sie doch an Ihre große Aufgabe in Golden-City. Und die Seelen der Digger sind dort bestimmt so schwarz, wie der Ruß in Doc Smokys altem Herd.«

Halleluja-Charly schüttelt hartnäckig den Kopf.

»Die Jungs in Golden-City laufen mir nicht davon. Ich habe mir nun einmal in den Kopf gesetzt, die Kiowa aufzusuchen.«

Und Charly Everett wirkt in diesem Moment so stur wie ein Esel, der beschlossen hat, keinen Huf mehr vor den anderen zu setzen.

John Morgan seufzt leise. Er ahnt, dass sämtliche Überredungskünste vergebens sein würden, den Prediger von seinem Entschluss abzubringen.

»Wollen Sie es sich nicht doch noch einmal überlegen?«, fragt er. »Mit den roten Jungs ist wirklich nicht zu spaßen. Hören Sie bitte auf mich. Ich habe es doch nur gut gemeint.«

»Danke für Ihre Worte, Mr. Morgan. Ich werde schon auf mich achten. Außerdem bin ich unbewaffnet. Ich glaube nicht, dass sich die Kiowa an mir vergreifen werden.«

John Morgan zuckt mit den Schultern.

»Ich würde es nicht darauf ankommen lassen, denn irgendwann könnte es zu spät sein.«

»Wir werden sehen, Mr. Morgan. Könnte ich heute bei Ihnen auf der Ranch übernachten? Morgen bei Tagesanbruch werde ich dann losreiten.«

»Okay, Mr. Everett. Natürlich können Sie hier übernachten. Und überlegen Sie sich nochmals meine Worte.«

Charly Everett lächelt.

»Einverstanden, Mr. Morgan. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich die Gläser nochmals vollschenke?«

Natürlich hat der Boss der Skull-Ranch nichts dagegen. Und während er trinkt, überlegt er, wie er Halleluja-Charly von seinem gefährlichen Plan abbringen kann.

Am nächsten Morgen ziehen einige Cowboys von der Skull lange Gesichter.

»Ich habe zehn Dollar verloren«, sagt Brazos missmutig.

»Ich fünf Bucks«, nickt Jimmy Twodance.

»Ich habe weder gewonnen noch verloren«, lässt sich Doc Smoky vernehmen. Dabei lächelt er zufrieden.

Die Blicke der drei Jungs von der Skull-Ranch richten sich auf Shorty, der verlegen lächelt und dann mit den Schultern zuckt.

»Mir hat Halleluja-Charly fünfzehn Dollar abgeknöpft. Ich möchte nur wissen, ob dieser Bursche ein so guter Pokerspieler ist oder ob er uns hereingelegt hat?«

Die vier Cowboys sehen sich zweifelnd an und überlegen, wie ihnen der Prediger beim Pokern das Fell über die Ohren gezogen hat.

»Er wird uns Revanche geben. Das hat er uns versprochen«, meint Doc Smoky. »Und dann werden wir ihn wie einen dummen Hammel scheren. Jungs, dass wir verloren haben, lag nur daran, weil wir Halleluja-Charly unterschätzt haben.«

Sie nicken alle.

»Ich möchte nur wissen, warum er immer wieder nach dem Lager der Kiowa gefragt hat«, sagt Doc Smoky. »Charly hat irgendetwas vor. Da wette ich meine alten Hut gegen einen vollen Monatslohn.«

Chet Quade, der Vormann der Skull-Ranch, taucht unter der Tür des Bunkhouses auf. Der hochgewachsene Mann wirft den vier Cowboys einen fragenden Blick zu.

»Na, haben die Herren Cowboys heute keine Lust, an die Arbeit zu gehen?«

»Schon gut, Chet«, sagt Smoky. »Das Frühstück ist bereits fertig. Ich bringe alles gleich rüber. Komm mit, Brazos, du kannst mir beim Tragen helfen.«

Charly Everett hat es sich währenddessen auf der Veranda bequem gemacht. Er nickt John Morgan, General Norman Carrington, Leroy Spade und Mary-Lou freundlich zu, die bereits frühstücken.

»Greifen Sie nur zu, Mr. Everett«, sagt der Ranchboss lächelnd. »Wir haben bereits angefangen.«

»Ich bin hungrig wie ein Wolf«, sagt Halleluja-Charly. Und kurze Zeit darauf kaut er bereits auf vollen Backen und lässt es sich schmecken.

Später blickt John Morgan den Prediger fragend an.

»Ich hoffe doch, dass Sie Ihren Entschluss, zu den Kiowa zu reiten, geändert haben?«

Halleluja-Charly schüttelt den Kopf.

