Skull-Ranch 89 - Frank Callahan - E-Book

Skull-Ranch 89 E-Book

Frank Callahan

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Beschreibung

Die Hitzewelle in Colorado dauert an. Immer häufiger sieht man Geier über qualvoll verendetem Vieh oder Menschen kreisen, die auf einem langen Trail verdurstet sind.
Auch auf der Skull-Ranch leiden Menschen und Tiere unter der Sonnenglut. Seit Wochen hat es nicht mehr geregnet. Die Weiden sind trocken wie Papier. Ein Funke genügt, und sie stehen in Flammen.
Als auch die Wasservorräte knapp werden, erhält John Morgan, der Boss der Ranch, einen Brief: Zehntausend Bucks, oder wir zünden das Bluegrass Valley an ...

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Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Feuerreiter

Vorschau

Impressum

Feuerreiter

von Frank Callahan

Die Hitzewelle in Colorado dauert an. Immer häufiger sieht man Geier über qualvoll verendetem Vieh oder Menschen kreisen, die auf einem langen Trail verdurstet sind.

Auch auf der Skull-Ranch leiden Menschen und Tiere unter der Sonnenglut. Seit Wochen hat es nicht mehr geregnet. Die Weiden sind trocken wie Papier. Ein Funke genügt, und sie stehen in Flammen.

Als auch die Wasservorräte knapp werden, erhält John Morgan, der Boss der Ranch, einen Brief: Zehntausend Bucks, oder wir zünden das Bluegrass Valley an ...

»Wenn diese verdammte Hitze noch längere Zeit dauert, dann werden bald die Bäume den Hunden nachlaufen«, sagt der alte Doc Smoky und fährt sich über sein verwittertes Gesicht, das von einer perlenden Schweißschicht überzogen ist und wie mit Öl eingerieben glänzt.

Shorty und Brazos, die beiden unzertrennlichen Cowboys von der Skull-Ranch nicken dem Oldtimer zu. Besonders der schwergewichtige Brazos leidet unter der Hitze, die nun schon so lange anhält.

Und seit Wochen hat es nicht mehr geregnet. Nicht nur auf der Skull-Ranch und im Bluegrass Valley leiden Mensch und Vieh unter dieser Hitzewelle.

Obwohl es noch früher Vormittag ist, scheint die Luft bereits zu kochen. Die fernen Gipfel der Sangre de Christo Mountains schimmern messingfarben.

»Ich mache mir langsam Sorgen wegen der Rinder«, meinte der kleingewachsene Shorty. »Noch führen einige Seen und auch die vielen Bäche genügend Wasser, die von den schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains gespeist werden. Aber wie lange noch? Das wundervolle Blaugras beginnt schon dürr und trocken zu werden. Bald werden unser schönes Bluegrass Valley und auch die vielen Seitentäler nur noch verbranntes und ausgedörrtes Land sein.«

Doc Smoky und Brazos nicken. Sie blicken auf General Lee, dem Deutschen Schäferhund, der müde heranschleicht, nur unmerklich mit dem Schwanz wedelt und sich dann in den Schatten des Küchenanbaus niederkauert.

»Dir langt wohl auch langsam die Hitze, General?«, meint der Ranchkoch. »Na, hat dir dein Jagdausflug nichts eingebracht? Es ist schon lange her, dass du mir eine Ratte in meinen Küchentrakt geschleppt hast. Du wirst immer träger, alter Freund.«

General Lee blinzelt nur, legt dann seinen Kopf auf die Vorderpfoten und schließt die Augen.

Brazos wischt sich mit seinem Halstuch über die schweißbedeckte Stirn und blickt zum Haupthaus hinüber, aus dem Chet Quade, der Vormann der Skull-Ranch tritt.

Der hagere, so indianerhaft wirkende ehemalige Revolverkämpfer stiefelt mit langen Schritten näher.

»Hallo, Jungs«, sagt er freundlich. »Ich nehme an, dass ihr schon gefrühstückt habt. Los, sattelt euere Pferde. Wir werden einen kleinen Erkundungsritt unternehmen.«

»Ich auch?«, fragt Doc Smoky, der überhaupt keine Lust hat, bei dieser Hitze durch das Tal zu reiten.

