So würde Hitchcock präsentieren - Michael Moesslang - E-Book

So würde Hitchcock präsentieren E-Book

Michael Moesslang

4,3

  • Herausgeber: REDLINE
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2011
Beschreibung

Ein einschläfernder Vortrag stellt nicht nur die Geduld der Zuhörer auf eine harte Probe, sondern schadet dem Vortragenden wie auch der Sache. Wie jede Präsentation spannend gestaltet werden kann, zeigt der Altmeister des Thrills, Alfred Hitchcock. Sein Name steht für Detailversessenheit, Komposition, Hochspannung und Dramaturgie. Also genau das richtige Vorbild für interessante Präsentationen! Michael Moesslang stellt Stilmittel und Techniken vor, mit denen Hitchcock seine Zuschauer fesselte, und zeigt, wie diese auch für Präsentationen genutzt werden. Suspense, die Unsicherheit der Zuhörer, was kommt, wohldosierter Humor und überraschende Wendungen sind nur einige der Mittel, um die Zuschauer bzw. -hörer in den Bann zu ziehen. Publikum und Vorgesetzte werden dankbar sein!

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Seitenzahl: 302

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Michael Moesslang

So würde Hitchcock präsentieren

Überzeugen Sie mit dem Meister der Spannung

Impressum

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.deabrufbar.

Für Fragen und Anregungen:[email protected]

2. Auflage 2011

© 2011 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH, Nymphenburger Straße 86 D-80636 MünchenTel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Isabel Lamberty-Klaas, Utting Umschlaggestaltung: Jarzina Kommunikations-Design, Holzkirchen Umschlagabbildung: Composing von Thomas Jarzina unter Verwendung von ­folgenden Corbis-Motiven: Fliphart: © Image Source/Corbis und Rabe: © Kennan Ward/Corbis. Satz: HJR, Manfred Zech, Landsberg am Lech EPUB-Produktion: Grafikstudio Foerster, Belgern

ISBN 978-3-868414-228-4

Weitere Infos zum Thema

www.redline-verlag.de

Gerne übersenden wir Ihnen unser aktuelles Verlagsprogramm.

Inhalt

Geleitwort von Nina Ruge

Vorwort von Michael Moesslang

1. Akt – Die Filmidee

1. Kassengift

Bitte nie wieder B-Präsentationen!

2. And the Oscar goes to ...

Preisverdächtige Präsentationen

3. Spannung à la Hitchcock

Packend präsentieren

2. Akt – Das Drehbuch

4. Psycho-Drama

Spannung, die den Atem raubt

5. Suspense, Tension and Surprise

Die Spannung steigt

6. Im Kopf des Zuschauers

Storytelling für Top-Präsentatoren

7. Der Cary Grant der Präsentation

Lachen ist die halbe Miete

8. Und die Folie hat doch Recht

PowerPoint und Co. perfektionieren

9. Die meisterhafte Inszenierung

Die Kunst liegt im Detail

3. Akt – Am Set

10. Redekunst im Rampenlicht

Die richtige Rhetorik macht’s

11. Und – Action!

Perfekte Performance durch perfekte Körpersprache

12. Be Yourself!

Geleitwort

Sir Alfred Hitchcock zog alle Register, um Spannung zu erzeugen. Wir alle wünschen uns Präsentatoren, die ihm in dieser Hinsicht nacheifern. Aber was erleben wir allzu oft? Präsentationen, die wie ein verschreibungspflichtiges Schlafmittel wirken.

Michael Moesslang zeigt, wie sehr ein kreativer Spannungsbogen und die richtige Art, spannend zu präsentieren, das Publikum fesseln und letztlich auch überzeugen kann. So wie Hitchcock, der Meister der Spannung, nichts dem Zufall überließ, muss auch in erfolgreichen Präsentationen jedes Detail sorgfältig überlegt und kalkuliert sein.

Dieses Buch ist ein längst fälliger Aufruf an Unternehmen und Präsentatoren, mehr zu wagen: mehr Lebendigkeit, mehr Farbigkeit, mehr Überraschung – und mehr Entertainment! Dazu ist es erforderlich, umzudenken und Mitarbeitern die notwendige Zeit für die Gestaltung ihrer Präsentation und ihres Auftritts nicht nur zuzugestehen, sondern sie aktiv aufzufordern, diese Zeit zu investieren.

Überzeugende Präsentatoren informieren nicht, sie halten ihre Zuhörer in Atem, reißen mit durch den perfekt orchestrierten Wechsel zwischen Spannung, Fakten, Überraschungselementen und der finalen positiven Auflösung.