»Ich werde es riskieren, Mr. Morgan. Ich gebe ja zu, dass Ihre Bedenken zu Recht bestehen. Aber ich bin nun mal ein alter Dickschädel.«

John Morgan seufzt leise und blickt Norman Carrington an, auf dessen Stirn sich eine steile Falte gebildet hat.

»Ich würde Ihnen ebenfalls abraten, Mr. Everett«, sagt der Ex-General, der hier auf der Skull-Ranch seine zweite Heimat gefunden hat, nachdem er aus der Armee ausgeschieden war.

Und es scheint in diesen Sekunden, als würde der Prediger in seinem Entschluss unsicher werden. Er fährt sich übers Kinn, nagt an seiner Unterlippe und blickt dann auf den Ranchhof, wo einige Cowboys auf ihre Pferde klettern, um auf die Weide hinauszureiten.

»Ich reite trotzdem, Mr. Morgan«, sagt Charly Everett dann entschlossen. »Ich will es wenigstens versuchen, werde jedoch kein Risiko eingehen. Mehr als davonjagen können mich die Kiowa nicht. Außerdem möchte ich diesen Big Nose kennenlernen.«

Damit ist alles gesagt.

Durch John Morgans Körper geht ein Ruck. Fest blickt er Halleluja-Charly an.

Wieder seufzt er leise.

»Dann werde ich Sie begleiten, Mr. Everett. Es macht mir wirklich keine Umstände, denn ich wollte Big Nose in diesen Tagen ebenfalls aufsuchen. Schlagen Sie mir diese Bitte nicht ab.«

Halleluja-Charly lächelt plötzlich erleichtert.

»Ich bin eigentlich auf die Ranch gekommen, um Sie darum zu bitten, mit mir zu kommen. Da Sie jedoch diese Bitte nun selbst aussprechen, ist ja alles klar.«

John Morgan staunt.

»Heh, Prediger«, sagt er dann und hebt scherzhaft seinen Zeigefinger. »Sie sind wohl ein ganz Schlauer, was?«

Alle schmunzeln.

Leroy Spade meint zu John Morgan gewandt: »Pass auf, John, ich schätze, dass Charly ein ebenso großes Schlitzohr wie Big Nose ist. Du wirst es nicht leicht haben.«

Die vier Männer unterhalten sich noch einige Minuten, während Mary-Lou den Frühstückstisch abzuräumen beginnt.

»Wann reiten wir?«, fragt John Morgan den Prediger, der sich sofort erhebt und ihn tatendurstig ansieht.

»Wir können losreiten, Mr. Morgan. Noch ist es nicht zu heiß. In zwei oder drei Stunden wird es anders aussehen.«

John Morgan gibt dem Ranchkoch den Auftrag, Proviant für einen längeren Ritt einzupacken. Und als er die Neugierde in den Augen des Oldtimers aufglimmen sieht, sagt er: »Mr. Everett und ich reiten zu Big Nose. Der Prediger möchte die Kiowa kennenlernen.«

Doc Smoky lächelt.

»Viele Grüße an den Indianer-King. Irgendwann soll er sich hier auf der Ranch wieder einmal sehen lassen. Ich habe ihm Pfannkuchen versprochen.«

Einige Minuten später reiten Halleluja-Charly und der Boss der Skull-Ranch los.

Sie ahnen nicht, dass ein höllisches Abenteuer auf sie wartet.

Halleluja-Charly zieht ein grimmiges Gesicht und beugt sich dann leicht im Sattel nach vorn. Das Maultier wendet den Kopf, blickt ihn aus tückischen Augen an.

»Hör zu, du Ausgeburt der Hölle«, sagt der Prediger mit schriller Stimme. »Wenn du dich nicht sofort in Bewegung setzt, lernst du mich kennen. Hast du mich verstanden, Hanibal?«

John Morgan sitzt auf seinem prächtigen Rapphengst und blickt kopfschüttelnd auf den Prediger und auf dessen Maultier.

»Will es nicht, Mr. Everett?«, fragt der Boss der Skull-Ranch. »Das ist wohl ein ganz störrischer Bursche?«

»Oh, Hanibal treibt manchmal seine Späße mit mir«, antwortet der Prediger grimmig. »Nun weiß ich auch, warum ich dieses Biest so billig kaufen konnte.«

Halleluja-Charly versucht es auch weiter mit gutem Zureden, doch das Maultier denkt überhaupt nicht daran, auch nur einen Huf zu heben.

Und dann handelt der Prediger.

Er schlägt dem Maultier seine Faust genau zwischen die langen, aufgerichteten Ohren. Der Hieb ist nicht zu fest, doch Hanibal saust los, als wäre ihm der Schwanz angesengt worden.