»No, Smoky, du bleibst bei deinen Tellern, Töpfen und Pfannen und sorgst dafür, dass man hier zum Mittagessen nicht leer ausgeht.«

Brazos und Shorty laufen betont langsam zum Korral hinüber, satteln drei Pferde und kommen mit den Tieren. Dann schwingen sich die drei Männer in die Sättel.

Chet winkt zur Veranda des Haupthauses hinüber, wo Mary-Lou Morgan, General Carrington und der Ranchboss, John Morgan, gerade ins Freie treten.

Sie winken zurück, ehe sie zum strahlend blauen Himmel hochsehen, ob sich nicht doch irgendwo ein paar Wölkchen gebildet haben, die Regen versprechen.

»An Regen ist nicht zu denken«, sagt John Morgan. »Wir hatten schon einmal so eine schlimme Hitzeperiode. Damals ist es aber noch schlimmer gewesen. Noch verfügen wir über genügend Wasser. Damals fuhren sogar die Einwohner der umliegenden Goldgräbercamps hier zum See, um Wasser zu holen.«

Mary-Lou streicht sich eine Strähne ihres langen, schwarzen Haares zurück und nickt.

»Ich erinnere mich noch genau. Damals starben viele Rinder, Dad. Ich hoffe nur, dass wir diesmal von ähnlichen Schicksalsschlägen verschont bleiben.«

Der Boss der Skull-Ranch zuckt mit den Schultern und winkt zu Doc Smoky hinüber, der dieses Zeichen versteht, im Küchenanbau verschwindet und gleich darauf mit einer großen Kanne wieder hervortritt.

»Es gibt nichts besseres als heißen Kaffee gegen den Durst«, sagt er, nachdem er einen ›Guten Morgen‹ gewünscht hatte. »Wenigstens bei dieser verd... äh... schrecklichen Hitze.«

Die beiden Männer und Mary-Lou lächeln.

Mary-Lou Morgan sagt: »Deine selbstgebraute Limonade ist auch nicht zu verachten, Doc Smoky. Irgendwann musst du mir verraten, was du alles hineingetan hast. Okay?«

Der Oldtimer schmunzelt, nickt und läuft dann zum Küchenanbau zurück. Er bleibt vor General Lee stehen, der ein Auge öffnet und den Koch der Skull-Ranch anblinzelt.

»Du bist ein verdammt fauler Hund geworden, mein lieber General. So geht das nicht weiter. Du begleitest mich, denn ich will im See beim Angeln mein Glück versuchen. Ich schätze, dass du mir diesmal nicht in die Quere kommst und mich in den See wirfst, wie vor einer Woche. Komm schon, mein Kleiner.«

Der Schäferhund schließt das Auge. Alle Bemühungen des Oldtimers scheitern, ihn aus dem Schatten des Anbaues fortzulocken.

»Dann eben nicht«, knurrt der Oldtimer böse. »Ich werde es mir merken, darauf kannst du dich verlassen. Und wenn du mir das nächste Mal ein Steak mopst, dann ersäufe ich dich im See.«

Nach dieser furchtbaren, jedoch nicht ernst gemeinten Drohung läuft Doc Smoky los. Vor dem Angeln will er erst ein Bad im See nehmen.

»Lauf schon weiter, Hanibal«, sagt der großgewachsene Mann zu seinem Maultier, das inmitten eines kleinen Baches steht, der den Reitweg kreuzt.

Das Muli hat die Augen geschlossen und döst vor sich hin.

Charly Everett rutscht unruhig im Sattel hin und her. Unter dem langen, schwarzen Predigerrock spielen mächtige Muskeln. Halleluja-Charly, wie er in Golden City und Umgebung genannt wird, wirft einen verzweifelten Blick zum Himmel.

»Warum hast du mich nur mit dieser Bestie von einem Maultier so gestraft, Herr. Hanibal wird von Tag zu Tag schlimmer.«

Halleluja-Charly senkt den Kopf und starrt auf den Hals seines Maultieres, das nun den Kopf wendet und ihn aus tückischen Augen anblickt.

»Du willst es nicht anders, du Scheusal«, stößt der Prediger dann böse hervor. Seine rechte Hand ballt sich zur Faust, und dann schlägt er dem Muli genau zwischen die langen Ohren. Natürlich ist der Hieb nicht zu fest, doch er genügt, dass das Muli aufwiehert und dann davonjagt, als wäre ihm der Schwanz angesengt worden.