Michael Moesslang legt in diesem Buch anhand der Filme von Hitchcock praxisnah dar, wie dieser Spannungsbogen effektiv konstruiert wird. Die Dramaturgie in Film wie Präsentation darf nicht vorhersehbar sein, aber sie muss sich ankündigen. Eine zentrale Rolle spielen dabei Emotionen. Sie sind das wahre Motiv, das Menschen in die Kinosäle treibt, um sich faszinieren, fesseln und begeistern zu lassen. Es sind auch genau diese Emotionen, durch die die Zuhörer während einer Präsentation überzeugt werden.

Denn in der Welt der Präsentation gilt das Gleiche wie im Leben: »Das Lächeln und die Emotionen, die wir aussenden, kehren zu uns zurück.«

Deshalb ist dieses Buch auch ein Leitfaden für das spannende Präsentieren und Zaubern im eigenen Leben. Wagen Sie Gefühle, wagen Sie, Menschen mit Ihrem Auftritt emotional zu berühren, und es kommt Berührung und somit Begeisterung zurück.

Und … alles wird gut!

Ihre Nina Ruge

Vorwort

Immer wieder langweile ich mich in Vorträgen, Präsentationen oder bei Reden. Blicke ich dann nach links und rechts, sehe ich, dass es dem Großteil der Anwesenden ebenso geht. Immer wieder höre ich von Teilnehmern meiner Vorträge und Seminare, wie sehr sie sich bei den Präsentationen in ihren Unternehmen langweilen. Und das Ergebnis einer Umfrage des Wall Street Journal aus dem Jahre 2004 zeigt ebenfalls ein deutliches Ergebnis: Rund 84 Prozent aller Teilnehmer empfinden Präsentationen in Deutschland als zu langweilig, ja sogar einschläfernd. Geht es Ihnen ebenso?

Dabei unterstelle ich den Präsentierenden keineswegs Absicht. Es liegt vielmehr daran, dass es an persönlichen Fähigkeiten, wie einer lebendigen Körpersprache, Stimme und Sprechweise fehlt. Allesamt Ausdrucksmittel, die man erwerben, trainieren und verbessern kann. Wie das funktioniert, werde ich Ihnen zeigen. Außerdem fehlt es an Dramaturgie, Spannung und emotionalen Momenten, die eine Präsentation beachtenswert und »merk-würdig« machen. Auch darum geht es in diesem Buch. Und es fehlt an Mut – denn wer immer nur langweilige Präsentationen erlebt, traut sich nicht, aus der Masse hervorzustechen, aus Angst zu weit zu gehen. Diese Angst kann ich Ihnen ebenfalls nehmen.

In meiner Kindheit und Jugend wurden im Fernsehen regelmäßig die Filme von Alfred Hitchcock gezeigt. Die Vögel, Psycho, Vertigo, Der unsichtbare Dritte, Topas und viele weitere seiner Streifen prägten meine Vorstellung von Spannung. Stundenweise luden wir Cary Grant, Grace Kelly, Eva Marie Saint, James Stewart, Robert Cummings, Kim Novak und natürlich Tippi Hedren in unser Wohnzimmer ein. Ich fühlte mich emotional mit ihnen verbunden, fieberte mit ihnen mit und zitterte, wenn sie zitterten. Schwarz-weiß war die bessere Farbe, zumindest in vielen von Hitchcocks Produktionen.

Sir Alfred Joseph Hitchcock, 1899 in England geboren, prägte Hollywood und die gesamte Filmindustrie, und alle lernten sie vom »Master of Suspense«, dem Meister der Spannung. 1980 starb er in Los Angeles, bis heute ist er unvergessen. Wenn Generationen von Regisseuren und Drehbuchautoren sich selbst in unserem Jahrtausend noch an Hitchcock orientieren – warum dann nicht auch Präsentationen mit seinen Methoden, Techniken und Tricks spannender machen? Denn Hitchcock hat vielen anderen eines voraus: Seine Spannung geht immer tief unter die Haut, ohne plump vordergründig zu sein oder auf den neuesten technisch machbaren Spezial-Effekten zu beruhen. Seine Spannung basiert auf einer guten Dramaturgie mit mehreren Wendungen, auf Momenten der Spannung und auf Überraschungen. Seine Spannung basiert aber auch auf der Identifikation mit dem Helden – der manchmal dann gar nicht der Held ist. Oder doch? – Und schon wird es spannend! Denn auf wessen Seite steht der Zuschauer nun wirklich? Worauf kann er sich verlassen?

Hitchcock zog alle Register, um Spannung zu erzeugen. Dabei setzte er auf Verwirrung und die Verwendung von MacGuffins (ein von ihm geprägter Begriff für einen Gegenstand, der scheinbar unbedeutend ist, doch letztlich die Handlung stark beeinflusst). Cameo-Auftritte (in denen er selbst kurz zu sehen ist) wurden zu seinem Markenzeichen, er arbeitete mit dramatischer Musik, mit Licht und Schatten, mit überlangen Verzögerungen und der Verdichtung von Szenen. Er entwickelte in Handlungssträngen Ideen, die niemand je zuvor gehabt hatte, und bat sogar das Publikum auf Plakaten, diese nicht zu verraten. Er setzte Kinder ein, Tiere, Spione, Hausfrauen und Liebende. Er drehte an spektakulären Schauplätzen wie dem Mount Rushmore, auf Kirchtürmen oder über den Dächern von Nizza. Und er hatte Humor, britischen Humor, der beim amerikanischen Publikum nicht immer ankam.