»Na also, mein Guter«, lächelt der Prediger. »Ich möchte nur zu gerne wissen, warum du immer wieder dieses verrückte Spielchen mit mir riskierst?«

Der Prediger aus Golden City, der es sich nun einmal in den Kopf gesetzt hat, den rauen Goldgräbern das Wort Gottes zu predigen, befindet sich auf dem Weg nach Gushole. Da sein Weg durch das Bluegrass Valley führt, will er der Skull-Ranch einen kurzen Besuch abstatten.

Er reitet den Wagenweg entlang, der von mächtigen Douglas-Fichten, Colorado-Zedern und Wacholderbüschen gesäumt wird. Vögel scharren in den Gräsern und Farnen am Wegrand. Ein Rennkuckuck saust auf langen Beinen davon, als sich der Reiter nähert.

Charly Everett hat bisher ungefähr die Hälfte seines Weges bis zur Skull-Ranch zurückgelegt. Im Schatten der hohen Bäume lässt es sich gut reiten, obwohl es auch hier heiß und drückend ist.

Halleluja-Charly wird jäh aus seinen Gedanken gerissen, als zwei Männer zwischen den Sträuchern hervorgleiten. Sie haben die schmutzigen Halstücher bis über die Nasen gezogen.

Hart funkelnde Augen sind auf den Prediger gerichtet, der die Colts in den Händen der beiden Wegelagerer nicht übersieht. Er zügelt Hanibal und bleibt dann wie erstarrt im Sattel sitzen.

Einer der beiden Banditen sagt mit lässig klingender Stimme: »So ist es recht, Mister. Ich sehe zwar keine Waffen an dir. Solltest du aber eine verdächtige Bewegung riskieren, dann pumpen wir dich mit so viel Blei voll, dass du als Bleigießer gehen kannst!«

Der Prediger schluckt trocken. Sein Gesicht rötet sich leicht, während er einen heißen Zorn fühlt.

»Hört mir gut zu, ihr beiden wilden Jungs«, stößt er mit kräftiger Stimme hervor. »Vielleicht seht ihr mich einmal näher an. Dann werdet ihr schnell erkennen, dass es bei mir nichts zu holen gibt. Ihr solltet euch eure Opfer vorher näher ansehen!«

Die beiden Outlaws nicken beide wie auf ein geheimes Kommando. Charly ahnt, dass sie unter den Halstüchern nun dreckig grinsen.

»Ist deine Rede beendet, du Komiker?«, fragt der rechte der beiden Banditen. Der Bursche ist großgewachsen und dürr wie eine Zaunlatte. Dann fährt er fort: »Wir wollen nichts von dir, Mister, haben nur eine Bitte an dich.«

Halleluja-Charly staunt nun, denn mit einer derartigen Wende des Geschehens hat er nicht gerechnet.

»Du reitest doch in Richtung dieser Skull-Ranch, Prediger? Wir haben eine Nachricht für den Boss dieser Ranch. Ich glaube, er heißt John Morgan. Willst du ihm den Brief zustellen?«

»Von mir aus«, nickt Halleluja-Charly. »Ich verstehe nur nicht, warum ihr das alles so spannend macht und euch wie elende Outlaws benehmt.«

»Es soll nur ein Scherz sein«, sagt der andere Bandit, der einen Kopf kleiner ist als sein Partner. Er langt in eine Innentasche seiner Jacke und zieht einen Briefumschlag hervor.

Mit gezogenem Revolver tritt er langsam näher und zuckt dann erschrocken zusammen, als das Maultier nach ihm schnappt.

Halleluja-Charly lächelt.

»Er mag dich nicht, mein Hanibal. Geh ihm lieber aus dem Weg, sonst wird er mächtig böse.«

Der Halunke macht wirklich einen großen Bogen und tritt dann zu dem Prediger, der nach dem Brief greift und ihn unter seinem schwarzen Rock verschwinden lässt.

»Kann ich reiten?«, fragt Charly Everett dann.

Der Bandit tritt zurück.

»Okay, Prediger, du kannst verschwinden. Denke aber daran, den Brief auf der Ranch abzuliefern. Er ist sehr wichtig.«

»Das werde ich tun, Jungs. Und wenn ihr das nächste Mal jemanden um einen Gefallen bittet, dann könnt ihr euch diese üble Maskerade ersparen. Good bye.«

Charly Everett zieht an den Zügeln und staunt selbst, als sich Hanibal willig in Bewegung setzt. Die beiden Banditen bleiben zurück, blicken noch einige Sekunden dem Prediger hinterher, ehe sie sich in die Büsche schlagen und wie vom Erdboden verschwunden sind.

»Was es nicht alles gibt«, murmelt Halleluja-Charly. »Da haben wir aber noch einmal Glück gehabt, Hanibal, nicht wahr?«

Das Muli wiehert leise und läuft noch schneller, dass Halleluja-Charly nichts anderes übrig bleibt, als sich am Sattelhorn festzuhalten. An einer Steigung wird das Maultier wieder langsam.

Charly Everett zieht den Brief unter seinem Predigerrock hervor und starrt darauf. Der Brief ist in fast unleserlicher Schrift an die Skull-Ranch adressiert. Ein Absender fehlt.

Halleluja-Charly fühlt einen dumpfen Druck in seinem Magen. Irgendwie wird er das Gefühl nicht los, dass dieser Brief für die Leute von der Skull-Ranch nichts Gutes zu bedeuten hat.

»Wie sieht es bei euch aus?«, fragt Chet Quade und stützt sich mit beiden Händen auf das Sattelhorn. Er blickt Jimmy Twodance und Clay Rodgers aufmerksam an.

Die beiden jungen Cowboys ziehen skeptische Gesichter und blicken zu den weidenden Rinder hinüber.

»Hier ist an für sich alles in Ordnung, Chet«, sagt Jimmy Twodance. »Zwar ist das Gras bereits völlig ausgedörrt und trocken, wie du bereits selbst bemerkt hast. Der kleine Creek führt aber noch genügend Wasser, damit die Rinder nicht zu dursten brauchen. Ich hoffe nur, dass diese Hitzeperiode nicht mehr lange anhält, denn sonst wird es hart werden.«

Chet nickt, wie auch Shorty und Brazos, die müde auf ihren Pferden sitzen. Große Schweißflecke zeichnen sich auf den Oberschenkeln und unter den Achselhöhlen der Männer ab.

Clay Rodgers sagt: »Es genügt ein einziger Funke, damit sich die Weide in ein Flammenmeer verwandelt. Seid nur recht vorsichtig, wenn ihr eure Zigarettenkippen wegwerft.«

»Wir werden daran denken«, lächelt Chet Quade über den Eifer des jungen Cowboys. »Das gleiche gilt natürlich auch für euch. Wir reiten weiter, wollen noch nach den anderen Herden sehen.«

Der Ranchvormann hebt grüßend die Hand und gibt dann seinem Rapphengst die Zügel frei. Die beiden Youngster der Skull-Crew bleiben zurück und jagen gleich darauf einem Bullen hinterher, der sich mit seinem Harem seitwärts in die Büsche schlägt und wohl eine kleine Schlucht angepeilt hat, in der er verschwinden will.

Die Abenddämmerung webt ihre dunklen Schleier über das Land. Die Sonne ist bereits hinter den Talrändern in einem flammenden Feuermeer verglüht.

»Wann reiten wir zur Ranch zurück?«, fragt Shorty. Brazos knurrt dabei und tastet über seinen Bauch.

»Es wird wirklich Zeit, Chet«, brummt er dann. »Ich fühle ein Rudel Wölfe in meinem Magen, die sich um eine viel zu kleine Beute streiten. Außerdem bin ich müde. Diese elende Hitze hat mir mächtig zugesetzt. Reiten wir endlich zur Ranch zurück?«

»Sicher, Jungs, wir haben es gleich geschafft. Ihr glaubt wohl, dass es mir große Freude bereitet, den ganzen Tag auf Achse zu sein. Aber wir müssen uns um die Herden kümmern bei dieser Dürre. Dem Himmel sei Dank, dass alles noch nicht so schlimm ist, wie John Morgan und ich es angenommen haben. Noch geht es unseren Rindern gut. Und das ist die Hauptsache. Ihr wisst genau, dass die Ranch mit den Rindern steht oder fällt. Ich...«

Shorty winkt ab.