In diesem Buch geht es darum, Ihnen zu zeigen, wie man mit Spannung Ideen vermittelt, doch vor allem geht es darum, Ihnen einen Leitfaden an die Hand zu geben, der Ihnen zeigt, wie Sie diese Methoden, Techniken und Tricks erlernen und bei Ihren Präsentationen einsetzen können. Aber Vorsicht: Je mehr Sie sich mit diesem Thema beschäftigen, desto mehr werden Sie sich in »normalen« Präsentationen langweilen. Im Gegensatz zu Ihren künftigen Zuhörern.

Ihr Michael Moesslang

München, April 2011

1. Akt Die Filmidee

Kapitel 1

Kassengift

Bitte nie wieder B-Präsentationen!

B-Movies sind zweitklassige Filme mit geringem Budget und niedrigem künstlerischen Anspruch. Das trifft auch auf viele Präsentationen zu. Es wird wenig Zeit und Gehirnschmalz investiert. Die Verluste sind immens. Dabei ist das dem Präsentator oft nicht einmal bewusst.

Ein leicht abgedunkelter Raum. Die Luft ist schwül und stickig. Der Chef hat 17 Führungskräfte ins Besprechungszimmer gebeten. Sie sitzen alle um einen Tisch. Einige haben bereits ihre Jacketts ausgezogen und auf die Stuhllehnen gehängt. Leere Wasserflaschen und Kaffeetassen zeugen von langen, anstrengenden Diskussionen. Es sieht nach Arbeit aus. Doch einige kämpfen mit dem Schlaf. Erwin Kraushaar wäre eben beinahe mit dem Kopf auf die Tastatur seines Laptops geknallt. Der Chef präsentiert die Ziele fürs kommende Jahr. Mit monotoner Stimme im Halbdunkel. Er selbst schaut die meiste Zeit auf seine eigenen Folien. Seit 50 Minuten schon! Zu Beginn des Meetings, vor über drei Stunden, hat er schon einmal präsentiert. Die Zahlen des aktuellen Geschäftsjahrs. Noch länger: 63 Minuten! Er spricht so monoton. Es ist anstrengend, ihm zuzuhören. Es ist nicht leicht, aufmerksam zu bleiben. Er erwähnt, dass ihm klar sei, dass das alles langweilige Zahlen seien. Doch schließlich seien die ja wichtig.

Ist das sinnvoll? Die 18 bestbezahlten Menschen im Unternehmen multipliziert mit gut vier Stunden ihrer Arbeitszeit: Zumindest ist das eine ziemlich teure Angelegenheit. Dasselbe Ritual spielt sich jedes Jahr in voller Länge ab. Und in der Kurzversion »nur« zweieinhalb Stunden noch einmal in jedem Quartal. Er ist schließlich der Chef. Er bezahlt das alles. Und er möchte, dass das Unternehmen davon profitiert, wenn die Führungskräfte die Situation und die Ziele kennen.

Es ist leicht, Teilnehmer in Schlaf zu versetzen. Zugegeben, nicht alle Präsentationen sind so schlimm. Doch zumindest 84 Prozent der Präsentationen in Deutschland werden als langweilig oder gar einschläfernd bezeichnet, insgesamt sogar 97 Prozent als verbesserungswürdig. Ich bin der festen Überzeugung, dass dadurch ein immenser Schaden für Ihr Unternehmen entsteht. Die Fehler sind immer die gleichen: Wertvolle Arbeitszeit wird in zu lange Präsentationen und Meetings investiert. Es werden zu viele Teilnehmer eingeladen. Und das Schlimmste: Die angestrebten Ergebnisse werden nicht erreicht. So scheitern Projekte oder dauern zumindest länger als geplant. Es gehen Aufträge verloren und Produkte und Dienstleistungen werden nicht verkauft. Wichtige Informationen werden nicht verstanden, bleiben nicht hängen oder werden schlicht überhört. Die Folgeschäden sind oft noch größer. So bedeutet ein entgangener Auftrag oder ein verlorener Kunde zusätzlich: weniger Empfehlungen, vielleicht sogar schlechte Presse und negative Mund-zu-Mund-Propaganda. Am Ende muss gar Mitarbeitern gekündigt werden oder es ist womöglich langfristig der Erfolg des Unternehmens oder gar dessen Existenz gefährdet.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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