»Okay, Chet, es sollte wirklich kein Vorwurf sein. Wir wollen nur zur Ranch zurück und uns ein wenig ausruhen.«

Er tätschelt dabei seiner Rosinante, wie er das erschreckend hässliche Pferd getauft hat, den Hals. Das Pferd wiehert leise und läuft schneller.

Die drei Skull-Männer reiten nun in die Richtung, in der die Skull-Ranch liegt.

Chet Quade richtet sich plötzlich kerzengerade im Sattel auf und steht in den Steigbügeln, als könnte er so besser sehen. Brazos und Shorty werden aufmerksam und blicken ebenfalls zu dem kleinen Seitental hinüber, wo eine Rauchfahne aufsteigt.

Chet Quade treibt seinen Rappen an, der losgaloppiert, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her. Shorty und Brazos folgen. Und es zeigt sich, dass Rosinante das beste Pferd des Trios ist. Sie schlägt die beiden anderen Tiere um mehrere Längen.

Shorty springt aus dem Sattel und tritt auf die beiden Männer zu, die dicht neben dem Eingang des Seitentales ein Lagerfeuer entzündet haben und nun auf den kleinen Cowboy und auf die beiden anderen Männer blicken.

»Macht sofort das Feuer wieder aus!«, sagt Shorty mit zorniger Stimme. »Ihr seid wohl total übergeschnappt? Ein paar Funken genügen, dann brennt die ganze Weide. Und was das bedeutet, brauche ich euch wohl nicht erst zu erklären.«

Die beiden Männer stehen wie erstarrt da. Der eine ist groß und hager, der andere wirkt gedrungen. Beide Burschen haben ihre Hände auf die Griffe ihrer Revolver gelegt.

Chet und Brazos treten nun zu ihrem Partner. Shorty stampft wütend mit einem Fuß auf und deutete dann auf die beiden Fremden.

»Die Kerle scheinen nur Matsch in ihren Birnen zu haben, Chet. Die brennen hier ein Feuerwerk ab, als wollten sie einen Ochsen am Spieß braten.«

»Beruhige dich, Kleiner«, sagt Chet leise, ehe er sich an die beiden Fremden wendet, die ihn trotzig anblicken.

»Mein Freund hat schon recht«, klirrt Chets Stimme. »Es ist unverantwortlich von euch, ein derart großes Feuer zu entfachen. Ein einziger Windstoß genügt, um die Hölle in diesem Tal zu entfachen. Ihr würdet eueres Lebens nicht mehr froh werden. Hier auf der Weide grasen über zehntausend Rinder. Ich...«

»Nun mach mal einen Punkt, Cowboy«, sagt der hagere Mann. »Wir sind doch keine Greenhorns. Und so leicht brennt euere Weide auch nicht. Okay unser Feuer ist ein wenig zu groß geraten. Ich gebe es zu. Aber ihr könnt uns nicht verbieten, hier ein Camp aufzuschlagen und die Nacht zu verbringen.«

»Das wollen wir auch nicht, Jungs«, antwortet der Vormann der Skull-Ranch besänftigend. »Wir sind nur in großer Sorge um unsere Herden. Ihr werdet doch einsehen, dass ganz schnell einiges passieren kann. Aus diesem Grund wollten wir euch bitten, etwas vorsichtiger zu sein. Das ist schon alles.«

Der kleinere der beiden Fremden nickt.

»Das klingt schon besser, Cowboy. Okay, wir werden das Feuer klein halten. Außerdem ist das Gras hier an dieser Stelle nicht so ausgetrocknet, weil dort drüben ein Bach fließt. Eure Sorgen sind umsonst gewesen. Wie sieht es mit einem Schluck Kaffee aus, Jungs? Sozusagen als Versöhnungsschluck.«

Chet, Shorty und Brazos nicken, obwohl der bullige Ranchschmied murmelnd sagt: »Ein Whisky wäre mir natürlich lieber, aber gegen einen Kaffee habe ich auch nichts einzuwenden.«

Dann sitzen die drei Skull-Leute nach Cowboyart auf den Hacken ihrer Stiefel und schlürfen mit gespitzten Lippen von der heißen, pechschwarzen, starken Kaffeebrühe.